Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 28, 1919, Image 6

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Novelle von
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(7. Fortsetzung.)
' ie wir zu oft itrö zu rücksichtslos
out das, was kommen fcllit, vorberei
let worden, um darüber zu erflzuner.
der sich oagezen zu wehren, yiur ih
Herz klopfte stürmisch bis zum Halse
herauf, sie meinte, er müsse oaS curn
pse schwrre Schlagen hören. Sie
konnte nichts anderes denken, als nur
fbai eine: Also doch also doch! In
e,v!zer, eintöniger Wederholung
wie ein zweiter Hammer, der an
ihre Schläsen pochte, 6:3 es schmerzte.
Ein paarmal lwollte sie ihn unter
brechen, aber er litt s nicht.'
.Nein, laß mich ausreden. Kind, ich
habe schon allzu lange schweigen rniis
sen!"
Sie bitten anfangs neben . den.
Grabe gestanden, dann gtncten sie ein
paar Schritte auf und ab in dem
schmalen, von Taxus und Cypressen
eingefaßten Ganze, über dem die
Sonne brütete und dem Nadelholz sei
ren herben, kräftigen Duft entlockte.
Er sprach warm und überzeugungZ
voll uttd hielt ihre Hand fest. Stolz
und ruhig wie einer, der sich bewußt ist.
waS er zu bieten ha!, und befcheiden
flteie m Bittender, der den lo'0&e
SBerfkj btt verlangten Gabe kennt und
die Größe des Opfers zu würdigen
weiß. ,
Und Käthe fühlte bei seinen Worten
weder Zorn noch Empörung wie jedes
mal, wenn die Mutter in ihrer derb
praktischen Art daran rührte. Nur
l':ille Trauer beinah' Mitleid mi!
Sym, der ihr so viel bot, so viel von ihr
hoffte und den sie so bitter enttäu
schert mußte. ,
Mußte? Ja, hei Gott, tl hatte
sich nichts geändert, während er sprach
ne suhlte noch ebenso wie sonst
sie tonnte um alles in der Welt sei
k
Frau nicht werden
Ws er schwieg und sie erwartungs
voll ansah, Ungeduld' und Sehnsucht,
5crge und Angst und Liebe im Blick
und noch etwas anderes, etwas, das
, Käthe sich! verstand und sich nicht er
klären konnte, was ihr Herz stürmischer
Uopsen machte .und ihr das Blut
siedendheiß in b'it Wangen trieb
sagte sie traurig: ,. v
Ich wollte, du hättest dies alle? nie
zu mir gesagt, Onkel Willy. Denn
sieh ich kann deine Frau nicht wer-
den! Sei nicht böse ober es geht
nicht. Etwas in mir lehnt sich dagegen
ruf, und ich kann nicht dagegen an."
.Hast, du mich kenn nicht lieb, Käth-
'e,tnr ) :.t ' ,
a, ich hab' dich lieb, Onlcl Willy.
And ich werde nie vergessen) was du
iiu!es für mich gethan hast, ober
ber ich kann wirklich nicht "
Sie blickte auf Tante Agnes' Grab,
ihre Augen standen voll Thränen.
So liebst du einen anderen. Käthe?'
fragte er heftig.
Sie schüttelte den Kopf.
, Wirklich nicht, Käthchen?" drängte
er. ' . 1 ; .,'
Nein, gewiß nicht. Onkel Willy.'
'Er that ihr so leid und der kindische
Wunsch von vorhin fiel ihr ein. Ach
ich wollte "
Was wolltest tai, KäthchenZ'
Ich wollte, ich wäre schon uralt
und könnte immer bei dir bleibend
Das sollst du ja auch, mein Her
zenslind.",
Nein, nicht ; so, nicht ' so, Onkel
Willy!" Und cnif einmal begann sie zu
weinen. Daß du Tante Agnes se
. schnell vergessen konntest, das
das
Er blieb vor ihr stehen und faßte
hart ihre Hand.
' Mädchen, was weißt denn du, was
ich dies Jahr hindurch gelitten! Wie
nDlos lang es, für mich war, wie ein
sam. wie trostlos! Was für traurige
Tage uÄ kummervoll durchwachte
Nachte! Wie ihr beide mir auf Schritt
un? Tritt gefehlt habt,' da ich zugleich
mit meinem Weibe . auch dich, mein
Pflegekind,, verlor. Meines Herzens
Sonnenschein! Ein ganzes langes
Jahr geh' ich jetzt im Dunkeln und
sehne mich nach Licht und Wärme und
Sonnenschein! Agnes vergessen?
Nie aber keine andere, keine Fremde
' könnt' ich an ihrem Platze sehen als
dich, unser Pflegekind, das wir beide
e-?!iebt und erzogen haben. Wärst du
Immer bei mir geblieben, so hätt' ich
mir im Leben nichts Besseres gc
wünscht. Aber weil die Welt dich mir
tiicht läßt, so, will ich dir vor Sott und
eilst Welt die Stellung zuweisen, die
mir das Recht giebt, dich wieder in
mein Haus zu führen. Vielleicht lernst
du doch mit der Zeit mich so zu lieben,
fcie ich es wünschte und wie tch dich
liebe. Sieh. Käthchen. ich bitte dich
von ganzein Herzen darum ich, dein
Onkel Willy, der dich noch nie um et
ttas gebeten hat. Ich will dich ja nicht
quälen, nicht drängen, mein Kino. Ich
ioill nicht sogleich eine Antwort.
