Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 09, 1919, Image 7

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tllllttpk UM dritte
Bismark'Band.
Tr. Irma furicrt, feag Verlkkr G.
ehmigun dk aifa9" einhole.
k,Brttner Zslactlalt". 28. Ottoin,)
In der .Täglichen Nundschau' hatie
tl GeVg 3tmei dem otta'lto Bet.
Jage in Stuttgart vorgeworfen, duft n
vertragswidrig handele, indem tt den 3.
Band der Bismarckschen MdMn und
Erinnerungen' vor dem Tode Wilhelm,
II. erscheinen lasse. Die y.nn' . ta
antwortet in einem längeren Schmb..
Welchem s,e sagt, db 8!tfl. im
Jnteress. d. lfl f JHS
Vorstellungen über d n MM "J
Bande, durch eine Ver,feMch" ,8 m
Ende zu machen, und in. dem die Bcr
tra !erpflichtungen dc, Verlage, fol
gendermaßen schildert werte: .
.W, den Vormurs eine, Vertrag '
iruch! betrifft, den Hr Dr Jrm r
aus Grund Menhaster Kenntms d
Tatsachen gegen un, ZU .rhe en jicj Jut
berechtigt hält, so legen wir dageg n
schäriste Verwahrung ein und ellcn
K Unser Vernag mit dem Fürsten
N chökan ler selbst enthält mm
. deZ Zeitpunktes der Versfentüll)u g d
beiden ersten Bände und des dr t n tu
N Unterschied, auch ist unl spate'h'
.Ä durch den Altreichs anzl noch
'lurch Beauftragte irgend eine Willens
äußerung desselben zur stenntiul fl
bracht worden, die eine andere Selbe
k'Zmmuna kür daS Erscheinen, .einzelner
des Werkes s'stlegi
3 die vertragliche dah es erst ach se.
nem Tove erfolgen solle Nach od
0:1 WchZkanzlcrz .luKen wir U S -roal
wir nicht notifl S'bt hatten -u
einem zweiten Vertrag ( . d. vom
ä u8VlO0(flmrt bem
seil tfttiitinucn; auch darin il di .
) n iictn.ng Vil dritten Bandes m e..
r.ctS5Jrtfeom eben ,. oder Verben
ttaiftt Wichlms LI. abyangig gemacht,
S ht wurden wir hierdurch
Richtet diesen Band binnen Iahn st
SS des Insten Hw .B' .
maVsobf, jedoch nicht vor 1010, zu
oerössentlichen. und m'$ leto
SiÄuncjV als, auÄ einschliel,ch al
t Vrin enthaltenen Briese noch leben.
?r Absender und Adressaten wmto
Herr Dr. Jrmeruns yt ganz b n.
,3 tadeln zu müssen glaubt. Erst m
in'k dritten, nach dem Tode des Für,
.m.i ii"1 ' . 7 - (mit.i nefro ffe
RN ervcri nm
nen Vereinbarung, von ja
Vrn Kenntnis hat. wurde w Bei
Nsentlichung in Beziehung zu dem St
,n niker Wilhelms gesetzt. , - -
Die Firma Coita erklärt, dak i'k mir
m Enkel Vimarcks eine Verem a.
rang getroffen habe, die diesen d ten
krtraa rückgängig mache. Sie b tont.
,Z sie damit zu dem' StandpMN ,.
niZgekehet sei. den Bismarc, se lbft
nn Eohn eingenommen habe und erst
,i. EibeZerben Vertagn nau.
"irret etaretn ib
I- 4"i il-rs V.a TOnrt ff.t
' ' - -st nnVr4 un nn
sie SU CtltUt roaiuaia u
rlU ?ei GotkU Verlag habe den
sschen Erben ichi die Zustim,
nung zur Veröffentlichung .iM,n.
krn". und stellt, da in dem 3. Baiide
lch nach den Mitteilungen des Vertrag
,uch Briese befinden, die Frage, b die
Jerossenilichung von Briefen erlaubNst.
eren Schreiber noch am Leben smd.
nsbesonde des Kaisers'. Herr D -?rmer
fordert die Firma Cotta au , u.
iäckst die Genehmigung des m
,tl,en. '
Ifdrt- " " .
tlen Oesterreichs
vj RratttUttN MiUM
r " j -
fbr soll verhangt werden, kienn
Ki?sraen.
tC XiIVU
?en. 23. Oktober. Wie das Neue
.muMMt nn3 Streifen cc3
SHVIHUUI" '
usschusses des Verbandes erfahrt.
' . ' ' M r -..f!yta Vi
dieser Aus,a)n, angc,,.
lt vollständige Ohnmacht deiRe.
. gegenüber den Ländern unhalt.
femordenen .Eknährungsnottage m
W Plan, durch ein radikales Mit
? Stadt vor dem Verhungern zu
l Als solches Mittel könnte ge
tctig nur die Lerhängung einer
be über die Provinzen Deutsch,
ßchs sür den Fall, daß diese Fn.
& bei Hilfsausschuffeö zu erfü '
weigern, angesehen werden. AIS
ÄS kämen Kolonial, und Leder.
I Rohstoffe aller Art. Kohlen und
Produkte sowie alle Mrigen Be.
tikel in Betracht. Wien selbst
dagegen vom Verband mit allem
ddigen an Lebensrnitteln. Heiz,
il und sonstigen VedarfSgegen.
i versorgt und zugleich ein Ein.
Zrbot sür die Landbrvölkerung nach
Zerlassen werden, um jeden Einkauf
Endlichen Bevölkerung in Wien zu
dern. Die Maßnahm würde sich
r . . . . rc..nvAS4i unS
, i
rill 1U9 INsvigr vci ...
I -I k.!t, ..nh K.r Mrhflttt und
iJl ciwiiu "
.-1-ti.s. nnhrffit8 iealickk Ablik k'
i rlHWH . ' .
j rmn Lebensmitteln nach Wien ,U
. . . rÄfivi Vt.tB
jlder luazen. icu
5,r . Abendblatt von unterrichtete,
: Sollte vom Hilfsausschufz oder
Wiedergutmachungskommission in
' der eschkuk gefabt werden, den
angcsührten Plan aukzufuhre.
