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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 23, 1899)
Hohn Kitsch in Iwaru. Hotcll Jnglatcrra. Havana. ManliNc Eilands, Sl juba, Martfchio fcjrtc. i ienor Edittorc! Paramba! Ich wollt, ich hatt Jhne nct vcrsprochk, Korrespondenzes zc schicke. Es macht mrr je vicl Butter. Un jch lien Sie mir aach noch e Tispatsch ge schickt, ich sollt mehr üwwcr Volkswirth, schasllichrs un nct so vicl vom Bier schreibe. Jets wie ich min Bolkswirth. schaste schreibe kann mitauS des Bier zu icntschcnc. wo drein getrunkene werd, des weis-, ich nct. Un dann wolle 'Sie ach noch Teskriptschcn vui Volks karatlcr. vnn die JnhabitcintS un der Ziüi, un KompärisscuS mit die Zustand in die Juneitcd EwhtS l,awwc. Well. Mister (Zdilcr. T ic wisic. ich thu Einiges. Sie zc plicsc. VUfo iiwwcr des Volkswirthschaft, licht: Arciluntsch gcdts hier üwwer Haupt et, un was die richtige KjudünS sein, die verspcnde aach nct vicl in die Wirthschafte, sonncrn hocke in die Kas scrhäuscr un schmokc. Tic wo Cpg' nish könne, die schmokc och dcrzu meistens pigarcttc. wo sie sich sclwer drehe. TcS scheint wcr aach ihre Haupt sächlichste Industry zc sein. Ictz, was den Voltskaraktcr lonzornt. Hot der Havancscr die größte Achnlich kcit mit dem Ischinncin Wnkie. Er sörcht sich nämlich vor keiner Arbeit. Nct verlacht, daß er drßwegc en Haß (legen die Arbeit Hot. Im lcgcthcil. er gleicht se. Sie könne es de ganze Tag mit der Arbeit alleinig lossc un rr werd ihr nix thun, Er rührt sie noch nct emol an. Noch e zicmlichc Aehn lichkcit zwischc dem Havancser un dem tschinucin Aänlie is, daß er sich nct vicl eibildt un uct vicl aus sich macht. Wann mcr cm zugebt, daß er die grösste Rüschen vun der Welt is, un daß er an Schmarthcit und Jntcllidschenz un Tapferkeit unPatriotism un alle sunstige gute Eigcschaftc, wo es gebt, in dcr ganze Welt nct zc biete is. da gebt er sich in seiner Bescheidenheit schun zrfricde dermit un vcrlangt nct mehr. (Meld ncmmc sc, wo un wie un wann sc's kricgc könne, un die gute Absicht zum Beschummle fchlt ihnc aach nct. In Rigard zu dcr TcSkriPtschcn vun dcr Zitti 'kann ich Ihnc als e gcwisscn haftcr Korrespondent die zuverlässige Auskunft gewwc. Mister Editcr: Tcs iS Geschmacksach. Mir zum Beispiel gefällt die Zitti f?r Jnstcnz nct. Ich hcn zum Beispiel schnn die Obser. Väschen gcmacht. daß die Stricts nct klicncr dcrvon wcrn. wann mcr sc (5allji ncnnt. Tcs Etrictklicning möcht ich nct dcrzu tendc, dcrgeqc könne toic in meiin Name dcm Goocrnment die Öfter mache, daß ,ch de Kontrakt for s Schnee wegschaffe for zwrihnnncrtfufzigtauscnd Dollcrs im Jahr zu nehme willing war. Ich hen mich schun üwwcrzcugt dcr von. daß mcr da kcin Risk dcrbci rönne that. Tic Populaschcn konsistct mcistcthcils aus Wcibslcit. wo beim Tag faullcnzc un Abends störte, aus Mannslcit. wo (ie Wcibslcit faullcnzc helfe, aus Nig gcrs, wo dic Plcdsch gcge dcs Schaffe gefeint hawwe un zu ihrer Plcdsch sticke wie e Mann zu scim Wort, un aus Amörikäns, wo hier fein un ihr Tschän- scs watsche. Un biscits gebt es dann noch fforeiqners, wo des Büßneß thun. Die scin schun ziemlich aklimatisirt bci das; sc aach nct grad so fdrchtcrlich ttr scffc uff's Schaffe sein. Jctz woll Sie noch Kompärissens mit die Zustand in dic Juncitcd Stähts hawwe. Well. Mister Editcr. Es is hicr cbaut grad so wie bci uns. Die Zustand hänge thcilwcis vun die Eir knmstänzcs ab. thcilwcis kimmt es ganz uff die Kondischcns an. Aageblmiich konsistc dic herrschende Zuständ da drein, daß