Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 15, 1900, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ZSTo'fcasrsLsX'S.ö, Stactts-irs zolgor.
r
Mäljrcnd des signiert Iahrcs.
3 Irtwr tai'tm Sahtt tammtu tU
UF K
Tyspcpsie nd Uuverdaulichkeit
maAu cIm PMH I
Sx.AugusbKaeniS'K
Hamburger
Tropfen
fttki. ar snHIfllf Cinten! n oNädi,e
Heil!.
The Union Eirc Insurance
Lincoln,
j di einzige Wefellfchaft für Lindmirthe. die in NebraSka unter dem Gesetze von
1873 organiürt wird ihr 05efiSft b reibt und die HiftbaiVU der Pglicen.Iny,,
der beschränkt. In keinem Alle kann eil, Mitglied dieser Gesellschaft gezmunzen
werde, mehr alt den in seinem ZZ'ämien Certifik-t bezeich.ieten Betrag während
ine siinsjähri,kn Termin zu zahlen. Seit der Gründung der esellichast vor 13
Iah,. Hit kein Bn.lcherter den ganze, in seinem Prämien-Sontrakt anq'gebe
nen Betrag tu zahlen brauchen luger Verflcherung voa iarmeigenlhum ver
sichert diese Geiellschast alleinstehende Kirchen. Schulbäiisr. Wohnhauser mit Mo
bilien in Dörfern und Städlen nach dm jährlichen ilsfemen' n. Die Gesell,
schast schützt Landmirtbe. "Werbe, BuggieS ii"b tfnciqtschiirc in einem Leibstalle
oder Futterscheune im SaIe qcgen ffru. Bl tz und Cycione. wird jedoch kein in
einem Leihstalle bc&uf BerkaukS unkergsbrochteS Vier, und andere Handelsartikel
versichern. Warum soll man Prämien S Jahre im Borau bezahlen? Versichert
in der ältesten und snlideften einheimischen Gesellschaft de Staate und bezahlet
dafür in jährlichen Ruten. 5 werden einige gut, Agenten aewänkcht.
Home Osfiie: Zimmer i 47, urr Block. Lincoln. Neb.
The Lincoln Floining Mills
Le 9. und Sir , Lincoln. Ieb.
3 Pfnnd beste Patent Mehl und IN Pfun) Kleie werden g'gen ein Bu
vom 0 Pfund gutem Weizen umzeiaulcht.
ffutter, irqend einer Sorte, gemahlen oder getauscht.
Höchster Marktpreis wird für alle Sorten betreibe bezablt.
Achtung für die, welche Pftlvcgcschim
brauchen.
Fraget euren GeschirrrHändler f&r Pferhkgetrrk
Reitsättel usw. angeferli voa
arpliarn "Bros.
Lincoln
GRETE
Weizenmehl.
W Futter wird ,u 2 Cent per Bushel. in Quantitäten von 2g Bushels, ge
mahlen. OK. EXE, NEI3.
Krug Kabinet
Labcrbicr.
L. A. KscÄ, jgfc'
Fred Krug Brewing Go.
Z!?A.','- Omaba, Re.
5i. Mttmann S Co..
yrr
Geschirren, Sätteln,-
gtwnmititt, titfdjn uftv.
O90m9mtm d& pnmgU rlttonf On uatm ,aratr tkch Umm
W Äomnri an kieqnigt Qch selbst. W
143-145 südi. z l. St. bui, siswmim.
ergÄnXt
Oierks Lumbor
nr, Block. 12. ii
Wholosale
ad Retail
mTZ7V-ZW?
muH tut j-) ta: -t
V VMvIv'
r
i
w
r
i
j
r
m
-mrtaa.4
iti
JÜM
. i
W
im i
'
sU'.d
pjm
V JM-
liMl
lilMI1
tki;j
M!
Diese ?rcursioikn veIisien L'ncoln jeden Donneestag Abend uns
llhr über lifNOT, Kalt i'ak, Ogen uns Sscramenta
Gtadi Dckl Ossice Burlinat? Drvot
Ecke 0. und O S, . Tel, 235. 7. und P St.. Telephon 25.
W!
',tsssiinvv
;
i
Nedraöka,
Neb. .
WSLSä
Leiftungsfähigkeit 5o0 Barrels pr, Tag.
0I5?2- das berühmte Frühjahrs-
1S80.
& Goal Co.,
uö O Strafte
unv
Kohlen,
sss'.,s
"Fe.iönlich geleitete j
Äcurstoncn J
Los Angelrö viaZB..
In Pullman Touristen Schlaima
wagen nur $8 für eine doppelte
Schlafstelle von liirco n bii nach
Po8 Änaele. -
s.svvsssi
sk3 uunhlrn dirsru.
3buiau von Parola v. Ognclfrn,
1. tt a p i t e l.
?cr eincm ziemlich grcs-cn. a'. cr lüld
erbüiidctcn 3licjcl in einer durs:i'.i
CindDeifinlK litt ein junges. tutf-W
V!ädchen allerlei tdeatralijche S.ellun
gen, wkrelid unsern vrn ihr ein blei
cher Suade unfeinem Hclzschemcl fai:eri.
