Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 04, 1920, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    " "" '
mh -Tägliche Omaha Tribüne -Mittwoch', den '4'. Februar '1920
.y
X
f y
TiiMc Olilaha Tribüne
tribüne publisiiixg co val. j. peter. PmJ
1307-09 Howard 5t. l'kane: Tyler 840. Omaha. Neb.
Den Moine, Iowa, Branch Offieei 414 6th A?c
Preis bcS Tageblatts : Durch den Träger, per Woche
121 Cents; durch die Post, bei Vorausbezahlung, per
Jahr $6.00; sechs Monate $3.00; drei Monate ZI 60.
Preis des Wochenblatts bei Vorausbezahlung
$2.00 das Jahr.
Entered as eecond-clas matter March 14, 1912, at
the postaflke of Omaha, Nebraska, wider th act of
Congress, March 3, 1879. "
Craaro, Nebr., Mittwoch, den 4. Februar 1920
j Zur Nettung ZNittel-Lnropa's.
I Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, warum
'wir eö als Amerikas Pslicht erachten, daß Mitteleu
raba und foiiiiifäiiilicft Dcutsch.Oesterreich mit Lebens
Mitteln velsorgt werden. Der Ausschuß für Mittel
' und Wege hat nunmehr beschlossen, dem Repräfentan
tenhause zu npfchlen, die Simme von $125.000.000
für diesen Zweck zu bewilligen. Der Beschluß wurde
gefaßt, nachdem der Sekretär Glaß mitgeteilt hatte,
daß auch Canada und Argentinien willens seien, zu.
lammen etwa $12.000.000 oder mehr zu vcrwilligen.
und daß England versprochen hätte, die Lebcnsmittcl
frei zu befördern, da es zur Zeit, wie Frankreich, nicht
imstande sei, beizusteuern. Nach Herrn Hoover's
Schätzung find sofort nötig etwa eine Million Fasz,
Mehl und 50,000 Tonnen Fett.
. Herr Hooder, der frühere Nahrungsmitteldirck.
! ior, dem man gewiß nicht ungebührliche Vorliebe für
! die Deutschen vorwerfen kann, hatte fchon vor etwa
5 zwei Wochen dem HauScrusschufz für Mittel und Wege
die Lage in denuropäischen Mittelstaatm in fo dunk.
len Farben und fo beweglich geschildert, daß dieser
Ausschuß von der Notwendigkeit schnellen Handelns
seitens der Ver. Staaten überzeugt wurde und be.
schloß, den Vorschlag des Schatzamtssekrctär Glaß. die
Summe von $150,000,000 auszuwerfen zur Beschaf.
fung von Lebensrnitteln für jene Staaten, dem Hause
mit Kin Emviebluna mt Annahme vottuleaen. Die
Mehrheit des Ausschusses war ursprünglich gegen den
Vorschlag gewesen. Herrn Hoover's uoerung er
, Wnt in hm aroken Städten, Mitteleuropas und der
daraus erwachsenden Gefahren, und die Vorstellungen
des Kriegssekretärs Baker, Generals Blitz, oes errn
Glaß. deS HilfsschatzamtsfekretärS Tavis und der.
Miphwr VerrTPiM kvS Noten, Kremes machten, aber
einen fo starken Eindruck auf die Mitglieder daß sie
alle früheren Bedenken und Zweifel aur sie cue
schoben und 'schnelle Hilfe beschlossen. - '
Tmm trat vlöklil der Vroarammausschuß des
Hcnlses dazwischen. ' . Dieser Ausschuß, bestehend auS
Vier Mitgliedem: Frank W. Mondelldem republika
Nischen Floor Lcader", Dunn, von New Fork. Wins.
low von Massachusetts, und Maödm von, Illinois,
wollte von der Hilfeleistung nichts wissen und gab
dem Ausschuß für Mittel und Wege kund und zu wis
sen, daß die auch von der Administration gewünschte
Bewilligung nicht gemacht werden dürfe.
