Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 29, 1919, Image 3

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(16. Fortschung.)
Dkkund,wan,igste Napi.
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. .Der kommt von Süden angetr,
Jen sprach Alslöv, .und voraus.
. . W, daß er nicht schon vor längerer
Zeit harpunirt worden ist. müssen wir
den Walsischfänger treffen, wenn wir
i weiter nach Süden gehen. DaZ Fahr
' Wasser ist infolge deö EifeS dort s 6e
l schränkt, daß r im nicht entgkhkn
i . kann, wenn wir die Augen offen tzU
V ten.'
: Die .Chemeia" wandle sich also wie
btx gen Süden, und scholl am Nachmit
i'g meldete, der Ausguck ein Schiff,
.tne Nachricht, die die ganze Mann
schaft eiligst an Deck rief. Augenblick
lich wurde der Kurs auf den im Süd
nnsteii. sichtbaren Zweimaster genom
men, und eine halbe Stunde später lag
die .Chemeia" an seiner Seite. Es
war eine chilenische Brigg Esperan
ja" von Valparaiso.
Der Kapitän, in junger, bunkelhau
kiger Südländer, zeigte sich auf seinem
. - Deck und antwortete auf die Frage, ob
r ci der Besitzer des Schiffes sei, mit ja;
I auch klärte er sich bereit, an Bord der
I .Chemeia" zu kommen.
Erik empfing ihn in seiner Kajüte
.in Gegenwart semer Frau. Alslövs
und d.er beiden Steuermänner lrnd
fragte ihn nach einer kurzen Einleitung
oyne umfchweise. ob er ihm sein Schis
verlausen m inen Austrag uberneh
men wolle.
'Nachdenklich strich sich der fremde
: napitan den Aart. ,
Der Walfischfang sei ungewöhnlich
ergiebig in diesem Jahre, erklärte er.
und' ohne ine gute Bezahlung könne
; keine Rede davon fein, die weitere Reise
auszuged?n. Außerdem habe seine
.'cannichast Antyeu am Ertrag und
werde eine EntMdigung sondern.
Der Preis fei ihm dollständig gleich
mlttg. antwortete Erik. Er sei bereit,
für das Schiff zum Beispiel zwanzig-
tausend Pfund zu bezahlen und jedem
von der Mannschaft ein paar hundert
Pfund als Entschädigung zu ctml
t iigen.
Mit emem raschen Aufflammen der
Augen sah der Kapitän empor. Sein
(Blick streifte über die vergoldete Decke
irnd rxe kostbare, geschnitzte Wandbe
tleidung der Kajüte und alles mochte
Ihn wohl überzeugm, daß der Besitzer
; der .Ehemeia nicht aufs Geld sah.
.ZwanzZgtcrusend Pfund ist ein W
ler Preis." gab er ehrlich zu, und ich
j Zvurde mich reinen Augenblick besinnen,
Ipitin Schiff zu verkaufen, aber ich
Muß doch erst mit meinen Leuten spre-
then, bezweifle indessen nicht, daß sie
luf Ihre Bedingung eingehen wer
sdeii. unddann möchte ich natürlich
'toitn, aus welchen Austrag sie eben
ümgewiefen haben denn ich kann
mir denken fügte er mit einem
schlauen Lächelidhinzu, .daß Sie einen
solchen Preis nicht für eine Kleinigkeit
.'zahlen wollen.
Da Erik nicht gleich antwortete, be-
sich Alsiov, das Wort zu ergreifen,
;Es handelt sich fiir uns darum, mit
- ropa in Verbindung zu treten
. vorlcte er, aber im tiefsten Ge
Innifj. Die Sache ist nämlich die,
.. -', wir uns aus einerwlssenschaftu
x Reise befinden, die ans politischen
j inden unbedingt geheim bleiben
3. Wir ms nun im Begnfse, noch
? cr nach Süden gu flehen, wo jede
libindung mit der zivilisirten Welt
z'hört, und es ist uns darum zu thun.
zv Briefe und geheime Nachrichten
, ? Europa gelangen zu lassen. Sie
A yn höchst wabTscheinlich auf der
ireie von einem 'or vem an
Kriegsschiffs' angepreit und ge
Ui,t werden, ob Sie nichts von unS
, hen haben, und ifas müssen Sie
''",?rnen. Mehr können wir Ihnen
.';'-t sagen
. :(SaS genügt mir auch vollkommen
! wortete der Amerikaner. Ich werde
s Van Bord zu meinen Leuten zurück
hn, und in einer halben Stunde
n Sie meiine Antwort haben .
Darauf erhob er sich und verließ die
üte mit einer tiefen Verbeugung.
, ,!)ie übrigen Anwesenden blieben
h, um die Sache noch weiter zu be
lche. Durfte manes wagen, die
tigen Briefschaften diesem wild
F.iiden Menschen, den man gar nicht
ginnte und auf dessen Zuverlässigkeit
An doch nicht blind vertrauen konnte,
übergeben? Gesetlie Falles, er
u
Ivakie aus Meichgiltiqkeit oder Ge
' kenlosigkeit aus der Schule, oder er
hte die Sache so ungeschickt, daß die
efe gar nicht n die richtigen Hände
'Engten?
iH wäre viel besser, einen zuver
rtn Mann mitzuschicken bemerkte
silier, .und ihm den Auftrag zu er'
PlUK die Briefe an ihren Beftim.
ngsort zu besorgen?"
