Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 03, 1920, Image 6

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Bin deutscher Leuergeist.
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Zum 150. Geburtstag Ernst Moritz Arndt?.
Von Anna Schwabacher-MeZchrsöer.
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Ernst Moritz Stirbt ine Jener
Rroflgeftolttn von 1813, die bei Vater
lande Lebensfaden durch Napoluni
Tyrann uns jahrelange- Entmutigung
deutscher Fürsten jetrisseji immer
wieder anzuknüpfen suchten. Ja heiszem
Bemühen spann er die schwache Jcid
lci rastlo! am Epingrad der, Zeit, ob
ihn auch die Spindel oft rauh verletzte,
wie von Hczenhand gefuhrt. Bit daß
endlich dennoch ein stärket , Seil drauö
ward, daran dal Vaterland sich mpor
tinge konnte aus tiefster Nacht zum
' Licht. . ' ' . .
Ernst Moritz Arndt wurde alt zwei
t Sahn bei Gutsverwaltert zu Scho
ritz auf der Insel Rügen am 26. Dezem
ber 1769 geboren. Sein Vater Kar in
freigelassen Leibeigner, wie Arndt in
seinen Erinnerungen cui dem äußeren
Leben" berichtet. Ein einfacher, arbeit
samer Mann, der feine acht Kind alt
Gotteös'eIen ansah und sie in Zucht und
Ehren heranwachsen liefe. Er gab ihnen
alt W von Meister Arndt oft hochge
prieseniZ Gut mit in das Lebe: die Ver
hülung ior jeglicher Verweichlichung.
Die Mutter nennt er die Krone von
allen. Sie erinnert an Goethes Mut
ter. Gleich ihr erzählt sie den Kleinen
selbsterfundene Märchen, singt mit ihnen
tei der Arbeit und erschließt daZ Ver
ftendnit für die Bibel und die Lieder
von Luther, Geliert und Gerhardt. Der
Vater aber treibt seine herzlich geliebte
Buben Sommer? wie Winters vor Mor
gengrauen heraus. 'Er schickt sie, ob'Z
auch draußen fiiirjnt und schneit, mei
lenweit zu Fuß. zu Pferd- und im
Schlitten über Land, um Bestellungen
und Einkäufe zu machen, rind hält sei
er streng auf praktische, nicht vermcich
lichende Kleidung und mäßige Kost.
Tante Sophie aber, der Mutter jüngste
Schwester, geht fleißig mit den Kindern
um, gleichwie Werthers Lotte mit ihren
jüngere Geschwistern. Sie schneidet
die Brote und pflückt daS Obst dazu,
häufig ober holt sich dieses der Heine
Ernst selbe? vom Baume herab, denn
ein riesiger Obstgarten , rahmt daZ para
diesisch an irtcr Meeresbucht gelegene,
von prächtigen Eichenwaldungea umge
bene Vaterhaus ein.
Eine Lichtgejalt ! ArndtS Kinder
leben ist ferner Onkel Hinrich, Vaters
ältester Bruder. Er ist ein , Original,
sehr patriarchisch veranlagt und durch.
' sonnt von Heitertcht. Sein Wcchlspruch
lautete: Doktor Luther hat gesagt,
wenn wott keinen Spaß verstünde, so
wchte ich nicht im Himmel sein." Und
Arndt artete darini Onkel Hinrich nach
lind blieb bis in seirf-Alter Freuird eines
herzhaften Lachens.
Dabet packte er doch schon als Knabe
des Lebens Ernst mit festen Händen an.
Voll glühendem Eifer lernt er, als der
Mutter Wissen Grenzen findet, beim
Hauslehrer Dankwardt und besucht fpä
, ter das Gymnasium zu Stralfund. Von
hier auZ geht er zum Studium, der
Theologie nach Greifswald. Von dort
lockt ihn nach zwei Jahren der Ruf Fich
tes nach Jena. Begeistert und ahnungs
voll sitzt, er ihm zu Füßen und lauscht
und lauscht auf dessen Offenbarungen.
Selbst feine persönlichen Aufzeichnungen
kommen darüber zu kurz: S? kurz -zeichne
ich meine Studienjahre an, weil
sich daran für meine Entwicklung schein
bar nichts Mtrftwürdiges begeben hat.
Ich wandelte auf dem alten Wege sott,
war aber dabei allmählich , freier und
leichter
Wir finden noch oft bei Arndt dieses
Selbstbeobachten zum Zwecke der Selbst
rziehung. Manches in ihm Liegende
brachten auch seine Wanderungen zur
Reise. Viele so gewonnene Eindrücke
legte er in einem seiner schönsten Werke
nieder: .Wanderungen und Wandelun
ß: mit dem Freiherrn von- Stein."
Hiervon wird noch mehr die, Rede sein.