Der Hausausschutz für Mittel und Wege beugte
sich zunächst dem Gebote des .Steering" . Komitees,
den dieses hat große Macht, und ihm widerstehen zu
wollen, ist gefährlich für jedes Kongreßmitglied, ober
eö blieb, in der Mehrheit, überzeugt von der Notwen
' digkeit schnellster Hllfeleistung. und auch außerhalb
des Ausschusses zeigte sich im Hause starke Opposition
fiigcn jencs Verbot des Programmkomitees.. ,
Die Unzufriedenheit mit der Hctfong dieses Ko
mitee -wuchs von Tag zu Tag, und, in demselben
Maße wurde die Stellung des Ausschusses für Mittel
und Wege stärker, fo daß nunmehr fein Vorsitzender,
Fordnry von Michigan, erklären konnte, er werde die
Blll. welche die .Getreide . Korporation" ermächtigt.
$160,000.000 von der ihr zur Verfügung stehenden
Geldern zum Ankauf und zur Lieferung von Nah.
rungsmitteln für die Hungernden Mitteleuropas zu
benutzen, doch noch demnächst einbcrichten uud zur An
nähme empfehlen.
Nun hat nach einer weiteren Sitzung) de? Aus
schucS die Menschlichkeit gesiegt, wenn auch die ur.
sprünglich vorgcschlagme Bewilligung von $150.000,.
000 auf $125.000.000 heruntergesetzt wurde, nachdem
Hcsr Hoover erklärt hatte, daß die Summe ausreichen
wcrSe, wenn auch Canada und Argentinien Beisteuer
tat und England sein Versprechen der freien Veför
deruzig einlöse.
Daß das amerikanische Volk in der großen Mehr,
heit tznit dieser Bewilligung einverstanden ist, trotz sei.
ner fc-fir stark ausciesprockencn Pumpmüdigkeit, das
tänni astniR. ' ..Wenn." toi ein Mitglied deS Haus
ausschises für Mittel und Wege. das. amerikanische
Volk die wahre Lage in jenen Ländern kennen wkroe,
... ' . . , .. - v .... . .
dann wnrrocn Sie Bürger, vercu lern, von iyrem cigc
neu TiZch zu opfem und von ihren Spargeldern zu
ffpfirr!. diesem tatiäcklicken Verhungern von Säualin
gen und Kindern Halt zu gebieten. Das ist gebrauch.
lich Zur joas amerikanliaze Bon.-
Das Hilfswerk nmß zudem im Großen in syste
matischer Seise betrieben werden. Die Privathilfe ist
- , m v m p s v r . V. . i
m mehr pis emer Nllymng seylgem)iagen. o iiqi
die American Relief Administration daS StaatZ-Te.
parte:nent in Washington benachrichtigt, daß viele
Tausende don aus Amerika an darbende Verwandte
in Mitteleuropa Polen, Slowakien und Deutsch.
Oesterreich abgeschickte Pakete mit . Lebensmitteln
sIt tonricen Kerbst in Dmuia aufaeitavelt liegen und
verrotten, weil es an Lagerraumlichkeiten und 'Gele
genheüen zur Weiterbesoroerung fehlt. Pomycye
LÄrtschaft, fagte man früher einmal. '
Nun werden durch die Verwilligung im Kongreß
und durch die energische Tätigkeit des American Re
lief Committee for Sufferers in Austria" unter Vor
sitz von Friß Kreislcr in New Jork Hofscntlich die
Bewohner von Teutschösterreich mit Wien vor dem
Hungertods gerettet werden.
Em wahres Wort zu rechter Zeit.
Mit mehr Verständnis, als man hierzulande zu
finden gewohnt ist, tritt der. frühere Schatzamtssckre
tär Carter Glaß den unvernünftigen Entschädigungs.
fordcrunacn entgegen, die Deutschland durch den
failler Frieden auferlegt worden sind. Auch er hält
diese Forderungen für .unerfüllbar. Teutschland könne
einfach mcht bezahlen, . was man von ihm fordere.
Man solle eine besttmmte Summe festsetzen, und zwar
eine Summe, die Deutschland bezahlen könne, diese
Suinme sicherstellen lassen und dann' Deutschland in
Ruhe lassen, damit es sich feinem Wiederaufbau wid
men könne. Dadurch würde die Zahlungsfähigkeit
Deutschlands erhöht,, : das. internationale Vertrauen
wieder hergestellt und dem Welthandel geholfen wer
den. Das Festhalten an unerfüllbaren Forderungen
verursache lediglich Beunruhigung und habe keinen
vernünftigen Zweck. So spircht - ein Amerikaner in
verantwortlicher Stellung, Such wohlerfahren in
finanziellen Angelegenheiten, und es würde ein Se.
gen für die Welt sein, wenn man auf ihn hören woll,
te. DaS Unglück unserer Zeit ist, daß zuviel auf un
reife Menschen, auf geistige und moralische Schwach,
linge,' und zu wenig auf verständige, gereifte Männer
gehört wird. '" '
ii 2
ijii Der söhn der tytxQtuv. jjj
Koma do Vanl Keller, .
