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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Dec. 7, 1893)
INenschenglück. fon f. H 0 l Umgeben von uru und Rsafort saß ia inem der elezantestei, Zimmer de Hotel .Krr'pnnj zu B. Arthur Helm ßtdt. ein reicher Gutibesitzer. Aber der Ärmst leglöhner in der grehen Stadt mochte wohl heute bevkideaimer'her sein, all der vnwkhnte. mit Glück Sgutet aller Art gesegnet Mnn. (Im schmerer Schlag halte iha getroffen, ein noch schwererer drohte ihm. Seine junge von ihm abgöttisch geliebte Frau war ganz xiötzlich a,s der Reise erkrankt und zwar s, heilig, daß offenbar höchste Gesahr für ihr eben bestand. Nun saß er an ihrem Krankenlager, die heiße fieber. glühende Hand der Phintaflrenden in sein haltend nnd harrte mit qualvollster Unruhe der Ankunft de Arzte, ach dem sofort geschickt worden war. Wa zögert der so langel Wie wird sei Ur theil latev? Leben oder Tod? O, welche arter. die Leiden, die Gefahr einer un theuren Person sehen zu müsst und nicht lindern, nicht helfen zu können, ver. dämmt zu sein zu müßiger Ohnmacht! Doch da pochte 8 nicht eben? Der rzt l Gott sei Dank! Mit schnellen und doch leisen Schritt eilte Helmftedt in den Salon hinau und öffnete die Thür zum Corridor. Drau ßev stand der langersehnte, ein hochge wachsener Mann mit durchgeistigten, tief ernßtn Zögen. Dr. Random war, ob wohl erst in der Mitte der dreißiger Jahre stehend, schon der bedrutendste graueaart der Stadt. ' Gediegene Wissen, besonnene Ruhe auch in den schwierigsten Fällen, richtiger Blick in der Diagnose und nicht zum wenigsten jene gluckliche Nachgiebigkeit welche der 'Individualität jede Kranken Rechnung zu tragen versteht, hatten schnell seinen Ruf begründet und ihn nicht blo zum Helfer, sondern auch zum Freunde so mancher Familie gemacht. Er war einer von den seltenen Aerzten, die neben dem körperlichen auch den Gemüthözuftand de Leidenden in Betracht gezogen und nicht da Mixturen verordnen, wo Trost und vd Hoffnung nöthig sind. Deshalb liebte er eS auch, sich stet genau über die begleitenden Umstände der Krankheit unterrichten zu lasten. S that er auch jetzt, als er dem Ge mahl seiner neue Patientin gegenüber and. Wag er da vernahm, war freilich so charakteristisch, daß er über da Wtsen d KrankheU. noch ohne die Leidende ge, sehen zu haben, keinen Augenblick im Zweifel sein konnte. Rasch traf er darum seine Anordnungen. .Eine tüchtig Wärterin ist unbedingt nöthig und vor Allem Ei, damit wir da Fieber mit Erfolg bekämpfen können. Während Helmstedt klingelte, dann der, von üngftttcher Ungeduld geineven, hinaus, dem Zimmermädchen entgegen. eilt, um die nöthige Befehle zu erthei len. trat der Arzt in da Schlafzimmer, au dem die haftigen Athemzüge der ranken ertönten. Leise wollt er ftch nähern, da fuhr er zusammen, peinlichste Bestürzung in den Mienen. Sah er recht?! täuschte ihn in frappante ehnlichkeu ?! Haylgen sqru tS trat er zur Kranken ein Schrei und wie vom Schlag getroffen wankte der starke Mann zurück. Lein Gesicht war leichenblaß geworden, der ganze Körper bebte, unsicher taftend suchten seine Hände nach inem Halt, in kurzen Möge leuchte tin lyem vurcy sie viui, leeren Lippen. .Sietäi! Et Wiedersehen! Aber ein Wieder. sehen, wie e nur der Zufall in seiner bittersten Zrome öder uns verhangen r8l Die da vor ihm las, in wildem Fieber, träum besangen, die hatte er einst innig geliebt, mit der malt) eine schwarmeru schen JünglingSherzen geliebt ohne Hoffnuug! Denn wu so st im Leben, waren auch seiner Neigung die Verhält nig hindernd ia den Weg getreten. Daß