Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 05, 1920, Page 2, Image 2

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Soite 2-Täglicho. Omaha TribünL-DonnerStag, den 6. Februar '1O20
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Tägliche Olillihil
TR.BUXE rUBUS.HNGC0.-VAL.
1307-09 Howard St. Phon: Tyler 340. Oraaha, Neb.
Des Moinw, Iowa, Draneh Ü(ßci 414 6ih, Are.
Preis des Tageblatts: Durch den Träger, per Woche
12 CentS: durch die Post, bei Vorausbezahlung, per
Jahr $0.00; sechs Monate $3.00; drei Monate $1.50.
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Entered es eecond-claBÄ matter March 14, 1912, t
tfce postoflke of Omaha, Nebraska, under the act of
Congrcsa, March 3, 1S7P.
Omaha, Nebr., Donnerstag, den 5. Februar 1920 '
Nkeörkger hangen.
Horatio Bottmnleq hat sich in feiner Zeitung
John Vull" einen wütenden Angriff auf die Ver.
Staaten geleistet. Bottömley gehört zu den Mam
testen Journalfften Englands. Sein EinflllK reicht
bis in die inneren Zirkel der Regienmg. Man sagt,
Llohd George tue nichts, ohne feinen Rat eingeholt
zu haben. Wenn man über die Pläne des Premier
Ministers unterrichtet sein wolle, müsse man John
Bull" lesen. Was John Bull- bekämpfe, habe auf
die Zustimmung des leitenden Ministers nicht zu rech,
ncn, und waö er empfehle könne bei dem Nachfolger
Herbert Asquiths immer aus günstige Aufnahme rech,
neu. Was in der Bottomley'schen Wochenschrift stehe,
fei so gut, als weim der Premierminister es selbst ge.
ichriben habe. -
"So sagt man! John Bull" ist weitaus die der
bröitelste Wochenschrift Englands. Ihre Auflage
wurde kor längerer Zeit schon auf anderthalb Mllio
r.en angegeben. Ihr Herausgeber ist einer jener eng
lischm Publizisten, die den Krieg lange bor seinem
Ausbruch prophezeit und unablässig auf ihn hingear
beitet haben. Durch seine Hetze gegen Teutschland hat
er sich zuerst einen Namen gemacht. Auch ein Freund
Amenkas ist er wohl niemals gewesen, über während
tes Krieges hat er es für weise gehalten, seine Ge
fittttnung nicht allzudeutlich zü verraten. - Die Maske
warf er aö, als .wir den Krieg für England gewon
nen. seine , Macht ins Ungeheure hatten vermehren hel
fen. Seitdem hat er auS Mnet Wncigung gegen das
Land, bei dem England so tief in der Schuld steht,
immer weniger ein Heh! gemacht, und man hat nicht
gchort. ba er dadurch bei feinem Leserkreis Anstoß
erregt habe.
Vor längerer Zeit schon erschienen in England
große Plakate, die don Ausfällen gegen die Vereinig
ten Staaten strotzten. Reproduktionen dieser Plakate
sind damals in , New Forker Blättern erschienen. Ihr
Inhalt war auf denselben Ton gestimmt, den der
Bottomley'fche Artikel anschlägt, und wahrscheinlich
hat man es" in dem einen wie in dem anderen Falle
mit dem Produkt einer systematischen Propaganda zu
tun. deren Zweck nicht schwer zu erkennen ist. v Eng.
land ist don jeher darauf bedacht gewesen, sich feine
Unabhängigkeit auch von solchen Ländern zu erhalten,
die ihm in großer Bedrängnis wertvolle Dienste gelei
stet hatten, oder denen es anderseits verpflichtet war.
Es hat niemals lange Freundschaft Mit Völkern ge
halten, mit denen es gemeinsam' Kriege geführt hatte,
ganz besonders nicht mit solchen Völkern, deren un
verbrauchte Kraft es glaubte fürchten zu inüfsen.
Nicht umsonst hat man in Europa seit hundert
Jahren von dem perfiden-Albion gesprochen. Tank
barkeit hat England ebensowenig damals gekannt wie
aufrichtige, treue Freundschaft. Mit seinen Ungezo
genheiten gegen die Ver. Staaten im allgemeinen und
gegen ben Präsidenten Wilfon besonders steht Horatio
Aus Grand Island.