)-nt die einer Uebernahme der Re.
vgzaeschafte durch den .Verband
i t bedauerlich von diesem
dpunkt au die Angelegenheit sei.
:.sst doch zugegeben werden, dah du,
1JL .!,!.. iwlik,!t rlcheme.
f)
rzv, :,,
Druck aus die Länder auszuüben,
. rn.r .r.ft 4ii tm'Adi
it eriqrgung
Viel verlangt.
h.nft di, biki neue
pi u vt " " - i- " ' '
ni durch Erenzkontrolle ge.
N
hab' sie einsach iiberkinander an,
Vn
n, könnten Sie mir Nicht auf
3rife drei a twj besorge,
Neue Regierung sur
Württemberg.
Stuttgart. ZI, Okt. Ueber die
Neubildung der wllrttembergischen Ne
gierung. die durch daS Ausscheiden Dr.
Lindemann und den Tod de Justiz,
minister, i. Kiene- aktuelle Notwendig
keit geworden ist. ist gestern nachmittag
entschieden worden. 'Der bisherige Nul.
tusminister Heymann lSozialist) wird
daS Ministerium, des Innern Ubcrneh,
men. während an feine Stelle ein dcmo
statischer Negierungsdirektor Heebex
tritt. Der bisherige Ernährungsmini
stcr Baumann scheidet au, und an seine
Stelle tritt der ZentrumSabgeordneter
Amtsrichter 'Bolz. Der Demokrat Lic
sching behält da, Finanzministerium
und übernimmt die Stellvertretung des
Staatspräsidenten und ebenso bleibt
das Arbeitsministerlum in den Händen
des bisherigen Inhaber, Leipart. Die
Vertretung der Parteien hat sich zugun
sten des Zentrums verschoben auf Kosten
der Sozialdemokraten. DaS Vüniste
rillm besteht demnach künftig au drei
Sozialdemokraten (bisher vier), zwei
Demokraten (wie bisher) und zwei Zen.
trumsabgeordneten biöher einer). ES
bedeutet zweifellos eine Unterschähung.
der Regierung, daß die beiden illrger
lichen Regierungsparteien ine stärkere
Vertretung im Ministerium erhalten
hben,
Iraner nilt für
Arcuvdlchaft ein.
Tentschsreundlkche BortrSge in Ja
pan. Internierte wollen dort
blcivcn.
Berlin, 1. Nov. Ein vor dem
Kriege in Teutschland ansässig geme
sener japanischer Gelebktcr. der sich jetzt
besuchsweise hier aufhält, machte einem
befreundeten Deutschen bemerkensene
Mitteilungen, deren Veröffentlichung lm
Hinbüll auf daS ablehnende Verhalten.
es ein Teil der deutschen Gelchrtenmclt
den Japanern gegenüber beobachtet, nicht
ohn Interesse sein dürste. '
Wie der betreffende Herr betonte, sind
diejenigen Japaner, die früher , in
Deutschland studierten, ausnahmslos
veutschfreundlich gesinnt und haben auch
mährend deS Krieges auS dieser ihrer
Gesinnung kein Hehl gemacht. waS der
engianvsreundlich orientierten , Mpani.
lchen Regierung natürlich ein Dorn im
Auge war. Es dürfte zum ersten Male
zur Kenntnis der breiteren deutschen
Öffentlichkeit gelangen, daß währeno
des Krieges in Japan von zahlreichen
japanischen. Gelehrten politische Vor
träge in deutschfreundlichem Sinne ge.
halten worden bzw. öffentlich deutsch
freundliche Aeußerungen getan worden
sind. Die betreffenden Wissenschaftler
hatten durch daS offene Bekennen ihrer
Meinung unter mancherlei Schikanen
seitens ihrer Regierung zu leiden. Richt
genug, daß ihre Namen in besonderen
(.schwarzen Listen geführt wurden,
wurden s überdies von Gehekmpolizick
sten überwacht und auf Reifen auf
Schritt und Tritt vott solchen begleitet.
Es liegt nicht nur im Interesse der
Völkerversohnung und der Wissenschaft,
sondern auch vom rein menschlichen
Standpunkt aus ist es nicht mehr wie
recht und billig, wenn japanische Ge
lehrte, die für daS freimütige Bekennt
nis ihrer Deutschfreundlichkeit während,
des Krieges von feiten ihrer Regierung
Unannehmlichkeiten ertragen mußten,
nicht mehr wie bislang als .Feinde'
betrachtet werden. Es kann auch nicht
vft genug hervorgehoben werden, daß
die Behandlung der in Japan internier
ten deutschen Gefangenen eine auSge.
zeichnete ist. Die meisten Internierten '
wünschen in Japan zu bleiben.
Der llcbergang der
StaVt Tanzig.
Zeitpunkt der Abtretung erst nach Ra.
tifizierung aller Möchte. '
Berlin. 29. Oktober. Der Mag!
Prat von Danzig hat. dem Auswärtigen
Amt seine Auffassung über den Zeit.
Punkt der Abtretung mitgeteilt. Der
Uebergang erfolge erst dann, wenn samt,
liche Mächte der Alliierten die Ratifika.
tionsurkunde niedergelegt hätten. Es
bleibe den beteiligten Hauptmächten oder
deren bevollmächtigten Vertretern über
lassen, sür die Regierung bis zur Zeit
der Niederlegung der Ratifikationsur.
künden, also bis zum Aufhören der bis.
herigen Staatshoheit, die Begründung
des Freistaates zu besorgen.