-H.Dazu wäre SzemSky der nchle
'tann meinte Smith.
Diese.r Vorschlag fand allgemeinen
all, und es war m der That kein
r Gedanke. ' Auf SzemLkt, konnte
ja sich verlassen wie auf sich selbst.
o Junker wurde deshalb schleunigst
andt. tyn zu holen.
Selbstverständlich bin ich bereit.'
.
en Austrag auszuführen, und ich.
? nit4 kMri4 $nv4A
; 16 Uij vuiw vttiiMatu ui
antworleie ssjemllü, als . er
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m. 972 f 1 1 1 f r. . i ,
fi&etfftjt d, I. Viangild.
hörte, worum ei sich handelte, .obschon
e mir auf der andern Seite leid thut,
die .Chemeio' ,u verlassen, indessen
ist da nichts zu bedenken, und ich will
mich gleich fertig machen, mit dem Chi
lenen hinüberzugehen."
.Aber wir sehen un wieder svrack
Erik. -
,DaS wollen wir hossen," enkgegnele
szemsry.
Bald war alleS zu beiderseitiger Zu
friedenheit abgemacht. Die Besatzung
oer usperanza- war lehr, froh, mit
10 geringer Muye o viel Geld zu txr
dienen, und Erik fühlte sich nicht we
nig beruhigt, daß diese Angelegenheit
so zuverlässigen Händen, wie denen
Szemskys, anvertraut werden sollte.
- Mehrere Stunden ainaen mit den
Borbeltungen zur Abreis bin.
Szemöky wurde reichlich mit Klei,
dungSstllcken auSüestatttt, damit er in
verschiedenen Verkleidungen auftreten
könne, und der Deutsche Müller, der in
de, Schuhmacherkunst erfahren war,
übernahm eS, U( geheimen Briefe so
n ein Paar langschastlgtk stiefeln ein
Mähen, daß niemand sie finden sollte.
Außerdem erhielt Szemskg bundert
tausend Pfund in Banknote zur Be
streitung aller vorkommenden AuSaa
den; der Nest sollte sein Eigenthum
oleioen,
Endlich kam der Augenblick der
Trennung. Eines der Boote der .Es
perenza' lag an der Fallreeptreppe der
i!,yemeia um kzemsiy und den chi
lenifchen Kapitän nach dem andern
Schisse zu bringen. Die ganze Be
mannung der Jacht hatte sich um ihren
scheidenden Kamerun usammenge
drangt, und er müßte allen diHände
drucken und die herzlichsten Wünsche
fu, eine ,gluck.lche Reise entgegenneh
men.
Szemsky war tief bewegt, aber zu
gleich auch stolz. Er fühlte, daß das
Geschick der Welt in seine Hände gelegt
ei, uns er wollte ich veö ihm geschenkt
ten Vertrauens würdig zeigen. Zuletzt
von allen schüttelte ihm Erik die Hand.
Leben Sie wohl. Szemsky." sprach
er. ohne einen Versuch zu machen, seine
Bewegung zu verheimlichen. Leben
Sie wohl. Sie Sendbote meines Glll
ji.3t m: v f! ;
acm iuir ioc uno rruiiox tui ,m
mer. Glück und Segen begleite Sie aiif
Fhreni Wege!"
.Leben auch Sie wohl. Herr .Nee
der'antwortete Szemsky und biß die
Zähne aufeinander. Heil und Segen
Kt sCfv.mM' .W ü
uuu, ,u, vii ,viywt:na uuu iyt.t ot
sadung'
.Damit schwang er sich über die Re
geling und stieg hastig hinab. Gleich
darauf stieß daS Boot ab und ruderte
nach der Esperanza" hinüber. Ein
neunmaliges Hurrah stieg von der
Chemeia" in die Lüfte, die,Leuie
winkten mik Hüten, Tüchern und MU
tzen. und O'KellyS kräftiger Baß drang
i. cm . r.t .t
Die .ESperanza", setzte in Segel
' ' '
nach dem andern'vor der leichten Brise
11 fT.H .!, nrKTi.n nra
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Während Szemsky hinten am Steuer
ruorr stano und winkte.
Jetzt wurde auf Befehl MslövZ ein
Schuß als letzter Gruß abgefeuert und
Noch einer und noch einer, und dann
nahm die Chemeia" ihre Fahrt rme
der aus in entgegengesetzter Rich.
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..e. -.,w.-V
.
sprach Wloo. der mit Enk auf der
Kommandobrücke stand.
Ja, bis zum Pol, wenn wir so weik
gelangen können," antwortete Enk.
Setzt kommt es nur och darauf an,
daß wir uns in Sicherheit bringen
Dann'müssen wir uns abe, darauf
gefaßt machen, ein halbes Jahr ober so
-w,a .l..,t. mix-ä I
"suiiitn.il, tiiiuia.re -iw.