Ueberlez' es dir, Käthchen
Ich kann nicht, Onkel Willy, ach
!-tf3, quäl' mich nicht! Ich hab' mir
elles überlegt ' Und ihr fiel ein.
"'; lange, ja wie lange schon sie um
i,s alles wußte, wie sch'.ver sie :J' die
Wochen darunter gelitten. Um feinet
willen! Und sie dachte an all' die har
in Worte, die sie zu HÄ bekommen, '
M ell' die Men Szenen, fcie-ibr die
I i
Jassy Torrnud.
Jl m m a m m m . M m m m m
T"F 'r FTTTVTT 't'WHP
Mutter gemacht. Und alles kam jek
aus sein Haupt, er allein kar schuld
daran. Und sie haßte ihn beinahe
darum. Der Egoismus, das allzu
gretze trotzig Selb st bewußt, ein. dat
t;e nachsichtige Liebe der Orbec!s ad'
die Jahre her in dem vergötterten
Kinde großgezogen, reckte sich empor
und erstickte plötzlich jec Nezung
Mitleids, der Dankbarkeit. An Tante
AgneS' Grabe stehend, wiederholte
tt ihre bösen Worte, die sie hindert
mal zuvor gedacht: Ich kann einmal
nicht und werde es nie können! Daß
du es auch nicht einsiehst Jugend
gehört doch nun emmal zu Ju
gend "
Da sah er sie an mit einem langen
tickernsten Blick und 'wairdte ich schwel
gend ab.
Käthe nahm ihre Handschuhe und
ihren Sonnenschirm auf und wollte in
vollem Trotz heimgehen. Alles in ihr
war wdt und still wie zu Ei? er-
starrt. Und wenn es ihr das Leben
gekostet hätte, sie hätte in visiern Au
genblick kein Wort über ihre Lippen ge
bracht. .
Die Sonne war schon untcrqchan
gen. Nebel stiegen aus den Wiesen auf
und die Dämmerung fcAch rasch her
ein. So spät war Käthe noch nie al
lein auf dem Kirchhof gewesen ihr
Herz klopste und sie ging, so rasch sie
konnte. Gott, wie lang diese Wege
waren und wie dunkel die Cypressen.
Ewe Maus lief ihr über den Weg. sie
'chrai zusammen und fchne laut auf.
öas viele Lernen und all' die Aufre
l;unz der letzten Zeit hatten sie gar zu
nervös gemacht. S hätte sich ohrfei
gen können, so zornig war sie auf sich
selbst. Da hörte sie schnelle Schritt,
IVsrZZ 17 f7n
Ader Enkel Wilchs Stimme rief sie an
hinter sich und verdoppelte ihre Eil,
wie fremd die auf einmal klang, so
kalt und herrisch. Unwillkürlich blieb
sie stehen.
Ich werd dich nach Hause bringen,
du kannst so spät nicht allein gehen.
Die Chaussee ist zu einsam," sagte er
ruhig. Und ging neben ihr her, als
müßte es so sein. Unterwegs sprachen
sie kein Wort. Käthe verbohrte sich
immer tiefer in ihren Trotz und dabei
that ihr das Herz weh zum Sterben.
Sie preßte die Hand darauf. Gott, so
furchtbar weh, als wenn alles wund
und zerrissen wäre da drinnen. Nun
hatte sie ihn für immer verloren. Und
ihre Heimath ihre alte, heißgeliebte
Herzensheimath dazu!
, Endlos lang war dieser Weg und
druckend das Schweigen. Als sie vor
der Hausthür standen und der Berg
rath steif den Hut zog und sich wie von
einer Fremden verabschieden wollte,
blickte Käthe zu ihm auf und erschrak
vor feinem blassen, finsteren Gesicht.
Und auch er sah sie an. Ihre blauen
Augen schimmerten feucht, deutlich sah
er's beim Laternenfchein, und ein in
tenstver Schmerz durchzuckte ihn. Wie
hatte er diese süßen blauen Augen ge
liebt, die jetzt so furchtsam zu ifjm
emporblickten! Helle Augen sind selten
tief aber die ihren kannte er ja, die
waren tief und treu, ihre 'ganze kin
bisch trotzige, heiße junge Seele lag
'darin träumende Leidenschaft, die
noch schlummert, weil da? Weib in ihr
noch nicht zum vollen Bewußtsein er
wacht war.
Und da er schon gehen wollte, machte
Käthe eme krampfhafte Anstrengung,
um der eisigen Starrheit Herr zu wer
den, und fragte zaghaft:
Nun magst du mich wohl gar nich!
mehr. Onkel Willy?"
Wäre ihm nicht so bitterweh um's
Herz gewesen, er hätte über die naivi
Frage gelächelt. Er hielt ihre Hand
fest, die schmale Hand im hellen
Handschuh, die leicht und scheu in de:
seinen lag.
Und würde dir im Geringsten et
was daran liegen, Käthchen?"
Sie wandte den Kopf und gab keine
Antwort. Trotzig zuckte es um ihren
rothen Kindermund. Wie verhaltenes
Weinen und heimliches Sichaufbau
men. Sie fühlte, daß er ihr sehr, sehr
theuer war. beinah' ganz unentbehrlich
zu ihrem Leben. Aber heirathen ,
nie?