? .....i.
Nachrichten aus
dem Staate Ransas
. Lehigh, KansaS, 80. Jan. Dem
werten Druckerpersonal und Lesern.
Gestmdheit und Gottes Segen zuvor!
Der Januarmonat ist jetzt nahe
am Schluß. Er wird uns morgen
verlassen, aber manche Erfahrung in
nserem Gedächtnis zmÄcklafsen. Be
sonder den Abschied eme lieben
freundes, den der Tod von unserer
Seite nahm. Der Hunger und
sondern den Abschied eines lieben
nmßten. ist überstanden. Doch wnö
Mt wieder manches Auae sorgenvoll
in die Zukunft schauen. Doch laßt
UnS der Bitte, die uns Jesus lehrte:
.Unser täglich Brüt gieb uns heute",
eingedenk sein. Unser Vater im Him.
mel weiß alles, wessen wir veSur
fen- Darum sagt Jesus: Sorget
ni. für den andern Morgen, denn
der morgende Tag wird für daö
Seine sorgen. Cs ist genng, daß ein
jeglicher Tag seme eigne Plage ha
Kp" Snkil kat dies mebr der wem
act schon jeder Leser erfahren. Und
if Worts Stern waren, lind und
bleiben Wahrheit. Wir schauen jetzt
alle mehr oder weniger dem ruh
ling entgegen. Denn: Die schönste
Rett im amuen Aabr. das ist die
Frühlingszeit." Da wird manchen
besorgten Eltern ein Kunnnerstem
vom Herze genommen. DaS Wet
in hier ist heute schon wie mit einem
Frühlingskleids eingezogen. Natür.
Ilch können wir SalomoS Frühlings.
likd: .Die Blumen sind bervorae
ffmmm int Lande, der Lenz - ist
herbei gekommen, und dieTurtel
tar5e läßt sich hören in unserem
Lande', jetzt noch nicht jmgen.
XürMrn: hab unS der Febmarmonat
noch Schnee und kalles Wetter brin.
gen wird. Gegenwärtig , sind die
Leute fleißig an ihrer Arbeit für
diese "Jahreszeit. Tönn: .Bin leg,
riffina trtf fpim Reit, und alleS Vor
nehmen unti-r dem Himmel hat seine
mn-nhe Das fcksönc Wetter, und
da die Arbeit in dieser Jahreszeit
M-, frt hrinstmJ) ist. il! Attlaß dw
H, daß viele Leute Besuche achen.
Georg Herbei uno 3tca1, von p
ii-M. finw bis schon seit dem 29.
' "iri5 tit , KsnsJZ bei
,,d Lnds!eüten mif Ve
iuch weilen senken msrgm ihre
Heimreise anzutreten.
J . . . rtn -ii r:r k.
, Turcq oas inzone uratr iki
Futterpreis. Auch die Eierpreise sind
gefallen um zwei Drittel. Der Preis
von Mehl und Kartoffel hingegen
wird höher. Gut, daß der Arbeiter
auch giiten Tagelohn bekommt.
Die Doktoren muntern die Leute
in den Städten auf zur Befolgung
aller Vorsichtsmaßregeln, da dieJn.
fluenza schon wieder mancherorts
aufgetreten ist.' Georg Heinze.
Abonniert auf diese Zeitung
Ö
1
Niedrigste Preise
TitntV
1
Prompte Bedienung
' : ßCt . .
Geldsendungen
- naüj ' .
DeutscWand, Oesterreich,
Czecho Slovakia,
Jugq-SIavia
Unter Garantie. Per Psst ober Uabel.
Wir verkaufen deutsche S!ädte.VondS, die jetzt zu einem
Zehntel ihres NormslwerteS gekauft werden können nd
sicherste und gewinnbringendste Geldanlage auf dem Markte
bilden. .
Jede weitere Auskmft mündlich oder schriftlich .
gen erteilt. Schreiben Sie unS in Teutsch.
