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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 8, 1900)
0O0fr3fr0frOfr$,Mfr"&fo o o m aaenleigen und alle o beiden in ihrem (Scfolac, wie verstopf. unq, Blähungen, Alagensaure, Unver. tauHAfeit. siocffdnncncn. etc. weichen o o o s dem Gebrauch von liräntcr - Klutbclcbcr. Line Dosis bringt in den meisten Nayere Auskunft iY Lir. FblbK rflnKict. chicaoq.iix. $efrfrfrQfrfr,Q.frfrfrO'0"frC Dr. PETER FAHRNbY, "'IcalL"" TEx Sefernska II. O. Wirnllieim, Gefchäfttführer. 1300 Farnam Str.. Omaha. ,M. tr Katalog st ein richl,altigkr und nb aus Wunsch rsindl. Alle ?or ten von Kl und GiiSsamkn werden hi'r zu nierrig' Preis Dtrtauft. Beste Hanna und Ezcelsior- Kohlen, auch die berühmten Scranton u. Lehigh Hartkohlcn Gutes Eichenholz. HUTCHItMHYATTJ0400 ,rüntt Oierks lumber & Coal Co., 1228 v Wholesale and Hctail Achtung für die, welche Pfeldegeschirre . brauchen. Fraget euren GschirrrHändler für PfegtfJjtr ReitsSitel usw. angeser!''i voa W?QS, Lincoln Neb. WWZZ'ZZ Leistungsfähigkeit 500 Barrels pro Tag. 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Ili'.e Mittheilung wirklich von Dichtigkeit ist. mein Herr." sprach sie dann, .sonst wurde ich linen zürnen müsse, das; Sie mich den, (e nns; eines einsamen Morgenspa'iier gangö dnrch diese schöne Natur entrissen haben." .Urtheile Sie selbst: es ist etwas gesunden worden, das mit dun Morde im Zusammenhang sieht." (ir fühlte, wie ihr weicher, voller ?lrm in dem seinen zuckte. Was hat man gesunden?" flüsterte sie erregt. ,.(iu Packet Papiere, die jedenfalls dem Ermordete gehört haben." (ir hat sie gefunden? r?" Sie deutete, mühsam sich beherrschend, rück wärts auf Kaspary. Nein. Tcr ahnt och gar nichts davon." ?lh!ie athmete erleichtert auf. Wo find''di?se Schrift,'?" ..Angenblilklich och in der Kommode mein ftonjine; aber wenn Sie diesel ben sehen wolle" Sie Ivime sich denken, das; ich kei t,: heivcren Wniisch heg?. Tiefe Pa piere sönnen sie können von üußcrsier Dichtigkeit für die iintdecknng der Mör der fci'r." TaS vennuthete ich auch, nnd des halb bestimmte ich (Gertrud dazu, sie Ihnen zu unterbreite." , ich bin Ihnen dankbar, sehr dankbar! Si? ist Fräulein (Gertrud?" Ich fnche sie schon feit fcist einer Stunde vergebens." Hat sonst Jemand dic Papiere ge sehend" Niemand außer Gertrud und dem Finder." Wer ist das?" in Taugenichts Namens Micsko, c! Polaek, den ich an meines Baters Stelle schon lange weggejagt haben würde." (ü hat sie gelesen?" ,.ir kann tau in deutsch lesen, viel weniger russisch," Lassen Sie uns Fräulein Gertrud aufsuchen ; es ist leine Seknnde zu ver lieien." Äber diese war auch jejit nicht zu finden. Wahrend die Beiden sie suchte, war sie, vorn Hühnerhos kommend, wo sie ihren gefiederte Lieblingen die Morgenmahlzeit gereicht hatte, Kas parhS ansichtig geworden und hatte sich sofort zn ihm gewandt. ir begrüßte sie achlnngSvoll und theilte ihr mit. daß ihr Vetter sie ge sncht habe. .Friß hat Zeit genug dazu," meinte sie leichthin. Ich aber komme zu Ihnen, mein Herr, weil ich Ihnen einige Fragen vorlegen möchte." Ich siebe mit Bergnüge zur Ber fügnng des gnädigen FränleinS." So sage Sie