Hellen Auges, in Lied auf den sangeS
frohe Lippen, mit magerer Börse und
kohlgestählten Gliedmaßen, so zog - der
junge Arndt seines Weges. Dann wie
der macht er sich einundeinhalb Jahr
seßhaft bei dem Pfarrer und leider als
solcher fast vergessenem Dichter des
IdyllS .Jucunde" Sheobald Kofegarten
of Rügen. Er predigt hier ,auch zu
weilen, kommt ober gerade durch die
praktische Ausübung feines theologische
Studiums davon ab, Landgeiftlicher zu i
werden. Sagt ihmdoch ein leises Ah
um, daß er dazu berufen sei, gleich sei
nem geliebten Meister Fichte als Lehrer
der Menschheit auf des Lebens Höhen
tzu . wandeln. ' Und gewaltig beginnt
Arndt auf Frankreichs heißen Puls
schlag zu horchen und auf des Ksrsea
alles andere niedertretenden Schritt.
Scho in der Jugend, so erzählt er. em
Porten ihn der Franzosen Eingriffe in
deutsches Gebiet. Und als er französi
sche Art während eines halbjährigen
Aufenthaltes in Paris, wohin er fast
ganz zu Fuß gewandert war, studiert
hatte, wird sein politisches Interesse im
mer wacher. Er erkennt in dem Korse
bald den Beherrscher der Weltgeschicke.
Ich sa, die herrische Gestatt der Zeit
sich schwinge und fortschreiten, folgte
seinen Listen, feinen Schlachten seine
?l'ltp!agen und Fauflgriffen Ich weist
richt aber nach der Schlacht 'von
Marengo wandelte mich ein Grauen an
vor dieser , Gestalt, vor dieser, von so
dielen und so hohen Mensche verg'ötter
Jen Gestalt, eS schien w mir unbe
tvußtes Grauen vor dem Jammer der
ächsten zehn Jahre zu sein.' - ,
Die Scklacht von 'Marengo war um
1300 welch ein Siherblick! Den die
tarauf folgenden zehn Iah brachten
Deutschlands schwerste Stunde.
Von Pari? aus ging Arndt nach Jta'
.lien. Oesterreich. Belgien, Schweden und
begründete zu Greifswald, wo er nua
kn der Universität lehrte, feinen häus
Va . mit sein 2Bliebe, ,
Tochter del Professort Quistorp. EI
starb bereits nach d Geburt des ersten
SohneS. ArndtS tiefer Schmerz über
den Verlust verblaßt dennoch bald in
ihm gegenüber dem übn dei Vaterlan
det Nöte.
Und nach dem furchtbaren Tage von
Jena schleudert r seine Schrift .Geist
der Zeit' (Band 1) in den politische
Feuerbrand Mitteleuropa!. Es war eine
furchtbare und furchtlose Anküigeschrift
wider Napoleon. Uneingeschüchtert ließ
de aufrechte Man da! Geschick so
vieler, Wege ähnlicher Schriften Lan
deSverwiescner. wie Minister von Stein.
Necker. Frau von Stal, ja. sogar dei
wegen mit dem Tode Bestrafter, wie des
Buchhändler Palm. Sei Wunsch war
et, daß sein großer Gegner die Schrift
lesen soute, und er laS sie. Es erfolgte,
wie vorauszusehen, sofort die AuS
stoßung ArndtS uS deutschen Landen
und feine Weiterverfolgung.
Arndt verlor die Ruhe nicht. Zu klar
sah er. waS komme konnte und was
kommen mußte, wenn man das Feuer
der Vaterlandsliebe, daS jetzt unter dem
Schutt schlief, im rechten Moment zu
entfache verstand. , Aber noch war die
ser Moment nicht gekommen. Noch zag
ten die Fürsten, noch schwiege viele der
später so begeisterten und begeisternde
Sünger. Zunächst war der Zweck feiner
Schrift erreicht, Napoleon ine Vor
ahnung davon beizubringen, daß auch
Tyrannenmacht ihre Grenzen habe. Sein
Söhnlei gab er nun in sichere Hut und
ging nach dem ihm von jeher ans Herz
gewachsene Schweden. Dort war ihm
König Gustav IV. wohlgeneigt. Tnn
eine tapfere Schrift Arndts zur Auf,
Hebung tu dort noch teilweise herrschen
den Leibeigenschaft hatte den König zwar
ernst verstimmt, dann aber wegen der
Gerechtigkeit ihre, Ursache ihm gewaltig
imponiert. Da aber fiel gerade in die
Zeit von Arndts Flucht nach Schweden
König Gustavs Absetzung. Statt seiner
ward der französische Marschall Berna
dotte schwedischer König von Napoleons
Gnaden. So ging denn Arndt unter
dem Inkognito eines Sprachlehrers All
man nach Berlin. Hier hoffte er un
erkannt zu bleiben und im Verkehr mit
Männern, wie Fichte, Schleiermacher
und ähnlich Denkenden dem Vaterlande
dienen zu können. , Unter diesem Ein
fluß lebte er zunächst wohlgeborgen im
gastlichen Hause des patriotischen Buch
Händlers Reimer, dessen Buchhandlung
heute noch in tzer Wilhelmstraße in Ber
li besteht.