er, ver Sohn armer Eltern, die Tochter dS reichsten Manne seiner Batcrftadt nie freien konnte, war gewiß, um so ge !ger. als seine Liebe von der, welcher sie galt, nicht einmal bemerkt zu werden schien. Tausenosaq hatte er sieh tu jener Zeit gesagt, wie unglücklich sie ihn noch machen müsse umsonst ! Sie wuchs und wuchs, als hab sie an der Aus, ftchtölosigkeit gerade die ornehmfteOuelle ihre Gedeihen. Zu ftolz, irgend Je, mande die Kämpfe seines Innern auch nur ahnen zu lassen, in gleicher Weife der Möglichkeit beraubt, zu vergessen, wie glücklich zu werden, litt er unsäglich. Wie eine Erlösung hatte er e deshalb begrüßt, al ihm nach Vollendung seiner humanistischen Studien durch da Wohl olle eine entfernten Verwandten die Möglichkeit zum UnisersitätSbesnche sich lt. Dort in der große Stadt und unter den viele neuen Eindrücken hoffte vergessen zu könne. E gelang ihm auch wenn man Milderung, Ab ftumpfung dS Schmerze auf Kosten jeder Lebensfreude .Vergessen" nennen kann. Seme ganze Zeit, all' seine Kräfte hatte er dem erwähnte Berufe gewidmet, Genesung suchend, indem er Andere eine Genesung brachte. Mehr al zehn Jahre waren so ver strichen, seine Eltern gestorben, er selbst ein berühmter Arzt geworden. Alle guyiung mit seiner aiernaoi oane er verloren und nur höchst selten, da er die Quäle der Erinnernng scheute und sie mit aller Willenskraft sich fern zu halten suchte, gedachte er seiner ersten, seiner einzigen Liebe. Und nun nach so langer Frist, nach Jahren bitteren Ringen, die ihn ernst und alt gemacht vor der Zeit, tun mußte er die Geliebte wiederfinden, mußte sie so wiederfinden! All' die Schmerzen, die r in seiner Bruft be grabe Lhnte, da ganze stürmisch. iide Sehnen seiner Jugend mit einem Schlag erwachte ei nun aus Neue ! E war, al ob die Leidenschaft, so lange unterdrückt, nur Kraft gesam weit habe, um jetzt mit dcppelter Ge walt hervorzubrechen, lähmend, sinn verwirrend. Die Aufregung, in die ihn ein Wiedersehen auch unter normalen Verhältnisse gebracht hätte, so wurde nun verzehnfacht durch die begleitenden Umstände: Da lag sie, todlkrank und da Weib eine Anderen! Mit jenem eigenthümlichen Ausdruck, den man im Auge geistig Gestörter findet, hestete der Arzt seinen Blick ans die un ruhig Schlummernde; ganz nahe trat er heran und beugte sich über sie: .Wie schön sie ist, wie schön ! Selbst ia dieser schweren Krankheit schön! Der Tod ist nahe da geringste Versehen, da kleinste Versäumniß, und sie ist verloren, unrettbar! Und wenn die Versehe be gangen, daß e absichtlich begangen wurde? Wer vermag dem Arzt hier nach zuweise, daß er gefehlt? Und a sür mich, wa dann für mich? O, da wäre leicht! Eine unbedeutend Wunde bei der Sektion, ein vernachlässigter Hautriß Leichengift tödtet schnell! Und Niemand denkt an Selbstmord!" Errichtete sich auf, da Gefühl voll finsterer Entschlossenheit. .Leben konnte ich nicht mit Dir, aber sterben, sterben, da kann ich mit Dir! D durch mich, ich durch Dich!' Einen scheuen Blick warf er rückwärts zur Thür, dann beugte er sich schnell zu dem Weibe herab und berührt in langem Kusse die heißen Lixx. Da ging eine merkwürdige Beränd, rung mit dr Krank vor: dr Fieber träum schien von ihr zu weichen und einem ruhige Schlummer Platz zu machen; in glückliche Lächeln verklärte da liebliche Gesicht, der kleine Mund öffnete sich und: .Arthur, mein lieber Arthur!' klang in zärtlichem Flüsterton durch las Vemach. ,O Gott!' Schaudernd preßte der Unglückliche seine Hände aus die Bruft. als wollte er damit da wild Schlag seine Herzen besänftigen; jähe Rölhe schoß