Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 13, 1920, Page 3, Image 3

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Seite 3-TSgliche Omaha Tribüne MenZtag, oen 13. April 1920
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Lohengnn war jung und fang
Tenor. Tann bekanr er in raschem
Aufeinander drei Ohrfeigen voin
öeben, und da ging er zum Bariton
iiber. Er wurde still, wohnte tn
item kleinen Zimmer, von dessen
Fenster er auf die Donau hinunter
sah. Taö Zimmer konnte er nicht
bezahlen, . seine Schuhe, waren zer
rissen, sechi kknoten waren an der
Schnur seiner Lackstiesel. Morgen?
legte er sich hin, abends stand er auf,
ilaffee war sein Mittagbrot, Zigarren
sein Abendessen, nie war er wach, nie
schlief er, er lebte von Kleingeld.
Einmal schlenderte er von der
Kerepeser Straße heimwärts.
.' Nein, er war nicht betrunken. ' Er
war nur leicht vom Trunk. Er holte
tief Atem und hatte das Gesühl, dak
ihn nicht seine Fuße trugen, fondern
sein Kopf. Sein Kopf zog ihn, wie
ein Gewicht, nach vorne. Er lächelte
ober glücklich, denn er trug eine
ivttneralwasserflasche in der Tasche,
Pefüllt mit TorkolyschnaPS.
' AIs er in sein kleines Ofener
Zimmer heimkehrte, warf er den
Wintermantel von sich.
' .Ich werde einheizen sagte
Lohengrin und sah auf den Ofen.
Bt nahm die gestrige Zeitung und
stopfte sie durch die obere Tur in
den Ofen hinein. Er drückte sie auf
den Nost hinunter. Tann legte' er
Meinholz auf, viel, dann Hartholz,
soviel nur hineinging. .
Heute kannst du dich austoben,"
sagte er zu oein Ofen. Heute
kannst du gut leben."
'' Er zündete das Papier an, zog
sinen Stuhl vor der Ösen und trank
pon dem Alkohol. Jetzt begann das
skleinholz zu knistern. Papierasche
flatterte die Vlechröhre hinauf, was
inerkwürdig klirrte, und eins, zwei,
war Zveuer im Ofen, lärmendes,
roteS Feuer. '
Na, nal" sagte er. Du brauchst
nicht böse zu sein."
Er öffnete die obere Tür und
stocherte das Holz hinunter, obenauf
legte er so viel Kohle, wie er nur
tonnte.
Ich werde dir schon geben!" sagte
er mit drohender Stimme.
Und er lachte den Ofen auö, der
in ohnmächtiger Wut in seiner Ecke
pttffte, und jetzt schon einem kleinen,
irütenden Tier glich. Er sah mit
I'lihonden Augen ouf den jungen
't'ann. Man vernahm leises, er
sticktes Bellen aus ihm. Dann, als
wäre ein unsichtbares Uhrwerk in
ihm toll geworden, begann das
wärmer werdende Eisenblech zu
ticken, zu klopfen. : " "
Ter junge Mann trank und
lachte. ' ' 1 " ;
1 Bist du böse? Zerspringe!"
Er stocherte am Rost, damit die
Kohle 'Luft bekomme. Dann lächelte
er.
Du sollst ,nicht sagen, dab du
schlecht lebst. Du bist deS armen,
schäbigen RitterS Ofen., Du dienst
einem Gralshelden. Ich war ver
liebt in die kaiserliche Jungftcm,
aber ich bin eS nicht mehr. Denn ich
bin jetzt betrunken und vergesse meine
(beliebte. Aber' du wirst dich auch
betrinkcn, schwarzer Hund. Ich
mache dich betrunken.
Vorsichtig öffnete er die obere Tür,
Innen wirbelte der dichte Rauch,
Die Kohle hatte noch nicht Feuer
gefangen. Als sich aber die Tür
jöffnete, flammte eS auf, und die
jgrobe gelbe, rauchumrandete Flamme
sschaug heraus, auf die Hand deS
Jünglings. '
Lohengrin zog die Hand zurück
äknd berachtete sie. Gebissen hat mich
, er Unverschämte sagte er leise.