Grand Island, Nebr., 4. Feb.
Noch ist der $200,000 Abzugskanal
nicht in Angriff genommen. Die
Bonds sind infolge des unzufricde
ne Geldmarkts noch nicht verkauft.
StadtFngcnieur Morearty macht
den Vorschlag, den Kontrakt sMwei
se zu vergeben. Seiner Ansicht nach
werden Bonds in kleinexen Summen
besseren Absatz finden. Der Abzugs j
kanal imt seinen Zweiglinien Zollte
noch vor Ende dieses Jahres fertig
gestellt werden. Je langer dieser Bau
hinausgeschoben wird, desto Zostfpie
liger ' wird er, indem - die f Pflaste
rungsdistrikte immer weiter ausge
dehnt werden, welche bei dem Legen
der Abzugsrohren zum Tell wieder'
aufgerissen werden müssen.
Landwerte. Der Nachlaß don
Jph Flyr in South Platte Town
ship. Hall County. kam letztmSams.
tag zur Versteigerung; leine 160
Acker Parzelle wurde für $23,400
' und eine andere 160 Acker Parzelle
für $19,440 verkauft, Also wurde,
für ersteres $177.50 und letzteres
$121.50 per Acker bezahlt.
Der hiesige Schuldorstand wurde
- in seiner letzten Sitzung von einer
Anzahl Pastoren bestürmt, mit ern
Verlangen, den BibeLLesezwang in
unseren öffentlichen Schulen einzu
führen. Die Hauptaatatoren für die.
'seS Billefen waren hauptsächlich I.
51. Stitt, Pastor don der First Me
thobist t?hurch. und Alvin A. Smith
don der Presbyteriancr Kirche. Eben.
sallS gab Oarl Baer. Sekretär der
' A. M. C. A., seinen Senf dazu. Die
Mitglieder des Schuworstands waren
ursprünglich nicht geneigt, sich auf
' eine Aenderung int Schulstudium
einzulassen. Es wurde von einigen
Mitgilcdem des SchulvorftandS her.
vorgehoben, daß solche, welche gegen
die Einführung dieses Lehrgegen
stände) seien, auS der Schule weg.
blieben; daß ferner don Personen,
welche gegen diesen Unterrichtsgegen
stand seien, gerichtliche? Einwand ge
braucht würde. Aber aufs neue er.
bobm sich diese Weltverbesserer und
gaben als Grund an. daß dicMensch
heit immer unmoralischer wurde und
es notwendig sei, ben Kindern, die
iNbelsvrücke einzuprägen, um bessere
JZtten eu5 ihne zu nachm. I
Tribiine
1 PETttt, Pr(
Bottoinley ganz und gar auf dem Voden englischer
Traditionen. Er ist der typische Engländer, dem es
ei undchaglicheS Einpsinden bereitet, sein Land ei
nein anderen Lande zu Tank verpflichtet zu wissen,
ur.d der sich dieses unbehagliche Empfinden vom Leibe
zu schimpfen sucht. Ob er dabei mit der Wahrheit
in 5konflikt gerät, macht ihm ebenso wenig Sorge, wie
die häßliche Undankbarkeit, die in solchem Verhalten
zum Ausdruck kommt.
ES gab eine Zeit, wo man hierzulande bereit
war, jeden, der es wagte, England und die Engländer
beim rechten Namen zu iicnncn, der Illoyalität gegen
die Vereinigten Staaten zu beschuldige. Wo man
sagte, man müsse für England fein, wenn man für
Amerika sein wolle, und wo es als Kennzeichen be
sonders guter Patriotischer Gesinnung galt, die Rück
ficht , auf England der Rücksicht auf das eigene Land
voranzustellen. Nun wird bald eine andere Zeit kom
men,, eine Zeit, wo man mit Beschämung auf die da.
sie niedriger hängen. Damit das ainerikanisck) Volk
in seiner Gesamtheit erfährt, wie man ihm die Opfer
dankt, die es für iie Rettung Englands gebracht hat.
Tast matt sich in England beharrlich weigert, zuzuge
ben, !öß man ohne unsere Hilfe ben Krieg verloren
hatte, t bekannt. Allein in so ungezogener Form,
lui Horatio Bottömley, es tut, hat man diese Weige
rung bis jetzt nicht zum, Ausdruck zu bringen gewagt.
