Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 19, 1920, Page 2, Image 2

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Tägliche OmhaTribiine
TRIBUNE PUBLISHING C0VAL. J. rETER. Pwfc
1307-09 Oowrd St. Phone: Tylr 340. Omaha, Neb.
Det Molo, Iowa, Brandt Offices iUr- Ave.
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Entered eecond-clas matter March 14, 1912, at
the postoflke of Omaha, Nebraska, under the act of
Congresi, March 3, 1879.
Omaha, Ktit, Donnerstag, den 19. Februar 1920
Ein modernes politisches Programm
Der kommende nationale Wahlfoinps wird für
die künftige innere und äufzere Politik unseres Lan
des, sowie für dessen wirtschaftliche und soziale Gni
Wicklung auf Jahre, vielleicht auf Generationen. hir.
aus bestimmend sein. Tie beiden alicu Parteien l)a-j
ben sich überlebt und werden uotgedrungon, um sich
überhaupt bestand und lebensfähig' zu erholten, sich
zu einem Verjüngungsprozes; an Haupt und Gliedern
bequemen, wurmstichige ' Ueberlieferung und den
. Schlendrian der Phrase, der es noch stets, bei beiden
Parteien, an folgerichtiger Erfüllung gefehlt hat,
über Bord werfen und zu den unser Volk, wie die
ganze Welt, bewegenden wichtigen Zeitfragen entschis
den und entschlossen Stellung nehmen müssen. Dafür
wird schon die Rücksicht auf die unabhängigen Stünm.
gebor, deren Zahl die mit den Parteiorganisationen
durch Ttck und Tünn gehende Gefslgsckzaft bereits
jetzt übersteigt, sie zwingsn, wenn sie nicht selbst sich
das Todesurteil sprechen wollen. Welche Forderun.
gen aber die unabhängigen und fortschrittlichen Wäh.
Icr, die , zum eigenen Nachdenken iiber die, zur Ge
, sundung von Land und Volk unerlWichen politischen
und wirtschaftlichen Reformen herangereiften Stirnm
geber. erheben werden, dafür hat die New Yorker
Zeitschrift The Nation"' in ihrer letzten Riimmcr
bedeutsame Richtlinien aufgestellt, mit dem, sich jede?
urteilsfähige Freund des Fortschritts, jeder Gegner
einer Stagnation und rückschrittlichen Entwicklung un
seres öffentlichen Lehens im großen und ganzen, ein
verstanden erklären wird. Die Ausführungen der
. Nation" gipfeln in folgenden Sätzen
Was verlangen heute die unabhängigen, und fort
schriftlichen StimWgeber des Landes jDim der Partei,
deren Kandidaten sie unterstützen- sollen? 'In aller
erste? Linie fordern siß, einen sofortigen und gerechten
Frieden mit Deutschland einen
nur den Knegszustand beendigt und normale Bezio
hungen zwischen den beiden Ländern wieder herstellt,
sondern auch die Grundsätze der Menschlichkeit und
des ehrenhaften Verhaltens verkörpert, die, von W'l
fon. sowohl vor wie nach Eintritt der Wer. Staats
in den Krieg, wiederholt verkündet worden sind. Tio
Partei, die den Versailler Vertrag, wie ihn Wikso
unterzeichnete, öder selbst mit den vorzeZchkagenen
vorbehalten unterzeichnet, wird sich einen, MühSstein
: um den Hals hängen.
Ferner wünschen die unabhängigen und fort'
schrittlichen Wähler einen echt demokratischen Völker
bund, einen Bund, in welchem Nationen der Welt sich
beratend zur Aufrechterhaltung des Friedens unS
zu? Förderung ihrer gegenseitigen Interesse zu sam
mentun, .in dem aber große Nationen nicht das Recht
haben, kleine Nationen zu schulmeistern, und Mili
torismus wie Navalismus, Offensiv und Defensiv,
bündnisse, sowie ' nchselseitige Verpflichtung, zu den
Waffen zu greifen, ausgemerzt sind. Hand in Hand
. damit sollte eine freimütige Verwerfung aller 0
, heimdiplomatie und die Forderung einer Politik der
offenen Tür" überall im Auslandhandel gehen.
