Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 01, 1919, Image 2

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    ZRznqe CBiflt.3rfflI.it,.,
eu -
Ausfahrt und Ankunft. Gedanksn auf dem Meere. ' Lm Tag in Cng.
land. n der Nordsee. Auf der Clbe und in Hamburg.
' ÄnZ' meinem 5!e!seTageSuch.
! ich miffrerfam, ! ich Itt!. '
d.,it alle iecr.
Sommcrbiank lind . licht steht bis
kY'gZe der blaue Unendlichkeit über dem
iDett von C5w'.kN nd Waste, de,
d-n Telzwark säum!. Ich kenn seine
kkffere Stadt zum Abruft als Phila
delphia. Man empfindet bki ihr so gar
keine AKsiicdsschmkrz. Ti Hochburg
bet Bruderliebe ist auch die be, Lang
Weiligteit und man ddntt,lGo!t. wenn
nen ihrer Cnge der Gtrifcen und (5gf
des Geistes entrönne ist.
stein Hand' winkt vom Pur. kein
ScKzidklZed rührt die Tränendrüsen zu
lang - vergessener Tätigkeit. Stumm
gleitet unser kleiner Nahn hinaus irt dir
triibgelbe, von Celfleekm wie eine Ham
melfuxpe von Talgaugen schillernde
Flut, in die Weltstadt und tausend
Schifft tagaus, tagein all ihren Unrat
speien. Samstag Nachmittag. Tie
sonst vorn Lärm der Arbeit, von Ham
schlag., dem K.-ttcnrasscln nd ttrei
schen der großen Krähne. vom Heulen
der Tampfsirenen und dem schrille
Surren der Bodrer widerhallenden
Werften liege still i der brütenden
Sonne und nur hier und da läßt ein
Schornstein die Rauchfahne über seinem
Herrschaftsgebiet flattern.
LangzrstreSte Lagerhäuser der Negier
tung, Piers. Werfthallen. Telegraphen.
Telephon und Hochspannung'Kraft'
Kitungen Ziehen die Parallcleir zum
Ufer, die ZZotenlinicn. zwischen und aus
denen das Leben seine eisig wechselnden
Welodieen spielt. Ein Vagger taucht.
Schad odcr Totengräber, mitten , im
sZlufz seinen langen Arm taktinätzig w
dir schmutzige Flut. Riesige Wassertanks
lugen hoch über Allem wie Wachthäufer
in die Runde. Unsicher wie auf Stelzen
stehend streckt ein Kohlcnladepier fein
hochragendes . Holzgefiange aus dem
Ufermorast in den ZZlufz hinein, auf dem
hie? und dort eisenrostzerfressene. Farbe
entbEkekte. Ken SchifZsrü'mpfe sich breit
und behaglich in dem grellen Sonnen
licht dehnen.
Mrft reiht sich an Werst. Hellig an
HeLig von den eliersg-schwärzten.
durch Zeit und Leistung geadelten der
Cramps bis zu den neuen Emporlomm
lirgen der N. F. Vuilding Cor.
pgration und auf Hoa Island. Wie
in die Szene einer Wandelbilderfabrik
blickt Man vom Wasser her in diese
riesig: Hallen, wo die Arbeit spielt und
da Leben die Kurbel dreht. Offen und
a Ki Ts2mnJff ' VlfS
ir'irv vuufr v9 vifc v'w ...
Gifenlic, sich gerade mporreckend.
balb'erZig. zu Wasser gelassen und Aus
scM bereit, liegen sie da, Kriegsschiff
ä .v.isf,'.:c y;;f.nti4ifä Mjtip
Ul.z JJ0IHJtlSUjin. I "i4"-1""'"'
und Kleinvieh, ein! friedlich neben
de-ir andern, .Freigelassene bei Schick
sal bereit; oder noch eingekerkert- in
da 'lässige Eisengestande ihrer. Wiegen.
L,iuf!rähne, rot oder grau gestrichen,
fnngen wie dicke 'Spinnen am Rande deZ
'3?.itj;5 darüber. 'Epheuumsponnene Ber
wzltungZgebäude uS roten Ziegeln
schlichen die S'en, ab, über die feruder
zuweilen ein' Kirchturm ragt, mahnend
an Dinge, die neben der Arbeit wert
haben. , .
Die , vielgezackte 'Silhouette der
Ouäkerstadt verschwimmt langsam in
Dunst und Nauch. Zwischen die nuch
innen Stätte der Arbeit drängt sich
dereits Busch und Baum. Der größte
Warinebauhos deS Lande schiebt sich
wkitangelegt an den . Fluf;. Vornan
Schießplatz der WsTMogs" mit den
rrasSberwachsenen Betonkugelfängcn,
ylugzmgschuppen mit rotem Dach, Ver
waltungz nd Lagerhäuser, Baracke
nd OffizierZwohnungen. hinte., die
Gittermasten der Furchtemchtse und. wie
die Säulen eine? riesigen Ehrenpforte,
die Türme der Radiostation. Minen
feget, gerade vom Kriegsschauplatz heim,
gekehrt, ruhen sich von der gesöhrlichen
Arbeit aus. Ein kleine Kanonenboot
mit singerdicken Schornsteinen sonnt sich
in seiner Geschichte, die, man bis 1898
spanisch' laZ. i
, . Neben der alteren Nenz Hampshire ",
trtltrfinAi m! ti? fofanntit Ptiithtua
Dreadnoughis". . die man mit einem
Eisenpfeil torpediert, liegt der neueste
FürchtcnichtZtlip Onkel SamZ. die Ne
dada' don der ti gerade "eiekt beila".
dick Uhr. heröberläut.