.Um so besser erwldcie Erik ttf
ng Wir verdleiben ein Jahr an, Pol
"VÄtt ?uruum SU.sehM'
ob sich die Welt lngwrschen verändert
. n.
km "o .ui.uu.ili vui.ui i
5t?B-tra5tt m Mischen den
beiden Schiffen war schon so groß ge
YnnrSn hn(t Tit I?Sk?," 11 nni
An Punkt am Horizont erschien.
Ein schwer südlicher Wind wehte, und
Tl A IViffl Ay nnd V A Ml dM r AM AMVAA
ivv.!., vuU ,wwuu tu. ra i
a.ös )' um yn
rtnftrmmnmmt Tntrit Tii itif ti I
DLhjMlw.Htoil, VW.Uf WfcV JIMJ V'
Chemeia" mit ihrem scharsen Bug ei
nen W babnte. 5kn der ??erne lckiim.
'merten höbe Schneeaipfel. nd große
Eisberge strahlten im Glänze der
Sonne.
So segelte die Chemria"hig und
nu?ia sem lanaen oiar ommer em
Skgen. ,
Bierund zwanzigstes Ka
! Pitel.
Fertig:' rar U'ikfUy atiD keyrte
' ? n . r a t c er I
dann eiligen Laufes mit Brown. C
andrs nd Peter nach dem Schüfe
zurück.. Auf ine Strecke von mehr a'S
einer Seemeile Länge hatte dieSchiffs
Mannschaft mit Htfe'von glühenden
Eisenstängen Löcher inS. Eis gebohrt
und sie mit einer Mischung von Pulver
und Dynamit gefüllt. Auf diese Weise
war die Chemeia wahrend der letz
ten Wochen ein gutes Stück durchs
Packeis in nördlicher Richtung vorge
drungen. .
Erik stand auf der Kommandobrücke
mit dem Finger auf dem elektrischen
Kontakt. MS der ledte Mann die olatte
Schifssseite erklommen hatte, drückte er
KaÄKrtLS! 5.
den Knopf nieder, nd wenige Sekun
den später kplodirte der Sprengstoff
gleichzeitig auf der ganze Linie. Da
Eis wurde xerrisscn, und ein langer,
schmaler Wasserstreifen öffnete sich vor
dem Schiffe. In demselben Augenblick
begannen die Maschinen mit voller
Kraft zu arbeiten, damit die Ehemria"
durch die Ninne kommeehe diese wie
der zusror.
,DaZ geht ja ausgezeichnet,' rief
O'Kelly vergnügt, .auf diese Weise
werden wir sehr bald offenes Wasser
I erreich! aoen, uns ist) iputz jagen, wer
ist es viel kälter lS am Pol selbst.
Nicht wahr. Peter?" v
I Der Angeredete kratzte sich hinter
I den Ohren, so weit die dicke Kapuze
und Die vanscyuye oas zuließen.
?a, daS kann ich eben nicht begrei
fm, und wenn ich biZ an mein seliges
Ende darüber nachsinne," antwortete
er, denn ich habe immer gehört, daß eS
an den Polen am kältesten aus der
Erde sei."
.Ach ja,' S gibt so viele, Unbegreif'
liche," sprach Calandro. Mir hat auch
keiner gesagt, daß am Südpol lachen
des Land mit mildem Klima und iip,
pigem Pflanzenwuchs liege, aber wenn
man's selbst- gesehen hat, muß man'ö
Wohl glauben." 1
! ' Und daS war fiii unS ein wabreS
Glück, rief der Heizer Luigi vuS, denn
sonst würden unsre Kohlen schon längst
I ausgeoraucyl lein.'
.Ich kann'S trod alledem nicht be
greifen fuhr Peter eigensinnig fort.
Der .Reeder' hat eS uns ja erklärt,"
bemerkte der Deutsche Müller weise.
Wenn Wasser gefriert, wird Wärme
frei, die sich der Umgebung mittbeilt.
Wenn ran daS Meer zufriert, sammelt
sich diese Wärme am PC von wo sie
nur langsam entweichen kann, da taS
Cis ein ichlechter Wärmeleiter ist
.Und dann de, Balkan eraännte
Brown. Wenn man eine solche Wär
meslasqhe unter den Füßen hat.."
.Selbst die Luft." dozirte Müller
ungestört weiter, leitet an den Polen
die Wärme schlechter als an andern
Orten, woran die elektrischen Erschei
nungen, die die Nord und Südichter
hervorrufen, schuld sind.- Ich bin ein
mal mit einem deutschen Professor ae
tX.,. V .rt.i ' l"'.i t' i" m?
luc, uuo auis cnian yai. War
me und Elektrizität sind nichts andres
als Wellenbewegungen der Lust." ' -.Quattck!"
rief O'Kellu btm&Mti
und lvuckte aus. "
.Z?raa dock nur der. iw ' 'mir
weiß ebensoviel als ein Professor ant
wortete Müller ' i
I , . " ' ' -
Unö norti m nnmZ Rn?
murmelte Calandro.