mir. bitte, zunächst, ob es Üblich ist, bei schweren Verbrechen eine Belohnung für die auszusehen, welche znr tirmittelnng der Thäter bei tragen." iS geschieht häufig, allerdings meist erst dann, wen die Bemiihnngen bei Polizei, selbststinidig zu, Ziele zn c,e langen, vergeblich geblieben sind." Wird es auch in diesem Falle ge schehe?" Aber, mein gnädiges Fräulein, wie kann ich das wissen?" Wer soll es sonst wissen, wenn nicht Sie, Herr Kriminalkommissär?" War schon vorher bei dem sonder bare Ton des jungen Osfiziers in Kasparh der Verdacht aufgestiegen, daß Wer Lassowitsch nicht reinen Mnnd ge halten habe, so wurde dieser Verdacht jetzt znr Gewißheit. Leugnen zn wol. Ich, daß er der erwartete Kriminalkom missär sei, wäre thöricht gewesen. Wenn ich der bin. für den Sie mich halten, mein gnädiges Fräulein," ver setzte er in einem Tone, der seinen Aer ger nicht ganz verberge konnte, so habe ich jedensalls triftige Gründe, mein Inkognito zn wahren. Ich weiß, wer Ihnen dic Mittheilung gemacht hat. auf Grund deren Sie mich eben als 5krimia!kvmmisfär anredete. is ist Fräulein Lassowitsch. Wenn dies? Tarne wirklich ein lebhaftes Interesse daran hat. daß die Mörder entdeckt wer de, so wählt sie eine eigenthümliche Weg, zn diesem Ziele zn gelangen, indem sie meine Thätigkeit, die, wen sie erfolgreich sein soll, der Geheirnhal. tg dringend bedarf, dnrchlrenzt." Sie hat das vielleicht icht überlegt." Ich glaube, daß Fräulein Lasso witsch sehr genau überlegt, was sie thut. War außer Ihnen, gnädiges Fräulein, noch Jemand dabei, als Fräulein .'nssowilsch ihre Vermuthung aussprach?" Nur mein Vetter Fritz." Ich dachte es mir. An mir ist es nun, eine Bitte an Sie z richten, mein gnädiges Fräulein, nämlich die: Nie mand, wer ,kS auch fei, mitzutheile, was Sie erfahren haben." Auch meinem Onkel nicht?" (r weiß es bereits. Ich hielt es für meine Pflicht, ihm. desfen amtliche Stellung ihn verpflichtet, mir im Be darfcstille Beist'.:nd zn leiste, mich zn offenbare. Nur allen Uebrigen gegen über bitte ich um Verschwiegenheit." Sie werde sehe, daß ich z schwei gen weiß." Und Ihr Herr Vetter?" Wird dasselbe thun." Wollen Sie ihn, falls ich nicht s,' r.tt'ch Gelegen heil Ij.iten seilte, ihn zn ars ärcch.n, :i r.:ci::c::i V'.ncn darum bitten?" (lern." .Ich bin gezwungen, alle meint Pläne ;n andern, nd weiß och nicht, in welcher Weise dies geschehe wird. Ich muß vorber noch eine Unterredung mit Fräulein Lassowitsch haben." Soll ich sie rufe?" Noch eilten Augenblick, wenn ich bitten darf, gnädig Iräulei. Ich darf wohl voraussetzen, daß Sie die Frage, welche Sie vorhin an mich r ich. teten, nicht ehue triitigen Grund ge stellt habe." Allerdings nicht." Sie hübe Kenntniß von etwas, das vielleicht auf die Spur der Mörder fuhren tonn'.e?" Ja." Tan ich Sie bitten, wir dies mit zutheilen?" Sie zögerte. Stande mir in dieser Weise jemand Anderes gegenüber als Sie, gnädiges Fräulein, so würde ich keine Bedenke trage, aus Grund meiner amtlichen Stellung eine eingehende Mittheilung zn verlangen rntd sie im Nothfalle mit den mir zn Gebrle flehenden Mitteln z erzwinge. Ihnen gegenüber begnüge ich mich damit, daraufhinzuweisen, daß es Pflicht, ernste, heilige