Wie die .Deutsche Allgemeine Ici.
tung" schreibt, nimmt das Auswärtige
Amt den Standpunkt ein. daß nach dem
Friedensvertrag die Freistadt Danzig
nur den Hauptmächten zu gesamter
Hand überliefert werden könne, und daß
gegen eine -eventuell erfolgte Uebergabe
vor der Ratifikation seitens der Haupt,
mächte diejenigen protestieren könnte
die den Frieden zur Zeit der Ucbergabe
noch nicht ratifiziert hätten. ,
7g4,Millien sir
deutsche ttricflotte.
SechS Linienschiffe und Kreuzer er
, , fordern 18.7 Millionen.
Berlin. 4. Nov. Für 1919 erfor.
dert der ordentliche Marinelzaushalt 794
Millionen Mark., Sechs Linienschiff,
sech, kleine Kreuzertorpedofahrzeuge er,
fordern 18.7 Willionen. DaS Marine,
versonal seht sich auS G94 Offizinen.
142 Ingenieuren, 589 Deckoffizieren.
12,218 Unteroffizieren und Mannfchas
ten. 2 Marineschulen (Jlenöburg, Kiel)
zusammen. , Einzige ReichSwerft hleibt
WilhclmShaden. Der außerordentliche
Staatshaushalt erfordert 120,6 Millio
nen. Au, ihm werde die Koste für
Maßnahmen zur Durchführung de,
FriedenSvertrag bestritten, hauptsäch
lich MwenräumungSarbkiten, '
SurOVäiscbe Dost.
, ... . -" i
Kaiser und Kronprinz an die Jugend.
Stettin, 1. Nov. Der Deutsch,
nationale Jiigendbiind in Pasewalk hatte
anläßlich seiner Hindenburg-Feier der,
schieden ErgebenheitStelegramme abge.
fände. Daraus find folgende Antworte
eingegangen:
AuS Amerongen: Seine Majestät der
Kaiser und lönig haben über die treue
Grüße der zur Hindenburg-Jeier versam,
malten 300 deutsch.natlonalen Jung,
mädchen und Jungmannen sich herzlich
gefreut und mich zu beauftrage geruht,
den Ausdruck höchste besten Danke,
ZU übermitteln. Auf Allerhöchsten Befehl
V. DommeS, Sen..Major a. D.
AuS Wieringen: Dem Deutfchnationa
len Jugendbund Pafewalk herzliche
Dank für freundliches Telegramm und
sehr viele Grüße! gez. Wilhelm.
Au, Berlin: Für da, Gedenken an der
Hindenburg-Feier sage Ich meinen auf
richtigen Dank. Mag die Jugend dem
großen Manne nacheifern in Gottesfurcht
und Hingabe an da, Vaterland.
' gez. Ludendorff.
'Die Opium.Zigaretten.
' Bon der Deulschnationalen Volkspar
tei ist folgende interessante Anfrage an
die Neichsregierung gerichtet worden;
Durch Opiumzusatz vergiftete Zigaretten
in englischer Packung werden in immer
steigendem Maße in Deutschland vertue,
den. Schwere Vergiftung durch solche
Zigaretten Ist ärztlich festgestellt. Ist der
Reichsregierung diese ernste Gefährdung
der Gesundheit des deutschen Volkes, zu.
mal der jetzt in Unterernährung heran
wachsenden, dem Zigarettengenuß ergebe,
nen männlichen Jugend bekannt, und wa,
gedenkt sie zur Abstellung diesig schweren
Uebels zu iyn?
. Streik der Gastwirte.
Sämtliche Hotels. Gastwirtschaften
Cafkl und Konditoreien in Stadt und
Land Vraunschweig werden nach einem
einstimmigen Beschluß der Arbeitgeber,
verbände de! Gaflwirtcgewerbes am 1.
Dezember d. I. geschlossen. Sämtliche
Angestellten in jenen Betrieben wird
nun zum 1. Dezember gekünvigt wer
den. Durch diesen Beskuß gelangt der
der Landesregierung in einer Protest,
sammlung der Gastwirte angekündigte
Proteststreik zur'Ansführung, der auf die
unzureichende Belieferung des Gastwirte.
gewerbeS mit LebenSmitteln, auch , die
schikanöse Durchsuchung der gastwirt
fchaftlichen Betriebe und die Beschlagnah.
mungen von Lebensmittek, sowie auf die
Belegungen der Inhaber mit Geld, und
Gefävgniöstrafen zurückzuführen ist. .
, Die. Opfer von Vcrdnn.
' AuS den Veröffentlichungen deS sie.
nographifchen Protokolls der Kammer
Verhandlungen vom Juni 1916 geht her
vor. daß die Verteidigung. BerdunS den
Franzosen mehr Blut kostete, alZ der
Angriff den Deutsche. Die Franzosen
verloren insgesamt 800,000 Mann, die
Deutschen 700.000. , ,. :
Neuer württcmbcrgischer Minister.
Stuttgart. 23. Okt. Durch Ent
Schließung de, Staatspräsidenten sind der
Innenminister Dr. Lindemann untz der
Ernährungsministex Aaumann. ihrer
Bitle entsprechend, von ihren Aemtern
enthoben worden, fferner wurden RxA
tusminister, Heymann unter Enthebung
von Amte als Kultusminister zum In,
nenminister. Amtsrichter Bolz zum Ju
stizmimsier. Negierungsdirektor Dr. v.
Hieber zum Kultusminister und Ober
postsekretär Graf zum. Ernähnrngs
minister ernannt. .
Schweres Eiseniahnunglgck bei Er
fürt.
NeudZetendorf. 29. Olt. Heute
morgen 6.17 Uhr fuhr der von Eisenach
kommende Güterzug 7107 in die Flanke
deS von Naumburg kommenden Perfo
nenzugeS 810. Drei Nerfonen wurden
getötet, acht schwer und 18 leicht verletzt
Ueber die Ursache Ist noch nichts bekannt.
Der Verkehr wird durch Umsteigen auf.
rechterhalten.
Wie unser Erfurter Mitarbeiter dazu
berichtet, erfolgte der Zusammenstoß mit
solcher Heftigkeit, daß sieben Wagen des
PersonenzugeS umgeworfen und schwer
beschädigt wurden. Die Zahl der Leit.
verletzten soll 7O SO betragen, allerdings
sind die Verletzungen sehr' leichter Natur.