Hier nun 'schreibt Arndt neben weite
re vaterländischen Schriften viele seiner
zündenden Lieder, von denen wohl die
populärsten: .Was ist des Deutschen
Vaterland', ferner Der Gott, der
Eisen wachsen ließ' und .Was blasen
die 'Trompeten, Husaren heraus'. In
jene Zeit fällt auch eine Begegnung
Arndts mit Preußens Königin Luise,
um Weihnachten 1808: .Ich kam ein
paar Tage vor Weihnachten an, dem
Tage, vor dem feierlichen Einzüge des
Königs und der Königin von Preußen.
Ich mußte den Zug und die Freude Ber
lins mit ansehen. Mehr Augen waren
naß vor Wehmut als vor Freude. Ter
schonen Königin, die sich dem begrüßen
den Volke im Fenster zeigte, sah man in
den rotgeweinte Augen den tiefen Gram
i der Wonne des Wiedersehens an.
Denn uo waren die alten, sieggewohnten
Adler hingeflogen? Meine Augen fuch
ten Scharnhorst, der blaß und der
schlössen? Blickes ..."
Aber Berlin bot gar bald dem Ver
kannten auch keine Freistatt mehr, seit
Preußens Hauptstadt scharfen militari
sche Ueberwachung seitens der Franzo
seit erhielt und durch Napoleon gezwun
ge ward, preußifche Truppe unter
Genera! Fort gegen Rußland auszu
rüsten. Eine kurze Zeit lang dient
Breslau Arndt alö Zufluchtsort. Hier
Ie:.4 er Gneisenau und Blücher kennen.
Berdea Helden windet er spater in sei
nem Gedicht Erinnerungäikder' Lor
beerkränze. Gneisenau nennt er den
Edelsten. Blücher den Mutigsten. Am
höchsten aber preist er den gleich ihm von
Napoleon verbannten Freiherr von
Stein. Ihn heißt er den Stärksten,
auch de unzerbrechlichen Stein". Zu
ihm, in feine Dienste und zugleich in
feine ihm frcunDschaftllch geöffneten
Arme .eilt er, als ihn nun mitten auf
planloser Flucht, wie eine Offenbarung
von oben, eine Einladung Steins zu sich
nach Petersburg trifft. Und don diesem
Zusammenleben der beiden großen Män
ner handelt hauptsächlich das bereits er
wähnt Werk Arndts .Meine Wände
rungen und Wandelungen mit dem
Reichsfreiherr Heinrich Karl Friedrich
vo Stein'. ES erscheint in der Ocf
fentlichkeit gleich nach den Freiheitskrie
gen, und noch heute schöpft mancher auS
seinem klare Quell. Nichts ist darin
beschönigt, es erzählt von Mannesstolz
vor Fürstenthronen, von Königstreue
und heißer Vaterlandsliebe, und schil
dert in der Hauptsache die an Erlebnis
sen reichen Jahre der Berbannung des
deutschen FreiheitssängerS bei dem von
ihm verehrte Freiherr Loa Stein am
Petersburger Hofe. Manch urkräftig
Wörtlein beider Manner findet sich da
rin, manche wohl eingetroffene Prophe
jetung.-
Von Petersburg auS gingen die Fa
den der Verfchwöruug gegen Napoleon.
Von Arndt nach SteinS Idee abge
faßte geheim chiffrierte Sendschreiben
flogen in den Händen furchtloser Ku
riere don Petersburg auS unablässig nach
Oesterreich, Schweden, England. Uner
mudlich war ihre Arbeit, dem bedruck
ten Preuße Verbündet z gewinne.
Stein uar der Kopf, Arndt die Hand.
So kam der Winter 181213 mit sei
r.en Europa erschütternden Geschehnis
sea: AorkZ kühner Tat, der fuMarz
Niederlage der Franzosen in Rußland
und Napoleons Flucht auZ dem brennen
den Moskau.
Das wor der gegebene Moment zur
Heimkehr Arndts und Steint und zu
i:ircra kühne Handeln. ' Jetzt mußte
dat längst geplante Bündnis des in tief
ster Bedrückung zaudernden Preußen
königt mit dem langst dazu bereite
Kaiser von Rußland zustande kommen.
Am 5. Januar 1813 verließen Stein
und Arndt Petersburg im Schlitten und
langte über Wilna und Gunchinnen
am ZL Januar in Königsberg an. Hier
beriete sie sich mit hohen preußischen
Würdenträgern, don denen besonder!
Vrk auf Arndt einen unauslöschliche
Eindruck machte: .eine starre, ntschlos
sene Gestalt, er sah aus wie gehackte!
