Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 12, 1919, Image 6

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Gold und Ehre.
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(Z. Fortsetzung.)
""Kes-md am Abend, wenn die Ar
beit für den Tag gethan und Erik sei
rm Schlafrock angezogen und die ten
e Pfeife angezündet hatte und scini
yrru sich mit einer kleinen Arbeit de
schäftigte. war eZ köstlich. Den ganzen
Tag iiber sehnten sie sich beide nach
diesen Abendstunden, und um die Zeit,
wo sie nicht beisammen waren, um si
rascher zu vertreiben, waren sie beide
sehr eifrig thätig. jedeS auf seine Art.
Dak Bewußtsein, derheirathet zu sein
und ein gemeinsames Heim LU haden,
, hatte den Reiz der Neuheit noch nicht
für sie verloren, und wenn endlich di
Schlafenizeit kam. war Erik imstande,
, sein Weibchen in die Arme zu nehmen,
mit ihr im Zimmer umherzutanzen
end ihr zu versicher, er sei der glück
lichste Mensch unter der Sonne, was
regelmäßig ihren Einspruch hervor
rief, indem sie behauptete, dah zu die
' m Geschäft jedenfalls zwei gehörten.
Manchmal, wenn die 'funaf Frau
perade keine Beschäftigung finden
konnte und nicht länger allein sein
niochte, warf sie einen Shawl um di
Schultern und lief in daö im andern
Flügel deZ Gebäudes liegende Labora
tvriu hinüber. Es belustigte sie. ihn
mit Bluse und kurzer Schürze bellet
bet zi, sehen. So war ,sie eine andächti
ge Zulchauerin. wenn er Äoalin ana
lysirte oder die Schmelzbarkeit' ver
schiedener Mischangen oder neu zube
reiteter Zfarbftoffe zum Prennen auf
Glas oderPorzellan untersuchte. Wenn
.sie sich gegenüber den merkwürdige!?
Dingen, die er vornahm, gar zu unmis
send zeigte, benutzte er die Gelegenheit,
ihr einen Vortrag über die Grundre
ein der Chemie zu halten, der gewöhn
lich mit einem 5dusse oder einem kleinen
Walzer endete. "
llebrigmö war es anz behaglich im
Laboratorium. Der Raum war viel
böher. als die Zimmer ihrer Wohnung,
die Fenster breiter und Heller. Zur
Rechten stand der Ofen, worin bestän
big ein lustiges Fsun prasselte, und
ein Schrank mit Instrumenten. aus
der andern Seite Flaschen mit Chemi
fallen in allen Farben und mitten vor
dem Fenster ein großer Tisch, worauf
R:zgenSg!aser und Apparate in bunter
Unordnung umherftanden, aus der di,
feine analytische Wage in .ihrem Glaö
zehäufe wie ein Aristokrat auS einem
Pode'.haustn hervorragie.
Ach. daS Leben war doch nicht iiöel. j
das mußte er, Erik Poulsen. wenige
stenS bekennen; er hatte jedenfalls kein,
Ursache, sich zu beklagen. Wenn er a!
les in allem nahm, hatte eS daS Gefchig
doch recht gut mit ihm gemeint; er wa?
xerade auf den Weg im Leben gesetz!
werden, wohin er gehörte, vnd all,
Mächte waren ihm gnädig gewesen.
Von seiner Frau wollte f; lieb
xar nicht reden; in dieser Hinsicht toa
er unerhört glücklich gewesen. Welch:!
junge Mädchen, dachte er. würde bei
dem Gedanken, in einer einsamen ffa
brik draußen auf demLande, ohne Um
gang mit anderen Menschen nur mit
ihm zu wohnen, gejubelt haben? Und
welche war so rein, so uneigennutzia
irnd mit wenigem zufrieden, wie 'sid
! ?lch.er war so bange gewesen.dlzfz die
sechsundsechzig Kronen monatlich nidst
ausreichen würden! Wie hatte sich ihr
Waier nicht gesträubt, seine Einwilli
gNl'lZ zur Hochzeit pi geben, weil er
meirje, es sei ein zu geringes Einkom
L'.en. um daraufhin zu heirathen. . . .
Und nun legten sie geradezu Geld zu
rück! Er möchte doch hie sehen, die ihr
daS Kunststück nachmachte; eine so
vernünftige, sparsame kleine Frau war
sie. .,,,'
Wcnn er davon sprach, lachte sie ihn
wirklich auch noch auS und fazte. eS sei
daZ beste, wenn er noch ein Jahr war
te. ehe er ihr ein Zeugnifz als gute
'HauZhälterin ausstelle, denn neue Be
sen kehren immer gut. Wer? davon
wollt er nichts hören. -
. Die Tage flogen unsere jungen
eute wußten kaum, wie einer wie
der andere, und doch ohne Einförmig
Zeit, odschon sie ganz für sich lebten.
Ein paarmal waren sie Abends zum
Direktor eingeladen, auch einmal beim
Materialienvermalter, aber sonst nir
Jends. Und doch Hatten sie sich an die
en Abenden danach gesehnt, nachHaus
zu kommen. Sie seien-wie zwei. Tur
teltauben", bemerkte die Frau iref
tot geistreich, aber. du. lieber 'Gott., sie
ftrnrca ja auch noch rn drn Flitterwo
chen. ' . .