die l'eit noch kci rechtes Bits ncß thun könne, weil sc kci Zeit dcrzu hawwe in Konsequenz, weil se sich de ganze Tag drüwwcr streite müsse, ob schlechte Zeile sein, oder ob Profperiti ruhlt. ' Well. Mister Editer. des is cbaut so scicntifikclli. wic ich Ihnc die populär wissenschaftliche Dcskriptschen vun dcr Kauntn und dcr Zirn gewwc rann. In Rigard zu Ballidix kan ich sage, dak nach meiner Obscrväschcn die Kju- däns icsi zu ruhle scin, wann mcr ihne plcnti Geld giebt, plent, iverli. es zu spende un nix derfor vun ihnc vcrlangt. Wann mir dic Kjubüns jede Woch Geld un plenti ze esse schicke, dann scin sc die ncttcftc Leit vun dcr Wclt. Mei Eidie, wic mcr die kubanische Frag am iesiste scttle könnt, wär. daß mcr alle Nähtivs for Lciftcim uff de Pcnschenlist setzt un Jedem de Teitcl als Tschcncrcll gebt. Mehr wolle die Leit gar nct. Da warn se sütisfeit dermit. Ich geh vun hicr aus nach Sänkt Tschägo un guck mcr emol die seimige Hill an. wo der Rooscvclt okäschonclli in seine Spictschcs gcmcnschent Hot. For hcint scin ich mit hcrzlichstc Ad dios un viele fröhliche Carambawünschc Yours Ton Juan dc Nitschio, dclla Palza y Kcrchhcim-Bolandc. En schcne Gruß an die Alti un ich that ncxtcns schrciwc. Wann se noch kcen Brief gekriegt Hot. muß Einer der lorn gcgange sein. Te ncxte Brief schreib ich awwcr schür. Sage Sie nor dcr Alti. ich that de ganze Tag an sie denke, namentlich Morchcns, weil ich sc da immer miß. weil ich mcr dcs Nccktci nct gut umbinne kann und dcr Tschalli is sehr unbändig in so was. un biscits Hot er aach Morchcns immer die schäkigc Trcmbels in die Hünd. I. R. Eiseitbrcch'r. In sortwäbrendcm Wcttstrcben sind die Vertreter zweier Elemente unserer Bevölkerung begriffen, sagte ein promi nentrr Beamter vom BundeS-bieheim dienst. Der Fabrikant, welcher die biebfeften" Safes oder ttcldspindcn herstellt, und dcr Einbrecher, welcher trog dcr garantirtc Sicherheit" dic eisernen Eieldbchälter aussprengt und mit dcr reichen Beute von bannen zieht. Der SascBrechcr gchört zu dcr Aristo. kratic der Bcrbrcchcrzun't. er muß grö ßcrc Intelligenz und größeres Cicschick besitzen, als andcrc Bcrtrctcr der Ticbs kunst. Um Erfolge zu habe, muß er die Widerstandskraft und dic Härte von Metallen genau kennen. Mechanik und Ehcmie. soweit letztere Sprengstoffe bc trifft, studircn. Ehe dcr Einbrecher zu neuem Werk zeug und den Sprengstoffen der Neuzeit griff, Nitroglycerin und Tynamit gc brauchte, verließen die Bankbesitzer sich aus ihre Gewölbe und eingemauerten Spinde. War ein Bankraub geplant, so überfielen gewöhnlich dic Verbrecher den Präsidenten oder Kassircr und zwan gen dieselben durch Todcsdrohungcn, ilicn Gewölbe und Safe zu öffnen. Diese alte Methode ist noch nicht ganz ausgcstorbcn und kam bci dcm North anipton Bankraub, wobci 8758,000 er beutet wurden, in Anwendung. Vor 40 Jahren waren dic Safes nur deshalb dicbssichcr. weil dcr Einbrcchcr noch nicht verstand. Stahlkcile, Bohrer und Zündfaden zu handhaben. Doch dic Etahlkcilc kamen bald, der Ein brcchcr trieb dieselben mit einem Hain wer aus Kupfer oder Blei ein, machte wenig Lärm bei dcr Arbeit und in ein paar Stunden war die Thür aus den Angeln gehoben. Dann begann dic Herstellung von Einbrcchcr Ausrüstungen ; solche von feinstem Stahl kosteten von $1500 bis $;!000. Tcrartige Werkzeuge wurden von Jimmy Hope bci dem größten Manhattan Bankraube in New ?jork gebraucht, wobei ihm und feinen Vcr bündctcn 52,750 in Bonds. Noten und Baar in die Hände fielen. Dic Safe Fabrikanten suchten dem Keil