Dagegen sollen 19 Personen schwer der
letzt sein. Die Namen der Toten, die
sämtlich auS Erfurt stammen, sind Frau
Kühle, Frau H. GoeSlaff und Sergeant
Deterra. Die Unfallstelle bietet ei
wüsteS Bild. Hilfszüge au, Gotha, Er.
furt, Arnstadt und Meiningen trafen
alsbald nach dem Unfall an der Un
glü'cksslätts ein. die sofort mit den Auf.
räumungsarbeiten begann. Der Verkehr
wird durch Umkeiten aufrechterhalten.
D.. Schwerverletzten wurden ins katho
lische Krankenhaus nach Erfurt gebracht.
Nach der amtlichen Mitteilung ist die Ur
fache noch nicht geklärt, doch heißt es, daß
der Peisonenzug auSgefahren war uns
freie Fahrt hatte, während der Güterzuz
bereits da! Signal zur Einfahrt hatte.
Der Eüterzug muhte da, HauptgleiH
kreuzen und stieß dabei mit dem Perso
nenzug zusammen.
Die Schiffahrt in deutschen Gewässern
der Ostsee.
. Stettin. 29. Okt. Nach Aufhe
bung der Schiffahrtssperre innerhalb der
deutschen Hoheltsgeirässer sind am letz,
ten Dienstag bereit, von hier au, vier
Dampfer abgegangen, davon zwei
(,Möoe" und .Greif") nach Danzlg und
je einer s.Kurt" und .Poseidon") nach
Königsberg und Lübeck. Am Mittwoch
folgten weitere Dampfer. Auch auS
Danzig wird gemeldet, dafz der Verkehr
inerhalb der Küstengewaffer wieder auf
genommen ist. Aehnlichei wird sehr bald
an allen anderen Hafenplätzen der Ost
lee eintreten. Der Verkehr mit de neu
staltn Lstseestaaten bleibt noch unter
bunden. Luch die Fischer haben inner
halb .der deutsche HoheitSgrenze de
Fischfang wieder! ausgenommen,
Volksabstimmung in Koiurg.
Kobura. 29. tZkt. Im Berfas
UMSausschuk de Landtag, ist ttn Eiw
öerständnl, dahin erzielt worden, daß die
Volksabstimmung über die Frage, ob
Koburg dem thüringer GemeinschaftS
vertrag beitritt, om 30. November vo
genommen wird. Eine Ablehnung würd,
den Anschluß an Bayern bedeuten.
Verschärfung in Schmalkalden.
Schmalkalden. 29. Olt. Die
Lage in Schmalkalden hat sich verschärft.
Nachdem bereit, der wegen Mißhand
lung de, mehrheitsfozialistischen Land
ratöstellvertreterS Schubert und wegen
WaffenraubeS über Schmalkalden ver.
hängt, Belagerungszustand gemildert
weiden konnte, ist er jetzt wegen erneuter
Demonstrationen verschärft worden. Da
in Zella MehliS und Suhl ebenfalls
Waffendiebstähle in den dortigen Fabri
ten verübt wurden und dort die Fabri.
kanten durch Gewalttätigkeiten und
Eigcntumövernichtung geschädigt, und
ferner die Arbeitswilligen terrorisiert
wurden, ist vom Reichspräsidenten über
den Landkreis Ohrdruff, den Kreis
Schleußingen und die Stadt Zella
Mchliö der Ausnahme Zustand ver
hängtworden. , Gestern sind zahlreiche
NeiSwehrtruppen unter dem Befehl d'S
Obersten Kumme in den Hauptorten der
bezeichneten Gebiete eingerückt und haben
zur restlosen Waffenablieferung aufge
fordert. Zu ernsten Zusammenstößeik
ist eS bis jetzt nirgends gekommen.
Hochkonjunktur in der Schuhindustrie.
Die Pirrafenser Schuhindustrie steht
zurzeit in d-nkvar höchster Blüte. Di'
Stadt, ist von auswärtigen Einkäufern
geradezu überschwemmt. I den meisten
Gasthäusern sind oft nur mit größter
Mühe Zimmer zum Uebernachten auf
zutreiben. Eine ungeahnte Vermehrung
der Schuhfabrik tionsbetriebe ist die
Folge dieser Hochkonjunktur. Die Ge
famtzahl der Fabriken betrug vor dem
Kriege rund 22?. während der Krieg!
zeit entstanden weitere IM. S?it De
zember vorigen JahrcS wurden weite
270 Betriebe angemeldet, so daß Pir
masens jetzt insgesamt 650 Schuhfabri.
ken besitzt. . , . ,
Zur Auslieferung Leviens.
Hinsichtlich deS in Wien verhafteten
KommunistenführerS Lcvien, stellt sich
die österreichische Regierung, die eine
Auslieferung vermeiden möchte, , neuer,
lich aus den Standpunkt, daß nicht Bay.
ern. sondern nur das Deutsche Reich die
Auslieferung verlangen könne.
Schriftsteller und ReichsvermSgens
st euer.
Der .Deutsche Schriftstcllcrverband'
hat auf seiner diesjährigen Jahresver
sammlung den bisherige Vorstand mit
Dr. Karl Storck an der Spitze wieder
gewählt und eine Entschließung ange
nommen, in der gebeten wird, daS Ver
mögen solcher Schriftsteller und Schrift
stsllerinnen. die kein ausreichendes Ein
kommen cmL anderen Quellen besitzen,
bis zum Betrage von 50,000 Mark von
der Reichsvermögenssteuer frei lassen zu,
wollen. . y ' '
Grubenunglück in Westfalen.
iTelegramm unseres Korresponduiien.)
Dortmund. 29. Okt. Bei einem
Grubenbrand auf der Zeche .Freier Vo
ge!" und .Unverhofft' fanden drei Berg,
leute den Erstickungstod. Zwei wurden
schwer verletzt. Bei einem Brande auf
der Zeche .Tremonia' sind zwei Knap
pen an Gasvergiftung erkrankt.