Winker zögerte lange, bevor er
seinen steifen Jladtn beugte. Die Son
e siand jeden Tag höher am Himmel,
nd eS blieb länger hell.' Zur Mittags
zeit schmolz der Schnee draußen aus
den Wegen, und in manchen Nächten
sank die Temperatur nur einen Grad
unter Null, aber dafür wurden die
Wege zu Sümpfen. Trockenen Fußes
konnte man nicht vor die Thür geen,
und dte Feuchtigkeit drang durch alle
ixiiyn. Lei den jungen Leuten war es
noch erträglich, aber bet Materisiieg
kerwalterS war e! geradezu furchtbar.
! Die schönen Abende wurden noch
tine Zeit lang fortgesedt. Erik hatte
setzt angefangen, in allem Ernst weiter
iiu fuldiren. ES war,'alS ob daS ein
am, Leben an dem weiten.' Woor et
tßo3 ton Ergeiz früherer Tage,
tnizi lchteZ 2shr.denz ruusn.
91. 272 1 1 1 c r.
fitrtfctjt tion I. Mangold.
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olleS andere kn den Schatten stellenden
Liebesglück, so sehr in den Hintergrund
gedrangt worden war. daß er manch
mal beim Gedanken an seine xugeno
kicken Träumereien die Achseln gezuck
hatte, wieder ins Dasein gerufen hätte,
Wenn, er auch nicht mihr daran dachte,
sich einen Namen unter den ersten zu
gewinnen, so hatte er doch keineswegs
den Wunsch aufgegeben weiter zu
kommen. Eine oder die andere Entde
ckung. die ihm einen Nomen verschaffte,
konnte ihm der Zufall wohl doch noch
in den Schoß werfen.
Tank seiner süßen, vernünftigen,
sparsamen kleinen Frau", war es ihm
möglich, ein paar ouslandi che je
schriften für Chemie zu halten, und er
hatte sich im Laufe der Zeit genug zu
sammengescharrt. daß er sich einige
hervorragende Werke der neueren che
mischen Literatur anschaffen konnie.
die er früher ganz durchzustudiren
keine Geleaenhenit oehabt hatte. Nun
faß er häufig deS Abends und las .
nit gewissen kleinen Unterbrechungen
alS schuldigen Tribut für die andere
Großmacht, mit der er sich außer der
Chemie verbunden hatte.
Neben feiner tätlichen LerufSarbeit
machte er im Laboratorium Versuche
aus eigene Hand, um die nothige Zeit
dazu zu gewinnen, siand er früh auf
und arbeitete oft, bis die Dämmerung
herabfank. Dabei war er auf einen
sadkn gestoßen, dem er folgte. EineS
TageS, wo er sich mit den Uranver
bindungen beschäftigt hatte, war eiwaZ
wie ein Blitz vor chm ausgeslammt,
ohne daß er sich später darüber Ne
chenschaft hatte geben können, was ei
oentnch in zenem '.lugen vua wie ein
Lichtstrahl durch seine Gedanken ge
schössen war. Er hatte nur die Empfin
dung, daß ihm etwas durch den Kopf
gegangen fei.
Inzwischen nahm er die Abende zu
Hilfe, wozu er die Erlaubniß unier
der Tedingung erhielt, daß auch sie
mit dabei sein dürfe." und daß sie
,hre schonen Abende km Laooratorium
abhielten.
.Möchtest Du gern ein berühmter
Mann werden?" fragte sie ihn einmal.
Im ersten Augenblick war er etwas
verlegen, denn er hatte ihr seinen ju
gendlichen Ehrgeiz nicht gebeichtet,
ebenso wie er ihn sich selbst nicht mehr
so recht eingeftehen wollte. Wenn er
studire und Versuche mache, meinte er.
so thue er das nur zu seinem Vergnü
gen. aus einfachem Interesse, ohne ;e
den tiefern Hintergedanken. Die Leute
würden ihn ja auslachen, wenn er ein
zweiter Berzelius werden wolle, u'no
für so kindliche Pläne sei er doch zu
alt.
.Aber Tu möchtest doch gern?"
ragte sie wieder, ober er drückte sich
.m die Antwort herum, indem er den
umkehrte.
.Möchtest Du gern, daß ich ein be
rÜhmter Mann würde?"
Lächelnd sah sie zu ihm auf.
Ob ich das möchte? Glaubst Du.
daß mir etwas in der Welt zu gut für
Dich wäre?" antwortete sie. indem sie
ihn am Bart zupfte . . . und doch!"
Sie wurde plötzlich ernst. .Könnten
wir glücklicher werden, als 'wir sind?
W es nicht besser, wenn eö immer
ko bliebe, wie jetzt? Wer weiß, ob wir
beide dabei gewönnen, wenn Du ein
großer Mann würdest? Ach, mein
lieber Erik, wir sind ja so glücklich!"
Mit einem leuchtenden Blick sah er
sie an.
.Und warum sollten wir nicht glück
lich bleiben, selbst wenn . f . selbst wenn
ich ein großer Mann würde?"
Bei diesen Worten umfaßte er sie
und tanzte ausgelassen mit ihr herum.
.Warum nicht, kleiner Schatz? . .".
Ja. daZ würden wir . . . ja. das wür
den wir! Hörst Du wohl?"
SechsteSttapitel.
