Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 09, 1920, Page 2, Image 2

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Seite 2 Täg7lche Omaya TribuneMoniag, den 9. Februar '1920
TWichcOimhllTribjiUMSLS
TRIBUTE PUILI SIIIM UJ VAU J. rKTKK, I n,
1307-09 Howard St. I'honex Tyler 810. Omaha, Neb.
bet Molnw, Iowa, BrtnehÜfficef 4H6th Ae.
PrciZ des Tageblatts: Durch den Träger, per Wochr
I2't Cents; durch die Post, bei Vorausbezahlung, per
Jahr $6.00; sechs Monate $3.00; drei Monate $1.50.
Preis deS Wochenblatts bei Vorausbezahlung
$2.00 daS
CVaI.
O"'1'
Entered as gecond-claFi matter
the postoflke of Omaha, Ncbraska,
Congrcss, March 3, 1879.
Omaha, Nebr., Montag, den 9.
Dem britischen Sieger gehört
, die Beutet
Die Ueberzeugung, das; England der Sieger in
diesem Kriege ist und daß ihm die Beute gehört, vcr
rät sich in den Sitzungen .der Gcschäftskorportationen.
'. ' c fSf 1 ,.4 , m ' l v ., vmji wvt v v fV jtv VfV
die stch, nachdem zctzt der Friede erklart ist, aus eme'g Mtm Qualität sich mii den in Pittsburg und
aggremoe immpagne oorum'ueji. anutiuji u.
fache, dab Erokbritannicn iin Besitz ,dcr deutschen
Landgcbicte in Afrika und im "Pacific ist. tragen sich
gewisse Engländer mit dem Plane, den afrikanischen
Erdteil auszubeuten, um Baumwolle, Gummi und
andere tropische Erzeugnisse zu ziehen und sich dadurch
ganz unabhängig von anderen Märkten ztt wachen.
Andere treffen bereits ihre Vorbereitungen, unr ame.
titanische Fabrikanten aus den von ihnen gewönne
ne Märkten zu vertreiben, uiid noch andere fordern,
das; England von allen unbesetzten Teilen des Erd.
ballS zu, eigener 5!utzniebung Besitz ergreife."
Wahrlich, es geschehen 'Zeichen und Wunder! Die
obigen Satze sind nicht etwa einer europäischen Zei.
tung entnommen, don der man genug GeschichtZkcnnt.
nis und Objektivität voraussetzen darf, um ein dcrar.
tiges englisches Vorgehen einfach selbstverständlich zu
finden. Sie stammen auch nicht auZ einer hierzu,
lande erscheinenden irischen Propagaiidaschrift, der es
darum zu tun ist, Unfrieden zwischen den Vereinigten
Staaten und dem Mutterlande" zu stiften, 9icin,
sie leiten wörtlich einen vor mehreren Tagen veröf
ftntlichten Artikel der New Fork Times ein. Aus
dem Saulus ist ein Paulus geworden, und selbst
dieser großen Zeitung, die doch von jeher der Haupt,
träger des angelsächsischen Gedankens gewesen ist und
während dcs Friegcs in dehmütigcr Ergebenheit vor
John Bull erstarb, beginnt ein Seifensieder über die
rücksichtslose Selbsucht der englischen Politik aufzuge
hen, der man noch niemals Dankbarkeit gegen einen
früheren Bundesgenossen, wie viel sie auch dessen Hilse
zit verdanken hatte, zum Vottvurf hat machen können.
Der Artikel der Times" Besasst sich mit der ent.
rüsteten Gegnerschaft, die in britischen Geschäftskreisen
gegen den Beschluß des Obersten Ra5cs laut gewor
den ist, die unter dem Namen Spitzbergen bekannte
Inselgruppe im Nördlichen Eismce Nonvegen zuzu
erkennen. In gereiztem. Protest gegen dcrö britisck) , Als aber der Krieg
Auswärtige Amt weisen sie darauf hin. daß briüsche Friedens begann,
Staatsbürger U0 Prozent Derjenigen
in Spitzbergen, sogenannte Sauatter" . Besitzrechtc
ausgeübt hatten, und vor allem im Besitz jedes Ho
ftns und jeder Bucht an .der westlichen, südlichen und
südöstlichen Küste der Hauptinsel seien. Sie bestehen
Aus Zremont, Neb.