und dcm Bohrcr zu begegnen, in dcm sie eine weitere, gitterartige Platte aus Stahlstäbcn einführten und jetzt werden aus Stahlblüttcrn einen Zoll dicke Platten hergestellt, von denen sieben zusammen geschweißt werdcn und dann eine Thüre bilden, dic allcn Bohrvcr suchen spotten sollte. Der Einbrecher verlor den Muth nicht, er studirtc in den Büchern über Ehemie den Artikel ..Dynamit". Dies konntc nur an dcr Außenseite zur Er plosion gebracht werden und kleinere Safes wurden damit zerschmettert, wie bci dem Erprcßraub in Brown Eounty, Ind., vor 25 Jahren. Nitroglycerin ist flüssig und kann durch so enge Ritzen, daß Wasser nicht durchdringt, getrieben werden. Der Bankräuber entdeckte dann, daß, wenn er die Ritze oder rin nenförmige Stellen um die Thüre einer Safe mit Seife oder Fenstertitt ver klebte, um sie luftdicht zu machen, er eine Luftpumpe mit Vortheil verwenden konnte. Er ließ oben und unten eine Ocffnung und stellte darunter eine aus Kitt gcformcc Tasse, mit Nitroglycerin gefüllt. Nun kam die Luftpumpe an die Reihe, dieselbe trat am unteren Ende dcr Thür in Thätigkeit und sobald die Safe luftleer war. drang das Nitro glycerin durch alle Ritzen, ein Zünd faden wurde angebracht und die Ein brcchcr wartctcn in gcschützten Theilen dcs Gebäudes dic Explosion ab. um sich dann dcn Inhalt dcr gcfprcngten Safe anzueignen. Hinsichtlich dcr Schlösser der Safes mit ihren kunstvollen Kombinationen ergicbt sich derselbe Kampf der Ersin dungsgabc für und widcr die Sicherheit. Kombinationen, wclchc ein Schlüssel öffnete, waren schon vor fast hundert Jahrcn in Gebrauch, dic Kombination ohne Schlüffcl seit etwa 40 Jahren. Als das jetzt gcbräuchlicheKombinations Schloß vervollkommnet worden war, glaubten die Safe-Fabrikanten, nun sei der Einbrecher geschlagen. Aber Lctztcrcr kam mit einem Schmiedeham- mcr. schlug den Kopf ab, trieb die Spindel ein und sprengte die Safe mit Pulver oder Tynamit. Besonders ge schickte Diebe bohrten Löcher über den einfallenden Kugelbolzen und verstau- den es, mit eingeschobenen Trähtcn die Bolzen aufzuhcbcn und die Thüre zu ncn. Das machte keinen Lärm und zerschlug die Safe nicht. Es folgten die Schlöver. deren Kom- bination nur zu einer bestimmten Stunde oder durch ein Uhrwerk automatisch qe- öffnet werden konnte, die Bolzen wur dcn durch fein gewundene Stahlschrau bcn crsctzt, aber dcr Einbrecher über wand mit dcr Zeit alle Schwierigkeiten. Nach Einführung der' Stahlthüren und dcr nur zur fcstgcsctztcn Zeit sich öffnen dcn Schlösser glaubte man. nun fei eine Safe geschaffen worden, die jedem Boh rer Widerstand leisten würde. Da kam eines Tages ein iunqcr Mann, Namens E. I. Colcman aus Englcwood, in eine dcr größten Sasc Handlungen Chicago's und ließ sich erzählen, dic ncucstc ihm gezeigte Safe ei absolut nchcr; 3b Stunden würde es nchmcn. ein Loch in die Thüre zu bohren. Was werdcn -ic mcinen." sprach Eoleman, wenn ich in 30 Minuten ein Loch da durch bohren kann V Ich wurde meinen, daß Sie scherzen oder verrückt sind." war die Antwort. Eoleman zog eine der Kohlenstangcn, wie sie bei elektrischen Bogenlichtern verwendet werden, hervor und setzte dic selbe mit einem elektrischen Apparat in Verbindung. Dic Stange kam m's Glühen und strömte solche Hitze au, daß Stahl und Eisen dcr Safe darun ter schmolzen und thatsächlich brcnncnd sich verflüssigten. Weitere Erperimcnte bewiesen dies noch mehr; in 27 Minu ten wurdcn zollgroße Löcher durch 7$ Zoll dicke Platten gebrannt. Auch in böfeS denteuer. Geschichten über Kämpfe mit