ihm in' Gesicht, dann wandte er sich stöhnend ab: .Sie träumt!', murmelte er, .sie träumt von ihrem Gatten! Sie liebt ihn und ist glücklich in dieser Liebe! Und Du, Elender, wa haft Du vor? Ein schändliche Verbrechen, inen Mord! Da Vertrauen eine guten Menschen mu ) lau chen, haft schon ae täuscht und gemißbraucht, indem Du die Willenlose in sündigem Verlangen küß teft! Weil Du selbst nicht glücklich wer den kannst, willst Du da Glück Anderer vernichten? ! Rein sie soll le denn" Wieder ruhten fein Blicke auf der Leidenden, diesmal aber forschend unter, suchend; dann nahm er ihr zart Hand. um die Pulsschläge zu zählen. Er schien e gar nicht zu bemerken, daß fein letzt bevorzugter Nebenbuhler eintrat; erst al oe er besorgt Tone sich eckun, digte, gab er mit kurze Worten Bericht und fügte hinzu: .Momentan ist nicht zu thun, da die Kranke schläft; sobald sie erwacht, lassen Sie ihr Eisumschläge aus Kops und Brust geben. Kaupt erfordernd ift natürlich vollkommenste übe. Ich weid in der nächsten eit täglich zweimal kommen, überhaupt so viel als möglich die ganze Pflege in eigene Hano nehmen. Und so geschah e. Randow überwacht mit peinlicher Ge vauigkeit den Verlaus der schweren Krankheit; mit seiner impnrendev Ruhe, die schon jede Willen dienstbar machte, ertheilte er seine Befehle, ftets selbst zeigend nnd unterweisend, wo e nöthig war. selbst da Umbetten ae schah meist in seiner Gegenwart; da nahm er jedesmal die zarte Gestalt in leine rme und hob sie, ängstlich sorg sam. wie man ei Kind trägt. Wa er dabei fühlte, wen die so heiß Geliebte in seinen Armen ruhte, wenn er die Schläge ihre Herzens an dem seinen spurte, wenn er sie pfleg! und wartete. um sie einem Andere zu retten welche Feder könnte da beschreiben? Täglich war er Zeuge der liebevollen Worte, der zärtlichen Blicke, welche du Kran! mi. ihrem Mann tauschte ihn, ihren Ret ter, hatte sie nicht erkannt, hatte sich sei ver erft erinnert, al st seinen Namen hör,! Drei Wochen, eine Zeit der furcht, barste Seelenqual für den Arzt, waren oeraanaen, da konnte er seine Besuche einstellen: seine Patientin war gcret tet. Etwa einen Monat später weilten die einander wiedergeschenklen Gatten in einem süddeutschen Kurort. Da brach-, te die Zeitungen au B. eine Tage folgend Notiz: ,Dr. Random, einer unserer bedeutendste Aerzte, ist wie wir mit innigem Bedauern vernehmen, ein Opfer seine Berufe geworden. Eine klkin Verletzung, die er sich am Sezir tisch zugezogen und die er augenscheinlich vernachlässigte, brachte ihm einen frühen Tod. Er starb an Blutvergiftung. An diese Mittheilung waren im hastigen Reporter ll ewige Satze gesagt, welche die wissenschaftliche Bedeutung de Ver ftorbenen würdigen sollte. AI Helmstedt, ttes erschüttert denn er hatte den ernsten, rennlniszretchen Mann liebgewonnen die Trsuerbot, schaft seiner Gattin mittheilte, starrte diese einen Moment wie grübelnd vor sich hin, dann schlug sie die Hvnde vors Gesicht und weinte bitterlich. Sie hatte den Zusammenhang rra- then. Belohnung. So, mein Karlche, wenn Du ganz artig bist, darfst Du wieder an ken Musikpavillon Herangehen und den Ka xellmeister mit 'ner Nadel in die Bein stechen!' Ein Craum. Zui dem Polni'chkn bei Sienkiewi l von Ianko. Ja einer Gesellschaft wurde einst viel von wunderbaren Vorkommnissen, von Ahnungen, von Erscheinungen Verstor bener und ähnlichen Dingen erzählt, di jetzt immer mehr die Gedanken Berufener und Unberufener beschäftigen. Auch der HauSarzt war dort zugegen, der offiziell die Rolle ine Skeptiker spielte; gegen Schluß der Unterhaltung nun wandt