Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 24, 1920, Image 6

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y,,, (M
s in
Erzählung do
(Iß. Fortsetzung.) ,
Die Mittheilung des Wirtbki berichte
so auf Wahrlieit, denn dah die Worte
r Burschen sich auf da? junge Mädchen
zogen, unterlag keinem Zweifel.
Tue Klingel ertönte, der erbärmliche
orhang wurde emporgezogen, die Vor
llung begann.'
Die langsam mit dem Bucht In der
-and hervortretende Louise war Elja,
e er so lange gesucht hatte,
l Er täuschte sich nicht, er hätte laut
if schreien mögen. Tie Burschen zischten
uter und lauter, einige Stimme Ber
iefen sie ,ur Ruhe, sie hörten jedoch
cht daraus.
Platin war zu bestürzt um die Bur
)en, die er mit der Hand erreiche
mnte, zu züchtigen ; sobald er Elsa er
.nnt, hatte auch er die Fassung verloren.
!S sie hinter die Coulissen eilte, stürzte
fort aus dem Saale. Er mußte sie
rechen. sie beruhigen, ihr sagen, daß
ne schändlich Intrigue gegen sie ge
üelt wurde, er mußte sie schützen und er
är entschlossen, dies mit aller Jfrast zu
,un. ....... ,
. Auf dem Flur des HauseZ, in welchem
!r Saal sich befand, angelangt, fragte er
ach dem Director. Er mußte ihn spre
ta, um durch ihn zu Elsa zu gelangen,
m Saale lärmte das Publikum, weil die
jorstcllung unterbrochen war,, er hörte
je laute, drohende Stimme des Direc
nS, ohne daß er wußte, in welchem Zim
itt sich derselbe besand.
Der Hausflur war nur matt erleuchtet,
; wandte sich fragend an Mehrere, welche
t orübereilten, Niemand gab in der Ver
' Irrung Antwort. Schon wollte er in
; nächste Thür eindringen, als er eine
ohe Frauengestalt, die den Kopf mit ei
; em Tuche verhüllt hatte, über den Flur
; inHusche und auS dem Hause eilen sah.
)er Gedanke, daß eS Elsa sei, erfaßte ihn.
, nd ohne Zögern folgte er ihr. Er sah
ta in eine dunkle Gasse einbiegen, welche
'ur Stadt hinaus führte.' Wohin wollte
:it ? Er folgte ihr, so fchnell er konnte,
er Wind trieb ihm Schnee und Regen
n'Z Gesicht. Hörte er nicht das Rau
,chen eines Mühlrades oder täuschte ihn
ein Ohr I Er erinnerte sich, daß in jener
kichtung sich ein Fluf; befand, sollte
,ie Fliehende zu ihm eilen ?
Dieser Gedanke machte sein Bluter
narren, allein nur einen flüchtigen Augen
blick lang, dann raFte er alle Kräfte zu
; ammen, um die Voraneilende einzuholen.
Zchon hörte er deutlicher das Rauschen
'es Mühlrades, scho sah er das Wasser
es FlusZeS schimmern, nur wenige Schritte
var er noch vom Ufer entfernt, da holte
i die Fliehende ein und hielt, ihre Arm
ufaffend, sie zurück.
Die Unglückliche sank erschöpft nieder
und suchte ihre Arm auS seiner Hand zu
:$h. .,, . ' ,
.Lassen Sie mich lo, haben Sie
Erbarmen mit mir, ich kann nicht mehr
leoen!" rief. sie.
? An der Stimme erkannte er Elsa.
.Elsa, Fräulein Stein ! rief r und
beugte sich nieder, um die halb Ohnmäch
tige emporzurichten. -'.
; Beim Nennen ihres Namens zuckte Elsa
fast erschreckt zusammen, dann hob sie den
Kopf empor. Einen Augenblick lang sah
sie Platen forschend an und als sie ihn
. erkannte, brach sie mit- dem Ausrufe :
'.Allmächtiger Gott ! wieder zusammen.
Platen beugte sich' zu ihr nieder und
versuchte, sie zu beruhigen, sie hörte auf
seine Wort nicht.
.' ) Lassen Sie mich sterben bat sie end
xlich. Der Tod, nur det Tod kann
;ir Ruhe bringen ' ' ' .
. i Besänftigend sprach Platen auf sie ein,
'endlich hörte er sie heftig weinen, und die
s Thränen schienen das, waZ so erdrü
''öevd auf ihr gelegen, zu lösen und zu
, jildern.
j- Die Heftigkeit des Winde hatte sich
i gesteigert, der Regen war stärker gewor
J den, Platen bat sie, mit ihm zu gehen.
I .' .Ja) darf mich hier nicht sehen lassen,'
. sprach sie. ,AlS ich heute Abend die
Bühne betrat, hat man mich mit Zischen
empfangen, als ob ein Makel an mir
. hafte. Man glaubt auch hier mit mir
' spielen, zu können, und doch war es mein
fernstes Streben, mir eine Lebensstellung
J ja gründen," , : -
4 .Nein, nin siel Platen ein. . Nur
iue Scha1pielerin hat gegen Sie intri
' guirt, um zu verhindern, daß Sie hier
i ngagirt 'werden, nur einige Burschen,
j welche dazu gedungen waren, haben ge
zischt, ich selbst habe S gehört
i .Sie waren im Theater Y rief Elsa.
