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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 15, 1900)
ZSTo'fcasrsLsX'S.ö, Stactts-irs zolgor. r Mäljrcnd des signiert Iahrcs. 3 Irtwr tai'tm Sahtt tammtu tU UF K Tyspcpsie nd Uuverdaulichkeit maAu cIm PMH I Sx.AugusbKaeniS'K Hamburger Tropfen fttki. ar snHIfllf Cinten! n oNädi,e Heil!. The Union Eirc Insurance Lincoln, j di einzige Wefellfchaft für Lindmirthe. die in NebraSka unter dem Gesetze von 1873 organiürt wird ihr 05efiSft b reibt und die HiftbaiVU der Pglicen.Iny,, der beschränkt. In keinem Alle kann eil, Mitglied dieser Gesellschaft gezmunzen werde, mehr alt den in seinem ZZ'ämien Certifik-t bezeich.ieten Betrag während ine siinsjähri,kn Termin zu zahlen. Seit der Gründung der esellichast vor 13 Iah,. Hit kein Bn.lcherter den ganze, in seinem Prämien-Sontrakt anq'gebe nen Betrag tu zahlen brauchen luger Verflcherung voa iarmeigenlhum ver sichert diese Geiellschast alleinstehende Kirchen. Schulbäiisr. Wohnhauser mit Mo bilien in Dörfern und Städlen nach dm jährlichen ilsfemen' n. Die Gesell, schast schützt Landmirtbe. "Werbe, BuggieS ii"b tfnciqtschiirc in einem Leibstalle oder Futterscheune im SaIe qcgen ffru. Bl tz und Cycione. wird jedoch kein in einem Leihstalle bc&uf BerkaukS unkergsbrochteS Vier, und andere Handelsartikel versichern. Warum soll man Prämien S Jahre im Borau bezahlen? Versichert in der ältesten und snlideften einheimischen Gesellschaft de Staate und bezahlet dafür in jährlichen Ruten. 5 werden einige gut, Agenten aewänkcht. Home Osfiie: Zimmer i 47, urr Block. Lincoln. Neb. The Lincoln Floining Mills Le 9. und Sir , Lincoln. Ieb. 3 Pfnnd beste Patent Mehl und IN Pfun) Kleie werden g'gen ein Bu vom 0 Pfund gutem Weizen umzeiaulcht. ffutter, irqend einer Sorte, gemahlen oder getauscht. Höchster Marktpreis wird für alle Sorten betreibe bezablt. Achtung für die, welche Pftlvcgcschim brauchen. Fraget euren GeschirrrHändler f&r Pferhkgetrrk Reitsättel usw. angeferli voa arpliarn "Bros. Lincoln GRETE Weizenmehl. 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In Pullman Touristen Schlaima wagen nur $8 für eine doppelte Schlafstelle von liirco n bii nach Po8 Änaele. - s.svvsssi sk3 uunhlrn dirsru. 3buiau von Parola v. Ognclfrn, 1. tt a p i t e l. ?cr eincm ziemlich grcs-cn. a'. cr lüld erbüiidctcn 3licjcl in einer durs:i'.i CindDeifinlK litt ein junges. tutf-W V!ädchen allerlei tdeatralijche S.ellun gen, wkrelid unsern vrn ihr ein blei cher Suade unfeinem Hclzschemcl fai:eri. Tie tklldozcn ouf die hochgezogeiien Knie aMi?,!. dcn ttcxf in die HnS gc legt. sitt er unbeweglich, clzne eine Blick von der Echiveslcr zu wenden, die ilzre Uebungen zuweilen !terbricdt. un iiud; ihm zurückzuschallen. 2iif iut Tu Alle- noch machen sannst, lüljtl !" sagt plötzlich der ttnube in naiver 2.'crviilidenig. lliiD wie schön Tu das Viel gesungen hast kZ gefiel mir l'ül besser als neulich im Zheater Z el. singe eS och einmal, ich döre es gar zu gern.- Gkwahrnng nickend, slimmte das Mädchen eines jener halb leidenschaZt liche, halb schwermütliigen wieder an, die das ganze weite llngarland durch' klingen und in der gläiiz-nden Haupt' ftadt nicht minder bekannt sind, als ' . ..I drauszen in der unabsehbar weilen Pußta. Ihre Stimme war zwar nicht stark, dasür aber anssallend biegsam und von. einschmeichelnder Klangfarbe; es lag ein eigenlbiimlich bestrickender Zauber in ihr. Tazn belebte sich das von zartem Bronzeschinimer überhauchte Gesichi, die großen schwarzen Augen strahlten und sprühten wie Tiamanten und ihre geschmeidige (ilestalt schien von einem geheimnisvollen Jener durch glüht zu werden, welches ihrer IZrschei nung