Nicht weniger klar ist die Lage in Bezug auf
.gewisse innere Fragen. Der Gedanke des Landes
richtet sich unziveifelhaft stark nach der Richtung der
5!ationalisicrung, des Verkehrswesens, der Bergwerke.
, Wälder. Wasserwerke und anderer natürlicher Hilfs
. quellen oder Monopole: und ,wenn auch bestehende
Eigentumsrechte' geachtet werden sollen, so wird doch
big Partei, welche die Nationalisierung grundsätzlich
bekcimpft, dem unabhängigen Votum absolut nicht zu
' sagen. Weise wird auch die. Partei handeln die sich
zur prompten Bezahlung der Schulden, zur Einrich
.tung eines Budgetsystems. zu. Lurchgreifender Spar
,, - samlrit in öffentlichen Ausgaben, drastischer Beschnei
düng der militärischen und Flotten Ausgaben,, sowie
zur Reform eines Bank, und Umlaufsmittelsystems
verpflichtet, unter dem eine Bundes-Reservebank im
stände ist, in einem einzigen Jahre einen Gewinn von
, 130 Prozent aufzuweisen. Es sollte auch keiner be
sonderen Erwähnung bedürfen, daß irgendeine ame
rikanische politische Partei, die. angesichts mächtig an
geschwollener Vermögen und ungeheurer Geschäfts
lj'rofite, die Unterstützung unabhängiger Wähler zu er
halten hofft, auf Freihandel bestehen wird.
5 cnniisnnnssszisnniiiisiiiiioniiszsssss
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Wir senden kleine oder' große Betrage zn den niedrigsten Tagesratcn Poft ede? SlaBel ;
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Frieden, der nicht
Haupt eine ungesetzliche Handlung zu begehen.
kennen, sondern
und Schrift zu
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nun toel k?raaen. die. von totv
chem Gesichtspunkt man sie ich hckrachten mag, heute
von überragender Bedeutung sind. . Tie erste ist die
Frage der Freiheit. Tank einer autokratischen Aun
desvenvaltung. für die kcnun eine Parallele gefunden
werden kann, es sei denn in den absoluten Monar
chien deö alten Regimes, sind heute persönliche und
politische Freiheit überall in den Vcr. Staaten in
Gefahr. Tie willkürlichen Verwftungctt von Einzel
Personen auf Grund aufgebaueter Anklagen, die
Sprengung oder Ueberwachung politischer Bersamm
lungen. die Zensur der Post, Und der Presse, die Auf
rechterhaltung einer Armee von Bundes . Spionen
und .Geheimagenten, die Amtsenthebung recht und
gesetzmäßig gewählter Personen wegen ihrer Zuge
Hörigkeit zu einer, politischen Partei, die von der Rc.
gierung mit dem Bann belegt worden ist alle diese
Dinge haben einen Punkt erreicht, wo nur noclpwc.
nig nötig ist, um eii Revolution hcrautzubeschivören.
Twwniae Bart, die nickt flaiu unzweideutig diese
Verbrechen gegen die Versassung verurteilt und die
sofortige Wicdechcrstcllung srcier Rede, frien Ver
sammlungsrcchtes und einer freien Presse fordert, ist
der Unterstützung irgendeines ehrlichen Amerikaners
unwürdig. . ' ' '
, Tie andere Frage ist die Aundcsvedfassung.
herrscht ein weitverbreitetes, sich schnell zu einer Uo
' - - . r J fcf Öl . S . t
berzcugung auöwachsalöcs csuyt, oay oie vam
5iMt tröft der Vorzüolickkeit mancher ihrer Bcstim.