Tie tklldozcn ouf die hochgezogeiien
Knie aMi?,!. dcn ttcxf in die HnS gc
legt. sitt er unbeweglich, clzne eine
Blick von der Echiveslcr zu wenden, die
ilzre Uebungen zuweilen !terbricdt. un
iiud; ihm zurückzuschallen.
2iif iut Tu Alle- noch machen
sannst, lüljtl !" sagt plötzlich der ttnube
in naiver 2.'crviilidenig.
lliiD wie
schön Tu das Viel gesungen hast kZ
gefiel mir l'ül besser als neulich im
Zheater Z el. singe eS och einmal,
ich döre es gar zu gern.-
Gkwahrnng nickend, slimmte das
Mädchen eines jener halb leidenschaZt
liche, halb schwermütliigen wieder an,
die das ganze weite llngarland durch'
klingen und in der gläiiz-nden Haupt'
ftadt nicht minder bekannt sind, als
' . ..I
drauszen in der unabsehbar weilen
Pußta. Ihre Stimme war zwar nicht
stark, dasür aber anssallend biegsam
und von. einschmeichelnder Klangfarbe;
es lag ein eigenlbiimlich bestrickender
Zauber in ihr. Tazn belebte sich das
von zartem Bronzeschinimer überhauchte
Gesichi, die großen schwarzen Augen
strahlten und sprühten wie Tiamanten
und ihre geschmeidige (ilestalt schien von
einem geheimnisvollen Jener durch
glüht zu werden, welches ihrer IZrschei
nung etwas hinreißend Leidenschaft
liches verlieh.
.Bravo, bravissimo ! ertönte auf
einmal eine enthusiastische Männer
stimme in ihrem Rücken.
Tas Madchen fuhr erschrocken herum,
das Besicht in (Wuth getaucht.
Sie stand einen, stattlichen, älteren
Herrn mit freundlichem, glattrasirte,
Antlih gegenüber, der ihr zunickte, noch
die uaeh der Küche öffnende Thüre in
der Hand. Wie lange er schon da war,
hätte weder tZlhcl noch der Knabe zu
sagen gewußt.
.Wahrhaftig. Kind, in diesem Loche
ist Ihr Plag nicht!" rief der Fremde
nähertretend und das Mädchen mit
kritischen Blicke musternd.
Sie hatte sich inzwischen von ihrer
Bestürzung erholt, nd die legte Be
merkung schien sie lebhaft zu freuen,
doch nicht sonderlich zu überraschen.
Ohne Befangenheit, aber auch ohne
lleberhcbung, einfach einer feststehenden
Ueberzeugung Worte leihend, erwiderte
fi? nachdenklich mit ernstem Blicke:
.Tas hab ich auch schon oft gedacht,
Herr "
Tiefe Antwort verblüffte dcn Jrem
den doch einigermaßen. .Wie heißen
Sie. Kleine?" fragte er etwas unsicher.
.Elhcl Horvalh." ,
Und sind des Schneidermeisters Hör
vath Tochter?'
Vi."
Mit alt?"
.Im Mai war ich achlzehn Jahre,
Herr."
Nach einigen Augenblicken des Nach
dcnkens segle sich der Fremde auf einen
der wackligen iliohrstühle und begann,
dem jungen Mädchen zulächelnd: ,IZS
wäre schade, wenn Sie mit solchen An
lagen und solcher Stimme Ihr ganzes
Leben unter so dürftigen Berhältnissen
vertrauern wollten."
tZthel schaute den Sprecher mit gro
ßen Auge fragend an.
.Zur Bühne müssen Sie." erklärte
jener bestimmt. Und es lü nie nur
darauf an. Ihnen den Weg dahin z
bahnen. Waren Sie übrigens schon im
Theatti?'
Bei dieser Frage leuchteten des Mäö
chens Augen auf. und sie rief hastig:
Ja. schon oft! Ich besorge einein
Fräulein Mihaly Kommifsionen und be
komme von ihr zuweilen ein Theater
billet."
.Ist sie chauspiclerin?''
.Früher, jcjzt ist sie Sonfslenrin am
NaticnalThealer. Sie sagte schon oft,
es sei schade um mich, aus mir würde
gewiß einmal eine tüchtige Schaiispie
iciin werden."
Am Theater winkt Ihnen allerdings
auch meiner Ansicht ach eine glänzende
Zukunft," siel ihr der Fremde in's
Wort.
Tes Mädchens schlanke Gestalt er
bebte, ihre Augen sprühten und ein
strahlendes Lächeln umspielte ihre Lip
pen ; gleich darauf aber erklärte sie
traurig: Wir find zu arm, Herr, nd
z Ostern muß ich darum in Tienst
gehen."
O! Sie werden beim Theater viel
verdienen nd können dann Ihre An
gehörigen ganz nnders nterstiigen."
Tas Mädchen lauschte mit verhalte
nein Athem den Worten tes Besuchs,
als dieser ihr eine sarbige Schilderung
oeS Theaterlebens entwarf. .Aber sagen I
Sie, haben Sie nicht irgend ein Tbea
lerslück hier, aus welchem Sie mir ein !
mal elwas vorlesen könnten?"
