Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 07, 1919, Page 4, Image 4

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    SeUs!'4-Tägliche Omahg-MblluL-DienZtag, den 7. Oktober i9l9.
Tägliche Omaha Tribüne
TRIBUNE PUBLISillNu CO.
1307-1309 Uüwr4 Lt. Tekphoai
0, Mol, I, Brach
PröiS des Tageblatts: Durch den TrZger. per Woche 12Vfc Cents;
durch bis Post, bei Vorausbezahlung, per Jahr $ß.OO; sechs Monate ?3.UU;
tret Tlmate $1.60.
Preis ti Wochenblatts bei Worauebezabluna $z.no PnB Jahr.
Kwtcrcrf a aocood-c!af mtttcr Mrd 14, 1912, t the pewtoffle of
Oiiiftha, NcbrtiAa, onder U et cf Congro, March 3, 1879.
QmaHa, M TjenZtaa,
Aeuöeönung in der Rutschen Negkerung
' Tie dmtsch: Neuerung Hat sich, toi eui den NeuigkeitSspalten Hervor,
gellt, veianlasjt grschen. drei Demokraten in das Mmistcrium HcreinzuncH
mm. Ties wird natürlich die demokratische Partei in der Nationalversamm.
smig veranlassen, der Fkcgierung weitgehendes Entgegenkommen zu zeigen.
Tie Herren, die am Nnder sind, haben Unterstützung nötig, denn sie werden
von mehreren Seiten bcfchdet. hre Hmiptgegner sind die unabhängigen
Sozialistcn und die Teukcknatianalen. Den ersteren ift sie in ihren Maßnah.
mm nicht radikal genug. Sie wollen eine Herrschaft dcZ Proletariats ohne
alle Wckficht cuqf die übriA'n lllvssen der Bevölenmg. Den Teutschnatio.
nalen ist die. repMikmüsche i?tatform verhaßt. ud sie hoffen immer noch
auf einen Umsclpvuug der Verhältnisse und auf eine Rückkehr zur Monarchie.
Beide Parteien arltcn tatkräftig auf einen Sturz der Ebcrtschen Regierung
hin und find soweik nckürliche ündete. .
Taf; die Monarchisten auch nufzerhalb dcr Teutsch nationalen immer
noch über eine bcträHtliche Gcfolgsckaft verfügen, ist angesichts dcr zur Zeit
im Lande herrschendem Unordnung cuf allen Gebieten nicht zu verwundern.
.. .. , . . l . M 1t(..(TlUH...LiM V 9 , W.
Der aeycnwariigo. WMarr uui. aen iinpoiuvmmt'uyt-ue! lum.- .
aimes fordert nnwMkiuZich zu, einem Vergleich mit den geordneten Zustän
den im alten Reiche ant. bei dem die, SoziyIistchcrrschaft reckst ungun,t!g ab
r,w ot .-.At tiiffit. hak die deutsche Redublik eben ähnliche Kl
flUlllwl.. ,.'-i-'""---
derkrankhcitcn. durchumchm nmg wie alle
. . - , , L .
selten? der plötzuch 'ans iKUflet geromenen ip uninnmiuM u.lu
hat nicht die Geduld, auf 'die Befestigung und Besserung der Vcrhaltn?sse zu
warten. Daneben gibt eS selbstverständlich auch viele, die gern im Tniben
Wen möchten und unter dem Porwande. daS Interesse der Wgemnnheit
' ' . . stl - - ' .. V ' V. Uh. s$(nn't i r& Vias-foi-
im Auge zu yaocn, icoiguai; mc ia ciukucu vtw
iCrL Taß, nachdem die Bolsckvwiki in München und Budapest abgcwirtschaf
i.i ' : m.?! rt8 ffitfipr rommm föHtm. ist wobl nickt zu befürch
u'l uuen, iic ,tlt - ,. ' ' . - . ,,,u
tcn. Auch in Sozialistenkreisen ut man konservativer geworden und cs steht
nicht mehr zu erwarten, da di? Unaöl?ängigen Zuzug auS den Rechen ihrer
wenige? roten Genoss? finden werden. Wenigstens dre Regierung scheint
nicht diese Befürchtung zu begen. wie die neuen Minister.Ernenmmgen wohl
i nn. i.: t-,,, rtrfi f rnSifil wil ITUhstr. IisltlfN
am oe uen ocweii?n. "tric s- ,
die Männer an der Spitze nicht drei Vourgeois auf einmal ?ns Ministerium
nehmen können. ' .... . . . . . -. . . .