Fremont, Nebr-, 6. Febr. Fre
monts Scknilrat hat sich nun doch
noch ' entschlossen, die Gehälter . der
Fremont Lehrerinnen aufzubessern,
doch foll die Besserung erst mit dem
nächsten Schuljahre ihren .Anfang
nehmen.
H. P. Marquardt hat das Haus
1325. Nord D Straße von L. I.
Larsen gekauft. Der Kaufpreis wird
als $6.000 'angegebm. v
W. H. Turner ist schwer erkrankt,
und fein Arzt hat wenig Hoffnung
auf feine Genesung.
- County.Richter Winterstcen hat
eine Petition im Umlauf, um wie
der Richter zi werden.
Eine Anzahl dott Geschäftsleuten
von Norfolk, kamen nach Fremont,
um sich das Pathfinder Hotel anzu
sehen. Man will dort ebenfalls ein
großes Hotel bauen.
' Kongreßmann Evans von diesem
Distrikt, welcher, sich um die Wieder
wähl bemüht, sagt, daß der lln'
gleichhciten in dein Steuergesetz sehr
viele wären, aber, daß wegen' der
gegenwärtigen Unrast und wegen
des Defizits, welchem das Land ge.
genüberfteht, , keine Aenderungen
vorgenommen ' werden sollten.
Könnte nicht die Unrast beseitigt und
das Defizit aufgehoben werden, wenn
die, welche im Kriege die großen
Profits gemacht haben,, mehr von
den Bürden trügen, welche jetzt
hauptfächlich auf den kleinen Mann
fallen? '
W. D. L. Freeman, der vor eint
gen Fahren von hier nach Montana
zog. um sich dort auf einer Farm
niederzulassen, schreibt, das; man in
der Gegend 'diesen Winter bis jetzt
52 Zoll Schnee gehabt hat, und
daß darum die Aussichten für Lze
kommende Ernte im nächsten Herbst
besser wären, wie im vorigen Jahre,
als die Leute kaum geng für ihr
Vieh zogen. Herr Freeman feierte
im August des vergangenen Jahres
mit seiner Frau die goldene Hoch,
zeit.
" Herr JohnLambert von der Scri!.
n Nachbarschaft hat sich mit Frl.
Trina Hartmam, Tachrer von Ju
li.ks Hartmann und Frau. , eben
da ielbst, verheiratet
Andrew Polsen von der Scribner
Nachbarschaft bat-das Geschäft von
AEert Lc'amons ' in der Everet
Nachbarschaft gekauft. -und der.Letz.
te wird mit feiner Familie nach
Freont ziehen. ;
A. H. Waterhouss izt 'für weitere
3 Jahre zum Superintendenten der
währleistet werden.
tracht- kommen, Nonvegen sich als nomineller ' Herr
und Gebieter der Inselgruppe ausspielen, wenn nur
den Engländern das Ausbeutungsrecht unverkünnncrt
bleibt. l
Wahrend bis vor zehn Jahren Spitzbergen vor.
nehmlich nur von Nordpol Erpcditioncn.. Walfisch,
fängern. und Fischern aufgesucht wurde, hat seitdem
eine 'ergiebige
March 14, 1912, et
ander tie act of
'
reichen Bodenschätze
tischen Korporationen,' die sich damit Mafet, ist die
Fcbrna? 1920
Northern Exploitation Co., Ltd., die ihr jetziges 5!a
pital von $2,000.000 zu verdoppeln gedenkt; diese
l5cscllschast allein beansprucht daZ Acsitzrecht auf 000
Ouadratmcilcn. Spitzbergen besitzt Kohlenlager, die,
ganz nahe der Küste und den Häfen gelegen, so grob
sind wie die Lager
land zusammen, die
zu demselben Preis
den können. Auszerocm gibt eS dort in Fülle Eisen.