sich eine von den Dame an iha mit der Frage: ob ihm auch schon im Leben etwa vorgekommen sei, da er sich nicht erklären könnt? .Ich hatte i meinen jüngeren Iah ren,' erwiderte der Doctor. .einen Traum, der vielmehr eine Reihe von Träumen, so außergewöhnlich, daß sie an Seltsamkeit Alle übertreffen, wa ich eben gehört habe; auf allgemeine Ver langen wäre ich bereit, sie zu erzählen.' .Da allgemeine Verlangen wurde fo fort kundgegeben, und der Arzt begann rua sie zu erzählen: ,E sind jetzt zwölf Jahr her, wie ich in Biarritz weilt, um Seebäder zu neh men. Zugleich war ich in ine Englän derin verliebt, die ein geflickte Fisch, schuppenkostüm al Badeanzug hatte. Die Miß war Lußerft originell, voll phantastischer Einfälle. Einmal hielt sie mich und ihr anderen Verehrer bi drei Uhr Nacht in einem Boote fest. Wir hatten die Sterne betrachtet und un über die wahrscheinliche Wanderung der S le von einem Planeten zum andern un terhalten. Furchtbar erschöpft war ich nach Hause gekommen und beim Lesen eines Briefes, den ich auf meinem Schreibtische gefunden, im Lehnstuhl ein geschlafen. Kaum war ich eingeschlum mert, schien rt mir, daß ich in irgend einer große Stadt au einem mir unbe kannten Hause hinaustrete nd einen Lei chenmage vor dem Thor sehe. Ich will zu näherer Erläuterung, sür die Un gereiften, hinzufügen, daß man im Auslande dir Leute nicht auf so wer Art Pvramide oder Trauergerüst, wie bei un, hinausfährt. Die dortigen Leichenwagen (corbil lard) haben die Gestalt einer länglichen, an de Seiten verglasten Earosse, hinten mit einer kleinen Thür versehen, durch welche der Sarg in' Innere hineinge schoben wird. Solch einen Leichenwagen eben erblickte ich im Traume. Doch damit ist nicht alle gesagt. An dem Leichenmagen stand ein junger, etwa fünf zehnjähriger Bursche, in einem schwarzen, kurze Rock mit schmalem Besatz nnd einer Reihe ou kleinen Metallknöpfen läng? der Verbrämung. Bei meinem Anblick öffnete er die kleine Thür des Leichenwagens, und sich verneigend, lud er mich mit einer höflichen Handbewegung ein, in das Innere hineinzugehen, oder aber mich hineinzuschieben. Obwohl uns im Traume verschiedene ungewöhn liche Dinge gewöhnlich erscheinen, so er innere ich mich doch, daß ich derartig er schrak, daß mein Kops an di Stuhllehne stieß. Natürlich wachte ich auf. Nach zwei Tagen war der Traum, in Gesellschaft unserer Engländerin, ver gessen, doch in der dritten Rocht wieder holte er sich mit erstaunlicher Gleichför migkeit. Dann kehrte er in unregel mäßigen Zmischenräumen wieder alle drei oder vier Tage. Schließlich wurde mir die zur Qual. Da Wunderbare daran war eben jene Unoeränderlichkeit des Hauses, de Leichenmagen, nnd vor allem der Kleidung und des Gesichte des Knaben, der mich immer mit gleicher Höflichkeit zu sich lud. Ganz genau war mir sein kurzer Reck erinnerlich, der Besatz, die kleinen Metall knöpfe, ferner sein helle Haar nnd die grauen, weit von einander abstehenden Augen, die ein wenig Ähnlichkeit mit Fischaug hatten. Uebeihaupt müssen Sie zugeben, meine Herrschaften, daß bei einem fo hartnäcki gen Wiederholen de Traumes ich wohl Grund hatte, beunruhigt zn sein. Nach ewigen Wochen reiste ich nach Paris und flieg in demselben Hotel ab, wie meine Engländerin. Wir waren in ziemlich zahlreicher Gesellschaft von Be kannten am Abend angekommen, unge fähr zur Stunde deö Hauptmahls. Ich kleidete mich schnell um und ging dann zum Fahrstuhl, um in den Speisesaal hinadzufahrev. Im Korridor bemerkte ich meine Be- kannten, die gleichfalls zum Fahrstuhl eilten, ich kam aber zuerst n die