Ein Aufruf der neuen Partei
Ueber die geplante Gestaltung einer neuen auf liberalen (Srundsätzm
beruhenden Partei sind unsere Leser unterrichtet. Auch haben wir kurz
neidet, dab am 9. Dezember in 21 LouiZ. Mo., ane Konferenz statt
finden wird, um die grnndlegniden Planken der aufzustellenden Hlat.
form und den Plan zur Organisierung der Pctei zu beraten
dem Aufrufe dcZ Committ of Fortv-Eight". hnßt es: Xic
Lgge fft diese: Tie Gegenwart und die Zukunft liegen in den Handln zwei
er Parteien, die sich, abgesehen von dem tarnen, durch nichts untcr?cheiden
und kein anderes Ziel kennen als Beute. Vor sich selbst und vor dem Volke
strkcn sie da als eine Gnippe, für die nur das eine gemeinsame Motiv be
üel,t, daö .Regieren für sie selbst und die ihre penodnchcn Schemgefechte
finanzicrettden Interessen zu einem einträglichen Geschäft zu machen.
1 :' . . . k.' if' (Vfi.. -.C .Cvntrtt ftnÄ Mfrtl-
Pü7t0lntrlgen zwo wyzt ircyenoe
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vati) :iiLvii:i:u.
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' m..z ....
UülvlC .UCVJHl-Wil UJi-" ---"
fprciieti und dein Volke gegenüber unverantwortlich bleiben, solange lie im
Irr der Kontrolle von Männern steht, welche den Wünschen der Feinde des
Volkes entsprechen und diesen verantwortlich sind. Wir. denen die Freiheit
imd die Wolillirt des Landes am 'Herzen liegen, die einsichtsvollen imd
I-beralen Bürger der Revnblik, sind in der Mehrheit. Wir können unsere
Negieruna kontrsllimn.' - Wie Nmnen dieser Krisis in Ende machen und
ihre Probleme lösen. Aber wir müssen uns rereinigen. Nur durch gemein,
imies Handeln können wir politische Erfolge errwgen. T:e Starke der
die bchekenden Parteien beherrschenden Interessen hat darauf beruht, La,;
wir zerstreut und uneins waren. In einem Teile des Landes folgen wir
einem scheinbar ehrlichen Führer und unterstützen eine örtliche Bavegung
der eiitgegeiigeschten Partei in einem anderen Landesteile, nur um immer
von neuem zu entdecken, daß wir nichts getan haben, wodurch die Herr,
schaft der einen oder der anderen Partei in Wirklichkeit hätte erschüttert wer-
den können. ' ' . ' ' . , ....
Ihre Hoffnung ist darauf gerichtet. M wir zerstreut und uneins blei
ben. ohne nach einem gemeinsamen Plane zu handeln, ohne die tarke ge
"mnnsamen Handelns. , , . .
. Dieser Aufruf zu einer Konferenz ist uniere Antwort.
Dies ist eine Zeit ernster Gefahr und großer Hoffnung.' Wer tawer
und klug bandeln will, muß schnell handeln. In diesen Zellen empfm.
den wir. das; im) eine heilige Pflicht obliegt, die Pflicht unseren Nachkom
men gegenüber; wie vor Niehr als einem Jahrhundert unseren Vorfahren
ine Pflicht für unsere Gegenwart oblag. Das Rad hat eme volle Umd.
bung gemacht, und es ist nun an uns. unserer Generation die reiheit sirr
beute und morgen ?u erhalten, die gestern für uns gewonnen worden t.
