Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 02, 1920, Image 2

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ltt. Fortsetzung,)
Schon die Römer konnten auf die
innere Zwietracht der Teutschen ihre
Politik ausbauen. Ter Entente kam
zu Hilfe auch noch der Neid verhetzter
Klassen, die immer bereit sind, die
wirklichen Erhalter ihrer eigenen
wirtschaftlichen Existenz zu vernich
im, weil diese mehr verdienen" als
sie selbst.
; So begrüßten viele Teutsche die
Morgenröte der Revolution'. Unser
starkes, stolzes, geachtetes Reich ist
gerorolchen, mcht vom Feind, sondern
von innen her. Weil das Volk nicht
reif war, seine politische Aufgabe in
oem von Msmarck entrichteten Rah
men zu erfüllen, brach das unbesiegte
Heer zusammen. Der Mann auf der
Straße fühlt in London ,oder Paris
ton selbst, was dem Staate nützt. Sri
cni sammelt er sich Illusionen aus
einer gewissen Presse und Parteiisch.
tungen, die G wie Hans im Glück
immer darüber hiiuvegzutäuschen der
stehen, daß er von Stufe zu Stufe
hernnterfirR. Erst im März 1319
stellte der Sozialist Paul Lensch in
In .Glocke fest, wie kleinlaut jene
Elemente bei unZ würden, die wie
das .Berliner Tageblatt" und die
Presse seines Schlages jahrelang vor.
sicherten, wir krauchten nur die SlH
deutschen" zum Teufel, jagen,, und
offene Erklärungen über Belgien ab
geben, und ein billiger Frieden wäre
uns sicher. Ob die von Lensich charak.
terisierte Presse je kleinlaut wird,
weiß ich nicht, wohl aber bin ich mir,
wie jeder, der die Auslassungen Z. .B.
In .Frankfurter Zeitung" mit eini
ger Aufmerksamkeit verfolgt hat unb
nach seiner Gesimnmg auf dem Beden
des Deutschen Reiches steht, darüber
klar, daß im Frieden und im Krieg
dieses Blatt den Todfeinden Deutsch
lands der Wirkunq nach in die Hände
gearbeitet hat. Mit einer bei engli
schen oder, französischen. Zeitungen
undenkbaren nationalen Instinkt
losigkeit hat diese,.Zewmg den Staat
be'ehdet und feit BismarFJ Zeit stets
d!cjcnigen Entschlüsse befürwortet,
IuSIkCT
fim''iUyn Vlv"
"i"'.ii,lti.iit.....!it.,k.t,.t..
. . . ,
1 An der
Crkmlkrmlk deS Sri?adinls . Z x i . SwktSkckretäk de
vxmi -
fwiiwinwvJ'vvrvyw
iüAUAuUlhiiliiluttiüMuiuid,.m
t-r-vTZZZ u .
. fcirj unu ! an
(12. Fortsetzung.)
. Allein schon um die ungeheuren
kmnrittelbarm Kriegsverluste ,in
Lebersee auszugleichen, mußten wir
it eiser verbreiterten wirtschaftli!
chen Grundlage aus dem Krieg her!
vorgehen i ewem Zeftalter, wo nach
bMschem Ausspruch die Großen un
WshsÜsam größer, die Kleinen klei
ner wurden. Die Bchauptung der vor
dem Krieg vorhandenen , deutschen
OirtschastHteSun in Antwerpen, die !
Kesreiung 'des stcnnnwerwandtM
kZlanderns von , wallonisch-französi
scher Fremherrschaft, die Fernhaltung
der Esglander von der festlandischen
Küste, das war mein einziges mate
rielleS Kriegsziel; eS kann nücht als
innerilniistisch Sezeichnet werden. Ich
iibergehe hier die seestrategischen Ge
pchtpunkte. die unsere Lage im nas
sen Dreieck unhaltbar erscheinen lil
ßen, wenn England Belgien und Hol
land in seinen Konzern zog und seine
ZzolitZsche Macht bis zur Eins er
hreckte.
Was hätte es wohl schaden können,
kenn daS ganze deutsche Voll sich die
Befreiung der Vlamen als ernstes
Liel gesetzt lätte, und wäre dies etwa
unsittlicher gewesen, als die erneute
Annexion des deutschen Elsasses durch
' die Franzosm? Dabei hatte ntan den
Vlamen die Selbständigkeit oelassen,
während die Franzosm den Elsässern
nicht einmal SclbstvcrwaÜüng ge
währen wollen. Der Unterschied ist
nur. daß der Franzose nach seiner
Sinnesart Herrschaft für sein gutes
R.'cht hält und der Deutsche ihm dies
auch gerne zubilligt, während ihn das
bi'se Gewissen befällt, wenn er selbst
einmal an Einfluß gewinnen soll.