Aber innen kochte, siedete, . brannte
!schon . die Kohle. Immer stechender
Dlickte das Feuer zum Türspalt her
aus. Ter kleine Ofen war unendlich
wütend: aber umsonst, er konnte nicht
afür; schön langsam berauschte er
lsich an der Kohle, die der mnge
W!ann in ihn hineinstopfte.
Tnnk, Kamerad!" sagte er zu
lern.
Die Röhre begann zu sckuvitzen,
und an die Stelle des Knisterns,
Trommelns, trat ersticktes Summen,
gezogenes Lechzen. Langsam kam
die Röte auf dem Deckel des schwär
zen HundeS durch. Und er hatte
schon fünf oder sechs Augen, und
alle sahen blibmd auf den jungen
Mann. Dieser lächelte, lächelte
immerzu, dielleicht brachte das den
schwarzen Hund auS dem Häuschen.
Sichtlich wäre er gern von seinem
Platz gesprungen, wenn ihn die
Blechröhre nicht gehalten hatte. Er
würde seinen Eifenmund Lkfnen und
seinen feurigen Nachen gegen den
weiken Jüngling aufreißen. Die
Wut schüttelte ihn. Er schritt auf
.seinen dünnen Beinen einen kaum
sichtbaren, zitternden kleinen Tanz,
fortwährend bellte in ihm daS
Feuer, und der Jüngling lachte
immerzu über ihn, mek ihn wohl
auch mit dem Fuk und stopfte die
Kohle in ihn hinein.
Wer grollt, der hat Unrecht."
sagte er zu ihm, den Finger rügend
hoben. Dann wischte er sich über
die Stirn. In dem kleinen Zimmer
f u. iVV7i! Itii.'O1. U'M'K'jm
V
branme die Lust. DaS Fenster
laMitzte.
.Mir ist eS aleick." laate der
lJüngling zu dem Ofen. Mich
ärgerst m damit nicht. Höchstens
maaze iä) via) noch beirumeneri'
Und wieder leate et Stahlt aus.
sDer Nachen deS schwarzen Hundes
war icit wie de Qoat. Brennende
u nj ichiitg aus ihm heraus, wenn
sich die Tür offnere. Die hinein
gefallene Kohle entzündete sich so
gleich an der Glut. DaS untere
iviertel der Nöbre tckwikt rat. Ter
recket sah aus wie eine Kardinals
mutze, lrebörot, durchsichtig. Und
der schwarze Hund stöhnte jetzt,
röchelte, beulte, scliimvite drobend
immer wilder, so dah der Jünglinss
icylienilä, doch tn Wut geriet.
Genua!" berrickte er ilin an
Und mit einer Beiveauna drebte
er den Schlüssel, der die Röhre
avichiiebt, die Lust aus dem Ofen
ausschließt, um. Plötzlich schwieg
der ickiwa Sund. Der iinalina
warf sich rücklings auf das Sofa.
So betrachtete er ihn. Er genoß,
wie der berauickte Oien ickt betäubt
wurde, da er die Luft abgesperrt
yte. Tann öffnete er seine Tür.
Er sah hinein in die Glut, über der
kleine blaue Flammen gingen. Dann
legte er sich wieder hin.
Er schrak auf. Betroffen sah er
nach dem Ofen, beruhigte fich aber
wieder.
Er kann nickt kiierbcr kommen.
sagte er still. Er wußte, daß er den
lleinen Philister tödlich beleidigt,
verspottet, gestoßen und betrunken
gemacht hatte. Und jetzt sah er ein.
öak die hineingestopfte Glut vlin
zclnd, schlau, nach ihm sah. Er
starrte den Ofen an:
Was willst du von mir?"