Aber Undankbarkeit und Ungezogenheit haben sich
noclr immer gesunden. .Horatio Vottomley fagt ledig,
lich, waö Unzählige seiner Landslcute denken. Und
sie wcrden es in absehbarer Zeit auch sagen. Man
niuf; nur noch etwas warten. .
Schließlich wurde ein Antrag von
Nelson angenonuNen, daß es den
Lehrern gestattet sei, Lesungen aus
der Bibel zu erlauben. Carl Menck
war der einzige, welcher gegen die.
sen Antrag stimmte. Er ging von
der Ansicht aus, Laß das Lesen aus
U:
Wenn Sie Geld nach
Europa schicken
ööö
einen Betrag für sich dort anlegen
. wollen, wenden Sie sich an uns
, Vermittelst unserer erstklassigen Vank.Verbindungen im
In und Ausland sind wir im Stande nicht nur die billigsten '
Tagespreise zu berechnen, sondern auch unserer werten Kund
schaft die größtmöglichste Sicherheit bei allen (Zeldgeschzäften
zu sichern.
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heit zum billigen Einkauf von
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1 bis 5tge aufmerksam. , .
Auch bei diesen Geschäften wird von unö größte Sorgsalt -beobachtet.
Sie können vollstes Vertrauen in diese Geld '
anlagen Haben. Diese VondS sind ttt ü n d e l s i ch e r.
Wer nach drüben reisen will, wende sich an uns Wir
ebnen' Ihnen den Weg und reduzieren die chwierigkeitm
auf ein Minimum." .
Schiffskarten
Nach allen Häfen Europa'S und sonstigen Pulten der Welt.
Internatkonal Exchange
ÄuMnöischeS Wechsel- nd Cchlffskarten.Vures ' Lei .
b!dS mit der Tägliche Omh Triböe".
IM ZZswarö Sir - Gmalza, Aebk.
Telephon: Tyler 540.
malige Zeit zurückdenkt. Dieser Wandel wird durch
so gemeine Ausfälle von der Sorte des Herrn hora
tio Vottomley beschleunigt werden. Deshalb muß man i
.Militärischer Drill zu teuer.
Die Schuldenlast , der Vereinigten Staaten ist
nachgerade genug angeschwollen, und man kann es
daher dem Kongrcfzmann Mondell. dem Führer der
republikanischen Mehrheit nicht verdenken, wenn er
die Zeit für gekommen hält, , wo Sparrekn allein
Nicht genügen, vielmehr praktisch verwirklicht werden
müssen. Es droht ein neues Defizit von drei Milliar
den, wenn alle die schönen Pläne, die von den N?gie
rüngs . Departements und dem Kongreß ausgeheckt
wordcn sind, zur Ausführung gelangen sollen. Jr
gendwo muß also das Messer angcfetzt werden. -
Mondell neigt zu der Ansicht, daß die Militär
Drill . Pläne ohne besonderen Nachteil vorläufig ver
schoben werden können. Es liegen mehrere Program
me vor für die militärische Einübung unserer jungen
Leute, aber Mondell hat ausgerechnet, daß die Aus
führUNg der Idee im -ersten Jahre eine Milliarde
Dollars verschlingen würde, in den folgenden Jahren
ctiva $700,000.000. ' Der republikanische Mehrheits"
führcr glaubt die Verausgabung einer solchen riesigen
Summe für diesen Zweck denn doch nicht verantworten
zu tonnen, und er weist 'auf die Nationalschuld von
20 Milliarden Dollars hin, die durch den Krieg ent
standen ist und berücksichtigt 'werden muß. 'Mondell
sagt, cs sei lächerlich, mit niedrigen Voranschlägen zu
kommen, die entweder auf Unkenntnis , der Sache bc
ruhen oder auf eine beabsichtigte Täuschung der Ge
setzgebcr und des Volkes hinauslaufen.
Bundessenator Wadsworth von New Fork hat
sich demgegenüber für eine Bill zur Ausführung des
Militärdrill . Planes in Zeug gelegt. Seiner Erklä
rimg zufolge würde die Sache nur" auf $650,000.
000 bis $700,000,000 im Jahre zu stehen kommen.