Das Frübjäh'r meldete sich. In den
Wäldern, die NönningShof umgaben,
schimmerte das erste Grün, aus dem
Moor, wo der letzte Schnee längst ge
schmolzen war. zeigten sich neue Far
bentöne. und die Lerchen sangen, daß
es nur so hallte.
Jeden Tag schien die Sonne, die
Luft erwärmte sich, die Wege wurden
wieder gangbar und die Abende kür
zer, so daß es sich nicht mehr der Mühe
lohnte, Licht anzuzünden.
Nun war der Sonntag, wenn alle
Pflichtarbeiten ruhten, der beste Tag
der jungen Eheleute. Dann machten sie
selbander lange Spaziergänge durch
die Wälder, und als es immer mehr
Sommer wurde, nahmen sie manch
mal ihr Essen mit und kehrten erst
Abends heim, wenn die Dämmerung
bereit herabgefunken war. Ein' schö
nes Bild bot sich ihnen, wenn sie auf
die Spitze der Anhöhe kamen und die
Fabrik unten im Halbdunkel liegen fa
hen. wo die Flammen auZ den Schlo
ten der Schmelzöfen schlugen und die
feuchte Moorluft darüber in einem
rothgoldenen Feuerschein erglühte. Sie
wußten, daß da unten ihr eigenes kost
geS Heim lag. wo es so friedlich und
schön war. DaS Gefühl ihreö Glückes
war manchmal - überwältigend, und
Hand in Hand, jauchzend, wie die
Kinder, liefen, sie den Weg hmab, der
beimmärtZ rührte.
Inzwischen studirte Erik eifrig seine'
Aeitschiften und bemühte sich nach
tträften. auf der Höhe seiner Wissen
schaft zu bleiben. Mit besonderer Tor
liebe machte er sich mit 1 der neueren '
theoretische Chemie bekannt, die in ih '
ttx ganzen Ausdehnung zu siudiren er
früher keine Gelegenheit gehabt hatte.
Dadurch lernte er manche, waS ihm
bei seinen Versuchen von Nutzen war.
Die Arbeiten, die die Fabrik von ihm
verlangte, waren nicht-sehr umfang
reich, und man war gar nicht gewohnt,
daß der Fadrikchemiker sich in irgend
welcher Weise anstrengte.
Der Direktor aber nahm die Cache
auf seine Weise.
EineS TogeS fand er sich im Laio
ratorium ein, und nachdem er eine paf
sende Einleitung gemacht hatte, kam er
mit seinem Anliegen zum Vorschein.
Er fände es im Hochsien Grade cner
kennentwerih, wenn ein junger Mann
danach strebte, sich in seinem Fach wci
ter zu bilden, und er könne sich nur
sehr lobend über die Gründlichkeit und
Sorgfalt auSsprechen, womit er
Poulsen seine Arbeiten ausführe,
aber so peinlich eS ihm auch set . . .
er müsse der Aktiengesellschaft für Al
les Nechenschast, ablegen, was die Fa
brik betreffe, und es lasse sich nicht
leugnen, daß die Kosten des Laboraio
riums, die Rechnungen für Chemika
lien u. s. w. im letzten hzlben Jahre
bedeutend gestiegen seien, daß sich zum
Beispiel, um nur eins anzuführen, die
Ausgaben für ein einziges Reagens
wie Platinchlorid, auf etwa fünfzehn
Kronen beliesen. und ... ja, es würde
ihm Freude machen, der ?ridattkätig-
keit des Herrn Chemikers im Labora
torium jeden Vorschub zn leisten, uns
er reelle ihm nicht das geringste Hin-
derniß in den Weg legen, sondern ihm
nur zur Erwägung anheimstellen, cd
es nicht möglich sei, mit diesen thkiircn
Stoffen etwas sparsamer umzugehen,
Er der Dire'.tor hoffe, daß er
Poulsen seine Aussprache nicht iiCel
nähme . . . aber, wie gesagt, er selbst
müsse Rechenschaft ablegen.
Erik aber nahm es doch übel, denn
diese Kleinlichkeit verdroß ihn sehr,
An so etwaS hatte er auch nicht einen
Augenblick gedacht, da auf dem Poly
technikum von einer Knauserei in die
ser Hinsicht keine Rede gewesen war.
Anfänglich wollte er seiner Frau
gar nichts davon sagen, allein sie be
merkte feine Beritimmung und liez
ihm keine Ruhe, bis sie mußte. waS
vorgefallen war. Sie gab ibm vollstan-
dig recht, als er schwor, daß er in Zu
kunft nicht ern Milligramm ron ten
Reagentien der Fabrik für seine Pri
vatversuche verbrauchen wolle.
Gleichwohl wurde die Sache o'ord
nn.-Ver irettor war that schlich ein
wohlwollender Mann, nur etwas pe
dantisch in Rechnungssachen. Bei der
nächsten Versammlung des Verwal-
tungsratbs setzte er eine Erhöhung deZ
Budgets des Laboratoriums durch, als
Anerkennung für die Tüchtigkeit und
den Fleiß des : Fabrikchemikers, unv
Erik nahm' diese Aufmerksamkeit,
wenn auch mit innerem Widerstreben.
an. da er nicht gut nein sagen konnie.
