Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 19, 1919, Image 6

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K.1C v
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Roman in zwei Bänden von Fritz Aauthner.
1
to44itt4ti.t,i4,i,,ti,4,4i.4
(29. Fortsetzung.)
vErt seiner Stube fand van TeniuZ
' einen Brief. Mariannens Handschrift.
Ein Lohndiener aus dem Hotel hatte
i- iqn georaqi.
Mein einnaaeliebier freund!
ES ist nicht möglich. Du kannst und
darfst so nicht von mir gehen. Ich
lann es nicht glauben, daß eine gren
zenlose Hingebung von Jahren, da&
eine treue Aiede ohne Wanken und
Schwanken so endigen soll. Robert,
wenn Du mich so verlassen kannst,
dann hast Du mich elend getäuscht,
dann haben wir uns Beide belogen,
dann wäre es besser, wir hätten uns
nie gesehen, und ich hätte in meinem
fiTmf TVrtsait t-wl-t V& t
um vitu,wi -utilt ui;ic UUlCJ
geglauor uno.geyom. vag Du mich
liebst. Verächtlich bin ich Dir erschie
nen und noch verächtlicher erscheine ich
Dir vielleicht heute. Ich habe keine
Scham vor Dir, denn ich liebe Dich
besser als Du mich. Ich sage Dir
yeutt w gestern, ich bin Dem. ich
liebe Dich, ich kann und will mein e
den n:cht denken ohn Dich, und ich
bitte Dich, fei großmüthig, nimm
. mein Geschenk an! Ich erwarte Dich
ooer e:n gutes Won von mt.
.Mein einziges geliebtes Herz, ich
liebe Dich! Aber auch das muß ich
Dir sagen r diesem Brief, und wenn
ich Küßte, daß jedes Wort mein To
dtzuriheil ist. Ich ändere meinenEnt
schluß nicht. Die ganze Nacht habe ich
mich selbst gefoltert, um mir daS zu
. i . ' c . i -j ... . . r n r
rnnriBcn, ivas vu i?Tianqii, aoer icy
kannS nicht. Du irrst nur, wenn Du
glaubst, das habe etwas mit der Liebe
zu Dir zu thun. Mit Leib und Seele
bin ich Dein und schenk mich Dir mit
Leib und Seele und weiß dabei nur,
daß ich mein Kind zu schützen habe
gegen meine Liebe zu Dir. Das thue
ich, weil ich so handeln muß.. Und
wenn ich damit mein Leben zertrüm
inert habe.... aber nein, das wird
nicht geschehen,, Du wirst wiederkom
men.
Dein, in Schmerz unb Liebe im
mer Dein! Marianne."
Ban Tenius ließ die Hand mit dem
Brief auf den Tisch niedersinken. Sein
Kopf schob sich schwer vor. Die Adern
aus feiner Stirn fchwollen an, und
der Mund verzog sich wie zu einem
Fluch. Dann zerriß er die. Blätter!
in kleine Stückchen, warf sie m den
vi . .. L (.;. r- " t
Papkerioro uno -egic naz an cm
Schnibtifch.
.Meine Theuere!"
Er 'zerriß das Blatt und fing von
Neuem an.
Innig verehrte Frau Baronin!
Ich habe zwischen uns eine Mauer
aufgerichtete Ich bin Ihrer nicht werth.
Sie würden mich nicht mehr sehen wol
len, wenn Sie wüßten, wozu mein
Zorn mich gebracht hat.
Sie irren, wenn Sie geglaubt ha
den, oder wenn Sie nach dieser Erklä
rung glauben, meinen Gefühlen für Sie
Ware Luge beigemifcht gewesen. N;m,
innig verehrte Frau, ich habe Sie ge
liebt, so echt und so tief, wie Sie es
nur in Ihren stolzesten Frauengedan
kea wünschten konnten, v
.Hätte ich Ihren Einfluß nicht für
$ und unabänderlich genommen, ich
hätte um Sie gekampft. Sie haben
gegen mich entschieden. Sie haben den
Mann in mir auf's Schwerste beleidigt.
Sie haben mich durch diese Beleidigung
gezwungen, zu überlegen. .Ich bin kein
verliebter Müßiggänger, dem Das. was
Sie mir fchenken wollen, feine Ehre er
setzen, seine Arbeit heiligen, sein Leben
adeln kann. Wir sind wirklich von ver
fchiedener Rasse.
.Leben Sie wohk, verehrte Frau,
und glauben Sie einem ernsten Eide,
daß Sie sich des Mannes nicht zu scha
men brauchen, dem Sie so verächtlich
Ihre Hand entgegen, gestreckt, haben!
Leben Sie Wohl, ich kann mich kaum
von Ihnen , trennen. .nicht, einmal in
diesen Zeilen. Leben Sie wohl, leben
Sie wohl!"