Pslicht ist. Alles zu thun, was znr tnldetknug rines so nichtswürdigen Verbrechens jühre kau, und daß der, der es unter laßt, sich an seinen Mitmensche schwer versündigt."' Gertrud ttar bleich geworden, pine Mahnung in solchem Tone war viel leicht och ie an sie gerichtet worden. Ich will Ihnen sagen, was ich weiß." sprach sie erregt. Aber ich bitte Sie, wenn es möglich ist. Sorge dafür zu trage, daß eine Belohnung ausge zahlt werde." Seine Mien.' verfinsterte sich. Tcr mir zu diesem Zweck zur Verfügung stehende Fonds ist allerdings kein hoher, allein ich' werde thun, was nur irgend möglich ist. Ta Sie nun in dieser Be ziehnng beruhigt sein dürsten, gnädiges Fräulein, dars ich bitte, zu beginnen." Sein Ton verrieth ihr. was er dachte. Sie meine doch nicht etwa, daß ich die Belohnung für mich habe will?" rief sie entrüstet. Sie haben mir bisher mit keiner Silbe angedeutet, daß och ein Anderer etwas mit der Sache z thun hat." O. das ist empörend ! Mich' hielten Sie für fähig, ach einer Belohnung z streben Ihnen meine Mittheilungen verkaufen zn wollen?" Zürnen Sie mir deshalb nicht, gnä digcs Fräulein,", bat er. Ich sagte Ihnen bereits, daß Sie noch Niemand genannt haben ; wie konnte ich ans die Ahnung kommen, daß es sich nicht um Sie handle? Sie sahen, daß auch ich erregt war warum? Weil es mich tief schmerzte, von Ihnen weniger hoch den ken z solle, als es bisher der Fall ge Wesen. Mir macht mein Berns Men scheiikenntiiiß zur Pslicht; ich glaubte. Sie vo Ansang an richtig beurtheilt zn haben Ihr Tränaen warf alle meine Vorstellungen über den Hansen, machte mich verwirrt, ungerecht verzeihen Sie mir!" S sprach ein warmer Herzensklang ans seinen Worten, dessen (iinflnß Gertrud sich nicht entziehen tonnte. .Ich kann mir denken," sprach sie in milde rein Zone, daß Ihr Berits, der sorl währende Verkehr mit Verbrechern, Sie schließlich in jedem einen schlechte Me scheu wittern läßt. Ich will Ihnen des halb Ihren schmachvollen Verdacht icht mehr achtrage. Nicht ich bin es, der di Papiere gesunde hat, sondern Mieöko." Welche Papiere?" Ach so, das habe ich Ihnen noch gar nicht gesagt. Also MieSko hat am schwarze Lnch, einem Tümpel in der Nähe des Bahndammes, ein Päckehen Papiere gesunden, von teilen ich um so mehr glaube, daß sie vo dein lirmorde ten herrühren, als sie in russischer Sprache geschrieben sind." ttann ich diese Papiere sehen?" Gewiß, sie stehen Jhne zur Ver fügnng." Wo sind sie?" Ich habe sie verwahrt soll ich sie holen?" Sie würden mir damit vielleicht eine ganz außerordentlich großen Tienst erweisen." (s soll sofort geschehen. Wollen Sie mich ach dem Schlosse begleiten? ' Tas köte aussalle. Wen Sie Ihre Freniidlichkein'o weit ausdehne wollte. r.,ich hier noch einmal aufzn suchen" .Gern. Aber wem sollte es ausfal len, wenn Sie mit in das Schloß kvm men?" Ich möchte och keine Verdacht ans spreche, ehe ich ihn nicht genügend be gründe kau. Bald werden Sie Anf Ilärnng erhalten." Gut, ich bescheide in ich. In zehn Minuten bin ich wieder hier." Kaum war sie hinter der nächsten Biegung des Weges verschwunden, so stürzte Kaspar sich ans die im Kies abgedrückte Fußsvr des Tieners und verglich sie