Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 21, 1920, Image 2

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TS nassen mit der BkrtragSpritsche und daö Nasscl mit dcm Zh
bel. Patrlotarden deS SchutzbedUrsn!stkS. Auf der Tuche nach
Garantien". . Die Epigone ClemenceauS und TardieuS. Gift
und Galle gegen Amerika. Kein Drehen und Lentrln am Bcrsail
lex Vertrag. Rheinbund.Propaganda Tag Gespenst der Bcr.
geltung. Frankreichs Einmarsch in Tentschland.
Frankreich fuchtelt den Deutsche mit
den Artikeln,. Ui Vcrsailler Friedens
Vertrages vor den Augen herum und
möchte Ihnen damit nur allzu gern um
d Ohren hauend Mit irgend einem
Artikel knallt die Peitscht fast ununter
vrochen. Jcht wird die Knallerei mit
den Artikeln deZ Beitrage besorgt,
welche der deutschen Regierung kiicht
gestatten, in der neutralen Zone de
Rhemgcbietz Truppen zu halten. El
handelt sich für die deutsche Regierung
um eine rem interne Angelegenheit. In
dem ,heinischwstfälifch itohlengebiet
ist !ne Ausftandbewegung losgebrochen,
wird Bolschewismus gespielt. Da sol,
cheS. Epiel immerhin etwz ' gefährlich
ist, macht sich die deutsche Regierung
cn dessen Unterdrückung. Dazu ist na
türlich der Einmarsch deutscher Trup
Pen, In die neutrale Zone, soweit st
gkograöhisch mit dem Aufstandsgebiet
zusammenfällt, notwendig. Klatsch!
wird der deutschen Regierung mtt per
schiedtnen 'Artikeln deS ffriedenÄertra
ges um die Ohre geknallt. Nach Foch
wird gerufen. 2t Marschall von
Frankreich begeht di, Heldentat, ein
Reihe deutscher Gtädte !n her neutralen
Zon, besetzen zu lassen, um eine a
rantie' dafür zu schaffen, daß die deut
sehen Begierungstruppen die Zone als,
ialh reklet perlassen., Dtt Marschall
vo Frankreich, welchem, als Generalis,
sime der- alliierten und assoziierten Ar
meen. aller Ruhm für die Beendigung
des , Grohen Krieges zugesproche und
mißgönnt worden ist, muß heute mit
der , Peitsche knallen und dem Säbel
lassela.
Daz ist her neusranzösische Militg,
kismus. . ,
Präsident Wilfog hat in feinem
Schreibebrief vom 8. März an den
Bundessenatsr Hitchcock über- die Be'
deutung deS Artikels X des Söfferliga
Paktes und die Folge seir Ablest
nung. auch von dem französischen Mi
litariZmus gesprochen. Es heißt da: ES,
darf nicht außer Acht gelassen werden.
Herr Senator, daß dieser Artikel in
Verzicht mächtiger, mit uns im Kriege
assoziierter Nationen auf unbegründet, ,
Heilsame Prophezeiungen.
Nach dem Taebche riues alte .er? vom tt iH$ M Ut
Umgebung des Prinzen Wilhelm, des späterest Kaisers Wilhelm I.
j Es dürfte wohl kein GehnmniZ
sein, öaß, gleich mbmn Fürsten?
bäusenr, auch im Hause Hlenzyl,
I:in don jeher Persönlichkeib n, de,
r.za die Gabe des .Hcllsehzns und
. .ProphezeienZ zu eigen toar, Zutritt
zu den fürstlichen Gemächern fcm
den, um hier im engsten Familien
, tceife Beweise ihrer Fähigkeiten ab
: zulegen. Auch Zoll das Ericheinen
- der j,Weißen Frau" im Berlins?
Schlöffe stets den Tod eines Sprof
, ff;i' des HohenzollernhcmscK un
. trüglich sür die nächsten Tage ange
: kündigt haben, in Vorgana. der
stit mehrcrexk Jahrhunderten im
. Familienarchit, des Hohenzollern
' dohMentarisch und beglaubigt nie
Zergelegt ist. Eine Episode, dia nicht
linder eigenartig berührt, bat iick
Zm Jahrs 1849 im Leben des Priiv
lin Wilhelm abizespielt.
WM allbekannt ist die Prophg
fzluns, die während , des WeZttrie
Si sehr häufig rn gläubigen und
ungläubigen Kreisen besprochen.
- dzur.de daß ein hellsehende? Schä-',
' Zcr aus dem Mecklenburaiscken
. schon im Jahre 1840 vorausgesagt
ben soll, daZz im Jahre 194 K
' Preußcntz Konig seine Getreuen
i ' unter, einem Birnbaum . ammelu
körrne so wenige werden etz ihres
. : Zein. Tieft kannte such der alte Kö,
ilig Wilhelm, denn als er 4SN nach
- dem' dadischen Attentat eine ' we
: sm'ibrec prqplzetischen Gabe in ho.
. hen preisen, pielgerühmte Zigeune
-rin' uin scinTchicksal befragte, wurde
'.ihm die, Kunde, daß er 1) einst
Deutscher Kaiser und S)ein cinund
neunzigjähriger Greis werdm
Lmrde. 8), daß das Teutsche Reich
Kur kurze Zeit beftehm und ' auch
l-cn preußischen. Königsthron beim
Untergang mit fich reißen werde,
:knd i) erst im 'Fahre 4927 cm 19.
Kärj wieder von nniem ein prcu
bischer König zur Regierung käme.
Als dcr Prinz darüber unalaubig
lächelte, erbot sich die Zizeuneri,
iijm das Gesasite matüemasch zu
' öeweifcn; sie hieß ilm die einlnen
Ai''ferq der. damaligen Jahreszahl
-189 nntcreinander zu stellen,. als
trr.ix zu addieren, mit dor Cumme
nochmals dreimal dasselbe Lrem
l'el vorzilnehnien und zum Schluß
die .'erhaltenen vier Zahlcnrr-shcn
:iuvi it einen Strick in zwei Half
t.m zu' teilen. Es geschah wie folgt:
15!!