, Ich .dehne mich faul in meinemLZege
stuhl auf dem obersten DeZ unv winke
inem Ruderboot ach. da Lb?r den
Flutz nach der SamdeN'Ceite hinüber
will. MrS ist paffö. Der große Haken
del WeltregisseurS hat ihn sich von d
Wähnt geholt. 'aus der er allzulange
herumgelümmeli. Die Fiirchtenicktfe
liegen a ihren Kette und Merkur
treibt us beflugektc Fufz wieder über
i sieben Meere. Dem Handelsschiff,
-krsmp" oder "Uner", gchören von
Neuem die' Chausseen deS WelwerkehrZ
und der Deutsche bat .aufgehört, vogel
frei zu sein, wo England den Wogen
gebetet. Holder Frieden, süße Eintracht,
wie Zange, wie lange!?
ro ; tna ü,n In kwr Tfcrli
muv Hut, wua un. " . "
" itona' den llfcta der grosM fflüsse
'teirst, und toa dnhinter in Fabrik nd
WnlÜStt. in Bergwerk und Elsenhütte.
Kontor vnd Laboratorium. togauZ,
topcin ruhe'oZ 'sich müht, neue Werte
u-.d neuen Äcichtuin, zu schaffen. waS ist
tl MdcrZ als Vorbereitung für die
,'?;'! Witncr, in der sich die sich
fingernd.' Energre k!?igen Wettstreits
wi?!:r,ei-!!sden niuZ ,
'- Wz ist bog Island ander als kitte
' Y.'droöung Belfasts. Leed!, Glasgows
'und der Herrschaft, die unter dem
'Union Jack Handel und Wandel der
' Bill zu ihrem eigenen Vorteil ach
'Crtduikn reguliert? , , , , . .
'Nün'undfiebzig' HeMge, Scku?!tt an
f'JjuTier, einen Urwald von Elfen und
Mahl streck! die roßte SchissSwerft der
in den Delawar hinein. - Und sede
Ä, fifzlX M ßpfrJ&Js2
- Deutschland.
einen Kreuzer für den Handelskrieg, der
um die neuen und alten Märkte d'!
Welt entbrannt ist. Jede Woche ein
Schiff, welche andere Werft vermag mit
dieser Leistung ameritan'schen Unter
nehmungsgeisteS Cchrit ZU halten! Wie
ein Wald von Speeren ragt ti am User
empor, da! schlafende Heer kommender
Schlachten, llb dem. dem Athem de
Leben gleich, zitternder Rauch der
ruhende Feuer steht. '
Tfoch ein paar kleine Werften,' hoch
busige nd schmalbrüstige Kästen ohne
Mosten und Schlot ein seitwärtZ zu
Wasser gelassener Dampfer. ,windschuse
Jährdäuskk Wiesen. Weideland mit in
paar grasenden Kühen. .Die unter
g'hende Sonn zündet in blinden FeN'
stersch'kben und auf den leichten Wellen
l-.i sich weitende FlusseS glutrot:
Feuer. Sabbathabendstimmung, wen
alle Einzelheiten verschwimmen und nur
noch g?g?n den heZen Himmel der viel
gezackte Streifen von Häusern. Bäumen.
Schorustkinen i inö geflossen steht, in
seiner ' Endlich?! , winzig gegen die
darüber sich ftöllndt violette Unend
lick-keit! . -
Die Ufer treten zurück. Lon der S
her bläst eine srische Lrife in die stickig?
Luft dieses warmen AuguiltageS, bläst
auch die Seele w4 von all dem Gedan
kenwuft fünf furchtbarer ?abre. .Leb
wohl, Amerika, er.-vachter Riefe. Land
der un begrenzten, Möglichkeiten, der, ein
zigen Möglichkeit auch, ein gegen , die
übrige Welt siegreiche Deutschland mit
der Kraft der Idee und de, Muskeln
auf die Km zu zwingen. Ich liebte
Dich, liebte. Dich noch slö Feind, aber
meine Segel find jetzt heimwärts gesetzt.
Deutschland u, und durch mein Sinnen
klingen die alte Lied: .Au der
Jugendzeit u der Jugendzeit '
Unterwegs.
DaS Waffer rauschte, dal Wasser
schwoll Groß Reinemachen! Ueber
die beiden Seiten de Schiffs ergießt sich
vor, eben die säubernde Flut. Und will '
sich nimmer erschöpfen und leeren.' Well. '
ach zwei Tage Kohlen hatten wir!
wirklich nötig, und äußerlich hat ja auch
Wasser verbürgtermaßen noch niemand
geschadet. Also man tau! . ,, .
A der Barre nehmen wir Abschied
von der neue Welt. ' Der Lotse geht
und mit ihm der letzte Gruß nach Hause.
Nord 84 Ost ruft der Kapitän vom
obersten Kompaß und der S teuerm nn
wiederholt mechanisch. daZ tta , richtend,
die Weisung, Hell klingend rasselt der
Telegraph zvm Maschinenraum und
Volldampf voraus! geh! et hinaus in die
Weite.
Am wrhlsten ist wir in Schmierstie
sein, weit weg von der Cidilisalion."
hat Bismarck einmal gesagt, dem ich in
diese' Punkt mich wenigster.Z ähnlich
fühle. Als, heraus cu8 dem alte Men,
sche und . hinein i Ärbeittbüchse.
Tramppiefel, Sweater und Kappe und.
Schwursinarr hoch, dasz ein: der Stahl
deö Gillette nur einmal jio Woche be
rühren soll. DaS macht drei .SHaveS'
für die Reise, die 21 Tage währen soll.
Three WeekS'. aber auf einem 7,dern
Kur! als Eleanor Glyg ihn h ihrem
Buche gefahren ist.
, Ob mit Recht der Unrecht weifz ich
nicht, aber ich kann ali Deutsch z den
britische Lettern noch immer nicht da
richte Vertrauen 'fassen. So hab ich die
Reife über de großen eich nicht ouf
einem der neutralen Dampfer arqetrk
ken. die in Engelland anlegen, sonder
auf einem Tramp, der direkt nach Ham.
bürg fährt, dem Dampfer Birchleaf'
der Brook! Steamship Corporatio, der
außer der umfangreichsten Post von New
Fort nahezu viertausend Säcke
auch die erste LiebeZgabenenung d:S
Deutschtums von Philadelphia nach ve,
alten Heimat hinüberträgt. Eigentlich
beschämend für New Fork. drittgrößte
deutsche Stadt oer Welt, dasz es im gro.
ßen Hilftwerk für die notleidende Brü
der sich so den Rang streitig macken
läßt. Aber ist dS alte Lied deutscher
Unverträglichkeit mit den Stammele
ossen, kleinlicher Eifersüchtelei. deS Ün.