Thür heran und drückte den elektrischen Knopf. Räch einer Weile hörte ich das dumpfe Gerassel des Fahrstuhl, dann wurde die Thür zurückgeschoben, und ich prallte er schrecken zurück, als ob ich den Tod ge schaut hätte. In der offenen Thür war ein fünfzehnjähriger Bursche sichtbar mit Hellem Haar und Fischauge, in einem schwaize, kurzen Rock, mit Ber brämunge uid metallene Knöpfen, ganz so, wie ich ihn im Traum gesehen hatte. Aus dem noch schwankenden Fahrstuhl ia der offenen Thür stehend, lud er mich mit einer höflichen Handbewegung ein, hineinzukommen. Ich muß gestehen, daß ich, zum ersten Male in meinem Leben, sühlte, daß einem die Haare thatsächlich zu Berge stehe können vor Schrecken. Seldftoer ftändlich taumelte ich wie geistesabwesend zurück und rannte im Fluge die Treppen hinab in den Saal. m Fahrstuhl wurde offenbar aus eine größere Anzahl Gäste gewartet; indessen saß ich in der Vorhalle auf einem Schaukelstuhl, um mich ein wenig zu er hol, denn ich fühlte, daß ich bleich war wie ein Tuch. Und.... ich weiß nicht ob in paar Sekunden oder ein paar Minuten vergangen sind, plötzlich hörte ich ein furchtbares Geschrei, dann ei Krachen, und ich urd voa einer Schwach be fallen. A! ich zu mir gekommen war, r blick: ich in der Hall menschliche kör per, die in der Eile ia blutige Laken ge hüllt waren. Der Knabe war auch umgekommen. Ich habe e später erfahren. Und jetzt mag e erklären, wer will Mich nenne Sie mit Recht eine Skeptiker denn, wenn die einem Ande. ren passirt wäre, würd ich' nimmer glauben. ttlisch Teft,. Viel vglifchk Testamente zeichne sich durch Sonderbarkeiten au, so auch die folgenden: John Hodge vermachte 20 Schilling jährlich einem armen Teufel, dessen Dienst darin bestand, die Leute während de Gottesdienste nicht ein. schlafe zu lassen und die Hunde au der Kirche zu jagen. Henrn Green au Melbourne verord nete, daß man jede Jahr vier mit Seide gefütterte grün Weste an vier Arm de Königreichs geb. Joha Richolfon, Paxiersabrikant in London, vermachte sein ganze Vermögen allen Personen in Großbritannien und Irland, die seinen Namen trugen. David Martine au Ealcutta wollte, daß man seinen Leichnam in seinen Geld safte packe, um die Kosten zu ersparen. Weiter sagte er: .Meinem liebe Neffen John Smith vermache ich all mein Schulden und meinem Kamerade West meath meinen Segen.' Ein Edelmann zu Lancashir ver machte dem Redakteur de .London Jor nal und Kre Briton' eine Ume Be scheidende it. Ein Änderer gab seinem Freunde zehn tausend (hier mußte da Blatt um- geschlagen werden) Mal seine Dank ür ,c. Ein Onkel hinterläßt seinem Reffen elf silberne Löffel, mit der Bemerkung, er werd wissen, warum r nicht in volle Dutzend gebe. Der Neffe hatte nämlich den zwölften schon geflohle. Joseph Jekyll schenkte sein Vermögen dem Staate, um die Ratwnalschuld da von zu bezahlen. Die veranlaßte Lad Manifield zu dem Ausruf: Da ist ae rade so, als wenn Joseph Jekyll den Laus der Themse mit seiner Schlafmütze aushalten wollte! Die Schatzkammer Rsdsterre'. Ein Leser der kölnische BolkSzeitnng schreibt au London, 21. Oktober: Es war etwa im Jahre 1850, al ich ge, leaentlich eine Besuche bei dem Mufti lehrer meines Bruder unter andern Merkwürdigkeiten auch Assignate sah, welche bekanntlich zur Zeit der sranzofl schen Revolution aus die Kirchengüter ausgegeben waren. Aus meine Frag an den Musiklehrer (e war Herr Grast, Violinist an dem Hamburger Stadt Theater), aus welche Weife er in den Besitz dieser Assignate gekommen sei, theilte er mir Folgende mit. Ein naher Verwandter von ihm, ein Maler (Wohn- ort