1871
188
19
W
8
4
9
1
8
7
1
1
8
8
i
'c!7f IR'Q.Q ist 1.1 1YK27
'limüMJElss
i Ambition darstellt. Daß ein derartige,
verzicht ohne diese Artikel erzielt
werden könnte, dürste nichts weniger
als gewiß erscheinen. Militari cher Ehr
geiz und imperialistische Politik sind
keineswegs beseitigt, selbst nicht aus dem
Rat der Völker, in die wir da! größte
Vertrauen setzen und mit denen an der
weiteren Erledigung der Yriedensauf,
gaben zusammenzuarbeiten wir den auf
richtigste Wunsch hegen. Bereits im
Verlauf der Konferenzsitzungeg In Pa
ris offenbarte es sich. .daß eine Mili
tcirpartei unter höchst einflußreicher
yuhruna im französischen! Rj an; Ein
fluß zu 'gewinnen trachtete. TamalS'
wurde diese Partei mit ihren Ansprü
chen zurückgewiesen. Heute hat sie sich
der Kontrolle bemächtigt.?
Das .Damals- war it Zeit Cle.
menceauS. deffe, feine Hand und. robu
stet Finn in den Bertrag himinschrieb
was die französischen Militaristen und
Jmperialifte wünschten unh diktier
ten. Diese .Kontrolle" wird heute
ausgeübt von den Peitschenknaller
und den Säbelraßlern. I der
Sprache dieses neufranzSstfchcn Mi
litarismus redete 2s Likrte', al
sie, mkt dielen nde Künder he, 8s
fenttichen Meinung Frankreichs, auf die
obijp Auslassung , des Präsidenten der,
58, Staate hie folgende Antwort
gab: .Wir haben da? Wort zuyo; ge
hört, es war yo Deutschland zit-unä
herübergedrunaen. Es frn die Deut.
schen. welche bis zu diesem Augenblick,
sie Franzosen des äittiitarismus und
des Imperialismus beschuldigen. Prä
sidevt, Wilso hat sich während der
Friedenskonferenz daran Genüge getan,
sich mit seiner ganzen Wacht der Er,
Lichtung von Garantien zu widersetzen,
welch wir auf dem rechten Nheinufer
zum Schutz - gegen einen eventuellen
neue heutfche Ueberfall beanspruch
ten."
DaS ist der Geist deS neufranioki
schen Militarismus, welcher sich überall
nach Schutz umsieht, der bei, jeder Ge
legenheit nach Foch ruft und doller
Aengftlichkit inem .eventuellen neuen
deutschen Uebersall" entaeaensiebt. Aus
der Besorgnis, daß Deutschland einmal
rin,- nr Jahr? 187t, bie erste pro
Phetische.Zahl, wirst du Teutscher
Kemser U?eroen. Aber auch den Tag
der Kaiserkrönung sollst du don mir
ersahren. Tis aröbte ZM dar dem
Ctsich (18) ist der Tag; die klem
st hinter dem Strich 6 1) der
.i'conat deiner Kaiserkronung.
(Tatsächlich wurde Wilhelm am 13.
nuar is,i zu BeriaiU zum
.euychen Kaiser proklamiert.)
Die zweite prophetische Zahl 1888
ist dein Todesjahr, und da 1797
geboren bist, wirst du 91 Jahrs alt
werden. Willst du auch den Todes.
tag Mijen fa addiere wledemm
die vor dem Striche stehende grö
yere Zahl,. daS ist 18, getrennt in
zich zusammen 183, gl,q mn
ist dein Todestag, und zwar In je
nem Wynat, als die drei kleinsten
Achsen hmte? dem Strich, söenfalls
addiert, den Monat ergeben (!
113), woraus sich her ä. März
als der Tag Heines, -Ablebens mir
kündet. (Bekanntlich sst WHelm I.
om 9. März JS83 verschickn.) ; ;
Erstaunt und neugierig der,'
langte der Prinz auch die. Tsutuna
.r.dritten prophetischen Zahl 1913
in der ErmartuiU, daß dissrgal ihre
Kunst dsrsagen würde. Wie du be
siehlst, Zagte dse Zigeunerin in aU
H Ruhe. ,Schsn die Ziffer 13 am
Ende dieser Jahreszahl ist unglück,
verkündend, noch mehr ßo;efciia pft
m.uige Bonommen der zipeite
UnglückZzahl 8 in dex Ädditionsko.i
lonne. 1913 ist das Jahr deines
Reiches Untergangs, und zwar, wie
die Zahlsn vor dem Striche künden,
am 18. des Monats, IHl'lä erz
gibt den 18. Oktober 1913. An die
sem Tage,- sagte die Wahrsagerin,
..wird ein von deinen Nachkam,
inen von vielen befreundeten Für,
slcn umgeben sein, die aber kein
Freunde,, sondern, wie die kleinste
lZahl i der Zahlenreihe hinter dem
Strich beweist, ein Jahr darauf fei
ng erbittertsten Feinde sein werden,
die deinem Hause nach einem arg
schrecklichen Kriege alles wieder ab
nehmen werden, was unter deiner
Skegierung entstanden it. Und die
Zigeunerin hatte recht, denn der 1s.'