etwas hinreißend Leidenschaft liches verlieh. .Bravo, bravissimo ! ertönte auf einmal eine enthusiastische Männer stimme in ihrem Rücken. Tas Madchen fuhr erschrocken herum, das Besicht in (Wuth getaucht. Sie stand einen, stattlichen, älteren Herrn mit freundlichem, glattrasirte, Antlih gegenüber, der ihr zunickte, noch die uaeh der Küche öffnende Thüre in der Hand. Wie lange er schon da war, hätte weder tZlhcl noch der Knabe zu sagen gewußt. .Wahrhaftig. Kind, in diesem Loche ist Ihr Plag nicht!" rief der Fremde nähertretend und das Mädchen mit kritischen Blicke musternd. Sie hatte sich inzwischen von ihrer Bestürzung erholt, nd die legte Be merkung schien sie lebhaft zu freuen, doch nicht sonderlich zu überraschen. Ohne Befangenheit, aber auch ohne lleberhcbung, einfach einer feststehenden Ueberzeugung Worte leihend, erwiderte fi? nachdenklich mit ernstem Blicke: .Tas hab ich auch schon oft gedacht, Herr " Tiefe Antwort verblüffte dcn Jrem den doch einigermaßen. .Wie heißen Sie. Kleine?" fragte er etwas unsicher. .Elhcl Horvalh." , Und sind des Schneidermeisters Hör vath Tochter?' Vi." Mit alt?" .Im Mai war ich achlzehn Jahre, Herr." Nach einigen Augenblicken des Nach dcnkens segle sich der Fremde auf einen der wackligen iliohrstühle und begann, dem jungen Mädchen zulächelnd: ,IZS wäre schade, wenn Sie mit solchen An lagen und solcher Stimme Ihr ganzes Leben unter so dürftigen Berhältnissen vertrauern wollten." tZthel schaute den Sprecher mit gro ßen Auge fragend an. .Zur Bühne müssen Sie." erklärte jener bestimmt. Und es lü nie nur darauf an. Ihnen den Weg dahin z bahnen. Waren Sie übrigens schon im Theatti?' Bei dieser Frage leuchteten des Mäö chens Augen auf. und sie rief hastig: Ja. schon oft! Ich besorge einein Fräulein Mihaly Kommifsionen und be komme von ihr zuweilen ein Theater billet." .Ist sie chauspiclerin?'' .Früher, jcjzt ist sie Sonfslenrin am NaticnalThealer. Sie sagte schon oft, es sei schade um mich, aus mir würde gewiß einmal eine tüchtige Schaiispie iciin werden." Am Theater winkt Ihnen allerdings auch meiner Ansicht ach eine glänzende Zukunft," siel ihr der Fremde in's Wort. Tes Mädchens schlanke Gestalt er bebte, ihre Augen sprühten und ein strahlendes Lächeln umspielte ihre Lip pen ; gleich darauf aber erklärte sie traurig: Wir find zu arm, Herr, nd z Ostern muß ich darum in Tienst gehen." O! Sie werden beim Theater viel verdienen nd können dann Ihre An gehörigen ganz nnders nterstiigen." Tas Mädchen lauschte mit verhalte nein Athem den Worten tes Besuchs, als dieser ihr eine sarbige Schilderung oeS Theaterlebens entwarf. .Aber sagen I Sie, haben Sie nicht irgend ein Tbea lerslück hier, aus welchem Sie mir ein ! mal elwas vorlesen könnten?" Tas Mädchen schüttelte verneinend den Kopf. Ich weiß aber noch Einiges aus dem Stück, welches ich vergangene Woche gesehen habe, und wenn Sie" .Gewiß; fangen Sie an." TaS junge Mädchen trug einige Ezc neu eines neueren Lustspiels ans der (Zrinneruug vor, und wenn hier und da auch Lücken waren, so vermochte sich der Fremde doch nicht genug über ihre Art zn sprechen nnd über ihr Gedächluiß zu wundern. Als sie geenoet, erklärte e: voll Eifer: .Ans Ihnen mache ich ?twas. mein Kind, das sollen Sie sehen ! 