Eisen, hat eS später gegen die Wischen
wohl Diesen. Die in dief Königs
beiger Zeit fallend Gründung von
Landmehr und Landsturm begeisterte
Arndt zu feiner vielgelefenkn. alles ent
flammenden Broschüre .Landwehr nd
Landsturm'. . ? -
Immer gewaltiger entrollt sich nun
das Seschichtsgkmäldt von ,1813. Die
Glut einer neue Morgenröte an
Deutschlands Himmel begeistert Arndt
zu immer neuen, Feuergeift atmenden
Liedern. Vereint mit Körner. Schen
kendorf. Fsuquö, mit denen r in Der
kehr gelangt. E! erscheinen außerdem
and II und III vom .Geist der Zeit'
und ,er Rhein, Deutschlands Strom,
aber nicht Deutschlands Grenze". Und
Arndt schreibt hierin das unsergeßliche
Wort nieder: .Wenn Frankreich den
Rhein und feine festen Stellunge be
Litzt. so ist das Niederland und die
Schweiz und also auch der größte Teil
von Oberitalien geradezu von ihm ab
hängig. so liegt ihm das übrige Deutsch
land bis an die Elbe und dns Rnbmr
'land osfen. und es mag ungestraft her
eir-recyen, wie es will. Zu ihm aber
darf ungestraft kein Heer bis an den
Rhein. Will man also den Franzosen
das Ueber-ewicht in der Tat entwinden
und nicht bloß zum Schein, so müssen
:utschlands alte Grenzen wiedergewon
nen crden ... Die Deutschen wollen
nur ihr S.l'übrliches wieder baben. di,
Menschen ihres Landes und ihrer Zunge,
die ihnen unter Ludwig'XIV. und XV.
und in der letzten französischen Raubzeit
-entwendet worden sind. Diese uralte
germanische Grenze sieht an' dem Böge
sus, dem Jura und den Ardenne durch
Art, und Sprache deS Volkes unverkenn
lich und unverrücklich fest, und ' nichts
Frinzösisches, welches sie nur verderben
würde, soll von , den" Deutschen je gc
nommen werden DaS war Ernst Mo
ritz Arndts politisches Glaubensbekennt
nis und Deutschlands Einigung fein
und vieler großer Männer Traum. Und
als des Krieges Stürme endlich fchwie
gen, da gab Arndt der deutschen Ju
gend Feuer von feinem Flammengeist.
Da wirkte er an der Universität zu
Bonn als Professor der Geschichte. Dort,
an seinem geliebten Rhein, gründete er
sich ein zweites Mal ei Heim mit
Schleiermacheis Halbschwester Nanny
als Hausfrau. Hier entstehen unter an
deren feine viel zu wenig bekannten, rei
zenden, hochpoetischen Märchen und Ju
genderinnerungen.
Um 1820 aber ereilt ihn das dama
lige Geschick dieler ihm Geisterverwand
ter, wegen .demagogischer Umtriebe'
seiner Stellung entsetzt zu werden. Eine
viele Jahre währende gerichtlich Unter
suchung folgte. Seine Rechtfertigung ist
in seinen .Erinnerungen aus dem Luße
nn Leben' im letzten Kapitel enthal
ten Der unbeugsame Man trug auch
dies erhobenen Hauptes. . Dennoch wa
ren es bittere, schwere Jahre, die ihm
diesen Seufzer erpreßten:
Wem dni Kammenmuud s?in lebteS Tchiiksal
ist,
Den nimmt ew sel'ger Ti wi frischen Mut
' . . iet Stimdm,
Doch aus tonn Liltvitt mit tmilend Uabeln fixt,
Tnrdt Millionenlod mit Millionen Wenden."
Ich wän längst - untergegangen,'
schreibt er ferner über diese Zeit.- .wen
ich mich an der eisernen Mauer eine!
guten Gewissens nicht hatte aufrecht hal
te können.' '
Nach zwanzig Jahre endlich ward
Arndt in all seine Aemter und Würden
wieder eingesetzt. Ader die Volksstimme
hatte ihm schon früher, Recht gesprochcn.
Um dat Jahr 1848 war's, in der
Paulskirche zu Frankfurt a. M., wäh
rend der Nationalversammlung, als ein
Greis. Mitglied, des Parlaments, als
einer der letzten in den vollen Saal trat.