Wir müssen volle Rede-. Aktions und Geisteöfreiheit wiederherstellen und
die Geister und Muskeln der Männer und Frauen von den Fesseln befreien,
so daß all? Hand, und Kopfarbeiter fortan als freie Menschen wirken und
leben können. ' ' ' . . 1, .
Das kann geschehen. DaS amerikanische Volk kann eö vollbringen.
Wollen Sie helfen? ' r c . ' ' 4. . . .
: w,.Sn Kciar (innttfrnnl nrtpTfldpIt 11t der VorausieLUng. dan
tUll Will g VtLL. v.iV.v..g " - , rt L VT
Sie mit ims im innersten überzeugt sind, daß die Zeit zum Hanseln ge
kommen ist. Unsere alte Freiheit ist tatsächlich und dem Geiste nach wieder
herzustellen, den wirklichen Verhältnissen unseres modernen Lebens anzu.
passen. Das ist ein Aufrufen die Demokratie, ein Appell an den waen
Geist volkstümlicher Regiemng. Da wir dieses Erbes würdig sind, werden
wir eS entgegennehmen mit entsprechender Bekundung nationaler Gesinnung
und nationalen Wollens. mit Einsicht und gemeinsamen! Handeln."
Das Komitee strebt darnach, daß die Konferenz nicht nur die achtund.
vierzig Staaten repräsentieren soll, sondern die besten Elemente un offent
lichen Lcken Amerikas. , ' : , A c
Sollten Sie noch kein Mitglied sinn, so werden Sie ersuckt. sich uns
nzuschließen und sich durch eine Zuschrift an uns als Mitglied einschreiben
iu laisen. , (Sonntet f Fsrihight.
15. östliche 40. Str New Dork, N. F.
m ' '
lüucrichricbm isr der Aufruf von Hunderten angesehenerBürger aus
allen Staaten der Union. Die Zahl der Anmeldung zur Mitgliedschaft
mehrt sich von Tag zu Tag in überraschender Starke. '
Man sende die
: Tribuns nsch
Deutfchlmzö
Der Pcfwerkehr mit Deutschland
und Oesterreich ist jetzt wieder offen
und die dortigen Verwandten der
hitzigen Teutschen werden sich freu,
cn. amerikanische Zeitungen in deut.
icli?r Sprache zu lese zu bekommen,
il'ii-ii wird .ihnen durch die Zusen.
diing d? VöchenNichen Omaha Tri.
VAL. J. PETER, President.
TTLE8 949. ürnah, Kcbnufc.
033c t 407 th Art.
dk 7. Cttubtv 1919. .
' ' , - ,
anderen Frnstaaten. daß Irrtümer
..X 1 j.UMmaTi-A (mS 14
urawuu uu vujium,viv
..-,. . . . ,
hnTfhimiitf - ipn Werlanaen ntoit ent
Hüne gewiß einen großen Gefallen
erweisen.
Der Preis der Wöchentlichen
Omaha Tribüne nach Europa be
trägt nu3 daS Jahr. mus; aber
selbstverständlich im voraus bezablt
werden. Man bestelle die Wochcntl!.
che Omaha Tribüne für seine Wer.
wandten draußen.
Omaha Tribune.
Ct bezahlt sich, in den .sklas.
sisizierten Anzeigen' der Tribune' ,u
ennMneren.
Das schleichende Gift
vor Zweckt diettr klelant Schrift
ich will Euch Leuten sagen, dass
Alles, was Ihr in diesem kleinen
Ilüchelchcn findet, wahr ist
jedes Wort ist wahr.
Wahrend des ganzen Krieges in
Europa war ich der IlauptLelt
artikelschreiber des "New York
American" und anderer von Herrn
Ilearst verlegter Morgen-Zeitungen.