und Name wird nicht angegeben), habe zur Zeit der großen franzöflschen Revolution eine Bettstelle und altes Zeug zur Aufbewahrung von RobeSpierre aus Paris erhalten. Er habe diese Sachen auch gewissenhaft viele Jahre ausbe wuhrt in der Erwartung, daß dieselben noch von irgend einem Berechtigten zu, rückgefordert werden würden. Endlich habe er aber die Bettstelle aus Mangel an Platz zerschlagen, um sie IS Feuerung zu benutze. Bei dieser Gelegenheit habe er zu seinem Erstaunen gesunden, daß die Wandungen der Bettstelle, doppelt und die hohlen Räume mit Assignaten fest ausgefüllt warm. Die Assignate seien in zusammenhangenden Bogen gewesen, und die einzelnen Bogen hätten so fest auseinander gehaftet, daß eS einiger Müde bedurft hatte, sie zu trennen Der Gefammtwerth (nominal) fei Irr Millionen Francs gewesen. Einen Theil derselben habe er al Merkwürdigkeit an Bekannte verschenkt. Die meisten hätte er jedoch in ganzen Bogen (da la Papier stark nd dünn gewesen) zum Einwickeln benutzt. Ich e, hielt damal auch eines dieser Assignate. Der deutsch, Wald ist unbezahlbar; er ift der Liebling der Ration. Dichter haben ihn unzählige Male verherrlicht und politische Kämpfe wurde um den Waldbesttz und die .Wald fteiheit' geführt. Wir wollen trotzdem versuchen, den Werth desselben in klingen der Münze zu berechnen. Natürlich kann dabei nur von einer annähernden Summe die Rede sein. Von den 311 Millionen Hektar (778 Acre) Wald, welche in Eu ropa noch stehen, besitzt das deutsche Reich 13,9 Millionen Hektar (34j Acres) Waldbode. Hier und dort wurde der Kapitalwerth einzelner Waldftrecken be rechnet, und für die königlich sächsischen Staatsforften würd da Sümmchen von 292 Millionen Mark ermittelt. Legen wir dasselbe al Wertschätzung für den Wald in alle deutschen Staate zu Grunde, so erhalten wir die runde Summe von 24 Milliarden Mark, die den Kapitalmerth des deutsche Walde darpellt. Das ist ein hübsche National vermögen, welches Dank der füisorglichen modernen Forftwirthschaft noch den Ur. enkeln erhalten bleiben wird. Wann werden wir alt? Winn eigentlich das Altr beginne, wird in den Spalten des Londoner Standard' seit einiger Zeit aus das Lebhafteste erörtert. Eine Zuschrift weist daraus hin. daß nach dem englischen Ge setz das Alter mit fünfzig Jahren an fange. Ein anderer führt die .Gesetze de 5kukZinian' an. nach welchen die Jugend von fünfzehn bi fünfzig, da Mannesalte? von sunszig vis siebzig dauert und da Greisenelten mit siebzig ansingt. Ein Athlet von einundsünszig ei klärt, für inen Siegerpreii von ö Pfund wülte rr mit der Hälft aller junger Männer vcn fünfundzwanzig den Kampf im Boren, Schwimmen und im Wettlaus ausnehmen. Roch letzten Sem mer sei er bei einem schwierigen Wettlauf a! der Sieger an' Ziel gekommen. Er führt allerdivg nicht an, ob mehr al Einer an demselben sich bethätigte. ,,v,r,i si,l,n ahlköpse." Dieser originelle Berliner Verein feierte umlängft in höchst launiger Weise sein vierte Stiftungsfest. Sehr gelungen waren die Feftlieder, von denen wir hier einige besonder treffende Verse wieder geben: Ihr Brüder wollt Euch nur nicht grämen, Daß schwach da Haar und kurz der Zopf : Sobald wir unsren Hut abnehmen, So heißt'S: .Ist da ein heller Kops I' Selbst Biömerck war noch unerfahren, So lang' r Jünglingslockea trug; Bi später erst in reij're Jahren Er sie verlor, und wurde klug I Wir sind auf di Frisur nicht itel, Wie man di Haare theilt und reiht: Der ganze Kopf bei unS ift Scheitel Vom Scheitel kommt da Wort .ge fcheit' ! Schrsfini Art htimer orre, spondenz. Sympathetische