Nachdem nun seine Pri:attlätig!eit
im Laboratorium auf diese Weise von
der Aktiengesellschaft gutgeheißen wor
den war, machte er nach Herzenslust
Versuche, aber da? durch den Vorfall
:n ihm erwachte unbehagliche Gefühl
der Abhängigkeit von dem Leiter der
Fabrik, woran er früher keinen Qlt
danken verschwendet hatte, konnte er
nicht wieder lo? werden. Sein Stolz
krümmte sich ein wenig darunter, aber
lieber Gott ... wer war denn voll
kommen unabhängig?
So setzte er denn seine Versuche fort.
(Fortsetzung folgt.)
Guter Rath. Kunde: Ha-
ken Sie noch von der Milch, die Sie
mir geilern Abend verkauften? Milch
Händler: Gewiß! Kunde: Na,' dann
ießen Sie sie schnell weg! ES
kommt gerade jemand von der Wohl
fahrispolizei ans Ihren Laden zu!
In der Verlegenheit.
Sepp fzum Naz, der soeln aus dem
Wirthshause hinaus geworfen wur
de): Ja. Naz. dich ham's ja aussa
'schmissen. Naz (sich reibend): DaZ
möcht nix daZ macht nix nt
wär' sowieso schon forig'gzngen!
'Ausweg. Der Leutnant
Kräbwitz kann sich noch immer nicht
entscheiden, welche von meinen beiden
Töchtern er nehmen soll?" .Wie
viel bekomm: denn Ihre Tomter
mit?' Jede gleich diel!" Da
geben Sie einfach der ' einen eiwcS
mehr'.'
Rache. Herr: .Treiben Sie
doch das Pferd, besser an!" Kut
cker: Darf nicht, ich bin Mitglied
vom Thierschutzverein. (Später nach
beendigter Fahrt.)" Krieg' ich kein
Trinkgeld?" Herr: .Darf nicht. i5i
bin Mitglied vom Verein gegen das
Trinkae!dg.'ben.'
Kindermund. Onkel (siar
ker Schnupfer): Siehst du, .mein
Kind, so ein Prischen Tabak erbeiiert
daS Gemüih und dZrlänseri das 2t
ben.. Hänschen: Aber, Onkel, wenn
du dann den , Tcbak immerfort in
die Nase thust, wird- deine Nase doch
anger leben IS du?: -
Gut gegeben. Varon (jnnr
Diener): .Weißt Du auch, daß mei
ne Ahnen bis zu den Rmbrittern
zurück verfolgt werden Vnnen?'
Diener Oessen Herr sortircihrend in
GeldZalamitaten ist): , Aber elt.
Herr Baron, geraubt haben, f dock
tt,jl ! zu.veuia.S''
snrT!agccw
Als (frier unter
MMbcitttn.
Vo Houptman Dktlcf Schmnde
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(Berliner Tageblatt.)
las Beispiel dcö HauptmaunZ
Schmure, der au- ßsliiDJiuuifi
der H:n der jwhkimol um tmex
tlcint cu,ar von uiroathMoim
tit Slrteit in rec oyteiigru
Zürjl Bmarck in kc'lp.e ve
nnnti, IM guie Wrkmig - schaut.
Tcr Lisier ist der Ävcrkgkuc'ie
feinst Lluie gcivoire und je,e
j.'jtjlc Äl'jlch.. kl st belachet! unb
Hitmm, wird nun schon von vie
len vcgrifje.
Die Nedaktivn hat mich aufgi,'
fordert, zi, erzählen, wiii ich auf
Sen (öcdaiiteii gctoiiiiiicn bin, die
iikjic flcfli'it das ' Wälzen ,z umzu
tmiichcii und meine iirajt da cinzu
K'tzt'ii, wo ich der Ällgemeinheil und
mir selber am teilen nütze zu fön
neu vermute: im Kohlenbergwerk.
en ouizeren Aiiiotj gab ein trajt
komises Miliiüi-atienieiier, von dein
hier nichts gejagt werden mag. Aber
mein iel, das ich schon damals er
kannte, war. über die Arbeit tn
Lolt5ivirljchaftllch wichtigen Vetrie
bei: zur Siedlung zu schreiten und
mit einer steinen Schar ehemaliger
So!da:en auf diese Weise zu unserem
bescheidenen Teile zur Steigerung
der Kohlenförderung mit beizutra
gen.
Mein Antra.z an die öieichsrcgie
runa. mir Mittel zn diesem Srocd
zu gewähren. 0. h. mir für zwei bis
Drei Wochen Löhnunz, Berpflezung
und llnlerlnnsl sür iiine' euke zn
geben, die mit mir in-s' Bergwerk
rücken wollten, fand wohl Ant'Ia?ig
beim damaligen Teinobilmachungs
Minister und beim Reichsmirt
schafts Minister Wissell, wurde aber
vom 5labinett verworfen. Mein
Plan ging dahin, durch ein kleines,
persönliches Beispiel die Äege zur
Umschaltung der Wehrmacht in ei
ne Ärbeitsmacht zu weisen. Arbeit
und TiedlungS Freikorp-5 zu grün
den und mit ihnen unserem Wir!
schaftöleben helfend beizusxringcn.