Ban - Tenius unterschrieb feinen
Brief, adrefsirte und sandte ihn durch
einen Dienstmann in's Hotel.
Der Dienstmann kam nach einer
Stunde, zurück und brachte eine Ant
wort. '" "
.In dieser furchtbaren Stunde weiß
ich nichts. Ich muß nur sagen was
ich thun will, und was mir durch den
Kops geht. Ohne Rücksicht auf mich.
DaS ist das Letzte., .
' .Ich verlasse noch heute Berlin. Ich
habe den Plan, in Dresden zu leben,
entweder mit- meinem Knaben oder
doch in seiner Nähe. Ich weiß noch
eicht. In Dresden werde ich zu finden
sein. Denn das ist ja. was ich in die
ser furchtbaren Stund? sagen muß.
Ohne Rücksicht auf mich. Mein Leben
ist ja entzwei. Jawohl, entzwei. WaZ
üchl meinem Knaben gehört, daS bt
Zvahre ich ohne Abzug, ohne Rückhalt
für einen Andern auf. Ich werde ihn
erwarten. Ich weiß ja , ich werde
warten.
ir .Und noch eins. Ich glaube .Sie zu
t erstehen. Die Männer sind ja so rück'
sichtZles. so hart! Ich glaube Sie zu
verstehen, und ich achte Ihren Willen.
Und dämm immer noch . a
Ihre Marianne.
j.Tenlen Sie nicht schlecht von mir!
Was S mir schrieben, daß Die mei
rer nicht werth sind, das habe ich nickt
klesen. nicht verstände. Noch eine Ntte
ich en Gu ':tx& sich
1 1 4 j ,,,,,,, h
a f t.
leicst getreu: tragen Sie Ihren
Schmerz, wie ich ihn trage. Aenig
stenS nicht gemein wollen wir werden,
wenn wir schon unglücklich sind. Leben
Sie wohl! Und auch ich weiß nicht, wie
ich mich trennen soll von Ihnen. Und
darum glaube ich nicht, daß es unser
1. 1.1.3 ttr ...i ?n m " 1
MiOll isi.
.': Neunzehntes Capitel.
Marianne hatte sich bei Dresden
niedergelassen, und hatte ihren Sohn
oorr wieder in seiner Schule unterge
bracht.
Sie suchte in dem stillen Vorort der
ruhigen ktadt keinen Verkehr und löste
aumaiig auch die Beziehungen zu den
wenigen Berliner Bekannten. Nur
mit der Tante wechselte sie regelmäßig
rse. Gie lyeitte dem teilnehmen
den Fräulein alles Wichtige und Un
wichtige aus ihrem Leben mit und las
die ausfuhrlichen, zwölf bis sechzehn
Seiten langen Antworten stets mit
aufmerksamer Erwartung durch. Aber
die Stiftstante hielt sich immer nur
an den Gegenstand, den Mariannens
Brief ihr gegeben hatte, und aedackte
des Rechtsanwalts mit keinem Wort
und mit keiner Anspielung. Es war
nicht unmöglich, daß die alte Dae
den Freund der Ossendorf's wirklich
okrge,ien yane; es war aber auch mög
lich. daß sie einen Groll aeaen ibn f
wahrte. Jedenfalls hütete sich Maria
ne, naen iym zu fragen.
' Einmal schrieb Vetter Richard einen
drolligen und unklaren Brief. Lieu
lenanuich und galant, ein wenig jun
kerlich und doch im Grunde treu und
herzlich. Durch die Abreise der in par
lameniarifchen Ausdrücken nicht genug
zu prnzenoen Mouline set er. der Bet
ter Richard, ein wenig verrückt gewor
den. und mit ihm die berühmte mathe
matisch Geographie, die ihn beim Exa
men schon so bedrückt habe. Die ge
mäßigte Zone sei südlicher geschoben
worden. In Berlin friere es. An der
Rousseauinsel werde man das aanze
Jahr schlittschuhlaufen können. Auch
seien schon Eisbären und Eidergänse
dort gesehen worden.
Die schone Cousine solle niöit ütratU
seit, daß sie durch den Zufall der Welt
geschichte den Namen Ossendorff trage.
T;9 f.; rj,i:.s.i:j. a.
Das sei schließlich ein Ereigniß von ei
Niger eveukuna. Wer immer das
ideale Glück gehabt hätte, denselben Na
men in dieses Commißjammerthal mit
zukriegen, der werde eifersüchtig über
der stolzesten Beute des Geschlechtes
wachen, und die Stiftstante sei eigent
lich, wenn man sich Mühe gebe und von
ihren chruuen avjehen lerne, doch
keine, völlig' und 'heillos verdrehte
Lschrauve. uevrigens und erstens- und
letztens heiße einer der vielen Offen
dorffs Richard, und der werfe sich der
schönen Cousine unter allen Umständen
zu Füßen und sei im äußersten Noth
fall bereit, als Ritter Anna Maria's
jede gewünschte That oder Dummheit
zu begehen. Im Ernst und im Scherz.