mungen, in wichtigen Beziehungen Aeudeningen bc-
nötigt: dasz das starre Negierungsiyziem. oas ixe vcr
körpcrt tatsächlich geradezu einige der Uebel fördert,
an denen das Bolk' jetzt leidet, und d Volksvertreter
instand setzt, sich in autokratischer Machtstellung
' ' n.-. Vd r - ' vtf t S. ,.V ...
verschanzen uns des Boiies Wiuen zu mmwi-n zu
machen; und daß eine Vundeskonvcution. wie sie die
Verfassung selbst vorsieht, vom Kcngreß einberufen
hwv fnirtc. um die VerfasZuna m revidieren und
sie den gegenwärtigen Bedürfnissen anzupassen. Die
Partei, die eine solche ZMoerung m tyre Piaisvi"!
einschließt, wird unabhängige und fortschrittliche
Stinungeber in allen Teilm des Landes um ihr Van
ner scharen. '
Neöe- und Presse-Freiheit.
Man sollte es nicht für möglich halten, eS ist
aber Tatsache, daß große und angesehene Zeitungen
und Zeitschriften unseres Landes zur Zeit einen ganz
unglaublichen Quatsch und Unsinn darüber zusam
mensckreiben. über Rede und Pressefreiheit namüch.
Und doch ist die Sache so einfach und so klar,
daß sie in wenige Worte zusammengefaßt werden
Rede und Preßfreiheit ist den: Volke der Vcr.
Staaten gewährleistet.
Sind ihr Schranken gesetzt?
Ja. Doch nur natürliche und selbstverständliche
Schranken. Tiefe find: ? I
Erstens: Niemand barf , einen anderen durch!
Wort' oder Schrift verleumden oder beleidigen. Da!
her unsere Gesetze gegen Verleumdung. '
, Zweitens: Niemand darf andere durch. Wort ;
der Sckiriit dam antreiben, ein Verbrechen oder über
Gesetzgebung bezüglich des von oer Mrzanung
gewährleisteten Rechtes muß sich daher aus die er
wähnten beiden Punkte beschränken. - ,
. Ein praktisches Beispiel: ' .
Es wird zur Zeit hier sehr viel von Volsche
wismus" und den Bolschewisten" gesprochen, ohne
daß die meisten diese Worte gebrauchenden Leute wis
sen, was sie bedeuten. Tie Bolschewik haben zur
Zeit die Regiemng m Rußland m Handen uns yaven
sie zu einer Sovietregierung gemacht und den Kom
munismus eingeführt. ,
Nach der durch unsere Verfassung gewährleisteten
Rede, und Pressefreiheit sollte es nun jedermann hier
zulande gestattet sein, sich nicht nur zum Kommunis
ms und um Vrinzi einer Sovietreaieruna u be
auch Propaganda zu machen für de
ren Einführung in den Ver. Maaten, solange er iiq
dabei auf Wort und , Schrift beschränkt und keine Ge
waltakte aebrauckt. sowie auck andere nicht durch Wort
Gewaltakten, das heißt verbrecheri
schen ode? gesetzlosen Handlungen ausyetzt. '
Klar wie Kloßbrühe, nicht, wahr?
Bolsckewist darf ebensowohl wie der Prohi
bitionist eS getan hat, auf gesetzlichem und friedlichem
Wege, also durch Wort und Schrift, eine Aenderung
unserer Verfassung anstreben, bis er eine Mehrheit
der Stimmgede? davon überzeugt hat, daß auch die
Ver. Staaten nur durch Kommunismus und eine So
vict.Regierung zu-irdischem Heile geführt werden kön
nen. J'
Ucberhaupt: wer wagt eö. dem freien Amerika
ner sein heiliges angestammtes Recht vorzuenthalten,
sich so lächerlich zu machen, wie es ihm Paßt?
Es 'muß daher z. B. auch jedem gestattet sein, so
gar sür Anarchismus, horrible dictu", eine'(friedli
che) Lgnze zu brechen. '
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; Der Sohn
Aoma tun
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(IS. Fortsetzung.)