AgUltenür die Transatlantische Tampfschifffahrts-Llmeu.
AssZunft ber Neisepasse nd NeifexermitZ.
international Exchange
Assländisches Wechsel, nd Schiffskarten.Vurea i Vn
bindnng mit der Täglich Omaha Tribüne.
1507 ZZslvard Str.. . Gmaha, Nebr.
Telephon: Syler 549.
13
(6. Fortsetzung.)
".Sie werden ja die Leute festhal
ien niüssen, biS sich alle herausge.
stellt hat, aber ich glaube, sie sind
unschuldig. Dafür kenn' ich diesen
Lumpen - tt zeigte auf den To
ten daß er daS ollein ausgeführt
hat.-
Tann wandte er sich ' an einen
Diener und sagte: Hole mir Man
tel und Hut und der gnädigen Frau
Mantel und Hut nd lass' sofort
anspannen. TieseS HauS betreten
wir nie wieder."
Die Mäntel und die Hüte kamen.
Die Suhre fuhr vor. Da sagte er
zu seiner Frau: 'Komm!"
Er mußte sie aufreißen vom
Stuhle, und sie konnte kaum gehen.
AIs sie fünf oder zchn Schritte fort
war, machte sie sich los, kehrte wie;
der um, beugte sich über den Toten
und machte ihm mit 'm Finger 'n
Kreuzel auf die Stirn.. Ihr Mann
sah ihr finster zu, dann faßte er sie
am Arm und zog sie fort. Und
gleich darauf fuhr der Wagen ab.
Die Bauersleute weinten, und wir
Musikanten auch. Wir sind dann
vier Tage in Untersuchung gewezt
und dann freigelassen worden."
Da fchwiegen erst die Musikanten
still, als sie diese Geschichte gehört
hatten, dann sagte ein jeder seine
Meinung und schickte dem Toten
sein Urteilsspruchlein' nach,
$lt Hellmich schwieg.
Ehre Vater und Mutter!"
Wenn er olZ Kind das in der
Schule' hörte, verloren sich immer
seine Blicke, und seine Seele ging w
die Irre.
Ms er zwölf Jahre alt war lrnd
alles wußte, hat er feinen, Vater
gehaßt.
Seine Mutter war keine Dirne
gewesen. Ordentlich hat sie ausge
sehen und ein schönes, gutes Gesicht
gehabt. Ein reineS Gesicht," hat
ihm einmal eine alle, gütige Frau
gesagt, die sie im. Sarge' gesehen
hatte.
Das war daZ, vaS seiner jungen
Seele Halt gab.
Und darum hat er dem Unterofsi.
zier gegenüber daS Andenken feiner
Mutter hoch gehalten und verteidigt.
Aber der der ihm daS Lebm
gegeben und ihr daS Lebm gemni
men, der, nachdem er es getan, inS
Dunkel zurückwich, daß niemand ihn
sah, der keine Antwon gab auf daS
Todesrufen der Muttee und . den
Lebensschrei deS Kindes, keine Hand
ausstreckte zu einer, kleinen Fürsor
.Qc - rr . , .
Ihn haßte er!
' Haßte ihn schon als Kindk '
Wenn er andere Kinder Vater
sagen horte, wenn er fah, wie sich
ein starker Mann liebreich oder
freudig oder doch wenigstens auf
richtig zu feinem Kinde bekannte,
dann sah er sich, der als ein kluger,
aber trotziger Knabe galt, oftmals
heimlich um, starrte in die leere
Lust und fragte: Wo bist du? WaS
versteckst du dich? WaS bist du so
feig? WaS bist du fo geizig?"
Und els u auf der Festung war
nd Schande lmd Unfreiheit ihm
die Seele druckten, da rief er thn
oft in feinem Herzen, wenn er
schwer arbeitete oder auf rauhem
Lager ruhte, dann zermarterte sich
feine Phantasie, biö ein roher, sei
ger, schlechter Mann vor lhr erschien,
und zu dieser Erscheinung sagte er
Vater und ging mit ihr ins Gericht
imi kannte niemals Erbarmen.