Da nun die Wellen der Elektrizität
um vieles stärker fm Ta w. s.r
me. fo werden diese überwältigt nd
müssen bleiben, wo sie sind fuhr Mül
r. r . i , i '
i ,rr peieorena sorr, oayer kommt es.
daß es immer so schwül ist. wenn ein
Gewlltex ,n der Luft schwebt
Der Teufel soll mich überfegeln,
l das nicht das tollste Gequassel ist,
' ! . 1
wenn
das ,ch mein Lebtag gehört habe
wm, 'Kelly und spuckte noch ein
mal aus. . - "
Ja, ja. fragt nur den.Reeder' der
mXIS JLl
" '" i'
I der bat n .nkr,
i iii iiiLi i lammen ttpt rA
.Brrrr' xirf n'i?rsh L r,h .
" . ' ,"7 ,7 Wl1
i jxun luKaer tinrnai seit,
Die Chemeia" steckte
Chemeia" steckte wieder imEike.
mW .rvfs.rrt. r: m rjt..n
"w 'jjiaanB)ai zu
lammen.
Alle Mann heraus!
Alsbald vertheilten sich die Leute
mit olziendeclen und Elsenstäben in
tiNer langen Linie auf dem Eise in
l. .rr- -v ' w I
?eU wwtiittche j wieder Löcher
ooyrien, Ute ut spreng o f gefüll
wurden.
rik ,,nd' sein, , '.
ack Süden timnnM w;. ,,k s..
Kommandobrücke. Mit jedem Loche
daS gebohrt, mit jedemmal, wo der
kleine Platindraht im Sprengstoff vom
ekektrisn ßimm. .m wkL ...
brackt würd. ,nf fcmt 5. n .u..
. I ' " l'" i.
von vem ttiucn. allen andern Mnss
unbekannten .Lande -wo'ein .ab, ü.
Lebens in lang entbehrter und deshalb
doppelt willkommener Ruhe dahinge.
gangen war. Die Sonne, die vor drei
omtm vor lynen ausgefllegen wär.
marr ihr ae n Ltrih en vhtr
endliche Eisfläche, die sich hinter ihnen
wieder geschlossen hatt und den Weg
. r , t . ,
verioerri? nm , nfnrnnxfn n a n
m, flt!e Polarmeer verlassen hatten.
m in unruhige große Welt zurück
tff , M, . . "
zurelmn. nie ,e Mil 10 seltsamer WmhM
' t ' '
UlljDy.
. . ..
U",! roigu
Gelungen auigeiegi.
A.: Ich sage dir. du rannst mchtö
Besseres thun, als wenn d. deine
Schwiegermutter nach Bad W. reisen
läßt. B.: Wer warum denn ae-
rade ach Bad W.? 21.: Nun., dann
wirst du sie bestimmt loö. .Dort wird
sie nämlich gefressen. S stebt bier im
Bädeier -dick gedruckt: Die Einwoh,
m . .. , j - . L
nerschaft ernährt sich ausschließlich
von Badegästen.
Der passend Mann.
In der Redaktion deS LlättchenS war
die Stelle eines BriefkastenonkelS"
frei. Viele Herren meldeten sich,
sbc keiner schien für' den Posten die
geeignete Persönlichkeit. Jetzt kam
einer, der sah recht hergekommen auS.
Sind Sie imstande", fragte der
Chef . Redakteur, auf alle mogli
chen Fragen eine befriedigende Ant
wort zu geben?" . .Ich bin Later
von neun Kindern", antwortete der
gute Mann, woraus er sofort an
Mt ?ttt. i
i
' Neues su
Natur- und Heilkunde
Obst und ZShae.
ES gab eine Zeit, in der man die
Bedeutung des Obstes in der mensch
lichcn Ernährung nichts besonders
hoch schätzte, unö ein berühmter
Phyflologe sogar sich Luberte. er
kenne nur den Eüiflub beS Obst
genusseS, baß die Menschen davon
Darmerkrankungen und schlechte
Zahne bekamen. Heute hat die ent
gegengefetzte Strömung Oberhand,
man empfiehlt eifrig frisches Obst
und weist ihm einen wichtigen Platz
in der Volksernährung an. Man
weis, wohl, daß sein Nährwert nicht
grofz ist. daß eS Brot und Fleisch
nicht ersetzen kannwber eS gilt als
eine nichtige Zugabe zur täglichen
Kost. ß$ bringt nicht nur eine an
genehme Abwechsluna. welche den
Appetit anregt, sondern eS tibt auch
einen -guten Einfluß auf die Ver
vauuna aus uns vor allem wird
seine Wirkung auf daS Blut ge
rühmt. Die Fruchtsäfte sollen ein
gutes Mittel sein, um die Gicht und
andere Erkrankungen, die auf einer
einseitigen Ernährungsweise be
ruhen, zu verhüten. Sckjließlich
betont man, daß in Obst dem Kör
per wichtige Nährsalze zugeführt
werden, die für- den Aufban der ein
zelnen Organe nötig sind. Auch die
Stoffe, aus denen Knochen und
Zälme gebildet werden, namentlich
Kalk und Phosphor, find in unseren
Früchten vorhanden, und man er
teilt den dringenden Aat. den Mn
dem Obst anstatt Süßigkeiten,
!oenm :ene Stoffe fehlen, zu geben,
'um so die immer mebr um sick orei.
sende ZahnksrieS einigermaßen ein.
'zuschranken. .