Löwen, Bären. Wölfen, Schlangen oder auch Adlern, werden stets sozusagen als etwas Natürliches aufgenommen werden und mögen sie auch erfunden scin. Etwas kurios mag cs dagcgcn Manchem vor kommen, wenn sie von einem gcführ lichcn Abenteuer lesen, das ein erwach sener. normaler und überdies mit dem Schießgewehr bewaffneter Mensch mit ganz ordinären Krähen zu bestehen hatte. Ader auch diese verachteten Vögel können unter Umständen zum Angriff auf dcn Menschen übergehen und dicscn durch ihre Masse in eine sehr bedenkliche Lage bringen ! Ein Theil des Missouricr Eountys St. Elair war in der jüngsten Zeit dc sonders schwer von ungeheuren Krähen Schwärmen heimgesucht, welche das Wachsthum des Wintcrwcizcns arg schädigten. Unter anderen machte sich Landwirth G. T. Bordeaux mit seinem l2jährigcn Sohne und einer doppclläu sigcn Schrotflinte auf, um scin eigenes Landstück von dicscr surchtbaren Plage zu sünbcrn. Er gedachte, mit Pulver und Blci vorläufig das Gebiet frcizu machcn und dann übcrall Krähen Scheuchen zu dauernder Abwehr zu er richten. Jemineh, wie hatte sich dcr verrechnet ! Vom Wclschkornfcld vertrieb er das geflügelte Raubzcug zur Noth, aber auf dem Wcizcnfcld, kam die Schlacht" zum Stchcn. Wohl stürzte bei jedem Schuß ein Halbdutzend der Vögel zu Boden abcr statt Reißaus zu nehmen schössen plötzlich die übrigen Tausende mc auf ein gegebenes Signal, auf den Jäger und seinen ,ohn los und bilden ten einen immer engeren und dunkleren Kreis um ihn. Auf einen solchen Fall hatte sich dieser Kämpfer für Hans und Hccrd denn doch nicht vorgesehen : doch gedachte er die ganze Armee zu vcrnich tin, wenn scin Junge noch mchr Patro neu holc, und licß dicscn daher schien nig fortrennen. Abcr binnen wenigen Augenblicken wurde dcs ihm höchst unheimlich zu Muthe. Er verschoß dic Patronen, dic cr noch hatte, wirksam doch dcr Krähen-Kreis um ihn war so dicht qe worden, daß dcr leichtfertige Kämpfer vollständig in einer dunklen Wolke schlagender Flügel steckte und rings um ch nichts weiter sehen konnte. Jetz schlug er mit der Flinte um sich ohn- mächtiger Versuch ! Da flogen ihm einige Krähen unmittelbar in s Gesicht und hackten mit Krallen und Schnäbeln furchtbar auf ihn los, und immer mehr Reserve" griff ihn an, wie viele Feinde er auch noch zu Boden schlug. Schon verließen den Unglücklichen seine Kräfte, und er blutete aus zahl- losen Wunden ; seine Ohren waren ganz zcrrliicn, seine Augen schwer verletzt, und Gcsicht und Arme mit Blut bedeckt. Er taumelte schon, da erschienen zwei stark bewaffnete Jäger auf dem Schlachtfelde und pfefferten dermaßen in die Feindes Legionen hinein, daß dic Krähen cndlich doch die Flucht ergrif fen. Es war aber die allerhöchste Zeit gewesen ! Bordeaux hat vom Krähen- Krieg genug. Erinnerungen. In einer Zuschrift an, die Morning Post" giebt Mr. Walter Eopland Perry, der nai(t Micoricy ms feniocntcn in Bonn persönlich kennen gelernt hatte und der eine gewisse Rolle bei seiner Erziehung spielte, ein paar Erinnerun- gen an den Prinzen zum Besten. Al er im Jahre 1876 Berlin besuchte, wurde er auf Nachmittags 1 Uhr vom Kronprinzen zur Privataudienz befoh- len. Auf eine Erkundigung bei einem Hofbeamten hörte er. er müsse im Frack mit weißer Binde und weißen Hand schuhen erscheinen. Für den Engländer ist die Idee eines Fracks evening dress unauflöslich mit der Idee Abend" verknüpft und Mr. Perry kam sich daher in einem solchen Auszug am lichten Tag höchst lächerlich vor. Dem Kronprinzen ging es offenbar ebenso; Mr. Perry erzählt nämlich: Kaum