Vermögens, zurückzustehen und den elge
en Ehrgeiz zu zähme. Wo zwei
Deutsche zusammen sind, habe sie drei
verschiedenesMeinunge.
, Soll ich denen drüben, die soeben durch
dZ furchibarste Schicksal geschritten, don
allen verlasse, nur noch aus die Hülfe
der Blutsbrüder hoffen, erzählen, wie
Deutschamerikaner nicht dieS Schicksal,
nicht die entsetzliche Rot. sonder Immer
r:t immer w'.der rur der Eedanke aa
daS eigene liebe Ich bewegt, da, wenn
eZ sich zurückgesetzt glaubt. weiter
mitmack.t' und lieber untätig, grollend
absei!! steht, als für ei großes Ziel als
guter Soldat sich unterzuordnen? Soll
ich das. oder täusche ich mich. ist. waS
ich für einen Eibfehler deutschen BlineS
halte, nur ein Liind dieser schreckNchsten
aller Mütter: Prominenz und ist die
große Masse der, Dkutsch-Amerikaner
bereit, alles Persönliche, allen Unter,
schied der Stellung nd bei Glauben!
Z vergesse ia dem einen große
Wunsch. ,u helfen, die at drüben ,u
Nntern. ehe der Winter da ist und Hilfe
Z sräk kommt?
Was Deutschland hzute braucht, vm
vo dem tragischste Fall eine! Volke!,
den die Gesebichte kennt, si wieder zu
erheben, ist Selbstvertrauen. Da! aber
gewinnt sich nur au! dem ewußtsein.
nicht allein zu stehen, sondern Freunde
zu habe. Darum herau! tu! der Lau.
heit. Dkutsch-Amerikaner. und Opfer
brschl! Opfer an Geld. Opfer on Zeit
für die gute Cache und sck-werste! aller
Opfer. daS d persönlichen Eitelkeit.
Seid einig, einis. einig! Wo ist der At.
tinghsusen. der Erich die Losung gibt?
' Ode? ti, WaveS".
' Wi dslzer l ReunAnienTlkk
langsam ilder de Ozeaa nd der de
Dreizack schwingend Gott ift un! sr
.JszU iä irm
Tord erzählen.- da! ja doch jeder kennt
uns in dem sich oS Essen, RichtStu
und Cchlasen 2ag um Tag im ewigen
Sleichtalt rundet? Meine Wohnung ist
nur einzimmrig. ober hcch ode und mit
Aufsicht aus da! Meer. ; Mei Bett ist
um wenipen! ine halben Fuß kürzer
als ich. aber ich denke an Omme Fim
men! 5 Fuß lange Äettsttt mit ihrer
Seegrasmatratze. auf der kein Geringe
rer al! der eiserne Kanzler in Rorderney
die humorvollen Rächte bei Mosel und
srischen Austern saß. nd ob mir auch
beide! fehlt, ich erolle nicht!
Wir sind aus der Jungscrnfahrt. aber
alle! Männer. Selbst die zwei Katze
an Word gehören zu jenem Geschlecht,
da! man zu Unrecht da! .Lrker, nennt.
In, Siat mac. Solo mehr zahlen, in ,de,
Partie, die ir Leben heißen, ist e! da!
niedrigste Spiel und da! uninteressan
fcsti .ohne ei'.
Oh Meeresstille und gilickliche Fahrt,
wie seid ihr über die Maßen herrlich!
l. festem Takte pocht sai Herz . de!
Echi!,c! tief unten, w der Leid ganz
p,n Wasser umschlossen ist. Leise fchla
gen die Woge der ruhig atmenden See
an die hölzerne Wand. Tie Zeit rinnt
im gleichmäßigen Stundenschioe, der
Glocken , von Brücke. A!g und MaschU
nenraur, Ein.om und. leer, liegt die,
unendliche Weite, die ewig gleiche, ewig
wechselvoLe. Und zur Rächt, wen ode
der Ewigketttaum der Milliarden Kcr
zcn aufflammt, an wessen Seele rllbrte
da nicht die Ehrfurcht vor dem Sott
lichen über und in nn!, son der Kant
spricht?
Eedanken eine? Seekranken.
. Die schönen Tage don Aranjuez sind
nun vorüben. ES rast die See und will
ihr Opser haben. Me sagte doch der
Bischof, als er seiner jungen Freundin
zum Äbschict, an Bord einen Korb
Apfelsinen überreichte: "Tliy are the
only thing I know, that laste just
as well corning up as it does going
down." , .
Ich denke, ich werde von jetzt ab Oran
g:n essen. Mn soll auch im Unange
nehmen' sich daS Leben noch so genuß
reich alt möglich gestallen.
.
Wasser. Waffer. nichl! al! Wasser.
Ich muß gestehe, ich begreife den Tha
lata'-Schrei der alten Er! he., nicht
recht. Weniger wäre auch noch Meer.
,
' Ozean du Ungeheuer! Wenn nur die
Ernestine hier wäre' und mit der Töne
Macht Dich zähmte, aber selbst nicht im
Phonogramm. SchallplatterdingZ keine
Musit a Bord, außer die der angebor
nen Instrumente, und die Mögt nicht
immer schön, weil die meisten mehr Liebe
als Talent haben.
'
Sturm aus der Kommandobrücke ist
et! heroisches. In der Küche bei de
gleitenden Töpfe eine Schweinerei. Un
te im Kesselraum, vorn und achter i
den Wannschaftsquartieren eine seelische
und körperliche Tortur, So sieht sich
auch der Krieg aus der Vogelschau der
Lenker sehr schien an. Wer aber die Ka
stanie mit den eignen Finger aus dem
Feuer zu holen hat. oder mit dem eige
nen Fett den Brand schüre muß, be
wertet da! bunte Bild ander!.
1 :
Kniebeuge rechts, Kniebeuge NnkS.
Man kommt sich vor wie ein Dipwriat
alter Schule, der in den Siürmen der
Politik da! europäische Gleichgewicht
aufrecht zu erhalte hatte. Rur gilt
unser Äemiihen jetzt mehr der Bewah
rung deS eigenen .xtstu, qu'.