5 Zweifellos läßt sich dagegen nichts
sagen. Ein derniinftiger Obstgenusz
ist dem gesunden Menschen wohl
ibekommlich. Freilich bnnat daZ
j Obst wie jedes andere Nahrung?
!Mittel auch gesundheitliche Gefahren
'mit sieb, unk mnn mnfc s, rn
.V " , -"",
.um iynen begegnen zu können
j unmic suiir i,r arr lino Darum
unverdaulich; eS beschwert die Ver
dauungsorgane und ruft deren Er
krankung hervor. Verdorbenes, an
gefaultes 'Obst kann im Körper zu
!. ?t trt v i m
fS,L?t VV TfJ?
lZerschungs und Gahnmgserschel
'nimrturt S)TT6 " nnfim
h--h "o
Magen und Tarmkatarrhe erzeu
gen, wahrend im Verkehr derun
reinlgtes Obst sogar schwere lebenS
gefährliche Krankheiten, wie Typhus,
Cholera und dergleichen übertragen
kann, wenn wir es rob aenieken.
WaS aber die , Zahne anbelangt, so
kann ihnen jedes, auch daS beste
. UI Tnnire joft mw toecten. -.
'Jr? mmin Zweifeln,
. A1 nfl ivtHnFiiM a ft 0-.YlIa
der die Entstehung der Zahnkaries
oder Zahnfäulnis kennt. . Unsere
Zähne, die zum Kauen, zum Zer
kleinern der Speisen bs sind, sind
ans einer bartcn. knockenartiaen
Masse, dem Zahnbein gebildet, und
aufzervcm an ut äußeren Oberiläckie
mir noo) yanerein, widersiMW
snylgercm Ueberzug versehen. Die
Wurzel und der Zahnhals werden
durch das Zement, die Krone aber,
h! (rot . fln....vt,.";tr- :-!..
iv. in uiv ifiuimvulMU Hniein
ragr. Durch den Zahnschmelz aesckükt.
cr angegriffene abgestorbene Teil
ocs aynes wird nun äußerlich
durch die dunklere Färbung bemerk
bar. Die Fäulnis schreitet aber,
wenn , nichts dagegen getan wird,
weiter fort, biZ sie die Jahnhöhlunz
erreicht, in der sich die Blutgefäße
c & r fn y t .
me uiu rnayrung ocs Lahnes und
der Zahnnerv befinden. Es komint
oann zu ntziiiidungserschcinungen,
die Mit Zahnschmerzen verbunden
sind, und schließlich zu Eiterungen
uno völligem Beriuzt des 'Zahne
führen. . ,
Die Natur hat nicht alle Menschen
mit gleich guten, -sesten Zähnen be
schenkt. Bei dem eine ist der
samielz kra tiaer. bei hem W
schwächer ausgebildet. Es ist ja seit
langem bekmmt, daß gelblich ge
färbte Zähne . fester. tvidsrstnV?.
igcr sind, als die Mulick.weikm
So kann auch der eine Mensch seine
Zähne straflos mebr Sckädliksitm
aussetzen als der andere. Auk 4i.
Dauer aber wird die Saure auch
f.'il Jlim frZUintimi Or;-
,t omj eine ge
mmche Feindin. Dabei iW
wir bedenken, daß unsere .ffutti.
raffe von Hause aus ein schwächeres
Gebiß besitzt und ur flafinrVii-ks
i)r neigr. yre ahne können also
s? rn!jf.i -..t- . 1
C-r... .. , .
Nuuiiui.uc-H ulu rriiegen, oenen
die Zähne anderer, in dieser jfthifirf,
gunillger geuemen , Nassen. mnM
widerstehen. m
- Wenn wir nun bedenken, dnk rn.
iHiicre tsvuaiie, auaz die süßesten,
Sauren enthalten.' so werden wir
..f rr " r i .. ' - "
oylie weiteres uns sagen müssen,
daß beim Obstaenuß die x, mit
diesen Säuren in Berührung kom
men und dadurch geschädigt werden
können.
. Die Aepfelsäure. die ni&t nur1 in
den Aepfeln. sondern auch in der
schiedenen anderen Lbitarteii. nor.
ommt. greift alle BtftauMpih k?8
hahncö, den Schmelz, da? Zement
und daS Zahnbein. aleickimnKZ n
Noch energischer wirkt die Zitronen
säure. In Amerika ist eS bekannt,
daß Arbeiterinnen, welche zum Ein
machen der grünen, noch sehr sauren
Orangen verweGdet werden, krank
haste Veränderungen an den Zähnen
zeigen, die von der in den Früchten
vorkommenden sehr konzentrierten
Zitronensäure herrühren. So kön
nen auch unvorsichtig angewandt
Zitronenkuren die Zähne schädigen
und et ist auch p beachten, daß die
reifen Apfelsinen je nach der Art
und dem Grad der Reife in ihrem
Saste 1 b!5 2 Prozent Zitronen
säure enthalten.
Das Obst wird also dadurch den
Zähnen schädlich, weil mit ihin
fertige Säuren in den Mund ge
bracht werden. Beim Zucker ist dies
nicht der Fall, reiner Zucker greift
die Zähne nicht an, erst wenn die
Zuckerreste im Munde sich zersetzen,
wenn er durch Bakterien in Milch
säure umgewandelt wird, beginnt
diese an den Zähnen zu nagen. Die
Hygiene lehrt darum, daß der Ge
nutz von Zucker nicht schädlich für die
Zähne ist, wenn wir unmittelbar
nach dein Obstgenuß den-Mund mit
reinem Wasser gut ausspülen.