Goltlieb ging durch .die Stube
und blieb vor der Frau stehen. In
sein, gutnlütige Augen trat der
Haß.
,Nu ja. ja kündigen! Da
muk a dann m 1. April oien. Ta
kann a mir gerade noch räumen
helsen.-
.Räumens Dirk Willst du dmn
ausziehen
.Ja! Zum April bin ich 70. da
krieg ich meine Altersrente, a paar
Pfennige hab' ich mir erspart,
Nachtwächter und Totengräber kann
ich ja bleiben, na da wird'i schon
gehe, , Ich werd' omal a alten
Hcllmich fragen, ob der nicht a
Stübel sür mich, übrig hat-
.Gottlieb!"
.Warum schrei' Sie denn so.
Frau Hartmann? Warum soll ich
denn ich zu a alten Hclmichleuten
zieh'n? DaS sind die bravsten Leute
im ganzen Dorse."
.Zu de gerade zu den "
Gottliebs Gesicht wurde bitter
ernst. . ,'
.Haben sie Ihnen waZ getan,
Frau Hartmanns Ich glaube ich.
Eher Und Ei ihn' toc& schuldige
die Tochter.- -
.EoUlieb. baZ verbitt ich mir!
Sollt' ich' sollt' ich' etwa da
malZ dulden, tag so a freches grau,
enzimmey im Hause V
.Ruhig!"
Der Alte brüllte plötzsich suf und
hob die Hand hoch. , Aber e? be
ruhigte sich schnell. .
.Schimpfen Sie ruhig Sie
schimpfen ja immer! Aber WaZ Sie
tpoq qzW ?!j W 'ßnvmh ,Zllom
zun no ?iZnD moq Luvictj ?;Z ,
' .A.zoh zhzm tpiu
,no." Lvz tpj tiuoj ,!tt,J uoa qh
uuvi UZZIS zkZilsS uvm 'jatijg
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llzcq ItöjZn UNZ zM ouioz ,
stehen. Leuj gibt es mit fiunu !
jem. schlechtem Gewissen, die an
Geißelhieben von Zeit u Zeit ei
halbes Wohlgesallen haben.
.Als wenn ich schuld wär' ÄS !
enn ich schuld wäre, sagte sie mit
kurzem, nervösem Lachen
.Sie sind an vielem schuld. Frau
Hartmafln, an viel mehr, als Sie
denken. "Zum Beispiel, den richti
zen Erben vom Hartmannlchm
Vennogen habe Sie, hingiisge
drängt '-'
.Tu bist Kohl verrückt?'' ,
.Sagen Sie .Sie", Frau Hart
mannl Und venückh bin . ich nich.
wenigstens ich sehr Sch'n Sie.
ich weiß ganz gut .uneheliches
Kindel gilt nischt, ' Hauptsächlich,
wenn die Mutter arm is, da gilt's
gar nischt. Suchen Sie 's ganze
Land ab: in jedem Tors hat's 'ne
Kirche. Müßte im denken, in js
dem Dorfe wohnen christliche Leute.
Das is aber nich wahxl Tmn es
gibt überall verlafjene Kindel, und
daS is eine, Schande, die zum HiiN
mcl schreit. Unk Pys sagen selbst
die' Leute, ik 1ich ' recht christlich
vorkommen, wenn amal' a reiches
Bürschel a ormcs MädeZ unglücklich
gemacht hat? .Gib ihr hatt jede
Woche 'n Taler, daß sie picht per
hungert, und heirat' dir a reiches
Mädel, da kommt'S wieder raus."
Seh' Sie. Frau Hgrtmann, das
sind Lumpen, und wenn ich a Herr,
gott recht versteh', wird der mit
dem Taler wohl icht zufrieden
sein. Wird 's ihnen schon anstrei
chcn, denen, die 's tun und denen,
die 's verteidigen. Wenn ich Geist
Ucher wär', ich tät keine Ehe ein,
segnen von eipem, der a anderes
Mädel mit einem Kinde im Stiche
läßt. Denn a Kwd is was Heilt,
geö. und eS hat a Recht, was. sich,
piit Geld nich ablösen läßt." ' '
Frau Hartmann versuchte, zu la
chen. .