Ter schwarze Hund grinste nach
ihm. Sein Teckel kühlte aus und
wurde schwarz. Aber er grinste
oosyasr, unbarmherzig, mit halb
geschlossenen Augen aus den Spalten,
und blaue Flammen Mvebten über
seiner Glut, wie die kalte Flamme in
den r'.ugen der Frau, wenn pe uns
verrat. ,
Es war still. LobenarinS lana
lockiger blonder Kopf glitt hinumer,
mng vom Sosa hmab. Er war
betäubt. Lange Zeit lag er so. dann
saate er aain leise um Oien:
.Mache keine Geschichten mit mir
. . . 'u . . . mir wiro ganz schwind
lig . . ."
Er wollte den Kopf hochheben,
konnte es aber nicht. Er glitt also
auf die Erde und streckte kick, auk hem
Teppich aus.
Betäubt, mit halbem Auge, be
trachtete er den schwarzen Hund.
Du erstickst mich" sagte er.
Ein leiser Gesana bcciamt in
seinem Ohr zu musizieren. Sein
junges Gesicht wurde jetzt alt, wurde
,ia!merzlich ernsthast. Er zog furcht
dar tiese Atemzuge.
I Schade um mick," saats .
Mein armer blonder Kopf. Meine
armen blauen Augen. Mein armes
junges Leben." .
Er legte fein weißes Geficht ans
den schmutzigen Fußboden. Jetzt
sah er auch nur nackt mit balbem
Auge nach dem schwarzen Hund. Der
stand schon dunkel auf seinem Platz,
und die Glut hatte dunkle Purpur
färbe. Die blaue Flamme ging noch
immer dort, flog über ihm. Die
Spalten blickten noch immer starr,
unerbittlich auf den Jüngling.
Lohengrin erhob nock einmal tem
mödcS Auge. Er dachte an die
Tenorjahre. Aber plötzlich hauchte
der schwarze Hund noch einmal sein
Gift gegen ihn, und hierauf schloß
Lohengrin sein Auge. Ewige
Träume irrten in seinem Kovk. Er
wurde betäubt. Sein frischer roter
Mund preßte sich auf die schmutzigen,
getretenen Bretter. Und jetzt lachte
ihn der schwarze Eisenhund mit
seinem großen, eckigen nach Kohle
riechenden Mund an. '
Lobenarin veraak ,ebt endaültia
seine schöne Geliebte, er starb . . ,
Nnerfrenliche vom Köd
iskrikgk.
Venäterei flämischer TrAppenteile
im . nd . Heere.
,lDanziger Zeiwng.)
Wie der Herr, so daS Ge
scherrl" Diese uralte Weisheit
hat sich auch im Weltkriege beim
K. und K. Heere gezeigt. Erst
jetzt ist ei durch die Veröffentlichung
der Sirtuöbriefe bekannt geworden.
wie der letzte Habsburger auf dem
Throne uns, semen einzigen treue
sten Bundesgenossen, in den Rücken
gefallen ist. Er hat unS dadurch aus
daS schwerste geschädigt: Seine
sämtlichen Friedensangebote und
Verhandlungen mit den Feinden ha
ben deren Siegeswillen gestärkt, ihr
Durchhalten ermöglicht und unsere
offenen Fricdensversuche zum Schei
tern gebracht. Er hat unS die Treue
gebrochen.
Auch ein großer Teil seiner Ar
mee, soweit sie nicht relndeutscher
Zusammensetzung und Abstammung
war, hat schon während deS Krieges
ganz offenkundig Verrat geübt, und
zwar find dieS nicht nur einzelne,
sondern geschlossene Truppenkorper
gewesen, nicht nur Mannschaften,
londem auch Offiziere aller Grade.
Daß während deS Krieges die Zen
sur die Veröffentlichung derartiger
Vorfälle verhinderte, ist begreiflich.
2o kommt es, daß erst jetzt allmäh.
lich die volle Ausdehnung und
Tragweite dieser . verräterischen
Hundlungen ans Tageslicht kommt.
