Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 12, 1920, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    u
Seite 2-TägUche Omaha Tribüne-Montag, den 12. April 1920
TWilhc Oliiahll Trilljill!
östliche Oricnticrilng ein durchführbares politisches
i Prinzip dargestellt haben wiirde. wenn wir uns reicht
fifiit iii" Mflfo uHrsuioii h'AHnn 'YiiNntfpti Iifn 4 ffi
TUIM PÜBLISHINCCp.-VAL. J. PETER, Ansicht, da b Än Äsn.arck ünS auf die .gliche
n."; ,,ra?fc vm.n eo. Orientierung eingestellt hat, als er im Jahre 1879
-TOJ L- V. . für Oesterreich-Nngarn und nicht für Rußland optierte,
PwS diS Tageblatts: Turch den Träger, per Woche (5ine östliche Oricntienma unserer Politik wurde
UVi Gent; durch die Post, bei PorauSbezahlunq, per schlichlich zur Preisgabe und Teilung Oesterreich.
Jahr ?)(); sechs Monate ?3l:'drei Monate $1.50. Ungarn geführt habcn und hätte uns keine Orient-
' PretZ des Wochenblatts bei Vorausbezahlung
$2.00 das Jahr.
Entered , ieeond-flas matter March 14, 1012.
the pontofflte of Omaha, Nebranka, ander the tct
Congres. March 3, 1879.
"""""" Cmafjfl, Neb?., Montag, de 12. April 1920
Politik im Sinne Marschalls gestattet. Wenn wir uns,
wie ich damals immer Hoffte, auf die westliche Oncii,
tierung festgelegt Hätten, mußten wir allerdings bereit
lein, unter jrtintanoen einen Krieg gegen öiubland
mit England zu wagen. Tie Erfahrungen des fünf
jähriger Krieges haben gelehrt, das; wir einen solchen
Krieg leicht gewonnen hab'n wurden.
Offenbar in Anlehnung an den unseres Wissens
vor Tirpitz geprägten Ausb'-uck redet Vernftorff auch
t'on der Gefahrenzone, die Teutschland als Junior
Partner", des britischen Weltreiches hätte durchlaufen
müssen. Allerdings hätte Deutschland nach BernstorffS
Ansicht in diesem Falle den Kessel seiner' industriellen
Senator Siman's Nsnöiöstur.
(Tritte, Wahl-Lritanffatz.)
Was wir wahrend des Krieges mehrfach' voraus
gesagt haben, trifft ein:
sV . an . 4. rV c ... -
wr CTjrca Aaynm?gffe nam orm rt-nron? s--r r . , , ". . , . . . . .
fchluß sind gerade diejenigeu lleberptri,tk. die ihr V f aflIflni
innert Hoble Ps,rse-Ameriknert.n dnrck Wer. rQM Mwlt. Bernstorff fuhrt dann u. a. aus:
innerlich hohles PhrascN'Amerikanertnm durch Wer
folgung olles Tkssen, was als deutsch-amerikanisch galt,
Tie Politik der freien Hand, die wir bis zum
durch Verdächtigung deutscher Vereine und Kirchen Grieben haben, griff nach dem Höchsten. Fürst
. v ... i! i ir. ?NI!N!N her VMcr hfi'iW WnMiit fwiHrt c& tom-mnWrh
air zn ovrnniraneren noilg qicucn, oic . . ' - v
amentlich die dentsch? Sprache als eine ihnen un- vcrskandm. urS ohne Krieg durch die .Gefahrenzone'
derstäudliche Sache als die Wurzel alles Verrats z h'ndurchzusteucril. Wir würden dann in wenigen
brandmarken suchten, die Ersten, die durch die Stfra- wntcren Jahren so stark geworden sein, und die
me derselben Bürger, die sie soeben unter dem Beifall fahrenzone" so weit hinter uns gebracht haben, dab
des gedaukenlosen Janhagels mit Außen getreten, das flr. " menschlichem Ermessen keinen Krirg mehr zu
Recht erwcrbeu möchten, a der öffentliche Krippe. furchten brauchten...