mit de Maße in leiner Brieftasche. Aber jene war noch länger und breiter. (''nttäuscht lehrte er zn seiner kleinen Siafsclei zurück. ts gibt ja och mehr Menschen, die auf dem linken Fuß hinken." murmelte er vor sich hin, aber ein sonderbares Zusanimenlresfeu vonVerdachtsmoinen te bleibt es doch. Tic gezwungen lang fame Weife, i welcher dieser Peter Petrowitsch sich bewegt, spricht dasür. daß er sei Hinke verberge ivill. Und die Verschiedenheit der Maße Bah, es ist gerade nicht so schwer, sich größere Schuhe zu taufen. Wenn nur das junge Mädchen zn rnckkommt. ehe diese verwünschte Nussin sich dazwischen stecken kann !" suhr cr ach einer Pause fort. Ist mein Ver dacht begründet, so ist gar nicht daran zn zweifeln, daß sie Alles aufbieten wird, fich ltr Papiere zu bemächtigen. In diese steckt des ÄathselS Losung, daraus möchte ich meinen Kopf verwet ten. Tas erklärt vollauf, warum die Verbrecher, statt fich in Sicherheit z I dr'.iu-!'. hier geblieben find. Tiese Papiere warc es. !e ie'l,a'.e:! 7.'o:: te. (.': ist weiter niJ:is aus dein Konlv hiiiausgcworse werden, wenig-ten- ist eS nicht uvibig. eine folcle An nahme auszustellen, sondern sie habe diese Papiere ans der Flucht verloren. Sonderbar allerdings, daß sie nicht besser Acht gegeben haben. Tas ist das Einzige, was noch der (Mkltinina, bedarf das muß cS sei, sonst waren sie nicht hier geblieben." . Fräulein Gertrud kommt noch nicht zurück. Ob ick nicht doch am tnide des ser gethan hätte, mit in daS Schloß zu gehen? (i ist nicht unmöglich, daß sie auch zn Andere von den Papiere ge spräche hat zu ihrem Onkel oder zu ihrem Vetter und daß diese der Nns sin Mittheilung gemacht habe. Viel leicht ist diese jetzt gerade dabei, ihre Maßnahmen zn treffen, während ich hier vor Ungeduld säst vergehe. Wen der Lieutenant von der Sache erfahren hat, so hat er sie ihr zweifellos mitge theilt, nd sie nmd nicht säume, Vor theil ans dieser Mittheilung z ziehe, (n ist ihr Verbündeter, daran ist kaum zu zweisiln. Tan:; Iniiiit sie auch nicht z mir. obwohl sie gestern diese Zusainmentnnjt so sehr zn wünschen schien. Ich tan nicht länger toarte. ich gehe anf das Schloß, komme was da wolle." l?r klappte sein Slizzenbnch zu nd war eben im Begriff, feinen Vorsatz nSznsühren, als Fritz rasch des Weges daherkam. Haben Sie meine Konsine Gertrud nicht gesehen?" rief er schon vo Wei tem. Ja. vor etwa zehn Minuten." Wo war sie?" Ich glaube, sie ist dort nach dem Walde zu gegangen, bestimmt weiß ich es ickit. da ich mit meiner Zeichng beschäftigt war." Tanke verbindlichst. Wenn sie etwa wieder zum Vorfchci komme sollte, sage Sie ihr. bitte, sie möchte gleich ach dem Schloß kommen, ach den Zimmern des Fräulein .Lassowitjch. Tiefe wünscht sie dringend zu sprechen." Ter Lieutenant wandte sich dem Walde z und verschwand bald hinter den Bäumen. Ten mären wir glücklich los," sprach der Kriminalkommissär zu sich. Ter fehlte mir auch gerade och. Aber Fräu lein Lasfowitsch wünscht Gertrud zn spreche? Tau hat sie die Papiere noch nicht. Tas ändert die Sachlage. Fräulein Gertrud ist dann wohl durch irgend eine hänsliche Verrichtung anfge halten worden. Aber ich habe ihr doch gesagt, wie dringend