Tas Mädchen schüttelte verneinend
den Kopf. Ich weiß aber noch Einiges
aus dem Stück, welches ich vergangene
Woche gesehen habe, und wenn Sie"
.Gewiß; fangen Sie an."
TaS junge Mädchen trug einige Ezc
neu eines neueren Lustspiels ans der
(Zrinneruug vor, und wenn hier und da
auch Lücken waren, so vermochte sich der
Fremde doch nicht genug über ihre Art
zn sprechen nnd über ihr Gedächluiß zu
wundern. Als sie geenoet, erklärte e:
voll Eifer: .Ans Ihnen mache ich
?twas. mein Kind, das sollen Sie sehen !
5k Unterricht erlheile ich vorerst ii
.'utgcltlich; wenn Sie einmal eine hohe
Gage beziehen, können Sie mich eni
schädigen. Ich will auch suchen, Sie
als Choristin unterzubringen, damit
Sie gleich eine kleine Einnahme haben.
Arbeite Sie fleißig, so lasse ich Sie
vielleicht schon nächste Ostern auslrclcn.
Hier meine Karte: Kirmay Bcrtalan,
Schauspieler."
Elhcl nahm die Karte entgegen, den
Eigner mit einer an Ehrfurcht grenzn
ken ?tulittr. r? ,..' er rer I
f.iU t'frt: mvJl-n t.. Ki'citt I
, kuipscklen. ii ii 5 ich nraiu i::c: jc:i
j um neun um; t- gici cnitcene
! ÄU'ürjiurcn zu ttlrten. Ü'ei lidcr
1 Wikafittil werde ich auch Ilzrcln-ekN
, mit ltzm reden, erratken Zie adir zu
j nächst nichts von unseren planen.
ÄDieu." Ter fremde ginj so raich nie
er okkcmmen war.
lhel blieb in unbeschreiblicher Aas
ngng zurück. Echauipicltlin sollte sie
werden, anstatt Tienftmagd Z !ar eS
möglich, f ciinte ikr wirklich ein solches
hlluck bcichikden hh, ihr, der icchler
des armen, undckanutcn liichncidtrS !
Fiulreif und mit scharfem verstände
begabt, h.UIe iiy (ithel schon oft gesagt.
?as; ihr 0,'S dasselbe sein wurde, wie
da? ilirer Auiler. wie das aller ikrer
Z'elaiiiileil, das: sie nichts zu erwarlen
kabe, als die Eilten ud Kümmernisse
j der Vlnmitl;. lind wenn fit an Änderen
I gesehen, welle Ireuden und Genusse
der Neichilium gewahrt, waren stets
, halb wc'.ünntliigc, halb bittere tuipfi.
düngen in ibr wach gewcrden. Und nun
! auf kiiiinal sollte ihres Herzens heifieiles
Sehnen in trfültting gehen ! Beglückt
umarmte sie den Bruder, der staunend
die Ezene. die sich vor seinen Augen
abgespielt, uiitaugcskhen halte. Hois
uno uiu zogen uir inneres
n t n ifK IiiiIk. 'j ii t ii . 4.-. A ii .ii. hrtit
Elll UiiU iUlUC ")UIUII I II lllt Ul'll
Oilüi und i'llanz unifchwirrten sie.
Gewaltsam aber snchle sie ihre Erregung
niederzukämpfen, nd dann nahm sie
ihre Uebungen vor dem Spiegel wieder
auf.
Was find das wieder für Tnmin
heilen, Ethcl? Ein armes Mädel hat
G'scheidtercS zn thun, als vor dein
Spiegel zn stehen nd feine Larv' zu
begaffen. Erwisch ich Tich noch einmal
dabei, so kriegst Tu was mit dem
Stecken, Tu miserable Ianllcnzerin !"
Tie polternde Stimme des müde und
mürrisch von seinen Geschäftsgängen
heimkehrenden Baters verscheuchte bliß
schnell die lockenden Zukunftsbilder, die
Ethel umgaukclt hatten. Sie stand wie
der in der freudlosen Wirklichkeit, und
der rauhe Uebcrgang raubte ihren
Augen den Glanz, ihrem Munde das
berückende Lächeln.
.Wo sind die Kinder?" fuhr der Alle
unfreundlich fort.
.Im Hos oder aus der Gass' werden'?
sein."
.Im Hos oder aus der Gass' ist das
eine Antworte Kannst Tu nicht einmal
aus die Kinder Acht gebe? Bist Tu
denn zu gar nichts da, als dem lieben
Herrgott den Tag nd mir mein bisscl
sauer verdientes Geld, zn stehlen? Faul
lenzen !"
Tie &'; ich nicht. Batet, ich habe
heute schon gekocht, gepuyt nd die
Sonntagskleider der Kinder geflickt.
Und wie's heule ist. so ist's einen und
alle Tag', mcin Essen verdien' ich also
rechlschaffe, denn die fünf Gulden von
Fräulein Mihaly behalf ich auch ich!
für mich !"
Was. Tu willst noch frech fein, Tu
liederliches Ting!" schrie Horvalh, sie
an -den Haare safsend.