DaS war Ernst 'Moritz Arndt. In wei
ßem Haar und gebeugt am Stäbe. Da
erhob sich ein Brausen im weiten Raume,
und Jakob Venedey, der berühmte Po
litiker und Historiker, bestieg die Tribüne
und forderte die Versammlung auf, sich
zu erheben zu Ehre Vater ArndtS. Und
alles siand auf und jubelte ihm zu, und
seit jcner Zeit hieß man ihn in deutschen
Landen nur noch den Vater Arndt. ,
Und wiederum nach einer . Spanne
Zeit, am 26. Dezember 1L5S. da feierte
Arndt feine SO. Geburtstag zu Bon
am Rhein, das heißt, nicht er feierte
dazu war er zeitl'benS zu fchlicht
aber alle! feierte ihn. Dieser Tag war
cist ei deutschet Nationalfest. Vo
-Blumen überschüttet faß der greise Dich
ter am Fenster, und trotz eisiger Kälte
wogte drunten eine Menschenmenge, er
brauste eS aus Tausenden von Kehlen
deutscher Studenten und deutscher Mäd
chen: .WaS .ist deS Deutschen Vater
land'. Möchte doch dies Lied gerade jetzt
fein Wunderkraft recht auf die Deutschen
einwirken lassen, auf daß Meister Arndt
recht behalte auch diesmal, wie so oft.
Ist'S Bayerland. ist'S Preußenland? O
nein, o nein, dat ganze Deutschland soll
et sein: . ' '
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(Voffische Zeitung )
Die neue Eiiteutenote hält im Prinzip
an der Forderung einer Entschädigung
siir die in Scapa Fkom versenkten
Schiffe in Gestalt der Auslieferung deut
scher Schwimmdocks. , Kräne, Schlepper
und Bagger fest. Sie macht nur eine
Scheinkonzcssion, wenn sie andeutete, daß
deutsche Reklamationen nach Anhörung
der Wiedergutmachungskommission .im
Geiste der Billigkeit' geprüft werde
sollen, m ist offensichtlich, daß dabei
nicht viel herauskomme kann. Die ziel
bewußte englische Kommission werde
über die deutschen .berechtigten Lebens
interessen' immer anderer Ansicht sein,
als wir selbst.
Die, Konsequenzen der Ententc-Forde
rungen, deren rechtliche Begründung noch
immer unhaltbar ist, sind auch in ihrer
abgeänderte Form noch so fchwerwie
gend, daß sie noch einmal klar zusam
mengefaßt werden soll. Das deutsche
Volk muß erkennen, daß eS buchstäblich
um seine wirtschaftliche Zukunft, um daS
Letzte, war es noch zu verliere hat,
geht. - Der englische Handelsminister
Runcimann sagte 1913 im Unterhaus:
.Deutschlands Handel muß so getroffen
werden, daß eS auf Jahrzehnte fein
Haupt nicht mehr erheben kann und die
Möglichkeit verlieren , muß, feine Stel
lung auf dem Weltmarkt wiederzuero
bern.' Hierzu follen die Scapa Flow
Fzrderungen helfen. Es handelt sich da
bei wohl um die logische Fortführung
eines wohldurchdachten Planes, dessen
Erundlagen bereits auf englisches Be
treiben .durch den FriedenSvertrag sicher
gestellt worden sind. Nach dem Raubes
i is . ... r . . r-c 1 1 . , i i .
wi vcuijacn auoeissionc ou jfji ein
tödliiher Schlag gegen ihren Wiederauf
bau und gegen die Großschiffahrt nach
Deutschland überhaupt geführt weiden.
Die Bestimmungen , deS Friedensver
traats, die von der Jnternationalisierung
der deutschen Flüsse handeln, bilden ei
Die Zukunft Wiens.
Ei Bericht Prof.
I der .Oesierreichifchen Rundschau'
veröffentlicht der gewesene Handelsmini
st Prof. Dr. Friedrich Wicser tinen
Bericht an die Londoner Hungerionfe
renz' über .Der Kampf gegen de Hun
ge. in . Oesterreich', in dem er nach
außerordentlich klarer Darlegung der
österreichischer. Wirtschaftslage und der
Folge der LoStrennung der Sukzefsions
ftaaten über WienS Zukunft nachstehen
de! ausführt: '
t Es gibt viele Mensche im Ausland,
und vielleicht noch mehr i Oesterreich
selbst, die der Meinung sind, daß die
Auslösung Wiens unaufhaltsam sei. Sie
meinen, Wien könnte etwa , den Rang
von Brüssel oder Stockholm behaupten,
aber nicht mehr. Von solche Erwartun
gen ist vorläufig nur so viel gewiß, aß
Wien einen großen Teil der, Männer
und dcr Familien der Männer verliere
muß, die am Hofe und in den zahlrei
che Zentralstellen des Reiches tätig wa
ren. Mehr vielleicht als die Zahl wiegt
der gesellschaftliche Rang der Schichten,
die für Wien verloren gehen. Mit dem
Hofe werden vielleicht der große Adel
und manche andere Personen ausschei
den, dir durch Hof und Adel angezogen
waren, dieser Kreis aber ist es gewesen,
an dessen Ansprüchen sich daS feinere
Wiener Gewerbe, daS Knnstgewerde, ge
bildet hat. Ist jedoch dieses Gewerbe
heute icht schon selbständig genug ge
worden, um sich trotzdem zu behaupten
und weiter zu entwickeln, so wie es in
Paris oer Fall gewesen ist, nachdem der
königliche und der kaiserliche Hof ver
schmunden waren? Jedenfalls ist .Wien
nicht etwa eine. Beamtenstadt, sondern
eS ist eine große, eine der größten In
lustriestädte und eine Handelsstadt; ti
hat zahlreiche erfahrene Unternehmer
und ausgebildete Arbeiter, die bei der
Produktion hochwertigen Produkte be
schäftig! sind, und e! ist der Sitz deS
großen österreichische Finanzkapitals;
es ar nick! nur die politische, sondern
auch die wirtschaftliche Hauptstadt von
Oesterreich und dazu in einem nicht ge
riluu UU fainti H eck a Un.