Unser Ziel mußte sein, die Wirt
faftliche Blüte unseres Volkes zu
erhalten, unsere Herzlanöe am Rhein
ror ' bet Verkümmerung, unsere
HanschZdte vor dem Zurücksinken in
knzlischs Agenturen mid unseren
fanzen Vclkskörper vor dem ihm von
England zugedachten Erstickungstode
zu retten, sowie das künstliche Ge
lülioe unserer Wcltstellung, ach ser
e:n Vimmrz neu zu unterbauen. Ein
siriczscnöe tties, welches England siöldic Franzosen durchdrinö
ÄWJir-."
OB . i lAs . , . O H
felsig
Wiege des Weltkrieges
wkJJt 7
Copjrlebt 1,1 br Dodd. Ke&d & Co.
welche Teutschlands Macht und Wür
de zu schwächen geeignet waren: sie
ist dem Deutschtum in jedem kriti
schen Augenblick in den Rücken ge
fallen: und sie hat zuletzt folgerichtig
die Revolution, d. h. den Ruin der
deutschen Ehre und Zukunft, freudig
begrüßt. Bei der Vetörung des deut
schen Volks aber bedient sich diese
Zeitung geschickt des weWirgerlichcn
Dünkels vieler unserer Bolksgenof
sen, welche die Seele anderer natio
nalstolzcr Völker gar nicht verstehen.
Sie schließen von sich selbst auf die
rmden. Treuherzig und naiv oder
auch unklar und pflichtvergessen ber
säumen sie jede Möglichkeit zu voll
tijchcm GeMft und zur Kraftentfal
tikng., - Sie sehen niicht, wie jede
Schwache sofort ein Lordringen der
Feinde und vermehrte Angriffe nach
sich zieht: sie sehen nicht, daß Teutsch.
lands Freiheit und ertragliche Wirt
fchaftSgcstaltung bei unserer Weltlage
nur durch verdoppelte Einigkeit, Lau
t.Tkeit und Opkergesinnung Aller er
halten werden kann. ' ,
Ein anderer Sozialist, der Reich?,
minister Dr. David, sagte Anfang
1919: ".Der Hauptgrund . unserer
Niederlage wäre die SckMmche unse
res nationalen StaatsgeMls." Das
ist fchr richtig. Schon bor langen
Jahren hat mir in italienischer
Freund, Admiral Vellolo,, gesagt:
Die einzigen gefährlichen Soziali.
sten sind die Deutschen, da sie ein
Dogma, eine Religion aus ihrer-Par
teilchre : machen und in erster Linie
Genossen, erst in: zweiter Den tfche
sind. Bei den englischen, sranzösi
schen und sogar bei' unseren italieni
schen Sozialisten ist das umgekchrt."
Meine imHerbfi 1914 vorübergehend
genährte Hoffnu,?, die national der.
ständigen Elemente würden in der
Sozialdemokrarie 'die Oberhand ge
innen,- zerrann bald in Nichts. Zu
tief saß .die jahrzchntelange intcr
Nationalistische Propaganda des Mar
?:Zmus, der beschränkte Klafienneid
und der deutsche Sana zu- Utopien.
Eine Reihe tüchtiger Männtt in der
ozialdemokratie ewics - während
i-t'jji 4.j'i,ali
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Wiege des Weltkrieges g
- . xrn
u m -
Coprrlsiit 191$ by Dodd, Md k
Maas und Scheide stehen ließ, be
deutete für uns wie für das törichte,
in sich selber uneinigeFeftlandseurspa
daZ Ende der freien Wohlfahrt, und
durfte erst zugegeben werden, wenn
wirklich die letzte Möglichkeit eines
besseren Ausganges erschöpft war.
, ; Ein neutrales Belgien abe? gab eS.
nach dem Kriege ma so wenig, wie
es seit 1905 ein solches gegeben haftet
Belgien und Holland lebten . vom
Blute Deutschlands, als Mllndungs
gebiet unseres Wirtschaftslebens.
Wir hatten das Interesse, sie in Frei,
heit blühen zu lassen, während Eng
land sie als Brückenkopfe zu benutzen
wünscht.
"Die Regierung mußte wie Lloyd
George und Elemenceau, dem Volk
ein äußeres KriegZzicl zeigen, auch
um es abzulenken vom fruchtlosen
und öden inneren Wrgerzwist um
Rofornien, die in einem geschlagenen
Deutschland doch keine Partei mehr
beglücken konnten. Die Regierung
mußte das Volk lehr?!, auf das Wc
sentliche zu schauen und Nebendinge
liegen zu lassen. ' .
Ich war mir von Kriegsbcginn an
darüber klar, daß einem verlorenen
Krieg mit einer gewissen Notwendig
seit' die Revolution folgen würde,
wenn ich es 'auch niemals für mög
lich gehalten hatte,, daß eS Dsutsclze
gäbe, die noch vor Friedensschluß der
VerfÜhning zum Umsturz und zur
Auslieferung der Gesamtheit an den
äußeren Feind erlägen. AngesiSchts
unserer zum inneren und äußeren
Abgrund . führenden Politik , sahen
auch andere schwarz; der Kronprinz
hat mich schon 1915 gefragt, ob ich
glaubte, daß er noch zur Regierung
gelangen würde. Brach aber der
alte Staat zusammen, so sank auch
die Kraft des deutschen Volks, denn
dieses hat sich bisher immer unfähig
erwiesen, ohne straffe Führung sich
Wohlfahrt zu erringen. Es bedars
des preußisch-deutschen Staates. Sein
Schutzengel war die Ueberlieferung
Friedrich des Großen und BiZmarcks.