"
Sang an Aegir: 0 rolle nicht, weil
sonst auch' Herz mir bricht!
,
Hebbel muß mal sehr seekrank gewe
sen sein. Anders ift der folgende Fünf '
zeiler nicht zu verstehen, aus dem 'der
Geist leidvollen Selbsterlebens spricht:
?m grok?n nngkh'urk Can
soiUfl Tu. btx Troxlk. i8 In T!ch v.
üietzrn?
Mit Cfffnf ??ine Innctfttti Ctsan
Uns mische IU ' Sei Mb rtiirSe
Siii nUto civoaita t,t ni&cxilitbcn.
. ......
Wenn es hoch kommt, so sind es acht
zig. sagt die Bibel. Ach nein, meistens
nur die 57 Larietie! der letzte Tages
menus.
-
Schisse, die sich nacht! begegnen, tau
schen eine stummen Gruß.' Roman
tischer Schwindel! Der Tramp.Code der
MeereSstraszrn kennt keine überflüssigen
Höflichkeiten Höchsten! spucke die bei
de Slipper libcr die Rttling. der eine,
der schneller ift. au! Verachtung, der an
den, der überholt wird, u! Wut.
Räch neune ift alle! dorbei. sagt der
Schauspieler. Hier erst nach elfe. Wet
ter. da! sich bi dahin nicht gehindert
hat., bleibt. Selbst der Wechsel ist be
ständig! Boerne sagt War: Nut der
Wechsel , ober er war Pessimist, und
da! ist man als Seekranker nicht, im
Gegenteil: Noch am Grabe pflanzt man
die Hoffnung auf: Alle! muh mal ein
Ende haben, auch der Inhalt det erwek
tertste MagenS.
Der SSzweinkifch springt w'rt' ma
sagt. Immer nach der Richtung, au der
moraen der Wind weht. Auch manche
Menschen, besonder! . Politiker haben
diese Rase sür da! Kommende nd fiel
Zen ihre Segel rechtzeitig nach dem zu
erwartende Winde. Ich denke an Zrz
berger.
Hash Haschisch, D! eine senießt
man. um zu vergesse, daS andere läfzk
sich erst genießen, wenn ma vergesse
bat. Merkwürdig, an Bord ist jeder
?ag SamStsg, wenigsten! brinqt feixS
Men eine .vedrZnzte WsanWersicht'
in hafchZerker Fsnn ,
Dem Smsnn ist im wohlsi, km
m im fiwii M. i immto&SxM
natüMch. Denn im ander sitzt er o
wie 1 immer.
: '
Leztant, zkmuth, Zriangulatio ,
dem Jllngll.i, Gegenstände furchtbare
Alpdrückens, or dem ?zamen, dem
Manne Objekt scheuer Verehru. Un
au! demselbe Grund: weil beide ihr
veheimniffi nicht erstehen. ' .
W, alle! trudelt, kann Karl allein
nicht passen. Das Lebe ift ja dach wei
ter ich!, als ein Würseljpicl. Nur sind
die erab' darin begehrter alS im
ander die .trapS'. besonder! wen S
sich um rsizend Krabbe handelt.
Meine Kenntnisse der Klücksspiele er
weiter sich täglich zu meinem U
glück. ,
Und sie bewegt sich doch, atel nichl
um die Sonne, sanvern mit dem g
samte Ssnuensystem m mich, wen
die Deenlamp, zur Kadineulür hin
auspendelt und Himmel Ozean, Ozean
aber Himmel wird. Ich sollte ,1 Buch
über mei egg.zentrisch'S Wellsystem
schreibe, aber ncben einer Springflut
von edanlen suhle ich andere Dinge in
mir hochsteige. Steward, de Eimer!
m
Komm heran Sturm. Du großer
Aufrührer alle, Dinge, reinigender Odem
Gölte!, der Welt und Seelen freibläst
ron ihre Fesseln! Rächt ift in Licht ge
taucht, heller . alS Tag. Der Himmel
brennt und die Dlide zünden auf siür
menden Wogen .bläuliche Flamme.
Sturmjauchzen ist in mir. der Ich selber
Sturm bin. .Glorreichste acht! Du
bist nicht zum Schlummer gesenoel.
Laß mich Genosse sein deiner wilden
und schönen Lust. Ei Teil des SturmS
und Deiner.' DaS gragdiosest, Lied
auf den Sturm An Jnez' anS dem
Ehilde Harald don Byron klingt in mir
auf. da ich oben siede neben dem Mann
auf der Brückt und der Sturmwind mir
in diesem donnernden Zwiegespräch don
Himmel und Meer olle Furcht und alle
Kranke aus dn Seele bläst.
Und wie ich selber aus Schwach- Um
Zagheit zu euer Stärk erwiche, stiegen
meine Gcdanlc Schiff und Wolken vor
auZ. zur Heimat, über die ede der
furchtbarste aller Stürme hinwegge
braust. Und meine Zuversicht singt mir
von einem euen Geschlecht, furchtlos
vnd küh. daS wie einft Fichte zu dem
drohende Felfengebirge m den . i
einem Fzuerineer schwimmenden Wolke
sagt: .Ich trotze eurer Macht. Brecht
alle herab auf mich und d Erde und du
Himmel, vermischt euch im wilden Tu
multe und zerreibt im wilde Kampfe
da! lehte Sonnenstäubchen de! Körper!,
den ich mein nenne; mein Wille allein
mit seinem feste Plane soll kühn und
kalt über de Trümmer de! Weltalls
schweben, denn ich habe meine Beflim
mung ergrissen und die ist dauernder als
ihr: 'sie ist ewig und ich bin ewig wie
sie.' , ' .