Anfang Mai rückte ich mir einer
Handvoll Magdeburger Crwerdzla
ser ins norddeutsche Äraniikohlenr
vier und nahm mit diesen als ge
möhnlichür Arbeiter die Arbeit aus
der Grube ?ürst Biön.arck" in
Bölxkc auf. lebte mit ihnen in ei
ner ehemaligen RusZeilkaierne und
teilte Freud und Leid mit den Man
nern. die, der Großstadt entsa.zend,
meinem Nufe zur Arbeit im Berg
werk gefolgt waren. ,
' Wir waren ein bunt zusammen
geuZürseltcs Korps. Männer aller
Berufs, und Partei Schatlierun
gen: die einen mit fettem Arbeits
willen, die anderen gelockt von der
Lehnsucht nach einem eigenen Heim
aus eigener Scholle alle aber
erfüllt von Vertrauen zu dem, der
als Ossizier bereit war, Arbeit und
Leben mit ilincn zu teilen. Wir
arbeiteten anfangs in einer geschlos
enen Kolonne unker Führung eines
Vorarbeiters. Die Kamerad schait
unter uns war famos. Die harte
Arbeit siebte uns aber dennoch durch.
Wer nicht fest zu packte, schied aus.
Handfest? Leute brauchte wir. woll
ten wir unser Siedlungsbeginnen
durchführen; denn da galt und gilt
es. selber Hand anzulegen am Auf
bau unserer Hauzer. und dies
nachdem wir acht Stunden in der
Grube gearbeitet haben.
Allabendlich fast kamen wir in ei
ner unserer Barackensluben- zussm
men und berieten die einzuschlagen
den Wege, um zn unserem Ziel der
Seßhajtmachung zu gelangen. So
schlössen wir die Siedlnngs und
Arbeitsgemeinschaft Nen.Teutjch'
land", um durch lie unier Vorhaben
zu verwirklichen, das heißt, iiber die
gemeinsame Arbeit im Bergmerf zur
ledlung zu schreiten.
Tie Leute der alten Belegschaft
sahen uns den Hauptmann und
feine Kompagnie" als Spartaki
sien an, dann als verkappte Noski
den" und schließlich doch als das.
was wir waren, sind und lein wol
len nämlich Arbeiter, die ihr
Brot verdienen und durch geordnete
selbsihilse zur, Siedlung schreiten
wollen.
Bald zündete der Gedanke des ci
jenen Heimes auf eigener Scholle
derartig in unserem Nevie'r, dafz ei
ne Ortschaft nach der anderen von
Bölpke und Umgegend, in denen
crgarbeiler Zitzen, ych der kleinen
Gruppe Magdeburger anschlössen.
Die von diesen aufgestellten Grund
satze: treue Kameradschaft und Ar
beitZwilligkeit und die damit ver
bundene Tiedluiigsbedingungen.
die. den gleichen Geist or gegenfei
tigen Hilfe und Achtung vor inan
dsr, und den der Eintrat zwischeu
GoistcS und Hcmlarbeliern armen,
wurden bisher alrsnahmslos aner
kanr.t. , Die. Bewegung griff bald
mrf da? benachbarte Li'aligcbief über
und keiner von den vielen Hun
derten von Berg und Landarbeitern.
die fich in der Sied!ungZ und Ar
beiisgemeinfchaft zu gleichem streben
noch gesünderen Wohnungen und Lc
bensverhältnissen zufnnnnengesun
drn haben, hat wider die von mei
nen Magdeburgern sestzelegtcn
,
jmfaim
ttrundsatze, wie sie seht vom Deut
schen Arbeitsbund auch vertreten
werden, l!i,ifuruch 'erhoben. Ta es
sich um ikrringung wirtschaftlich
Faktorei! handelt, die uns zu einer
Slcigeriliig der Produllion führen
sollen, und da Angehörige oller Par
teien sich zil diesem Streben zuiam
meiigciundeil haben, wurde aus de
Arbeiterschaft heraus beschlossen, po
liiische Tendenzen seiner Richtung in
1" titilnf.M SVitihni ii ior(i)4lf att
i liltji i tll 41 b ÖM fkttuj.iii
Die Arbeit in der rube hat nn
keine Schwierigkeiten bereitet. Tii
feit und zulferanue Ernährung ab
ließ den Körper früher erlahmen
und mir ging au? eigenem Lrleben
das Verständnis cius für die Tat
fache der Unmöglichkeit,! eine Pro
dllltioilösieigerung ohne gleichzeitige
bessere ErnahrungZwene zn erre
len. Schafft bessere Wohn und ir
nährimgZ Verhältnisse, und dei
denliche llrvelter wird wieder zur
allen Leidenschaft gelangen! Diesem
CM dient mein trcben.