Denn es fehlt unserem Volk der
eigene praktische Genius, wie er z., B.
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lürMJimriiMmM v
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d.'S Krieges gesunden nationalen In
stinkt.. Hätte die Regierung sie ge
stärkt, statt einsichtslosen oder bös.
willigen Demagogen deS internatio
i:a!i Flügels nachzulausQ, so wäre
in der Schule des Kriegs die Arbeit
terschaft vielleicht zuverlässig zu deut
scher Staatsgefinnung herangereift,
'dann würde es ihr in der Welt jetzt
wohl ebenso gut ergehen wie der eng
lischen Arbeiterschaft. Aber die Linke
bewies dem preußisch -deiitschcnTtaat,
dem besten aller Staaten, schnöden
Undank. Die StaatZweisheit und
Ueberlieferung Friedrichs des ro
den und Bismarcks galten als über
lebt im Vergleich zu den Anschauun
gen von Agitatoren, deren blöke
Namen zu nennen dem Gefühl bet
Teutschen widerstreben znusz, obgleich
diese doppelsinnigen Persönlichkeiten
unser Land nicht nur ruinieren, fern
dcrn zum Lohn zuletzt tauch regieren
dursten.
So kämpften weiteste Kreise unse
res Volks mit Leidenschaft an gegen
die Wahrheitsliebe derjenigen, welche
von Anfang an sagten: Wir mögen
tun was wir wollen und dem Feind
anbieten was wir wollet, dieser Krieg
endet doch entwedermit unserer vol
lcn Sclbstbchauptimg oder unserer
Zerschmetterung. 7
Indem aber Deutsche selbst einen
solchen Standpunkt bekämpfen, lähm
ten sie unsere Kräfte von innen her
aus. Nach den ersten KriegSjahren
wußten die Feinde, daß sich Deutsch,
land innerlich an diesem Gegensatz
zerrieb. Dies gab ihnen größere Zu
verficht als ihre äußere Uöbermacht.
Schcidemann glcnJbte' durch ' lauten
und heftigen Verzicht auf den Gedan
ken des Siegs die .Gensffcn" ' in,
Feindesland zum gleichen Vorgehen
zu ermutigen.' Er bemerkte nicht, daß
er gerade umgekehrt wirkte und durch
sein Verhalten den -Chauvinisten in
Feindesland Oberwösser übe? die
Friedenssrennde verschaffte. Unö waS
für andere, wirklich Annexionisten
gab cS doch kei- den Feinden, der!
glichen mit dem, waS in Deutschland
b- be.cdnct.,i.rcdz. . '
s
ReZKSmmt Ql
. rjt'Wi .
. , - -
.
Wir besaßen eine starke Monarchie,
weil das deutsche Volk durch seine Ge
schichte darüber belehrt worden war,
daß es ohne eine solche in seiner ge
fährdeten Lage nicht bestehen könnte.
Nun aber bauten wir sie inüten in
der höchsten Gefahr ab, während die
Feinde den umgekchrten Weg der
strengsten Machtzusammenfassuna bj
t,iit trn: t-rtT , . yl i
iuuuc. it ovuoitTi io mcyi nur
btn Vorsprung der einheitlichen Füh.
rung, welchen wir bei Kriegsbeginn
noch gehabt hatten. Wir fügten viel
mcchr zu unserer materiellen Unter
legcnheit auch noch die geistige und
sittliche, indem wir im letzten Krieg
jähr Diktatoren wie Wilson, Lloyd
George und Elemenceau einen nrü
den, gealterten Mann wie Hertling
gegenüberstellten und schließlich rein
destruktiven Parteiführern gestatte
ten, die Macht unter sich zu verteilen.
Die innere Gesundheit eines Wol
kes hängt zusamMen mit der Mög
lichkeit, freie Kräfte nach außen zu
entwickeln. Die Deutschen, die ihre
Kräfte im Innern gegen sich selber
bctätigten, leftcten daAit eine neue
Periode deZ Versalls ein. worin das
arme Volk Wer den Verlust seines
Wohlstandes, seiner Würde und sei
ner großen GefichtZpunkte hinwegge
täuscht werden soll durch daS traurige
Schauspiel sich um die .Macht" bal
gender Demagogen.
Jedenfalls, von welcher Seie inan
es betrachtete, war die einzige Rct
wng vor dem unermeßlichen Unglück,
daß sich das Volk bis in seine lctzsen
Tiefen mit klarem Gefühl der dro
henden Leiden, mit Heldensinn und
mit Treue gegen den überlieferten
Staat erfüllte. Tann wäre es uns
auch möglich gewefen, so lange aus
zuharren wie die FraiiZosen, und das
deutsche Volk hätte dann leiblich und
sittlich nicht die Prüfungen und Er
niedrigungen erdulden müssen, die
ihm seine Schwäche, sein innerer Zu
sammenbnlch auferlegt haben.