Ist Elsaß.Lothringen französisch?
Wenn die Welt einen Sinn für die
Wirklichkeit hat. muß sie jetzt mit Stau
nen die Entwicklung in Elsaß.Lothrin.
gen verfolgen. Wie wurde doch den Völ
lern vo PariZ auS verkündet? Das
kernfranzösische Elsaß Lothringen ist
Frankreich 1870 von Deutschland ge
raubt worden, und nur zur Erlösung
der trauernven Provinzen zogen die
Franzosen' 1914 in den Krieg. Daß
nach den Ergebnissen der Volkszählun
gen 89 Prozent der Bevöskerung Deut
sche waren, wußte die Welt nicht, denn
sie legt nur selten Wert auf sachliche
Angaben. Da französische PathoS aber
wirkte überzeugender. Wenn also die
Welt Elsaß.Lolhringen für französisch
hält, wie ist es dann möglich, daß diese
.endlich erlösten" Franzosen jetzt deutsch ,
freundliche, als franzofenfeindliche
Kundgebungen veranstalten? Erkennt
die Welt nun die Lage in Elsaß-Loth,
ringen?
Straßlurg. 29. Okt. In den
letzten Tagen haben sich in verschiedenen
oberelsässischcn und lothringischen Ort
schaften deutschfreundliche Kundgcbun
gen ereignet. In Mlllhaufen und Kol.
markam eS zu Kundgebungen für die
Autonomie. Nach Metz und Diedenhgfen
ginge Truppenverstärkungen ab, da ge
wältige Ausschreitungen gegen die Fran
zosen erfolgten. Die. Zeitungen dürfen
Über den Umfang der Ausschreitungen
nichts berichten. Die französische Polizei
nahm viele Verhaftungen in Lothringen
und Oberelsaß vor.
M e d. 29. Okt. Die französische Re
gieru.ng hat neue Schritte unternommen,
gegen die Deutschen und Deutschgesinn
ien Front zu machen. Die .Lothringer
Volkszeitung' berichtet, daß fr den letz,
ten Tagen in der Gegenh von Dieben.
Höfen häufig der Gesang .Deutschland.
Deutschland über allci" zu hören gewe
ken war. Die sranzösischsprechenden Per
sonen sind vielfach beschimpft worden.
Am Freitag Hai die franzSsische- Gendar
merie mehrere Hundert Verhaftungen
von Deutschen in Rambach. Hagendin
gen und Diedenhofen vorgenommen. Die
Arrestanten sind in AutoS nach Metz
gebracht worden und haben die Nacht in
der Fit idelle zugebracht, von wo sie an.
der Tag, nach der Kehler Brücke ad
transportiert wurden. . ;
Die Trommel".
Geit Lber drei Monaten erscheint in
Mitau die .Trommel", ein ursprüng,
lich al, Organ deS General!ommand?S
wöchentlich ausgegebene Soldatenzeitung.
Seit ein Monat etwa ist sie eine völ
lig unabhängige, freideutsche Soldaten
Zeitung geworden, die von HannS Döhr
mann ja vortrefflicher Weif geleitet
wird. Versteht er e, doch, nationale,
Gefühl und patriotische Gesinnung
wirklich volkstümlich zum Ausdruck ju
bringen. Die .Trommel' hat denn auch
in all den Fragen, die die Truppe im
Baltikum bewegen, sich ine führend,
Stellung erworben. Während der Ope.
rationell bei Riga gab sie täglich Extra
ausgab: heraus, die im Flugzeug a
der Front verteilt werden. Vom 1. Nov.
ab wird die .Trommel' taglich erfchet.
nen und gleichzeitig al, urläodifche,
Nachrichtenblatt' anstelle de sei Er
scheinen einstellenden .Litauischen Tage,
blatiö" die Interessen der gesamten
deutschen Bevölkerung Kurland, vertre
ten. Man kann über diese Bereinigung
nur seine aufrichtige Freude Lußern,
erhält Kurland dadurch doch ein Ülait
von nationaler Gesinnung. waS von der
Libauischen Zeiturg' leider nicht mehr
gesagt erden kann, seitdem der Berte,
ger vor mehr als zwei Monaten den ver
dienstvollen Leiter der Zeitung, Herrn
C. v. d. Decken, einen Mann, der für
sein Deutschtum in den Kriegsjahren in
Sibirien schlier hat leiden müssen, zu
Gunsten eines im Ulmanisschen Fahr,
masser schwimmenden Demokraten ent.
lassen bat. Seitdem kann die .Libauische
Zeitung' nur noch als ein Schädling bc
zeichnet werden.
Aus der Musikwelt.
Universitätsmusikdirektor Volkmann
(Jena) setzte sich für Werke deS Stutt.
zarter Konservatorium-Professors Jof.
Haas mit Erfolg ein. .Der Gesang
der Toten", das ergreisende Tonwcrk dej
Chemnitzer Komponisten und Kirchen
Musikdirektors Professor Franz Maqcr
hoff, des Dirigenten des Leipziger Nie
delvereins, gelangte soeben in Chemnitz
zur Aufführung. Das vom Komponi
sten selbst dirigierte simphonische Stück
für Msnnerchor, Frauenchor und großes
Orchester hinterließ tiefsten Eindruck.
TaZ Defizit des Wiener Staatsopern
theaterS beträgt bereits sechs Millionen
Kronen. Otto Lohse veröffentlicht im
Harmonie-Berlag einen Band Gesänge
nach Dichtungen von Geibel, Eichendorff
und Mirza Schassy. Fortschritts
konzerte" hat der Kapellmeister der gro
ken Dresdner Staotsoper. kutlHach, in
Dresden eingerichtet,' um die neuesten
musikalische Strömungen zu veran
schaulichen. Felix Weingartner und
die Wiener Philharmoniker sind zu einem
Gastspiel in Italien verpflichtet worden.