Ich weiss, dnas viele von Euch unter
dem Eindruck stehen, dass Herr
Arthur Brisbane die Leiartikel ge
schrieben hat, die wahrend der
fünf Kriegsjahre in diesen Zeitun
gen erschienen sind. Dos ist In
dessen nicht der Fall. Ich Hab sie
geschrieben, mit Ausnahme derer,
die Herr Hearst 'verfasst und unter
zeichnet hat. Claubt nun nicht,
dass ich einen Deut drum gebe, ob
man Herrn Brisbane die Autor
schaft dieser Artikel zuschreibt
oder mir. Ich habe nie Verlangen
nach dem Barn venlicht gehabt und
habe einen tief eingewurzelten
Widerwillen gegen Selbstreklame.
Für die Methoden des Patentmcdi
zinmannes habe ich nichts übrig.
Der einzige Grund, warum ich
meine Verbindung mit den Hearst
sehen Zeitungen erwähne, ist, dass
Ihr seht, dass ich Gelegenheit
hatte, hinter die Kulissen
zu schauen und zu beobachten, wie
die gigantische Propaganda-Maschinerie
arbeitete, die unsere
glückliche Isolierung aufhob, uns
mit wahnsinniger Leidenschaft er
füllte und unseren ungeheuren
Reichtum und das Leben unserer
jungen Leute mm Spiclbali der
ränkesüchtigen, habgierigen euro
päischen Diplomatie machte.
Ich werde Euch in dieser kleinen
Schrift vieles erzählen, was die
britische Propaganda uns Ameri
kanern angetan hat und w a s I h r
wissen solltet. In weiteren
kleinen Broschüren, die folgen
werden, werde ich Euch noch mehr
erzählen, was wahr ist und was
an's Tageslicht kommen sollte.
Der Krieg ist vorüber, und die Un
vernunft und direkt Verrücktheit,
die die Propaganda und der Krieg
selbst zu Tage gefördert haben,
verschwinden jetzt chnell. Ich
hoffe deshalb zuversichtlich, dass
.der natürliche gesunde Menschen
verstand, der uns Amerikaner bis
her ausgezeichnet hat, wieder an
fangen wird, die Dinge zu sehen,
wie sie sind, dass wir wieder ver
langen werden, die Wahrheit
zu hören und dass wir uns aus
dem Netz der Propaganda
und des Hasses befreien können,
die uns soviel Geld, Blut und in
nere Zerwürfnisse gekostet, uns
soviel Uebelwollen seitens des Aus
landes eingetragen und uns in
einen gigantischen Krieg verstrikt
hat, aus dem wir mit leeren Hän
den lind .der reizenden Aussicht
hervorgegangen sind künftig' der
Packesel für Europa's finanzielle
und politische Lasten zu sein.
Ich glaube, die meisten von uns
Amerikanern haben die Empfin
dung, dass wir von Europa's La
sten, Europa's" Ungelegenheiten,
Europa's diplomatischen Schurke
reien und Kriegen für den Rest un
seres Lebens genug haben, und ich
habe diese kleine Schrift verfasst,
und werde ihr andere folgen las
sen, um Euch zu zeigen, wie die
europäische Propaganda an' der
Arbeit ist, uns in wehre Verwicke
lungen, weitere Ungelegenheiten
zu verwickeln und uns weiter als
Spielbaü zu benutzen.
Freunde und Mitbürger, es ist an
uns, uns gegen diese Propaganda
bis aufs Aeusserste zu wehren.
Mögen die europäischen Regierun
gen in ihrem eigenen Fette schmo
ren. Wir haben ihren wahnsinni
gen Krieg nicht gemacht und wir
haben genug im eigenen Hause zu
tun.
Für uns heisst es: Erst Amerika!
Gott erhalte die Republik der
Vereinigten Staaten. "
Euer Freund
Philip Francis.
KAPITEL L
Wie gewkse Narren die Welt in
Brand steckten.