Von der lLösuna der Landfragc
hängt eS ob, ob der Bergarbeiter sich
bereuenden wird, mit allen Kräften
an seiner Stelle dem wirischasilichen
Zusanimenbruch zu- steuern. Ter
Hunger, die Sehnsucht nach einem
kleinen tuachen Land und einem
kleinen, behaglichen Heim ist unker
Berg und Landarbeitern unglaub
lich groß. Nur wenn wir dieen
Hunger stillen und damit die Basis
schassen siir cme kulturelle Hebung
des deutschen Arbeiterstandes, nur
dann werden wir von de unseligen
Zolgc dcS Weltkrieges allmählich
gesunden. '
Die Bergarbeiter unseres Bezirks
wissen, dan ich ans dem MPZierUan
de hervorgegangen bin aber sie wis
se auck'. dazz ich mit allen azern
meines Herzens sür die Lrsüllnng
ihrer Sehnsucht nach einer Heimstat
te eintrete, und darum achten lie
mich. Tie wissen auch, daß ich mich
nicht scheue, zedo Arbeit anzupacken
und mit ihnen die Ilnbequcinlichlei
len des Kasernenlebens zn teilen
Bezeichnend dürfte die Tatsache sein
daß ich in den hinter mir liegenden
fünf Monaten auch nicht die leiseste
Tatilosigleit seitens der Arbeiter mir
gegenüber erlebt habe. d:n Unfein
nnderplaljcn der Meinungen meist
ans der verständlichen Ungeduld der
Arbeiterschaft, bald zn ihrem Ziele
gelangen zu wollen, hervorgehend
- ist nickt ausgebliebe. aber ui
hiit dies zu perjönlichen.Lerlelzungen
geführt. Ich habe meine Freude
daran, wenn der Arbeiter, von Bex.
trauen zu mir erfüllt, eincm Her
jen Lust macht, und beide lachen wir.
wenn die Urjache zu Mißstimmungen
beseitigt ist. Es ist ei Lebe wie
im Felde, ohne die zwängenden For
men der gebieterische Unterart
iiuiig, d. i. die unter die zwingende
Logik der Tatsachen, des Lebens, der
Bernunst. Und gerade das ist es.
was mich und meine gelingen Mitar
beiler an dem groszen Siedlungsmerk
im Hclmsiedter Kohlen und Kalibe
zirk mit so herzlicher Freude erfüllt
Hier im werktätigen Leben zeigt es
sich, wer eine wahrhalte, nnerichut
terlickie .ubrernatur nt. Hier nur
zeigt es sich, wer eine ganze Person
lickkcit ist. die allen. Stürmen zn
trotze die geistige und moralische
Straft hat.
Und hier möchte ich meine Mah
nnng richten an all die vielen, die.
von, meinem Beispiel begeistert, aus
gleichen Bahnen wandeln möchten.
Begeisterung. Idealismus reichen
nickt zu. Hier heißt es. rücksichls
losen Willen gegen sich selbst, gegen
die anerzogenen alten Anschauungen
zu üben, die, vom Leben überholt,
mit den Tatsachen nicht in Einklang
zu bringen sind. Hier heißt eS:
umlernen. Das erfordert das Op
ser der Telbstcntänßeriing. das
heischt gebieterisch, nichts anderes sein
zu wollen, als ein schlichter, gerader
Mensch, der ohne Rücksicht ans alle,
liebgewordene Gewohnheiten wie je
der andere Arbeiter Hand anlegt,
um unserem kranken Wirtschastsle
be zu helfen.
Wer bereit ist. als Ojfizier zum
Beispiel, ganz, ganz von unten aus
anzusaugen, wer den äußeren Ossi
zier ablegt: dein bieten sich so gren
zenlose Aussichten des Ausstieges ge
rade in der Braunkohlen und 5ta
liinöustrie, das; ich jedem gebildeten
Manne, der erwerbslos geworden,
mir raten kann, in die Gruben hin
ein 'zu gelien und da Hand anzule
gen. wo es nor tut. Skin Meister
fällt vom Himmel. Aber die' (öru
benarbett lernt sich im Lause der
Zeit ebenso gut, wie jede andere. Es
ist und muß unsere Rekrutenzeil
sein im Heer der Arbeit. Bestehen
wir sie gut. dann stehen uns nnge
abnto Möglichkeiten im Wirtschasts
leben offen. Durch die Acbeitsge
meinschast. wie ich sie mit meinen
braven Magdeburgern begründet ha
be, gewinnen wir die so notwendige
Koruktur unserer leider so einseiti
gen Uilt und Lckensauschauunz:
aber auch der Werkarbeiter lernt den
Geistesarbeiter erst durch dieses auf
das natürlich Menschliche aufgebaute
Zusammenleben und arbeiten von
der rechten Seite kennen und achten, j
Ten Weg hierzu aeednet zn haben,
ist das mich mit Tank' erfüllende!
Verdienst der Handvoll Magde
burgcr Arbeiter, die mir nach der
Erube .Fürst Bismarcl' gefolgt sind.
M '
) Duo Genie.
Skizze von örnst Murr.
T
Ter P Kipper! war ein Genie. Das
siauö voul ersten Tag an sejt. Schon
casj et (ich gerade onsen Aater und
eben diese tWutl denn jo zwei
uat es (aus, der Welt nicht mehr
yeraussuchle, , hatte etwa Geniales.