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Der Hamburger
Die Julmnjt der
Von Vizeadmiral
Stück, dieses Gesamtplanes. Auf Elbe,
Oder' und Memel werden gemischte
Kommissionen , die , Schisfahrtsverhält
nisse regeln und zwar in einer Form,
daß Deutschland immer in der Minder
heit ist, und die großen Seemächte außer
England überhaupt nicht vertreten sind.
Der Artikel 344 des FriedensvertrageS
stattet diese Kommission mit ungeheuren
Befugnissen aus. Deutschland bleibt noch
Artikel 336 für alles verantwortlich. waS
diese Kommissionen anordnen. Nach
Verlust der eigenen Flotte hat Deutsch
land ein großes Interesse an der freien
Konkurrenz aller Seemächte in deut
fchen Häfen. England will Deutfch.and
nun durch die Auslieferung der Aigger,
Docks und Schlepper die Möglichkeit
nehmen', dieses Interesse zu betätigen. Es
will allein darüber bestimmen, wie tief
die ' Flußmündungen fein follen und
welche Schiffe demnach Zutritt nach
Hamburg. Deutschlands Hauptstapel
platz, haben werden. ' Zwischen dem
Kanaleingang bei Brunsbüitel und de;
Elbemllndung liegen zwei Triebsand
darren, die dauernd gebaggert werden
tnlissen' um daS Fahrwasser offen zu
halten. ' Werden diese Baggerarbeiten
auch nur vorübergehend eingestellt, so
bilden sich sofort Untufen, auf denen die
großen Schiffe festkommen.
Die für das Abschleppen erforderliche
Schlepper oder Leichterschiffe würden in
Zukunft englisch sein, ebenso die Docks,
m denen etwa beschädigte Schiffe gedockt
werden müßten. England hat in Ost
asien sehr gute Erfahrungen mit seinem
dortigen, Dockingnopol, gemacht. Die
Folgen würden dann die sein: Die qro
ßen Schiffe der nichtenglischen See
mächte würden ihre Fahrten nicht mehr
bis in die deutschen Häfen ausdehnen,
wo sie nur Gefahren, hohe Versicherungs
drämien und Ueberliegckosten erwarten,
sk würden eS-vielmehr vorziehen, ihre
Ladungen in England zu löschen. Von
Wieser.
garn. . Wenn eL auch aufgehört hat, die
politische Hauptstadt zu sein, so könnte
eS deshalb immer noch als wirtschaft
liche Hauptstadt fortbestehen und blühen.
Die Rückbildung de! großen und mäch
tigen ' Produktionsgibiktes deS alte
Oesterreich-Ungarn zu einem halben
Dutzend kleine? und daher ohnmächtiger.
Produktionsgebiete dient keinem der
Teile. Ist nicht schon der Zerfall der
gemeinsamen Währung ein gemeinsames
Uebel? Müßte nicht der Zerfall der Kre
ditorganifation ein weiteres gcmeinsamet
Uebel sein? Und ebenso die Störung
im Aufbau der Arbeitsteilung? Sollte
der große Produktionskörper, der durch
die Arbeitsteilung im alten Oesterreich
aufgebaut war, wirklich dazu bestimmt
sein, zu zerfallen? ?
Der nationale Eigennutz wird eS zu
nächst verlangen, er wird 'den Wirt
schaftskricg an Stelle der wirtschaftlichen
Einheit haben wollen. Die politischen
Widerstände, die heute den Forderungen
nach Kohle und Zucker geleistet werden,
si..d eigentlich schön der Anfang des
Wirtschaftskrieges. Wien braucht den
Kampf nicht zu scheuen, eö hat einen
weiten geschichtlichen Vorspiung voraus,
et hat allein die genügende Zahl kennt
ni.reicher wirtschaftlicher Führer sowie
begabter und gewandter , Arbeiter, eS
bat allein das genügend große Kapital,
daS freilich beträchtlich, an Wert in
büßen, müßte, falls unsere Gcldentwer
iung nicht wieder gutzumachen wäre.