Und wie oft während seiner Mu
sikantenzeit ist auS seinem Herzen
ein Gedanke deS AnsegenS uno des
HasseS auf die Suche gegangen inZ
Ungewisse, den Mann zu finden,
der alles verschuldet hatte. Aas
elenden Herbergen, auö Schmutz
und Kälte, . schickt ihm einen
ftluift aus die woblbesetzte Tafel, die
weit irgendwo in der Fremde stand
und kelnen Platz hatte für den
Sohn. Und auf den weiten etnfa
mett Wegen, wenn die Kameraden
stumm und verdrossen marschierten
und keiner Luft hatte, ein Wort zu
reden, suchte er in Ziel, nach dem
eZ sich lohne, durch kalte Lachen und
aufgeweichten. Morast zu wandern,
und wollte nichts, als einmal, an
seines Vaters Tür landen, ihn her
ausrufen aus seinem feige Hause,
ihm mitten inS Gesicht schlagen: Da
ba - du - du. bu Vater!"
nd dann befriedigt .feiner Straße
ieke.
, ES war nicht immer foV Er war
m weicher, scheuer Bursch. Furchtsa
mer alS olle, ei Unrecht zu tun.
Sber er hatte die eine wund
s Stelle. Und wer a sie rührte, ken
traf jede Waffe, die er fand.
Die Kameraden schliefen. l?r hör
te ihr tiefes Atmen. - - '
WaS follte werden, wenn einer
ds ihnen hierblieb, wenn alle
hierblieben? Der feükame Soltsr.
der wohl i guter Mensch war, $a
t sie schon alle untergebracht
Nur ihn nicht - .. w , '
Der Gastwirt wollte ihn mast $c
mad7
Da kam öied'er der Groll,
Ja. ja, mein lieber Vater! eh
Sohn steht wieder einmal ganz der
lassen da. Die Kameraden lassen
ihn im Stich. Er hat den Husten,
er hat ost Stechen in der Brust, und
eö macht ihm gar keinen Spaß, ols
Bettelmann durch die Welt zu zie
hen. Hast du kein Brot, keine Ar
beit für ihn?
Herr Vater, ich will dir eine G
schichte erzählen, die in der heiligen
Schrift sieht: '
Da sagte de Sohn, der all seine
Güter verschwendet hatte: Ich will
mich aufmachen und zu meinem &o
ter gehen und ihm sagen: Halte
mich wie einen deiner Tagelöhner!"
Willst du? Willst du mich IS
einen Tagelöhner halten? Verstecke
dich nicht! Ich kenne dich nicht, aber
ich weiß, du hast Haus und Hof.
Warst du ein arnur Mann, dovn
hättest du die Mutter behalten, denn
ihr Gesicht war schön und gut und
rein. Aber du bist reich und schlecht.
Ich habe keine Güter verschwen
bei. Ich hatte keine. Um all' das.
was ich habe, hast du mich betro
gen.
Und ich will auch nicht dein Tag
löhner sein! Ich würde dir deine
Scheuer anzünden!
Ter Negen schlägt ans Fenster.
Der Sturm pfeift. Dunkel, im
heimlich liegt der große. Saal.
Wolinte in einem. Schlossel Hatte
einen Vater, der ihn anerkannte,
hatte eine Mutter. Eine lebende
Mutter. Und wurde ein Bettler,
wie ich. Und wurde ein Dieb!"
. Eir Stunde vergeht. Da fallen
auch u.m die Augen zu. '
Leisere immer leiser geht der
Wind. Der Schmerz verrinnt, der
Friede kommt.
Da öffnet fich die Tür zum Tanz
faal. Ein Mädchen erscheint niit leisem
Schritt. Ein Dienstmädchen. Man
sieht es an ihrem einfachen Kleide
und der groben Schürze. Aber ihr
Gesicht ist jung und schön.
jie trägt ein Licht in 7er Hand,
das seht sie auf eine Stuhl. Tann
kommt sie zu seiner Lagerstatt.
Sie läßt fich auf die Knie nieder,
faßt ihn mit' beiden Händen am
Kopfe und küßt ihn ein.,, zwei.,,
dreimal!
Und jeder Kuß ist innig nd
dauert lange und ist durstig
heiß. n
Tann schaut sie ihn an mitblan
en, keuschen, unverdorbenen Augen,
schaut ihn ernst und voller sorge
an. ' : '
,Zieh' weiter! Zieh' fort von
hier!" sagt sie und küßte .ihn noch
einmal. . - '
Kulebt macht sie mit ihrem Ftn
ger ein Kreuz auf feine Stirn und
löscht daS Licht aus uno iir sorr. '
Er aber bebt m SÄlak .na
Traum die Hände hoch und lagt
laut: Mutter, Mutter, ich liebe
dich!"