Die Znkuiiftsidecn des Oberkommu
nisten MergcS.
Braun schweig, 29. Okt. Der
frühere Präsident deS Freistaates
Braunschmeig, der Kommunistenführcr
August MergeS, in dem die Blaun
schweizer Kommunisten ihren konfequeo
testen Führer erblicken, hielt in Wölfen
büttel eine seiner berüchtigten Neben.
Räch einem Bericht deS m!kr?cilssozia
listifchen Braunfchmeiger Bolksfreun
des" erklärte MergeS, daß die Kominu.
nisten gar nicht gewillt seien, de
Deutschland von den feindlichen Jmpe
rialisten aufzezwungenea Frieden" zn
erfüllen. Der Knäuel im Baltikum
könne sich seiner Ansicht nach nur auf
zweierlei Weise entwirren. Die eine
Möglichkeit sei die, daß unS die Entente
erneut de Krieg erklärt. Diesen müßte
Deutschland dann entschlossen ' afneh
men und mit Hilfe seiner russischen
Brüder den Entente.JmperialiS-.nZ zu
Boden schmettern. Die andere Möglich,
keit sei, daß durch die auf dem Marsche
befindliche Weltrevolution sich daS Pro
letariat aller Länder die Hände reiche
zur Beseitigung seiner Unterdrückn. '
General Maercker in Dresden.
D r e S d e n, 20. Okt. Genera! Maer
cker ist' in Dresden eingetroffen und hat
das Kommando der Truppen übernom
men.
Bevölkerungsrückgang in Sachsen.
Leipzig. 81. Okt. Wie sich aus
dem Ergebnis der diesjährigen Volks
zählung gegenüber der Volkszählung
von 1910 ergibt, wird der Bevölke
rungsrückgang In ' Sachsen nach dem
bisher vor.lieaenden Material auf etwa
lz Million Seelen geschätzt.
Die Frage der Bcschasfungsbeihilfe
Der Finanzausschuß der sächsischen
Volkskammer hat sich mit 'der Frage der
Beschaffunqsbelhilfen an die-Staatsar
b'iter befaßt. Die Regierung machte da
bei den Vorschlag, die Beschaffungsbei
Hilfe nur an die Staatsarbeiter zu zah
len, mit denen Tarifverträge nicht abge
schlössen sind. ES handelt sich dabei um
die Hütten- und Eisenbahnwerkstätten
arbeit. Wo aber Tarifabschlüsse sind,
z. V. in den staatlichen Berg und Elek
trizitätswerken, sollen die Beschasfungs.
beihilfen nicht gezahlt werden, da die
tarifliche Regelung den Teuerungen,
hältnissen bereits Rechnung trägt. Die
Demokraten und die Mchrheitssoziali
fien erklären, daß sie zu diesem Vor,
schlag nicht sofort Stellung nehmen
konnten, sondern vorher Rücksprache mit
ihren Fraktionen halten mußten. Die
Einbeziehung der Forstarbeiter i die
eine oder andere Klasse der Staats,
beiter ist dabei nicht völlig geklärt wor
den. .
NoSke liber die Zensur.
Berlin. 81. Okt. In seine? Rede
in der Mittwochsitzung der National
sammlung kam ReichZmehrminist
Roske, veranlaßt durch verschiedene An.
risse, auch aus die Zensurfrage zu
sprechen. Er führte etwa auS:
DaS Verbot der .Arbeiterjugend' be.
ruhte auf einem Fehler. Aber unbe.
dcnklich und harmlos ist diese Zeitschrift
nicht. Sie beschimpft die Truppe, ißt
sie herunter und wirst ihr Plünderun
gen und Mord vor. (Hört! hört!) Das
antisemitische , .Deutsche Wochenblatt'
hat zwar nicht direkt zum Totschlagen
der Jude auf der Straße aufgefordert;
aber hat inen neuen Ritualmord in
den grausigsten Farben geschildert und
im Anzeigenteil dann Gummiknüppel
angeboten. Gcge ein so gemeingefähr,
lichcS Treiben muß eingeschritten wer
den. Und nun zum Verbot der Deut
fche Zeitung'. Dies.e4' Blatt Hat i
Nein Ve:schachern
vcs saargebiets.
Vertichte, Lagr würde gegen Kolonien
vertaulcht, dementiert.
(.Jinis ftcWiina", z. Kot.)
Von zuverlässiger Seite sind der
deutsche Regierung Nachrichten zuge
gange, daß sich im Saargebiet Ge
rllchte verbreitet erden, wonach die
deutsche Regierung an die französische
mit dem Anerbieten herangetreten sei.
da, Saargebiet schon jetzt gegen Ueber,
lassung entsprechenden Kolonialbesitze,
endgültig an Frankreich abzutreten.
Da, Wolff'sche Telegraphenbureauist
zu der Feststellung ermächtigt, daß
selbstverständlich an dieser schamlosen
Behauptung kein wahre, Wort ist. Die
deutsche Regierung vertraut darauf, daß
der gesunde Sinn der Deutschen Im
Saargebiet selbst die Möglichkeit eines
solchen Planes nicht in Betracht zieht.
Deutschland vergißt da, Saarbecken
nicht und ist überzeugt davon, daß das
Saargebiet auch in diesen schweren Zei
ten sein Deutschtum hochhalten ,und
seine Zugehörigkeit ' zum Mutterlande
stets betonen wird.
Balutt-SVekulalion
durch zenTelkgraxh
Mit Mark kezahlte Nktckantwort in
schwedischer Währung verlangt.
Einem raffinierten Valuta-Speku,
lationstrick ist man in Deutschland auf
die Spur gekommen. Man hatte beach
tet. daß im Verkehr mit Schweden wie
derholt Telegramme mit vorausbezahl,
ter Antwort für eine Anzahl von Wor
ten bis zu 800 aufgegeben wurden. Für
ei derartige, Antmorttelcgramm waren
in Deutschland 320 Mark einzuzahlen.