Birmingham, Ala.,
wie Kupfer, Zink.
vor allem. Marmor, ocncn Lager anscheinend uncr
schüpflich sind. In
der Erde liegende
nung hin, dasz es
werden kann wie in Bntlsch.Columbla.
Kein 'Wunder daher, dasz die Herren Briten alles
daran setzen' werden, sich im Besitz der reichen Mine
ralschätze Spitzbergens zu erhalten-und, unter Ancr.
kmnung der norwegischen Oberhoheit wenigstens auf
dem Papier, nach wie vor den Rahm abschöpfen. Die
Auöfschluckung der norwegischen KonkurrenzKorPora
tionen wird ihnen ein leichtes sein.
Zur Würdigung Clemeneeau's.
Ueber Clemenceau äußert die New. Forker Wo
chenschrift The Nation" in ihrer letzten Augabö sich
folgendermaßen: Der Tiger war während seiner lan.
gen politischen und journalistischen Laufbahn niemals
.eine' geistige Macht,
irgend einer Part oder Parteigruppe harmonisch zu
sammcnzuarbeitcn, wenn er sie nicht führen konnte.
In einem Zcialtcr, welches das soziale Gewissen und
den Gcmeinsamkcitsgeist zu einem bi5' dahin nicht ge.
kannten Grade entivickelte, blieb er bis zuletzt Jndi.
vidualist, dachte seine eigenen kleinen Gedanken,
formte seine eigenen kurzsichtigen Pläne und häm
werte feinen Weg zur 'Führerschaft in so grober und
brutaler Weise, daß man ihn nur fürchtete, aber nicht
liebte, ausgenommen dort, wa man Mangel an Weit,
ficht hat und der feineren Kultur und des veredelten
Geschmackes entbehrt. So lange Frankreich in tödlicher
Gefahr war. hielten seine rohe Kraft und fein einziger
Zweck das Land zusammen, und fein Name wird in
der Liste der Nationen, denen Frankreich und die Ab
liierten ibre Rettung verdanken, weit voran stehen
ausmachten, oie nicht blos Frankreichs, sondern Europas und der hab
den Welt. Nun
hat, wird die Well
die der Demokratie
Führung geschlagen
Freniont Schulen vorn- Schulrat ge
wählt worden. Zu gleicher Zeit wird
fein Gehalt von $3600 auf $4000
erhöht werden.
Tee Frau. Jcmesochsky wurde von
d:.l Geschworenen in ihrer Klage ge.
gen Rathman und Bleyhl die Smn.
me von $3,928 zugesprochen. Die
Verklagten werden appellieren.
Die Me?5 im Geschäftsteile der
Stadt werden mit elektrischen Lam
pen versehen werdn, so daß die Poli.
zei Mr die Vorgänge, in denselben ,
f
HIV . ," Z iii'li
zg
er Mmano
. ! I
öer öeutschen Mark scheint erreicht zu sein.
'- '
Die allgemeine Annahme geht dahin, daß der KurS gleich
nach Natifizierung des Friedensvertrages steigen wird. Nach dem
kürzlichen sensationellen Preisswrz ist der Kurs in den letzten
Tagen wieder etwas gestiegen.
. Amerikanisches Geld kann deshalb zu gegenwärtigem äußerst
niedrigen KmS höchst gewinn und nutzbringend auf Banken in
Teutschland und Oesterreich angelegt werden. j'
Deutsche Städte-Bjmds bilden zum jetzigen
Kurse eine höchst gewinnbringende '
Geldanlage.
. . . .