Fünftes Kapitell
Ein grauer, regnerifcher Morgen
kam.
Robert" Hellmich erhob sich eher
von feinem Lager IS die Kamera
den. Er hatte eine unruhige smfl
hinter sich. .
In die Küche trat er ii und bat
im Masckwasser. Die Christel stand
nssoi am Md. S wurde ein
wemg ror uno verivir, e ujn
sah, kam ihm aber freundlich enkze
ßctt in rddsie ikm die Hand hin.
Guten Morgen, wie haben .Sie
geschlafen" '
Er wunderte sich Wer diese
Freundlichkeit ' und betrachtete sie
verlegen. Sie hatte ein zarteZ, wei
ßeS Gesicht und eine hohe, jazwieg
fern Gestalt, war von jener feinen,
eigenartigen Schönheit, für die
Bauern keinen Sin haben. Chri
stel Hartmann hatte nSch nie 'einen
Freier gehabt,
.Laben Sie nicht gut geschla
fen?" wiederholte sie, da tr nicht
tmimtrrtrt.
.O d?ck... dock.. ladt n be
Nommen, ei ist nur.. S ist nur
io ... S bat mild nämlich noch nie
malS im Leben jemand gefragt, wie
ich geschlafen hab'!"
Sie sah ihn mit ernsten Augen
on und entgegnete darauf nichts.
Tann bereitete sie einen Waschtisch,
füllte' Wasier ein und lud ihn ein,
sich zu waschen, indes ging sie nach
einem Schrank und bracht ein blti
tenweißeZ Handtuch. da5. sie ihm
darreichte .
Er kam in noch grZßer Serie
genheii
Fräulein, sa ein frische! Hand
tuch ist ja schade für mich,"
Sie wandte sich ab. ,
Trocknen Sie sich nur db da
mit!', sagte sie.
Er tat eö und tan fragte er.
ob er ihr nicht etwa? dienlich fein
ksnss rnit Wasser ovee sytenzn
irntfin mh öbulichea Tinaen.
JLCL JtUjiUH li'Uiü - !" I O'" -- . -
kalten. Seine Aiu.M
solle sich 'emsiweilkn auf den 'Stuhl
am Ofen letzen, er Vater werd
gleich kommen Sie glaube, der
Vater habe mit ihm u reden.-
Da setzte er sich, nd die Wärme
tat ihm wohl, und er sah zu. wie
emsig, und fast geräuschlos sie r
beitete. Er glaubte, er müsse sich
wohl dankbar erzeigen und sich 'ein
wenig mit ihr. unterhalten. Da f Pa
te er: ,
Sind Sie schon vpn Geburt auZ
in diesem Hause. Fräulein?."-
,3a." "
-ES ist ew fchSneS HauS, ' Man
sindet feiten ei so schöneS (SasthauZ
auf dem Lande. ES ist alleS. sehr
solid- , '
Sie nickte, aber dann sagte sie
EZ ist auch nicht jmmex alleS,.
wie eS sein sollte."- ,
- Nach einer kleinen Pause meinte
er'
'Wie babm schon lange kein so
guteS Quartier gehabt. ES geht
unS ost sehr schlecht. Möchten Eis
niir wohl sagen, Fräulein, ob eö der
Herr Amtsvorsteher wirklich ernst
meint mit meinen Kameraden, ob
er sie wirklich hier behalten Willi"
Da trat sie zu ihm:
Mha aewik meint er'S ernst. Tr.
Friedlieb hat keine größere Freude
auf der Welt, a! den Zvcensche
GuteS u tun. ES l t vel uns m
ler ßamm Gemeinde nicht ein ein
ziger Mensch, dein es wirklich schlecht
ainae. Und das haben wir Sem
Doktor zu verdanken. Er hilft al
len Leuten, wenn irgend kann,
lind er wird auch Ihnen helfe.
Doch hören Sie da kommt der Pa
ter schon."
DrauKen, aiiict jemand übe. - d:ö
Trevve. und bald darauf trat Hart
mann in' die Küche.-Er fah bleich
und überuachtigt auS und erschrak
ein wenig, als er Robert Hellinich
am Herde fah.