5k Unterricht erlheile ich vorerst ii .'utgcltlich; wenn Sie einmal eine hohe Gage beziehen, können Sie mich eni schädigen. Ich will auch suchen, Sie als Choristin unterzubringen, damit Sie gleich eine kleine Einnahme haben. Arbeite Sie fleißig, so lasse ich Sie vielleicht schon nächste Ostern auslrclcn. Hier meine Karte: Kirmay Bcrtalan, Schauspieler." Elhcl nahm die Karte entgegen, den Eigner mit einer an Ehrfurcht grenzn ken ?tulittr. r? ,..' er rer I f.iU t'frt: mvJl-n t.. Ki'citt I , kuipscklen. ii ii 5 ich nraiu i::c: jc:i j um neun um; t- gici cnitcene ! ÄU'ürjiurcn zu ttlrten. Ü'ei lidcr 1 Wikafittil werde ich auch Ilzrcln-ekN , mit ltzm reden, erratken Zie adir zu j nächst nichts von unseren planen. ÄDieu." Ter fremde ginj so raich nie er okkcmmen war. lhel blieb in unbeschreiblicher Aas ngng zurück. Echauipicltlin sollte sie werden, anstatt Tienftmagd Z !ar eS möglich, f ciinte ikr wirklich ein solches hlluck bcichikden hh, ihr, der icchler des armen, undckanutcn liichncidtrS ! Fiulreif und mit scharfem verstände begabt, h.UIe iiy (ithel schon oft gesagt. ?as; ihr 0,'S dasselbe sein wurde, wie da? ilirer Auiler. wie das aller ikrer Z'elaiiiileil, das: sie nichts zu erwarlen kabe, als die Eilten ud Kümmernisse j der Vlnmitl;. lind wenn fit an Änderen I gesehen, welle Ireuden und Genusse der Neichilium gewahrt, waren stets , halb wc'.ünntliigc, halb bittere tuipfi. düngen in ibr wach gewcrden. Und nun ! auf kiiiinal sollte ihres Herzens heifieiles Sehnen in trfültting gehen ! Beglückt umarmte sie den Bruder, der staunend die Ezene. die sich vor seinen Augen abgespielt, uiitaugcskhen halte. Hois uno uiu zogen uir inneres n t n ifK IiiiIk. 'j ii t ii . 4.-. A ii .ii. hrtit Elll UiiU iUlUC ")UIUII I II lllt Ul'll Oilüi und i'llanz unifchwirrten sie. Gewaltsam aber snchle sie ihre Erregung niederzukämpfen, nd dann nahm sie ihre Uebungen vor dem Spiegel wieder auf. Was find das wieder für Tnmin heilen, Ethcl? Ein armes Mädel hat G'scheidtercS zn thun, als vor dein Spiegel zn stehen nd feine Larv' zu begaffen. Erwisch ich Tich noch einmal dabei, so kriegst Tu was mit dem Stecken, Tu miserable Ianllcnzerin !" Tie polternde Stimme des müde und mürrisch von seinen Geschäftsgängen heimkehrenden Baters verscheuchte bliß schnell die lockenden Zukunftsbilder, die Ethel umgaukclt hatten. Sie stand wie der in der freudlosen Wirklichkeit, und der rauhe Uebcrgang raubte ihren Augen den Glanz, ihrem Munde das berückende Lächeln. .Wo sind die Kinder?" fuhr der Alle unfreundlich fort. .Im Hos oder aus der Gass' werden'? sein." .Im Hos oder aus der Gass' ist das eine Antworte Kannst Tu nicht einmal aus die Kinder Acht gebe? Bist Tu denn zu gar nichts da, als dem lieben Herrgott den Tag nd mir mein bisscl sauer verdientes Geld, zn stehlen? Faul lenzen !" Tie &'; ich nicht. Batet, ich habe heute schon gekocht, gepuyt nd die Sonntagskleider der Kinder geflickt. Und wie's heule ist. so ist's einen und alle Tag', mcin Essen verdien' ich also rechlschaffe, denn die fünf Gulden von Fräulein Mihaly behalf ich auch ich! für mich !" Was. Tu willst noch frech fein, Tu liederliches Ting!" schrie Horvalh, sie an -den Haare safsend. Elhel war kreidebleich geworden, aber i sie biß die Zähne zusammen und schwieg, denn sie wußte, daß es nur. mehr eines einzigen Wortes bcdnrfte, den Bater zn i Thätlichkeiten zu veranlassen. Ihr ! Schweigen bewahrte sie wirklich davor; ' er ließ sie los, zog brummend dcn Haus rock an nd scntc sich an dcn Werktisch, denn er hatte anderen Tages Arbeit abzuliefern. Ich kann mich bis in die Nacht hinein abrackern, nm sechs gierige Mün ter zn stopfe, und was hab' ich davon als Undank? Nicht einmal z einem täglichen Glaö Wein langt's !" schalt er verdrossen. Millleuvcile steckte das Mädchen mit zitternden Händen ihr Haar auf, und als jie damit fertig war, iagle sie be klommen : Es ist kein Brod mehr da. und zum Nachtessen muß ich auch och etwas Mchl und Schmalz haben." Horvalh zog seuizcnd de Geldbeutel und legte einen Gulden auf den Tisch mit der strengen Weisung, ja keine unnür,c Ausgabe zu mache. Als Ethel auf die Straße