Ist e! Zufall oder Bestimmung, daß
ir Deutsche als Volk und al! Einzel
menschen nicht an England dorbeikom
me? Mög? wir ei al! Staat der
K:wissenlosigkeit , und ' Moral semer
Politik wegen hassen mit der ganze
Leidenschaftlichkeit unsre! größten Den
kerS. Kant, seine alte, reiche Lebenskul.
tur hat eS un! Ungetan und uns be,
st Köpfe verfalle dem Zauber, der
von dieser Welt beherrschenden kleinen
Insel ausgeht. BÜmarcks früheste
Freunde sind Shakespeare und Lyroa.
seine erste Leidenschaft eine rotblonde
Engländerin und noch später bekennt er.
immer sür England ine unerklärliche
Szmvathie empfunden zu haben. Aber
die Leute wolle sich ja vo un! nicht
lieb? lassen.'
So geht (I Alle. Wir kommen nicht
vorbei an dieser Sphynz.
England.
Dreiwöchige Reise auf einem Fracht
dampfer.habk ich auf mich genommen,
um ihm zu entgehen, und nun müsse
wir doch nach Dartmouth. weil die
Kohlen zur Neige gehen und in Ham
bürg möglicherweise keine zu habe
sind. ,
Nach fünf stürmische Tage, ia de
nen alle! rollte und rutschte, was nicht
nict und nagelfest war. lockt wieder die
Sonne über einer glatte See don wun
derbarer Smaragdkarde. Au! dem leich
ten Dunst tritt eine Küste, wie sie der,
Künstler nicht schöner träumt, leicht ge
wellt mit Kalkstein, und Porphyrfelfen.
die von der See bestäubt, hell i der
Sonne glänzen.
Mit ihren don Baume und Hecken
umsäumte buntscheckige Feldern, den
satte, tiefe Farb'.Sne der Häufn.
Aecker, Felfe erinnert sie au! der Ferne
a alte Elakmalereie mit de schme
re Linie ihre, Bleifassung. Wenn
man näher herankommt, erstLrkt sich
noch dck Eindruck alter reiche, Kultur.
Und dan öffnet sich dem an Schmh
und Verwahrlosung britischer WeltbS
sen gewohnte Auge plötzlich eine, der
lieblichste Häfen der Welt. Dartmouth.
eingebettet zwischen "niedrigen Hügel,
von dere Häng' u! bunt leuchtende
Sommrgärtea herau gelbe, rote und
weihe Hauser ia lustigem Farbenspiel
grüßen. Ei Felsenriff schiebt sich wie
eine Kulisse vor den Prospekt, rotbraun?
Fischersegel leite in ruhiger Fahrt
über die tiesgrune vo Sonnenfunke
sprühende Flut. Möwe sage mit tjel
lern Schrei deutesuchend darüber nd
hoch oben, alle einschließend. Rahmen
zu einem de, koloristisch reiwollften
Bilder, die ich gesehen, spannt sich . der
hellblaue Seidenhimrnel diese einzige
Sammeltag!.
Gegenüber dem Quai gehen wir vor
Anker. Zoll und Hafenbeamtt kommen
on Bord. Und da pepriesene Land de
Freibandel erweist sich aL Vi! chik
kiösestk. den man Jiaarre hat. l
Reichsdeutsche darf ich" erst am solge.
de Tage a Land, too mir ia martia
lisch ausschauender, aber höflicher
.Bobby' aus der Wacht die Erlaubnis
och amtlich lxftempelt. Ungestört kann
ich dann durch die Straßen schlendern
und mir die Schfenfterherrlichkeitn
der KlkinfisdtlSdt anschne.
-lle, 8 a Wolle 2d Summt
gemacht, ift erheblich billige all M
SiRtztT teaia; m kok
ebensoviel wie bei un!. Die Leben
, mittelgeschäst existiere überhaupt ur
durch die amerikanische Sinsuhr. Milch,
Fleisch. Fette, alle trägt die Mark U.
E. An Bord hatt ich mich bereit! ge
Ireut. endlich wieder mal frisch, Butter.
srische Milch nd srische vemlis , j
bekommen, ade dtt Junge, Die ma
mir im ersten Restaurant vorsetzte, ent
flammt einer amerikanischen Büchse, die
Butter war Okeomargarine; Milch fla
I nicht und da Weißbrot hatte noch
Kriegsgeschmack. Alle warmen Gerichte
wau innerhalb der erste halbe
Stunde verarissen; in den Fleischerlii.
de HZtte ein Flieg verhunger Zöu
nen nd .ort s ,!!'. die Rumfla
sche ift dem durstige Briten ebenf,
hoch gehängt wie der Brotkorb. Jede
Bar schenU u, Zwei Whiskey a jede
Kunde ul (sodaß ma also die um
pändlich, Runde durch de ganze Ort
machen muß. um die nötige innerlich,
Erleuchtung zu erhalten), und von jnxi
bi sich! Uhr gibt e! überhaupt nickt!
,a ilinke. nicht lnmal daS schale .Ale
ode, da! beinah ebenso matte .Lager',
da merkwürdigerweise seine Hunnen,
Rimen nicht hat umtaufen müssen. Sa
legt sich bei un an Bord bald die Be
geisterung sllr die hübsche Umgebung,
der der innere Gehalt' so wenig ent
srrach. und man kehrte zu seiner alten
Meinunq über England zurück, die icht
gerade liebevoll ist.
Im Kanal.
Da Maultier mag im Rebel seinen
Weg finden. Der Mensch ift hülslöser.
besonder aus jenem Element, da nach
einem VollSmsrt keine Balken hat. Wie
an Land von Laternenpsahl zu Later
nenpsahl torkelt der im Kanal benebelte
Fischer mühselig von Leuchtturm zu
Leuchtturm. Feuerschiff zu Feuerschiff
und vertraut auf Eo!t und seinen Dusel,
ein guter Mensch in seinem dunklen
Dränge, aber nur sclte sich dc rechte
Wkaek bewußt. -
Da Sen dc Leichtsinns. Maupsf.
sant, hat einiral da Lebe einem ewi
g? Wandern i unterirdischen, von sei
nein Licht erhellten Sängen verglichen.
Jeder wandert allein und nur durch die
steinernen Wände Hort er Klopflaute der
Schicksalkgenossen, die er zu verstehen
meint. In Wirklichkeit versteht inde!
keiner den andern, alle! ist Täuschung,
jeder ist auf sich selbst gestellt, einsam
und verlasse in dieser leblosen Unend
lichkeit, die kein Mitleid kennt.