Wir .besorgen alle diese Geldgeschäfte für Sie prompt und
sicher und zuni niedrigsten Tageskurs. - ' - ' -
" Wir senden Geld an Eure Verwandten in Deutschland,
Oesterreich, Ungarn, pder irgend einem andern Lande: stellen
Ged'fur Euch auf alle Sparkassen oder große Banken in Europa
und verkaufen deutsche Städte.Vonds, ,die unter dem Namen
Mündelsichere Wertpapiere" draußen zu den sichersten Geld
anlagen gerechnet werden und jetzt zu ungefähr einem Zehntel
des Vorkriegs.Preifes, gekauft, werden können. -
. Jede weitere Auskunft mündlich oder schriftlich :
gerne erteil. Schreiben Sie uns in ' Teutsch. . ,
Agentk fü? die Transatlantischcn Tainpfschifffahrts'Linien. .
Aöfnft ülikr Reisepässe nul ReisepetmitS.
. . i
International Exchange
AkölZndifchks Wechsel nd Schiffk'kartcn.Burean in Akt
bidng mit der TSglichcu Omaha Tribüne". .
Z7 Howard Str.. Gmaha, Nebr.
Telephon: Syler 340.
aus herrenlosem Bo.
augernaktcn Rechte
rer Negicrung ge
Formell mag, soweit sie in Be
industrielle Ausbeutung der dortigen
eingesetzt. Eme der grösten bn
von Fonshire und Northumber
billig bearbeitet u. deren Produkte
wie englische Kohle verkauft wer
verarbeiteten vergleichen laßt, so
Blciglanz, AZbcst, Graphit und
Bezug 'auf daS in Spitzbergen in
Silber gibt man sich sogar der Hoff,
in solchen Quantitäten gewonnen
noch hatte er die Fähigkeit, mit
zu Ende war und der Aufbau des
wurde Clemenceau derböfe Geist
Frankreich ihn selbst zurückgewiesen
aufatmen, obschon die Wunden,
und dem Weltfrieden unter feiner
wurden, langsam heilen werden."
während der Nacht informiert sein
kann.
Lon Wriaht. der Ingenieur der
städtischen Wasserwerke, schätzt die
Ersparnis, welche der kürzlich ge
kaufte Kondensator üt die Dampf,
turbine bringt, auf ungefähr 23
Prozent.
' Millcrand denke nicht an Rücktritt,
heißt eS in einer Pariser Meldung
Die alle Geschichte: die guten Ge
danken kommen gewöhnlich zu spät.
mci L
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mMHmt MMttiitttn mtttrt
Per Sohn
Romau do
MHiminimnHttHMHinnmininnit
(10. ffortfetzunz.) ff
Siebentel Kapitel.'
Cö war an einem anderen Herbst
tag, da war der Himmel nicht san
nlg und die Erde nicht leuchtend. ,
Der .Wächter" aus der Höhe, der
einsame Baum, der über das Tal
hinwegsah, hatt, fein letztes Laub
verloren. ES tanzte um den Stamm,
und viele lose Bläller gingen weit
fort, und nur ein paar treue blie
,ben da und schmiegten sich unten
am Fuö an den Mütterlichen Lcib.
Kalt pfiff der Wind über die gel'
der. Schwere, frühe Dämmerung
kam und hüllte die fröstelnden Ber
ge ein, und einzelne Regentropfen
slogen wie kalte, zornige Tränen
durch die Luft.
Die Kräljcn fangen ihr Räuber
lied. und alle Käserlein, die, schon
halb im WintertrauM lagen, harten
eS, und ein Zittern lief über die
zarten Leiber.
Weit weg fiel manchmal ein Ja
gcrschuß. wie ein Signal von Sieg
und Tod
Und bam dar wieder Stille" und
Oede. . ' "
Wer ii einsam war, erfchrak. !md
eine Furcht kam ihm in dieser rie
fen Verlassenheit, und wenn er jen
feitS der Hügel den Eisenbahnzuz
fahren sah, wünschte er. , mitzureisen
nach freundlichen," hellen Städten.
. Städte haben keine Jahreszeiten?
s,e haben sich abgeschlossen von den
Schauern und Freuden'' der Natur.