weiter z vegetieren. Die Weltpolitik erkennt Vcrnstorsf als eine bittere
Ei treffendes Beispiel dieser Politiker ist der Notwendigkeit der Entwicklung Teutschlands an. Nicht
Staatssenator H. E. Simon, der den traurigen Mut habe letzteres -zugrunde gerichtet, fondern lediglich
hat, oder vielleicht richtiger: den sein unruhige fM Art des Vorgehens der deutschen Machthaber,
wisse treibt, i einem Kampagne do Haus z HauSl Der Dreibund mit der genialen Kombination des
die Uuterstütznng Derjenige für seine Renominatio Rückuersicherungsvcrtrags öildcte kein genügend starkes
toieoe z erwinsel, die er erst vor reichlich Jahres Sprungbrett, um in die Wcltpolitik hineinzuspringen,
frist ihrer derfassungsmaßigeu Rechte beranbe wollte, Der Rückverficherungsvertraz konnte nichts anderes
Der weise Mäszigung des Obergkrichtö ist es zn sein als ein Notbehelf, der die unvermeidliche zweite
dauken, daß der Giftschlange die Zähne anögrzoge Option zwischen Nuszland und Oesterreich-Ungarn hin
wurde, daß dem Bürger deutscher Abkunft eines ausschieben sollte. Wir mussten im Lause entweder
höchste Güter das Recht die Sprache seiner Mutter ganz sür Russland optieren in dem Sinne, wie ich es
f seine Kinder z vererbe verbrieft uud versiegelt oben skizziert habe, oder wir wußten eine Verstand!,
wurde, aber Dies geschah unter dem i gnmgung mit England suchen, deren Bedingungen wir al.
migr Protest Simans und Censssen, nod es ist ei
sehr negatives Verdienst, dazsftehcn als
ein Teil vo jener Kraft,
. die nur das Böse will und doch
da? Gute schafft."
Politische Wetterfahne vo der Teukungsart de
lcrdings nicht hätten frei wählen können.
Graf Bernstorsf legt dann des weiter dar, daß er
nach der Schlacht an der Marne von dem Standpunkt
ausgegangen sei, daß der Höhepunkt militärischer und
politischer Erfolge für Teutschland im Kriege über
sckritten, und datz es daher Ausgabe der Rcichslcihing
frtTtrtsH W-?ct rtlilrtTtsft im v4-irt liJxrt sAam .,5
ffll. .:. .l.ti .AH. k.-! l "ub.'utii u.
rr.T .7IT 1 ms StatM ,uo cnie al'WÄ chm, Dele
:iKÄ!'lKÄil!?iei"" b einen tort,n KiiZiM in !t Af.
ÄfiÄfÄu
fiSÄÄStÄ ZV'V
L. WLK &
m iMmtl T., "8" M',lMl Rächt" di! ernprtc MnIWrit
fSlll il'l,flSlti,."' TOfra Iri, um N V-is,Sndigu!rÄn cinm.
EStZ di n taM)
... i. . .v . . ' ' ! PitlsWiinmmptii Snn titnn lioicr cS. nnnn it n
Nentliche Me:nung in seinn wahren richte darz
st'-llen, damit ihm am 20. April mit öberwältigender
Mehrheit zngerufea wird: Bleibe z Hause
und nähre Dich redlich!"
! Zlns Graf Bernstorff's Buch.
Der ehemalige Botschafter in Washington. Graf
Bernstorff, der laut der demokratischen Parteikonferenz
jetzt die ihm vom demokratischen Wahlkreisverband
DuisburgKrefeld angebotene Kandidatur -für die
Neichstagswahlen angenommen 'hat. läßt demnächst
leine Erinnerungen in Buchform erscheinen. Die Vos
fische Zeitung beginnt mit Auszügen aus diesem Werk.
Graf Bmistorff, der im Winter 19084900 von seinem
Generalkonsulatsposten in Kairo als Nachfolger des
Grafen Speck von Sternburg auf den Botschafter
Posten in den Vereinigten Staaten berufen wurde, legt
in diesem ersten Auszug im wesentlichen seine eigene
politische Auffassung dar. Er sagt, daß er das Heil
Deutschlands in einer liberalen Entwicklung zum Uni?
tarismus und Parlanrentarismus, sowie in einer kon
sequenten Freundschaft und Annäherung an England,
in der sogenannten westlichen Orientierung, gesehen
habe: -.',
Anderseits will ich nicht bestreitm, daß auch die
emgrnommene auung kernt es öann u. a
Wenn der UVooj &vcq begründete Aussicht auf
Erringung des Siege b't. mußte er mit tunlichster
Besckleunigung und aller Kraft durchgeführt werden.