Vor fünf Jahren steckten ein
paar grosse Dummköpfe die Welt
in Brand. Sie glaubten damit eine
grosse Tat zu begehen, was allein
schon beweist, wie dumm sie wa
ren. Die Männer, die anscheinend den
Krieg herbeiführten, waren Zar
Nikolaus, Kaiser Franz Josef, Kai
ser Wilhelm, der Kaiser voa Ja
pan, der Präsident der französi
schen Bepublik, die Könige von
Grossbritannien, Belgien und 8er
biender Zar von Bulgarien und
der Sultan der Türkei. Diese
Männer waren aber ämtlich
Werkzeuge in der Hand ge-
schickter Manipuleure. '
Nach einiger Zeit führten die
Könige von Italien und Rumänien
ihre Völker in den Krieg. Diese
Könige handelten und schacherten
mit beiden Kriegführenden tiud
verkauften ihre Völker tatsächlich
an den Höchstbietcnden. Und
schliesslich führte Präsident Wil
son das amerikanisch Volk in den
Krieg. , .
Jede Regierung tat Ihr Aeusser
stes, ihr Volk in Kampfstimmung
zu erhalten das will heisecu, in
einer Gemütsverfassung, die
Wahnsinn grenzt, weil man all ;
(mein beobachtet hat, da ein i
Von Philipp Francis
Mensch, der kampfwütig ist, nicht
vernünftig denkt, noch vernünftig
mit sich reden lässt Und wenn
die Völker einmal dazu kämen,
ruhig nachzudenken, so würde es
schwierig sein, sie so zu erregen,
dass sie sich gegenseitig umbrin
gen und an einem derartigen blu
tigen und törichten Geschäft noch
ihre Freude haben.
Der Methoden, deren .man sich
bediente, um die verschiedenen
Völker aufzurütteln, gab es viele,
aber alle hatten denselben Zweck:
Furcht, Ekel und tätlichem Hass
in erwecken.
So wurde den Völkern Deutsch
lands und Oesterreichs ständig er
fühlt, wie tapfer, hochherzig und
hejdonhaft ihre Soldaten wären,
und wie grausam, tierisch und ge
mein die Soldaten des Feindes wft'
ren; und die Völker in Grossbri
tannien, Frankreich, Italien und
Amerika . hörten dieselbe Ge
schichte von der Tapferkeit, der
Grossrnut wd dem Heroismus
ihrer Soldaten und .der Wildheit,
Grausamkeit und Vertiertheit der
feindlichen Soldateska.
Viele Millionen ehrlicher, aber
leichtgläubiger Leute in Deutsch
land glauben noch fest daran, dass
die britischen, französischen, ita
lienischen und amerikanischen
Soldaten allgemein Gefangene er
mordeten, und Zivilisten, Männer
wie Frauen, vergewaltigten und
misshandelten, und sich wie Wilde
benahmen; und Millionen ehr
lieber, aber leichtgläubiger Leute
in Amerika glauben noch immer
fest daran, dass die deutschen Sol
daten Babies auf ihre Bayonette
spiessten, vergewaltigten Frauen
die Zunge und die Brüste aus
schnitten, Gefangene folterten und
sich wie Wilde benahmen. Ein
Wunder ist es schliesslich nicht,
dass anderweitig kluge und intelli
gente Leute sich von den Schandtaten-Erzählern
vollständig hin
ters Licht führen liessen, denn so
lange die Welt steht, ist sicherlich
noch nicht in solchem Umfange
nnd unter Aufwendung von soviel
Geld nnd Hühe gelogen worden,
wie wahrend der letzten iünl
Jahr.
Dass die Deutschen in dieser Be
ziehung von don Briten vollstän
dig in den Schatten gestellt wur
den, lag weder in ihrer Ansicht,
noch lag es daran, dass sie sich
nicht genügend bemühten; die Ur
Bache ist vielmehr, dass die Briten
geschickter waren und län
gere professionelle Erfahrung hat
ten. Auf ihrem eigenen .Gebiete
sind die britischen Propaganda
Fabrikanten längst unerreichbar
gewesen. Zu verschiedenen Zeiten
ist es fler britischen Propaganda
gelangen, die Welt dahin zu brin
gen, nach einander die Spanier,
die Hollander, die Franzosen, die
Belgier und die Türken zu verab
scheuen, und wenn es in Zukunft
ihren Interessen förderlich sein
würde, so würden sie uns
Amerikanern denselben
Dienst erweisen. v
Selbstverständlich wurden von
allen Kriegführenden furchtbare
Grausamkeiten begangen. Der
Krieg wurde von Anfang an mit
furchtbarer Grausamkeit geführt.