,7.' ! '
Der Mangel an Verständnis für
diese ScdänksngsnLe und der chronivarlet und , nur '.LlnoniLznuZ
Ciit ' ZenntnZ, ' ti "ööMenI?,
(tifstlxlclen dnrck d? ÜtraZerunn und
die Mchrheitparteien hätte tatsäch.
Ilch Veryanolungen tan einen Wer
ständigungSfrisden mit England nicht
verhindert, sondern gerade gefördert.
Ter Deutsche allein derkennt, daß
SiegesLiele, deren Wünschbarkeit der
eigenen Bevölkerung begreiflich ge
mA,l nX .,VliM. fiU l.m
IllUUjl IUIIV, (lUUtUillUtID Ute fjul'
derungen der Gegner draußen hexab
stimnlen' '
Es flilt (ten m Daseknkamdk p?nf3
Volkes nur eine Stimmung, welche
leine Waffen unüberwindlich macht.
lg liegt in den Worten:
Du mufit steiaen oder sinken.
. Du mußt herrschen und gewinnen
voct dienen und verlieren,
Leiden oder triinnphieren,
, Hammer oder Amboß scin."
Die Massen wußten infolge bei
Verhaltens von Regierung und Par
teiführern aar nickit. dek die ae
schmähten Ännericmisten nicbtS w,
rer vertraten als diese Wahrheit. Sie
salzen in ihnen Unaebeuer und verur
teilten sie. ohne sie tu kennen.
Der Abgeerdnete Cohn lehrte sie:
.er r,eg gebt für die Reichen.
Der Arme zahlt mit Leichen l"
DaZ Wort .Krieasverlänaerer"
wurde um Schimpfwort. Wambctta
war von seinem Volke in den Himmel
geiioven woröeik. weil er ibm durck
seine Gabe, den Krieg zu verlängern.
gültigere ,7r,edensbcdingungen, vor
allem die Ehre und das SMrr.
trauen, die Grundlose ieke vtttiava.
len Wohlstandes, gerettet hatte. DaS
oeutfche mil sah m'cht, daß England
leinen Verstandigungsfrieden haben
wollte wie prompt wäre , jede
MS.iIichkeit dcu unsererscitZ usae.
griffen worden! sondern nur da
rauf wartete, biS die Unvernunft un
serer mißleiteten Massen die .Kriegs
verlängerer" gestürzt, d. h. die
Sammlung -der Kräfte und Anspan
nun der Eincrais entört v bethen
würde. Das Ziel der Feinde war,
wie heute auch dem blödesten Blick
offen liegen muß, unser Untergang.
Zu einem WeriständisimZsrir,
Hatte England schon deshalb .keine
Veranlassung, weil es denselben bei
der Art unserer Volitik nk her htm
ihr beeinflußten Kriegsfährung im
mer noch . zur rechten Zeü haben
konnte. Enaland wollte Na mir
Da aber war für jeden rechten D-eut
schen auch der längste Kampf und die
geringste Aussicht auf Sieg lieber
mzunchmcn. als da? vernichtende
Endurteil ohne zwingende Notwen
dißkeit, anzuerkennen. Letzteres war
glatter Volksverrat.
I verkenne atürli
AuUnLIick, welche Anfechtungen die
Ä-erveniran scr Massen teß dMen '
sche Mechödenfchler, den Regierung
und Demokratie tn bezug auf die Her
beifiihrimg' des Fticdenz begingen,
fanden ewen verderAichen Ausdruck
in der Friedensresolutivn vom Juli
1317. Es war mir sofort klar, daß
nach diesem krugenscheinlichcn Ner
denzusammcnbruch die Aussichten so
wohl für die Herbeiführung , eines
baldigm DerzichtfriedmS wie auch
für ein weiteres ersolgreicheS Durch
halten des Krieges ganz außerordent
lich herabgesunken waren. Wenn in
England jemals Neigung zu einer
Kriegsbeendigung durch Verstand,,
eung bsstanien hätte, nach dieser
Probe unserer msralischen und poN
tischen Haltlosigkeit Mußte der be
kannte Äoyd GeorgeÄusspruch dop
pelte Bedeutung erlangen, daß Eng
land einen Verzichtfrieden niemals
anzuftrebenbrauche, well eS ihn von
uns unter allen Umständen immer
noch bekommen könnte. Um aber
einen Sonderfrieden mit Rußland z
erlangen, war der betretene Weg ttft
recht ungangbar.