I I .Ja, ich bin Ihnen von dort nach
geeilt. Hier dürfen Sik jedoch nicht-län
: g bleiben, Sie sind nur , leicht ge
kleidet, kommen Sie, folge Sie mir)
. ich verspreche Ihnen, daß Sie Niemand
jehen soll '
; Er versuchte Elsa emporzuheben, sie
- rührte sich Nicht. ,
' . .Mißtrauen Sie auch mir?" fragte er.
.Nein gab Elsa zur Antwort und
'. ersuchte aufzustehen. Sie war zu schwach.
, ! ließ es aber ohne Widerstreben geschehen.
A daß er ihr behilflich war. Auf seinen
' I Arm gestützt, ließ sie sich von ihm führen.
: .Wohm wollen feie mich bringen
t fragte sie nach kurzer Zeit, indem sie zö
gernd stehen blieb. '
f .Nach dem Gasthause, in welchem M
wohne gab Platen zur Antwort. '
.Nein, nein, ich kann dorthin nicht'ge
hen!" rief Elsa hastig.
' .Weshalb nicht T ' ' ' - " . '
Elsa zögerte mit der A!i?5rt.
.Weshalb nicht?" .wiederholte Platen
noch einmal. .Schenken Sie mir Ihr
volles Vertrauen, Sie dürfen tV"
.Ich tun von allen Mitteln tutblößk,
, ich habe nichts, nicht? mehr. Aus
tms Engagement hier war meme. letzte
i HoLuunz gebaut, ia) würde Miede gt
2l d e l.
Fxiedrüh Friedrich.
tttt
wesen sein, wenn ich nur so diel erhallen
hätte, um den Hunger zu stillen l Auch
diese Hoffnung ist vernichtet ! Weshalb
haben Sie mich am Flusse zurückgehalten,
jetzt wäre Alles beendet !"
haben Sie nicht an Ihre unglückliche
Mutler gedacht, w'lche aus Aimfl um
Sie fast vergeht V warf Platen in.
Er suhlte Elsa'S Hand heftig zittern.
.Ich habe seit Tagen schon an nichts
mehr gedacht, ich glaubt, ich kann nicht
mehr denken !" erwiderte die Unglückliche.
Aus meinem Kopse lastet ein unsagbarer
schwerer Druck, die Brust ist mir zusam
menaepreßt. Ich habe mich seit Wo
chen vergebens gesehnt, nur ein einzige
Mal weinen zu können ; heute . Abend ist
eS mir zum ersten Male gestattet aewe
sen!"
Ihre Stimme bebte.
.Kommen Sie, kommen Sie,
Sie sind krank drängte Platen.
.Wird der Wirth Ihre! Gasthauses
mich aufnehmen ? Ich bin hier schon von
mehreren Thuren zurückgewiesen worden.
und meine An pruche waren die beschei
bersten i"
.Ich bitte, kommen Sie !" wiederholte
Platen noch einmal. .Vertrauen Sie
sich meinem Schutze und meiner Ehre an.
und scheuchen Sie jede Besorgniß von
sich. ich stelle Ihnen Alles. AlleS,
waS ich besitze, zur Bersugung 1"
' Elsa ließ sich durch ihn fast willenlos
werter fuhren.
In dem Gasthause angelangt, lieg er
sie durch deS Wirthes Frau sofort aus
ein Zimmer bringen, dann zog er den
Wirth zur Seite.
..Thun Sie für die Dame Alle?, was
in Ihren Kräfte steht sprach er. .Sie
ist leidend, lasien Sie Ihre Frau selbst sie
pflegen, ich werde Sie in reichlichster
Weise dafür entschädigen. Verschweigen
b, da sie hier ,st, Ia en Sie Nieman
den zu ihr. und wenn der Theatcrdirector
oder ein Anderer nach ihr fragen sollte,
so weisen Sie dieselben zu mir. Ich ver
lange, daß die Dame mit der größten
Hochachtung und Schonung behandelt
wird, mögen Sie augenblicklich auch
Verschiedenes nicht begreifen, ich werde
Ihnen in den nächsten Tagen Aufklärung
geben, und Sie werden es nicht bereuen.
meinem Wunsche nachgekommen zu fein.1
Wer Wirth versprach. Alles zu thun.
Platen telegraphirte sofort an die Ee
heimräthin und den Freiherrn, um ihnen
Elza'S Auffindung zu melden. Erst dann
begab er sich in sein Zimmer. Er war
fo heftig erregt, daß er selbst der Ruhe
bedürfte.
Am folgenden Morgen ließ Elsa Pla
ten durch den Wirth bitten, zu ihr zu
kommen. -
.Die Arme scheint sehr unglücklich zu
sein, denn sie hat heute Morgen wieder
viel geweint fügte der Wirth hinzu.
.Meine Frau hat mir mitgetheilt, daß sie
gestern den ganzen Tag über nichts ge
nossen, da ist es freilich kein Wunder,
wenn sie sich sehr schwach fühlt
lia Inft, als er in da? Zimmer trat.
halb gebrochen am Fenster; sie wollte
sich erheben, um ihm entgegen zu gehen,
ihre Kniee schwankten, und sie mußte sich
am Stuhle halten, um nicht umzusinken.