Versprach der U-Boot Krieg "'aber, wie ich persönlich
glaubte, nicht den Sieg, so war er in .seiner zu Frik
tionen führenden Form unvedingt aufzugeben, da er
uns durch Erzeugung anlerikanifcher Feindseligkeiten
mehr Schaden als Nuen örachie. Ich war überzeugt,
daß wir den Krieg verlieren müßten, wenn Amerika
gegen uns einträte. Dementsprechend habe ich auf die
Zentralregierung eingewirkt. Die von mir vertretene
Politik versprach nichts nur den negativen Erfolg,
Amerika aus dem Kriege fernzuhalten, sondern bot
auch die einzige Aussicht, mit neutraler Hilfe einen
Verständigungsfrieden herbeizuführen. Meine Annah
me, daß es durch Herrn Wilson zu einem solchen'Fne.
den hätte kommen können, ist eine heute nicht mehr
zu beweisende Hypthese. Das schlimmste, was wir tun
konnten, war einen Zickza5!urs zu steuern, bei dem
Ainerika dauernd angeärgert und Herr Wilson durch
unsere halben Nachgiebigkeiten immer mehr zu einer
unnachgiebigen Presrigepolitik getrieben wurde."
Sicherlich von größtem Interesse für die Amen
kaner. was der srühere Botschafter da sagt. And
Zickzack-Politik" war es, was die Regierung WilhelmZ
von jeher charakterisierte.
Deutsche Städte-Bonds
" 4 Altona
ZA Berlin
A Berli
4 Bochum
ty Bremeu '
4 Eassel .
45ö Chemnitz
4 Köl
4 Darmstadt
i. Dortmund
4 Dresden
4 Erfurt
4 Essen
4 Frankfurt
4 Halle
i
20
4Z?ö Hamburg
4 Kiel
Leipzig
4 Möhlhekm
4 Müuche
4 Nunlberg
4 Pforzheim
Gewinne bis zu 1,500 möglich.
Die feste Tendenz der deutschen Mark läßt in Kürze auf ,
einm bedeutend höheren Kurs schließen; wir empfehlen da
her sofortige Anlagen in den obigen Städte-Bonds, für .
deren Sicherheit die betreffendm Städte mit ihrem gesamten
Vermögen und ihrer ganzen Steuerkraft haften.
International Lxckanße
Geldwechsel nd SchiMarteu-Geschsst i Berbiuduug
mit dieser Zeitung.
yauptgeschaft: 130709 tzowarö SU,
Gmaha, Aebraska.
Filialen-
M? Baltimo Avenue, 409 Brownell Buildiug,
" KaufaS Citq, Mo. Liucoln, Nebr.
203 Sud' 6. Straße, 512 Süd Mai Straße,
St. Joseph, Mo. . Council Bluffs, Iowa.
! Pfuscher gibt es in jedem Hand
werk, aber so viel Pfuscher wie im
parlamentarischen Handwerk gibt es
, so bald nicht wieder. Ihre Leistun
gcn zeugen gegen sie.
800 Sets
t
Concord
Farm
! Geschirr
ft Vollkomnien
wi im K3U;
a
! 80 (nrt
l batt.
Beste Eib,Ib'Ledn. 78 oll. Ring üttttnt;
rund, ixtf Chkir: Jiigei l 1-8 bei 20
Fichl SlahlHame: ZZugttrSnge, 4 Zoll dop
x?II mil, lädt: S.gliedngk Stellen; aa
BruliriemkN. t Bti; tnmtinen, jQA
14 Soll; 73 SQ ftumm'ttttemfn;
fiH'töQ Pslü mit .9 e 1 t o l Xt tti.
Pricgks' RiUfulin; 1 Soll Bill,:
Brchinfl Iwiol mi! 6 Ringe kiallei.
S!; Paraam in ffann-Selchir ia de V.
Slaatk? hemt. ctaitttctt !, angeaeben. ein
0. O. D.i end, deck, Mon Order ode,
ZLechlet, groke Lager don rieaS'ielch.rr:
er. t, mbuIanr,,G?iarr,: Der. V. om
binitt.SriepeI: ek.SI est.Tken: aroke
elderwarni. ffr, Preisi'tte. eieren! Wri
Naiimial Vank. Omuba. lichtet auf un!e kln
g, beMIick Waren.
Midwe HrnuZ k!nh,
70. Tur 16. Sir Cuad, el.
j DR. F. A. SEDLACEK j
Offlee: 1270 Süd 13. Sttaße. !
I Tel.: Tougla, S056.
I ?itte sich diese Skomm Im Zkevbn I
! Buch zu vermerken, da dieselbe i k
I FebrvrBuch durch ein Verleb der I
I Tele)?bik Cs. auSgeioll würd. :
I kprechNunde: IM kIS NBt.v
SRintags: 10:00 t.t 11:00 U&i dm. i
BaM: 250 CiU 11. Ctttt. !
.,. XO.: tijJM 239. I
H4H
Sie wttdöatze.
Noma do Ida Peiller. .
M ssortsttzung).
Vkwa wie yrimttche angigrm
flieg nun doch ia ihre glucklichca Au
gkn auf.