Das ist immer noch eine Summe, die angesichts der
schon geforderten hohen Steuern und angesichts der
allgemeinen Teuerung nicht einmal, sondern zehnmal
überlegt sein will.
der Bibel in den Schulen durchaus
nicht verboten sei, warum dann noch
Beschlüsse fassen oder es gewaltsam
durchzuführen?
Klassifizierte Anzeigen in der
Tribüne bringen gute Resultate.
10.
H,M,H,,HM,MH,,mM,H,,MMHMmH
Der Sohn
f
Rom
MHHti4MIMHttHMMHfMTH
7. Fortsetzung.)
Elne Pause. Draußen - läutet,
eine Glocke zum FriihgotteSdienst.
Hartmann fuhr langsam mit der
Hand über die Stirn. Darauf sfcrn
den eiskalte Perlen. Und er setzte
sich auf einen Stuhl, weit von Hell
mich entfernt nd ichlug die Auge
nieder. .Mit, mühsam beherrschter
. Stimme fragte er: ' " -WaS
wissen Sie denn don 'Jh.
rer Mutter?"
Er hob die Augen und sah ihn
voll geheimer Angst an. Wenn die
ser Fremde alles wußte, wenn er
überhaupt nur gekommen war, um
Rechte an ihn aeltcnd zu machen,
mußte eS jetzt herauskommen.-.
Aber über das Gesicht deS Musi.
kanten ging nicht? alS ein Zug der
Bitterkeit, - . .
Fast nichts weiß ich, nicht ein
mal, woher sie stammt. Sie hat ein
kleines Gebetbuch bei sich in der
Tasche getragen. Drin stand: Mar
tha Hellmich, geboren den 25. Juni
1S50, DaS ist alles, was ich
weiß. , Aber sie sie ist ordentlich
und sauber angezogen gewesen, ganz
ordentlich und anständig, alö man
sie gesunden bat, sie sie war keine
Landstrcicherin.- ' t
.Nein, daS war sie. nicht schtö
Hartmann. Und da er darüber er
schrak, setzte er bald hinzu: .Ich
meine, ich glaube Z gern, daß sie
ordentlich und gut dar."
Robert Hellmichs .Gesicht glänzte
aus.
Q ja ganz ordentlich und gut!
Da war eine sehr achtbare, alte
Frau in unserem Dorfe, die hat sie
im Sarge gesehen imd hat mir spä
ter gesagt, die Mutter hätte ' ei
reines, gute Gesicht gehabt. Und
ich freu mich so, daß Sie da? glau
ben, Herr Hartmann."- . .
Hartmann atmete tief Um von
der schweren Straße abzulenken,
sagte er: , .
Und sind Sie denn gern mit den
Musikanten, herumgezogen? . Ich
meine, Sie hätten doch mal '5.
Stelle finden müssen
Robert zuckte die Achseln.
.Ein paarmal hätt' ich wohl eine
gesunden. Aber ich wollte nicht lü
gen, ich wollte mich nicht verstecken.
Wenn ich den Leuten sagte, ver ich
bin und daß ich drei Jahre aus der
Festung gewesen sei,d hießen sie
mich immer wieder gehen. So fand
ich keine freundlichen Menschen, au
ßer meinen Kameraden."
Hartmann schwieg eine Weile.
Dann siel ihm die Hauptsrage ein,
die ihn dielleicht erlösen, die viel
leicht alles als Irrtum aufklären
konnte. Er tat diese. Frage ganz
schnell; '
.Sagen Sie, wann sind Sie
eigentlich geboren?" '
ten 15. Juli 1863. Die Mutier
war erst neunzehn Jahre alt, da sie
da sie starb
Hartmann schöpfte einmal kurz
nach Luft, dann wandte er sich ab.
Sein Gesicht dar blaß und verzerrts
Keine Täuschung!
. Den 15. Juä 1863! . .
Dieser dort war sein. Sohn!
Cr ging langsam nach dent Fen
ster, lehnte den Kops gegen das
Kreuz und trommelte mit müdem,
leisem Schlag an die Scheiben. Ro
bert Hellmich sah ihn verwundert
an. . . ' .
.Herr Hartmann, ich toeifc, ja nich
waS eigentlich
Da drehte sich der Gastwirt um.