.Herr v. Platen hob sie endlich an,
ohne die Augen aufzuschlagen, mit leise
bebender Stimme, .einmal sind Sie schon
für meine Ehre eingetreten, gestern
haben Sie mir das Leben erhalten,
ich danke Ihnen, obschon Sie mir viel
leicht einen größeren Dienst erwiesen,
wen Sie gestattet hätten, daß ich meinen
Entschluß zur Ausführung gebracht. Ich
lebe jetzt, allein ich weiß noch nicht, wie
ich dies Leben ertragen soll !
.Spreche Sie nicht so !" unterbrach
sie Platen, ruhig mahnend. .Noch zittert
in Ihnen die ganze Erngung nach, in der
Sie sich befanden, Sie werden ruhiger
werden und anders denken. Auch ich
weiß, daß oft so düstere Schatten auf un
ser Leben fallen, daß wir die Hoffnung
verlieren; kein freundlicher Blick scheint
sich uns zu bieten, und doch ziehen die
Wolken, welche den Schatten warfen,
häufig weit schneller vorüber, als wir
glauben!" - "
Elsa schüttelte langsam, zweifelnd mit
dem Kopfe.
.Erweisen Sie mir noch einen Dienst
sprach sie dann. .Schreibe Sie meiner
Mutter, daß ich hier bin ! Ich kann es
nicht, ich bin von ihr gegangen mit dem
Entschlüsse mir eine Lebensstellung zu
erringen, ich kannte das Leben noch
nicht, jetzt bin ich so unsagbar tief gebe
müthigt, daß ich ihr nicht schreiben kann.
Aber ich sehne mich nach ihr, es verlangt
mich, mich an ihr Herz zu werfen, ich
fühle, daß ich dastehe, hilflos wie ein
Kind, dem die Eltern genommen sind,
nicht weiß, wohin es sich wenden soll."
.Ich habe Ihrer Mutter bereits ge
stern Abend Nachricht gegeben, daß ich
Sie endlich gefunden gab Platen zur
Antwort.
Eine flüchtige -Secunde lang richtete
Elsa den Blick auf ihn. Fiel eS ihr auf,
daß er sie gesucht hatte? ?
.Haben Sie ihr mitgetheilt, daß sie
hierher kommen möge V fragte sie dann.
.Ja, und sie wird kommen, weil ich die
Angst kenne, die sie Ihretwegen erduldet
hat."
NegiingZlos saß Elsa da, ihre Brust
holte ties Athem, dann strich sie sich mit
der Rechten langsam über die Stirne hin.
.Fräulein, was gestern Abend gcsche
hen ist, weiß außer Ihnen und mir Nie
mand bemerkte Platen. .Meine Lip
pcn werden nie ein Wort .darüber spre
chen ! . !
Elsa blickte zu ihm auf und ließ einige
Secunden lang das Auge auf ihm ru
hcn.
Sie sind edel, ich weiß es !" svrach sie.
Tieahneri nichts wie sehr ich mich fürchte.
Täglich
mit Menschen zusammen zu treffen ; all'
mein Sehnen ist darauf gerichtet, ganz
einsam und abgeschieden zu lebe, wo
mich Niemand sieht, wo ich spaziere
gehen kann, ohn Jemand zu begegnen,
wo kein neugieriges Auge mir folgt !"
.Em solcher Ort wird sich tue feie
finden bemerkt Blate und brach daß
Ge brach ab, um ihr Stube zu gönnen.
Noch einmal wiederholt er die Bitte, die
trüben Gedanken von sich zu scheuchen,
dann verließ er sie.
Ein sreudiqe Gefühl durchzuckte ihn.
weil sie ihm ihr volle Vertrauen geschenkt
hatte, dang wieder erfaßte ihn derSchmerz
über das traurige Gtchlck des schönen
Mädchens. War nicht zu befürchten, daß
in ihrem Geiste doch immer ein trüber
Schatten zurückbleiben werde?
Die Geheimräthin kam mit dem Frei
Herrn spät in der Nacht an. Der kleine
t)err hatte eS sich nicht nehmen lassen, sie
zu begleiten, und eS gab kaum einen bes
seren Keiscbegleiter. In dem Gasthause
angelangt lieg er Platen sofort wecken,
denn sein ungeduldiger Sinn konnte die
Zeit kaum erwarten, in der er Nähere
über Elsa Stein erfuhr.
.Sehen Sie, ich wußte, daß Sie sie
sinden würden ' rief er Platen entgegen,
als dieser zu ihm in'S Zimmer trat.
.Jetzt kann ,ch Ihnen gestehen, daß ich
durch einen Polizeibeamten sehr eifrig
habe nachforschen lassen, demselben war
es jedoch nicht gelungen, auch nur ine
Spur der Entflohenen aufzufinden. Auf
Sie hatte ich all' meine Hoffnungen ge
setzt, denn ich wußte, daß Sie nicht ermü
den würden. Wer wirklich liebt, verliert
den Nkuth nicht
.Und doch hatte ich ihn mehr als ein
mal verloren bemerkt Platen. .Daß
ich sie endlich gefunden habe, ist nicht mein
Verdienst, ich verdank es allein dem
Glücke oder dem Zufalle
Der Freiherr ließ sich von Platen er
zählen, wie er Elsa gefunden, und wie
viele vergebliche Bemühungen er sich zuvor
gemacht.
Durch die Wirthin wurde Elsa am fol
genden Morgen vorbereitet, daß ihre
Mutler angekommen sei.
.Wo ist sie, wo ist sie?' rief die
Unglückliche, erregt aufspringend und zur
Thür eilend.
' In dem Augenblicke trat die Geheim
rätdin in.