ich sie erwarte. Vielleicht hat sie schon anderweitig er fahren, daß die Nnssin sie sprechen will, nnd nimmt einen anderen Weg, um von jener ungesehen zu mir z komme. Tas ist icht nur möglich, fondern sogar wahrscheinlich; sie ist ein kluges Mädchen. Tann aber muß ich hier bleibe, damit sie mich nicht etwa verfehlt." In diesem Augenblick kam Gertrud rasch vorn Schloß her. Sie sah anffal lcnd bleich ans, während sonst stets ei zartes Roth ihre Wange färbte. Kas pary bernerlle es wurde sehr nn ruhig. Tie Papiere sind verschwunden !" rief sie ihm entgegen. Verschwunden.'' Wie ist das mög lich?" Ich weiß es nicht. Gestern Abend habe ich sie och ! teilt Kommode ge habt. Ich halte mit meinem Vetter davon gesprochen " .Ah'!" Und als ich hinauskam, um mich schlafe zu lege, ahm ich sie noch ein mal i die Hand und blickte hinein." Ta während der Nacht felbstver ständlich Niemand in Ihrem Zimmer gewefe ist, können sie nr hentc Mor gen gestohlen worden fei." .Gestohlen?" Was sonst?" Ich weiß es mir freilich auch nicht anders zu erklären. Ich habe dic ganze Kommode durchsucht, obwohl ich ganz genau weiß, baß sie im obersten Kasten obcnans gelegen haben sie sind fort !" Tas ist ei unersetzlicher Verlust möglicher Weise. Aber etwas Gutes hat er doch er gibt mir eine Handhabe zum Einschreite. Ist Ihr Herr Onkel zn Hanse?" Nein; er reitet jeden Vormittag anf dic Felder." So muß ich ohne ihn vorgehen." Sie wollen doch nicht" Ich will meine Pflicht erfüllen, mein gnädiges Fräulein, nd Sie wer den es mir sicherlich nicht verarge, daß ich es thue. Aber bitte, kommen Si" nach dem Schinn, jede Minute ist kost bar." Sie wollen Jemand verhaften?" (s ist leicht möglich, daß ich mich hierzu gezwungen sehe. Zn allererst seien Sie so freundlich, mir auf dem Wege noch einige Fragen zu beantwor te. War Ihre Komrnode vcrschlos scn?" Gewiß; ich trage den Schlüssel stets bei mir." War Ihr Zimmer verschlösse?" Nein. 19 steht am Tage stets offen." Wissen Sie, wo Fräulein Lasso witsch war, während Sie mir jene (ü'r össniiiigc machte?" In ihren Zimmern, (miic der Mägde sagte mir eben, daß sie mich dringend zu sprechen wünsche. Ich wollte zu ihr gehen, aber erst Ihnen das Geschehene mittheilen." Taran haben Sie sehr wohl qc thau." Soll ich jetzt zn ihr?" Haben Sie die Güte, mich vorerst aus Ihr Zimmer zn begleiten. Ich will nur eine Moment den Thatort in Augenschein nehmen." Sie waren mitilenveile nahe an das Schloß gelangt. ..Können wir nicht vielleicht von der Hinterseite hinein?'' fragte Kasparn. Gewiß. Aber warum?" Weil man uns wahrscheinlich von vorn erwartet. Ah, von hinten anch!" fuhr er leise fort, als sie um die (cke böge, und er Petrowitsch bemerkte, der mit großem Interesse über den Zam: des Hülmerhoses hinweg die Insasse desselben betrachtete ud sich, sobald cr die Ankommenden bemerkt Hatte, damit amüsirke. i sehr gelungene Wei' das r'i:-..Mfii ?: Jlm i.::e n.ichzr.Uüücn. ,W.!S 'einen ie dann:?" T.:ii jener BinM e eben i:::ier Kom in.',, )iin.:liiiu tat. Aber gleich viel, mii i l, hatte wir uns jctzl nicht ans." Ge't! .,J kitte dem Kiiminalkoi','niisjar dsvai- dic Treppe hinaus und jsnete l ic THnr ihres Zi.nmus. t'l folgte