Wir können an diesem unerfreuli
chnr Teile des .BündniökriegeS"
aber nicht einfach stillschweigend vor
beigehen, sondtm müssen davon No
tiz nehmen, weil die erst die über
menschlichen Anforderungen erklärt,
die an die deutsch Führung und
an die deutschen Truppen gestellt
wurden und denen sie schließlich
trotz aller Siege nicht mehr gcwach
sen waren.
Einen bemerkenswerten Veitrag
zu der unsicheren, vielfach verraten
sehen Handlungsweise zahlreicher K.
u K. Truppen slawischen Ursprungs
liefert Generalleutnant E. von
Morgen in seinen höchst lesenöwer
tcn ' Kriegserinnerungen (Meiner
Truppen Heldenkämpse. Verlag E.
S. Mittler u. Sohn, Berlin.) Er
schreibt u. a.:
Und mit welchen Schwierigst
ten hatte man zu kämpfen! Ich will
hier nur einzelne der vielen aufzäh
len. So erklärte mir der Komman
dant der Lö. Division, daß Teile
seiner Truppe Rumänen seien und
daher nicht als zuverlässig angcspro
chen werden könnten, zumal wir
uns in einer von Rumänen bewohn
ren Gegend befänden. Als ich einen
Regimentökommandanten in der
vorderen Linie aufsuchte, war außer
rumänischen Patrouillen vom Fein
de nichts zu sehen. Kaum war ich
fort, fo wurde die Stellung ge
räumt. ES gelang mir, den Km
mandcur am Telephon zu erreichen
und ihm zu befehlen, sofort Front
zu machen und die Stellung wieder
zu be ctzen. AIs Antwort erhielt ich,
er könne die Stellung nicht ohne
Kampf wieder einnehmen. Nachdem
ich ihm erklärt hatte, daß wir uns
im Kriege befänden, bestand ich aus
mnnem Befehl, und die alte Steb
hing konnte ohne einen Schuß wie
der besetzt werden. Der von mir sei
nes Posten? enthobene Oberst über
nahm dann bis zu seiner endgültig
gen Entfernung die Stelle als Vcr
psleguNgsoffizier bei seinem Regi
ment.
Wie unzuverlässig die Tschechen
von Beginn des Krieges an waren,
erfuhr ich aus der Erzählung eines
deutsch österreichischen . Zcitungskor
respondenten, der sich bei meinem
Stäbe für kurze Zeit aufhielt, und
der dem Ausmarsch des Präger
Hausregiments ins Feld beigewohnt
hatte. Die Mannschaften hatten, so
berichtete mein Gewährsmann, Ko
kardcn in den Farben der Entente
angelegt und fangen ein Lied, dessen
Nesrain laulete: Franzosen sind
unsere Freunde und die Russen un
sere Brüder." Daß eine Truppe, die
derart mit demFeinde suinpatlzisiert,
sich mü ihin einS fühlt, die erste Ge
legenheit benutzt, uin überzutausen.
durfte nicht überraschen.
Am 2. April haben sich in den
schweren Kämpfen um den Tkla
paß zwei Bataillone des 28. Ins,
Regts. samt Offizieren, ohne die
Feuerwafse gebraucht zu haben,
einem einzigen russischen Bataillon
ergeben und dadurch die größte
Schande und Schmach auf sich gern
den. Dem 73. Jnf.Negt. im Verein
mit deutschen Truppen gelang es,
mit schweren Verlusten an Toten
und Vcrwnndcien die Stellung bis
zuin Eiiitressen neuer Truppen zu
behaupten. Das Jnf.Regt. 2 wur
de für ewige Zeiten auS der Liste
der österreichischen Regimenter ge
strichen, und die zurückgebliebenen
Mannschaften sowie ' Offiziere hat
ten, im Heere und in der Marine
aufgeteilt, die schwere Schuld mu
ibrem Blute zu sühnen. Ein ande
res JnfanterieRegiment, das den
Namen Viktor Emanuel der Dritte
führte und daS sich auS Prag und
Umgebung rekrutierte, mußte infol
ge der vor dem Feinde an den Tag
gelegten Feigheit und Unzuverlässig
keit aufgelöst, gegen, sein Offiziers
korpö das kriegsgerichtliche Versah
ren eingeleitet, der übrige Teil der
Mannschaften anderen Regimentern
zugeteilt werden. Fünf Offiziere des
RpgimentS und auch entsprechende
Mannschaft , wurden bereits in Sze
gedin erschossen.