Der Empfänger in Schweden, gab, nun
aber die Antwort nicht auf, sondern for.
dert den Betrag in schwedischer Wäh.
rung zurück, wobei der Währungsunter
schied ausgenützt wurde. Um diesem
Mißbrauch zu begegnen, hat das Reichs
postministctmm die Zahl der voranszu
bezahlenden Wörter im, Telcgrammorr.
kehr mit Schweden bis auf weiteres auf
30 beschränkt. ., ,
DaS ist fast das Schönste, daß es
Menschen gibt,, die Heilanisherzen ha
ben. Ihnen können mir ruhig auch die
dunklen Seiten unseres Lebensbuchcs
zeigen. Und wenn sie uns dann ansehen
mit ernsten, stillen Augen, dann ist'S
trotz aller Traurigkeit, als , ob Weih,
nachtskerzen angez.!.,',:t würden und
unsere Seele aufstrahlte, in, Licht und
Glanz und Freude. -
' i
gefährlicher Weise versucht, das Gefüge
der Truppen zu iockeru und sie zirr Auf
lehnung gegen den . Reichspräsidenten
ud die Regierung aufzurufen. (Hört!
hört!) links. Widerspruch chtS.) In
der .Deutschen Zeitung" heißt es: .Wie
kann sich jemand von' einem Menschen
'zum Minister ernennen lassen, per sich
selbst alS ehrlos und würdelos bezeichnet
hat? Wie kann die Wehrmacht eines
Landes dem Oberbefehl eines Menschen
unterstellt werden, der sich selbst als ehr.
log bezeichnet hat? Wie will man einem
Soldaten "begreiflich machen, einem
Menschen Gehorsam zu schwören, der
sich selbst vor aller Welt mit dem stärk
sten Pathos als ehrlos bezeichnet hat?
Wie sollen preußische Generale und Of
fiziere sich inem Reichspräsidenten un
terordnen. der sich selbst sür ehrlos er
klärt hat."
DaS ist dieselbe Methode der Unker.
wühlung der Trupp, wie sie von mir
in dem Falle der in der Druckerei der
.Deutschen Tageszeitung" bestellten und
hergestellten Brosck'üre festgestellt werden
konnte. Auch dort wurde zur Eides,
Verweigerung aufgefordert., Der Haupt,
vorstand der Deutschnationakn Volts,
Partei hat damals erklärt, ich hätte mich
geirrt, er hätte mit r Broschüre nicht,
zu tun. Herr v. Graese fügte hinzu,
der Besteller wäre dem Hauptvorstand
unbekannt. Jetzt ist der Besteller be,
kannt. , Vor mir liegt der Originalauf
ttag. Der Besteller ist de General
landschaftsdirektvr Dr. Kapp. (Stürmi
sche, Hört! hört! links und im Zentrum.
Lärm rechts.) Kapp ist Vorsitzender deZ
Provinzialverbandcs der Deutschnatio
nale Partei für Ostpreußen und in die
ser Eigenschaft wohl auch Mitglied de,
HauptvorstandcS. (Zurufe rechts: Nein!
Lachen links.) Jedenfalls ist Herr
Kapp eine hervorragende Säule dieser
Partei. Die .Deutsche Zeitung' ist das
Sprachorgan der Leute, die unS bau
ernd mit der Gegenrevolution drohen.
ES fragt sich, oh die arbeitenden Volks
Massen, die daS Deutschland beseitigt
haben, waS ihnen jahrzehntelang drük
kend und , ungerecht erschien, stillhalten
sollen gegenüber Bestrebungen, die da,
rauf gerichtet sind, ihnen wieder Fesseln
anzulegen. Kämen diese Leute , an's
Ruder, sie würden sich nicht damit be
gnüzen, einer Anzahl Zeitungen " tat
Genick zu brechen. In der jetzigen Lage
in der wir unS befinden, kann man mit
Entschließungen und mit sentimentaler
Kefühlsdiiselei keine Politik machen.
DaS Reich ist mehr bedroht a'S jemals
im Kriege. Deutschland blutet auS tau
send Wunden. Daß eS noch lebt, dan,
ken Sie (nach rechts) uns. Wir wollen
unS diese Arbeit aber nicht in einem
Maße stören lassen, durch da, die Zu.
tunft deS Reiches auf'S Spiel gefetzt
wird. (Sehr richtig! links.) Ich spreche
ganz offen und deutlich, selbst wenn da,
manchen meiner Parteifreunde nicht pas
sen sollte. An demokratische Stamm
tischen kann man in friedlichen Zeiten
sich lang und breit über die absolute
Freiheit unterhalten. Wenn e, sich aber
um da, Schicksal von 60 Millionen
handelt, dann kann man nicht eine ab
solute Freiheit sich austoben lassen, soll
nicht in ganze, Volk zugrunde gerichtet
werden. (Lebhafte, Hört! Hört! recht,
und bei den U. Soz. Lebhaste Zuim
mung bei der Mcjrheit
Rcsihsnolopfcr und
Auslandedculslhe.
tat Ausländsdeutsche Schutz i;9
tfitlditt gkniehen" wird blutiger
Hohn" genannt.
Neu Lürch Zettung.)
Bon einem Deutschen acht un, UV
gende Zuschrift zu:
' Der Reichefinanzminister Erzberger
hat wiederholt den Standpunkt vertre.
ten. daß der Ertrag der In Deutschland
unrer d;in Name .Reichs notopjer' ge
planten Vermögensabgabe einer etwa:
gen Beschlagnahme durch die Entente
nach den Bestimmungen de, Friedens,
vertrage, nicht aukg'setzt sei. Liest 'man
aber sein in der .Frankfurter Zeitung'
teilweise veröffentlichte. Schreiben c
den Reichsbürgcrrat mit einiger Auf.
mcrksamkeit. so ergibt sich klar, daß fue
den Ertrag dieser Steuer durchaus kerne
Sicherheit besteht. Er sagt nämlich:
.Eine Prüfung der gesamten diesbezüg
lichen Vertragsklauseln kann nur z
dem Ergebnis führen, daß da deutsche
Bolksvcrmöaen und DkutsKlnnk in
nahmen durch die betreffenden Bestim
mungea mit einer Bürgschaft belastet
werden, dak aber dz hiemun rr;tVi.
r 7 p. V
Zllgriffsrecht der Entente solange nicht
uuacui weroen rann, als Deutschland
seinen Verpflichtungen nachkommt.' .