:.
Gesund sei ist besser als reich sei.!
ES ist besser, es sei einer arm und 1
gesund, denn reich und ungesund. Ge
fund und frisch sein ist besser, denn
Gold, und ein gesunder Leib ist bes.
ser, denn groß Gut. (Sirach, Ka
pitel 30, Per 14 und
Nichts neues gibt es unter der
Sonne, das beweist das Wort des
alten Weisen, das wohl schon vor'
mehr als zweitausend Jahren nie.
dcrgeschriebcn wurde. Denn es zeigt
uns, daß es von jeher nicht an Leu
ten fehlte, die den Reichtum als den
Inbegriff des irdischen Glücks, den !
Gipfel der Glückseligkeit betrachte
ten und alles andere erst in zweite
und dritte Linie stellten. Mit Gold
Uiid großem Gut glaubten sie alles
erreichen zu können, was das Herz
begehrt; sie waren der Ansicht, der
Reiche beherrsche mit seinem Mam
mon alles, was nur gewünscht wer
den könne! er hefte damit auf alle
Zeiten das Glück an seine Sohlen.
So sprachen die Kurzsichtigen Won
vor Jahrtausenden und so reden sie
noch heute; sie vergessen vollständig,
daß es unendlich viele Dinge gibt,
die auch mit dem schwersten Geldsack
nicht gekauft werden können und viel
wertvoller sind als der größte Reich
tum. Da führt uns Sirach in erster
Linie Gesundheit und Lcbensfrische
an, zwei Güter, die ganz unbezahl
bar, find, und doch so häufig gering
geachtet werden. Namentlich die
Jugend ist es, die oft höchst gering
gar nicht überlegt, wie viel diese wert
ist. Die junge Welt erinnert? sich
erst dann an das kostbare Gut der
Gesundheit, wenn unvermutet Krank
heit Einkehr hält und sich am Bette
ocs Patienten aus längere Zeit hauS
lrch niederläßt. Da fällt den von
Krankheit Hemgcsuchten, auch wenn
fie me im Buch der Bucher lasen
plötzlich die Wahrheit des Bibelwor
tes einc Ein gesunder Leib ist besser
denn Gold": leider ist es dann aar
oft zu spät. Denn wenn sie früher
oaran gedacht und naturgemäß ge
lebt hätten, wenn sie mit ihrer Ge
sundheit vorsichtiger umgegangvi
waren, so Ware der Kelch der Krank
heit an ihnen vorübergegangen und
die Pein hätte sie verschont.
Freilich gilt das nicht sür alle
aue. Lcioex kommt es gar hausig
vor, daß eine Krankheit unverschub
det hereinbricht; sie ist eine Folge
oes Berufs oder des Alters, und
kommt dann zur Krmikbeit noch die
Armut, fo ,ft das x:os doppelt schwer.
Wenn auch der Besitz von irdischen
Gütern die Gesundheit' nickt au er
setzen vermag, so erleichtert doch die
ser Besitz jn vielen Fällen die Wie
dererlangung der Geiundbeit und die
Kräftigung des geschwächten Leibes.
narum soll der Bentzenoe stets be
strebt sein, dem erkrankten Mittello
sen, der durch seine Krankheit am
Broterwerb verhindert ist, nach
Kräften beizustehen; darum haben
auch von jeher wahre Philanthropen
es sich aiigcdeihen lassen. Kranken
kassen imd Spitäler zu unterstützen.
?iver oas maaji sie siayrung an
jedermann nicht überflüssig: Habe
Sorge um deine Gesundheit, ruinere
sie nicht in leichtsinniger Weise, denn
sie ist das höchste Gut, das dir der
Schöpfer verliehen hat! .
Und mit der Gesundheit hangt zu
ammen die Lebensfrische, die Elasti
zität des Geistes und ein sonniges
Gemüt, Dinge, , die nicht hoch' genug
anzuschlagen sind. Wer über solche
Eigenschaften verfingt, der preise sich
glücklich und sehe nicht mit Mißgunst
auf den Begüterten, ' der vielleicht
trotz seines Goldes ein armer Mensch
ist, weil ihm eben die Gesundhet
fehlt. Es ist besser, einer sei arm
und dabei frisch und gesund, als
reich und ungesund", sagt Sirach,
und niemand wird die Wahrheit die
ses Wortes in Abrede stellen können.
Nervöse HanSfranen.