sah er mich, als er in lautes Gelächter ausbrach. Und als ich ihn nach der Ursache seiner Heiterkeit fragte, sagte er: Tas ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich einen Engländer mitten am Tage im Frack und mit weißer Binde sehe! Es ist zu komisch." Aber, sagte ich, man gab mir zu verstehen, dieses Kostüm sei vorgeschrieben." Ganz recht," war die Antwort, bei uns; Sie als Engländer hätten aber der Sitte nicht folgen brauchen." Mr. Perry erzählt weiter einen lustigen Streich, den der Kronprinz auf einem großen Festkommers zu Bonn dem Un terrichtsminister von Mühler gespielt hat, der selbst in seiner Jugend ein sehr flotter Student war und eins der bekanntesten Kommerslieder gedichtet hat. Als Antwort auf den' Trink spruch, der auf ihn ausgebracht worden war. hielt Herr v. Wühler eine ernste Rede, worin er feinen jugendlichen Hörern in feierlichster Weise Mäßigkeit und Selbstzucht u. s. w. empfahl. Während dicser langen Rede, die allen Hörern etwas unzcitgcmäß erschien, ließ der Kronprinz dem Kapellmeister etwa sagen, und als sich dcr Minister setzte, brauste die bekannte Weise des Wühler schen Jugend Gedichts: Grad' aus dcm Wirtbshaus komm' ich hcraus" durch dcn Saal. Die Wirkung war! elektrisch. Jedermann im Saal kannte Worte und Musik auswendig nnd nach einem stürmischen Gelächter nahmen tausend Stimmen die Melodie aus und sangen das Trinklied, daß der Saal zitterte. iinc Heldenthat Bring mir mal die Laterne her", so rics kürzlich eines Abends ein im Gol dapcr Kreise (Ostpreußen) wohnender Landwirth, während er die noch ran chciide Toppelfliiitc in dcrHand, über dcn dunklen Körper eines von ihm soeben gctödtctcn Thieres gebeugt stand. Ein paar wohlgczicltc k:chrotschüffc hatten diesem nun bewegungslos daliegenden Thiere ein schnelles Ende bereitet: die Furcht auf Aufregung, die es auf dem stillen Gutshofe hervorgerufen, machten einer ruhigen ttebcrlcgung Platz. Vor wenigen Augenblicken war nämlich einer der GutSlcutc zum Herrn in die Wohn stube gelaufen und hatte ihm, vor Angst bcbcnd, die Mittheilung gcmacht, daß ein schwarzes Schier, wahrscheinlich ein großer Hund, sich auf dcm Hof hcr umtrcibe und sich durch nichts vcr schcuchcn lasse. Eingedenk seiner Pflich- ten, für das Wohl seiner Gutsinsassen zu sorgen, crgrist dcr Hausherr kurz entschlossen dcn erprobten Lancastcr und eilte hinaus. Bald wurdc auch da verdacytigc ,yicr, dc cn Auqcn in phosphorcszircndein Glänze leuchteten erblickt: ein kurzes, abcr genaues Zielen und unter dem knatternden Fenerstrahl machte das Thier eine hohe Flucht vor wärts, blick abcr dann stehen, ohne den Schützen anzugreifen. Es schien, als ob cs, fchwcr gctroffen, seine letzten Kräfte sammelte, um zum Angriffe vor zugehen. Tiefes kurze Zaudern aber wurde ihm verderblich, denn schon öfs ncic dcr gcsurctitctc oppcllaus zum zwcitcn Male seinen ehernen Mund und unter Stöhnen brach das Thier zuiam men: ein kurzes Schlagen mit den Läu fen und Todtenstille trat ein. Voll Spannung näherte man sich dem Ka daver und obgleich das Fell sich vcr dächtig wollig anfühlte, konnte man bei der herrschenden Dunkelheit doch nicht genau die Art des Thieres feststellen Der trübe Schein der herbeigeholten Stalllaterne zeigte darauf mit er schreckender Helligkeit einen verendeten schwarzen Schafbock, der, wie sich später herausstellte, einem Goldaper Flcischcrmelster entlaufen war. Der sonst bei Lebzeiten so ehrbare Kopf des Schafes soll einen höhnisch verzerrten Ausdruck gehabt haben, als der über eilte Schütze ihn