Nimm an. kkind, ich habt auk in
Drt Feigheit, cuk Angst um mei
Elilck. die rechte Stunde des CesiZnd,
risse dkrafzt und Jet nun damit zu
arten kzwungen bis nach unserer
offenkundigen ÄerlouNA. Ich quäle
wich darum, du wirst mir das nachhex
lö Berechnung, als Falschheit auS
legen '
. ,O Hein,!' rief f ehrlich empört.
.Ia. es klingt nicht gut, und doch.'
.Ist es etwas Schwere?. Lieber
fragte sie plötzlich unvermittelt.
Et giebt Unterlassungen, die dzl
Schillfal zu scheinbaren Verbreche
stempelt ..."
.Hältst du mich für uriheilZlos?
erwiderte sie vorwurfZsoll. als er
inne hielt. Sie schmiegte sich mit ei
vem herzfrohen Lächeln a ihn. ,OH
Heinz, beinahe fühle ich mich dankbar
, dafür, dir etwas vergeben zu müssen.'
. .Denke einst daran, Else bat er
ernst.
Sie nickte heiter. Ia. und es wird
auch noththun," meinte sie sch:lmisch
mit verstellter Bcsorgnifzmiene.
Er küßte sie wiederholt und leiden
schafttich und sagte nichts mehr dar
über. ,
Tann schritt er, den Arm um ihre
Schulter gelegt, mit , ihr im Zimmer
auf und ab und sprach von ihrer Hei
math mit ihr und von seiner baldigen
Neise dahin.
Der Tag verlief rasch, dz eS für die
erwartete Abendgesellschaft reichlich
diel zu rüsten und zu schaffen gab.
In der Dämmerung ließ Fräulein
von Bibersiein die junge Lraut zu
sich in ihr Ankleidezimmer bitten, in
welchem sie eben die letzt Hand an
ihre festliche Toilette legte, x
Elfe trct, gluchfalls bereits ur-e
kleidet, bei ihr ein. Sie trug ine an
muthig arranzirie Nole auS weiszem
Kaschmir mit, fchwar?m Schleifen
und öürtelfchmplk ein bisher noch
nicht benudtkZ.ß!esch:nk ihrer freund
lichen Gonnerin.
- Die alte Dame nickte dem lichten,
krautlichkn Gesicht befriedigt zu. .Das
ist recht so, Elfe fo wollte ich Sie
heute haben. Und nun noch dies
dazu' sie reichte der Eingetretenen
ein offene? Dtui mit einem mattschim
mernden. köstlichen Perlen:ollir
,S ist twaS von Heinz.' ,
Stumm Lor freudiger Ueberra
fchung nahm Elfe den Schmuck nt?e
gen nd iefesiigt: ihn sn ihrem Halse.
Fräulein von Liberstei schob die
Scheue, Cchücht vor den Spiegel.
.Kind, so beschauen Sie sich doch we
nigftens einmal. Si sehen au wie
' nun wie Heinz' Braut aussehen
musz."
Elfe lächelte ihr wieder strahlendes,
lieblich fchöneS Ich sn. , DaS thut
da; Glück flüsterte sie. Doch plöh
lich verdüsterte sich ihr &sichs unter
einer tiefen Wehmuth. .Könnte mich
die Mutter so sehen! '
Sie wissen ja gar nicht, ob baZ
nicht möglich ist, Elfe. 'Sonderbar
liegt Ihnen ein solcher Wunsch tei Jh
in lebenden Angehörigen nicht nä
her?'
Ich kann nicht Zn einem Zlihem an
sie und die Mutter, denken,' wehrte
daZ junge Mädchen unruhig.
.Verzeihen Sie, Kind. Kranke
wollte ich Sie nicht Ichveiß ja ei
gentlich so diel wie nichts von den
Ihrigen.'
Nein, S haben n Recht, sich
über mich zu wundern. Ich mag un
iderfohnlich scheinen, obwohl ich mich
ach denen daheim fthne "
.Hören Sie lieber auf. Elfe. Wen
'Heinz hier wäre, bekäme ich Schelte,
Sie darauf gebracht zu haben.'
Ich bin ruhig in dem Bewußtsein,
daß alle Bestimmungen über mich ia I
seiner Hand liegen,'
.Freilich, und er wird schon wissen,
was zu thun ist.'
Sie löschte die Kerzen vor dem An,
kleidespiegel bis auf eine auS, so daß
ein trauliches Halbdunkel entstand,
und ließ sich behaglich in in Fauteuil
sinken. So, und nun halten wir noch
ein gemüthliches Plauderviertelftünd
che ich habe noch keine Luft, meine
empfindliche Sehnerven der strahlen
den Helle unte emSzufeden.'