.Won dir ii man solche konfuse
Predigten schon gewähnt."
.'a Predigt is daS ich, Frau
Hartmann. Zum Predigen bin ich
viel zu dumm. Aber man denkt
sich sa manches, wenn man Tage
und Jahr, lang hinterm Pfluge
' hergeht."
.TaS möcht' j 'ne schön? Wirt,
schaft werden, wenn jeder junge
- itsxL jisal MkÄM
der Zhngnr.
Faul stelltr.
frlfrttlil44
!
leichtsinnigen , Mädel vergißt
die
dann heiraten müßt."
'.Soll sich'S Horhcr überlegen!
Soll lieber 'ne Scheune anzünden
odcr 'n Meineid leisten, als so was
tun Es a Zkindel in die Welt jci
zcit, liia toi a sich nttjj kümmern
kann! Und wenn's doch passiert iö,
wir sind ja alle scharnch? Menschen,
wenn der dann das ' Mädel ' nich
heiraten kann aus' irgend einem
rund? Armut it ober kein
Grund also wenn 0' nich kann,
dann soll a sich doch 'sein ganzes
Lebeu lang m'daö Kindel küm
mern, als wenn's sein eheliches
Kindel wär! , Soll'ö nich ruinlau
fen lassen wie ü verlorenes Schaf,
soll ihm a Weg durchs Leben und
a Weg zum Herrgott zeigen."
- Ter alle Mann zitterte, und die
Frau ließ ein wenig den Kopj sin
ken, ab dann lachtesie doch wie
der kurz und trodig auf.
.Lieber 'ne Scheune anzünden
oder 'n' Neineid leisten, du bist ja
a, seiner Heiliger!" .
.Nur. grau Hartmann, Sie
könn' nür's ruhig glauben, daß ich
nocheine Scheune angezünd't und
auch noch kein' Meineid geleistet
hab'. Das war bloß so gleichiswei.
se gesagt. Ich meinte bloß, sa ei
ner, der a Kindel im Stiche läßt,
der is noch schlechter, wie a Anzün
de? und wie a Meineidiger. Denn
eine Scheune, die kost' vielleicht a
paar tausend Taler, und a Mdn
eid, der kost' vielleicht 'n Unschuldi
gen 's EesängniZ, aber a schlechter
Vater toid- seinem ,Knde alles.
Das Leben! Und vielleicht noch
mehr!" .
.Sa schlecht denkst du. also von
deinem Herrn?"
A hat's mch richtig ersaßt. A
war damals a junger unverständi
ger Mensch, a halt's, halt damals
gemacht, wie'S so gang und gäbe is.
Aber wenn er's jetzt gutmachen
könnte, da tät er'ö. Mit 'm Herrn
Hartmann hah' ich nichts,- gar
Nichts."- - ,
Sie sah ihn lauernd und M'lZ
trauisch an. .Gottlieb fuhr gleich
kort: ...
Der Lerr Lartmann is s ganz
guter Mensch. Es macht ihm schwe.
ren Kumnier im ' stillen, daß das
damals so gekommen is,"
Leidenschaftuch juhr d,e Jrau
auf.
.Du denkst wohl, daß es ym mp
tut, daß a mich
.Es tut rhm leiö. da die euer
Seümichleute noch immer - umsonst
auf eine Nachricht von ihrer Toch.
ter passen. Haben Sie denn das
noch nicht bedacht, daß die Martha
zugrunde gegangen sein muß, da
doch gar keine Nachricht kommt
Tranen schos en dem alten sott
lieb in die tilgen.