betrachtete. Tas müs sen wir aber entschieden bcstrciten. Tie Schuld trug wohl das flackernde Later- ncnllcht, denn der chafbock hatte doch alle Veranlassung gehabt, den Tod durch, Pulver und Blei dem auf der Schlachtbank vorzuziehen. Der sprechende Krautsack. Wiener Blätter erzählen folgenden drolligen Vorfall: Als kürzlich der von Wien nach Pest abgelassene Vormittags- Pcrsoncnzug in Prcßburg einfuhr, sah man auf dem Bahnsteig cincn Baucrn, dcr auf dem Rücken einen Sack trug, mit seiner Frau auf- und abschreiten und ein Eoupee suchen. Entweder fan- den sie keines oder nc getrauten nicht in ein solches einzusieigcn, kurz und gut, dcr Zug war schon nahe der Abfahrt, als endlich ein Schaffner rasch entschlossen das Baucrnpaar in ein schon stark besetztes Abtheil dritter Klasse hin- einschob. Tas Ehepaar setzte sich ein- ander gegenüber und der Bauer stellte den Sack zwischen seine Füße. ,Ter ; setzte sich bald in Bewegung, und der Schaffner kam, um die Karten zu markieren. Der Eondukteur gab hier auf die Weisung, daß dcr mitgcbrachtc Sack auf das für das Gepäck bestimmte Brett gelegt werden müsse, doch wurde dieser Weisung nicht Folge geleistet. n der nächsten Station erschien dcr Schaffner wieder und fragte, warum dcr Sack nicht hinausgelegt worden sei. Der Bauer zuckte mit dcn Achscln. Was habt Ihr denn in dcm Sack, Vcttcr?" fragte der Schaffner. Kraut. bitte schöne, einige Häuptl Kraut," antwortete der Bauer. Nun. das Zeug genirt hier, legt cs hinauf, rasch!" befahl darauf dcr Schaffner. Nur widerwillig folgte der Bauer und schob dcn unheimlich schweren Krautsack auf das schmale Brett. Dcr Schaffner ging in ein anderes Eoupee und für einige Zeit war Ruhe. Plötzlich ertönte aus dem vermeintlichen Krautsack eine kläg liche Stimme: Vater, ich fall' her unter!" Man kann sich das homerische Gelächter der übrigen Reisenden denken. Der Bauer flehte, man möge ihn nicht verrathen, er habe zu wenig Geld ge habt, um die Reise für feinen achtjäh- ngen naven zu zahlen und ihn des halb in den Krautsack gesteckt. Eine kleine Sammlung schaffte das Geld für eine Fahrkarte herbei, doch da Neuhäu- el, die Station, auf der das Bauer- paar aussteiqen mußte, erreicht war, so empfahl sich dcr dankbare Bauer mit einem talcntirtcn Krautsack." Doppelgänger gekrönter Häupter. Bckanntlich heißt es, daß jeder Mensch seinen Doppelgänger hat, daß dir Na- tur jede Menschenausgabe" immer gleich in zwei Ercmplaren gleichzeitig hcrausgiebt. Wie weit das richtig ist, laßt sich natürlich nicht kontrolliren. sonderbar abcr ist es. daß man bci denjenigen, die sozusagen an der öpitze der Völker marfchiren, die man übcrall kennt und aus die sich daS allgemeine Interesse concentrirt, bei dcn gekrönten Herren und Frauen notorisch in dcn meisten Fällen Doppelgäi.gcr nachwci sen kann. Was uns am meisten intcr essirt. auch Kaiscr Wilhelm II. hat einen Doppelgänger, oder tcincn Deut scheu. Er ist ein englischer Artillerie Osfizier, der dem deutschen Kaiscr zum Verwechseln ähnlich sieht. Noch vicl auffallcndcr ist dic Achnliclikeit, dic eine Krankcnpflcgcrin mit dcr Kaiserin Friedrich ausweist. Eine bekannte Thatsache ist auch die Aehnlichlcit dcS Ezarcn und dcS Herzogs von Eon naught, die sich dabei nicht nur auf das Acußcrliche beschränkt. Dic beiden in nig befreundeten Fürsten sind sich auch im Eharaktcr sehr ähnlich. Manch lustiges Vorkommniß, daß dcr Herzog von Eonnanght erzählen kann, ist aus diese Aehnlichkcit mit seinem Kaiserlichen Eonsin zurückzuführen. Tic Ehre aber, der Doppelgänger