' -Der eine klein Umstand, daß die
. alte Dame noch nicht gewillt war, den
EmpfangAfalsn aufzusuchen, sollt
dem festliche Abend einen ungeahnte
Abschluß geben.
.Wird Heinz mich nicht vermisse?'
äußerte Els bedenklich.
.Dan7 braucht er Sie ja nur holen.
Sie kleine Besorgte. Ich meine über
Haupt, er wird wollen, daß ich Sie den
Gästen est zuführe, wenn Sie alle er
fchienen'sind. Er. wird eS ja heut
kaum feierlich genug haben können.'
ftaj junge Mädchen lief unruhig
aus de Teppich hin und her.
wisse Sie auch, daß einz
sich Ächt zum erste Mal in solcher
Lag kfindet?'
ukend Befrag! hielt kefanzen
ihren Schritt an.
.Nein.' hauchte sie bestürzt,
Sie haben S nicht etwa nölhiz.
f:r liebendes Herz verletzt zu fühlen.
...
.der sonnte fit die harmlole That.
fache, daß Ihr Schaß fchon einmal
verlobt war, gegen ihn erkalten?"
I Das junge Mädchen verneinte
j stumm. In ihrer .Gcberd lag dennoch
Beklommenheit und Betrübniß,
i .Ich bin überzeugt. Elfe, daß Sie
auf Ihr Vorgängerin fchidc.ich
Grund zur Clserlucbt lzasen. Denn
so viel ich von der Sache weiß, hatte
sich mein Neffe weit mehr durch seine
damals noch lebende Mutter zu dem
Verhältniß bestimme lassen, als durch
igen Neigung.
.Und darum ist er wohl zurückse
treten?'
.Nein. Herz, das geschah von ihrer
Seite auS.'
.Ah! -' stieß Elfe betroffen und
ungläubig hervor.
.Ja. Kind, so unmöglich eS Ihnen
klingen mag. S ist Wahrheit. Und
wäre ek nicht ein solch erbärmlicher
Scheingrund gewesen, der die beiden
getrennt, fo hätte sich Heinz beinah
dazu beglückwünschen können, denn er
wäre schwerlich der Mann gewesen, in
bloßer gezenseitikzer Achtung Besriedi
gung zu sinden.'
Eise hatte sich bereits wieder von
ihrem anfänglichen Schreck erholt,
i Wenn das, was die alte Dame hier
j unbefangen ausplauderte, vaS Ee
i heimniß ihres Geliebten war, wiS
I war da Großes zu vergeben! O du
llthrr ,&rlirfi,r HfiiTitf-.'er fvlni'
.Tantchen, Sie verriethen mir ge
wiß etwas, was ich noch nicht wissen
sollte.'
Ei bewahre! Wäre Heinz so thz
richt nein, ich glaube nur, ' es. ist
widerlich, gewesen, die alte Kränkung
auf'S Neue herauf zu beschwören.'.
Was haben sie ihm denn gethan?'
forschte daS junge Mädchen scheu. '
.Seine Ehre in den Schmutz gezo
gen, und das auf eine abscheulich be
rechte Weise. Angesichts einer zahl
reichen Gesellschaft gab ihm sein:
Braut den Ning zurück und erklärte
sich für frei, oa sie nicht verpslichtct
wäre, sich an einen Abenteurer binden
zu lassen, der sich da Vergnüge ge
macht, in seinem ochzeitsmonat die
Frau eines anderen zu entführen! . .
Nicht wahr, unglaublich!' sagte die
alte Dame, durch inen halblauten
Schrei des erregten Mädchens unter
brochen. .
06 eS Heinz damals elunaen ist.
sich glänzend zu, rechtfertig:, weiß ich
nicht,' fuhr sie angeregt fort: ,e!n ei
mal verbreitetes Lastergerücht läßt sich
selten wieder dollig ersticken, namenk
lich wenn eS durch die verdächtigsten
Zufälligkeiten unterftüßk wird.'
.Durch welche denn?