Du Frau wandte sich ab. Vott'
lieb wagte das äußerst?:
.Und seh'n Ste. der Winter lft
bert. das is ja auch so a armer
Kerl, der in der Welt rumtrrt, wie
a verlorenes Schaf. Das u w am
einer, der Niemanden hat, der fro
is. daß a mal a sesteZ Dach überm
Koppe hat. Und wenn da de? Herr
Hattmonn mal a gutes ZuZM run
will, da sollten Eie'h ihn tun las
sen l"
Frau Hartmann wandte sich rasch
um und sah Gottlieb scharf in die
Augen. '
.Ich weiß Bescheid," Zagte sie
imd ging Linaus
' .
Dreizehnte Kapttet.
Das alte Iah? starb dahin.' Nicht
in schwerem Todeskampf, in stump
jer Ägonis ging es seinem Ende
entgegen. Die Augen verschleiert
von schweren Wolkenschatten. die
Glieder in regloier Starre, kaum
daß ein leises Wimmern, kiqng aus
tiefen (öründen
Vym dunkslis Kirchturm klang
das Läuten zur JahreSschlußan
dacht, daZ7Elölttein des Priesters,
der dem sterbenden Jahrö einen
letzten Segen spenden wostte. .
Da kamen von den Aerghangm.
von einsamen Wiesentzöfen her, auß
dunkeln Toren heraus die Men.
schen und gingen schweigend und
mit bedrückten Herzen dem Klänge
der Glocken nach. Sie ginge leise,
wie man leise geht durch ein Ster
behaus, und wenn sie von dem a
ten, totgeweihten Jahr sprachen,
von seinen Fehlern und von seinen
Vorzügen, dann taten sie eZ mit
gedämpster .Stimm?,
Einer ging nicht zu? Kirche, einer
hörte die mahnende Frage des
Priesters: Wer hält heut letzte
Silvesterfeier. auf diese? ßrdes
nicht.
Das war Larimann. Er soß zu
Hause.
Gelähmt.
Ein Schlagflüß hotte seine linke
Seite getrofsen noch vor Weihnacht.
Zwei Tage lang hatten die Seine?
um ihg gebangt, dann war Ut
s ihm vorbeigegangen.
Nun. saß er- im Lchnstuhl, MS an
temiüJ&t äU
-
Mistel 'und 'sein "flsttt" Meüni,
EoUlieb. T!k anderen wäre alle
i, dn Kirche.
Und auch Hartmann hielt xilve
ster.
. Vor ihm aus dem Tisch lagen
Feder und Papier. Nach der Fe
der grisf er und schrieb, während
seine Tochter am Tisch in die Knie
sank und sein alter Freund ihm
mit ernsten, feuchten Augen zu
schaute, mit der ungclähmteu rech
ten Haiid auf den weißen ivogen:
.Im .gesichte Gotte nd i
Gegenwart meiner Tochter Christi,
ne Hartmann und des Gotllob
Wuker bekennt ich, daß der Noberj
Hellmich, der sich Novcrt Winter
nennt, und jeht bei mir in Dienst
ist, mein leiblicher Sohn ist. Ich
bitte allen ab, Lcnen,ich Unrecht
getan habe, am leisten Martha
Hellmich? Eltern, und ich bestimme
daß Robert Hellmich nach meinem
Tode auS meinem Vermögen fünf '
zehntausend Mark erhält. AlleS an. ;
der bekommen meine Frau und
meine Kinder Vcrthoid und Chri
stine zu gleichen Teilen. Ich segne
alle meine Kinder, auch dn Ro
bert, der keinen Haß mehr auf sei
nen Vater haben soll, und ich bitt?
Gott, daß er unZ ollen gnädig
sei."
Tarunter schrieb Hartmann Ort.
Datum und Namen, und auch Gott
lieh Peuker und Christine Hart,
mann unterschrieben Testa
ment.
Christel nahm den Sogen Papier
an sich, und dann hielt sie mit dem ,
alten Mtlieb treue. Bache bei dem
Kranken. ;
Auf dem Eesichte Hartmanns lag
ein Hauch des Friedens. Langsam
stieg eine Nöte in seine Stirn und
ein Glanz in seine Augen.