Ein Mann stieg den kleinen Hü
ge! hinauf und fetzte fich an den
Fuß dss wilden Kirschbaümeö. Er
stützte die Handk gegen den Woden
und ließ denv Kopf sinken. Sein
Gesicht war voll Trauer. Unten om
Fuße deö Hügels arbeiteten flciß!
ge Leute. Sie luden Rüben auf
einen großen Wagen. Er kümmerte
sich nicht um sie. sah kaum 'einmal
verdrossen nach ihnen hin. Er freute
sich auch nicht über die loderndcit
Feldfeuer, die ihren roteii, Schein
über den grauen Hügel breitete.
Wenn er überhaupt einmal den
Kopf hob. sah er nach der Straße
hin, die inS Land hinauSZührteund
sich im Nebel verlor, - Dann tang
sich ein schwerer Seuszer von feiner
Brust und fein Auge bekam . twaS
Stieres. '
Dr. Frieilieb, .der ein wenig fpZ'
ter den Hügel von der anderen Sei
te her erstieg, und' den Mann sitzen
sah, lächelte, stemmte Hie Hänhe in
die Seiten und rief:
-.Heda, Steiner! Oller Unterofst.
zier! Sie fitzen ja so majestätisch
betrübt da. wie Napoleon bei
Probstheidak. WaS machen .Sje denn
da?" ' '
" Nichts I" jagte Stemer mit mit
der Scberde '
Nichts?! Nichts !S gut!
Nicht? richtig!"
Dr. Friedlich kam LolkendS her
on und betrache sein .Faktotmn".
.Alsa ni..s? So! Warum
denn nu warum denn rot auZge
rechnet nichts?" '
Jch Ivarte. bis die LeutS die
Stäben aufgeladen haben, und dann
sahre ich sie heim." ' .
Ja, könnten Sie M dem Ach
laden nicht ein bißchm helfen
Steinn fchüttelle den Nopf,
.Ich bin bloß alZ Kutscher ng
giert." sagte er abweisend.
Hm, hml AU Kutscher! AlZ
herrschaftlicher Nmckrlrübenkutscher
beim Dr. med. LmtSvorfteher und
Gutsbesitzer' FrledlieS. S!a dann-,
bann werd' ich mich ein . b!M ji
Ihn' setzen.
Er nahm Platz und sah Steiner
don der Seite her an.
.Sagen Sie mal. Mensch, warum
machen Sie denn ein fa blödsinnig
trübeS Gesicht? - Warum sehen Sie
denn fa essigsauer a8?.
Steiner seufzte. 1 .
' .Wenn man eben !eszere,TZg:
gesehen hat "
Dr. FriedlZcb fchluz fich misS
Sein. ' . .
.Bessere Taae? - DaS iS stark!
iLessere Tage alS Bei itt!r
, .Herr Doktor, ich war umersm
zier und Kapellmeister?" . s,
' Also gewissermaben immer In
leitenden Stellungen, meinen Siel
Sie sind'n Schaf. Steiner l Sie ha
ben's doch ganz gut fa." '
Steiner fchüttclte wieder denKodf
und holte zu einer Nede , auS.
.Seh'n Sie. Herr Doktor, fs ganz
richtige Künstler sind wir ja ich ge
Wesen ' t "
.Nein, Steiner, nein!"
.Ich mein' ss Konzertkünsilcr!
Aber schön War'S doch r schön war
's doch man hat doch die Musik
gerne gehabt." '
.Ja, daS seh' ich ein? m, U
kann ich Ihn' eine Freude mackzen.
Die Pohlsdorscr habm heute ruber
geschickt. .Sie soll' dort nächsten
Sonntag Tanzmusik machen." ''
SteincrS Gesicht hellte sich az,f.
.Alle vier 1 fragte er glücklich.
Ja, natürlich olle dier. Pro
Man! funk Mark.. Die-Kerle woll.
"
der HuM. !!
Paul' Keller ,
55
'i sen kloß tilef Mark gcBcn. Ta'Hab'
ich mit gcschachett Wien Jude.
Na fth'n ie. Steiner, wenn Si
Ihre Cache gut machen,' a neqcn
Siö ach und nach 'n gewisses Re.
nommee, und dann blasen ,Sie
hier die ganze Eegend.
.DaS wär' herrlich faste, 5te!
ncr begeistert.