Wie foltert und drängend daS
klang! Hatte die junge Braut nicht
halb abgewandt von der Erzählerin
gestanden, diese würde erschrocken ge
wefeN sein vor der geisterhafte Leb
losigkeit deS Mädchenzesichks. i
Schade, daß ich selbst nicht Ee-
naues darüber weiß eS ist auch
schon zu lange her. acht, neun Jahre
wohl . . ;. ES sieht fest, daß , die
Rückkehr Heinze'k suS Bad A. damals
direkt mit dem räthselhaften Ver
schwindenmer jun?en Frau auS dem
Nachbarort zusammentraf, mit welcher
cr höchst thörichterweise verkehrt hatte,
ohne je m nähere Beziehungen zu u
rem Gatten getreten zu fein. Ich habe
der Anaelezenhelt da ich felsensest
von der Schuldlosigkeit meines Neffen
überzeugt war Ziels so fern gestan
den, daß' ich mir nicht einmal die
Mühe gab, den Namen der verschwun
denen Frau zu erfahren. Ihr Mann
war, glaubt ich, in Wildbrethändlcr,
ungebildet und herrisch, und si eigen
artig uns weit über ihren Stand er
zogen. Bo Heinz habe ich natürlich
über, das an sich gewiß interessante
Paar nie ei Wort vernommen? ich
bm ja auch erst feu dem Tode meiner
Schwester hier, der viel später traf.'
Sie hielt inne, heimlich verwundert,
daß Elfe so regungslos, so zusammen
gesunken dastand.
Kmd, ich habe Ihnen Ihr Herz
wohl in wenig schwer gemacht? DaS
that mir leid .... Eie sollten mir
ja nur vor den Nadelstichen unver
ftandener Anspielungen geschützt sein,
die Sie später etwa treffen könnten.'
Indem sprang sie lachend auf. .Ah.
o:e ersten Wagen schon! .... Elfe,
kommen Sie bald mit?'
DaS Mädchen wehrte stumm mit
der Hand ab. '
.Nun, so bleibe Sie hier, bis ich
Sie rufe. Und fann Sie mir einst
weilen nicht etwa Grillen. und fort
war die Bewegliche.
Elfe gab auch keinen Laut von sich,
als sie nun ollein war. 'Sie blieb noch
Minuten lang wie gelähmt; und dann
rann ein Schütteln durch ihren Kör
per. als bebe sie im heftigsten Fieberl'
.0 Gott, ist da? schrecklich,' sag! sie
wiederholt halblaut; sie sagte kS jt
doch in einem Tone, als fei sie sich
nicht bewußt, waS schrecklich sei'
Nachher schritt sie zum Spiegel und
entzündete mechanisch die übrigen
Kerzen. Sie sah auf ihr verzerrtes,
todtblasse! Bild mit ve unglücklichen
Augen. .Lache doch!' gebot sie ihm
wie herrisch und ungeduldig, .lache
doch!'
Und dann lacht sie wirklich und
r schrille, verstörte Klang diese! La
chen! wachte sie vor sich selber schan
dern. . Ihre Händt hoben sich zitternd'
und krallten sich, an die Schläfe ps
send, in da! Haar. Großer Gott,
wenn sie de Verstand verlöre ! . .
Wäre da! am Ende ein Unglück? . . .
Sie sank plötzlich zu Boden wimmernd
vor Qual.
Heinz! ' Heinz! O Heinz! . . . .
Zertrümmert ihr Idol! Entheiligt!
Besudelt! Vernichtet ihr reine, ho
heg Glück!
.Und ich liebe dich doch, ich liebe
dich doch, liebe ' und da fuhr sie
wieder in die Höhe, als reiße sie eine.
unsichtbare, rauhe Hand empor. Sie.
wand sich in verzweifelndem Jammer
im Staube um den, der ihre Mutter
in! Elend, t den tiefen Gram, den
frühen Tod getrieben! '
Das Wimmern der Sterbenden
klang in ihr wieder: Räche mich, Elfe
schwöre mir, daß du mich rächst!..
Und sie? Ihre Liebe war ihre
Sünde, war Frevel gewesen darum
litt sie nun auch so. ,
.Ich hab'S ja nicht gewußt," ftam
mekte sie. .ich will'S ja gut machen.
Mütterchen.' - Sie lief wie irr in dem
Zimmer umher. .WaS denn nur?
Was denn?" ,
Vor dem Spiegel hielt sie wieder
an und zog eine Kerze auS dem Arm
leuchter. Sie hielt daS brennende
Licht an die Gardine: der , schwere
Sammet begann zu glimmen. Ihre.
Augen glänzten, in todestrotziges
Lächeln zitterte um ihre Lippen, als
die qualmende Fünkchea weiter, fra,
ßen.
Schon strebte in srlnglust!geZ
F lämmchen nach oben. Nascher! Na
scher!' begehrte Else.. Sie sah sich im
Geist bereits von lodernder Bernich
tung umgeben. Sie wollte den Flam
mcntod wie eine Wohlthat hinnehmen.,
auszulöschen darin ihren quälende?'
Schmerz, ihre unselige Giebel Sick
zg rächen an ja war daS dii
rechte Rache?! . . . DaS Licht sank
verlöschend auf den Teppich und ihrt
Hände griffen plötzlich in den brennen
den Stoff und erstickten da begin'
nende Unheil - noch wenige Sekun
den und eZ wäre dazu zu spät gewc
sen.