Die alliierten' Mächte werden sich zu
entscheide haben, in welchem Sinn sie
ihre überragende politische Skliung gel
tcnd mqchen wollen. Sie könnten "sich
dafür entscheiden nach dem militärischen
Krieg den wirtschaftlichen Krieg fortzu
setzen,! und nachdem sie Oesterreich poli
tisch aufzelöst haben, den übriggebliebe
nen Rumpfs zugunsten der neuen slawi
schen Staate auch noch wirtschaftlich
zu schwächet. Es . mag dahingestellt
bleiben. w:j sie sich entscheiden, klar ist
nur da! eine, daß diejenigen Parteien
4 Kvid. die ei Hi zur Aufgab, gr
".mi ruir i ,
r-"-0l:fef- !
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U irT'jÜ'1.
, JCamburg
frgihcfev
Freihafen.
dmijchen Mjen.
a. D. sllweg.
dort würden sie dann durch kleinere, ia
erster Linie wohl englische Schiffe weiter
befördert werden. Damit wurde Lon
don wieder der große europäische Um
schlagplatz werden, der es bor dem Auf
blühen , der deutschen, Häfen war. Alle
Waren von Uebersee würden für Deutsch
land mindestens um die Kosten und
Epes?r der Umladung in England teurer
werden. Auch die deutschen Ezvort
waren würden nur um einen ähnlichen
Brag teurer im Ausland zu verkaufen
sein als die direkt verladenen englischen.
Deutschlands eigene Handelsschiffe wür
den in Permanenz nur eine beschränkte,
unrentable Größe haben und würden da
durch schon auf dem Weltmarkt weniger
konkurrenzfähig sein. Durch den Fort
fall der amerikanischen und japanische
Konkurrenz würde England den Mittel
ruropaischen Markt vollständig kontrol
licren. -
' Die geforderte- Auslieferung der gro
ßen TockS. auf die England sicher be
stehen wird, legt die Bau und Repa
raturtätigkeit deutscher Werften auf
lange Zeit lahm. Entstehen daneben,
wa Deutschland nicht hindern kann, eng
lische Konkurrenz Gesellschaften in
Deutschlands eigenen Häfen, so wird die
Zukunft seiner Werften überhaupt in
Frage gestellt. DaS würde bedeuten den
endgültigen Verzicht uuf eine eigene Han
delsflotte und damit dauernde Verteue
rung feiner ganzen Perforgung oder aber
Echiffsankäufe im Auslande zu ungc
heurcn Preisen und damit auch eine wei
tere Verschlechterung der Valuta. Auch
alle Rcparaturmöglichkciten kür Schiffe
fallen fort. Nicht nur die Besitzer der
Werft und Ncederei-Aktien, sondern dai
ganze deutsche Vrlk muß die Kosten für
diese Verteuerung der Lebenshaltung tra
gen. Am unmittelbarsten werden na
türlich die zahlreichen Arbeiter und An
gestellte getroffen, die von der Seeschiff
fahrt direkt ' leben, wen Deutschland?
macht haben, den Kampf gegen den Hun
ger zu kämpfen, sie hierbei nicht unier
stützen dürfen. ...
Oesterreich erwartet aber auch, daß
die Reparationskommissio ihre Voll
machten in dem Sinne gebrauche, daß
alles getan wird, waZ sonst zur Abwehr
der Not geboten ist.
Vlsckade und
- Haarwuchs.
Die Erfahrung, daß während d!
Krieges dcr Haarwuchs bei vielen Men
fchen sehr stark gelitten hat, ist von ver
schiedenen Seiten gemacht worden, 'und
zwar ist dafür nicht etwa bloß, wie die!
öfters geschehen, die Wirkung deS
drückenden Helm's verantwortlich zu ma
chen, sondern der Haarausfall ist bei
unS, wie Geh. Rat Zuntz in einem Auf
satz der .Naturwissenschaften' hervor
hebt, auf die durch die Blockade bedingte
eiweißarme Ernährung zurückzuführen.
Dies Zusammenhang zwischen Ernäh
rung und Haarwuchs hat der berühmte
Physiolog näher untersucht und festge
stellt, daß z. B. bei den Schafen eine für
Fleischbildung ausreichende Eiweißmenge
noch nicht genügt, um daS Wachstum der
Wolle i ergiebiger Weife zu fördern.
Zu diesem Zwecke mußte ein erheblicher
Zuschuß vo Eiweiß gegeben werden.
DieS ist daraus zu erklären, daß sich ge
wisse Eiweißbauelemente, die im Fleisch
und in dem pflanzliche Eiweiß der
Futterstoffe in geringen Mengen, ent
halten sind, sich im Haar viel reichlicher
vorfinden, und ei muß daher sehr viel
Eiweiß zersetzt werden, dessen für daS
Haar charakteristische - Bestandteile zur
Haarbildung dienen, damit auf diese
Weise eine reichlichere Wollmenge erzielt
wird. '
Zuntz hat daraufhin versucht, die cha
rakteristischen Bestandteil deS HaareS
den Tieren in, größere Mengen zuzu
führen, indem er die an "sich unverdau
liche Hornfubstanz, aui der dat Haar
im wesentlichen aufgebaut ist, durch ch?