Cr gab sich Mühe, ganz- ruhig zu
scheinen, und es gelang ihm annä
hernd. . . ,
.Ich hab' 'Mir nämlich waZ über
legt." sagte er. .Sie wissen, daß
Herr Dr, Fricdlieb Ihre Kamera
im hier behalten will und das) ich
Sie in meiner Wirtschaft beschästi
gen sollte. Daß ich nicht gleich .ja"
Zagte, müssen Sie mir, nicht übel
nehmen. Man muß sich so waS
'überlegen. Aber wenn Sie wollen,
können Sie dableiben l"
. .Herr Hartmann! Euter Herr
Hartmannl Hierbleiben? I
a, ich hab' Mir'K überlegt. Ich
kann Sie brauchen. Mein Sohn
Verthold kommt setzt zum Militärs
Wie gyagr, ie rsnnen Daui:iueiu
Sie werden sehen, Sie werdend
' ganz gut haben. Sind Sie einvett
standen?"
.Herö .HartmamZ, ich bleib' ja sö
! gerne! - Ich bin ja so gWichl
' Ich hab' sa daS Wandern 'so sehtz
satt!" '
' .Nun,- lst'S techtl Da da g
len Sie mir einmal die Hand!'
. Die jungs Hand fügte sich in die
alte und den Musikanten überlief
ein Schauer, b& er fühlte, die kall
die andere Hand war.
' .tzZ dir Jhnett cti nichts seh-
len. Meine Frau U ein bissel streng.
Daran müsse Slö sich gewöhnen.
Halte Sie sich nur an mich nö an
die Christel!" v -
. In bnstrZmender Dankbarkeit
i küßte der landfremde Musikant dem
' . WÄWeMl . ch?! HeiMt ßv&U
T
der Hngnr. ji
Paul Keller,
die Hand, ' , '
Ha nich'!- nlch i-, ich will
hi Nichl Ich tu blo mein Pflicht.
Ja. ja, Pflicht? Sie haben ja ge
hört, der Doktor hat'5 ja gesagt."
Robert Helluii drückt sein
Dankbarkeit, seine. Freude, vom
Sumpf der Straße erlöst zu sein, in
vielen Worten auS, gelobte, seinem
Brotherrn treu zu sein und ihm zu
dienen mit bester Kraft. Hartmann
war immerfort in Gedanken. Er
wollte in dieser rntscheidenden Stun
d nichts vergessen. Da siel ihm
wieder etwas ein. - "
.ES wär' mir lieb, dem! Sie sich
wieder Winter nennten, und wenn
Sie niemandem von Ihrer Muttet
waS erzählten."
Der junge Musikant ließ den
Kops sinken. Sa war also doch auch
diesem freundlichen, gütigen Manne
da? Andenken seiner Muttee ein
Makel. Obwohl er glaubte, sie sei
ordentlich gewesen!
Aber er besann sich,
.Es ist ja gleich, wie ich mich nen
ne. Ich hab' ja immer Winter gehei
ßen. und ich heiß ja auch gesetzlich
so."
.Eben, eben, Sie heißen geschlich
so," nickte Hartmann befriedigt
.Da werd' ich müh Winter ncn
rien Und nicht? von der Mutter sa
gen. Ich tu's so wie so nicht gerne.
?llieö Sie dürfen deshalb nicht den
ken, ich verachte fle. Ich verachte
blök meinen Vater." -
Ter Gastwirt stand starr und
stierte ihn an.
.Wissen wissen Sie denn waö
don Ihrem - Ihrem Bater?"
Nein! Aber daß ich nichts von
ihm weiö, daß ist ja seine Schande.
Ich wüßte doch WüZ von ihm wis
sen. ' Aber der keinen Bissen Brot,
kein gute? Wort, keine Hilfe die
ganzen Jahre. Ich hab' imnicr ge
dacht, wenn ich ihn einmal sänd' den
elenden Menschen, der schuld ist, dasz
die Mutter so starb und. dak ich
daß ich überhaupt lebe - ich schlug'
ihn -i ich schlug' ihn --
( Der Musikant begann lcideöschast
lich zu schluchzen. ' - .
Hartmann stand die erstarrt,
und als der Musikant di Hände
aufhob, wich cr erschrocken zurück.
Aber der hob die Hände auf, Zum
zu bitten. " - '
.Verzeihen Sie mir, Herr Hart
mmnlk Denken Sie nicht Schlech
fcS von mir! Ich hab' noch keinem
Menschen was elan üuszer'dem
Unteroffizier; und meinen Vater,
den kenn' ich ja nicht."