Mit leidenschaftlicher Innigkeit warf
Elsa sich an die Brust ihrer Mutter, sie
umklammerte sie fest, fest, als ob sie sich
nie wieder von ihr trennen wolle. Dann
stürzten ihre Thränen heftig hervor.
Vergebens suchte die Geheimräthin sie
zu beruhigen, vergebens strich sie mit der
)d liebkosend über das Haupt ihres
Kindes, die Thränen thaten der beeng
ten Brust wphl. s war, als ob sie lang
sam lösten, was seit Wochen darauf gele
gen.
Auf einer Fußbank ließ sie sich dann
neben ihrer Mutter nieder, die Rechte der
selben umfaßte sie mit beiden Händen und
gestand ihr dann Alle, was sie erlebt und
geduldet. ,
.Laß, Kind, rege Dich nicht auf unter
brach sie die Mutter miederholt. Später,
wenn Du ruhiger geworden bist, sollst
Tu mir Alles erzählen. Laß jetzt die
Erinnettmg an das Bergangene, wir ha
ben uns wieder, und diese Freude soll
durch nichts getrübt werden
.Ich werd nicht eher ruhig, als bis
Tu Alle, Alles weißt,' fuhr Elsa fort.
Mein Herz findet durch die Mittheilung
Erleichterung, ich habe Unrecht gethan,
weil ich Dich verlassen, und ich kann dies
nur dadurch fühneN, daß ich nichts ver
schweige
(Fortsetzung folgt.)
Im Theater.
Und ich ging mit meinem Liebchen
Jüngst am Abend in'S Theoter,
Ihr zur Rechten s rß die Mutter,
Mir zur Linken ihr Herr Bater.
Während sich die Alten ließe
Bon der Tragödie entzücken.
Spielten wir al Intermezzo
Komödie mit Händedrücke.
Plötzlich wurden auSgeblase
Alle Lampen, alle Lichter,
Und wir schmiegten unS zusammen
An einander immer dichter.
Hand in Hand und Lipp' an Lippe
Saßen lauschend wir beisammen.
Bis man nach der finstern Scene
Angebrannt auf'S Neu di Flamme.
Und als dann der Akt vorüber.
Frug mich die naive Schöne:
Gibt'S im nächsten Akte wied
Eine solche ftnst're Scene?
Vorsichtig. Kaufmann (z
feiner F'.au): .Du, paff' gut auf. ob
uns uner neuer Eommtö ntcyr m
trügt der Mensch necht immer
nich Beriefen! . . rann k' ccn
mit bO Mark Salär nach Veilchen
riechen?!'
Bos Erfahrung. Tante:
.5ier, Hänschen, habe ich Dir etwa
Gutes mitgebracht. Mach' 'mal den
Mund auf und die Augen zu '
HanSchen (schreiend): .Nein. nein,
nein: fo hat der Zahnarzt neulich
auch zefagt
KLthslhaft. Käufer:
.Sagen Sie. Herr Königsberg, wie
können Sie denn eigentlich existirea,
wenn Sik alles zum Selbstkostenpreis
verlaufen?" Konigsberger: ' .Wie
hz-ßt? fouf ich eben unterm Selbst
iostenptt'e ein '
Eine Sehe würdig
keit. Mutter: .Karlchen. Du bleibst
jet hier!' Karl: .Ach. Mama, bloß
noch eine Viertelstunde laß mich fort;
der Kaukniann Müller hat da große
L:es gewonnen, und da gehen dir
dtt ihnttsehe
Omaha Tribune,
DieVautsMiesKchcll
Novelcttk do M. Jokai.
Kalif Abderam konnte sich der 23c
obacktuna nickt verlchliebc'n, daß die
Hände seiner Lieblingötochter Zehira
den einen Abend heisz, den anderen
Abend aber eiökalt waren, wenn sie
ibm als iSutenachtgruk die Hand
küfzte. Er merkte sich die heißen sowie
die kalten Tage, führte deren veom
tung aus andere Beobachtungen zu
rück und gelangte so zu einer vm
deckung, die ihn sehr herabstimmte,
die er aber nlemandem mitteilte.
Der Kalif, der ein alter Mann
war, liebte nur noch drei Dinge: daS
Opium, die Märchen uns die schon,
heit feines jüngsten TöchtcrchenS
Dieses war dml Herrscher von Coo
dowa verlobt, und Abderam war
sehr stolz auf diese Verbindung.
Jeden Abend, wenn der Kalif lei
ne Nargileh.Pjeife rauchte, mußte
ihm einer seiner Pagen Lärchen er
zählen, so lange, bis der Kalif in
icmcn Oviumschlas veriank. Avoe
ram beobachtete nun, daß die Hände
ZehiraS an jenen Abenden heiß wa
rcn. an denen die Reihe des Erzäh
lens an Aliben. den Lieblingöpagen
ibrcs Vaters, kam. Eines ÄbendS
schenkte der Kalif seinem Märchener
zählcr ein Paar kostbare, mit Gold
gcittckte Pankoiscl. Aus ocn Av
sätzen dieser Pantosfel stand mit gol
denen Näaeln ausacschlagen der
Spruch zu lesen: .Hüte dich vor dem
Weibe!"