Ich stehe wieder oben in dem Schwei
gen der Nacht auf der Brücki. Wie ein
nasse! Tuch schlägt einem der Wind den
Nebel um Kopf und Hirn. Alle Nerven
sind angespaun zum Zerspringen. Jede
zweit Minute brüllt uns Dampfsirene
ihre Warnung i die Ru.ide: Achtung.
Ich komme! Und dann lauschen wir wie
der hinau!. ob ihr Antwort wird. Leise,
scheinbar weither klingt weimal in, hci
serer kurze, Schrei, ein Segelloot, da!
den Wind Steuerbord erhält und vor
unserm Bug nach England hinüber
lreuzt. DaS ist die einzige kümmerliche
Zeichensprache im Rebelverkehr. WaS
Dampfer ist und den Kanal roesi oder
ostmäril durchführt, kennt v r eia und
dasselbe Signal, den einmaligen dumpfen
Warnungkruf.
A Schlas ift Ui seiner ewige Wie
derholuvg natürlich nicht zu denken, der
zwischen zwei Rufen durchlebt man t
zwei ' Minuten die beklemmendsten
Träume, rollt sich im UnterbewußNet
der Seele der ffilm allr Schifftkata
ßrophea der Welt, die man wachend ge
lesen hat. blitzschnell ab. bi! i neuer
Ruf dit Spannung durchschneidet, da!
Licht hinter dem Film auttösckt und
man vo dumpfem Drucke erlöst zur
Wirklick keit erwacht.
Achtzehn Stunde lagen wir still vor
Anker, während dorne die Schiffkalocke
ging und an r.d abschwellend War
nungssignal paistererder Dampfer er
klarxzen. Tann heb sich der Nebel und
zwischen den W.ck! versenkte- Tampser
ging die Reise nach Osten weiter. Zu
Hunderten liegen si hin, die Opser
deutscher Tauchboote. Die rgliscbcn
Karten sind Lbersät mit dem Zeichen für
Wracks, aber über begrab.' Schätze nd
Seelen hinweg, über friedlich nebenein
ander auf dem Grunde des Meeres
hende deutsche, britische, französische und
neutrale Seeleute geht eine reue Zeit
wieder unberührt ihren Weg und nur die
auf manchem Schiffkgrab in flachem
Wasser leuchtenden Bojen mahnen leise
an Iahn, da hie, der Tod im Dunkel
auf jeden lauerte und man ohne Fahrt
lichter und vhne Signale espensiergleich
wie der fliegend Hollander durch Nacht
und Nebel fuhr immer .Volldampf vor
aus!' gleichgültig . ob der rauschende
Luq Freund der Feind mit seiner
Schärfe bedrohte. '
Etwa! wie Kirchhossstimmung webt
zur Nacht liöer die dunkle Fluk und da
der Vollmond gelb und unheildrohend
aus Nebelschweden zur Höhe schwimmt,
fällt mir unwillkürlich daö Bild au!
wer Gedicht Ferdinand Avenarius'
ein: Er steigt wie ine! toten König!
Geist au seine, yruft empor.
Teutsche Lonte. '
Beacht? Head. Dungeneß. Dover
wie die Stunde rinne, läuft auch dal
geknotete Seil ns, Reise übe, dal
Schicksalsrad. Hinter Dover, dal wir
gegen die Mittagsstunde basieren, er
scheint plötzlich ei britische, Lustschiss.
R83, libt, dem Horizont, bohrt seine
blau'weiß.rot eingekreiste Nase srech i
die Luft nd schwimmt. Wakfisck der
Lüste, mit dem ruhige Prsvellerschlag
sein Finne ue, Eber uns Frankreich
z. Wann wird dem teutsche Origi
nal wieder de, Weg geöffnet sei, wan
kann deutscher Genius frei wieder die
Flügel regen auf den Straße bei Welt
-verkehr!. Flagge aller Ratio ziehen
an unl vorbei, ur die in fehlt, die
hin früher neben dem Umon Jack die
meist gesehene und die geachtetste war.
Ein wehe Sehnsucht packt mich plvtz
sich nach einem deutschen Laut. Werde
ich noch vierzig Stunde warten müssen
ode schon vorher den ersten Teutschen
sehen? Die Antwort kommt unerwar
tet sch. Mitte zu, Nacht klopft l
a meine Kibinentüre und de, KapitZ
fleckt den opf herein: '.Hie, ift In
Ma. der u. Deutsch versteht, können
Sie l al Dolmetsch dienen?'
eprurg bi ich uS xu!
Der Zigeunerweida.
Von Neda Neda.
Die Lbersüllle Eisenbahn erzieht Ken
zuir Demokraten. Gestern stöpsle man
-ich in di, viert, lasse. Da ist' s,
iidel nicht.
Ich bin wischen eine slowakische
Bauer! zu sitze gekommen und einen
Zigeunerwewa. Ohne mir Ihre Name
zu nennen, zhne einen Vorwand z su
chen. wende si ihr Gespräch sofort an
mick.
Sie, gnädigste Leserin, möchten z
nächst wissen, wo für ein, Art Mensch
das ist., ein Weida? Beim besten W
len kann ich Ihnen nur lückenhiste Ant
kunst gebe. Ich weiß von Kind aus.
daß man gewiss, Zigeuner Weida!
nennt: sie tragen dunkelblaue . Kleider,
psle'umkngrof'k alte Silbertn?pfe da
und tragen Pappenbeimerstiesel, Untr
ihnkgleicke sind sie hoch abgesehen, qel
ten al! Sebukien. Häuptlinge, erbliel-er
Adel. Wenn sie so auftauchn,, ,'kst rfe
mals ohne zahlreiches stlefolae.. und sie
ballen aus ihre Weise Hos. geben
Schmäuse bei Wein und Bier und
Schnap!.
Dieser Weida aber saß, al! einziger
seine! Stamme!, grauczaaria. breit Im
Bahnwogen. rniitcn unter Bäuerinnen
er Kose herau. Draußen liegt ein,
kleiner Dampfe, mit grünem Mastlicht,
da! LotfensckZkf. da! dit Führer durch
die gros.en Minenfelder vor Helzolond
stellt. Der letzt ist eben an Bord ejnes
Dampfer! vor un! gegangen, dessen
Lichter gerade nock über d:n Horizont
herüwblinken. Also ihm nach und
zwar ohne Zeitverlust.