Elhel war kreidebleich geworden, aber
i sie biß die Zähne zusammen und schwieg,
denn sie wußte, daß es nur. mehr eines
einzigen Wortes bcdnrfte, den Bater zn
i Thätlichkeiten zu veranlassen. Ihr
! Schweigen bewahrte sie wirklich davor;
' er ließ sie los, zog brummend dcn Haus
rock an nd scntc sich an dcn Werktisch,
denn er hatte anderen Tages Arbeit
abzuliefern.
Ich kann mich bis in die Nacht
hinein abrackern, nm sechs gierige Mün
ter zn stopfe, und was hab' ich davon
als Undank? Nicht einmal z einem
täglichen Glaö Wein langt's !" schalt er
verdrossen.
Millleuvcile steckte das Mädchen mit
zitternden Händen ihr Haar auf, und
als jie damit fertig war, iagle sie be
klommen : Es ist kein Brod mehr da.
und zum Nachtessen muß ich auch och
etwas Mchl und Schmalz haben."
Horvalh zog seuizcnd de Geldbeutel
und legte einen Gulden auf den Tisch
mit der strengen Weisung, ja keine
unnür,c Ausgabe zu mache.
Als Ethel auf die Straße hinanslrat,
wäre sie beinahe an einen jungen ele
ganten Hnsarcnofiizier angerannt, der
ihr Erscheinen mit einem Lächeln be
g?iißie. beizendes Kind !" flüsterte er
i n Borübergehcn, ihr eine Rose zuwer
ftnd, die er in der Hand hielt.
Elhcls Gesicht war wie mil Blut
übergössen, ihr Herz pachte zum Zer
springe. Es war zwar nicht das erste
Mal, daß sie den. Lieutenant gesehen ;
seil einigen Wochen ging er beinahe
täglich durch die schmugige Wassergasse,
oft sogar mehrmals, und stets fnrtjte .
sein Blick das Fenstcrchen, hinter wcl
' wcl
chem sie gewöhnlich saß. Es war auch
nicht das erste Mal, daß er ihr eine
Blume verehrte, wohl aber, daß er zn
ihr sprach, und das machte sie so glück
lich, daß sie hätte laut ausjubeln mögen.
Ticscr gehobenen Stimmung war
indessen keine lange Tauer beschicken,
bettn als sie heimkehrend dem Bntcr die
übrige Münze einhändigte, gab sie il,m
onch Herr Nirmayö Karte. Tn möch- I
lest morgen in Nenn diesem Herr I
kommen, Vatcr, er hat verschiedene
Reparaturen," sagte sie.
Ter Schneider warf einen Blick ans
das Kärlchen, woraus er geringschätzig
sagte: Einer vom Theater! Denen
kann man nichts gut genug machen,
aber vom Zahlen wollen'S nichts wis
scn. 's kann sich einer die Füß' wund
laufen, bis er seine lumpigen paar
Kreuzer von ihnen kriegt."
Ellicl erscheak. Wenn der Bc-.tcr von
den Theaterleuten so gering dachte,
stand es schlimm tun ihre Hoffnungen !
Marsch in die Küche, und daß, Tu
mit Allem fertig bist, eh' die Mutter
heimkommt, das rath ich Tir!" polterte
Horvalh.
Ohne ein Wort der Entgegnung ver
ließ Elhel die Stube, die Äugen aber
standen ihr voll Thränen. Schlechter
als daheim konnte sie es nirgends haben.
Ter Balcr sprach kein freundliches
Work, warf ihr jeden Krenzcr vor, den
er für sie ausgab, jeden Bissen, dcn sie
aß, und die Mutter machte es nicht viel
anders. Warum halte gerade sie solche
Eltern? Es gab der armen Leute ge
nug, die gut und liebevoll z.i ihren
: rr t.
: : ! ! ','.:-'!' 1 "
.!, lit- 'islu; II.? t::ii.u::, ttn i!.l.,
ZCc'.i n-tLii':.!. tn;i tt'ieu) sie III der
tiu. ?!:' ! l;.;tuir:. um einen nen
Z.-lJttaiiSdiuch des Batnä zu tn
taten, ni! in ihr der Eni'.tl:ifc. unter
klinen Umiiandkii dieies Lebe län,z:r
z: nttiien. Turfie fie nicht um Tbea
ter. js lief sie davon, oder sie tbat snst
elwaS, waS dem uneriraglichen Zu
stand ein Ende machte !
2. Kapitel.
Ter felgeiid? Morgen brach der
lochtet des Flülschnkiders neue Aus
rkgungen. ene An ist. Ter Bater halte
sich zur bestimmie Stunde z Herrn
Kirman ans den Weg gemacht, blieb
aber ngewuhnlich lange ans. und sie
wußte nid;t, ob das ein gutes oder
schlechtes Zeichen war.
Jeden fuien Augenblick benutzte sie,
um an' Fenster zu eilen und nach deS
Schneiders gebiickler Gestalt aurZU'
spaben. Aber endlich geen Mittag trat
er über die Schwelle. Und welch' ver
drießliche Miene brachte er mit, und wie
wortkarg erwies er sich. Ethel hielt es
nicht langer aus, und mit unsjcherer
Stlinme fragte sie:
.Hat Tir der Herr Kirmay keine
Arbeit gegeben. Bater?"