.Nein, nicht so! . . . Er hätte dan
meinen können, ein teuflisches Unglück
hab: sie ihm entrissen. Nein, er mußlt
wissen, um was er sie verloren!
Sie würde lieber vor ihn hintreten,
würde ihm sagen, daß Pein und Oede
für ihn ihr Wollust wäre, daß sie ihn,
hasse, hasse, hasse! ... .
Aber wenn ihn nun daS nicht tiefetj
träfe? Wenn fein Verhältniß zu ihr
nur auf der Schuld feiner Vergangen
heit fußte?
.Nein!' rief sie und eS kam wie !s
schluchzendes Jauchzen auS ihrer
Kehle. Nein, er liebte siel Die voll:
Macht der Vergeltung lag in ihren
Händen. Er liebte sie!
Nun kam der Jammer ihrer Lage
wieder verdoppelt über sie. ' Warum
ihm uns ihr die Holle zugleich? ....
Barmherziger Gott, gieb mir mein
Paradies zurück! Laß eSihn nicht
gethan haben! ... Und da tauchte
der Mutter LeidenSgepalt wieder vor
ihr auf und schreckte sie auS ihrem fle
bndea Verlangen.
. Sie litt unsäglich.
Nun fielen ihr die Wohlthaten in.
die si hier empfangen. Welch neue
Marter! ,
Er hatte sie um die Heimath ketro
gen; hatte sie, die Ahnungslose, mit
allen Fasern ihreö SeinS an die feine
zu ketten gewußt, in der ihr Helmisch
werden ein ungeheurer Frevel war!..
Und nicht genug daran! Seine Frei
gebigkeit. seine' fchuldsühnendz-Gütt
zu ihr raubten sich ihre Verehrung
und Hingabt im Sturm und dann
war er gewissenlos genug, die Tochter
feines ehemaligen Opfer feinem Her
zen zuzuzwingen, weil e fein Leiden
fchaft für sie fs verlangte! -
Ihre Eedankm verwirrten sich; si
vermochte nicht mehr klar zu erwägen.
Schuld und Schicksal nicht mehr zu
sondern . X
Plötzlich zockte sie zusammen in
helles stürmisches KNngelzeichen rief
sie. - Sie mußte hinab! Andernfalls
würde man sie holen.
WaS nun ? Sollte sie fliehe.?
Fliehen! War daS ihr ganze
Rache! . . .-. Nein, hinunter zu de
Geladenen und
Eine seltsame Besonnenheit kam mit
einem Male über sie. Ohne Hast
legte sie die kostbare Perlenkett ab. '
ordnete ihr Haar und schritt auS dem
Zimmer und langsam, doch ohne Zö
gern, die Stufen hinab. Ihr Gesicht,
war förmlich versttint k starrer Ent
fchlossenheit.
Bor dem Gesellschaftssaale trat ihr
Fräultin von Bibersiein entgegen, um
si hinein zu führen. ,
.Lassen S mich de Weg muß
ich allein gehen.' sagte Els tonlol und
lief an der Erschrockenen vorbei in dep
festlich rleuchtete Raum.
(Fortsetzung solgt
Friede ihrer Asche!
.Vie geht eS denn dem jungen
Arzt, der neulich bei dir eingezogen
ist?' ,
.Rech! schlecht. Zuerst hatte er
nur feine Freunde olS Patienten.'
. .Und jetzt?'
Jetzt . hat er keine Fremde
mehr."
M a l i t 1 3 . Fra (mit khrem
Gatt in Waldetgrün lagernd)!
.Hier ist ei schönes Plätzchen, hin
möchte ich mein Tage in Ruhe bk
schließe. MsAnrDu kannst j
gar iitt ndia feinr
a, ucrtclti- c!
Verlangt Weiblich.
Ein gutes Mädchen für allge
meine Hausarbeit. Muß eins gute
einfache Köchin sein. Sehr gutes
Heim. Z70.00 per Monat. Phone
Walnut 1282.-4025 Jzard Str.
4-17.20
Verlangt Männlich,
e?! NN. nn Maaeulchmied.
.f. ( . - i. - .
inTfinf tinr hntifMinn KhMlflP tnilrfl
llJitUJkl 'VHll w -
. . r. r . A tf.-ttltlj, - . .
lig t. Ngevoi illri,iiiuj im,
Gregor Längs, P. O. Teshler. Neb.
t i
Gebrauchte CarS.
Gute, gebrauchte EarS zu
den achten Preisen, sind bes
sere Käufe wie neue Oars zu
den Listen Preisen. Wir der.
kausen gebrauchte CarZ, müer
Garantie.