Wie steht' drüben in Deutschland?'
ruse ich noch nach dem kleinen Motor
koot hinunter, daö de Vol-n vom Lr!
fenschiff brachte. Ich höre ein dumfcs,
müdes: .Schlecht, schlecht. Zwan'.iitciu.
send don un! liegen brollos. arb'itslos
in Hambura.' Tann has tie Durkelit
Wort und Boot verschlungen. Der Ma
schinentekearaph rasselt nd in der larg
sam aussteigenden Morgendämmerrng
sehe ich allein an der Bordwand. W?rt
und Ton müder Resignation nschsinr.'pd
und trüben Aucis in die Fern, starrend,
wo das meine Seele uälende. rrch un
gelüstet Geheimnis liegt. Teutschland,
mein Baterlar.d.
Die Wacht an der Nvrdsee.
Gegen die letzte Nacht unsrer Reise
taucht am Hsrizoiit, siibern u:nmalt vom
Mondlicht als Schatlc Hclzoland auf.
W.'N eö g .'gangen, märe ich mit oem
Loisenboot hinübergerudert, üm dann
meinen ersten Bericht vo der Wzcht in
der Nordsee zu schreiben. . Aber des u
s.tzes strenge Fessel bindet auch den Her
rensinn, der sie verschmäht. Wen der
Arzt Im Haniburger Hafen die Häupter
seiner Lieben auf unserm Kasten zählt
und den .Supercargo'. da überflüssige
Kargo, wie der Kapitän mich nennt, un
ter den Abwesenden bemerkt, schlägt e!
dreizehn. Denn Kaiserreich oder Re
publit, Ordnung muß fein! ; ;
" Diese Ordnung im Formelkiam ist an
scheinend die einzige Säule och. die vö!
verschwundener Pracht zeugt, sonst ist
das Bild. daS mir die Lotsen malen, grau
in grau: Not, Not und immcrzar Noi.
besonders furchtbar im Mittelstand und
da besonder unter der B-Kälterung. die
srübe, i der Schisfahrt beschäftigt war.
Der ganze Jammer des deutschen Zu
sammenbruchZ packt einen, wenn man vie
Eibe heute hinauffährt, früher Teutsch
lands stolzesten Strom, der auf feinem
gelben Rücken die Schätze der Welt trug.
Jetzt hat da Reich keia Schiff mehr über
1000 Tonne und auch diese für den
transatlantischen Dien't sowieso nicht ge
eigneten Dampfer müssen stilliegen, weil
die Kohle fehlen, weil irgendwo im
Reich mal wieder eine kleine Gruppe ihr
persönlich? Interesse über da! der Ee
simthe't setzt. . -
. Wo sonst de Samstags Hunderte von
große Karlen ein der ausfahrend die
Elbe entlang zöge, zieht heute unsere
,'Lirchleas' einsam die schinale Bahn.
Während dei Kriegs ist der Strom etwas
versandet .und da die Bazer keine Koh
len bekommen können, hat man die Fahr
praße weiter verengt. Wozu auch Lüg
gern denken die Arbeiter, für die paar
deutsche Schiffe reicht, e! hin. Cui
don? Und sie vergessen, daß Handel
beiden Seite nützt. "
Brunsbllttel mit der neue Schleuse.
Stade. fernhin grüßend über Weiden,
die ihren Besitzern zu Gelde verhelfen.
Wittenberge mit tinem Freibad, wo es
zuweilen mehr als frei zugehen soll.
BlciNkNkse und Süllberg. Oh ihr alten
bekannten Stätten. Und doch so anders!
Am Strand spielende Kinder, d?r
Wa herbstlich - gefärbt. Lustig bunle
Lillendacher über Häuptern, die ou!
dem Sorgen vielleicht nicht herauskam
me nd kadNch fernher herüberminkend,
noch i Dunst und Rauch gehüllt, du al!
Hansestadt selber. Hamburg, mit deinen
Werften und Quai!, deinen Fleeten und
lte Häusern! Nicht! mehr von dem
uhlosen- schäumende nverqleichlichen
Hafenleben. Durch deine Mastenwald
hat der Schickiallslurm Windbrüche ge
schlagen, die sich sobald nicht schließen
werden. Auf deinen Riesenmerftea baust
du picht MeZr sür de Ruhm Deine! eige,
e RamenS, Hammsnis. sondern in '
Froh aus fremde Bestellung. Und Dein
Stolz, der größte Dampfer d Welt,
benannt nach dem heute Geschmähten,
dessen ragende Rolandbild drüben vo
Mühsberg die Flbpromenade überschattet.
BÜmarck wird fertig gemacht, um mit
die einstige Freundin jenseit! de!
Meere, Amerika, ausgeliefert zu werden.
Aber noch pocht da! Leben In Dir.
Deine Patrizierhäuser stehen noch uner
schüttert. und ie aul der Asche de! gro
ßen Brande Deine Kirchen, sich schöner
und kühner in die Lüste schwangen heut'
s4cm wieder ln der alten reichen Patina
lautend, sa wird auch Hammonivs
Wallturm mit de deutsche Flagge da
rWer miede llber die Immer . des
Heute, sich -in den neue Sonnenglgnz
einer freien, glücklichere Zukunft recken.
Da geb Sott!
und Soldaien. und führte da! Wort
in den Kchllönen de Zigeuners:
,E! gibt keine Nomaden mehr unter
uns. Gleich zu Ansang des Kriege! hat
man uns die Pferde weggenommen. Die
Gendarmen fingin unsere Burschen jti
sammt. Gut. einige spielten ten Ge
neralen zum Essen, aus - die sind wie
dergekommen. Die andern habe in!
Gra! gebissen. Die Weiber mit den
Kindern sind seßhaft geworden wo
häiten sie sonst Brot herbekommen,
wenn nicht von den Gemeinden, auf
Karten? Sie haben müssen Sieine
klotfcn auf dcn LanlsircisikN. und klop
sen noch heute . . . Schwarze Tage,
traurige Zeilen.'