Da seufzte er und ließ ihre Hand
fallen..
.Gute Nacht. Käthchen."
Sie nickte einen stummen Gruß und
ging in's Haus. ,
Die ganze Nacht lag Käthe wach und
konnte nicht schlafen. Sie hatte der
Mama kein Wort gesagt,, aber über
morgen war ja Sonntag, da würde er
natürlich kommen und sie verklagen,
und dann ging das alte Elend wieder
los. Sie ballte die Fäuste und biß sich
die Lippen wund. O nur erst fertig
werden, ihr Examen machen und frei
sein! Unabhängig von der Mutter und
von ihm! Uno dann weinte sie, da
Kopf in's Kissen gedrückt, als solle ihr
ds Herz brechen. O was für ein
Jinmer'hal war doch dies Leben?
Nichts als Angst und Noth und Quq.l.
wohin man sah.
Und über dem bitterlichen Wein,
schlief fe ein. , ' .
Am Sonntag Vormittag irzcht,
der Bureaudiener ein Billett 6?5 Berg
raths für Frau HeinziuS. Yr konnt
heute ncht kommen, well u.eine Lu
Tn gliche Omaha
abredung mit einem durchreisender
Bekannten hätte. Für Käthe brachte
der Bote einen Band Shakespeare mit,
den Onkel Willy ihr zu leihen verspro
den. weil sie ihn m der enilischen Lt
teratursiunde brauchte. Als sie daö
Buch Lfsnete. fiel in Brieschen her
rcl.
Wir wollen einen Strich darunter
machen und alles vergessen sein lassen
nicht wahr. Käthchen? Wir zwei bin
den die alten Freunde.
Dein Onkel Wti."
siann legte rar intti öe ist;! au
vaS kühle weiße Blatt. .Nun ba!
mich nicht mehr lieb und alles ist aus,
dachte sie traurig.
Als der Bergraih einige Tage spa
ter kam. bemerkte er wie bnläusig:
Ich habe mir eine Hausdame enga
airt. so acht es nicht mehr weiter
Minna thut ja auf ihre Art, was sie
kann, ober es ut doch ein erbärmliches
Leben."
Frau Hcinzius soh ihn ganz erstarr
iffi, dann flog ihr Blick zu Käthe hin
über, die wie mit Blut übergössen da
süß. Im Moment begriff sie alles.
Er hatte mit Käthe gesprochen, und
daS alberne Ding hatte es wahrhaftig
fertig gebracht, hm einen Kord zu ge
den! Und jetzt eine fremde Hausdame
eine junge und hübsche wahrsckein-
lich, und was dann kommen wurde,
konnte man sich an den fünf Fingern
abzahlen. Ein tiefer Groll stieg in ih
airr, 'ivarum niazi nc, aie oayin
's . ' k r. i
jrennbrn der Overbecks.
Das ist ja schnell gekommen
s'.ate sie verstört.
Ooerbeck scllte sich seelenrahiz eine
Birne.
Nun ja, wie's manchmal so komm
rm Leben. Eine entfernte Counne mcl
ner seligen Frau schrieb mir. sie hätt
chre bishcrge Stellung aufgegeben -
ob ich sie haben wolle? Ich kenne die
Dame seit Zwanzig Jahren, sie ist tf
scheiden, verträglichen Charakters und
kocht vorzüglich. Also bat ich sie, zu
ommen.
Die Wahrheit zu sagen, hatte die
Dome schon vor einem Vierteljahre an
Willy Overbeck geschrieben. Aber da
mals dachte er on keine Hausdame, er
hatte andere Wunsche und Hosfnun
gen. kr t ,n den letzten Tagen war kl
nach reiflicher Ueberlezung zu diesem
Ent chiuß gekommen. Wollte Käthe
nicht als Herrin und Hausfrau in sein
Haus emzzehen nun gut. er wurde
es ertragen, w:e ein Mann das Unab
anderliche trägt. Aber dem Kinde
sollte wenigstens in anderer Weise dre
ane Heimaty wieder aufacilpn werden.
U.ld dazu war dies der beste, der ein
zige Weg. So schrieb er on die Dame,
die in irgend einem Stift ihre schmalen
Eriparnlsse verzehrte und unverzüglich
zusagte. Mitte Oktober sollte sie kom
men.
Ohne daß ein Wort dsrüber oeredet
wurde, begriff Käthe Onkel Willys
Absicht. Und war ihm dankbar dasür
Doppelt dankbar für sein Schweigen
um e:ne Nach ich?, ffreiwillig uber
nahm ste an diesem Abend das Amt,
ihn hinunter zu beatmen, und stand
schon mit Hausschlüssel und Lampchen
im Entree, während Paul noch im Eß-
Zimmer lärmend die Schlüssel durch
einander warf, um den richtigen zu
zucken.
-ch danke dir. daß du an den
Shakespeare gedacht hast. Onkel Wil
ly." sagte lie, als sie leichten Schrittes
neben :hm herging. , Es drängte sie
o sehr, ihm ein freundliches Wort zu
sagen, und etwas Besseres fiel ihr
nicht ein.
Die leise, weiche Stimme that ihm
wohl wie eine körperliche Liebkosung.
ch hvfse, du wirst dann wieder
manchmal zu mir kommen. 5cä!hchen."