dieser beiden fürstlichen Toppclgänger" zu sein, ge nicßt nicht nur ein Kanonier dcr briti schcn Marine, sondern auch ein Agent einer Brauerei. (sin unbequemer Schmuck. In dcn Besitz einer vornehmen Eng- länderin gelangte kürzlich ein cbcnfo kostbarer wie eigenartiger Schmuck- gcgcnstand. Es ist ein aus drei Thci- len bcstchcndcr massiv goldener Finget ring von höchst seltsamer Form, dcr ursprünglich für einen wirklichen Rajah angefertigt wurde und die genaue Kopie eines antiken hindostanischen Ringes vorstellt. Vor wenigen Monaten noch prangte dieses eigenartige Schmuckstück an der Hand des indischen Fürsten, den seine wenig angenehme finanzielle Lage zwang, sich von dem Kleinod zu tren nen. Tie jetzige Eigenthümern? ver spürt keine besondere Lust, sich damit zu schmücken: sie laßt sich daran genügen, es ihren Freunden und Bekannten al Rarität zu zeigen. Nach europäischem Geschmack wäre das Schmuckstück auch viel zu schwer, um cs ohne Unbequem lichkcit zu tragen. Die drei aus seh hcllcm Golde hcrgcstclltcn einzelnen Ringe sind fast unsichtbar mit einander verbunden, aber so arrangirt, daß man jeden für sich ans einen Finger streifen muß. Ein wahres Meisterwerk der orientalischen Goldschmiedekunst ist die Fassung des Mittelringes, der einen unvergleichlich schönen Rubin von der seltenen Taubenblutfarbe aufweist. Zu beiden Seiten der prachtvollen Gemme sprüht es in farbigen Blitzen ans präch tigen Diamanten auf, deren Strahl garben sich mit dem tiefen Leuchten von zwei großen Smaragden, die oben und untcn den mittleren Stein einschließen zu einer wunderbaren Wirkung er einigen. Tie beiden Ncbcnringe sind annerjt kunstvoll zisclirt und rcpräscn tircn Miniatur-Trachcnköpfc mit gcöff nctcn '.acycn. aus denen die winzigen Zähnchen wie scharfe Nadelspitzen her- vorstehen. Tit Pifton. Frau Micßlind: Nr, hären Se. Frau Kicßlinq. wic mein Mann, den ich' in Drüscn glaube, so blctzlich zur Thier reintrilt. hab' ich Sie, weeß Kncbbchkii. gedacht, ich hätt' Sie ä Vivisektion!" Künstlerstolz. Hcnrictte Sontag. die berühmte Sän gerin, von dcrcn großmüthiger Men- Ichenfreundllchkeit sich manches Stücke chen erzählen licßc. war bald nach ihrer Berycirathung mit dcm Grafcn Rom zu einem Hoffest nach Waschau geladen worden, wo sich gerade dcr Kaiscr Niko- laus mit einem glänzenden Gefolge aufhielt. Beim Eintritt dcr Kunst lcrin meldete dcr dienstthuende Kam- merhufar: La Comtesse Rosn !" Ah," agte emeGroß ür tm o laut. daß jene es hören mutzte, man wagt also doch nicht, uns die Sängerin Son- tag aufzuoktroyircn der Kaiser em pfängt die Gräfin Rossi.." Das Souper vcrlicf sehr etiauettcn mäßig, d. h. äutzerst monoton. Beim Tcsscrt erinnert man sich des Talente der großen Künstlerin, und bestürmt dieselbe um den Vortrag ihres berührn- ten Liedes: fetch nur auf": selbst der ai er mi cm ich unter die Bittenden. Ta erhebt sich plötzlich die Gefeierte mit den Worten: Sire, Sie haben die Gräfin Rossi eingeladen; gestatten Sie der Montag, sich zurückzuziehen." Und damit verlaßt sie den Saal. Der Ezar zürnte der kühnen Künstlerin nicht. Er gav der Grotztur tin einen Kaiserlichen Zorn zu erkennen, dic Künstlcrin abcr bticb unbchelllgt. Kriindlich. ..Herr Oberkellner was können Sie mir heute cinpschlcn?" Kalbsbein. Herr Professor!" So, so, Kalbsbein! Tas rechte oder das linke?" T ihren lx'chstrr Cffckt. Köchin: Warum begleitest Tenik Madam so ungern auf Ausgängen?" Zosc: Weil man dabei anstandS halber eine einfachere Klette als dic Gnädige wählen muß." !Nccnic