Die Geschichte dieser in den An
nalen der Monarchie und der K.
u. K. Armee einzig dastehenden Ver
fügung ist die folgende:
.Das 23. JnfanterieRegiment
stand an der Karpathenfront und
hißte bei dieser Gelegenheit die vei
sze Fahne, indem es zugleich zum
vermeintlichen Feind einen Parla
mentär entsandte mit der Motivie
rung, die Leute seien Slawen und
wollten daher gegen Rußland nicht
kämpfen. Bei den nun eingeleiteten
Verhandlungen mit dem Pariamen
tär stellte es sich hermts, daß der
Feind, den daS Regiment als solchen
betrachtete, keine Russen, sondern
daS bayerische Regiment war. dessen
Major da? meuternde Regiment so
fort umzingeln ließ und nach Ent
waffnung in Haft setzte." .
Diese und ähnliche Verbrechen,
von tschechischen, ruthenischen und
polnischen Truppenteilen begangen,
werfen ein Licht, wie eS um den in
nerea Gehalt und die politische Ge
sinnung deS verbündeten Heeres
aussah, und welche Sorge, welches
Unbehagen jeden Führer beWich,
dem solche Truppen unterstellt wur
den. ES mußten be andere zuverlas
sige Truppenteile, meist reichLdeut
sche, in die unzuverlässigsten For
makionen eingeschobcn oder dahin
tergestcllt werden. Sie wurden, da
sie Halt in diese bringen sollten,
scherzweise Korsettstangen' ge
nannt. Diese Korsettftangen haben
oft die Lage gerettet, haben aber
auch oft. im Stich gelassen, schwere
Verluste erlitten. Wie eS um die
politische Gesinnung des OfsizierS
korpS der nichtdeutschen Truppen
deS öste-reichischen HcereS stand, er
hellt auS einer Unterredung, die ich
auf dem Rückmarsch durch Belgien
im Oktober 1913 mit einem Lster
reichischen Rittmeister hatte. Ich tras
den Herrn, der eine österreichische
Munitionskolonn? in meinem Korps
führte, in heiterster Stimmung aus
einer Anhöhe. Auf meine Anfrage,
waö ihn denn so froh stimme, ant
wartete er: .Ja, Erzellenz, unser
langjähriger Traum wird jetzt in
Erfüllung gehen. Ja, bin nämlich
Tscheche. Wir werden jetzt unsere
Selbständigkeit erhalten."
So war ein großer Teil deS Hee
res unseres Bundesgenossen beschaf
sen, der den Weltkrieg entfacht hatte
und zu , dessen : Unterstützung wir
ebenfalls zu den Waffen gegriffen
hatten.
1 . ;f'
Boa der Vorbeugung.
Ein schweizerischer Arzt, Herr Dr.