hinanslrat, wäre sie beinahe an einen jungen ele ganten Hnsarcnofiizier angerannt, der ihr Erscheinen mit einem Lächeln be g?iißie. beizendes Kind !" flüsterte er i n Borübergehcn, ihr eine Rose zuwer ftnd, die er in der Hand hielt. Elhcls Gesicht war wie mil Blut übergössen, ihr Herz pachte zum Zer springe. Es war zwar nicht das erste Mal, daß sie den. Lieutenant gesehen ; seil einigen Wochen ging er beinahe täglich durch die schmugige Wassergasse, oft sogar mehrmals, und stets fnrtjte . sein Blick das Fenstcrchen, hinter wcl ' wcl chem sie gewöhnlich saß. Es war auch nicht das erste Mal, daß er ihr eine Blume verehrte, wohl aber, daß er zn ihr sprach, und das machte sie so glück lich, daß sie hätte laut ausjubeln mögen. Ticscr gehobenen Stimmung war indessen keine lange Tauer beschicken, bettn als sie heimkehrend dem Bntcr die übrige Münze einhändigte, gab sie il,m onch Herr Nirmayö Karte. Tn möch- I lest morgen in Nenn diesem Herr I kommen, Vatcr, er hat verschiedene Reparaturen," sagte sie. Ter Schneider warf einen Blick ans das Kärlchen, woraus er geringschätzig sagte: Einer vom Theater! Denen kann man nichts gut genug machen, aber vom Zahlen wollen'S nichts wis scn. 's kann sich einer die Füß' wund laufen, bis er seine lumpigen paar Kreuzer von ihnen kriegt." Ellicl erscheak. Wenn der Bc-.tcr von den Theaterleuten so gering dachte, stand es schlimm tun ihre Hoffnungen ! Marsch in die Küche, und daß, Tu mit Allem fertig bist, eh' die Mutter heimkommt, das rath ich Tir!" polterte Horvalh. Ohne ein Wort der Entgegnung ver ließ Elhel die Stube, die Äugen aber standen ihr voll Thränen. Schlechter als daheim konnte sie es nirgends haben. Ter Balcr sprach kein freundliches Work, warf ihr jeden Krenzcr vor, den er für sie ausgab, jeden Bissen, dcn sie aß, und die Mutter machte es nicht viel anders. Warum halte gerade sie solche Eltern? Es gab der armen Leute ge nug, die gut und liebevoll z.i ihren : rr t. : : ! ! ','.:-'!' 1 " .!, lit- 'islu; II.? t::ii.u::, ttn i!.l., ZCc'.i n-tLii':.!. tn;i tt'ieu) sie III der tiu. ?!:' ! l;.;tuir:. um einen nen Z.-lJttaiiSdiuch des Batnä zu tn taten, ni! in ihr der Eni'.tl:ifc. unter klinen Umiiandkii dieies Lebe län,z:r z: nttiien. Turfie fie nicht um Tbea ter. js lief sie davon, oder sie tbat snst elwaS, waS dem uneriraglichen Zu stand ein Ende machte ! 2. Kapitel. Ter felgeiid? Morgen brach der lochtet des Flülschnkiders neue Aus rkgungen. ene An ist. Ter Bater halte sich zur bestimmie Stunde z Herrn Kirman ans den Weg gemacht, blieb aber ngewuhnlich lange ans. und sie wußte nid;t, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Jeden fuien Augenblick benutzte sie, um an' Fenster zu eilen und nach deS Schneiders gebiickler Gestalt aurZU' spaben. Aber endlich geen Mittag trat er über die Schwelle. Und welch' ver drießliche Miene brachte er mit, und wie wortkarg erwies er sich. Ethel hielt es nicht langer aus, und mit unsjcherer Stlinme fragte sie: .Hat Tir der Herr Kirmay keine Arbeit gegeben. Bater?" .Will mit dem Patron nichts zn thun habe. Tir bat er die Ohren wohl auch vollgeblasen? Na. wenn Tu es nicht sagen willst, schabet'S auch nichts, i TaS aber kann st Tu Tir merke, redest , . . .. r T".".och ein einziges Wort mit, hm, so kii.m , .4 ..4it tmi. -4a 4I-u1 T o m iihiti weiß ich nicht, was ich thue! Tag aber was geschieht, an das Tn Tein Leben lang denken kannst, das ist sicher!" Ethcl wurde todtenblaß, nd ihr Herz begann z hämmern, als wollte es die Brust zersprengen. Alle ihre Hoffnungen und Träume waren also grausam vernichtet! Außer sich per Zorn und Schmerz trug sie mit zitternden Händen die Suppe aus. wendete sich bann aber sofort wieder der Küche