- Sollte bei tiefer Sachlage noch
Rettung erhofft werden große
Hoffnung konnte nicht mchr bestehen,
so mußte der Versuch gemacht werden,
im deutschen Volk eine nationale Ge
gmbewegung zu entfachen, die im
Anslande den Eindruck hervorrief,
daß : die deutsche Widerstandskraft
doch noch lebendig war, die ferner der
Regierung für eine kräftige und kluge
Politik einen Rückhalt bot, und die
endlich nach Möglichkeit ein weiteres
Herabgleiten auf der schiefen Ebene
de? ( öffentlichen Friedensangebote
verhinderte. Das find die Beweg
gründe gewesen, die den General
landschaftsdirektor Kapp und , eine
Anzahl ostpreußischer Männer aus
allen Parteien zu? Gründung der
Deutschen Vaterlandspartci geführt
haben. Die erste der drei gewünsch
ten Wirkungen, der Eindruck im
Auslande, -wurde durch den gewafti
gen nationalen Schwung der Bewe
gung ohne Zweifel erreicht. Die deut
fche Regierung aber wa? weit ent
fernt, zu erkennen, welches Jnstru
ment mit der Vaterlandspartei in
ihre Hände gelegt war. Sie wagte
nicht darauf zu spielen und tat' im
Gegenteil alles, um die Bewegung zu
hynnien! Dieses Verhalten wurde ihr
durch die sofort einsetzende Gegenwir
kung der Väter der Friedensresolu
tion vorgeschrieben, welche, um Recht
zu behalten, es in einer wohlorgani
sierten unwahrhaftigen Kampagne
verstanden, der VaterlandspaM in
nerpositische Ziele unterzuschieben
und sie als reaktionär zu verdacht?
gen. Man hat .ferner in völliger, echt
deutscher Verknmung deS Begriffs
eines 'Kriegsziels' der Vaterlands
ttfcj snsofge bnac?Äo3Wk
ausgeletzt war. Die physischen und
feelifchen Einwirkungen dieses grau
sandten alle, Kriegsmittel, dessen
Einführung in den modernen Krieg
England borbchalten war, dürfen
nicht unterschöbt werden und bilden
kür die allmählich nachlassende Wider
ftandökraft im Volle eine starke Ent
schuldigung. Umsomehr aber erwuchs
den Führern de? Nation, überhaupt
jedem weitersehenden Politiker die
Pflicht, nüchtern die Zusammenhänge
zu erkennen und alle Mittel einm
setzen, um die Kampfkraft aufreckt ,u
erhalten und richtig zu orientieren.
Wo aber der Wille, ,u siegen, fehlt,
da erlahmt ganz natürlich auch die
.ast oazu.
Mein sogenannter .AnnerioniS
muZ' bestand in einer pessimistischen
und leider durch die Geschichte bestä
tigten Auffassung unserer wirtschaft
lich-politischen Zukunft. Ich konnte
mich mit Vertröstungen auf einen
Rechisfrieden und Völkerbund nickt
zufrieden geben, sa wie es allerlei
international.kapitaNstische und sozia
listische Mitbürger taten. Sieb fronte
wich: wie ein Kriegsende beschaffen
sein mußte, welches dem deutschen
Volk in seiner schwierigen Erdlage
teichberechtiguna Mit den andern,
nattirlichen Weltmächte,: sicherte?
Unser, Weltmacht körte erst dann auf
eine künstliche zu sein, wenn wir die
Mitteleuropäische Stellung als dri
muö inter pares erreichten, in welcher
die Mehrheit der europäischen Völker
die Sicherung ihrer eigenen vollen
Freiheit erblickt hätte. Dies war das
gegebene Ziel. Bevor es erreicht war.
entsprach die Macht Deutschlands so
wenig der Stellung deS deutschen
Volkes !n der Welt, wie im 13. Jahr
hundert die Stellung Preußens fei
nen realen Kräften entsprochen hatte.
,Der Raum ist die Zukunft": die.