Tja Musik ZS ii an und für
stch nich" gerade Mumpitz. Aber
ständige, fchhafte Musik, musj eS
fein, keine rumziehcnde. Der Mu
stkmenfch muh ebenso anständig sein,
wie jeder andere. Na. da sind Sie
wohl jetzt zufrieden. Sie ollee Kö
mggratzcr? Oder laust Ihnen
sonst noch'ne LauZ über die Leber?"
.Fräulein Jettcl."- antwortete
Steiner seufzend
.Mein Lieber, erstens iZ eS ich
anständig von Ihnen, in Lerbin
dung mit meiner Schweslcr gleich
nisweise von einer Lm zu reden,
und zweitens habe, ich Ihnen fchon
gesagt, dafj ich da nichts mache
kann. Da müssen wir unS eben in
Geduld faf c ES iS aber moa
lich. dab da bald mal 'ne gründli
che Aenderung wird."
Steiner faltcts il( KLnde, sah
andächtig gen Himmel und sprach
im füllen; Gott geb ll Lann Zagte
er lalü k - .
w'n 'bisse! besser !ö eS fct schon
geworden, seit ich .gnädiges Frau
lein" zu ihk säg'. DaS sagt ja .fönst
kein Mensch zu ihr. -Der Robert.
der hat S ja gut getroffen, der sagt
zu Fräulein Hartman einfach
.Christel'.'-
Dr. FriedlielT fuhr überrascht Ser
Mi ' .
.Ä chk Cinfaa'esnfa'H .Chr!'
stet'?
Ja, 5s hat'S von ihN,5erlangt.
Sie hat lhm verboten, daß er Frau
lein Hartmann fagt. Und sie hat
ihm schon 'n Masse Hemden und
Unterhosen und Strümpfe und '
neuen seinen Anzug gekauft. Aber
halt betrieb das foll ich ja nidj
weitersagen - da hab .-ich ja 'm
Nobert S Ehrenwort drauf aeben
müssen Herr Doktor, Ge werden
'S 'nicht kkiterexzWen M wahr
Dr. Friedlich-saß M steif ba.
Sew Gesicht war Hlotzlich blasser
geworden, und niif auf seiner Stirn
sammelte sich eine dunkle Sink. -.Christel,'
wiederholt er, .Chrk
stell" ?
Ja,- Ehr, stell Sie ümhaudt
sehr freundlich zu ihnv steckt ihm
aue guten willen zu, und einmal
habe ich gesehen, wie sie ihn ganz
lacht an der and nahm. Na. das
macht Fräulein Jettcl jq rnt öllcs
mch. - ' . '
FrZedlieb horte vlcht aufKs.iöaS
Steiner sagte, er blickte starr hinun
ter inS Dorf nach dem Kretscham,
und es war, als ob er mit etwas
Unfafzlichem ränge und gegen eine
lös schwere Sorge ankämpfe, di
ihn unversehens überfallen hatte,
.' Pa riefen die Knechte von Felde
heraus, der Wagm fei jetzt voll.
Steiner hob sich, stieg den Hügel
hinunter nd fuhr langscan dem
Frtedliedschen Hofe zu.
Sei Herr jag noch jobm dm
kahlen Daum, . . 1
Der .Wächter" streckt seine lee
ren Äeste über ihn auS vi dro
hend geschwungene Nuten, und der
Wind spielte in ihnen mit leise höh
Mscher. Melodie. ,y. '
Die Christel!
Auch Dr. FriedNeL stemmte dle
Hände, gegen den Boden, lich den
Kopf sinken und sein Augen bekg
men etwaS Stieres, und auch er
saß da wie Napoleon bei Mbst
heida
. Sie war dierMdzwanzig, tt war
sünfundvierzig Jckhre alt! ,
Fast das Doppelte!' i;
Und er hatte imntet gezögert,
hatte eS nie gewagt l War ,u feig,
zu elend Zeig gewesen.
Hatte W6,'icht genommen m
die Schwester!