ihr auf dem Fuße. Sehen Sie." ries sie. rasch die obere Schublade der Kommode össneud. liier lagen die Papiere aber mein Gott, hier sind sie ja !" Sie sind da?" .Allerdings." , Sonderbar !" Ja, bin ich denn vorhin olind ge nicseii. das; ich sie nicht gesehen habe?" Tas i,l liiiim anzunehmen." Aber was sonst?" Taß die Papiere weggenommen waren und wieder Iiineingelegt worden sind." Zn welche, Zmck" lim sie zn lese." Wer sollte das gethan haben?" Toch wohl nur Jemand, der Ruf sisch versteht." .Sie meinen Wera Lassowitsch?' .Sie oder ihren Tiener eher sie selbst. Wolle Sie mir die Schrisle erlauben?" Sie gab sie ihm. Cr betrachte!: sie ansinerisai. Leider verstehe ich nicht Russisch," sagte dann. Aber fällt Ihnen nicht auf. daß das fchivarze Band, welches das Päckchen umschließt, sehr locker sitzt?" Was schließen Sie daraus?" Taß es entweder sehr rasch wieder zugemacht worden ist. oder daß man etwas herausgenommen hat. TaS Letz tere ist das Wahrscheinlichere." Sie täuschen sich. Tas Band saß schon so locker, als ich die Papiere von Miesko empfing." Tas wissen Sie bestimmt?" Ganz bestimmt." Hm. So ist allerdings meine Muth inaßung eine irrige. Aber dann ist es wahrscheinlich, daß schon Papiere fehl ten, als Sie dieselben empfingen." Sie meinen?" Ich bin berzengt davon. Was ist dieser Miesko für ein Bursche?" Viel taugt er wohl nicht, r hat einen bezwiiiglicke Hang zum Land streichen, und der Unterschied zwischen Mein und Tein ist ilmi auch nicht ganz klar. Auch verkehrt er häusig in schlech ter Gesellschaft, mit dem Sohn eine Müllers in Netschin, der schon oft im Gefängniß gesessen hat." .Hatten Sie es für möglich, daß er einen Theil der Papiere aus dem Pack cheu genommen hat. ehe er es Ihnen gab" ' .Für unmöglich nicht, aber" Sie wurde durch ei Klopfen an der Thür unterbrochen. Petrowitsch frug, ob Gertrud gestatte, daß seine Herrin sie auf wenige Minuten fpreche. Gertrud sah Kaspar fragend a, er gab ihr ei fast merkliches Zeichen, bejahend zn antworten. Sagen Sie Fräulein Lassowitsch, daß sie mir willkommen sei," sprach sie zu dem Tiener. iix ging. Wenige Minuten darauf trat Wera in das Zimmer. Ah, Herr Schulze ist hier?" rief sie int Tone der Ueberraschnitg. Hat Ihnen das Ihr Tiener nicht mitgetheilt?" Nein. Ich gestatte meinen Leuten nur, zu mir z sprechen, wenn ich sie frage," erwiderte sie sehr ruhig. Ich bin gekommen. Sie etwas z bitte, liebes Fräulein." Aber bitte, nehme Sie doch erst Platz." Sie that es. Herr Schulze" sie be tonte den Namen so eigenthümlich, daß Kasparn, der aufgestanden war, fich eines Gefühls des Unbehagens nicht er wehre koinite kau ruhig höre, was ich z sage habe. Ihr Herr Vetter theilte mir mit, daß Sie in den Besitz eines Päckchens Papiere gekommen seien, welche, in russischer Sprache ge schrieben, aller Wahrscheinlichkeit nach ans die Mordthat Bezug haben. Ich möchte Sie recht dringend bitten, mir dieselben zu zeigen." Kaspart) beobachtete sie scharf, wäh rend sie sprach; allein weder war in ihre Mienen die geringste Spur von Unruhe, zu bemerken noch in ihren Zügen. Sie können sich ja denke, wie leb hast die Sache mich interessirt," fuhr die Russin fort. Kaspary reichte ihr