Oktober 1913 6er Tag der Ein
weihung des Völkerschlachtdznkmals
in Leipzig, an dem alle eurapNschcn
Fürsten anwesend oder vertreten
waren, wa? has Präludium zu
dem ein, Fahr darauf entbrannten
Aeftkrieg. Zweifelnd und doch ficht
lich niedergeschlagen ' fragte der
Prinz bis Zigeunerin, ob siz ihm
auch wßiösagen könnte, wis lange
?er prephezcike Krieg dauern
krürde, worj ohne Vcsinnen
A'tWoz-tete
rs
L
Rache nehme-' werd und daß ffrank
reich dann ganz ollein stehen müsse, ist
der neufranzösische Militarismus tu
wachsen. DaS zunehmend beängstigende
Gefühl des Alleinsein, läßt den' Säbel
rasseln und die Peilst knallen. Krank
reich, das so - fchwek vpse, - gebracht
und so heroische Bravour bezeigt hat,
suhlt, daß es, bei der Verteilung der
Beute zu kur, kommt, und will sich nun
-wenigsten, das Pfund Fleisch sichern,
das ihm im Bertrag hon Versailles Zu
gemessen worden ist. Noch ist Frank
reich nicht ur klaren Erkenntnis ge
kommen, daß die Fortdauer der Feind
schast mit Teutschland ausschließlich
Wasser auf England, Mühlen 'trägt,
weit ' dadurch ein Berit iindiauria der.
iviimimiuiiiiuuit uurrrkinanoer nt
hindert wttd. '
Mit dem Ehrgeiz aus die Errichtung
t!.tk.ll.t. " .
r cgemonik. uver m europäische
Festlanh war da? siegreiche, Frankreich
auf die Pariser Friedenslonferenj ge,
zogen. Viel ist auf den Wunsch dsZ
Militarismus und das Diktat des Im.
pcriakismuS in den Friedenspertrag
hineingefchriebe worden, was- heute
bereits auch von den Genossen des Bun
des ganz ändert gedeutet wird. Manch
eine Forderung hat sich Frankreich in
dem Vertrage zugestehen lassen, deren
Unerfüllbarkeit heute bereits festgestellt
worden ist, . ! ' " '
Der Pariser GguloiS" hatte hen
Hinweis des Präsidenten Wilsos in
deffe -Schreiben an Senator Hitchcock
folgendermaßen besprochen: .Er führt
die Schwächung des Rcgierungsgefilgks
zur Erhaltung von Ordnung und Dis
ziplin, das er bereiis schwer erschüttert
hat. zu Ende. Seine .anti-imperialistiz
jsche" Formel wird dem internationalen
Bolschewismus, unter, Hessen -Decke
Deutschland . seine i Rache vorbereitet.
Ermunterung bringen.". Wannimmer
der neufranzösische Militarismus und
Imperialismus zu Worte komme, wird.
von acye geredet und wird die Ver
geltung befürchtet.
Was sich beute um den Vairiotarden
bund , sammelt. Imperialisten der
Action Fran?aife". die losgelassenen
Gefesselten Männer- Clemenceans. Mi
litarisien vom Kaliber del Generals
Görard. Politiker mit der Mundweite
Jacguois. d.as sind die Ferkelftecher er
Reoanche.Vraris und die Nacktreter
eineö Systems, an welchem sich Frank
reich ' einmal schon beinahe verblutet
hätte. Das sind die Säulenheiligen auf
dem Postament der Heaemonie über den
europäischen Kontinent und die heulen.
ven verwische ,n der Nachfolge der
Borheirschastspoliiik, Ludwigs' , XIV.
So
'o' diel mal du die 'Unglücks
5ahl,8 xechts vom. Striche tZehst, so
s,x mal rnn Jahr wahrt der ttrieg
'Miiinn q Laizre). .'a aber", silir
nt fort, auch kmks nochmals di
Zahl 8 in Erscheinung tritt, wird
noch, ein weiteres Jahr Zergehen,
bis - vsllftändic: Fnedg uhl der
tztez Ksieg.steunehme?' i?mgekehrt
ist.". Tasz die Zigeunerin sich auch
liierw nicht : täuschte . wissen ; wir
tzita zzir Genüge. -
Der Adjutant des Prinzen Wil.
bclm versuchte nun eine Entglei,
Zung der Zrgeunenn herl?tizusüh,
refl, um ihr dann beweisen üii fön
N"N, daß ihre SlAnst der rncithenia.
t:lcyen Praphezriung doch versagen
werde,, und sreöte die, Ausgabe, aus
den vorhandenen Berechnungen
festzustellen, an ..welchem Tage dcr
wirkliche ' Zusammenbruch . des
Teutschen Reiches erwlgcn würde.
Nichts leichter als dies," ent
izegncte die Wahrsagerin, und p.ebot
ihm, die verrechneten Jahreszah-
lr. 1871, 188 und 4913 iiitcrcin
rn dcr. zu stellen, wiederum ZU ad
d:erett und zu hylbicren, also: .
(181'
18!
(.10':
IU.il
n
'88 , ,7,
13 .
flöj'7?
. ;s '
Sehen Sie. meine' hohen Herren, h
dem Resultat vG72 rst Äes Wissens,
werte- vo der Zukunft enthüllt; denn
die einzelnen Ziffer der geteilten Half
ten addiert mithin 5-.fell, olso 11.
fjianat,' (November). . lso
& Tag. 56-J-718 gisJahr 1918,.
ergivk oen cooemtAr ZA.' . . , An
di.sem Tage ., kam" die Revolution" in
Deutschland zum Äusbruch. Auch hier
hatte die Zigeunert richtig gerechnet. ' "
Und die letzte rechnerisch? iZnihüllung:
daß im Jahr, 1927 der Preutzische Sti
Nizsthron wieder aufgerichtet werden soll,
bewies die Zigeümein dadurch daß z
sich hier in diesem Zah wieder um ei
neu. Thron t). relt, wie 1571, mithin
nur dieselbe Berechnung wie bei ffragcl
die Aufklärung geben könne, also bedeute
di Zahl 13 vor dem Strich de Tag.
mithin am 19. bei Mongts. die. kleinst
Zahl hinter -dem Strich (dreimal vor
Handen) daher 3, Wlonai (März), ergibt
den 19. März 1927. .An' diesem
Tage wird Preußens Aufstieg , wieder
beginnen," so schloß die, Zigeunerin ihr
Propdezeiunaen. Reich beschenkt wurde
sie vom Hofe entlassen - und ward nie
mehr gesehen. Ob auch , die utzie Be
rechnung zutrifft, muh die Zukunft en!