Vom Schlafzimmer des Kalifen
führte ein langer Korridor, zu den
verschlossenen Lchlasaemächern, in
denen die Sklavinnen und die Prin
zessin Zehira wohnten. Als nun
der Kalif nach dem Anhören der
zweiten Geschichte aus dem Märchen-
schätze Schchcrezadcs einschlief, schlich
Aliben den langen Korridor, an den
Schlaffäleu der Sklavinnen entlang
bis, zu den , Gemächern, die Zehira
bewohnte, und er bemerkte es nicht,
hm der Marinorboder mit weißer
'-eide bespannt und die Schwelle, die
zu dem Schlafzimmer des jlalifen
führte, mit einem feinen ichwarzer
Pulver bestreut war. Tie Augen der
Liebenden sehen niemals klar. Sie
blickten zu den Sternen enrpor und
sahen die Hinderniss nicht, über die
ihre ?üke straucheln: sie bewundern
jene Himmelsaugcn oben, die so kal
zu ihnen niederblicken, und vergessen
die menschlichen-Späheraugcn, die
in so glühendem Hasze funkeln.
.Ach, mein Aliben, wenn mein
Vater wüßte, daß dein Haript jetzt in
meinem Schoße ruht, was würde
dann aus diesem armen Lockcnhaupte
werden!" rief die Pnnzcl in.
Ein Kopf ohne Rumpf, Liebstes
erwiderte Almen lächelnd.
Fürchtest du dich denn nicht, ihn
zu verlieren f
Nein; ich habe ihn doch schon ver
loren, als ich in deine Augen blick
te '
Scherze nicht, Aliben. Sieh, ich
habe schon so oft mit Angst und
Bangen daran gedacht, daß mein
Pater dir nach dem Leben trachten
wird, sobald er erfährt, daß, ich, dich
liebe. lr wurde dich insgeheim er
morden lauen, denn es durste za
nicht offenkundig werden, daß sul
tan Aböallahs Äraut einen Freund
hatte, der um ihretwillen sterben
mußte. Ties dürfte nicht einmal ein
stummer Henkersknecht erfahren
Wahrscheinlich würde der Kalif dich
mit eigener Hand ermorden wollen
ich aber würde diese seine Absicht so
gleich erfahren; denn er würde mich
vor allem unter chloß und Riegel
etzcn, damit ich dir kein Warnung
zeichen geben könne; und dennoch
werde ich Mittel und Wege finden
dich rechtzeitig zu warnen. Sieh dies
läichchen, das ich hier in meineni
Gurtet trage: es enthält ein Saldo
das hier niemand besitzt. Es ist die
das Oel einer wundericltencn Puan-
ze, die nur alle hundert Jahre ein
mal blüht. Wer diesen Dust nur
em einziges Wal eingeatmet ha
wird ihn nie wieder vergessen. Ein
Tröpfchen aus diesem Fläschchen ac
niigt, um unsere Hände und unsere
Kleider kur einige Tage mit erlese
nein Wohlgeruch zu .durchtränken
Tiefes Salböl soll dein Netter wer-
deit. Merke dir also, was ich dir
sage: Wenn mein Vater unser Ge
heimnis erfahren sollte, wird er mich
fortschleppen und einsperren; ich
werde ihn um Gnade bitten und um
seine Vergebung stehen. Während ich
seine Hände erfasse, werde ich sie mit
einem Tropfen dieses Oels salben
und der starke Tust wird tagelang
an ihnen haften. Sodann wird er
dich rusen lassen und ganz lreundlich
mit dir sprechen. Tu aber wirst
beim Handkuß den verräterischen
Duft einatmen und wissen, daß du
die Hand deines Henkers beruhn
hast und dann, meiner Mahnung
eingedenk, die Flucht ergreifen
Als in Kalif sich morgens von
seinem Lager erhob, war Aliben
wieder an seiner Seite, er goß ihm
das knirnllklare Wasser über das
Haupt, trocknete es mit einem seide
nen Tuche und setzte ihm den Turban
wieder aus den kahlen Schädel. Nach
dem Aliben sich entfernt hatte, zog
der Kalif den Teppichvorhang, der
'ein Scklakaemack, ver chloß, zur.
Seite und beinichtri den weißseide
nen Flurtepvich zu seinen Füßen.
Und iebe da. aus dem lernenden
Taft waren die Abdrücke von Ali
benö Pantoffeln sichtbar, und tn
chmarzer Schrift stand es geschrie.
den: HUle oicy vor oem ajeiver
Ter Kalif rollte ben verräterischen
Teppich zusammen und trat tn daZ
Gemach seiner Tochter.
LicbeS Kmd," sprach er sanften
Toneö, .gestern habe ich einen weiß.
eidcnen Laustepplch aus den Korrr.
dor breiten lassen, der von meinen
Gemächern zu den deinen führt, und
ich bade abendS meine Schwelle mit
einem keinen schwarzen Pulver be
treut. Auf diciem Teppich stehen
nun die Worte zu lesen, die. ich au
den Absätzen der Pantoffel anbrin
acn ließ, die ich meinem leblmgs.
pagen Aliben schenkte: Hüte dich
vor dem Weibe!" Tiefe Worte haben
euch verraten!" Zehira stieß einen
Schrcckemschrei auS. .Fasse dich,
liebe Tochter fuhr der Kalis fort,
.Vor den Toren des Pamiics ncycn
dreißig Kamele, die alle reichbeladen
mit den kostbarsten Hochzeitsgeschen
m . .fs.....V...l
len lino; lunsqunoerr wuez lucroc
diese Karawane geleiten. Morgen
wirst du mit deinem Gefolge am
Mceresstrande sein, wo dein BrSuti
aam Abdallah dich mit oifencn
men empfangen wird
Zehira warf sich weinend aus die
Knie. Lieber Vater sichte ,ie,
vergib mir erbarm dich mei
ner l"
Abderam beugte sich lächelnd zu
ihr nieder. Was willst du denn,
mein Kind? Habe ich dich denn be
straft oder auch nur gescholten? Ich
will dich mächtig, will dich glücklich
machen und gebe dir meinen Segen
mit auf deinen Weg
Ja, aber was geschieht nnt sin-
benV ,
Keiner meiner Untergebenen soll
ihm auf meinen Befehl auch nur ein
Haar krümmen."