.Will mit dem Patron nichts zn
thun habe. Tir bat er die Ohren wohl
auch vollgeblasen? Na. wenn Tu es
nicht sagen willst, schabet'S auch nichts, i
TaS aber kann st Tu Tir merke, redest
, . . .. r
T".".och ein einziges Wort mit, hm, so
kii.m , .4 ..4it tmi. -4a 4I-u1 T o m iihiti
weiß ich nicht, was ich thue! Tag aber
was geschieht, an das Tn Tein Leben
lang denken kannst, das ist sicher!"
Ethcl wurde todtenblaß, nd ihr
Herz begann z hämmern, als wollte
es die Brust zersprengen. Alle ihre
Hoffnungen und Träume waren also
grausam vernichtet!
Außer sich per Zorn und Schmerz
trug sie mit zitternden Händen die
Suppe aus. wendete sich bann aber
sofort wieder der Küche z.
.Si bin !" schrie jie der Batcr an.
Ich kann nicht, ich muß nach den
Nocken schauen." erwiderte sie, ohne sich
umzublicken.
Ter Echucidcr sagte nichts weiter, als
jedoch die Mchlnockcn nebst einer Schüs
sei Kraut auf dem Tische standen, die
Tochter sich aber wieder zum Gehen
wandte, wiederholte er sein Gebot von
vorhin, grob hiuzuscVend: Gelt, weil
ich Tich' nicht mit dem nichtsnutzigen
Schau spielervolk herumziehen laß,
magst nicht srcs "
.Hcrumichen will ich mit Niemand,
Batcr, abr ein Ticnstmädel will ich
auch nicht sein, wen ich was Besseres
werden und mehr Geld verdienen kann.
Und Herr Kirmay sagt"
Weiter lam sie nicht, denn Horvath
war aufgesprungen, riß sie, sich auf sie
stürzend, mit einem Rnck z Boden und
schlug mit beiden Fönstcn cuf sie los,
ohne zn schauen, wohin er traf, ohne
auf das Geschrei der jüngeren Kinder
zn achten. So, jcfct hast Tein Theater,
Tn uichlönuVige Tirn. Tu!" keuchte
er, als er endlich außer Stande war,
seine Arme z gcbranchen.
Nach Athem ringend, scle er sich
wieder a den Tisch. Ethcl aber, der
das Alnt aus Mund nd Nase schoß,
rassle sich geachtet ihrer Schmerzen
ans und stürmte aus die Gasse hinaus,
immer weiter und weiter eilend, den
Tonauquai entlang, bis sie endlich er
schöpft stehen blieb und sich gegen das
Holzgeläuder lehnte, welches dcn Ufer
rand besäumte.
Schwer athmend, umflorten Blickes
starrte sie in die Flnlhen des majcstä
tischen Stromes, der in mächtigen -Wd i
len dahinrauschlc. Ter Wind wehte
empfindlich kalt; sie aber fühlte ihn
troß ihres dünnen Wvllkleidchens nicht;
die sengende Gluth wilden .Schmerzes,
liochllet Erbitterung machte e nn
empfindlich gegen Alles. e$t also
war siir sie das Ende da ! Ter Bater
hatte sie nicht allein ihrer Hoffnungen
beraubt, sondern sie wieder ohne jeden
Grund in der rohcsten Weise mißhau
dell, ihr die häßlichsten Schirnpsuamen
gegeben, und das war z viel ! Sie
tonnte dieses Leben nicht länger ertra
, gen, das war ihr klar, aber sie sah nir
gcndö einen 'Ansivcg, nirgend Rettung.
Und doch, ein Mittel gab es, sie
konnte sich sür immer Ruhe und grie
den sichern eö kostete sie nur einen ein
zigc Sprung.
Sie ward bei dieser Borstcllnnz wie
vom Schwindel erfaßt, eö war ihr, als
ob der Boden unter ihr zurückwiche, als
ob eine nehcimnißvolle Macht sie der
Tiefe entaeaeinöae. und tiefer immer
tiefer nciale sie s'icb über das Geländer.
it ki, -,i,,i,-,,,n :.r,, (,.,
angelockt von den rauschenden Fluthcn,
die ihr zuzuwinken schienen.
Mr. einem Male fahr sie erschrocken
in die Höhe. Ein lanlcs Hailoh!" ans
ranher Kehle war an ihr Ohr gedrnn
gen, sie zur Besinnung bringend. Sie
schaute in und bemerkte in einiger
Entfernung einige Männer, die weiße
Papierstreife aus große Obflsässer
klebten, bestimmt auf sogenannten
Plettlm stromauf nach Wien gebracht
zn werde. Sie strich mit der Hand
über die brennend heiße Stirn was
thnn?
Heimkehren ! flüsterte der Wind;
heimkehren !" rauschten die Wellen,
.heimkehrn! !' schienen ihr auch die
Männer zniunicken. die immer öfter
nach ihr umschauten, die sich so unhcini
lich lief iibcr das morsche Gcländcr
beugte. Sie schloß die Augcn nnd preßte
die Hände gegen die sausenden Ohren.
Sollte sie z Herrn Kirmay gehen,
ihn um Schul! und Hilfe bitte?