!,'icht minder, daß er ausgerechnet
am Sonntag um 12 llljc das rrte
Licht beschrie. Tasz er der Bus Lina,
wie die zum st1euch kam, nicht wie
andere Einser das (Äeilchl, sondern
grundsätzlich die rosige ilcljneitc zu.
sandte. Der Äud lt was Bejoiwe
uil" meinte sie und sie verilaiid
lich aus solche, die noch in ten -Wm-ee!n
tagen. Und so ging cä bei ihm
weiter Stunde um Stunde, Tag
um Tag, Jahr für Jahr. Er zerrin
seine Schreipnppeit nicht wie andere
Dutzendtinder, sondern warf sie
gleich zum Fenster hinaus. Er Prn
gelte nicht die stärksten Buben durch,
die ihn wieder hätten hauen sönnen,
seitdem suchte sich immer die schwä
cheren heraus. Er lernte in der
schule die einfachsten Suchen nicht,
die jeder begriff. Er fiel schon in der
ersten jklasse durch, nsttzt erst in spä
teren, wo das auch anderen Schul
jungen hie und da passiert. Er
brachte nicht bloß zeitweise schlechte
:.'olen heim, sondern jedesmal und
entzückte dadurch im stillen seine El
Km. Teun sie wußten unter An
sührung zahlreicher Beispiele ans
der engeren und weiteren Geschichte
darzutun, das; noch jeder geniale
Mensch ein schwacher Lerner gewesen
war. AlS er auf die Mittelschule
tarn, brachte er es im ersten Biertet
icijr fertig, dasz er wegen dummer
Streiche entlassen wurde. Das gol
dene Handwerk, das er dann erler
neu sollte, genügte selbstverständlich
seinem genialen Zuge ebensowenig.
Er tarn von einem Meister zum an
drrn, brachte jeden schnell zur Äer
zweislung, weil er nirgends, was
tätigte, lind überzeugte seine Eltern
dadurch wenn es dessen erst noch
tedurft hätte vollkommen, dasz er
zu etwas Höherem" geboren war
und die kleinlichen Festein nicht ver
rrug. in oie sich die Mehrzahl der
anderen Menschen schlagen ließ, ja,
darin sogar bei ihrem beschränk
tcn Untertanenversiande anscheinend
glücklich wurde.
Ter Pepperl war ja auch ganz
glücklich. Er war immer vergnügt
und guter Laune, vor allein in den
uhlreichen und nicht zu Furz dauern
den Zwiichenpanseil zwischen dein
nuen Berufe und dem andern. Lat
ihm nur Zeit!" meinte der Vater,
.Seine Stunde hat eben noch nicht
geichlagenl' Ganz richtig I"
fügte die Mutter bei. Unser Bubi
braucht cjn anderes Llugenniaß wie
tie Binder sonit. Die Wett wird sich
schon, einmal auf die Seite drehen,
wo seine Begabung liegt und
dann werdet ihr Krämerseelen was
erleben, daß euch allen miteinander
die Augen vor Neid und Bewunde
lung übergehen! Paizi nur aus: Ent
weder erfindet er einmal was, da!
he ganze Welt umkrempelt, oder er
bringt sonzt etwas auf das Tapet,
das noch nie dagewesen ist. Plötzlich
wird es kommen!"
Er klopfte das Geld seiner Eltern
mit einer Beschleunigung durch, die
man nicht zur meglich gcyc.lten Hätte,
Er lernte nicht ein einzelnes ehrew
wertes Mädchen kennen, verliebte sich
in jie, verlobte sich mit ihr und hei
miete sie in der herkömmlichen wies'
ürgerlichen Wei e an jedem Eck
und Ende de Städtchens hatte er
eine Liebschaft, lie leüe sitzen, die
ihn mcht jitzeil lies, und tat damit
den dummen ivrauenzimmern' ge
rade recht, wie Äater und Mutter
uverzeugt waren und das auch in
einer Gegenwart jedem sagten, der
es hören wollte oder auch nicht.
Nehmt euch in acht!" meinte end
ich, wie rhm schon ein ziemliche.
chnurrbart wuchs, der alte biedere
Onkel Theodor. Nehmt euch in acht!
Er ist aus dem besten Weg zu einem
Liimpchen l' Statt betrübt zu sein
und bedenklich zu werden, schlugen
p aber oa beide ganz glücklich bit
Hände ineinander und riefut: Gott
ei Tank! Endlich ist es heraus, daö
Wort vom .Lumpen', aus das wir
chon so lange gewartet haben -
r.cch jeder geniale Mensch ist in den
Augen seiner kurzsichtigen, engbrü
stigen Verwandten einmal ein
Luinp' geworden! Das bestätigt
unZ "gerade die Nichtigkeit' unserer
inschauung über unseren grundge
scheiten Pepperl, der eben nicht die
gewöhnlichen Wege geht und in keine
'.'leisolaatenschachteln pant! Ihr wer
tet ihm Len Lumpen' noch suhsällig
acbiUen!'' ,
Er rempelt? auch aelectentlich d
und dort mit diefem und jenem der
Himderttausende von Paragraphen
zusammen, mit denen die Menschen
im Lanse der Zeit allmählich uirc
Wege eingeengt haben. Er wanderte
dabei sogar bald in dies und das Ge
ingniÄ em deutliches Welchen
nehr für seine Eltern, dah er nicht
unter diese kleinen Menschen paßte
und mit Slebenmeilenftlefeln über
hrc Häupter hmwegfchritt. Er war
noch immer n'chls, a!5 sich schon sei
Scheitel lichtete rnd andere in Amt
und Würden oder in auskömmlichen
und zufriedenen bürgerlichen und
ländlichen LedenosleUlingeit standen.