Piniftbotcn. Schmicrcndircktor: Tc größ ten Erfolg in meinem Leben Izatte ich feiner Zeit am Stadttheatcr in Wiesen bach z verzeichnen. Denken Sie sich, ich gebe eine Novität von einem Ver fasscr aus dcr Stadt, ecn gricch'schcs Drama. Jin zwcctcn Akt hat mein jugendlicher Liebhaber ecn' Kamps mit mir: in feinem jugcndlichcn Fcicr treibt cr mich zu nahc an die Rampe, und bumps licge ich Sie im Orchester und falle g'rade uf die große Trommel. Natürlich platzt von dcr kolossalen Wucht das Fcll und ich vcrschwiude Sie nun vollständig. Nu' hätten Sie abcr 'mal das Publikum hören sollen! So was von Applaus is noch in kernen Theater nich' erlebt worden: wenig stcii sechs Mal bin ich Sie aus der großen Trommel 'rausgcrufcn worden!" Satanisch. Frau (erzürnt zu ihrem Tienstmäd chcn Nanni, als sie dasselbe beim Lesen dcs Buches Nana" überrascht): Nanu. Nanni Nana?!" Vorsicht. Gast: Jener Herr dort tritt Abends im Eirkus auf; scin Haupttric ist Glas- rcsscni Wirth: Kellner, rasch die übcrflüs- sigen Seidel vom Tisch!" Auch rin Grund zur i3mifnahl. A.: Warum willst Du gerade Tele- graphistin werden?" B.: Welkt Tu da erführt man alles zuerst !" lNenagcric-Gebcimniß, Ist die Menagerie dem Publikum chon zugäizglich?" Angcstclltcr: Nc. dct Zcbra wird erst frisch gestrichen." Kühner Schluß. Lehrer (die korrigirtcn Hefte zurück- gebend): UndMüllcr. solch' entscklichc chrift! Tu hast wirklich alle Anlagen zum chmiereiidircktor!" Die liebe Nctb. Wieviel Zähne haben Sie Herr: noch?" Alte Frau: Nur noch einen, und dcr hat nichts zu bcißen." verliebt. Ella scheint in ihren Bräutigam doch recht verliebt zu sein?" Allerdings, die sieht zum Beispiel in seiner totalen Glatze nur die Haarfrisur vieler berühmter Männer." Drohung. Chefredakteur (eines belletristischen Blattcs. zum Rcdakteur): Herr Huber, wenn Sie sich noch einmal so inkorrekt gegen mich bcnchnicn, bekommen Sie durch drei Monate die Prüfung dcr lyrischen Gedichte!" Abgewinkt. Frau (zu ihrem Mann, der eine Reise machen will): Warte, Mann, Tu wolltest mir vor Deiner Abreise doch noch einen neuen Hut kaufen." Er: Der Himmel behüte Dich. Du geliebtes Weib." Protest eines Kenners. Tochter: Ich mag gar keinen Roman mehr lesen! Jedesmal hört cs auf, ivcnn sie sich kriegen, und wo cs dann am schönsten wird." Vater: Wer hat Dir denn aesaat. daß es dann am schönsten wird? Das ist ein ganz dummes Gerede." z?is auf eins. Bettler: Ach. liebe aute Dame. helfen Sie doch einem kranken, armen Mann!" Dame: Sic sind fehlt Ihnen denn?" Bettler: Alles, nur kein verdorbener Magen!" krank? Ja, was fast alle Tine Ueberrascriung. 1. Tochter: Sich nur. Pava. Damen radeln jetzt." atcr (Zeitung lesend): Ja ja. . ." Tochter: Papachcn. zum Gcburts- tag kaufst Tu ,mir doch auch eine Maschine?" Vater: Gewiß, mein Kind." 2. Vatcr (am Gcburtstaa dcr Tocktcr einen Nähmaschine enthüllend): Hicr. liebes Kind, mein Geschenk. . . Tu hast Dir doch eine Maschine gewünscht?" In der Verlegenheit. Heda, Soldat, kcnnt Er mick nicht?" Jawohl. Hcrr Hanptmann!" Hat er keine Instruktion im Leibe?" Jawohl. Herr Major!" Hat man Ihn denn nickt aelcbrt. daß cr seine Vorgesetzten zu arüken hat?" " Jawohl. Hcrr Oberstlieutenant!" Weiß Er denn nicht, woran man eine Vorgesetzten erkennt?" Jawohl, verr Oberst!" So, wer bin ich denn?" Der Herr General. Ew. Excellenz!" Aus der Schule. Lehrer: Wer kann mir ein Wort sagen, das mit o" endigt?" Fritz : Easino !" Lehrer: Gut!.... Aber wie kommst Du gerade auf Easino?" rritz: Weil s' mein' Vatcr gestern dort 'nausg'worfcn haben !" "S