'2!ogen auch vIe uper die tesproche
nea Vorgänge den Kopf schütteln.' in
teressant bleibt l doch. die die Wahr
sagerin durch gefchickte Komb'mrition der
errechnrien Zahlen -ihrt Prophezeiun
gen -eine glaubhafte Unterlagt zu' geben
wuß - Leser nd Leserinnen, di au
Weissagungen un-d Hellseherei glaube
(und deren Zahl ist erofc) werden mix
dai Ziiat aus Shskelpesrez .Hamlet
entgegenhalten, da d? lsu)el: Es gibt
mehr Dinge im Himmel und auf lIrden,
lS eure Schuweisbeit sich träumt.
hüllen, ebenso, ob wieder ein Hohenzol
jiV dea AM WjmKtäPt 'UltmLm.m jiJkl
und
er
navoleoniscben Rdeknbundidee.
Sie haben heute noch nicht gemerkt, daß
me erpere Politik grade aus der Pa
riser Friedenskonferenz geschlagen tvod
den ist. und heute noch nicht gelernt,
van 'ynen oe yeinvrllcie gesperrt in,
Unter einer Reihe ftanzösischer - ve.
heimdokumente. In welcher die neustem
Zösische Mililöepolitik zur Darstellung
gelang,, hat he, Zufall In Buch des
'maoxi Jacquot an den Tag gebracht,
acqulzt war Major im Stäbe deS Ge.
nerals GSrari, wlche, mit seiner ach.
teq Arme, di, Besetzung de, Pfalz aus
rund de, Bestilninungen deS Wallen,
stillstände! und deS Frieden ron Ber
saillei durchgeführt hat. Er hat ein Luch
geschrieben: communännt, Vml jao
quot, Le G6ndr& Q6rard et, !o Ta
latinat, NoveinLre J9l8-Septeiljro
1919. Landau-gtrasbourg, Irnprlme
lie du Kouveau Journal da Stm
bourg. I diesem Buch tritt der Der,
fasssr ls Kronzeuge gegen die Politik
hei neufranzösijchen Militarismus, der
mit dem Imperialismus der alten Zeit
alliiert und mit der ,Politikasterei ager
französischen Zeiten assoziiert ist, aus.
Die Pylitik. wie sie in diesem Buch
vertreten wird.' richtet sich gegen die
deutsche Einheit und erblickt in dieser
das Haupthindernis ' sü, 'hie Durch
setzung der Hegemonie.Politit und di,
Hauptgefährdung s sitr die Sicherheit
Frankreichs. Die .Action Franyaife'.
das Organ der Zappelfritze und Angst
meicr. hatte fchon vor Jahresfrist ge
fchrieben. eS pxrde leine Sicherheit für
Frankich geben. "tont qu'wi per
mettra aus Allemarrtls !c 1 armer uno
eeule nation". Ihren Staat mögen sie
nach eigenem Gutojinlen organisieren, pb
als Republik oder sonstwie, tibee "s'il,
ckerckent & criet uvs union, yu
cela' eoit eoui,Iörö cornrne un acte
da guerre", Di Aengstlichkei! vor der
Wiedervergeltung geht also sg weit, daß
bereits die öfinheit des ,Tutschen
Reichs' als Kritgshandlung und. für
Frankreich als KriegSgrund hetrachtet
wird. , ' -
In dem Auch deS MajgrZ Jacquot
wird diese Frageviel feiner behandelt
Da, Angstgefühl tritt weniger deutlich
hervor, de Machtdrang ist ausgefpro.
chener. Auch das Deutsche Reich ist dem
erfasse, lediglich eine Machtschöpfung,
Das deutsche Kaiierrelch wa, ,hm ledig
lich Bismarck. Mit der Ungenauigkeit
eines Franzosen, dem e? mehr auf die
FixigZeit als auf die Richtigkeit an.
kommt, läßt der militärpolitische Schrift,
stellet Bismarck im Jahr 1848. zusam.
mea mit Metternich, Schwarzenberg'und
Hsynau die , deutsche Revolution i
ßpiumsnißörauch, Morphinis
mus und Loliainisnuls.
'Won Prof. ft.
I der agesprefs, finden sich euer.,
dingS imme? wieder MiUeilungea über
die Zunahme dej Mißbrguchs von Bc,
tiiubungsmitteln aller. Art irr Deutsch
land uns anderen Ländern. Namentlich
dn Genuß von Opiaten und bei Kokaini
scheint sich in einer Aieife auszubreite,
daß die emsilichsien" Warnungen, hör
diesen gefährliche Freunde durchaus
am Platz sind. Denn i, sind in der
Tat gefährliche Freundschaften, die in
dem . einen Falle ' ein fchwqchlicher
Wille, im anderen Falle eine Uebenei
zung der Nerven oder eine Genutzsucht,
die keine Grenzen mehr kennt und darum
zu autzergewöhnlihkn Reizmitteln grei
ft rnutz.-mit jenen Mitteln schließt, die
Wehltäter des Menschen sind, wenn wi?
Aerzte unS ihrer in den richtigen Gren
zen und bei per gehstenen öelegenh?it
bedienen, die aber zuni Verderben ge
reichen und ' intz tiefste Elend siürzen,
wenn sie olzne Maß und Ziel wi irgend'
in beliebiges Genußmittel gebraucht
werden, ohn, daß der Arzt ihr Anwen,
dung für geboten hält oder ihre Wirkung
dauernd überwachen kann.