Er begann mit einem rücksichts
losen Einfall der Deutschen in Bel
gien, em eine rucKsicmsiose
Blocjcade Deutschlands t und der
neutralen Länder durch die Briten
auf dem Fusse folgte.
Dia Briten fahren stets gegen die
Fransn nnd Kinder nnd die alten,
schwachen Kinner das Feindes
Krieg. Ais Walle bedienen si sich
des Enngers, dtr grausamsten
Karter, die einem sunschlichan
Wesen zugefügt werden kann. In
dem sie dl Fransn, Kinder und
Babies des Feindes martern und
langsam in gransamer Welse tu
Tode qcSlen, versuchen die Briten
den Mut nnd die Entschlossenheit
der Soldaten des feindlichen Vol
kes Im Felde zn brechen.' -
Die Engländer sind selten er-.
folgreich in einem ehrlichen
Kampf zu Lande gewesen, sie
Bind selten ohne Alliierte ins
Feld gezogen und liessen dana
hauptsächlich ihre Alliierten
mit den Soldaten des ieinues
kämpfen, während sie dafür
sorgten, dass die Frauen und
Kinder des Feindes durch eine
Blockade zur See dem Hungertod
anheim sielen. Eine sehr helden
hafte Art der Kriegführung ist das
nicht, es ist aber eine fürchterlich
wirksame Methode, so grausam
und entsetzlich sie ist.
. In dem wilden Krieg, der jetzt
geendet hat, haben1 die Briten so
viel deutsche Frauen, Kinder und
Babies durch Hunger umgebracht,
dass der Geist und Mut der deut
schen Soldaten schliesslich gebro
chen wurde. Jänner, die mann
haft ihre eigenen Leiden ertragen,
können ihre Mütter, Frauen,
Schwester und armen kleinen
Kinder und Babies nicht leiden
sehen. Es gibt einige Engländer,
die sich dieser AN der Kriegfüh.
rung (anstatt feindlicher, Soldaten
Frauen und Kinder zu töten)
schämten und Mannes genug wa
ren, dies öffentlich zu erklären.
Der grosse britisch Schriftsteller,
Georj Bernard Shaw, schrieb in
einer Besprechung des Untersec
bootkrlges und der Kriegführung
durch Aushungern:
"Ich trag kein Verlangen ein
Baby nmznbrlngen, aber wenn Ich
eines nmznbrlngen bitt, würd
ich es lieber mit einer Bomb odet
einem Torpedo tun, als s verhun
gern zn lassen."
Krieg ist ein gemeines, brutaie.
schmutziges Geschäft, und eine sei
ner Wirkungen Ist, dass das Volk
daheim mit einer Art wilder Mord
lust erfüllt wird. Männer umi
Frauen, die sonst lieb und gutherzig-sind,
weiden sich an der
Erzähl uns? von Leiden und Ge
metzel. Dia Volksstimmung und
auch der Einzelne werden unfähig,
noch vernünftig zu denken. Be
amte und Privatleute werden in
j gleichem Masse- Opfer dieses
Wahnsinns. Die' Zeitungen sind
voll der absurdesten Geschichten,
die von Jedermann mit kindischer
Leichtgläubigkeit verschluckt wer
den. Und wenn diese Verrücktheit
ihren Höhepunkt erreicht hat, wer
fen die Leute ihr Geld zu Billionen
fort, lassen dfb normalen Indu
strien im Stich, um sich dem Sport
des Totschiagens und Zerstören
zu widmen, bringen ihre freie Zeit
damit zu, ich selbst in Wut und
Raserei zu versetzen und beneh
men sich genau wie die Insassen
eines Tollhauses. Es Ist die er
staunlichste und schmerzlichste
Erscheinung, die uns das Men
schenleben in seiner Gesamtheit
bietet
CAPITEL II
Bas Spiel, das in Amerika Betrie
ben wurde.