ser Satz gUt für die Reiche der Briten,
Amerikaner. Russen und selbst der in
Nord Afrika erweiterunasfäkien
Franzosen. Raum in diesem Sinne
war für das im Herzen Europas ein
gezwängte Deutiche Reich niemals
zu gewinnen. Seine Zukunft beruhte
auf Leistung in der ganzen Welt
und für die ganze Welt, und sie
konnte bei der tatsächlichen volit'.scken
Lage nur gesichert werden dusch kon
zentrierte Verteidigungskraft des
Landes, welche die andern in Achtung
erhielt.. Das ist in Wahrheit der
Grund, weshalb die Feinde den vreu
ßischen Militarismus zerbrechen
wollten. Dann war es mft uns über
Haupt vorbei. Für dm Zaren oder die
ZMNzo en waren Millionenbeore viel
leicht ein unfütlicher, Luxus: denn
wer dachte je daran, diese Länder an
mitreisen? DM daa-aen DiWa,2
borgrwvrfen. Abgesehen davon, daß
sich die Führung der Vaterlandspar
tei auf die Vertretung einzelner An
nexisnssorderüngm nicht eingelasM
nd lediglich in der belgischen Frage,
als dem Kernpunkte England gegen
über, bestimmte Forderungen aufge
stellt hat. handelt es sich um die er
orterte Notwendigkeit, dem kämpfen
den Volke Verständnis für unsere zu
künftigen Lebmsnotwcndigkrüen zu
geben. Die Regierung hatte daS bei
uns kider unterlassen. Sie hätte
dann wenigstens dankbar sein sollen,
wenn eine große Volksbewegung ihr
diese Aufgabe abnahm, und hätte sich
dieser Bewegung so bedienen sollen,
wie es eine englische oder französische
Regierung sicherlich getan hätte. Ge
rade dann, wenn es erforderlich und
möglich war, einen Verzichts frieden
zu schließen, woran die Vaterlands
Partei die Regierung niemals vcrhin
dem konnte, war die Regierung -in
der Lage, gestützt auf das Bestehen
der BaterlandSpartei, erträglichere
Bedingungen zu erzielen. Es fallt fer
ner "aber entscheidend inö Gewicht,
daß während der ganM Zeit deS Be
steher.S der VaterlsndSpartei tatsäch
lich eine wirkliche Chance zu einem
Verftändigungsfrieden nicht gegeben
war. Nur die dauernde, jeder tat
sachlichen Unterlage entbehrende Vor
spiegelung der deutschen Demokratie,
als wenn Deutschland nur zuzugrei
fcn hätte, um einen annehmbaren
Frieden zu erhalten, hat es Möglich
gemacht, denen mit einem Erfolg den
Namen Kriegsverlangerer anzuhän
gen, deren Auffassungen, wenn sie
von Anfang an zur Geltung gekom
men wären, eine schnellere Beend!
gung deSieges auf dem einen oder
dem anderen Wege mit sich gebracht
hatten. Kriegsverlangerer sind die
Zenigen, welche die deutsche Wider
standskraft dauernd untergraben und
der Entente jene Sicherheit gegeben
haben, der Lloyd George Ausdruck
verlich.
Die Vaterlandsparte! hat ihr Ziel
nicht erreicht und von dem Augenblick"
an auch nicht erreichen können, alSH?
neben der Feindschaft der Urheber
der Friedensresolution der straffe
Apparat des . dreußiiZch . deutschen
Staates entgegengesetzt wurde. Trotz
dem ist wohl ihre politische Auskla
rungSarbeit nicht vergeblich gewesen.
Wenn uns ferner etwas Hoffnung
geben kann, daß noch einmal der. na
tionale Gedanke ein starkes und
wohnliches deutsches Haus wieder
aufbauen wird, so liegt sie in dermal
sache, daß nach drei schweren Kriegs
jähren, trotz der Wirksamkeit Beth
manns und der Demokratie,- eine Ve'
weguna von so waltigem Schwung
und tiefer Vaterlandsliebe möglich
war wie die der WaterlaMpartet.
zäsMeVDttMlffgmg'' nm Vu5
lelch seine? beispiellos ungünstigen
L!uum und VrenZluerliältnisss unk
angesichts seine? seit Jahrhunderten
eroberungslustigen Nachbarn einer
starken MilitärmÄht bedarf, daS
hatte sogar Lloyd George am Neu
jch? 1914 auögrücklich bestätigt; und
wer wollte es nach den Enderfahrun
gen des Weltkriegs beute nock be?trei
ten? Weltpolitisch verteid!aunssk!a
und lebensfähig aber war nach 1914
oas Teutsche vceich nur dann, wenn
eS die Engländer von der. Oberhcrr
schaft lider Belgien entfernte.
Einen vollen deutschen Wafsensieg
nn Winn von 1870 habe Ich auch vor
de? Marneschlaicht niemals erwartet.
Die Amerikaner würden unS auf alle
Fälle um viele Früchte eines SiegeZ
beraubt haben. Soll doch schon vor
einem Jahrhundert (1815) der Präsi
dent der Vereinigten Staaten trotz
der damaligen Feindschaft zu Eng
land in einer Botschaft das Wort ge
sprochett haben: Den Kern, der in
Deutschland lieat. nickt ,ur Entairf.
lnng kommen m laslw, wird daS Ziel
einer ent mlo ienenLtaatskun,t hm".
Meinerseits war ich der Ansicht, daß
ein voller Waftensie von keiner
Seite wahrscheinlich, darim die Ent
cbeiöuna in den moralisckcn Willens.
und Widerstandskräften zu suchen
wäre. Gelang eö, dem deutschen Volk
die Augen dafür zu öffnen, was die
britische Vorherrschaft in Belgien tt
deutete, sa zweifelte ich nicht, daß wir
auch die Kräste entfalten würden, um
beim Friedensschluß eine solche Ge.
fahr abLUwcndon. Fremdkerrschast
war das LoS des deuten Volks bei
einer Niederlage. Besser aber als
dies Helotentum anzunehmen, war es
noch, die Möglichkeiten des Siegs bis
zum äußersten zu'versuchen.