Am läncflen btkannt ist der Miß,
brauch ' Ui Opiums. - ein im ganzen
Orient weitverbreitetes Laster. - I In
dien zuerst aufgetaucht, nahm' der
Opiumznißbrauch feinen Weg über ganz
Asien und die Türkei, wo ebenso wie in
Persten hauptsächlich .dgj Opiumcgen ja
Gebrauch ist. 'während in China und i
den zahlreichen Ländern, wohin di chi
nesisck Einwanderungzwklle sich ergoß.
daZ Opium rauche mehr verbreitet
ist, Welche Verheerungen dieser unselige
Hang anrichtet, darüber wissen wir man,
ches aus den Echildnunge don Reisen
den ,n China und den Walanschen In
fern. Aber euch di Existenz von Opium
höhlen im Chinesenvkrtei von New Vri
und anderen Städten mit große chine
fischen Kolonien kennen wir zur Genüge.
In Europa ist -der Opiummißbrauch
weniger bekannt; hier greift man mehr
zum Genuß des Morphiums, dej wirk
famsten Bestandteiles deS Opiums, das
in ihm in Mengen von zirka 10 hiZ 2Q
Prozent enthalten ist. Die furchtbare
WirZung deZ sortgefejieg Gebrauche! im
Opium beruht im wesentlich',"tikk szi,
nem Gehalt an Morphium. Daher glei
chen sich auch die Symptome, der chro,
Nische Opiumvergisiung und diesenige
des Morphinismus vollkommen. Beim
Opiumrauchen. wozu i China eigen,
artig bereitete Opiumextrakte verwende,
tverdea. geht nach Meyer und Gottliei
ein Teu deS Morpbiumt mit in den
Rauch über' ein Teil aber wird Wohl
dabei , zerstört, und sa kommt es denn
nicht so rasch ,u den verderbliche Schäz
digungen wi wir, sie beim Opimeffn
auftrete sehe. Der Mißbrauch ' Ui
Morphiums wird weniger, durch Vor,
dhiumessen als. durch die Einspritzung
des Mittels unter die Haut betrieben.
die zur wirkungsvollen Bekämvfuna
ImerzhaZter Zustande am meisten arzt
Blut ersticken und dann im Jahr
mit eiserner Hand den vergewaltigten
und unterjochteg deutschen Völkerschaften
die preußische Lösung der deutschen
Einheit auszwinge. Er nennt Bis
marck den .Noske von 185".
Mit B'jmarcl l, .Noske von 185
laulzcn die neufranzösischen Militari
s:cn unh Imperialisten wirklich ine
oder den andere Hund hinter dem Herd
de, deutschen Einheit hervorlocken zu
können. Diese neufranzösische Politik,
di. Im Slkgetrausch entstanden ist und
nun als Mittel gegen he Katzenjammer
dienen soll, will mit der alten abgestqn
denen Rheinbund-Jdee die Brücke über
den Rhein schlagen und die ing Wackeln
gekommene Sicherheit Frankreichs wie
der aufrichten. Tiefe Politik richtet sich
weulgee gegen Deutschland alZ .gco
graphische Begrisf, als daß sie getragen
ist vom Haß gegen die Einheit Deutsch
fanM, Dies Politik kennt zwet Arten
von deutschen Ländern, .die Reichen im
WeflkN und Süden, die Armen im Ror
den und Osten". Die im Rorhe und
Osten betreiben indessen den Nrieg wie
ein nationales Geschäft und haben sich
de, reichere Gebiet, Im Westen und
Süden mit Gewalt bemächtigt. Zwischen
dem Rheinländer und dem Preußen (den
n,sivSIaves), wi, sie in. dem Buch
Jacquot? mit Vorliebe genannt werden,
klaffe ein breiter Rassengegensstz. . Dieser,
Gegensatz soll sich auch, nach, der Auf.
sassung des Verfassers, in dem schönen
Studcntenliedz An den Rhein, an den
Rhein, welche, als die Warnung eine,
besorgten Preußen-Vaters gedeutet ,
wird, einen Ausdruck schaffen. Die
innere Hohlheit und da! niedrige geistige
Riyeau dieser neufranzSMen militari
stischen und imperialistischen Proga
gand, ergibt sich schon aus dieser einen
Entgleisung, die Karl Simrock, den
fangesfrohe Rheinländer, in dessen
Gedichten sich der romantische Reiz und
der tiefsinnige Sagenreichtum feiner
Heimat widerspiegeln, um .preußischen
Vater" und eine der Perlen seines dich
terischen Empfindens zu einer ,T!)ar
nung" stempelt. Es ist eine Politik der
Verhetzung und Verdrehung, die sich als
tranca-Ailemands" im Geaenfatz zu
der frsncio-pnissienng" xUnversöhn.
lichkeit gidt. Die e, Politik hat sich mit
Schlagworten .Verpreuhung", Pfälzer
gegen Bayer, Süddeutsche gegen Nord
deutsche im Palatinat während der Ok
kupation durch die Franzosen hnrchzu
setzen versucht.
In einem Vortrage: .Die, Franzosen
in der Ptalz , dem letzten ron , sechs
Vortragen, in welchen im Winterseme
per 1919-20 der politische, wirtschaft
St Lewin.