Tinten sind ja ein zu kindliche Mittel zu gegenseitigen gehei men Mittheilungen, wenigsten wenn ein scharse Auge die Korrespondenz über macht, wie e ja mit der von Gefangenen der Fall ist. In Frankreich hat ein findiger Kopf e aber doch fertig ge bracht, au dem Gefängniß Mittheilun gen zu machen, die keine Beamten Auge entdeckte. Seine der Durchsicht unter liegenden Briefe hatten nämlich stet den unschuldigsten Inhalt; der Schlauberger stellte sich aber al einen hin, der nicht orthographisch zu schreiben verstand gerade di von ihm falsch geschriebenen Buchstaben ergaben aber, in gewisser Reiher.folgc ar,einanderg setzt, die gehet, men Mittheilnngen. die er nach außen gelangen lassen wollte. in einfache Baromtter soll man sich in folgender Weise herftel- len können: man süllt eine Glasvachse, wie man sie zum Einmachen von Konfer, ven verwendet, bis 2 Zoll unter dem Half mit frischem Wassr; dann stülpt man eine kleinere Flasche, z. B. ein gut gereinigte Provcnceröl - Flasche, völlig leer und mit der Mündung nach unten in das Wasser, so tief sie gehen will. Bei gutem Wetter soll daS Wasser in dem FlSfchchen höher als die Mündung der GlaSbüchfe ift steigen, bei nassem und windigen Wetter bis Zoll unter der Mündung fallen. Bei heftigen Sturme soll das Wasser mindesten 8 Stunden bevor der Sturm seine Höhe rreicht, sich au dem Fläschchen ganz zurück ziehen. lkirizit al Rattengift. In Paris muß die Raturkrast die Rolle eines Rattengifte übernehmen, zur Bekriegung der Millionen Ratten, von denen die Pariser Kloaken bevölkert sind. Man legt in denselben Drähte von etwa 100 Meter Länge, die durch Gla süße von Boden isolirt sind und mit einer starken galvanischen Batterie, m Verdin duna stehen. An den Gröhlen Und sluc! chen gebratene Fleisch in kurzen Abstän den befestigt, Leckerbissen, über welche die Ratten begierig herfallen, ohne je zum Genusse zu gklangtn, denn schon di erste noch so leis Berührung zieht ihnen eine elektrischeEntladung, zu die sie nicht über leben. Die rft Umschiffung Afrika, fand unter dem egyptischen Könige Necho statt (10595 o. Ehr.), der Phöntzi, schen Schiffern befahl, vom Rothen Meer aus zu sayren und durch die Tau, len de Herkules (Meerenge von Gibral. tar) zurückzukehren. Im dritten Jahre nach ihrer Abfahrt kamen sie wirklich auf dem vorgeschriebenen Wege wieder nach Egyxten und da sie, nach ihrer Erzählung bet Herodot, aus ihrem kühnen Zuge dt, Sonn zur Rechten gehabt haben, so müssen sie auf jeden Fall den Acquator überschritten haben. Gewiffenhaft. Tante (nachdem sie daS Tagebuch ihrer Nichte durchgesehen): ,Co. so oae ift also Dein Tagebuch! Davon aber, daß Du mit dem Vetter Gustav im Mondschein spazieren gingst und r Dir in Ständchen brachte, steht Nicht darin nenl' Nichte: .Natürlich! Wa Nacht geschieht, gehört doch in kein Tage buch I' Ans der penne. Erster Strolch: .Du, Lude, mi geht denn Deintm Bruder?' Zweiter Strolch: .Sehr gut, er macht jetzt BSrskngeschäfte.' Erster Strolch: .Was? IS er denn Bankier geworden?' Zweiter Strolch: vltt, T a s ch u- diebl' Bit kennt ihn. Mann (oon der Jagd heimkehrend): rieh' mal die beiden Kapital-Hasen: sind sie nicht ihre zehn Mark werth?' ffrau: Zehn maxi nnv davon ha t Du nichts abgehandelt?' Mit vorbekalt, err: .Haben Sie Vertrauen zu mir, mein Fräulein?' räulein: ,O gewiß.... as heißt. wenn Si wirklich rnsteAbstchten haben!' aserndosblü!,. Unterosfiiier: .Btischk, Si sind schon der Alleidümmfle! .