Willst du mir oaö geiovcn, a-
tcr?"
Ich gelobe es dir beim Barte
des Propheten!"
Zehira wußte die Worte ihres )ba-
ters wohl zu deuten. Von Abderamö
Untergebenen sollte keiner dem All
ben auch nur ein Haar krümmen;
der Kalif 'wollte al,o die trasc
eigenhändig vollziehen. So gib mir
die Hand darauf, lieber Vater
Während Zehira die ihr darge
reichte Rechte ihres Vaters mit Küi
jen bedeckte rieb sie sie mit dem stark
duftenden Salböl ein, das sie unter
ihrem Lchlcier bereit gehalten. ,
Als der Mahl eine Vierteiitunoe
später in seine Gemächer zurückkehr
te, wartete Aliben schon auf ihn, sei
ner ferneren Befehle gewärtig. Ab
deram wmkts ihm gnädig naher zu
treten.' Mein Lieber - Aliben sagte
er gütigen Tones, ich habe es Allah
gelobt, daß ich an jenrai Freuden
tage, an dem meine Tochter zu ih
rem Bräutigam reiset, jenes ruhmbe
deckte Schwert, mit dem ich meinen
Sieg in Tanger erfochten, dem treu,
estcn Tiener schenken werde. Ta ich
dich zu meinem bevorzugten Pagen
erkoren, sollst du dieses Schwert mit
dem deinen vertauschen. Komm, be
gleite mich, um meine Gäbe entge
genzunehmen!"
Aliben wußte feine Züge zu be
herrschen. Er verriet mit keiner Mie
ne seinen Schrecken, als er hörte,
daß Zehira noch am heutigen Tage
ihre Reise antreten sollte. Er ver
neigte sich nur dankend und küßte
die Hand des gnädiKn Gebieters.
Bei diesem Kusse aber lies es eisig
kalt über seinen Rücken, als habe ihn
ein Todxöhauch berührt. Er wußte.
als der berauschend süße Tust ihn
warnte, welches Schicksal seiner
harrte. Abderam aber klopfte ihm
wohlwollend aus die Schulter und
sagte:
Jetzt aber nimm den Koran und
bringe chn mir nach, denn wir wot
len an Ämadins Grab ein Gebet
verrichten. Aliben erblaßte, denn
Zehira hatte ihm verraten, was es
bedeutete, an Amadins Grabe zu be
ten. Amadin. der Oheim Abderams,
war sein Vorgänger auf dem Thron
von Sasii. Er verschwand eines Ta
ges auf rätselhafte Weise, und seine
Grabstätte besand ' sich rm Palaste,
doch mußte niemand, wo. Wenn nun
irgendein junger Page die Eifersucht
des alternden Kalisen erregte, psleg
te er ihn in gnädiger Weise auszu
zeichnen. Diese Bevorzugung bestand
darin, daß er an Abderams Seite
an der heiligen Stäte von Amadins
Grabe, das vor allen Profanen Blik
ken verborgen war, beten durfte.
Von dieser Grabstätte aber war noch
nie jemand zurückgekehrt. Während
Aliben dem Kalifen folgte, versuchte
er, das lhm geichenkte Schwert aus
der Scheide zu ziehen; dies war aber
unmöglich, denn es war an die
Scheide genagelt worden. Ta sah iaer
Jungüng, daß er wahenloS feinem
Angreifer gegenüberstehen würde; er
war schlank wie eine Gerte; der Ka
lif aber ein Riese an Gestalt und
Kraft, der ihm selbst unbewafsnet
zehnfach überlegen war.
Tie Tecke des Schlafsaales, in den
der Kalif vorausschritt, ruhte auf
neun Säulen; acht derselben waren
aus Marmor, die neunte aus Jaspis.
Abderam gebot feinem Begleiter, die
JMiSsäuIe beiseite zu schieben. Siej
bewegte sich ganz leicht, und nun
wurde m einer Versenkung zehn
Marmorstufm sichtbar. Die beider,
stiegen in ein finster Grabgemolbe
hinab, daS nur von einer schwachen
Naphtaslamme, die in einer Erz-
lampe brannte, erleuchtet war. .ann
befahl der Kalif Aliben. di Sterbe
gebet zu beten; die Pslegte er im
mer zu tun, ehe er die Todgeweihten
der Vernichtung preisgab. In der
Mitte de VerliekeS besand sich eine
schwere gußeiserne Pforte, hinter der
Amadin und seine Schicksalsgenossen
rukten. Der Kalif ließ durch Aliben
die Pforte öffnen. Die Nichtstätte
war schon bereit, daö Schwert ge
schärft. Am Schlüsse des Gebetes,
wenn das Ovfer sich über den Alko-
rar neigte, um ihn zu küssen, pflegt
daö herabsausende Schwert des Kali
rn lein Lauvt vom Riunpfe zu
trennen. In dem Augenblicke aber,
da der Kalif, vorausgehend, die
dunkle Grabeöhöhle betrat, schlug
Aliben die schwere Eisentllre zu und
schob den Niegel vor. Sodann eilte
er die wenigen Stusen empor und
schob die Jaspissäule wieder an ihren
Vlad ,urück. so daß "das Prunkge
mach in der gewohnten Ordnung
war. . -
Tie schone Zehira ließ sich eben
,u ibrer Sock,;eit schmücken. Sklavin
nen flochten herrliche Perlenschnüre
in ihr rabenschwarzes Haar und in
der Rechten hielt sie zwei winzige
Flakons; in dem einen befand sich
eine rote Flüssigkeit, ein Liebestrank.