Nun weik jeder, der die 44n Wn..
pljn des Friedensvcrtrages gelesen hat.
KK S fc. r?t.t. !. v..ü r .T
.o vn vniiciiit immer mogiiq sei
wird, nachzuweisen. Kb swtMf
seinen Verpflichtungen nicht nach
kommt . Auch Erzberger loeiß ganz ge
nau. daß eS , Deutschland beim beste
Willen niemals rnünfirf, r. tr.
, ... T m.ill, hu
Bestimmuiigen dieses Vertrages zur völ
ZUlrieoenykli, aller Ententestaatert
zu erfüllen.
Die Deutschen im Auslande, nament
lich in der Schweiz, die Gelegenheit ha
den. die politischen Ansichten und' wirt
schaftlichen Tendenzen der Nachbarftaa
ten kennen zu lernen und zu verfolgen,
sind in ihrer Mehrzahl sicherlich nicht ss
optimistisch wie fierr ISrjiWn? ,
, ' ' . ---0..j. 04
sein borgibt. Sie- halten- eS für' sehe
möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich,
daß dir Entente, sowie e,S technisch n,ög
lich fein wird,' ihre Hand auf das
.Reichs notopfer", legen wird. '
Ein hervorragender Schweizer Jurist,
Direktor einer der 7n?.su K,.!,
Banken, mit dem' ich die Frage besprach.
war oei Meinung, daß die Entente gan,
zweifellos zu einer Beschlagnahme be
rechtiat sein würde. ?b K!
deutschen unter diesen Umständen we
INS Lust bfrfhiirpn hwrW V..
i- 1 r " ...n, vt ic
setzesentwurf eS . vorsieht, bis zu 60
n?nfA'..u9 . . 4 f. , . ,
jv.mwijuia an vag ajfui3e Reich
zur eventuellen Verfügung der Entente
abzugeben dürfte klar sein. Eine be
sondere Ungerechtigkeit liegt such in der
Heranziehung all derjenigen Auslands,
deutschen, die ihrem Vaterlande Treue
bewahrten und der Befreiung 'aller. die
ihr Deutschtum aufgaben. Daß sie da
sür den Schutz des Deutschen Reiches'
genießen, wie die Frankfurter Zeitung'
kürzlich bei Besprechung dieser . Frag
sagte, ist unter den heutig? Vcrhä!:
Nissen ein blutiaer Hohn.
Eine andere Betrachtung ist auch noch
am Platze. Deutschland ist darauf an
gewiesen, mit den übrigen Ländern so
sch wie irgend möglich wieder in nahe
Beziehungen und ! Handelsverkehr zu
treten. Die einigen dazu berufenen
nd tauglichen Vermittler sind die Aus
llNdsdeutschkN. Liegt es NI'N im inir
effe Deutschlands. .. diese, soweit sie nicht
vorzierzen. ieyi noch rasch ihr Deutsch
tum abzulegen, durch Verminderung
lhreS Vermögens und Kredites zu ri
Nieren zur großen Freude namentlich
der englischen Konkurrenz? Wie wird
sich übrigens die Schweiz dazu verhal
tkn? , -S!e wird zweifellos eine sehr
große ' Steuereinbuße ' erleiden. Es ist
noch in Erinnerung aller, daß man von
Seiten der Entente den Schweiz
Banken zumutete, deutsche Kanten zu
aiinften der Entente zu sperren. Viel,
leicht wird dieser Versuch demnächst
wicderhilt werden, besonders wenn ein
deutsches Gesetz zu einer solchen Be
bandlunq der Deutschen ine Veranlas
hing gibt. , , , .
Aufruf für deutsche
' PröMien-Auleihe.
GuteS Gelingen der ersten Friedens
anle'che wird Vertrauen festigen. ,
(SnigSberg Allgneie. Zt CJt)
Der Ausschuß zur Förderung de,
deutschen Sparprämienanleihe, der sich
Nach einer längeren Ansprache Erzbet
gery bildete, veröffentlicht folgenden -Aufruf:
.
In den nächsten Wochen wird di
deutsche Sparprämienanleihe zur Zeich
nung aufgelegt. Diese Anleihe bietet
dem deutschen Sparen ganz neue Mög
lichleiten zu einer Kapitalsanlage. Sie
gemährt dem Zeichner Aussicht auf
.große Losgeminne ohne jede Gefährdung
des Einsatzes. Die Sparprämieanleihe
schont und begünstigt die Kriegsanleihe
und erleichtert zugleich der jetzigen Ge
ncration die Last der Reicheschuld. Da,
gute Gelingen dieser ersten deutsche
Frikdensanlcihe wird das Vertrauen i
die Entwicklung unseres Wirtschaftsle
b:nS im 'Inland und Auslande bcfelii
gen unv Cif notmendige Einfuhr von
LebenSmitteln und Rohstoffen fordern.
An daS gesamte deutsche Voll in Stadt
und Land richten wir daher die Auf
iordcrung. durch Wort und Tat für die
sc, Ziel zu wirken. Die neue Anleihe
bedeutet einen wichtigen Schritt zum"
Wiederaufbau unserer gesamten Volks
wirtschaft. Wer zahlt, der gewinnt und
spart. '
Den Vorsitz de, Ausschüsse, kibernahm
in dankenswerter Weife der Präsident
der Berliner Handelskammer, Franz
. Mendelssohn, stelldertreiend, Lorsit
zende sind Universttätsprofessor Dr. Fe, '
lir. Bernstein-lMtingen und fßtM
lungsrat Dr. SchipxclBer!i T