mische Eingriffe derart spaltete, daß sie
verdaulich wurden. Durch die Zufüh
rung dieser Hornsubstanz gelang eS
nicht nur, daS Wachstum der Wollhaare
beim Schaf, fondern auch dat Wachstum
bet Kopfhaare de! Menschen ganz außer
ordentlich z fördern. Die unter der
EiMirlung dieser ErnZhrung . ggoiH
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Seehäfen mehr ober weniger veröden. E
ist offenbar die englische Absicht, eine
Teil des bisher über Hamburg geleitetes
Handels dauernd abzuleiten und untetz
seine eigene Kontrolle zu bringen. Ham.
bürg war bisher der große Ozeanhafen
der Ostsee. ' Der Hamburger Freihafen
hat immer eine große Rolle für den
Verkehr ach Rußland gespielt, wenn
dessen Häfen im Winter vereist waren.
Diese Rolle wird jetzt England über
nehmen, indem es sich eigene Stützpunkte
in der Ostsee schafft. Die Festsetzung,
in Donzig, in Memel und die englische
.Nandstaatenpolitik' in Rußland lassen
das klar erkennen. 'Diese Plätze wird
England nach seinem Befinden und zu
seinem Vorteil auszubauen trachte. Da
zu braucht eS die Deutschland zu ent
reißenden Bagger und Docks. Die
Schiffahrt auf' den Rhein hat England
bereits nahezu monopolisiert. Köln ist
im Begriff, ein ganz englischer Hafen
zu werden. Es ist daZ englische Ziel,
der Vermittler deutschen Außenhandels
zu werden. Es wird dabei seine Spesen
so bestimmen, daß Deutschland für lange
Zeit sein Haupt nicht wieder erheben
kann.
Die Eniente verlangt unter Ablehnung
des deutschen Schiedsgerichtsvorschlage
sofortige Zeichnung, deö Protokolls. SI
droht bei Verzögerung mit Kündigung
des Waffenstillstandes und Einmarsch. ,
Deutschland ist wehrlos. Die Verhand
lungsmöglichkeitcn scheinen erschöpft. Die
Lage der Regierung ist' schwierig. Sie
muß aber klar darüber sein, daß von
tXsilischen Nachprüfungen' nichts zu er
loffen it. Die von der Entente ge'
troffene Auswahl des für Deutschland
Ik.bensiio!wendigen Geräts an Baggern,
Docks, Schleppern, Kränen 'wird ihm
kcmcsfalls so viel belassen, wie eS zum
Aiederaufbnu und zum Leben benötigt.
Die Faust Englands ist über Deutsch
land. -
jenen Haare übertrafen an Dicke dieje
igen der auf normale Weise genährten
Schafe um etwa ein Drittel; beim M:n
fchen stieg die tägliche Haarproduktion
beinahe auf das Doppelte. Wie also
hier durch stärkere Zuführung von Ei
weiß der Haarwuchs gefördert wird, ss
hit zweifellos die unzureichende Zufüh
rimg von Eiweiß während der Blockade
den Haarausfall bei vielen Menschen ,
hervorgerufen.
Die Gesellschaft für Theater.
schichte in Berlin hat in ihrer Haupt
Versammlung am 14. Dezember eine
neuen Vorsitzenden gewählt i der Per
son des Professor! Dr. Max Herrmsnn
von der Universität Berlin. Prof. Herr
mann, von dessen in Aussicht stehendem
theatcrwissenschaftlichkN Seminar kürz
lich die Rede war. ist der Begründer -wissenschaftlich
betriebener , Theatcrge.
schichte und hat ihrer Erforschung so ent
scheidende Anregungen gegeben, daß die
Arbeit der Gesellschaft unter seiner Füb
rung jenen Grad von Bedeutung und
Ansehen wird erhalten können, für de
der Ruf dieses bewährten Organisators
und Gelehrten bürgt.
Münchener Theaterslandal. Die
Münchener. Kammerspiele erlebten am
14. Dezember einen Skandal, der in de,
Theatergschichle Münchens noch nicht
dagewesen ist. Bei der Stelle deS Stük
kes .Schloß Wetterstein' von Wedekind, '
wo es heißt .Keine Frau ist entehrt,
wenn se sich um zwei Millionen verkauft
....', setzte ein ungcheurer Lärm i.
Gegenstände wurden auf die Bühne ge
worfen. so daß jede Möglichkeit, weiter
zu spielen, unterbunden war. Schutz
leute räumten da! Theater. ES ist fest
zustellen, daß die Mehrheit de! Hause
den AbSruch der Aufführung erzwäng. '
Die Liebe ist ine zarte Pflarze,
aber die Ehe wirft einen Reif darauf.
Die Frauen behaupten nervö! z
sein, wen sie die Männer den ganze
a ciww niaajen.
Warum sich Dummheit paart mit Lift.
San ich gen, dir sagen.
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