z. .Si bin !" schrie jie der Batcr an. Ich kann nicht, ich muß nach den Nocken schauen." erwiderte sie, ohne sich umzublicken. Ter Echucidcr sagte nichts weiter, als jedoch die Mchlnockcn nebst einer Schüs sei Kraut auf dem Tische standen, die Tochter sich aber wieder zum Gehen wandte, wiederholte er sein Gebot von vorhin, grob hiuzuscVend: Gelt, weil ich Tich' nicht mit dem nichtsnutzigen Schau spielervolk herumziehen laß, magst nicht srcs " .Hcrumichen will ich mit Niemand, Batcr, abr ein Ticnstmädel will ich auch nicht sein, wen ich was Besseres werden und mehr Geld verdienen kann. Und Herr Kirmay sagt" Weiter lam sie nicht, denn Horvath war aufgesprungen, riß sie, sich auf sie stürzend, mit einem Rnck z Boden und schlug mit beiden Fönstcn cuf sie los, ohne zn schauen, wohin er traf, ohne auf das Geschrei der jüngeren Kinder zn achten. So, jcfct hast Tein Theater, Tn uichlönuVige Tirn. Tu!" keuchte er, als er endlich außer Stande war, seine Arme z gcbranchen. Nach Athem ringend, scle er sich wieder a den Tisch. Ethcl aber, der das Alnt aus Mund nd Nase schoß, rassle sich geachtet ihrer Schmerzen ans und stürmte aus die Gasse hinaus, immer weiter und weiter eilend, den Tonauquai entlang, bis sie endlich er schöpft stehen blieb und sich gegen das Holzgeläuder lehnte, welches dcn Ufer rand besäumte. Schwer athmend, umflorten Blickes starrte sie in die Flnlhen des majcstä tischen Stromes, der in mächtigen -Wd i len dahinrauschlc. Ter Wind wehte empfindlich kalt; sie aber fühlte ihn troß ihres dünnen Wvllkleidchens nicht; die sengende Gluth wilden .Schmerzes, liochllet Erbitterung machte e nn empfindlich gegen Alles. e$t also war siir sie das Ende da ! Ter Bater hatte sie nicht allein ihrer Hoffnungen beraubt, sondern sie wieder ohne jeden Grund in der rohcsten Weise mißhau dell, ihr die häßlichsten Schirnpsuamen gegeben, und das war z viel ! Sie tonnte dieses Leben nicht länger ertra , gen, das war ihr klar, aber sie sah nir gcndö einen 'Ansivcg, nirgend Rettung. Und doch, ein Mittel gab es, sie konnte sich sür immer Ruhe und grie den sichern eö kostete sie nur einen ein zigc Sprung. Sie ward bei dieser Borstcllnnz wie vom Schwindel erfaßt, eö war ihr, als ob der Boden unter ihr zurückwiche, als ob eine nehcimnißvolle Macht sie der Tiefe entaeaeinöae. und tiefer immer tiefer nciale sie s'icb über das Geländer. it ki, -,i,,i,-,,,n :.r,, (,., angelockt von den rauschenden Fluthcn, die ihr zuzuwinken schienen. Mr. einem Male fahr sie erschrocken in die Höhe. Ein lanlcs Hailoh!" ans ranher Kehle war an ihr Ohr gedrnn gen, sie zur Besinnung bringend. Sie schaute in und bemerkte in einiger Entfernung einige Männer, die weiße Papierstreife aus große Obflsässer klebten, bestimmt auf sogenannten Plettlm stromauf nach Wien gebracht zn werde. Sie strich mit der Hand über die brennend heiße Stirn was thnn? Heimkehren ! flüsterte der Wind; heimkehren !" rauschten die Wellen, .heimkehrn! !' schienen ihr auch die Männer zniunicken. die immer öfter nach ihr umschauten, die sich so unhcini lich lief iibcr das morsche Gcländcr beugte. Sie schloß die Augcn nnd preßte die Hände gegen die sausenden Ohren. Sollte sie z Herrn Kirmay gehen, ihn um Schul! und Hilfe bitte? Plvlich blieb Icrna.'d eben ihr stehe, ohne daß sie das Geräusch nahender Schrille vernommen halte, ,,d als sie scheu ausblickte, sah sie in das gebräunte Gesicht eines jungen, schwarzbürtigcu Mannes von hoher 0!e stall. Unwillkürlich prallte sie zurück, von einer Empfindung lebhasten linde bagcns befallen ; ihre Augen senlicii sich rasch zu Boden, und um ihre Be sangen heil, ihr Schuldbewußtsein zn verbergen, nestelte sie mit bebenden Fin gern au ilirem Halotnckic. Es wäre unbeschreiblich qualvolle Miunttn. den sie ful'lle, wie dcZ Heun A'.ir.e mit einem Ausdruck auf ihr bastele, alle Blut in ihre Wange inifcc:.. . - ' .' t.it.'U !..::. V: : I Vü!;r lü i , ,,. u l'iiik, ! kti:t;uil!.