Wenn Völker kriegstoll werden,
so gibt es doch immer ein paar
Männer, die sich ruhig Blut be
wahren. Einige von ihnen sind
verschlagene, habsüchtige Men
schen, die während der allgemei
nen Verrücktheit haufenweise Geld
verdienen, einige sind gewissen
lose Demagogen,' die durch den
Sturm in Amt und Würden getra
gen werden, und andere sind Men
schen, denen dio Verrücktheit
ihrer Mitmenschen Mitleid in
flösst undl die versuchen, den
Wahnsinn durch Vernunft, guten
Rat und weise Mässiguug zu be
schwören.' Die erstgenannten werden schnell
reich, die zweitgenannten bekom
men Aemter. Die dritte Art wird
in gemeiner Weise geschmäht,
manchmal vom Pöbel angegriffen
und misshandclt, und häufig von
DistriktsanwäJtcn, Geschworenen
und Richtern, die sämtlich tempo
rär genau so wahnsinnig und, un
gerecht, wie die Mobs sind, in'i
Gefängnis geworfen.
Selbstverständlich sind nun alle :
Manne? dieser Sorte Kaiser, Kö-;
mge, Premiers, Präsidenten, Gene
räle, Admiräle, Diplomaten, Poli
tiker, Finanziers und ihre Gefolge
die Nutzen vom Krieg haben,
darauf versessen, zunächst diesen
Wahnsinn im Publikum zu e r
zeugen und dann das Volk in
dieser Gemütsverfassung zu er
halten. , Und dies schlechte
Werk wird durch jene Methoden
falsche Berichte zu verbreiten;
In flammenden Worten an die be-
sten und niedrigsten Leidenschaf
ten der Menschen zu appellieren;
wahr Nachrichten und ehrliche
Meinungskusserungen zu unter
drücken, Fälschungen. Verdrehun
gen, Vermeimlichungen und direkte
niederträchtige Lügen vollbracht,
die wir unter dem Wort "Propa
ganda zusammenfassen.
von dem Augenblick an, da der
Krieg in Europa ausbrach, lies
jede Regierung ihre Propaganda
Maschine Ueberzeit arbeiten; und
während überhaupt kein neutrales
Land der Tätigkeit der Zensoren
und Lügenfabrikanten entging,
war unser eigenes Land das beson
dere Feld, in dem sie sich gegen
seitig den Bang abliefen. Deutsche,
österreichische, britische, französi
sche, russische, belgische und ser-
bisch Propagandisten alle ar
beiteten sie wie die Bienen, um In
Amerika Stimmung für sich und
gegen ihre Feinde zu machen.
Der Zwick der deutsch
Propaganda war In Amerika
Stimmung für strikt Neu
tralität zn machen.
Der Zweck der Propaganda der
Alliierten war, di Vereinigten
Staaten in dsn Krieg gegen
Deutschland mit h 1 n I n i o
lbn.
(3KlfCtUR4 (011t.)
EoüSIub und AoMspiiiche sind ifü?,
OStr toren C5Znhe!f die Welt dcrg!ssen
Hot, sich ihr: Vcrsaffki zu merken.
Zit nur cuUiEt an Freundschaft nicht,
in es nicht versieht, ein Jjiind 3 s"n.
Wi! iS Macht. W',e gut wär? c!
doch, wenn Zischt ciilch pe!S Wissen
teil.
Tie arme Serie, die aus einmal n
Sticht den Menschen lcin Toin, so
läuft tt in dir Nesseln.
X Vheit sagt: gestatten Q't, dib
ich glich dorstcllk. ich iia die Aus
l!!Izt,ii:
JtfSrft sin, gehst ant.
ZltA' 5:?und im fyiuL
ÄWsW
"Fröhliche Weihnachtenl"
Wie froh diese Botschaft sw Lieben drüben kling, ivirvk
Btttitkn Si ihnen ei wirkliche ril,achtöfcst
da, erste, da, sie in fünf lavstk Johrkn hoben wrrdkn. Sche.
kk Ci, Ihre Lirbe etwa,, iva, sie schr nötlg.habe et
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