. , jm u
Morphium sind unsere besten Mittel,
um in Herabsetzung der Schmerzemp
findlichteit zu erzielen, und zwar greifen
diese Mittel direkt, an diejenigen Steljen
deS ZitralkiervensystemZ an, wo die
Cchmerzempsindung uns zum Bewußt
sein kommt, - jlein llnberes Äetaubungs,
mittet hat eine solche fast vollkommen auf.
die fchmerzempfindenden ' Nervenzentren
beschränkte Wirkung. ' DaS Gefährlich
aber bei der Verwendung deS OpiumS
und Morphiums ist das eigentümliche
Wohlbehagen, die Euphorie, die gleich
zeitig mit der Beseitigung der Schmerz
empfindung auftritt. Alle unangeneh
men Gefühle. Mattigkeit, Hunger und
die Empfindung . jedes Unbehagen!
entschwinden. Und fs ist S denn be
greiflich, daß willensschwache Muischen
auch nach dem Vorübergehen aller
schmerzhaften. Empfindungen, . di ur
frünglich zur Verordnung dek Mittels
Anlaß gaben, beim Marphiumgebrauch
verharren, weil ihnen das damit ver
bundene allgemeine Wohlbehagen nun
mehr unentbehrlich geworden isiY Wel
cher Gefahr sie, sich freilich damit as
setzen, darüber sind sich die wenigsten
klar. Sie empfinden zunächst nichts Un
angenehme!. Denn such ihre geistigen
Fähigkeiten sind durch den Morphium
gebrauch zuerst keineswegs eingeschränkt,
und die äußere Beruhigung, die schon
lange vor det Schlafneigung nach Opium
oder Morphium eintritt, erklärt im
schärfsten Gegensatz zu du anfangs er,
regenden Wiriung des Alkohols, die New
gung Z4 behaglichem ruhigen Hiniräu
men im Opiumrausch. Ta sich indessen
der menschliche Organismus bei wieder
holte, Anwendung aller Mittel leicht an
sie gewöhnt, so muß, um die gleich Wir
kung zu erziele.' schon bald die Dosis
steigert erden, und es kommt icht
selten vor, daß täglich mehre Gramm.
Morphium notig sind, um daS xrseHnt,
Wohlbehagen herbeizusühren, daS an
fang! schon durch ein Zentigramm des
Mittels zu erzielen war. Dann aber
stellen sich unweigerlich sene Zustände ein,
die im Gefolge des Opium, und Mor
phiummißbrauchj auftreten und die dS,
Kkn,eiche - deS Morphinismus sind.
Die Geisteskräfte schwinden, die Kranken
werden scheu, ängstlich, neigen zu auf
fälliger Zerstreutheit. Sie vernachläfsi
gen. wie v. Joksch schildert, ihre Berufs
pflichten. All ihr Streben und Denken
konzentriert sich darauf, sich daS unent
behrliche Gift zu derfchsffen. wozu icht
flte die verwerfNchsten' Mittet nge
wendet werde. Ihre Teilnahm für di,
Famjli und für ihre Freund schwindet,
und icht selten entstehe schließlich voll
kommen Eeisttsstörungen. Nicht minder
gefährlich sinh, die körperlichen Schäbi,
guvgen, die her Opium und Morphium
mißbrauch im Gefolge hat. ES kommt
zu Ernährungsstörungen der Haut und
ihrer Gebild,.' Frühzeitige! Erauwerde
de! HaarS. Trockenheit und Sprödigkeif
der Haut treten auf. die Nagel an Fin
ein nd 2ehn werden rissig, spröd und
sich. unk finanziell, Inhalt bei er.
sailler,FrIedenserlragk von Mitglte
der de, Lehrkörper, vor d, Heidelber
ger Studentenschaft besprochen worden
ist, führt Professor Dr. Hermann
Ovcken folgende! aus:
VkrgegeMvSrtig wi mil unöchst In
mal d ailgemkln Lage, di, il di Plal,
duich den Einmarsch d,k grntsm tm l
,emb 1019 ßf(nffrn lnurb. l'üt Ine
chlag war der hei di, rni, MS
rilch und wlrlichasilich, in all Imgkn bt
Isenllichen Leben. a man darf sag,, et
lüg und tkeiisch, tre,nt gergdew jwn
dkrchteden WIte. et un, der Fortgang
Siepolliti. d pötz!i4 ,llap eine
kiesig,' örp nach der üuberstk Ueber
nslrengung all seiner gunktwnen, und nun
enc krankhatt Luchen nach neu Sarme.
Idealen. MSnnern. iene ao all ue
tktzknlvare tsxilatton, d ,sud
sormideen nd pdanlastische ketsendlasen,
IeI!M vo tzerb. rischen nschlöge -
schienen so schlieiillch Mit un selbe, d
Ich,1st!t, IS wenn wir litten im yrlkden
lebien ol wenn nicht Vielmehr teht r
ein rSuberisch Weit un da Messe, an die
urgel sehte. Indem di Menschen da Wort
tZreihett Im Mund führten. Mlte ft kaum.
fit unfrei in ZZahrhett ihr dailtisch Will
gewideq war. Jenseit dr Rbeln ade,
dergessen wir da ichi. war da Erwache
och diel bitterer, d Umschlag unvergieich
lich hesiiger. Nach den di Jahre der Sieg
und unsterblichen Aichme plötzlich di hastig
Riiiksübrung er deutlche Nrtege, nd der
Einmarsch deS Feinde mit klingendem Lptel
nd wehende gähnen, ine Feinde, der
leinen Trupps immer wieder pathetisch pre
digte: Jh, I , t d di Lioaer. ,l,Ietch c iu
dem ganzen krieg deutsche Boden Ickt
hall betret !, de, ad um so
mehr daraus brannte diese csllhl des Eic
gcr endlich in ballen Löge auSzuloslen.