( '.!liil? .'.!? weile, cjiicvfjh fi.t i t-i::it, t'.c Tcniiu r.i..t iii.U l'ivi f;t iuV.e üiid ist jeden T,ii !,u I!:;et Ausnahme l't reit." sagte er pl jf lich .il tujer. klang voller stimme Elbel war bkstiz zsmmcngkf.il:ren ; in ihr zitterte sede Fiber, sie st!wanlle, mit kinein Male aber alle örast ans bietend, erwiderte sie kurz: Wer sagt denn. lx,B ich da hinein will? Meine Augen, meine gesunden Sinne saen es mir. Aber vertrauen Sie mir, ricllncht kann ich Ihnen nd hrem Kummer abbelien." je&te der Unbekannte gull,ien .ones hinzu. Eine Antwort erwartete er jedoch ver gebens. Ett,l iuaif ihm einen licf.iiitn finsteren Blick zu, dann wandle sie sich und eilte nach der Waijergajse, einem der nsauberile. engsten Winkilgäß chen der ungarischen Hautnadt. Ter junge Mann aber folgte ikr nd kam gerade in dem Augenblicke an der Ecke on, wo die in blinder Hast Tavonnür wende von einer ältere Frau usgehal ten ward. Rasch trat er unler die nächste HauSthüre. die ihm genügenden Schug bot, um die Beiden selber ungesehen zu beobachten. Tie Unterhaltung der Frauen, während welcher Ethel wieder holt uinschautc, dauerte ziemlich lange, schien, nach ihren Weberden z urthei len, sehr erregt z sei nd endete damit, daß die Frau des Mädchens . VD V'IV fl.U44 'V .iUVW ft ,,g ,,( mit , ztzog 1 li n Tas war lanin geschehen, als der junge Mann wieder ans seinem Bcr steck hervortrat nnd sich vorsichtig an schickte, dcn Frauen zn solgen. Sie böge nm die jenseitige Ecke des Gäß- chenS. und als er dieselbe erreicht Halle, sah er sie in einem großen Hause ver schwinden. Kurz daraus betrat auch er dasselbe. Eine Scheuerfrau wusch in dem breite Flur die Thüre. Erreichte ihr eine kleine Silbermünze und fragte : .Wer waren die beiden Franc, die eben hier durchging? " .Fräulein Mihaly, die Sousfleuse vom Nationalthcater. die Andere war ein junges Mädchen aus der Nachbar schast, das ihr kleine Haiidreichungen besorgt." Als er bann Weiler erfahren, daß Fräulein Mihaly im dritten Stocke wohnte, stieg er die Treppen dahin empor. Leise zog er oben die Glocke; nach kurzem Warten öfneie ihm eine freund lich aussehende, bereits granhaarige Dame. .Ich bitte um Entschuldigung, daß ich störe." sagte er. den Hut ziehend, ich habe Sie aber vor etwa einer Bier telstnnde in der Wassergasse mit einem jungen Mädchen fprcchen scheu, in dcs seit Interesse ich nm eine kurze Unter rednng unter vier Auge bitte.'' Tas alle Franlcin schien allmülig von dem Erstannc zurückzukommen, welches ihr dieser Besuch anfänglich bereitet halte und den Weg freigebend, sagte sie mit bcginiicudeui Bcrständuiß: Ach. dann sind Sie wohl der Herr, der das arme Mädel aber beliebe Sie doch einzutreten !" Ter Besucher schaute sich in dem be scheiden, doch nicht ohne Geschmack ans gestalteten Zimmer um. Hier sind wir ganz gestört," er klärte die Tarne. Ich habe wohl die Ehre, Herrn Baron Barlaezy vor mir zu sehen?" Tcc Fremde schien etwas überrascht, als cr sich erkannt sah. Ter bin ich allcrdingö. Um aber aus den Zlcck meines Besuches zu kommen.- Ich weiß Alles, Herr Baron, die arme Elhcl hat mir ein volles Gestand niß abgelegt." unterbrach Las alle gramem lcvbait. .'.'ich a. cS war ,,1,1 ; Im,,.