Plvlich blieb Icrna.'d eben ihr
stehe, ohne daß sie das Geräusch
nahender Schrille vernommen halte,
,,d als sie scheu ausblickte, sah sie in
das gebräunte Gesicht eines jungen,
schwarzbürtigcu Mannes von hoher 0!e
stall. Unwillkürlich prallte sie zurück,
von einer Empfindung lebhasten linde
bagcns befallen ; ihre Augen senlicii
sich rasch zu Boden, und um ihre Be
sangen heil, ihr Schuldbewußtsein zn
verbergen, nestelte sie mit bebenden Fin
gern au ilirem Halotnckic. Es wäre
unbeschreiblich qualvolle Miunttn. den
sie ful'lle, wie dcZ Heun A'.ir.e mit
einem Ausdruck auf ihr bastele, alle
Blut in ihre Wange inifcc:..
. - ' .'
t.it.'U !..::. V: : I
Vü!;r lü i , ,,. u
l'iiik, ! kti:t;uil!.( '.!liil? .'.!?
weile, cjiicvfjh fi.t i t-i::it, t'.c
Tcniiu r.i..t iii.U l'ivi f;t iuV.e üiid
ist jeden T,ii !,u I!:;et Ausnahme l't
reit." sagte er pl jf lich .il tujer. klang
voller stimme
Elbel war bkstiz zsmmcngkf.il:ren ;
in ihr zitterte sede Fiber, sie st!wanlle,
mit kinein Male aber alle örast ans
bietend, erwiderte sie kurz: Wer sagt
denn. lx,B ich da hinein will?
Meine Augen, meine gesunden
Sinne saen es mir. Aber vertrauen
Sie mir, ricllncht kann ich Ihnen nd
hrem Kummer abbelien." je&te der
Unbekannte gull,ien .ones hinzu.
Eine Antwort erwartete er jedoch ver
gebens. Ett,l iuaif ihm einen licf.iiitn
finsteren Blick zu, dann wandle sie sich
und eilte nach der Waijergajse, einem
der nsauberile. engsten Winkilgäß
chen der ungarischen Hautnadt. Ter
junge Mann aber folgte ikr nd kam
gerade in dem Augenblicke an der Ecke
on, wo die in blinder Hast Tavonnür
wende von einer ältere Frau usgehal
ten ward. Rasch trat er unler die nächste
HauSthüre. die ihm genügenden Schug
bot, um die Beiden selber ungesehen zu
beobachten. Tie Unterhaltung der
Frauen, während welcher Ethel wieder
holt uinschautc, dauerte ziemlich lange,
schien, nach ihren Weberden z urthei
len, sehr erregt z sei nd endete
damit, daß die Frau des Mädchens
. VD V'IV fl.U44 'V .iUVW
ft ,,g ,,( mit , ztzog
1 li n
Tas war lanin geschehen, als der
junge Mann wieder ans seinem Bcr
steck hervortrat nnd sich vorsichtig an
schickte, dcn Frauen zn solgen. Sie
böge nm die jenseitige Ecke des Gäß-
chenS. und als er dieselbe erreicht Halle,
sah er sie in einem großen Hause ver
schwinden. Kurz daraus betrat auch er
dasselbe. Eine Scheuerfrau wusch in
dem breite Flur die Thüre.
Erreichte ihr eine kleine Silbermünze
und fragte : .Wer waren die beiden
Franc, die eben hier durchging? "
.Fräulein Mihaly, die Sousfleuse
vom Nationalthcater. die Andere war
ein junges Mädchen aus der Nachbar
schast, das ihr kleine Haiidreichungen
besorgt."
Als er bann Weiler erfahren, daß
Fräulein Mihaly im dritten Stocke
wohnte, stieg er die Treppen dahin
empor.
Leise zog er oben die Glocke; nach
kurzem Warten öfneie ihm eine freund
lich aussehende, bereits granhaarige
Dame.
.Ich bitte um Entschuldigung, daß
ich störe." sagte er. den Hut ziehend,
ich habe Sie aber vor etwa einer Bier
telstnnde in der Wassergasse mit einem
jungen Mädchen fprcchen scheu, in dcs
seit Interesse ich nm eine kurze Unter
rednng unter vier Auge bitte.''
Tas alle Franlcin schien allmülig
von dem Erstannc zurückzukommen,
welches ihr dieser Besuch anfänglich
bereitet halte und den Weg freigebend,
sagte sie mit bcginiicudeui Bcrständuiß:
Ach. dann sind Sie wohl der Herr,
der das arme Mädel aber beliebe
Sie doch einzutreten !"
Ter Besucher schaute sich in dem be
scheiden, doch nicht ohne Geschmack ans
gestalteten Zimmer um.
Hier sind wir ganz gestört," er
klärte die Tarne. Ich habe wohl die
Ehre, Herrn Baron Barlaezy vor mir
zu sehen?"