Hartmann ging schwer durch die
Stube. Er ging lange hin und her
und blieb schlicksich wieder stehen.
Gewaltsam beherrschte et sich.
Also Sie bleiben da, Winter
WiMcr heiszen Sie jefct wieder. Aber
ich ich möcht' Sie mit'm Lcriia
men rufen. Robert! Ich bin das so
gewöhn! bei meinen Leuten."
Der Musikant nickte freudig.
Und dann dann möcht' ich
tu" sagen wie zu meinen anderen
Leuten."
- Ich freu' nuch, Herr HarimSnn,
denn Sie .du" sagen nd Robert."
.Na denn, da woll'n wir'S auf
gut Gluck versuchen. Da gib mir
noch einmal die Hand, Robert!"
.Aus gut 'Glück. Herr Hart
mann!" . . ' :
. ' '
Draußen in ti Küche traf Hark,
mann seine Frau und Göttlich Peu
ker.
Möglichst gleichgültiZ sagte der
Wirt: .. -
Anna', ich werd' miö einen Lon
ten Musikanten dabehalten. Den
jungen Äaldhormsten. Lr heißt No
bert Winker, Er scheint 'n sehe ör
beNtlicher Mensch zu sein. Früher
iS er Landwirt , gewest. Na. und
weil unser Berthold doch zum Mili
tär kommt, brauchen wir . doch je
tnanden in die Wirt chaft.
Die haaers Frau stemmte die
Lände in die Seiten.'
.WaS? Dn bist wol'l verrückt?
So einen Stromer? In unsere
Wirtschaft? Nu, darauS wird ja in
alle Ewigkeit nick'tZ! DaS wäre ja
daS Ware ja mehr als verrückt.".
Hartinann war ' blak. Toöi er
rasfte sich zusammen und sagte:
Wir müssen jemanden haben,
und ich hab' schon mit dem dcm
Winter gesprochen.".
Schon " schon -i schon ohne
mich? Und ich werd' gar nich erst
gefragt Ja, hob' ich denn gar
nichts zu sagen? Bin ich denn
was was fallt dir denn ein?'
Sie richtete sich auf, er sank zu
smnmen,! sie' schwang sich auf den
Richter- und Herrscherthron, er
stand alZ ein armer Sünder da und
wukte nichts Rechtes zu sagen.
Da kam Hilfe. Gottlieb Peuker
wandte sich tm die Frau:
.Frau Hartmann, WaZ denken
Sie sich eigentlich? Denken Sie,
denn der Bertold fort iö, ich mach'
die Arbeit öant alleene? Ich
ylMWgerWriM. ilrMel.?
ket Imim" krieckien kann?'
Jff v " - ' ' -
Nee, tar'auS wird nischt. ' Ja, ja.
immer gucken Sie mich an. Daraus
mach ich mir' nischt, Ich dill je
manden nur Silke. Und ich werd'
Ihn' noch WaS midereS sagen, Frau
Hartmannl Gestern abend, wie tfl)
auf der Wache war, da kam der
?. SWpMtVli ott mich ran. Und er
sagte: 'Gottlieb, sagt a, drei Musi
kaMen hab' jch uMergcbracht; emer
wird Bäcker, eenen geb' ich zum
englischen Kaufmann, eenm veyau
ich selber alS Faktotum. Den vier
ten, was nun gerade der beste' und
anständigste scheint, soll sich ' der
Kartmann behalten. A kann' Sut
brauchen. A möcht' sa auch, den a
iS een anständiger. Mann. Vver 0
sürcht' sich vor seiner Alten " :
.Gottlieb I Tu frecher. M fll.
ter " , -
.Nee. n?. !?rau Lartmann. daS
hat ja bloß der Dr. Friedlieb ge
sagt. Mit dem müssen-Sie daS auS.
badeu, Nbr die Hauptsache kommt
erst. Goltitev, sagt a, ,oer an
mann iS vmiünftig, der wird schon
a Winter dabehalten. Aber fiel Di,
Me! Tis wird Krach machen'
. ,Alter abscheulicher, - siecher-
Krach' machen, sagt a. Und recht
hat a gehabt. Denn Sie habe
Krach gemacht. Aber GottlieS, mein!
a, weißte, waS ich mache? Wenn fick
der Hartmann wieder über a Löfsc?