der das Blut erhitzte und schneller
kreisen machte: das andere enthiei
ein grünes Säftlein, das das pochen
de Menschenber, für immer stille ste
hen ließ. Noch wußte Zehira nicht,
welches Fläschchen sie leeren würde.
Ta entstand ein großer Ausruhr im
Palaste, man hörte ein lautes Jam
mergeschrei, und endlich stürzte ein
schreckensbleicher Sklave herein und
rief: ..Ter Kalif ist spurlos ver-
fchwunden; er ist gewiß, an Amadins
Grabstätte betend, von den Engeln
in den siebenten Himmel entführt
worden, und das Volk hat als seinen
Nackiolaer seinen Liebling Aliben
turn Kalifen ausgerufen!"
Nelura erhob sich, warf das Fläsch
chen mit dem todbringenden Gifte
von sich und zog daö rote an ihre
erblaßten Lippen, ehe sie dem neuen
Kalisen entgegeneilte.
praktische Geologie.
Ihr Wert für Fachleute, die mit
dem Erdboden zu tun haben.
Ein naturwissenschaftliches Ge
biet, von deut viele Gebildeten un
erst recht die Massen des Volkes nur
wenig ahnen, und das doch tauseno
sach ins tägliche Leben eingreift, ist
die Geologie. Der Krieg war auch
hier ein großer Lehrmeister. .Die
Kriegsgeologie, eine Anwendung der
rm rr ff ii. Z kl- sC.
reinen Wiieniazasi aus oie viiin
dernisse des Kriegslebens, hat der
feckitenden- und ruhenden Truppe die
wertvollsten Tienste geleistet, neiov
der Fachmann wurde überrasch
durch ihre Vielseitigkeit und ihren
Kandareiflichen Nutzen in zaytrei
chen, ihr anscheinend ganz Wesens
fremden Fallen.
Diese Ersahrungen , mu,sm wir
herüberretten in die neue, werdende
Zeit. Hossentlich wird' das heran
wachsende Geschlecht mehr für 'die
Gegenwart erzogen als wir Ferti
gen. Dazu muß es oft hinaus in
die Nawr, um , dabei zwangslos
zu lernen, wie die Bodenbeschassen
heit. daS Landschaftsbild entschei
dend beeinflußt. Ebene, Wasser,
Bera und Tat, der Pflanzenwuchs
die Art der Besudelung, die Sitze
der Industrie und Technik, die Juh
runa der großen Kunst, und Wasser
straßen, alles hängt ganz von ihr ab
Was das Kind lernte, wird dem
rüstigen Wanderer zur Quelle im
mer erneuerten Genusses. Tas Ver
sländnis für das innerste Wesen der
Seimat gräbt sie ihm tiefer ins
&m. und in der Fremde erkenn
er. warum , manches so anders ist
als daheim.
Jeder Fachmann, der irgendwie
mrt dem Erdboden zu tun hat, soll:
sich fragen, ob ihm der Rat eines
Geologen nicht nützen kann. , Wie
oft ist es vorgekommen, daß eine
Kunststraße, ein Bahndamm, ein
Brückenpfeiler, ein Tunnel plötzlich
ins Rutschen kam, weil man es ver
säumt hatte, die angeschnittenen
oder als Widerlager dienenden Erd
schichten" vorher richtig in Rechnung
zu stellen. Die Ausbesserungskosten
betragen dann meistens n Wie,
faches der erste Vausumme, wenn
nicht überhaupt eine gänzliche Ver
legung deS Kunstbaues notwendig
wird.
Im Kriege hat eS sich immer
wieder herausgestellt, daß wichtige
Vaustosfe, wie KieS, Schotter, a,
weither geholt wurden, bis der Geo
loge sie ganz nahe der Baustelle
nachweifen konnte. Die Wasserfüh
rung des Bodens und seine Durch.
lamgkeit ist ausschlaggebend ta Fra
gen der Wasserversorgung und der
Hygiene. Dennoch ist, fa erstaun
lich ?S klinge mag, der Geologe
früher durchaus nicht immer an lh
nen beteiligt worden. Sonst wäre
es undenkbar, dech auf dem alten
Kulturboden von Nordost-Frankreii
so viele durch Jauche verseuch
Brunnen, und in großen Städten
mangelhafte Wasserver
miiJS
LmJ 5!ak Erd. und Funken.
Mdk lüstung um
ÄU burch
geologi che Vera "
macht werden können, hat auch er,l
moql UFI IVI.H v ,,.,M H.Hrtptt
der Krieg fleieocx. "
und Flugplätze wurdm zu gemM
Jahreszeiten unbenutzbar, tan
Boden versumplte, Ein Geolog
hätte daS Unheil oyne rocuiu ... .
hersagen können.