Tcc Fremde schien etwas überrascht,
als cr sich erkannt sah. Ter bin ich
allcrdingö. Um aber aus den Zlcck
meines Besuches zu kommen.-
Ich weiß Alles, Herr Baron, die
arme Elhcl hat mir ein volles Gestand
niß abgelegt." unterbrach Las alle
gramem lcvbait. .'.'ich a. cS war
,,1,1 ; Im,,.- ,
I iul'ii ein yiu)iv ,11,11, uih uu
,,s, wurde und sie verscheuchten ;
, ,cer ,ciß. was sie anderc'Nalls nock
wer weiß, was sie audercusalls och
angestellt hätte. Aber sehen -ic, Herr
Baron, das Mädel ist gut beanlagt,
brav und fleißig. Sie l7inmt seit ihrein
vierzehnten Jahre täglich zn inie, be
sorgt meine Anögänge, hilft im Haus
wesen, nnd da ich sie lieb gewonnen,
war ich bemüht, auf ihren Geist und
Eharakter einzuwirken, ihr eine etwas
bessere Bildung beizubringen."
Tas Fräulein bemerlte, wie bei die
scn Worten ein Lächeln über daS Ge
sich! des Hörers glitt.
Bitte, Herr Ban n, halten Tie mich
nicht für eine überspannte, alle Jung
fer; ich bin ein ganz nüchternes, pro
saischcs Geschöpf, welches niemals die
Wirklichkeit aus dcn Angen verliert,
aber ich erkannte in der Ethel Horvath
eine nicht ganz gewöhnliche wenigstens
in ihren Kreisen nicht gewöhnliche
Natnr, und das veranlaßte mich zu
einem Bersnme in dieser Richtung."
Und der Erfolg, Fräulein Mihaly?"
warf der Baron ein.
Uebertraf meine Erwartungen. Ich
darf ohne Uebertreibung sagen, daß
Ethcl ein feinfühlendes und feinsinniges
Geschöpf geworden ist. welches sich von
allem Gemeinen abwendet," versicherte
die Souffleuse.
Wirklich?"
Tie Mihaly ließ diesen Zweifel vcr
rathenden Einwurf nn beachtet nnd fuhr
fort: Sie hat nur einen Fehler, sie ist
unzusricde nd kann sich in die Be
Hältnisse, die sie umgebe, nicht schicke.
Das ist allerdings auch wieder begreif
lich, den diese find höchst unerquicklich.
Tie alte Horvalh nämlich sind nicht
nur blutarm, sonder der Bater ist
obendrein noch ein Man, dcr gern
etwas lief in's Oiläche schaut, wenn
sich die Gelegenheit dazu bietet, und er
wie seine Frau sind zudem rohe, herz
und gemüllilosc Menschen, die immer
nur an den eigenen Bortheil denke.
Nun eröffnete sich der Elhel die Aus
sicht ouf eine günstige Berändcrnng
ihrer L,?ge. aber dcr Baier gab seine
Einwilligung nicht. Tas hat dann das
Kind zur Berzwcislung gebracht und
znr Touau jietricben."
Türfte ich übec diese vernichtete
Auesicht Näheres erfahren?" fragte der
Baron.
Tie alle Tarne war bereits von
Allem iiuknrlitet, was jivifche Ell'cl
und dem Scbanipiclei: Kirmay lurge
f.ilkü. tvic auch von dein Auftritt, den
lc ti;V..:i II ;! I'.l.'i.l r "
l.üte. i.i.? i: 'lil'.t ci ::i t'Mt l
t '!:!! ?. ti '
Tir Z:.u: lj.i:ie ji !,! zu 1:1.
dann ta.üe tx :
.W.u ,ch recht vkrst.'nde't ti'".
theile Sie Herrn ttiiinars Anfielt:
auch Sie k.il! d s junge Madigen si.?
ein bcrvorragendkS Talent und sind der
Meinung, sie wurde beim Theater ihren
Weg machen?"
Tavon bin ich fest überzeugt. Ethel
besixt A11.S. was z große Bühnen
,rsvlj',en noll ig ist. schone Erscheinung.
Anmutn. Leidenschaft, ein vollklinae::
deS, l'ildungcfaliiges Organ. Berstan)
und die Hauptjackie dramatisches Ta
!tnt in Fülle '.Man muß sie nur eine
Szene aus irgend einem Stuck wieder
hole höre, das sie gesehen unsere
Besten machen kS nicht besser nd in
kurzer Ziit wurde sie Alle übertreffe.
Wolle Sie sich selber überzeugen; soll
ich sie infen?"
Nein, ich danke. Ueberhaupt möchte
ich bitten, dem jungen Mädchen meinen
Besuch geheim zu halten," erwiderte der
Baron.
.Wie Sie wünschen. Herr von Bar
kaczy," sagte das Fräulein ein wenig
enttäuscht.
.Weiß das Mädchen, wie Sie über
ihre Anlügen denken?"
Im Eifer, in dcr Ueberrafchiing ist
mir wohl gelegentlich ein Wort en t
fchlüpft. so recht habe ich mich jedoch
nicht ausgesprochen. Meine eigenen
Berhältnisse sind viel zn beschränkt,
als daß ich die Elhel, falls sie wirklich
die Bühnenlausbahn einschlüge, unter
stützen könnte." 4
Barkaczu nickte verflandnißvoll. r
.Herr Kirmay freilich." fuhr jene
eifriz fort, tonnte da viel thun. Er
ist ein tüchtiger Künstler, könnte Elhel
selber ausbilden, wie es gewiß seine Ab
ficht war. nd mit Hilfe seiner Berbin
dimu.cn wäre es ihm vielleicht auch '
möglich, ihr weiterzuhelfen."