Lemgegn!ibr nun di Leelenlag der beweg
liche und ttöhliche lalzer. di mit dem
vort so rgsch l der Hid sind, wi mit I
der üleiiszerung ifxtt BcmiiieS: don der Lust
de deutschen k. ien auf da schärfst bge,
schuitie. wirtschaftlich noch schwere, gelähmt
als wir, di grcisimre Unfreiheit auf Schritt
und Tritt dor...ugen, do, allem aber VSllig
im llnllaren nd do den Franzose bewukt
In Unl arbeit darü!, rhallen, wa au dem
Teutsche Kictche, a,i unserem Ewat und
seinen utsritötcn, und zumal wa au thuen
selber werden fol I. Wohl gab auch drüben
Parteien und csegensäh, kntwürf und Lei
denschastcn wi bei un, nux hak da wahr
Leben in diesem Abbilde noch blasser, dafür
di seelisch lesarientierung noch diel auSge
priigter war, wohl stienc auch drüben, wie
det unä, gleich "tigeit Blasen au de? Ziele,
vbl, Element nd Noniunkturschmarotze
olle, Art empor, aber da alle mubie dort,
wo man infolg der Besetzung dd dex nge
wissen Zukunft de Lande tn in ganz an
deren Atmosphäre leite, auch inen anderen
Ausweg suche. ikSubt doch niemand, ob da
Land nicht, wi im Jahre 1793, einer neue
ßranMenjeie sntgegengche.- ' '
Clemenceau, dessen Verständnis für
weltgeschichtliche Probleme und volkliche
glanzlos, di Zähne fallen auS oder eS
zeigt sich rasch fortschreitende Zahnfäule
(Karies). . Ganz besonders leiden auch
die Lerdauungsorgane und ihre Funk,
tionen. Durch häufige Magen, Darm
kstarrhe, chronische Perstopfug- und
mangelhaft, Ausnutzung der Nahrung
magern die Kranke erheblich ab. werden
blutarm und krgftloS, kurz. eS kommt zu
jenem frühzeitigen Dahinsiechen, das
incht' selten als da! Endftadium dkS
Morphinismus bekannt ist.
Im Gegensatz zum Opium und Msr
phium beruht die Wirkung des Kokain
auf einer Herabsetzung der Schmerzemp
sindung nicht in de Schnierzzentren des
Gehirns und Rückenmarks, sondern in
den sensiblen, Endigungcn der Emp
findungSnervea der Haut und der
Schleimhäute, Der Mißbrauch des Ko
kainS, der un! im Kokainismus ent
gegentritt, wird meistenteils durch di
ärztlich Verwendung deS Mittels bei
Zuständen eingeleitet, die ine lokale Be
täubung an irgendeiner Stelle der Haut
der der Schleimhäute notwendig
machen. Da! Mittel ist enthalten in
den Kokablätiern von Erythrozylon
Coca, einem im tropischen Südamerika,
besonders in Peru und Bolivia wachsen
den Strauche, der den Eingeborenen
Südamerikas als heilig galt und ihnen
als unentbehrliches Genußmittel diente.
Die Kokablättek werden pon den Eingebo
rene mit Pflanzenasche oder, mit Kalk
vermischt getaut, und es werden ihrem
Genusse die wunderbarsten Wirkungen
zugeschrieben. Die Körperkräfte sollen
gehoben ' werden," nach dem Kauen der
Blatte? sollen die Menschen arbeitslufti,
ge, und heiterer werden; sie ertragen
Anstrengungen ohne Ermüdung, emp
finden Hunger und Durst in- erheblich
geringerem Grade. In der Tat werdm
diese Angaden von viele Forschungs
reisenden bestätigt. Heute wird daZ
Kokai von der chemischen Industrie syn
.thetjsch dargestellt. Wir kennen ' seine
Eigenschaft, die Hqut und Schleimhäute
unempfindlich zu machen, erst seit dt.m
Jahre 1880. dank den Untersuchung
v. Anrevs, wahrend e! in di Medizin
durch den Wiener Augenarzt Koller erst
1884 eingeführt wurde. Die örtlich
schmerzbetäubende Wirkung auf. Haut
und Schleimhaut entfaltet das Kokain
aber lediglich dann, wenn man ti lokal
an Irgendeiner schmerzfrei z machend'
Stelle einwirke läßt. Wird eg aber in
irgendeiner Form den menschlichen Kör
perftfte einverleiht, sei ti durch Auf
nahm In den Magen oder durch Ein
spritzung unter di Haut in größere
Mengen, sa kommt eS, wenn gennsse Da?
ftn überschritte wnden, zu einer Wir
luna deß Lokaini auf daj Zentralner
benMin. Diese äußert sich in einer
Erregung der Großhirnrinde, d! zu Un
ruhe, Halluzinaiionen "und Delirien,
führt. Diese erregende Wirkung dc K
kam! ist offenbar die Ursache, warum die
Kokailatier als Genußmittel verwendet
werde. Der Kokainismus ist erst ei
Laster neueren Datum!. Aber es ht
sich gezeigt, daß der Kokainmißbraue
nicht minder verderblich ist als der Mor
phlnismu? und der Opiummißbrauch.
Die Symptome dej chronischen !k
kainmißbrauch! äußer sich in einer
frühzeitigen psychischen Schwäche, die i
ihnu Auftrete der bei der Gehirner
veichung (progressive Paralyse) beobgch
itun ahnlich ist. : El treten Haflilzina,
tionen und abnorme Empfindungen auf,
e! kommt zu Krampfansällen nach Art
Leftrebunge nicht weiter nichte, als bis
zur Ktrchturmspitze del nächsten Ortcs.
tn welchem eine Wahlversammlung statt
findet, und der infolge dessen auch dcr,
Völkcrliaabelveauna wi einem neue
Tor gegeniiberfland, glaubte aus der
Frag einer neuen Franzosenzeit für
Deutschland ein Wahlissue herausschla.
gen zu können. Dem Imperialisten
AndrS Tardieu, einem der feinsten po
litischen NLpse Irankreichs, der ganz
blsmarckisch dachte, war die Wieder
gewinnung der .verlorenen Provinzen
die Sicherung eines Sprungbretts in die
Hegemonie über den europäischen Kon
tinent und ein Mittel zur Emanzipation
vom britischen Einfluß. Beiden ward
das Brett, dem eine zum Sprunge in
die Präsidentschaft der Republik, dem
andere i die Wolherrschaft pbcr
Europa, auf der Versaillcr Ltonferenz
bereits unter den giihen fortgezogen.