Robert hatte sich grüßend crytf
ben. Tir sagte Hartmann, mld
seine Stimme tlang beklommen:
babe mit nen m reden!
Sind Ihre Kameraden schon muit
teri" -
Nein, sie schlafen noch." . .
.Da ehe S doch einstweilen
in die Gaststube, ich komme gleich
nach!" -, '
Er wie? auf eine Tür. Hellmich
verließ die Küche und Hyrtmann
blieb mit Christel ollein zurück .
Die aroße Gaststube war noch
ganz dämmrig. Die leeren Tische,
die vielen Bänke und Stühle brach
tat in dem weitläufigen Raume ei
ne ungemütlichen, frostetnom jm
druck hervor. .
- Robert trat anS Fenster tmd
fchaute auf die Torsstraße hinaus.
Sie stand voller Waiseriachen,
Drüben imseitS der Straße lunr
te ein Weg inS'Feld hinaus. Er
war wohl sonst abgeschlossen, aber
nun hatte der Wino oie at x.uz
zertrümmert, und der Weg stand
offen. .. . . ' , '
Hinaus, ynetul
Ein schwarzer Vogel ging immer.
fort hin und her.
Herein, hinaus
Für ihn würde e5 natürlich wie
der kleinen .KinauS!" Leute könn
ten sie hier bleibett in diesein statt
lichen, sicheren Haufe, weil sie mor
gen zu? Kirmes spielen sollten.
Tann mußten sie weiter, uno wenn
die Kapelle sich auslöste, dann muß
t? er allein weitem
Dutch Lachen und Morast,, durch
Kälte, Schmutz, Entbehrung und
Unehre mit keinem anderen Ziel,
als datz er eben frei war und daß
er vielleicht einmal den. fand, den
er haßte. ,
Da bin Ich! -.- .
Hartmam war eingetretttt. Er wa?j
sichtlich erregt, ging an den Tisch?
entlang, über die er mit der Hand
strich, und rückte an den Stühlen.
Dabei, brummte er. etwas, voi Mt
ter.
Ich hab mit Ihnen zU re
den," begann er endlich. Sie müs
sen -mir da WaS erklären. Sie sag.
ten gestern, eigentlich hießen Sie
Winter, ab Sie nennen sich
Hellmich.' '
Ja, eigentlich heiß' ich Wnüer.
Mein Pflegevater, der mich aufge
zogen hat, hat mich aus feinen Na
men schreiben lassens Aber weil tt
dann, wie ich von der Festung kam,
nichts mehr von mir wissen wollte,
da nenn' ich mich wieder Hellmich,
Nach meiner Mutterj Die hat Hell
mich geheißen,'- '
LFortsttzun. fcTfltX
flebil. Lkmdivtrth z eine
Baron, der btt ihm iitkrnachtkt hat):
, .. Na, nlauben.Sie mir, weaea de
loh brauche doch nicht 9 eine
LSrm pt machenf Baron: .Ja du
weiß, . wen der schon lleS gebiZe
WA -L.t.' ., ' u.k
sukek!?. SchriftMn:
Dn Kkdakkr muß etwa gegen mich
haben; Allki. waS ich ihm einschicke,
erhalte ich .rück. Wi kann man sich
mir kti dtni ielkdt machen? D
kennst ihn doch? Vud: Schief ihm
icki meir ei! -
Di. Biitl enlhölt ZI,
173 Was. 772.W2 'Wörter nd L.
etzg.430 Euchsiabk. Da Wö'rtchk
kommt A&2Zt mal tue. -3zl
tTfti Äavite! il! ktt 117. VX.
und btt miiklstt ISitl iS btt &
,. mm nf.t.i'
. p ivu mtms
Xct Douglaö 1531
Dr. John Yolst
Augen, Ohren, Nasen nd
- HalS'TpkZlallit
690.2-4 BrandeiS Bldg., Omaha f
Orrie S. Hülse E. HT. Kiepen
HUL5E & RIEPEN
Dentfche Letchendeftatt,
Telephon: Douglas 1226
701 fiibl, 16. Str. Omaha. Kefir.
' 'kc Ntneiaenl
Vngt Welttia? I
Waschfrau, um Wäsche zu Hause
- V n rtt L
zu besorgen. Vas, ioies oari
ment, Telephone Thler IWJ.
i 24.20
Verlangt Mannlich.