Sie verband ihn augenblicklich.
Wenn du erlaubst."
Käthe! Vergiß nie, daß mein Haus
einst deine Heimath war und es immer
bleiben wird. Ich werde sie dir nie
nieder als solche anbieten aber
wenn du je von selber zu mir kämest
zu welcher Stunde des Tages oder
her Nacht es auch sei würde ich dich
mit offenen Armen empfangen."
Du bist so gut zu mir. Onkel
Willy, viel besser als ich's verdiene '
Und es thut mir so leid, daß ich dich
gekränkt habe, bätte sie am liebsten
knzugelugt. Da hatte er ihr schon
den Schlüssel lus der Hand genom-
men. und das Geräusch des Aufschlie-
ns übertönte ihre aenusterten Worte.
Sie stand still daneben, und ihr Hand.
sie die Lampe hielt, zitterte.
lEr blickte schrägend auf-sie nieder.
In seinen Augen war so viel Güte unt
Trauer Käthe wäre ihm am lieb
ten um den Hals gefallen und hätte
wie in , alten Zeiten ihren bloydcn
Kopf an seine Schulter gedrückt. Das
war nun vorbei. Sie seusZte leise.
.Gute Nacht, Onkel Will."
(Fortsetzung folgt.)
UnterKollegkn. .Wal
meinen Sie denn, Herr Kafsirer?
Widmen wir dem Herrn Borstand zu
einem Ehrentag e,ne Botiotafel oder
onft ei passendes Geschenk? Ina
gen wir ihm ein Morgenständche
oder ine Lampionzug V Unter
uns. Herr Sekretär: Er hat sein Heut
neu mtreieben lassen ich glaube.
Lbe? einen Fackelzug ärgert n sich doch
arn mtisten!"
Pro' kummer. Barrker
(ja seiner utn): Mangelhafte Ein
richtung vui, auf , den Bahnhöfen.
Sobald mer aus dem Zug heraus ist,'
reizt niemand mebr. dzk.mer faö-
rSLKK5,
Tribune, Freitag, de 21. November
Irr Skinbock
t?M ,m Z t,, mufn.t
M " v" .r- m
5 4, . t Ä
ISnbrtit angesiedelt werden.
4 1 1 1 I i 1 1 I t
?m 15. Jahrhundert scheint der
ck'mboi in der Schweiz noch ziem'
lich verbreitet gewesen zu sein. Je,
doch schon Ende deö 16. Jahrhiiw
dertS muh sich ein starker Niedergang
bemerkbar gemacht haben. Eonrad
Geßner nennt nämlich alZ Stande
ort nur noch die höchsten Neviere des
Alpenaebietes. früher war' der
Steinbock entschieden mehr in etwas
tieferen Lagen heimisch gewesen, ob
schon ja seine ganze Beschasfenheit
ihn zum ausgesprochenen ebirgs'
tier ilempelt. Bon den augere
Netten wurde daZ Tier stetig nack
dem Zentrum des Gebirges getrie
den. In den Kantonen Appenzel!
und St. Gallen kennen wir an?- den
Ehroiiiken keine legten Standorte dez
Tiere. Im Kanton Klarus wurde
der Irvte J550 am Glärnisch erlegt.
ein Gehörn soll im NathauS zu
Glarus aufgestellt gewesen sein.
Zur nämlichen Zeit wurde sein
Schicksal im 5kanton Schirnn besie'
gelt. Nach den Alcorfer Arckiven
wurde 1582 aus Prosa ein Stcinbock
erlegt. ES dürste dieS der lchte im
IIrncr uiid Gotthardgebirge ge
n'escm sein. Nickt viel besser erging
es dem Steinwilö in den Aerner
.'llprn.
s deik Alren der Kaiitone Frei
bürg und Wa,idt ist der Steinbock
wobl rasch verschwunden. Am
ängsten, konnte cr sich in den Kan.
tonen Graiibündcn und Wallis ka?
cn. wo wir auch die höchsten und
einsamsten Erhebungen des schwci
icrischcn, Alpengebirgcs haben.
In Groubünden mnfz die -starke
Abnahme auch schon im 16. Jahr
lmndcrt eingesetzt hoben. Er wird
dort noch aus den vievirgci, des
Ober'Engadins von Eleven, Nhein
rrald, Lals und dem Bergcll ge
meldet., Schon 1574 kklagte sich
Hans Georg von Marmels, Land
vogt zu Castels und der acht Ge
richten von Prettigöw, dan es ihm
beim besten Willen nickt möglich sei.
dem Erzherzog Ferdinand von
Oesterreich, gemäß früherer Sitte.
die Steinbäcke in sein Gehege nach
miSbnick zu liefern. In den Iah
ren 1612 und 1673 wurden beson'
ders harte Strafbestimmmigcn gegen
stemwildfrevel erlassen, , aber os'en.
bar ohne dauernden Erfolg. Ter
-tcinbock hatte ailch in Grailbündeii
seinen Sterbegang angetreten. Mitte
des 17. Jahrhundert verstummen alle
Verordnungen 'und mich die Nach
ncktcn über den bündnenschen Stein
bock.
In Wallis scheint der lekte Stein
bock 1809 crleat worden zu sein.