, Auf diese Schwester l. Mi! der sich
niemand .bertragen konnte. .
Hätte er sie doch rauZgcworfen
mitsamt ihren Kahm und ßrbau
ungsbüchcrn! . .
Dann -wäre olleZ besser gewor.
den. -
Sie konnte doch ihre Nahen auch
wo anderS , füttern, ihre Schwarten
auch wo anders lesen!
Sie mußte doch nicht immerfort
seinem Leben, seinem Werk, feinem
Glück 'im Wege fein! ; ';tc
Die Christel! -
Das einsame, gute, Nebz- Mäd
chenl Seht nur an!
Nun kam-ein anderer ein Jun
ger, ein Schöner, einer, her ihröe
Jugend gefiel, nd der alternde,
dumme, feige De. FriedNeb faß aus
blunkcr Erde, wie ein Narr. "
Aber so schnell, gar so schnellwär
t gekommen. , Und gleich solche
inge für ihn kaufen und sich Chri
ikl nennen lassen!
, Tct 53ojt3ireirno, oer qerma
briüifrsägcgin
Dos war zu vieN
Sie krauchte sich nichsWk ZMm,
dem st, uieS tun wollte gleich
auf du und du zu stelle. u
, Das ging über alles Maß!, v
Und dann, daß niemand davon
. &. n. il.r. CKi-
etwas hören ouriie, vag
tel. dieser Stemer hatte sein.uyren'
Wort" gcbm müssen, MM w der
raten w -fcfej
DaS war daS dndächhgste!
Der Doktor fprang auf und stieg
den Feldweg hinah bis riach d
Landftrafze. '
Dort falz er zu feinem Unaluck
den Winller.Maurer schwer letru,;.
ke die Strasje ülang wanken. Et
trug .die SchnapSflasche in. .des
Hand,
Dr. Friedlich holte ihn ein, risz
ihm die Flasche auS. der., Hand und.
roch hinein.
ES war sein Hartmönnfcher Ehe
mikalienschnapS. Sein Gelunoyeus
fchnclps! Sein KurschnapSl
Wütend zerschcWe der Doktor die
Flasche am nächsten Stein:
.Saufen Sie sich faufen Sie
sich tot. Sie Schwein! Man ist ein
Narr, wenn man solchen Lumpen
helfen will. Meinetwegen können
alle Säufer sicli in Fusel ertranken
und' olle vagabondierenden Betteb,
Musikanten zun; .Teufel mürschiei
mlmr ,m K
DrünteN ini Dorf wat riae Vack
stube. In der waren bereits drei
Bäckcv bei Fleifj lind gutenz . Ke
tragen bankerott geworden '
Schulze, der neue Backer, der die
traurige Geschichte feiner Worgan
ger kannte, ahnte TrübeS. Cc könn
te zwar nicht bankerotter werden,
als er schon immer gewesen dar.
aber er hatte ei Mitleid für Dr.
Friedlieb im Herz:,, kc? ihm .Geld
geborgt hatte.
Nun sah in trüben Gedanken
vor der Feuerung" und hörte dein
Knistern der Flammen zu. Er hatte
nur einen sehr geringen -cchip,
eS hatte sich kaum gelohnt, einzu
tcigen, war eigentlich .' schade umS
Holz. Aber?4aS Feuer hatte das
Gute, dab man stch dabei wannen
und fs recht auZjinnen konnte.