Ter junge Mann schaute gedankcn
voll vor sich nieder, wie Jemand, der
mit sich selber zu Rathe geht, ehe er
einen Entschluß saßt.
.Hören Sie mich an, Fräulein
Mihaly. Ihr Schützling thut mir leid,
nd ich würde auch bedauern, ginge
durch die Ungunst der Berhältnisse der
vaterländischen Kunst eine junge, viel
versprechende Kraft verloren. Ich werde
also den mir schon seit Jahren bekann
tcn Herrn Kirmay in diesen Tagen aus
suche und die Angelegenheit mit ihm
besprechen. Es wird wohl möglich sein,
den Widerstand des Schneiders Hör
vath z brechen nnd seiner Tochter den
Weg znr Bühne z öffne. Ich werde
indessen nicht eher einen bestimmten
Entschluß sassen und Bcrbindlichkeitcii
übernehmen, als bis Herr Kirmay das
junge Mädchen-gründlich geprüft und
die Ueberzeugung gewönne hat, basj
sei erstes Urtheil zutrifft. Eine Mittel
mäßige Schauspielerin ist kein denci
dcnswcrthes Geschöpf"
Tas wciß ich leider nur zn gut.
Herr Baron." seufzte Fräulein Mihaly.
Wollen ic also die Güte haben,
das Mädchen zu trösten, zn geduldigem
Ausharren zn ermuntern. Damen ver
stehen sich ja daraus."
Lasscn Sie mich mir machen, Herr
Baron, ich will Elhcl schon zur Bcr 4,
u mist bringen."
Nun gut. Ich bitte aber nochmals,
mich aus dem Spiele zn lassen ; das
Mädchen soll vorläufig nicht erfahren.
wer sich ihrer annimmt. Wollen S
mir das versprechen "
Bei dieser ,vrage. streckte ihr der Ba
ron die Hand entgegen, die sie ergriff
Ich verspreche es. La ei, Sie aber
wenigstens mich danke, lasse Sie
mich sagen: Gott segne Sie und ver
gelte Ihnen die edle That, doppelt edel,
weil sie geheim bleiben soll !"
Thräne stände in de As,c der
Sonsflensc, als sie fprach, nd ihre
Stimme zitterte vor innerer Bewegung.
Aarkacz bemerlte es und drückte ihr
wann die Hand. Tann sagteer: Tars
ich mir die Frage erlauben, woher Sie
mich kennen?"
Ich habe Sie in Temcsvar ost ge
scheu, wo ich vor sechs Jahren enqaq'irt
war.
Tas alte Fräulein entledigte sich des
ihr gewordenen Auftrages so gut, daß
Ethcl sie einige Stunden später nicht
nur ruhigen, hoffnungsvolle Herzens
verließ, sonder auch i tiefer Beschä
mung und Reue über ihre Schwäche
von vorhin. Ja, sie wollte auch dies
mal ihren, alten Fräulein" folgen.
Jene hatte wohl Recht: bei einem
Manne wie dcr Balcr. der jede, Bor '
schlag zuerst widersprach, sich schwer an
einen neuen Gedanken gewöhnte, hatte
ein erstes Nein gewiß nicht viel zu be
deuten. Auch dachte die klügere Mutter
vielleicht ganz anders über die Theater-
srage. und gelana es. te , aewiune
so war der endliche Sieg so gut wie
Iicycr. ocnn es war der resoluten Frau
noch allemal befchieden gewesen, ih.en
Willen durchzusetzen, wenn auch erst,
nach langen, heftige Stürmen. Ge
wiß. auf die Mutter kam es an, nicht
aus den Bater. und sie hätte sie sofort
in's Bertranen ziehen sollen !
Als das jnnge Mädchen daheim die
Stube betrat, saß die Mutter nähend
am Fenster, Horvathg Plag dagegen
war leer nnd auch sei,, besserer Rock
hing nicht an der gewohnten Stelle. Er
mußte also ausgegangen sein.
Wo warst Tu? Ich bin schon seit
einer Stunde daheim ist daö eine Art
tirni einem fo großen Mädel, das dcr
Mutter eine Siütze 'sein soll !" fuhr
Frau Horvath gi,tig ans die Tochter los.
Ich war ich bin"
Na, was hast Tu. siehst ja ganz
vcrgcistcrt ans!" ricf die Fran hall,
ärgerlich, halb erschrocken.
Elhel bcaniworlcte diese Frage zn
nächst durch lanlcs Aufschluchzen,' dann
warf sie sich neben dcr Mutter aus den
Boden nieder nnd erstattete einen nm
südlichen, mit stockender Stimme vor
getragenen Bericht über Alles, was scit
bcm letzten Abend vorgefallen war. Tie
verblüffte Fran lauschte mit anqchallc'
nen, Athem, m endlich in eine Flnlh
to Schmähungen ans den abwesenden
Gatten anSzubrcchcn ; endlich erklärte
!ie:
m