Die Vermehrung der Nalkssiabl Mt
1870, auf welcher bat Steigen unse
rer Wohlfahrt und Macht beruhte,
konnte bei unserer geringen Boden
fläche nickt mclir aararikck dab?im
untergebracht werden. Landhunger
fuhtte also, wie schon in den Atfän
gen der deutschen Geschickte, au? Ab.
wcmderuna und EntdeutkÄin? hrs,
Volksüberschusscs. Eine künstliche Er
Weiterung des Nabrunasuiielraums
der Heimat brachte nur die Industrie
und' der Handel. Selbst bei eleickblei.
bender Bolkszahl indes hätten wir
nicht mehr das vorwiegend agrarische
Deutschland der vorigen Generation
bleiben können, da nack 1870 die
Flächen Amerikas und Rußlands in
Wetwewerv mit unserer Agraraus
fuhr traten und dieselbe wesentlick
zum Versiegen brachten. Unsere Aus
ftchr an Rohstoffen mußte, 'damit die
Volkszahl steigen oder auch nur
aleickbleiben konnte, verkielfgibt wer.
Die geistige und materielle Befreiung
des unter Fremdherrschaft gesunkenen
deutschen Vaterlandes und dicGrund
legung ' eines neuen WohLstandes
kann nur beginnen, wenn Unglück
zur Erkenntnis . führ! und aus der
Erkenntnis der opferbereite SSiUe
zur Erhaltung des Deutschtums in
allen Klassen und Schichten erwacht.
"' 8.
Als im Oktober 1918 die zur
Macht gelangten Demokraten den?
furchtbaren, in der Weltgeschichte seit
Karthago unerhörten Irrtum zu
unterliegen drohten, daß man sich in
die Gnade des Feindes begeben
könnte, ohne , zugrunde zu gehen,
schrieb ich folgenden Brief an den da
maligen Reichskanzler Prinz Max
von Baden. ' ' .
BerNn, 17. Oktober 1213.
Euer Sroßherzoglichen Hoheit
Befehlen gemäß übersende ich ehr
erbietigst nachfolgend meine Ansicht
über die Heutige Lage. "
Die politische Methode, welche wir
England und Amerika gegenüber vor
und vor allem während des Krieges
eingeschlagen haben, halte ich für
grundsätzlich falsch. Wir setztm Auf
fassungen voraus, die wir, aber nicht
die anderen haben. In dieser Me
thode erblicke ich eine der wesentlich
sten Ursachen deS jetzigen Krieges
und unserer heutigen Lage. DaZ mit
raffinierter politischer Klugheit und
zäheste? Konsequenz verfolgte Ziel
der Anglo-Amerikaner war die Ver
nichtung Deutschlands als weiterer
Schritt zur Weltherrschaft ihres Ka
pitslismus. Nur insoweit wir Kraft
und besonders Haltung zeigten, konn
ten wir den Eindruck erzeugen,' das
Geschäft rentiere nicht, und konnten
damit leidliche Bedingungen erzie
len. Die beständig wiederholten,
öffentlichen Friedensangebote waren
Mcthodensehler unsererseits. Wilson
steigerte seine Forderungen mit je
dem dieser Schritte. Wir begriffen
nicht, daß wir kalten Erpressern ge
genüberstanden. Ihre .Friedens
und VölkerbegluckungZauslassungen
sind ehrlich, aber in naivestcr Weise
nur sür die eigenen Völker verstan
den: außerdem berechnet auf die pol!
tische AhnungSlofigkeit unseres
Volkes.
Unser letztes Friedens und Was
fenstillstands-Angebot. welches in sei
nem Entgegenkommen auf eine
Großmaäztstellung Teutschlands be
rcits verzickitete, beantwortete Wilson
sachlich dadurch, daß er von unS zu
nächst völlige WchrloSmachung ver
langt. Er weiß genau, daß die Ein ;
stellung des UbootkriegeS jeden et 1
waigen weiteren Widerstand Deutsch
landS unmöglich macht. DaS Verlan
gen der Einstellung des Ubootkrieges,
über dessen., heutige und zukünfFge,
'den durch dke Aukfuhr von?ovrnr,
ten. Zu deren Erzeugung mußten wir
wieder diele Rohstoff einfüliren,
cbeiiso wie für die LanKvirtschaft, da
mit sie ihren Ertrag zur Ernährung
der vermehrten VolKmassen erhvhrn
könnte. Ein Abstoppen von Ein und
Aiiöftihr bedeutete unter solchen lim
ständen ein ciualvolkes Siechtum des
ganzen VolkLkörpcrZ,' einen in der
ganzen Geschichte beispiellosen Sturz
von Wohlfahrt in Elend. Eine Mil
lioncnarmee hungernder und arbeit?
loser Proletarier, ein entwurzeltes
Volk, das sich selbst gegenseitig der
Nichten muß, um für den Rest wieder
kärglichen Lebensspielraum zu schaf
fcn: dieses Bild lag während des
Krieges als Alpdruck auf niir. Die
oberflächlichen Ä'crungeu der mei
sten, Deutschland würde schon wieder
hochkommen, beruhigten mich nicht.
Denn ich sah nicht, wie und wo daS
anders geschehen sollte, alS indem
wir. unser Machtgcbiet dauernd bis
an die Kanalpässe erstreckten. .