Wenn Schulze ehrlich mit ft
selbst dar, rnuszte er sich sagen, dah
er fich eigentlich ie recht für einen
genialen Bäcker gehalten hatae. Die
Meister hatten ihn immer fchnell
fortgeschiikt, und fo war er ins
Wandern geraten und hatte sich
schliesslich daS Brot anderer Leute
ganz gut fchmecken lassen. Nun hat
te er im Lause der Zeit so viel von
seiner schönen Kunst verlernt, dasz
eS ihm im Anfange Überhaupt nicht
gelungen war, Feuer im Backofen
SU Mn, von den wesentlich wich
tigeren VaK'elchöftigungen zu
schweigen. Mit. Hilfe einer Frau,
die er sich Handreichungen"
hielt, hatte aber doch dann Ge
bilde hervorgebracht, die mit Broten
und Semmeln gewisse Kebnlichkeit
hatten, ,, .. .&5$
Seit der Ant yätte Schulze einen
verdorbenen Magen, die Frau, die
ihm half, hatte einen verdorbenen
Magen, und manche anderen Leute
auch noch. Die Bäuerin änsch
hatte behauptet, die Sühner hörten
nach dem Genusse keS Schulzebrotes
auf zu legen, und kluge Hunde, die
eine feine Nase hatten, gingen den
Schulzcschen Brotkrusten mit Vor
ficht auS dem Wege. ''
Das waren nun alle? keine nurt
ftigen Resultate, die einen Mann
wie Schulze für seinen Beruf bc
geistern konnten. Er hatte daS
Bedürfnis, am Tage sechs biS acht
Stunden in marschieren, fönst war
müde. Wenn n manchmal vor
fein engeS Bäckerhauiin die freie
Luft trat, überkam ihn eine schmerz
hafte Sehnsucht, und u streckte die
Hände 'aus, als ob er fortfliegen
wollte, wie der .kümmerliche Nauch
aus seinem Schamstein '..l.
(Fortsetzung solM
' . i M , - ,,
1 9 1 1 ff. Richt: Jajatuni ffis
Un SU das fundene Portemonnaie
nicht auf der Po!ii ab?' Vnöeklastek
iverSchtlich): .Wege die Dollars zur
Polizei lauft? DaS hätte ich mcht
mal mlhsn, tot.? bttttia vktn peweitn
kärtn." .
6 1 a t f a nC JHun, ss will lch
d!r verzeihen, Fritz eS war auch
in hübsche Idee, mir diesen Brief zu
schreibe, worin du dein Benehmen ü
teuft.' .Ja. Mama, nur bitte, ger
reiß den Fries nicht, damit ich ihn sür'I
Nächste Mal'noch brauchen kann."
Aiß,eTst!nd,fz. ' Jur
ge Jmmerklaa eut Pupenkrug
kommt in die Stadt. Er hat Appetit
auf in El Biet und eilst in ein tot
nehmel ölestaurank. Eleichgütlig fragt
ihn der bedienende Kellner: .WilSs,
Kulmbacher. GrätzerZ' .Nee.' schmu
zelt Jürgen ,Zmmerklaak, .tathe
tonn' Ii ich. . 2 bin ut Viepe,
krog!"
Der tttturi, 5?lber.
Wirth: .Da ist auch Ihr Cylinder wie
Htx angekommen, der. Sonntag bet
I schwunden war, Herr Meier; det
Kctnzilfl Hahnle hatte ihn irrthllmlich
mitgenommen." Hnt Nz!er:,Qarun.
hat tt ihn denn richt stern - intM
gebracht?'. Wirth: .Ja, Kiffen Cie,
i gqiein n.ug:, 'ia ksf
'
Geldanlage, gesichert durch
t verbessertes' Omaha
Grundeigentum.
Dieses sollte Sie interessieren.
Zlöegm näherer Auskunft
schreibe man an
U. 0. Fricdricks
,C0f Bee Bullbing,
Omaha, . Nebrak.'a.
Orrie S.. Hülse . K. T. Ni?pen
HÜLSE & RIEPEN
Deutsche Leiche,.befttter
Telephon: DoualaS UM
701 südl, lß. Str. Omaha. Nebr.
. w
lllqZZifizkerte Ameiaenk .
- Zu derkanskn.
Verschiedene gute Viertel und
Halb.Sectioncn gut verbesserte Län.
dercicn. Dcutsch'Luthcrische Nachbar. ,
schast. Kann noch Besitz geben am
l. März $150 bis $200 per Acker. ,
Bis zum 1. Juni wird der Acker -bestimmt
$50 mehr kosten. H. A.
Thiesscn?- Janscn, Jesserson Co..
Ncbr 221.20
Hotel zu verkaufen.
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