Die Beispiele lassen sich leicht ver
mehren. . Sie erwe I n
einmal, das; ein gemsi ?UJ"
Mer mbmtbmmmtnj
Arzte zugangticy flenw
hL ober auch, daß der Geologe et
was von Technik und Hygiene ver
stehen muß. . Tamit rommr ......
auf den gleichen Grundgedanken,
wie er von Prof. Niedler geäußert
wurde, nämlich zur Zusammensas.
sung aller WistenW-en n
einheitlichen BildungLanstalt. - Je
densalls ist es nicht mehr angängig,
daß die Geologie in ihrer bisherigen
Abgeschlossenheit verharrt. Viele ol
. , , 4. " 's 's 1 11
len ihre iörunozuge cncum,
der Verussgeologe soll sie nicht ein
zig als reine Wissenschaft, sondern
auch in ihrem Zusammenhange mit
anderen Berusszweigen uno in
rer Anwendbarkeit auf nutzbringen
de praktisdie Fälle Pflegen. Dazu
gehört dann auch, oan er vie w.ur
tigstm technischen Geräte und Ver
fahren, die in seine Gutachten hin
einspielen, zu beurteilen und anzu -wenden
weiß. Daß die Geologen
das im Felde nicht konnten, wurde
als störender Mangel empfunden.
In vielen Fällen mußte erst wieder
ein Techniker hinzugezogen r.
Tas ist besonders bei unseren
beutiaen beengten Verhältnissen -
zu umständlich und teuer.
Dem aus die Vcnyanmenoung iu
ner Wissenschaft hin geschulten, in
allen technischen Nachbar und Hilss
zweigen auspichend erfahrenen und
vorurteilsfreien ' Geologen wird
künftig die Welt offen und auch oer
kleingende Erfolg zur Si.ite stehen.
Nach den Feldzugserfahrungen bie
ten die geologisch unerforschten und
besonders die weniger kultivierten
Länder ein unendlich dankbares Feld
geologischer Betätigung. Oelschieser,
verlassene und doch höchst wertvolle
Haiden imb Bergwerke, Vrennstosfe
(j. B. Torf) und viele anders
Bodenschätze kann er erschließen. Bei
Einblicken m die Wirtschaft des Lan
des, die er mühelos und nebenbei
ans seinen Zweckreisen gewinnt, wird,
er. fmier manche Zusammenhänge
entdecken, aus die bisher niemand
kam, und durch einfache Winke über
raschende Erfolge anbahnen. Sicher
lich ist hier noch em -Getuet, das
die Valuta deutschen Geistes und
auch des deutschen Geldes in den
Welt zu heben vermag. i
Teut,che Rundschau.
Ursprung und Bedeutung des ,,Gäu!
semarschcs",
' In Indien kann man noch heutö
zuweilen einem eigentümlichen Zuge
vim Opfeniden begegnen, die sich
nach einem Tempel bewegen. Die ail
dum Zuge Teilnehmenden folgen sich
nämlich einzeln, wobei sich zugleich
ein jeder an dem Vorhergehenden
turch Anfassen an seinem Gewände
festhält. Dieser feierliche .Gäns
marsch" ist ein uralter Brauch dee
Jndogermanen. Er reicht weit über
die christliche Zeitrechnung hinauf
in jene Jahrhunderte, da die Arier,
noch ein einziges zusammenhängen
des Volk bildeten. In den heiligen
Liedersammlungcn der Inder wird
häufig der Gebrauch des Hinter
drein-Anfassens" erwähnt.' Aus den
Riwalbuchern geht hervor, daß da,
bei die Ansicht herrscht, der Ansas
sende bilde dadurch gleichsam eine
Person mit dem Vorhergehenden.
Der Gott tritt dadurch in Beziehung
zu dem Menschen, und das Opfer,
daö dieser ihm darbringt, gelangt so
am sichersten an die rechte Person.
Als die alte Sitte, das Opfer selbst
zu verrichten, verschwand, und als
man es einem eigenen Stande übe
ließ, bildete sich auch die Vorschrift
aus, daß der das Opfer Veranstal
tende den Priester anfasse; aber auch
die Priester untereinander taten
dies, wenn mehrere das Opfer ad
ministrierten, und es bildete sich da
durch eine formliche Kette. Die In
der sagten von einer solchen gele
gentlich sich bewegenden Kette, sie
gehe nach Ameisenart". Was unse
rem .Gänsemarsch" entspricht, war
also in ältester Zeit ein .Ameisen
marsch". Man ersieht daraus zu
gleich, dah bei unS dieser Sitte, de
ren Bedeutunk allerdings längst
verschwunden ist. gleich noch so vie
len anderen Gebräuchen, religiöse
Anschauungen aus ganz anderen
Zeiten zugrunde liegen.
Verzeihlich. Lehrer: .Du
hast ja gestern gefeh.k. Moritz!"
Moritz: ch hatte Leibschmerzen!"
Lehrer: Se, woher sind die denn
gekommen?"
Moritz: .Papa hat gestern seinen
Konkurs angemeldet, und da haben
wir den ganzen Tag Küche ge.
geffenl"
Bei den meisten Menschen reicht
ihr geistiger Durchmesser niM r.r.'i.
jHren .Schatten hinaus. ,
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