Wünsche einen .deutschen Mann;
muß in Farmarbeit bewandert und
willens sein,, noch Hausarbeiten zu
verrichten, wcU'auf.der Farm vor
kommt. Lobn SG00 biS $650. e
suche zu richten unter: T., Omaha
Tribüne. 24.20
Ein guter Schuhmacher oder
Sattler, für sofort. Guter Lohn und
dauernde Arbeit. Carl I. Wolff,
Winside, Nebr. . ' 2-5-20,.
Haushälterin gesucht.'
Anständige saubere Person, um für
einen alleinstehenden älteren Mann
die Haushaltung zu führen; guter
Platz für die richtige Frau; ein Kind
ist kein Hindernis. Box K., Tribüne.
. 2-7-20
Zn vermieten.
Hübsches möbliertes Zimmer zu
vermieten. 1929 So. 14. Straße.
2-6-20
Hotel zu verkaufen.
Hotel mit 23 Zimmern, in guter
Stadt in Iowa, feyr preiswert zu
prrkayfen' Für nähere Auskunft
wende man sich an D. S.. maya
Trib,",n Omaha. Ncbr. 2-15.20
Aagkngliiser.
Brillen, wert 53.00, $1.25 zu
$3.00 werden am Samstag, den
31. Januar bis zum 7. Februar
ausverkauft werden: etwa 1000
Paare. Zimmer 601 SecuritieS
Blda.. F. C. Tatilor. - tf
Wir führen ein vollständiges
Lcmer der !
Kcimkrattigsteu Same und. gutk
Futtermittel. , '
Pronipte und höfliche Vedienukg.
Tenison Seed Company
Jacob Weiß & Son. Eigentümer
Tenison, Iowa
, . 2-12-20
Veachtnngswcrt!
jemand, der eine aure. sichere
Kapitalsanlage machen will zu 8
rr t rJ e . r l ? 1 1 '-'Lt. X n
Prozenr mien, rnii DiKneiiuijciiu.!;
Zinszahlung,, der wende sich um
näbere Auskunit an die Firma W.
Penner & Son, catricec, Nedr
First National Bank Bldg.
Far zn verkaufen.
Eine gute 80 Acker Farm mit
neuen Gel'aullchkeiien, l ceuen
von Beatrice und 2 Meilen von
Wymore gelegen; gute Bedingungen.
Auch haben wir eine Auswahl vi
Stadteigentinn zu verkaufen.
Kommt und feht uns, ehe Ihr kauft.
W. A. Penner & Son, Beatricce.
Nebr. 2-8-20
Koit und Loais.
Das preismürdigste Essen bei Peter
Nnrnv. Deutcke ucve. iwv
Dodae Straße. 2. Stock. - tf.
Glück bringende Tranringe bei Bro
degaardS. 16. und Douglas Ztr.
Möbel'Rcperatnr.
Omaha iZurniture Repair WorkS;
296S Farnam St.. Telepohne Har.
ney 1062. Adolph KarauS.,Ves:öer.
Monnmcute nd Marksteine.
Erstklassige Monumente u. Mark,
steine. A. Bratke & Co.. 4316 Süd '
13. Straße. Tel. South 2670- tf
Advokaten.
, . H. Fischer, deiltscher RechtZanwag
und Notar. 'Grundakte geprüft.
Zimmer 1418 First National 23
Buildina.'
Elektrische.
Gebrauchte elektrische Motor
Tel Douglas 2019. Le Bron öl
Gray. 116 Süd 13. Str.
Bücher.
Auswahl: Ohne Lehrer Cngllsch
Wörterbücher. Briefsteller, Gesetz
bücher. Gedichte. Kochbücher. Dol.
metscher, Liederbuch, Sprachmeistcr,
Bewerbungsbriese, Amerikanische!
Vürgenecht Gesetzbnch, Geschäfts,
briefstcller. 'ektrizitat, Doktorbuch.
Amerikanische, Veflugelzuchter. Var.
tenbuch. Grasbau. -Milchmiltschift.
Bäckerrezrptbücher. Ingenieur. Ma
schinistenbuch. Deutsch.Amonkan'sche
Kalender. Schreibt für Gretispro
fVkkte. " '
Charles Sallmrh Publishing Co.,
205 East 45. Str.. New Zyork. N I
' Klassifizierte Anzeigen in der
Tribune bringen gute Resultate.