- , I iul'ii ein yiu)iv ,11,11, uih uu ,,s, wurde und sie verscheuchten ; , ,cer ,ciß. was sie anderc'Nalls nock wer weiß, was sie audercusalls och angestellt hätte. Aber sehen -ic, Herr Baron, das Mädel ist gut beanlagt, brav und fleißig. Sie l7inmt seit ihrein vierzehnten Jahre täglich zn inie, be sorgt meine Anögänge, hilft im Haus wesen, nnd da ich sie lieb gewonnen, war ich bemüht, auf ihren Geist und Eharakter einzuwirken, ihr eine etwas bessere Bildung beizubringen." Tas Fräulein bemerlte, wie bei die scn Worten ein Lächeln über daS Ge sich! des Hörers glitt. Bitte, Herr Ban n, halten Tie mich nicht für eine überspannte, alle Jung fer; ich bin ein ganz nüchternes, pro saischcs Geschöpf, welches niemals die Wirklichkeit aus dcn Angen verliert, aber ich erkannte in der Ethel Horvath eine nicht ganz gewöhnliche wenigstens in ihren Kreisen nicht gewöhnliche Natnr, und das veranlaßte mich zu einem Bersnme in dieser Richtung." Und der Erfolg, Fräulein Mihaly?" warf der Baron ein. Uebertraf meine Erwartungen. Ich darf ohne Uebertreibung sagen, daß Ethcl ein feinfühlendes und feinsinniges Geschöpf geworden ist. welches sich von allem Gemeinen abwendet," versicherte die Souffleuse. Wirklich?" Tie Mihaly ließ diesen Zweifel vcr rathenden Einwurf nn beachtet nnd fuhr fort: Sie hat nur einen Fehler, sie ist unzusricde nd kann sich in die Be Hältnisse, die sie umgebe, nicht schicke. Das ist allerdings auch wieder begreif lich, den diese find höchst unerquicklich. Tie alte Horvalh nämlich sind nicht nur blutarm, sonder der Bater ist obendrein noch ein Man, dcr gern etwas lief in's Oiläche schaut, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, und er wie seine Frau sind zudem rohe, herz und gemüllilosc Menschen, die immer nur an den eigenen Bortheil denke. Nun eröffnete sich der Elhel die Aus sicht ouf eine günstige Berändcrnng ihrer L,?ge. aber dcr Baier gab seine Einwilligung nicht. Tas hat dann das Kind zur Berzwcislung gebracht und znr Touau jietricben." Türfte ich übec diese vernichtete Auesicht Näheres erfahren?" fragte der Baron. Tie alle Tarne war bereits von Allem iiuknrlitet, was jivifche Ell'cl und dem Scbanipiclei: Kirmay lurge f.ilkü. tvic auch von dein Auftritt, den lc ti;V..:i II ;! I'.l.'i.l r " l.üte. i.i.? i: 'lil'.t ci ::i t'Mt l t '!:!! ?. ti ' Tir Z:.u: lj.i:ie ji !,! zu 1:1. dann ta.üe tx : .W.u ,ch recht vkrst.'nde't ti'". theile Sie Herrn ttiiinars Anfielt: auch Sie k.il! d s junge Madigen si.? ein bcrvorragendkS Talent und sind der Meinung, sie wurde beim Theater ihren Weg machen?" Tavon bin ich fest überzeugt. Ethel besixt A11.S. was z große Bühnen ,rsvlj',en noll ig ist. schone Erscheinung. Anmutn. Leidenschaft, ein vollklinae:: deS, l'ildungcfaliiges Organ. Berstan) und die Hauptjackie dramatisches Ta !tnt in Fülle '.Man muß sie nur eine Szene aus irgend einem Stuck wieder hole höre, das sie gesehen unsere Besten machen kS nicht besser nd in kurzer Ziit wurde sie Alle übertreffe. Wolle Sie sich selber überzeugen; soll ich sie infen?" Nein, ich danke. Ueberhaupt möchte ich bitten, dem jungen Mädchen meinen Besuch geheim zu halten," erwiderte der Baron. .Wie Sie wünschen. Herr von Bar kaczy," sagte das Fräulein ein wenig enttäuscht. .Weiß das Mädchen, wie Sie über ihre Anlügen denken?" Im Eifer, in dcr Ueberrafchiing ist mir wohl gelegentlich ein Wort en t fchlüpft. so recht habe ich mich jedoch nicht ausgesprochen. Meine eigenen Berhältnisse sind viel zn beschränkt, als daß ich die Elhel, falls sie wirklich die Bühnenlausbahn einschlüge, unter stützen könnte." 