Der Nucrgang des Capra ibex
war nicht etwa durch den Verluit an
Lebenstüchtigkeit eingetreten. Nein.
sur den Kampf mit den Verhältnissen
in der Natur war lind ist er nock
aus lange hinaus ausgerüstet. 'Aber
infolge der Verkleinerung und Ve
ummerung seines LebenSbezirkes
durch den Menschen mul'.t? sein 3?iif
gang eintreten, der zudein noch
durch eine rücksichtslose Verfolgung
lehr beschleunigt wurde.
In den Höhen, nahe der oberen
Waldgrenze, hat daS Stcinwild seine
natürlichen Geburtsstätten. Diese
Reviere sind bei uns selten mehr
ganz ruhig. Das Steinwild gehört
aber zu den allcrempfindlichsten
Wildarten) die, wenn sie den Men
schon zu spüren" bekommt, schon
auf Distanzen von 1500 bis 2000
Metern sich zur Flucht fett oder sich
i verneacn sucht. Sämige Beun
ruhigungen vertreiben si? von ihrem
Standort. Aber trotzdem muh die
Ausrottung bet uns in der Haupt
iache dem standigen Verfolgen,
wahrscheinlich auch durch Frevler, zur
Last fallen. Deshalb ilt es nicht er
wunderlich, daß bald daran gedacht
wurde, das schöne Tier in unseren
Alpen wieder heimisch zu machen.
Versuche 'wurden, unternommen
Man kam dabei aber auf Abwege.
indem man glaubte, die Sache zu
kordern, wenn man Vaitarde zwi
schen dem Stcinbock und der Ziege
dazu verwende. Diese Tiere bringen
nämlich fruchtbare Blendlinge zur
Welt. Doch baben dieselben alle
lntugenden beider Tierarten und
wenige Tugenden des Steinbockes.
T'e Stadt Vcm' besah in den
zwanziger Jabren des 10. Iahrhun
dcrts in den Stadtgräben eine regel.
rechte Cteinbock'ZiegenBastardzüch.
tung. Anfangs waren die Vleiid
inge Tiere, die durch ihr lebhastes
Naturell das Pliblikiiin sehr ergötz,
ten Später kam die unbändige
Ülaiüt der unglücklichen Mischung zu.
age. TeS Unfuges war nunmehr
kein Ende. Ganz besonders riipel
haft benahm sich ein groner Vastard
lelnbock. der sich Angriffe auf die
Zusa'!ckuer herau-?nahm. Wälle über'
ettcrte und Schildwachen mtakierte.
Er mußte i die Berg? versetzt wei
den, zuerst auf den Abcndberg. dann
auf die Saretenalp ,md sulct auf
die lLrimsel. Tort griff er den Hund
dc? HospizeS mi und musite abgetan
werden. Doch auch die übrige Ka
onie mußte drschwiiiden, d,i sie zu
viel Negsanikeit zÄgte. ' '
In den fünfzig Jahren dek vg.
1019.
4irlslr.it n&H&tmfiertä befau bat Land.'neut eine Vlutausfrischung 0UZ dem
ammann und Natursorsalcr Nager
in Andermatt einen jungen, zahmen
4 Steinbock. IM August lzeial!,v)ra,ior, orner vrrvraasi ivulvc,,
Tl.. . t
ec aux einer neinen av ovwu rw
, u t .mi.. ii6
X Herde von 8 Stück (5 Böcke und
i ' . . . - i
,VVIVC Wl Viwi v v
I(nj,if.cn). Diese Kolonie ging, auö
) nicht mehr bekannten Ursachen, ein.
Zwei Versuche, die in Zermatt
und im Kanton Schwy, (am Fluh,
brig) gemacht worden, Miterten
cbenkaUö.
Ein gröberer Versuch wurde in
Graubünden unternommen. Am 13.
Mai 1871) traf eine dreizebnlöpsige
astardsleinwildkolonie in Chur ein.
Es waren 8 Böcke (von denen 4
Stück -Vlutböcke) und 5 Halbblut'
stcifjen. .
Tiese Tiere wurdeii im bund
nerischen Schongebiet des Aroser
NotiornS " gesellt. Im Herbst
wurden sie aS der Freiheit herunter,
geholt und den Winter bindurch in
einer Hütte gesüttert. Man hatte
den Abgang - von, mehreren Tieren
zu verzeichne.
Im Sommer 1SS0 kamen die
Tiere wieder in ihr Asyl. Da be
gingen zwei Vöcke eine arge Dumm
lieit, mdem sie einen Schalkhaufer
Touristen derart mit dem Gehörn
beorbeiteten, das; ihm die Kleider
in Feben vom Leibe hingen. Ans
seine Klage bin muhten die beiden
übermütigen Tiere eiiigesangei, und
auS dem Gebiet entfernt werden.
Auf Umwegen kamen sie nach
Amerika.
Wir wollen, hier nicht länger die
Geschichte dieser Aussetzungen ins
einzelne verfolgen. Tron Znschub
verminderte sich der Veskand dieser
Kolonie nach und nach ob Wi!
derer mitwirkten, ist nicht erwie
seil , sj dah im Herbst 1880 die
letzten Stücke verschwunden Waren.