Denn in der Geschichte hat der Ve
sitz der niederländischen Küisten stets
über die Vormacht Englands auf dein
Festland entschieden. England bc
trachtet die belaiAie Z?rane k?;t nItcrZ
als feine eigene. Saßen die Englän
ocr :n AnMerpen, so saßen sie auch
im Haag und in Köln und beherrsch
ten bon ihren alten Einfallötoren an
Scheide und Nipherrsiern mi . W
Festland. Nur wenn Deutschland di,
MaaLlande. die tast tausenk, Xnhre
zum Deutschen Reich gehört "hatten.
wieoer ,n leine byut nahm, konnte
daZ deutsche Volk einiaermaszc'n friite
liricgsvcrlnste hereinbringen. Denn
eine Ausfuhr, wie sie bis 1914 die
Grundlage unseres VolksdaseinS gc
worden war. fcfel eine oliHfrtV Srsf.
gcltlmg voraus. Nur deutsche Trau
mer, oie nicht wilgten, wovon sie sei
der lebten, konnten sick einbildl'n. bnh
die Angelsachsen ein Teutschland,
vor dem sie nicht eine gewisse Furcht
emp'anoen, wieder so viel und so un
gehindert in der aanen Welt für
eigene Rechnung verdienen lassen
würden! Unsere Weltstellung aber
hatten wir vor 1914 nock nni nrahm
Teil nicht auf wirkliche Macht, son
oern ails oas Anieyen von 1S71) ge
gründet. Wenn wir dies Ansehen
nicht bewahrten- d. h. auf gleichem
Fuß mit England aus dem Kriess
hervorgingen, so starb alles aö, was
wir in der Welt acsckaik'en btt.'n.
Unsere Heimat blühte durch unsere
Auownogcitiing: oieze, aber schivand.
dahin wie die 'alte .flanfa. tnmn wir
tiWjt eine freie Stellung, gegenüber
ngiano gewannen. -.-.,
' ; , (Fortsetzung folgt.) ' . -
Bedeutung man sich, wie Churchills
Rede zeigt, im Feindeslager völlig
im klaren ist, ist der jiern.der Wil
son'Note, der umhüllt wird' von dem
Pathos der sittlichen Entrüstung. Tc,
diese Entrüstung, auf- den Seekrieg
beschränkt, allzu durchsichtig . fein
würde, müssen schamlose Verlcum
düngen des Heeres als weitere Um
hüllung dienen. Gleichzeitig peitscht
er dadurch den Siegestamnel und
die Wut seiner Leute ans Aeußersts
auf. Das würde er sicher nicht tun.
wenn ex uns nachher mit einiger
Schonung behandeln wollte. DaZ
Gegenteil wird der Fall sein, unge
achtet der Versprechungen unter der
Hand. Letztere sind politische Er
prcssertricks.
Die Antwort Wilsons zeigt ferner,
daß es ein Jrtum war wenn man
etwa angenommen hat, daß die En
tente uns den Gesatten tun könnte,
einen alsbaldigen Waffenstillstand
unter Bedingungen zu gewähren, die
uns die Möglichkeit geben würden,
unser Heer und unsere Grenzen für
den Fall des Scheiterns der Frie
dcnsverhandlungen tnVerteidigungZ
zustand zu setzen. ' '
UnS bleibt nur ein Mittel, bessere
Bedingungen, vielleicht sogar die Er.'
Haltung des Deutschtums zu erlan.
gen: Aufruf des ganzen Volkes zu?:
entschlossensten Verteidgung unsere? !
Ehre und unserer Lebensmöglichkei
ten, begleitet von sofortiger Hand!
Tf V.a jf . . C . . . ... ! 9 t 1
vic u)ih unv iniivn maj j
den mindesten Zwifel an unserem'
Willen bestellen lassen kann. DieseZ
Versahren ist selbst dann richtig,
wenn wir auch jetzt noch entgegen
kommend zu antworten geneigt find.
Tun wir Letzteres. bleibt freilich
die Gefahr bestehen, daß weder der
Feind noch wir selbst an unseren
Ernst glauben. Der von der Hei
mat ausgegangene ?!iedergang unse
res Ehrgefühls und unserer Mora!
ist über die Etappen in die Kampf
fronten eingedrungen. Die Truppen
können nicht mchr standhalten und
kämpfen, wenn 'sie nur zu deutlich
sehen, daß die Heimat AlleS ausgibt.
Wofür sollen die Mannschaften käm
Pfen. wie sollen die Offiziere die
Moral der Truppen hochhalten?
Das ist unter solchen Umständ-. un
möglich. '
(Fortsetzung folgt.)
' Ein und Ausfälle.
Verlanget von den Frauen Schwel
gen. ja habt ihr sie zum Reden ge
reizt.
TaS eigene Unglück und dal '
fremde Glück hält man stets für echt. .
"Der Nadelstich des' Alltags tötet
inichr Glück, als die Keulcnschlsge des
Schicksals.
.