Die Nervosität ist in unserer Zeit
ein sehr verbreitetes Leiden, und
die Menschen, welche sich noch stäh
lcrncr Nerven rühmen können, wer
den immcd seltener. Aber nicht
nur Berufsangehorige, welche ei
nem aufregenden oder anstrengen
den Dafeinskampse standhalten müs.
sen, 'leiden häufig an nervösen Be
schwerden, sondern auch recht viele
Hausfrau ZlMes über Kervösitätj
und ihre Begleiterscicinungcn. Bei
ihnen sind die Ursaöcn einer ner
vösen Reizbarkeit in vielen Fällen
nicht wirkliche ernstg Sorgen, sie!
bestehen vielmehr rlt oft jn den
mannigfachen, klein Mißgeschicken
und UnannchMu' jn, welche cci
der Führung V) V Haushaltes,
selbst unter den n igsten Lebens
bedlngungen, unv Mchsind.-E?
gibt Frauen, toclcsV c8 noch so
unbedeutende Verse Vmßlos. auf
regt, die durch bie Pünktlichkeit
einer Schneiderin - oXinS Hand
werkers in BerzweiflUg - geraten.
Ueber die Unart thref'klelncn Kin
der vergießen sie Träl'.m ycS Un
muts, statt den Schlin! eichenen al,
ler Seelenruhe ein Laar woAvcr
diente Klapse zu verabreiäeit. Ein
leichtes Unwohlfein, von dem eineö
ihrer Lieben befallen wird, erzeugt
bei ihnen die traurigsten Besüra
tungen, und so kommen sie fast Wcj
a . ..-.. ...ii. . l..".t.u 1
ycraus aus nex neue von uuum
Eindrücken, Aufregungen ''und Wer
stimmungen. Diese nervöse Schwa
che oder Reizbarkeit, welche die Ver
anlassung dazu ist, alles von der
schlimmsten Seite zu betrachten
oder eine verdrießliche Kleinigkeit
als einen förmlichen Unglücksfall
anzusehen, ist bei manchen Mcn
schen bereits in ihrer Veranlagung
begründet. Andere wieder erwer
ben sie im beständigen Kleinkrieg
mit den' Unannehmlichkeiten des
Lebens. Es sind durchaus nicht ego
istische Naturen, im Gegenteil recht
oft die unermüdlichsten, sorgsamsten
Hausfrauen und die aufopferungs
vollsten Mütter, welche in treuer
Pflichterfüllung sich nicht genugtun
können und häusig dabei über das
verständige Maß hinausgehen.
Ob nun aber eine solche Anlage
vorhanden ist oder nicht, immer hat
eine Frau, in deren Händen das
Wohl und Wehe einer Familie
ruht, die ernste Pflicht, ihre Ner
ven zu schonen und gesund zu er
halten, denn --einesteils wird' l
selbst durch die reizbare Stimmung
viel an Lebensmut und Arbeits
freudigkeit einbüßen, anderseits er
hält dadurch das ganze Hauswesen
einen unfrohen, ungemütlichen Ein
druck. Außerdem besteht aber dabei
noch für die Ihren eine grone Ge
fahr: die Nervosität überträgt sich
nur zu leicht auch aus anders Fa
milicnmitglieder, welche sie ständig
vor Augen haben
Das beste Mittel, gegen nervöse
Reizbarkeit m neben einer natuv
ge unstreitig, eine seelische Hygiene,
Wir haben esin der Hand, durch
Selbstdisziplin zur Beherrschung
unserer Erregungen und Empfm
oungen zu gelangen, uns von Ler
denschaft, Unmut und übertriebenen
SorgV nicht hinreißen und in eine
ständige reizbare Stimmung hin
eintreiben zu lassen. Denn sür die
Nerven bleibt es sich ganz gleich, ob
fie durch wirkliche llnglucksfalle oder
nur durch Bagatellen erschüttert
werden. Sie rächen sich in beiden
Fallm, wenn ihnen zuviel zugemu
tct wird, durch immer größere
Reizbarkeit. Wer dagegen versuch
den unvemeidlichen Zwischenfällen
oes &ages mit ruhmem Gemü
mitunter fogar mit Humor zu be
gegnen, und sich gewissermaßen über
öle kleinen Schicksalstücken stell
statt sich von ihnen niederdrücken zu
tauen, ser wird nicht nur der Ner
vosttat wirksam vorbeugen, sondern
fein Haus zu einem Hört des Frie
ocns geftaiten. . .
Keuchhusten und' künstliche Höhe
v sonne.
Nachdem eine aünstiae BeeinkM.
fung verschiedener Lunaenleiden
ourch Nontgenstrahlen beobachtet
worden war, kam Dr. Leopold in
Klagenfurt wohl als erster auf den
Gedanken, v Keuchhusten auch ein
mal die künstliche Höhensonne zu
benutzen. Dos Ergebnis war. wie
er m dem neuesten Heft der -Stach
entyeraple" berichtet, ein über Er
warten gutes, und übertraf noch
oas mit ontgenfirablen erzielte,
Leichters Fälle wurden schnell ae
heilt, und. in schwereren Fällen wur
oen die quälenden Erscheinungen
schnell herabgemindert. Der Wunsch
des Verfassers, daß sein Ergebnis
allseitig einer Nachprüfung unter
zogen werden mochte, erscheint da
her im Interesse der vielen Keuch
hustenkindcr. voll berechtigt.
Stuhljagd.
Eln wohtgefülltes Bierlokal. Auf
allen Tischen Viergläser. vor denen
Männer und Frauen sitzen. Die
Trehtür speit eben ein Dutzend Neu
ankömmlinge herein, die nach Platz
ausschauen. Eine kleine Dicke, die
fünfzehn Billardkugeln als Hals
kette trägt, . wälzt sich durch die'
X. t . . ... '
schrndrn Gassen, die zwischen den
Jiirnfm lim hß?TtiSm I
Tischen sich befinden.