balbicren läßt, wenn wieder voi
seinem Hauskreuze unterbuckt. da,
räch' ich mich. Ich zieh auS bei
ihm. Jch komm nie meör in sei
Gasthaus. Ich ich aus mit allen
! Vereinen, die ich gegründet hab:
mit m negcrvercitt, mit m Veino
heitZvercin, mit'm Skatklub, mit'm
Kegelklub, mit der sreiwilligen Feu
erwehr, mit'm Gesangverein und
mit'm Verein für verwahrloste Km
der. lUid was iS dann der Hart'
mann? Geliefert iS a. Und wn
macht'S Geschüft? , Sein Kon!ur
rente. der SckmidtÄraucr macht's
Geschäft. Und wer iS schuld?. Sein?
Aue w icymo.
.Das bat steckt ja alleZ Unier
einer Decke. da tm ba deljalirt
doch den Strolch!"
Sie raste hinaus und schlug kra
chend die Tür zu. ' '
Glitt, daß sie nauS' iS," sagte
Gottlicb. .Wilhelm, 'iie sonnige
Pflanze hast du dir ja nich gerade
erheirat'
.Laß mich, laß mich, eZ ist swer,
eS wird vielleicht schrecklich wccden."
Auch Gottlieb wurde ernst.
.Sieh mal, Wilhelm, ich bin ja
a alter, armer t'.imnier Kerl. Vst.r
meine schweren Gedaulcu umch ich
mir 00H. In der letzten vhfi;t Im'
ich vor'm Hisel von a allen s;:'J.
michlenten gcstsliiccit und zulc ge
sagt: Geh rein, sag ihnen, kl-
Hartmann, im Gasthaiise iS c:;ci
Enkelsohn. DaS wär wohl 'n Freu
de für die beide alten Leute. Al
wenn a dann sagt: Meine Sin!
ter iS ohne Hilfen zanz verlassen c:
einem Feldraine verblutet, Hai
mann, sie dürfen'S nich wissen. t$i
i ihnen so wohler. Und dui Ick,
bin ja dein Freind gewest immer.
Bloß damals nich. so uff drei, tu
Jahre. Aber jetzt will ich zu bl
halten, treu zu dir halten, weil lv
a altes Unrecht gut machen willst."
ES wird nich gehen, cs wird, ja
nich gehen," seuzte Hartmann.
Besser wSr's ja, wir wären ehr
l!ch," sagte Eottlieb. Aber ich hab'
kein' Mut, und du hast erst recht
kein' Mut . '
, Ssrisedung fstgi.)
, HumorWUS. ' , '
tzpekbtt. Junge' Braute
.Wie verliebt mlin Bräutigm ist!
All Augktibliltt sieht er Mickz ftuß
denlanz an." ' ; .
Ehelich, SpkSchlökZil.
Sie: .Ach. fkiiher da hast Du mich
dor Liebe aufgefttslett' Et: Drum
Hai' ich Dich auch satt ökrikgt
Vervlsvitkt. Bauer: Aber
Herr Doktor. Sie müsse doch wissen,'
waö meinem Gaul fehlt? Thierarzt:
Ledaure. ,ich di mht j?i!nddtth all
sibrzt.... .
NiHlltZ. wor: mut-w
lurprodukte werden in drei Reicht ge
theilt.'. Wohin, Ftäulei Smmy. ge
hört zum Beispiel dtt ZuSer? Emmy:
ö den Kaff., ' ' -
Dstie. Er: So ton
ttn wir nicht mehr weitertebekz wir
laufen un inen Revolver." Sie,
.Ach, dana kaufen wir unS doch litt
be ein Automobil!"
Eio moderner Q!tlr.
Gnädige: .Eine Sudp sollen S b
ben, warten Sie !waö lLettlnt
.Ja. abe, lang dorfi icht dauer
ich hab' unten mein Rad stehen," , M
Btkdächtkg. .Was mh
Du zu der Wein Offerte von Kifii
j? Mn könnt ja einmal prob!
ren." .Ich traue nicht recht! De,
Kerl Hot s5 ine suselige Schrift. .!"
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Directök, wit kSnnea unmöglich den
Sonnenaufgang bringen die Lam
den fehlen!" .Unsinn! Da mu halt
der Souffleur vorher dreimal tiä
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U' daS. 1 ßtwltttlvetötichta!
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