Trotzdem schritt die Sektion Rcüia
des S. A. C. zu einem zweiten Ver
such. Es gelang ihr, zwei echte
teinkitzen zu erwerben. Als. Auö.
fetzungsgrbiet wurde dasjenige von
Sela. auf einer Terrasse der linken
Talseite des Val Spadlatscha. ' ge-
wählt. Am 20. Juli iSm wnrdm
die Jungtiere in einem Gehege aus
gesetzt. . Die lleberminterimg gelang
gut. Erst im Jahre 1888 konnte
ein Nachschub von drei weiteren
Iungtierm (ein Böcklein und zwei
Geihlein) ersolgen. Iin Jahre
181)0 konnte wieder ein Pärchen
mehrwöchiger Steinkitzen erworben
werden. Aber über dem unter
nehmen wartete ein Unstern. Kurz
gesogt: am Ende des nämlichen
Iabrcs waren nur noch zwei ältere
Gcihen da. Die ganze Geschichte
dieser Aussetzungen ist ausführlich in
dem schönen Buche von Tr. E. Aäch.
ler: Die Wiedercinbürgerung ' des
Steinwildes in den Schweizcralpcn"
(Buchhandlung Fehr. St. Gallen,
9l9), geschildert. Ter genannte
Verfasser, Kustos am liaturhistori
schen Museum in St. Gallen, hat
damit eine verdienstvolle, mit 30
schönen Ausnahmen geschmückte Ar
beit geliefert. Dieselbe sei allen Jn
teressenten.. die ein melircres zu er
fahren wünschen, beitcns empfohlen.
, Nachdem die Versuche mit Bastar
den und dann mit echtem Steinwild
mihglückt waren, war zu befürchten,
das; solch? Versuche nicht so bald
wieder aufgenommen würden. Doch
in St. Gallen hatte der Alpeutier
forscher Dr. A. Gittanner. schon
längst angeregt, den Alpensteinbock
im dortigen Tierpark Peter und
Paul" zu kalten. Im Jahre 190
gelang eö Herrn N. Mader. der seit
her da? ganze Unternehmen in sehr
verdienter Weise gefördert hat. die
ersten echten, erst einige Wochen alten
tcmkitzen Zur den Park zu beschaf
fen. Nach und nach konnten noch
weitere solche Tierchen, zur Neuauf
frischimg des Blutes, bezöget, werden.
so dan der Park bis zum Jahre 191
30 Stück Stück. 12 männlichen und
18 weiblichen Gefchleckztes, erhalten
hat. -
Der Wildpark Peter und Paul"
bei St. Gallen wurde damit die
Mutterkolonie des echten Alpenftein
wildes, ' die zur Weiterbesiedelung
unserer Alpen mit diesein stolzen
Wild die gröhten Dienste geleistet
bat und noch leisten wird. Da im
Park auch 41 Geburten stattfanden.
konnte bald an. eine Abgabe von
Tierm gedacht werden.
Von vornherein schenkte der ver
storbene eidgenössische Oberforst.
inspcktor Tr. I. Coa,Z der Angelegen
heit alle Aufmerksamkeit.
Tie Zeit der gelungenen Aus
setzungen war gekommen. Wir
wollen uns hierüber nur kurz fassen.
TaS erwähnte Buch gibt darüber eine
Menge der interessantesten Einzel
heiten.
Nach sorgfältiger Prüfung aller
Verhältnisse wurde daö Jagdbann,
gebiet der Grauen Hörner im Kan
ton Ct. Gallen sür diese erste Aus
setzuug bestimmt. Am 8. Mai 1911
wurden 5 Tiere von St. Gallen nach
dem sog. Nappcnloch transportiert.
Es waren dies ein dreijähriger Lock,
ein emWrigcs Bocklein, zwei zwei
zuhnge GeiLeu und cin xinzAriges
Geihlein. Alles ging nach Wunsch.
Am 29. Juli 1912 wurden zwei
einjährige Geihlein tiachgeliefert.
Dagegen musste eine der im Vorjahr?
ausgesetzten Geihen zurückgenommen
werden, weil sie nickt richtig . er
mildern" tvezute. und stch dei'halb von
Touristen heranlocken lieh. Ain 6.
Jun? 1917 wurde der Jreiherde er
jWildPark zugesiihrt. indeni 'Mei ein'
'iuhrie Bocklein in da Eebl b
Inzwischen xoax aber auch eins
3' natürliche Vermehrung eingetreten.
. iflsi. ev ! f j. . . . . f. jl . . lui m. ,
lie Tiere schlagen sich auch im harten
Winter ohne sede Fütterung durch,
TIe Steinwildkolonie in den Grauen
Hörnern durste Ende 1013 aus LZ
Köpfe geschätzt werden. '
Nachdem dieser erste Versuch ge.
lungen war, ging man daran, den
Alpensteinbock auch in Graubiinden
wieder heimisch zu machen. Das!
Gebiet des Piz d'Aela ob Bergün
wurde als Revier für dieses Unter
nehmen bestimmt.
Am 21. Juni 1914 wurden zwei
einjährige Pärchen deS edlen Wildes,
natürlich aus dem Wildpark in St.
Gallen stammend, in , das fragliche
Gebiet gebracht. Am 3. Juli 1915
wurden drei weitere - Stücke nach
gesandt, nämlich ein Böckle'm und
zwei Geihlein, alles einjährige Tiere.
Am 30. Juyi 1918 erZolgte ein er
ncutcr Nachschub von zwei Böcklein
und einem Geiblein. Auch diese An
siedelung ist vortrefflich gelungen.