Auf , einmal ruft sie jubelnd:
Egon, rasch, hier ist ein Tisch leer!"
Worauf Egon, der ibr mißtrauisch
gefolgt war, brummend erwidert:
Ein Tischler? Dann'fraae
'yn, ov er.tul)le zu derkmisen hat!
Im Alter fällt eS leichter, an
dere zu belehren als von anderen
Belehrung anzunehmen.
pune.
Wer sich veredelt, pcrcdclt
die Menschheit. ;
Rost und Rast geben mancher
Sache den Nest. .
Der Edle hüllt seine Almosen
in Seidenpapler.
-WaK man nicht genau weiß,
weiß ian gar nicht.
DaS Geld findet leichter seinen
Herrn, als seinen Meister.
Man kann eine zarte Haut haben
und doch sche dickscllig sein.
Eln Feind est ein Lehrer, der
seine Lektionen gratis erteilt. ,
Einst wurden die Dichter un.
sterblich; jetzt überleben sie sich. , ;
Wenn du ei Glück gewonnen,'
hast du eine Hoffnung verloren. .
ganz Pech ShylockZ war
daß er keinen Rechtsanwalt hatte, j
""Wer mit sich selbst unzufrieden
ist, suhlt sich am leichtesten beleidigt.
Dichter sind Nutzmr
Stimmungen, aber auch ihn.
ihrer
,'ser'
Die Traube gibt Wein, aucff'
wenn sie mit Füßen getreten wird
Manche v ersteh in es, einen
krummen Weg zum kürzesten zu
machen. . .. , t
Die Guteitv lernen von den'
Schlechte mehr,, pls die Schlechte?'
von den Guten. ? ,,
Die Freundschaft begeht
zuweilen Dummheiten, die Liebe oft
der Haß immer, , , -
Gott ltebt mehr,' die etwa! -von
ihm verlangen,, als die ihnl '
etwas geben wollen. : sj
Es gibt Menschen, die ihn.
Vergangenheit nur durch die Zukunft. '
rechtfertigen können. .x..,:r
We? von jedem Bekannten.
als von seinem Freunde" spricht;,
der hat geroig keinen. . i:
Mehr als Unglück und Ver
kcnnung verbittert die Menschen ge
kränkter Eigendünkel. X.
Mancher gilt für geistreich
der nur ein gutes Gedächtnis für det? :
Geist der anderen hat. ,
Wo alle Welt sich längst zu!
frieden gibt, da weiß ein Narr nocZ
immer was zu fragen.
. ' . i i
Was nützt es der Schneck
daß auch sie im Zeitalter des Damp.
ses und der Elektrizität lebt." j
G r o ß e G ei st e r suchen einem
Vorbilde nachzustreben, 'kleine pfts
gen es bloß nachzuahmen.
Unsere Objektivität be.
steht meistens darin, daß wir den,
lieben Nächsten als Objekt betracht
ten. ..; j
Wirgestehen meist . unsers
Fehl, nur deshalb so freimutig ein.
damit wir sie nicht abzulegen brau '
chen. - , . J
Daö sichere Zeichen des begin '
nendei. Alters ist, daß man g ?
schwind noch einige Jugendtorheite'
begeht. ' - 4.
Ein Pseudonym ist ein!
Maske, unter der man sich gleichzeüi
tig zu verstecken , und zu erraten
wünscht. - . t
t
Die Menschen kommen rri
zusammen. Immer hat der eine
das soziale .Gefühl und der anders
das Geld. .,
D e r Stachel des Moskitos unö
die Zunge mancher Menschen sind'
die Trager der gefährlichsten Krank
heitskime. ' '
i
D i y Natur hat den Dumm
öpfen eine mächtige Waffe im ;
Kampf ums Dasein gegebm; das '
Mißtrauen. ; , , '-i
Seiner Zeit vorauseilen ist '
groß, wie es beschränkt ist. hinter,
ihr zurückzubleiben, aber verlacht
wird beides.
Nur die allergescheUesten Leute
benützen ihren Scharfsinn nickt blok
zur Beutteilung anderer, sondern:
auch ihrer selbst.
Heute ist nicht alles rot. was,
morgen tot ist; beim Humor ist'S
gerade umgekehrt: der ist zuerst tot
und dann erst rot.
Mancher fräst um deine
Rat, nur damit er einen hat. dem
er die Schuld geben kann, wenn
mißglückt, was er begann. "
Wie viel anständige Menschen .
- - n" ki,,, ikUjl VCivllHi 1
wenn man das Goethe-Wott liest - '
... . .
rs ior. roiro einem recht bewußt.
viui oie iimpe nno bescheiden. i
Jeder Mensch Hat stetS einen
Dummkopf und einen Betrüger bet i
sich. DaS Gefühl ist der Dummkopf ,
uno oer ernqno i,t der Bttrügcr.
Für die Talente ist die Kri.
tik daS. was für die Zündhölzchen
die Reibfläche. Die guten entzündn
sich daran, die schlechtem reiben sich !
die Köpfe ab.
1
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