Nun er eins mutige, gute Tat
vollbracht, würde eö nicht so schwer
sein, den Schritt zu tun ins andere
Leben. - i
Die Kirchgänger kamen heim, die
Abendmahlzeit ging vorüber. Da
verlangte Hartmann. daß alle zu
ihm in die Stube käme und einen
Silvestcrpunsch tränken. Ja,' er
wollte, sie sollten lustig sein.. .
Aber sie wurden ncht tu'.ng. Es
war nicht allein die Gegenwart des
Krankeii, die sie drückte Hart'
mann ging es verhöltniömäß'.g gut
aber sie sahen alle mt bange
Augen ins neue Jahr.
Die stolze, kalte Frau hatte da
Schicksal niit rauher Hanö ange
faßt. Ihren Mann hatte sie wohl
nie geliebt. Ihr Herz war zu hart
,für echte Fraucnliebe. Aber es hatte
doch eine- weiche Stelle. Si liebte
den Sohn Die Tochter war ihrer
Seele fremd geblieben in ihrer
fremden Art, Den Sohn, der gar
keine Eigenart hatte, der hilflos ihr
immer anheimgegeben Mr. den
liebte. sie. ";
Nun hatte fit schweren Kummer.
Als ihr Dr. Friediieb nicht die
ganz Wahrheit über Bertliold ent
hüllen wollte, war sie mit ihm nach
der Stadt gefahren, und ein alt
rücksichtsloser Samtätsarzt hatte ihl
gesagt: .'Liebe Frau. Schonung
und Tigitalis.-Viel Digitalis - sg
hält's noch ein paar Iah. Eine
Gesundung , gibt ks i feiern, Falle,
nicht.".
So lebtefis neben einem zum
Tods vermalten Kinde, und da
ihr Herz me etwas- pon einer Erg
bung in einen anderen Willen ge
wußt hatte, war es ohne Trost und
ganz voll Zorn und Angst.
. Berthyld wußte, nichts pon seinem
Schicksal, aber auch er, war nicht
heiter, weis die, Lore, flicht mit. ihn,
scherzen wollte . -
Und wie er klammerte auch füoi
bert Winter all seine Zukunstshosf
nungen an das schone Mädchen und
war voll bange? Sorgen.
. Die Friedlichsten int Kreise waren
'Göttlich und Christel. Ihre stillen
Seelen hatten keine heißen Wünsche
und keine gngstvollen ßragen m$
neue Jahr.
Die Lor aber - die Lore
Mit blassem Geficht ging si sin
her, mit großen verängstigten Au
gen, und sie erschrach wenn sie je
mand unvermutet ' ansprach, unt
wenn sie lachen wollte, war es wi
ein Klang von zersprungenem slo.
Untz als doL Älut sg schwer in
ihr auf und niederging und ein
Hitze sie überfiel, die sie nicht aus
hielt, ging sie vorS Haus in- die
kaUe Eilvesterlust un.d starrte den
dunklen Weg entlang, der nach $ej
Stadt führte,
.
Miskzungfslg'
Im,? k,eHtzsich. .
- Richtn (ja lincm stmall Vkftrast
tt)t Ei sind tzielm! sttigesprochekl
Ich will lle, hoffe, hab wir cadi
Uä) einmal in ds Mumetz icht i
der skhe ntzflil"
Angeklagter ; Ich bitte, toa sann 14
dN jnst tz? VerzASie hgb?'-
Mfter.yn,i,e.
Zwei Zimmer miß Settm, k?? ä
eine mit Vlk, z vmie!hti
. s , sch l f i I ftt 'JRtmm
Sie ht HeirethZvermitlk Schnöd
kr?' 'Bat diele, Töchter: .E,ldft.
pttstündlich; hi hm hgbt ich ta ,uch
M!.V. .?.'
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