T!e Tiere sind ganz nach Wunsch ver.
wildert und sind in dem sür sie gün'
stigen Gebiet schwer zu beobachten.
Ter Bestand des in: Sievicr des Piz
d'Aela vorhandenen Steinwildes
konnte auf Ende 1918 auf mindestens
18 Stück geschätzt werden.
Inzwischen bat sich der Bestand an
Fablmild im Wildpark in St. Gallen
weiter erfreulich vermehrt, so dah
ernstlich au die .Besiedclung weiterer
Alpcngcbiete gedacht werden darf.
Auf das Frühjahr 1920 ist ein sol.
chc5H des schweizerischen National
Parkes im Untcrcngadin dafür vor
gesehen. A. H.
om jberlentnant zum Schreiner
Lehrling.
öln Akichen der Not, in der sich 'zie
früheren Offiziere befinden.
Berlin, 1. Sept. Just zu der
selben' Zeit, da dc-r Bunö der Er
werbslojeu" Forderitiigett stellt und
Entschliehungen saht, die alles an
dere als Arveitsfreudigkeit verraten
lassen, lesen wir in dem Bamver.
ger Tageblatt", Nr. 203 riuen'Brief
des städtischen Arbeitsamtes Bam
berg an den Schreinermeistcr Koch,
der Zeugnis ablegt von der inneren
Uraft und der Lebenstüchtigkeit des
so ost geschmähten Ofsizierlorps:
Städt. Arbeitsamt Bamderg.
Herrn Schreinermeistcr Koch.
Bamberg, Siechenslrahe 30.
Tie Handwerkskammer von Ober
franken hat uns das Gesuch eines
30sährigcn aktiven Oberleutnakits
um Vermittlung einer Lehrstelle als
Tischler zugeleitet. '
Der Gejuchstcller gehörte, zehn
Jahre der bayr. Arinee an, stand 35
Monate als Kompagnieführer im
Felde uno wurde zweimal verwun
det. Er hat von März bis Juli
d. I. bei einem Bauern (150 Tag
werk) unterschiedslos alles mitgcar
beitet und war in kurzer Zeit so
weit, dah er als vollwertige Kraft
angesehen werden konnte
Der Gesuchsteller hat sich nun.
mehr entschlossen, seine militärische
Lausbahn auszugeben 'und das
Schreinerhandwerk zu erlernen. , Es
ist ihin in erster Linie cm einer soli
den Ausbildung gelegen. Auf eine
Entlohnung legt er kein Gewicht,
dagegen wünscht er, dah er kein
Lehrgeld zu bezahlen braucht. Bei
freier Station würde er auf Wunsch
auch bereit sein, in der Freizeit Nach
Hilfe oder Überwachung der Studien
eineö oder mehrerer Schülers sei
res Meisters zum Eintritt in die 3.
oder 4. Klasse zu übernehmen. Er
ist auch .-erne bereit, auö der achar
beit regelmässig im Garten und in
der Erledigung geschäftlicher Korre
spondcnzen mitzuhelfen. Euer Hoch
wohlgeboren sind uns alS besonders
solider Meister bekannt, wir ersuchen
deshalb um gesäll. Mitteilung, ob
Sie bereit und in der Lage sind, den
Gesuchstcller in die Lehre zu neh
men. ' Weber.
Man mag wohl annehmen, dah
kunstgewerbliche Regungen zu der
Wahl des Berufes geführt haben,
bemerkenswert ober bleibt doch, mit
welcher Kraft der Offizier die Bestie
Lcchen zu meistern sucht.
Bettkarte im Sckleickiliande!.
Der Schleichhandel mit Bettkarten
nimmt immer gröheren Umfang an.
Taher sieht sich die Eisenbahnver.j
waltung zu einer Verschärfung der
Bestimmungen über die Bettkarten
genokgt. Seit einiger Zeit ist be
stimmt worden, dah die Bettkarten
nur noch auf den Namen deZ Ve
stellers dusgefertigt werden ' und
nicht übertragbar sind. Auf frem
de Namen lautende Bettkarten sind
ungültig und berechtigen nicht zur
Benutzung des darckus vermerkten
Bcplatzcs. Reisende mit solchen
ungültigen Bettkarten werden zur
ÄemiZzung des SchlaswagenZ Nicht
zugelassen, auch nicht gegen Nach
Zahlung.
NeueiJubilöum. Un
ser Freund Arthur sollte jetzt doch
heiraten! Lange genug verlobt ist
er' .
Da? mein' im auch der kann
demnächst seine silberne Verlobung
feiern. ,
Mm.
Stärfc und Bugklu.
Einige bewährte Mlhode für die
Wäsche.
Die "alte Methode" zum Stärken
und Bügeln der Herrenhemden ist
'wie folgt: 31. 1: Man schabe ut
ein halb, Dutzend Hemden unge,ahe
! ein zollgtoszes Stückchen Stearin, zu
, der rohen Stärke, die man mit ein
wenig tnlteni Wasser verrührt: dann
schüttelt man kocheilocs Waer in
zu, das Stearin vergeht darinnen.