die Papiere, die er bei ihrem Eintritt noch in der Hand gehabt hatte. Ah, in Ihrem Besitz befanden sich dieselben bereits, Herr Schulze?" Wozu die Komödie?" antwortete Letzterer kühl. Sie wissen ja, daß Sie in mir de Kriminalkommissär Kas pary vor sich haben, und haben dies ja auch bereits dem gnädigen Fräulein mitgetheilt." Tas habe ich," erwiderte sie ebenso kühl. Tars ich fragen, zu welchem Zweck?" Haben Sie denselben nicht er rathen?" ' Nein," Und er ist doch so leicht zu finden. Sie schienen herzlich wenig Lust zn haben, mir behilflich zn sein. Indem ich Fräulein Gertrud und anch ihre Herrn Vetter mit Ihrem wahren Amts charakter bekannt machte, sicherte ich mir Ihre Beistand." .So?" Sie werde wohl kaum unseren vereinigten Bitten widersiebe könne in so mehr, da die Crsüllung der selben Linien, wie Sie gleich sehen wer den, die Losung Ihrer Ausgabe sehr er leichtert. Wer zum Beispiel tonnte Ihnen sonst Auskunst über diese nis fische Papiere geben ? Sehe Sie, die ses" sie loste das Band, welches das Päckchen umschloß, und ahm das oberste derselben zur Hand ist eine ?!weii!'i!g des Poüzciminilters a alle c:.iiv:c:i,cct Thoiiglcit mei ne?" V '.'!. c.i in der (rrmittelung uibiliuiiiv.i Umiriebe jeden möglicheil Beistand angedeihen zu lassen." ' ' 5a nur Herr Iwan Merischvss Beamter der rnisjschcn Geheimpolizei?" Ja. Wußten i? denn das nicht? 5s war drei) ro:; großer Wichtigkeit für N",".'.: 1:5 sich r.:f die Li'N nb schwieg. .iie.' ijiri. ,;ü!r ue uui. iiairern Mir auch das zweite Schri'tsiuck durch flogen hatte. ein von der Hand mei vcS Verlobten geschriebener Bericht übet die Thätigkeit der Nihilisten i: l;ha: kow." Ah. dieser dürste von hohe, In leresse sein ' ,te ich nicht eik Ueber 1 setz ii g davon haben?" ! Gern will ich Ihnen eine solche an 1 fertige,,. Tirs hier." sie ahm das dritte Schrisistuck i die Hand, i:t der Paß Merischossz. er enthalt sein -g auks Signalement. Vielleicht diirsle dasselbe von Interesse für Sie fein. Herr Kriniinaltommisiar? Ich bin in diesem Falle fiein bereit, es Ihnen ebenfalls in das Teutsche zn übersetzen." Wenn ü Ihnen nicht zn viel Milbe m.ick'i " Olar leine. Wenn Sie überhaupt noch irgend welche Wunschc im I'.iMeite der Soche haben, bitte ich, sie mit nur mitzutheilen." .Zunächst nur die Insorrnation ux die leiden keilen Schriftstücke." Gut. lies hier ist eine Zusammen stellung verschiedener Adressen, wahr scheinlich solcher von Nihilisten ja, jedensalls sogar, denn hinter einzelne Namen steht .gefährlich,' hier sogar .sehr gesährlich' das werde ich auch übersetze, nicht wahr?" Sie verpflichten mich in Hohem Grade, gnädiges Fräulein." Tnrchaiis nicht, denn ich thue es icht Ihnen zu Gefallen, sondern ledig lich um der Sache willen. Tas fünfte t Schriftstück ist ein Brief an meinen Verlobte von feinem Bruder Boris. Ich weiß nicht, ob ich ihn lese soll." Warn, nicht?" ( scheint mir indiskret." Aber er kann vo Wichtigkeit sein." Allerdings." Sie las. nd ihre leicht beweglichen Züge drückten mit einem Male eine große Ueberraschung ans. Was steht in dein Briefe?" frug Kaspary. tlivas, das ich allerdings nicht er wartet hätte. Boris drohte Iwan, er werde, wen er fei Verlange