4 Barkaczu nickte verflandnißvoll. r .Herr Kirmay freilich." fuhr jene eifriz fort, tonnte da viel thun. Er ist ein tüchtiger Künstler, könnte Elhel selber ausbilden, wie es gewiß seine Ab ficht war. nd mit Hilfe seiner Berbin dimu.cn wäre es ihm vielleicht auch ' möglich, ihr weiterzuhelfen." Ter junge Mann schaute gedankcn voll vor sich nieder, wie Jemand, der mit sich selber zu Rathe geht, ehe er einen Entschluß saßt. .Hören Sie mich an, Fräulein Mihaly. Ihr Schützling thut mir leid, nd ich würde auch bedauern, ginge durch die Ungunst der Berhältnisse der vaterländischen Kunst eine junge, viel versprechende Kraft verloren. Ich werde also den mir schon seit Jahren bekann tcn Herrn Kirmay in diesen Tagen aus suche und die Angelegenheit mit ihm besprechen. Es wird wohl möglich sein, den Widerstand des Schneiders Hör vath z brechen nnd seiner Tochter den Weg znr Bühne z öffne. Ich werde indessen nicht eher einen bestimmten Entschluß sassen und Bcrbindlichkeitcii übernehmen, als bis Herr Kirmay das junge Mädchen-gründlich geprüft und die Ueberzeugung gewönne hat, basj sei erstes Urtheil zutrifft. Eine Mittel mäßige Schauspielerin ist kein denci dcnswcrthes Geschöpf" Tas wciß ich leider nur zn gut. Herr Baron." seufzte Fräulein Mihaly. Wollen ic also die Güte haben, das Mädchen zu trösten, zn geduldigem Ausharren zn ermuntern. Damen ver stehen sich ja daraus." Lasscn Sie mich mir machen, Herr Baron, ich will Elhcl schon zur Bcr 4, u mist bringen." Nun gut. Ich bitte aber nochmals, mich aus dem Spiele zn lassen ; das Mädchen soll vorläufig nicht erfahren. wer sich ihrer annimmt. Wollen S mir das versprechen " Bei dieser ,vrage. streckte ihr der Ba ron die Hand entgegen, die sie ergriff Ich verspreche es. La ei, Sie aber wenigstens mich danke, lasse Sie mich sagen: Gott segne Sie und ver gelte Ihnen die edle That, doppelt edel, weil sie geheim bleiben soll !" Thräne stände in de As,c der Sonsflensc, als sie fprach, nd ihre Stimme zitterte vor innerer Bewegung. Aarkacz bemerlte es und drückte ihr wann die Hand. Tann sagteer: Tars ich mir die Frage erlauben, woher Sie mich kennen?" Ich habe Sie in Temcsvar ost ge scheu, wo ich vor sechs Jahren enqaq'irt war. Tas alte Fräulein entledigte sich des ihr gewordenen Auftrages so gut, daß Ethcl sie einige Stunden später nicht nur ruhigen, hoffnungsvolle Herzens verließ, sonder auch i tiefer Beschä mung und Reue über ihre Schwäche von vorhin. Ja, sie wollte auch dies mal ihren, alten Fräulein" folgen. Jene hatte wohl Recht: bei einem Manne wie dcr Balcr. der jede, Bor ' schlag zuerst widersprach, sich schwer an einen neuen Gedanken gewöhnte, hatte ein erstes Nein gewiß nicht viel zu be deuten. Auch dachte die klügere Mutter vielleicht ganz anders über die Theater- srage. und gelana es. te , aewiune so war der endliche Sieg so gut wie Iicycr. ocnn es war der resoluten Frau noch allemal befchieden gewesen, ih.en Willen durchzusetzen, wenn auch erst, nach langen, heftige Stürmen. Ge wiß. auf die Mutter kam es an, nicht aus den Bater. und sie hätte sie sofort in's Bertranen ziehen sollen ! Als das jnnge Mädchen daheim die Stube betrat, saß die Mutter nähend am Fenster, Horvathg Plag dagegen war leer nnd auch sei,, besserer Rock hing nicht an der gewohnten Stelle. Er mußte also ausgegangen sein. Wo warst Tu? Ich bin schon seit einer Stunde daheim ist daö eine Art tirni einem fo großen Mädel, das dcr Mutter eine Siütze 'sein soll !" fuhr Frau Horvath gi,tig ans die Tochter los. Ich war ich bin" Na, was hast Tu. siehst ja ganz vcrgcistcrt ans!" ricf die Fran hall, ärgerlich, halb erschrocken. Elhel bcaniworlcte diese Frage zn nächst durch lanlcs Aufschluchzen,' dann warf sie sich neben dcr Mutter aus den Boden nieder nnd erstattete einen nm südlichen, mit stockender Stimme vor getragenen Bericht über Alles, was scit bcm letzten Abend vorgefallen war. Tie verblüffte Fran lauschte mit anqchallc' nen, Athem, m endlich in eine Flnlh to Schmähungen ans den abwesenden Gatten anSzubrcchcn ; endlich erklärte !ie: m