Tie Stärke macht man ja nicht dick,
sondern dünnjlüssig. Tarin lil?gt
vielfach der Fehler. Tie dick
Stärke dringt nicht durch alle Fut
terlagen der Busen und Manschet
tcii. In dieser Starke reibt man
die Busen leicht durch, damit sie durch
und durch getränkt sind. Nachher,
(d. h. ach dein Auewringcn) poliert,
man mit der flachen Hand über diq
Oberseite, damit Alleö glatt vericil
ist, taucht die Hand in die Ctärlq
und sährt ebenso der die Rückseite,
Beim Nohstarken muh das Hemd
vollständig trocken sein, und di
Stärke darf unter keinen Umstände,,
dick sein. 2. Mau löse einen Tee
lösscl Borar in einer Tasse heihen
ük?k fslp'
Wassers auf, löse Stärke in kaltem I
Wasser, schütte das heiße Boraxwas,
ser hinzu und soviel kaltes 'Waffe, Wt,
als man braucht. Dann reibe man 1
an den Händen gewöhnliche Seis j
in die Stärke hinein, bis sie schäumt,
Tie Busen tauche mau mit lit ode,
ren Seite ein, weil, sich sonst gern
in den einwärts gekehrten Falte
Stärke sammelt. Auch diesmal wer
den beide Seiten mit , der flachen
Hand' poliert. Der Busen selbss
darf nicht um fich gewickelt werden,
sondern man schlägt die unteren
Teile des Hemdes darüber unh
ivickelt 'ihn so. Man kann dang
bald anfangen zu bügeln. Die Ei,
sen müssen sehr rein und schrheig
sein, man bügele aber lieber erst deu
Numvk. dann kcklaae man das unte.
re Teil über den Busen, sahre rasch '
einige Male darüber hm und fang
dann erst am Busen direkt an. Maq
muh beim Busen immer Politur zu,
bekommen suchen, rasch und gleich,
mäszig muh das Eisen arbeiten. bU
der Busen ganz trocken ist. Tann
markiere man die Stepplinien niis
der 5Zate des Eisens. Wenn de,
Busen halb trocken ist, hebe man dii
vordere Falte auf und bügele de
Streifen darunter. Das Hemd ha :
ge man in der Nähe des Ofens auf,
dann wird es ganz steif.
Um möglidjste Steifheit der
fche mit der nötigen Elastizität
vereinen, welche der gestärkten WäY
Zche die gröhte Haltbarkeit sichert,
ohne das; sie leicht brüchig werd'
kann, quirlt man ein halbes Pfuni
Reisstärke mit 2 Tassen ' kaltenj
Wasser klar und gieht sie unter Ruh
ren in 9 Pints heißes, aber nicht ko
chcndes Wasser hinein, setzt ein wal
rtllftfTrtfifg (tfiif Mn irrfrfirtitfVttPil
."Ut,..u.. I - " ' o-.,,....... g . j
Stearin und ebenso viel heihc l
Wachs, sowie 1 (WH voll Glq. j
ccriN'Ocl hinzu und läht unter bs
ständigem Siuuren die ouiru- c.tw '
mal auskocheii. Wird die üjkJ
nicht sogleich benutzt, so gieht r '
vorsichtig kaltes Wasser darauf, oä
es durchzurühren, damit sich sei
Haut aus der Oberfläche fciH '
kann; vor dem Gebrauch gieht hj '
das Wasser wieder ab. (Hersiz
lung guter Glanzstärke nach en -
scher Vorschrift.) Man nehme
beste Reisstärke und mische sie i.k
etwas Wasser zu einem steifen Bn
dann füge man, während man n
aufhörlich rührt, kochendes Was
hinzu. Sollen die Kragen. Krau,,
und Hemdbrüste sehr steif sein uj
wie ein Spiegel glänzen, so nelzit
man ungefähr XA Pfund NeisstärZ
und löse in dem Wasser. weWZ '
hinzugegossen wird, einen Teelöit '
!voll gepiüverten Borax, etwa? t.
nes. weifzes Wachs in der Größe
ner Nuh und ein Stückchen Zuckj
auf. Die Wäsche wird den S!e! ' 1
aller Kundigen erwecken.
' c
Geruch neuer Schranke.
Dem Ueberstande, dah Speisen i z
einem neuen Büffet leicht einen v' '
angenehmen Geruch annehmen. l
schwer, sogleich völlig abzuhelfen: a
liegt dies meist an Pilzbildungen
die in frischem Holze bei Abschluß
von Lust und Licht leicht auftrete,'
Grundliche Säuberung unter Nuch'4
reiben der nicht geheizten der po4
lierten innren Holzfläcnen mit et
was feinem Spiritus, völliges Ai,st
trocknen und gute, häufige Durchlüf)
tung werden Abhilfe schaffen. Au
herbem vermeide man warme Spei
sen. die noch Wasser abdunsten, bin;
einzustellen. ;
2. DaZ Einstellen von Gesaszen
mir Waiwr, oas einige Tropsen.
"VI'
piritit
cvroemiaure entvalt.
L. Das Verbrennen von Sp!
ttmerhalb des Schranke!.
Der richtige Berns
Jhre Tochter hilft Ihnen wohl
schon tüchtig im Haushalt?- '
.Ach wo! Die bringt mich noch ;
zur Verzweiflung. Im Hauc-hzlt -ist
die absolut nicht zu gebrauchen! ,
Die muh rjetratertl"
i
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K
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. ' . -