Tie SloTßün: .Ob endlich Friede
wird?' , . . '
Der Weida: .Rirmalk. so lange wir
leben. Es ist,' wie wenn Tu im stillen
Tors einen totschlägst. Seine Leute
zeigen Dich bei Gericht on - man hangt '
ans. Aus Rache legen die Teinen wie
der Feuer an sein Tach. Und so geht'S
fort, immer fort - bis nicht da ganze
Torf z'.rus'.dk gegangen Ist. ?er Mensch
ruht n-fi wei-n ikm Unrecht geschah
er will Vergeltung - Xichl wahr.
Herr?" .
Ich nicke belümn ert.
, Tie Slowakin: .Glaub' mir. Weid:
die Teutschen müssen rur aus der Welt '
sein, dann ist Frieden."
.Tan'.e. Tu kriegst die Teutschen nicht
aus der Welt. Wir Zigeuner - wie
wenige sind unser oser sieh: die Ju t
he - auch ihrer sind mcht vielz man
veisolqt vn! lnd plack! tie Juden seit
Menschenfdenkenwir leben, und sie
leben. Was da lebt, kaun nicht umkom
mm "SW ii in ?n& ä M?N CfS ist
Sündkdik Menschen picht in Glück urid
Ruh zu lassen,'.
Ein Soldat tschechischer Legionär: .
.Haha! Die Tculschen werden jelt da
rn ntsliilirn mülTfr."
Der ileid: An wen glaulen? Wo
ran glaudcn?'
.An den jranösischen Frieden.' .
.Höre. Herr Soldat! Ich sage. Du ,
bssl mein Nachhar." i
:ju t (V -. b!Xl i'.
VaijO, ia; i,n itui jiauivu. mu(i.
.Ich sage ob.r, gcsctz!. Du feist es.
Dann rat ich- Dir: rerirag' Dich mit
mir. oder es schlecht. So stark
fciTi i n'tA ii vt&t Mntti1
Vi 4vU IHU tf ,U lUUfl IIMII'U
sd.lcif.cn müstcst. ?ter trank warst.
Und liegst Du zu Bc!t, dann ist meine
Stunde. Willst Du'S verhinrern. mußt
Du viele Diener und Hunde nähren,
die fressen Dich arm. .Herr' v'r
Zigcuncr blickt auf mich .Tu has in
Augenglas. bis, gelehrt; sag' uns:
wieviel Soldaicn hielten die Franzose
unter Wessen, als noch Frieden war?'
.730,000 ' ,
Der Weida: .Sie brauchten jetzt gar
kei. wenn sie nicht Kieme.i schnitten
aus der deutschen Haut, Ta sie aber in
Zwist und Furcht leben mit dem Nach
bar. werden sie wieder 750,009 halle
müssen.'
V.Saha. soviel nicht.' ' ' V '
' .6:it,- rirrrn 3no,CC0. " Herr, wa!
kostet täglich ein Soldat bei dieser Teue
rung, und zähl mit. !?as auf Kanone
ausgeht tlnd Luslbeillone?"
Ich: .Sieben Frank waren e im
Frieden.'
.So wird es jetzt täglich zwanzig
Frank machen. Im Jahr wieviel?"
.7300.'
.Und für ein Heer von 350,000 Leu
ter, hie sie sonst nicht brauchten?"
.Tiitihalb Milliarden Frank jähr
ant jfiW. '
Ut lüttes
Iich."
Der Weids: .Sieh mal! M
die Riemen sind kostspielig aus der d JiK
4cn saut." I
.Haha, die Amerikaner helfen $
Franzc'en'.- i
Der Weida: .Lehr Tu mich die L:Z.
rilaner kennen. Herr Solca!! kist
brüten geirescn?"
.Ra, richt zu knapp. Drei JahreS
Chicago.'
.Und ich. Herr Soldat bin in Mj
teoiüeo gelandet mit meinem Bären il
hab die kalten Länder durchzogen.,
heißen nd wiedec die kalten, s '
Quebec in Kanada siebzehn Sv
mer und elf Winter, - In den heis
Ländern da ist kein Winter, Trei,rZ"
fja ich den Bären Gewechselt
die Bären hielten die Eirapaz nickt a
Red mir nicht von Amerila! , Senn
und Sciuaiters und Yankees wiss'
nichts kr, unsrer Welt, gar ni
Wollen auch nichts wissen, Tie nel-mu
eine Schnur und teilen schnnizerad k
Land unter sich. WaS bedeutet in ihri
Aussen ein Komitat? Ein KSnigreiz,'
Nicht mehr als uns ein KieZhaufen,
Senners kümmern sich nicht um Flii
und Berge und Srrachen nd ErbsckZ
ten und Heimstätten sie teilen i!
Land unter sich mit der Schnur. Ct
wollen sie 'S nun auch hier machen. Wr;
sie nichts verstehen.'
.Wo. wo möchten sie bei unS LSnd
abgrenzen mit der Cchnur?' ' l
.In Unoarn. in Teuifchland fc'
man den Ungarn genommen hat. ''
men euch sie und werden Diebe.' ')
.Diebe sagst Du? Tu. Zigeune-
Nennst andre Leute Diebe? Haha!' I
a. Diebe. Lach mich nickt a'
Her. Soldat, daß .Ich ein Zigeuner bi
Soviel Gold und Gut haben wir V '
'uner olle mitsammen seit agyptisös
Zeiten nicht an un gebracht, wie
jctz' in Ungarn nimmt an einem Tag,. I
Ta hielt -d-r Zug d, c
Weida artige und verließ uns. '!
Die Bäuerin fchllileite dc K?P'7
.Co7derbare Zeit, meiner See!', wo 'i
.'iic'uner rare een "kriüenmen cken bc'
sättig tinen Dieb beißen.' .
e
t'.
Im Paf, Burkau.
Wo wünschen. Sie?'
.Ich wollte mich bloß mal erkundiaer,
ob ich eine Reisepaß brauch, de,
Arzi hat nämlich heute bei ir i
Wandervier feftzellt,' ?
l
i
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