icht er fülle, es bitter z bereuen haben sehr bald sogar. Sollte etwa aber ein, das kann nicht sein." Was den, gnädiges Fräulein?" Boris ist ein Spieler, der sei gau zes (irbtlieil durchgebracht nd seinem Bruder schon wiederholt beträchtliche Summe gekostet hat. Wahrscheinlich hat er wieder eine solche verlangt, und Iwan sie ihm abgeschlagen. Nun. jetzt hat er es nicht mehr nöthig, denn er ist seines Bruders einziger (nbe. " Tas brachte Sie ans dcn Gedanken, daß" O nicht doch. (Zs war nur, weil Iwan mir wiederholt gesagt hat. sein Bruder sei, wen es ihm an Geld zum Spiclcn mangele, z Allem sähig aber dazu dc doch wohl nicht." 9. Kapitel, ös entging Kaspary nicht, daß Wera. noch immer ans de Brief blickend, von Zeit zu Zeit über de Rand defselben hinweg einen sorfchcnde Blick ans ihn warf. tr ahm daher anch ihre Mit--' theilungcn nur mit Vorsicht auf, hielt cS ab doch für kliigcr, sich z ftcllcn, als intercfsiie er sich Icbhast für dicsel bei,. Wo wohnt dicscr Boris?" frug er rasch. Ja, wo wohnt er! Bald hier, bald da, wo er eine Spiclgesellschasl sinket. Letzten Winter war er in Monaco, ahm dann seinen Aufenthalt einige Zeit in Posen, wo cr mit einigen reichen Gutsbesitzern allnächtlich Baikarat spickte wo er jetzt sei mag, weiß jch nicht." Wie könnte man es crsahrcn?" Vielleicht durch dic russische Bot schaft. Aber halt, wir könn, ja nach sehen, von wo dieser Brief datirt ist. Vo Königsberg. Und er ist erst eine Woche lt." Tarf ich nw. eine Uebersetzung auch von diesem Briefe bitten?" Gern will ich sie Ihnen anfertigen, aber erst die Anderen, die wohl wich tigcr fi.it. nicht wahr?" Ich halte gerade diese Bries für das Allcrwichtigste." (Sin Blitz der Freude leuchtete in Weras Augen auf, um gleich' darauf unter den langen Wimpern wieder zn verlöschen. Gut, wie Sie wollen." meinte sie leichthin. Tann muß ich mich aber jetzt zurückziehen, denn es ist ein gutes Stück Arbeit, das ich zu er ledigen habe. Oder wünschen Sie sonst noch etwas von mir z erfahre, Herr Kriminalkommissär?" Augenblicklich nicht. Wen ich mir aber erlauben darf, nach Tisch Ih'HU' meine Aufwartung zn machen Gern weide ich Sie empfange; wir müssen ja doch dc gemeinsamen Opcrationsplan vcrabrcdcn. Auf Wie versehen also." Sie grüßte und ging hinan. Glauben Sie immer noch, daß diese junge Tarne irgendwie vadächtia ist?" frug, nachdem Wera gegangen. Gertrud den Kriminallominissär. Mehr als je." O. nicht möglich !" ..Tas scheint Ihnen nnbegreislich. und ich würde entschieden Ihrer Mei nung sein, wenn ich nicht schon vorher Veranlassung zum Argwohn gehabt hätte. So aber bin ich in diesem uur noch bestärkt worden." Und trotzdem ließe Sie ihr die Pa Piere?" Warum nicht? Was haben sie jetzt noch für Werth? Tiefe Tanie hat. wah rend Sie. gnädiges Fräulein, nach den Papieren suchte, mich benachrichtigten und wir nach dein Schlosse znrückkehr te. vollaus Zeit gehabt, das. was ihr kompromiliirend erschien, zu entfernen nd vielleicht Anderes an dessen Stelle z fetze." .TaS Letztere ist nicht denkbar." Warum nicht;" Taun müßte sie diesen Koup schon lauge vorbereitet habe. Sie hat abfc.' vo den. Auffinden der Papiere erst iwuu dnr.1i Tiiiu erfahre:'."