An die Stelle deS Machtgelüstcs trat
dann die Besorgnis vor der Bergeltung.
welche sich in dem Herumsuchen nach
.Garantien" für die Sicherheit Frank
reichs äußerte. Wir brauchen Gargn
tien. wir bedürfen des Schützest das
wurde die Losung eines ganz neuen Mi
litarismuö und einer ganz neuen Politik.
Als die Propaganda für die Errichtung
eines neuen Rheinbundes, wie sie das
genannte Buch deö Majors Jacquot be
trieb, versagte, der Schutzvertrag mit
Amerika und England illusorisch, das
Pölkerligaprojckt nebelhaft wurde, llam
merte sich das SchutzbedllrfniS an das
Friedenöinstrument an. An diesein.
sollte man nicht, wi früher nicht an einem
Königswort,' drehen noch deuteln. Die
Paragraphen deS Vertrages sind in der
Hand des neufranzöfischea Militarismus
zum Knüttel und zur Peitsche über
Deutschland geworden. Der französische
Imperialismus verspritzt das Gift And
die Galle seiner Enttäuschung gegen
Amerika und heult seine Wut darüber,'
daß er so ganz vereinsamt und verlassen
dasteht, gegen Deutschland. Die Le
setzung deutscher Ctädt in der neutrale
Zone, um, sich eine Sicherung zu schaffen .
und Deutschland den Respekt vor dem
Versaillcr Frieden beizubringen, bedeutet
eine Zuckung der Angst und de? Wut
Psychose, in welcher sich, nicht Frankreich,
wohl aber dessen neue Alarmisten, Mili
tqristen und Imperialisten befinden.
Die .Franzosenzeit", welche dies
über Deutschland heraufbeschwören möch.
ten, ist die MSlacs, deren Wahrzeichen
heute noch in Ruinen emporragen. ' '
Aber es wird keine zweite derartig
Franzosenzeit- für Deutschland gehen.
Der neufranzösische Militarismus wird
den Säbel wieder einstecken müssen.
der epileptischen Krampst. Speichelflus
stellt sich ein, manchmal auch abnoruie
Trockenheit im Halse. Endlich leiden der
Appetit und die Verdauung. Füsi? ynd
Hände werden kühl, die Haut welk ünh
bleich, Herzklopfen, Atemnot, Ohrensau
fen. Ohnmachtsanfälle machen s h'be
merkbar. Unter Zunahme aller diese,
Erscheinungen, zu denen sich plubältz
Gehörsiörungen, Gesichtsstörungen kllc,
Art (Doppeltfzhen, Farbensehen, Ge
sichlsfelddkscltk usw.) solvi, Geschmdcks
halluzinationen gesellen, gehen diese Un
glücklichen schließlich an Herzschwäch
und allgemeiner Entkraftunz zugrunde,
So kann denn nicht ernstlich genu
davor gewarnt werden, auZ llebermul
und Leichtsinn oder aui irgendwelchen
anderen Gründen sich dem Laster deß
OpiummißbrauchS, deS Morphinismus
oder Kokainismus zu ergeben. Schwere!
Siechtum ist die unausbleibliche Folge,
und ein vorübergehendes angenehme!
Gefühl wird teuer erkauft mit unend,
lichen körperlichen und seelischen Leiden.'
, , !
Wilhelm von Humboldt und dn
Zlickcrhllt.
Auch große Männer haben ihre kle!
nen Schwächen und treiben zuweilen,
schnurrige Dinge. Hübsch ist ist in.
dessen, wenn sie sich deswegen selbst ei
wenig belächeln lind aus ihrem Tu
kein Hehl machen. Vom greisen Wilheln,
hon Hilmbolot, dem großen Gelehrte
und' Staatsmann, ist ein 'heiterer Zug
dieser Art in seinen Briefen aa sein,
'Gatii aufbewahrt. Der alte Her,
weilte einmal einige Zeit fern von sei
er Familie auf feinem Gute Burgött
ner und führte dabei mit feinem. Die
ner zusammen selbständig den persönlii
chen Haushalt. Bei dieser'. Gelegenheit
kam er endlich einmal dazu, sich einer!
kleinen Lieblingswunsch zu erfüllen Ei
kaufte Lebensmitiel im Großen ein: ij
Pfund Kaffee, einen ganzen Hut Zucke,
usw. Der Hut Zucker machte ihm beson
dere Freude. Schon darum, weil ihm
vom ganzen Hu!ß niemand etwas sieh,
len könnte, wie er schrieb, wahrend da
beim pfundweisen Einkauf nur z
leicht vorkäme. Vor allein aber ur
ineS anderen Genusses willen. '
Tan hab ich.' so lautet sei Be
richt in dem Brief, den ganzen Hut ge,
schlagen, mit eigener Hans! Daran hab,
ich vielleicht nicht recht getan, aber et
war hier ein, prächtige Schachtel, ii,
der einmal in Kuchen aus Halle gc
kommen ist. und eZ war längst mein
fize Idee, ein Schachtel mit geschlage.
nem Zucker ganz angefüllt zusehen. Ick
habe sie einmal bei Carolin vorgq
bracht, hin ober immer abgeschlagkij
worden Da ich nun hier die Zucker.
Herrschaft allein führe, habe ich nichl
widerstehen können. Damit Grimn
per Bediente) mich nicht auslachte
hab ich Ui groß, Werk um Mitten
nach, vorgenommen und mich, da id
ß 9 Deutlich triumphicrepo zi
Bett gelegt. Wenn nunCaroline wieder,
kommt, hat sie in vieler Zeit nichts z, ,
tun.' Der berühmte Gelehrte und- Trä
ger höchster StastSwürden heimlich ua
Mitternacht Zucker klopfend wahr,
hastig i köstliche! Bild!
e ,
Sollte der Mensch, de Diogenes 'ein,
der Latern gesucht hat, nicht a j'
Ende auch nur eine perfekte Köchi
gevese feint -