Bixby Motor Company
1S(W St. MaryS Ave.
Tyler 792 - 6-3-20
6-Zimmer Haus zu derkanfen.
Modernes 6-Zimmer Haus, nen
angestrichen, nur 6 Jahre alt. 2
Blocks von Straßenbahn. Elegant
gelegen, Ost-Front. 40 bei 146.
Schattenbäume, Obst usw. 3121
Nord ö?. Straße. Wegen Nälzerein
telephoniere man Walmit 41 IS. -.
1049 junze Hähne. 49 verschiedene
Varietäten, sowie Bruteier, zu der
kiufm. freies V"ch. Aye VroS..
Blair, Nebr 5-1-20
Wir verkaufen, vermieten, ver
sickern 'und machen Anleihen auf
städtisches Eigentum im nordlichm
Stadtteile. Mitchell Investment Co.
Colfa? 217. . ts
Wacht auf, Teutsche;
20 Acker Farm mit 600 Oil
Shares. 2 Keschäftslotsund 2 Nesi.
demlotö . für 81.000. S20 Anzah.
luna und $10 der Monat. Sckö
neö Klima, viel Regen. Sie kennen
hier Bananaö, Oranges. Pineaple.
Eorn. Kaffee uiw. ieben.. Alfalfa
wird 8 mal im Jahre aesch.litten.
Keine Prokiibition zu befürchten.
chrelben sie an ff. W. Meyer,
P. O. Bo; 62. Oinaha, Nebr.
... - 5-5-20
Dächer
Dächer
Es ist vorteilhaft für Sie. sich
über unsere Preise zu erfragen. Wir
führen nur erstklassiges ' Material
und garantieren die beste Arbeit.
Voranschläge kostenlos.
Jndependent Noofing ?o. os Omaha.
Tel. DouglaZ7318. 419 So. 13. St.
5-26-20
Northwest Neady Noosing Co.
Telephoniert Harney 2574. 802
So. 31. Str. Es bezahlt sich, unsere
Boranschlage zu Erlangen- Me Ar
beit garantiert. Leichte Bedingungen.
5-19.2
Kokt und Lvttis.
Das preismürdigste Essen bei Peter
Nump. ' Deutsche Küche. 1503
Toh(e Strake. 2 Stock rf.
Muck bnnaende Trauringe bei Bro.
oegaard. 16. und Douglas Str.
Möbel-Reperatur.
Omaha .iurniwre Nepair Works:
2965 ffarnam St., Telepoline Sar
neu U2 Adolph NarauS. Bder.
Monnmente uud Marksteine.
Erstklassige Monumente u. Mar?.
steine. A. Bratke & Co.. 4316 Sud
13. Straß?. Tel. South 2670- tf
Advokaten.
H. Fischer, deutscher Rechtsanwalt
und Notar. Erundakte geprüft,
immer 1418 First National Bank
Buildina.
Elektrisches.
Eebranchte elektrische Motor,
Tel. Douglas .2019. Le Bron &
Gray. 116 Süd 13. Str.
Bücher.
Auswahl: -Ch? Lehrer Enawa,.
- Wörterbücher. Grammatiken aller
Sprachen, Briefsteller. Gesedbü
cher. Gedichte. Kochbücher. Dol-
metscher. Lied"rbuch. Sprachmeilte?
BewerbungSbnefe. Amerlka,schee
Bürgerrecht Gesetzbuch. Geschäfts
briefsteller. kektrixität. Doktorkmck
Ämenkauischer efirgeizüchter. Bar
tenbuch. Graöbau. Milchw'ltschaft
Backerrezrptbücher. Ingenieur Ma
schinistenbuch. Deutsch.Amer,ka'lck
Kalender.' Deutsches Traumbuch.
Wahrsagekarten. Sandwabrsaaerei.
Charakterlesung, Landkarten.' Vi'h
zucht. Hundedressur. Deutsch
Bibeln. Schreibt kür Gratisn?snp-
Charles Kallmeyer Publishing Co.
VMt 4.,. Ctr.. New AorkN. ft
Heiratsgesuch.
Witwer. f0cr. rrftffin 1
guten Verhältnissen, illckt di? Rn.'F
kanntschaft einer Witw? ahtr nUerm I
Mädchen. 4550 Jahre alt.
Zwecks Heirat. Ernst gemeinte An
trage sind u rickte,,? N N m
-m . - r- T .
Tnbune. 4.14.0
Wer von zedem Bekannten als
von seinem .Freunde' spricht, hat V
gewig keinen. f
Sld,niert.att diese Zeitun?.