Aber seine , Eltern wurden dadurch
nicht irre an ihm, sondern schworen
gerade deshalb nur um so 'fester auf
feine (öenialitat ' und er selbst war
schon in dem Glauben daran so sei
jcnfest geworden, das; ihn alle Er
Mahnungen kal. und nur noch tä
cheln liesien. i
Und so kam denn 'die Zeit, da erst
ker Vater und dann die Mutter die'
tilgen zudrückten. Die guten Leute
hatten sicher gar manchen schweren '
Kummer um ihn ausgestanden, der
vielleicht sogar an ihrem Lebeniifaden
hernmgenagt und ihn schliesslich ab
gebissen hatte. Aber sie liehen das
weder vor sich noch vor andern, am
allerwenigsten aber vor ii,m merken
und hatten in ihrer Sterbestunde daS
einzige rührende Bedauern, das; es
itznen nicht mehr vergönnt sein sollte,
oas Erwache des Löwen, das Aus'
sieben des Genies, das ia sicher kam.
zu erleben.
Und da stand er nun plötzlich ganz
allein und die zwei einzigen ans der
Welt, die an seine Soudersendung
gt glaubt und darauf geichworen und
ihn darum gehätschelt hatten, waten
fort. Er 'blieb einsam zurück unter
lauter Spießern, die ihn nicht kann
ten und nicht zu würdigen wunten.
. . . . Und jo steht er heute noti
fechtend an den Straßenecken herum
und lungert in den Spelunken um
her und wenn ihn, ja noch irgend
iver darüber Borhalt machen und ihn
encs anderen Weges weisen will,
dann lächelt er bloß überlegen vor
sich hin und denkt sich: Amte dum"
. rt- c -i l ,. ...
niü .ti'ujeu xzuij juiji nenn ujc uim
einem (üienie, wie ich eines bin?!
Nur froh bin ich. daß ich mich nie
durch das entweiht habe, toai ihr Ar
beit und ein geordnetes, geregeltes
lasein heißt!"
Verlumpt, verwildert, tiefe Runen
um die blaugeäderte Nase, humpelt
er deS Wegs und sammelt mit über
lcgenern Lächeln die Pfennige in sei
nein brüchigen Hut -- den schäbigen
Tribut der knechtischen Alltagömen '
schen an ihn. den jionig im Reichs
der Geister das Genie, das ewig -unverstandene.
...
Äleidcr anö Ananasblättcru.
Es ist schon lange her, d?ß Mut
ter Eva, laut biblischer Ueberliese
rung, ihre ersten Uleider üuö Blät
lern von Pflanzen machte, und noch
heute haben die Blätter vieljach ei
nen großen Wert für Belleidungs
zwecke. Heder in Amerika kennt die
Ananas, oder .vineavvlc'.' als eine
liebliche Ladespeise: aber wahrschein
lich halten nur wenige. Amerikaner
bis jetzt davo. gehört, daß die Blät
ter als Aekleidungsrnaterial dienen,
und daß von den Chinesen die,
Pfanze sogar eigens für diesen
Zweck angebaut wird, während man,
sich sür den Speisewert nur wenig
in den betreffenden Gegenden zu in
teressieren scheint. Neuerdings wird
aber empfohlen, es mich in Amerika
nnt der Verwendung von 'toy-v
Blättern für richtige Kleidersto, ,
brikation zu versuchen, sintemal
icniii viiunv i)itiui ycur ,
chen kann!
itr.-f! nii' rtrtit uttiTAitftS fl?!'
ci,ri r.:c.i -...
.sf ktu Utiutj uuuw;i vu
rcn wird die Faser aus den Bläk ,y
ausgesondert rnd in Faden ver'.
delt, welcher abgesponnen und '
vcrwoben wird.
l
f.
Rache.
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Ein Mann besaß eine a
schwarze liatze, die die, unangeiÜ j
Eigenschaft hatte, ob und zu
nächslwohnenden Butchcr eltt''
Fleisch zu stehlen. Ter Schlag
redete mit dem Besitzer der
mehrere Male darüber; aber
Katze besserte sich nicht, und da st
xener fncl llfttmninm '
Wenn die Katze mir jetzt noc
". i
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trittrtöa MlJrtf ?Liii4 ttiAi.fi ViiT
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vmjiytv vvu4 (jtw.jw. vt;.
ich sie." 's '
Einige Tage darauf sah cr y 1
wieder, wie das Tier mit einen?
ugen Stück davonrannte. Er tß, .
kleine Stücke vergiftetes Fleisch
und am nächsten Morgen lag -schwarze
Katze tot und steif vor H
Türe ihres Besitzers. I ,
Dieser wartete, bis der Laden i 'x '
Butchers mit Kunden und SiunV '
nen gcküllt war. Tann trat er c
ein, die tote Katze unter dem Ary'
Mit kräftigem Schwungs warf i
den Kadaver auf den Haublock v;
dabei rief er, daß es wder hö
konnte: 1
Ta, John! TaS find jetzt aa
undsiebzig. Die anderen zweit, i''.
zwanzig bring ich noch vor abend,'
lt
Sas Geheimnis.
Zangerl: , . . . Aber ja rtij ixcs '
t erzählen gelt?" J
Frau Beiger: .O. wie körmea 3i
so was glauben. Frau Zangerl!
können Sie alles jagen ich erji
nix weiter! Ta haben Sie
Hand draus!" (Frau Zangerl W l
,Zkrau Veißer trennen sich.) Ft
Beider: Ta kommt die Frau Sp'
zerl. - Wntererziihl'n dari ich'S i,
aber fragen kann ich fie ja nA''
ob jie'S schon weiß!' r
ih
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