Hans Hoppeier, hat : ein Büchlein
herausgegeben, das sich betitelt Sa
mariterverfe", eine leicht im Gedäch
nis haftende Anleitung zur ersten
Hilfe bei Unfällen. Der Autor be
handelt darin in ftöhlichen Versen,
bei denen man mit Rücksicht auf den
Stoff allerhand dichterische Freihei
ten ruhig in den Kauf nehmen darf,
die Ohnmacht, Hitzschlag und Son
nstich, Verstauchung, Ausreiikung,
Blutungen, Kilochenbrüche und an
dere Vorkommnisse so knapp, dra
silsch, klar und anregend, daß in der
Tat dieser Wegweiser den übliche
ttockenen Belehrungen weit vorzu
ziehen ist. Beim Durchblättern ver
stärkt sich immer mehr der Eindruck,
daß der Verfasser hier einen glückli
chen Griff getan hat, durch den eine
an sich so wichtige Frage im vorteil
haftesten Sinne gelöst wird. Dem
zugleich unterhaltenden und belehren
den Werklein, das im Verlage von
Orell Füßli erschienen ist, entnehmen
wir die Lehre über das Vorbeugen,
auS der sich der Leser selbst ein Ur
teil iiber den gesamten Inhalt bil
den kann.
TaS rbcugen.
Zum ersten: nochmals merk' Dir'S wohl,.
Schür nie das Feuer mit Pctrol,
Und laß mit Zündholz. Herd und Zorn
pen
Bei Kindern größte Vorsicht walten.. -'
Zum zweiten gilt die strikte Lehr:
In Knabenhände kein Gewehr!
Und, sei's beim Ucben, sei'S beim Spie
len.
Niemals im Spatz auf Menschen zielen!
Zum dritten: Führst Du Jauche auZ.
Behalt die Kinder gut im Haus;
Und w ein Fasz im Boden steckt.
Da sei es immer gut gedeckt. ,
Zum vierten: ist ein Tram im Lauf,
Spring, bitte, weder ab noch auf
(ES sei denn, dak Du sehr gewandt),
Und halt die Regel stets zur Hand,
Tak man beim Straßen.Ueberschreiten
Sich Umsicht rit nach beiden Seiten;
Und stellt ein Freund zum Schwatz sich
dar.
So bleibet auf dem Trottoirt
Zum fünften: latz auf Gang und Stie
gen Nie Lappen oder fönst was liegen.
Leicht setzt es einen Purzelbaum;
Auch sorg sur tcht im Treppenraum;
Und glitzert Glatteis vor dem HauS,
Streu' wacker Sand und Asche auöl
Zum sechsten: Nadeln groß und klein
Steck immer in ihr Kissen in;
Am Voden und in Deinem Kleid
Erregen sie oft großes Leid. ,
Zum siebten: Laß Orangenschalen
Zcicht auf belebter Straße fallen.
Schon mancher glitt gar böse auS.
Auch Scherben wirft man nicht vor'S
Laus.
Wo bloße Kinderfüße springen.
Und so Dir Blumen Kreude bringen
Im Fenster, sorg', daß nicht ein Topf
Sich stürzt auf Deines Bruder? Kopfl
Zum achten: ruderst Du flußan
Mit Deinem Kreund in schmalem Kabn.
So gib beim Plähchenwechsel acht.
Tenn tust Xu es nicht autzerst iacht.
So kippt da Schifflein plötzlich um ,
Samt seinem ganzen Publikum!
Zum neunten: gaU nicht ohne Not
,'on wem doizen Berge toti
Denn niemand hat das Recht, sein 2t
oen.
AIS wär ein Wisch nur. biniuaeben.
Hoch leb' daS Wandern im Gebirg;
!?o s ober ietmmanltaz wiro.
Sei'S, daß Dich'? zieht an allen Haaren
iroyen mogiicun v ejaijren,
teei'S, daß ein Mensch durch Ren
Nenom
mteren
Die schlimmsten Touren will vollführen:
ES ist nicht recht, eS ist nicht gut!
Du sagst. eS mehr Deinen Mut,
Du sprichst von Energie und Kraft
Ut.d bist ein Knecht von Leidenschaft!
Drum steig zu Berge immerhin.
Der Sonne zu, mit hohem Sinn.
- Höchste Zerstreutbeit.
ftrau eineS VrofeskorS: . .Satt du
mich während meiner Abwesenheit
nicht vermißt, Schatz?"
Professor: .Aukrickitia aefaat.
vermißt hatte ich etwas in den letz
im Tagen, ich wukte nur nicht
was
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