-. Sie hätten da Pulver nicht einmal funden selbst wenn S, der Beithold Schwarz gewesen wären I' (Quitt ? Herr Kandis, ein reich gewordener Kolonialwaaren, nebst Wein-, Tabak und Cigarren-Händler, hat an den Re staurateur Panschmann in Forderung von 70 Mark, die er aber trotz eifrtgeu Mahnen nicht betreiben kann. Schließ lich kommt er aus den Gedanken: Wol len' absaufen! Mit in paar Freunden geht er zu Panschmann in di .süße Hei math' und läßt Sekt ansahren, eine Flasche nach der andern. AI er merkte. daß die 70 Mal! voll sind, ruft er: .Du, Panschmann l' .Jawohl!' .Wie viel hab' ich?' .Siebzig Mark!' .So viel bist Du mir j, schuldig!' .Jawohl !' .Dann sind wir also quitt !' .Jamohl!' Der Sekt war aber gut!'... Sag' 'mal, wo haft Du de her?' .Den hab' ich von Dir 'rüberholen lassen!' ,Wa'..? Anschrkiik lasskn?!!' .Juhll' Zn still. Berliner (auf einem neu angelegten Kirchhof, der erft wenige Gröber ent hält): .Na, wissen Sie, lieber Dodten jräbcr, hier steht' man recht troftlo au: Hier möchte mm sich irklich bejra den lassen, blo um 'n Biökev Leben in die Bude zu bringen!' Das erste Mittagessen. Junger Ehemann: .Aber sage mir doch, mein Herzchen, wag hat denn dieser Rostbraten sür wen eigenthümlichen Geruch?' Junge Frau (ängstlich): .Da begreis' ich wirklich nicht, ich habe doch selbst die Zwieden, um ihnen den widerwärtigen Geruch zu nehmen, mit Lau de Cologne abgebrüht !' Entführung. Braut: .Hier ist ein Telegramm von Papa!' Bräutigam (erregt) : .Wa schreibt er?' Braut (lieft): .Kommt nicht zurück und Alles ist vergeben!" Zoologisches. Lehrer: .Haase, Sie Esel, stieren Sie mich nicht so an mit Ihren Kalbsaugen ochsen Sie lieber!' Berg-Romantik. Tourist: .Mädel, Du siehst wirklich aus wie die Rose, die der Thau geküßt hat!' Rosl: .Der Thau nöt. aber der HanSl.' Rasfinirt A: .Sehen Sie nur wie Fräulein Elsa ihren Hund dressirt hat!' B: .Wieso denn?' A: .Na, der Köter muß immer hinter ihr he, laufen, damit si sich ungenirt nach den ihr folgenden Herren umsehen kann! sonderbare logik. Vertheidiger: .Der Angeklagte ift allerdirigz schon 42 Jahr alt; abr da sein Großvater noch lebt, er also doch noch Er,kU ist, so darf ich Sie wohl auf fordern, seine Jugend in Betracht zu ziehen, um ihm milderride Umstände zu erwirken !' Lrommer r7nsä. Mann: .Siehst Du, Frau, ich habe für Dich gesorgt und mein Leben mit zweitausend Dollar versichert.' Frau: .Du guter Mann, ach, hätte ich doch erst daS Geld in Händen l' Neue Uebersehung. Reisender (auf einem Rheindampfer): .Merkwürdig I Die englischen Misses können ver Ooerngvck.r seien, wie der Most Heuer sein wird. Sobald sie auf daS Ufer schauen, sagen sie : Most beau tifull Tröftlicd. Reisender (im Gebirge) : .Also Ihr Vater ist abgestürzt und Ihr Großvater: demnach scheint das GechSft eine Füh re, s doch recht gefährlich zu sein!' Wdrer: .U, o chlimm ist' halt doch nicht; auf warzig Reifende kommt immer erst ein Führer!' Boshafte jrag. A: .Was, Docior. Sie dichten jetzt auch?' B. (Arzt): .Na. wissen Sie. um die Zeit zu todten.' : Ja, haben &te denn an de Patienten nicht genug?' Angeführt, Auktionator: Hier, meine öerren. dieses Buch ift ganz besorder werthvoll. weil eS eigenhändige Randglossen Aleran, der v. Humboldts enthält. 100 Mark zum ersten, zum tweiten und zum dritten ! Zugeschlagen ! ' (Die iqenhändige Rundglosse des be-. rühmten Gelehrten lautete: .DieS Buch ist nicht des Lesens werth!') Ein unpraktisches lieb. Ein junger Komvonisi batt ill? ein. Sopranftimme in wirklich wunderschö, ne Lied geschrieben, da den Titel führte: .Ach, wär' ich doch noch einmal jung!' Trotz glänzender Rezensionen fand daS Weikchen aber keine Abnehmer.... e fand sich keine Dame die 8 fingen wollte.