Dann kamen noch Notizen über Ka
meraden über Avancements-Berhält
nisse und Anspielungen auf eine hüb
sche Berlinerin, deretwegen die bevorste
hende Wintersaison, erträglich werden
könnte und die wenigstens blonde Haare
habe.
Marianne antwortete freundlich und
munterte den luftigen Verehrer zu der
nünftigen Briefen auf. Vetter Richard
schrieb aber kein zweites Mal.
Marianne verkehrte einzig 'und allein
mit Frau Krieger, die ihr chre Ersah
rungen mit Wölfi und mit andern
Knaben seinesAlters anvertrauen muß
te, und von der sie sich zuerst Pädagog!
sche Werke und dann andere gedanken
.reiche Bücher ausbat. Ihr Mann
und van Tenius hatten sie, mehr als
Marianne selbst geahnt hatte, an gei
stige Bedürfnisse gewöhnt, und sie em
Pfand den Verlust täglich, wenn sie die
Zeitung las und Niemanden hatt:,
den sie nach Unverstandenem fragen
konnte.
, Sie las die beiden Berliner Zeitun
gen wieder,. die sie in Charlottenburg
gehalten hatten. Das gemäßigt conser
vative Blatt, in dem die ' milie Offen
dorff ihre Familienanze ' einzurü
cken pflegte, und das klein- demokrati
fche Blatt, zu dem vän Z -ui wohl
einige Beziehungen unierhi,, '.. Ossen
dorff hatte dieses Blatt dem !echtsan
walt zu Liebe abonnirt und weil es
die zuverlässigsten Angaben zu )m Ge
genstande ihrer gemeinsamen wissen
schaftlichen Arbeit brachte. Dar, ' hatte
Marianne auch von Zeit zu Z. den
Namen van Tenius gefunden, die ?äu
figer, als in der anderen Zeitung. Ge
rade die Processe, die der Rechtsan. t
als Vertheidiger von Arbeitern füh
wurden dort gewissenhaft reaistrirt u
über seine öffentlichen Vorträge wur.
eingehend berichtet. Dieses Blatt nu
jtuonte sie aufmerksam,
Sie suchte
täglich nach seinem Namen. Das Blatt
kam regelmäßig in der Mittagsstunde
an, und Wölfi, der zur selben Zeit aus
der Schule zurückkehrte, hatte sich oft
darüber zu ärgern, daß Mama in die
dumme Zeitung schaute, anstatt sich sei
ne wichtigen Vormittagserlebnisse er
zählen zu lassen.
.Steht denn wenigstens wa! von
Pava drin?" fragte er einmal.
Wirklich stand kurz nach dk? Ueber
sikdelung etwas von seinem Papa drin.
Ter so fürchierüch verunglückte Major
von Ossendorff habe kurz vor seinem
i tragiichenEnde ne bedeutende Summ
für die Erforschung und Heilung ge
wisser socialer Schäden auf dem Ge
biete der Berufskrankheiten bestimmt
und der bekannte Rechtöanwalt van
Tenius sei nun an der Arbeit, die
Zinsen deö ansehnlichen Vermögens
im Sinne des großartigen Aristokra
ten. daß heißt dieSmal im demokrati
! schen Sinne, dauernd zu verwenden. ,
uicananne las dieNotii und gedachte
mit inniger Rührung jener Stunde.
Wie herzlich Wolfgang wieder gelacht
hätte über den Stil dieser Zeitung!
notiz! Und ob er wohl mit ihr zufrie
den wäre?
Anfang November brachte daS Blatt.
aber auch die konservative Zeitung,
zweimal den Namen van Tenius. In
dem Mordproceß von Weftend. in dem
bekanntlich der Rechtsanwalt van Te
nius die aussichtslose Vertheidigung
des polnischen Angeklagten führe, sei
es endlich zum Abschluß der Lorun
tersuchung gekommen. Die unausge
setzten Bemühungen der Criminalpoli
zei seien vom Erfolge gekrönt worden,
man habe endlich die Geliebte und Mit
schuldige deö Polen hinter Schloß und
Riegel. : ,
Wenige Tage später hieß cs in bei
den Blättern gleichlautend:
.Wir müssen unsere Nachricht über
den Mordproceß von Westend dahin
erganzen, daß eö gelungen ist. diejenige
Zeugin zu eruiren, welche den Ange
klagten oder dielmehr Verdächtigen ent
lasten sollte, welche aber der Polizei zu
nennen er ncy hartnäckig weigerte. Das
verwahrloste Mädchen, eine Fabrik
beiterin aus Charlottenburg, ist nun
dem Untersuchungsrichter vorgeführt
worden und hat so unwesentliche An
gaben gemacht, daß die Voruntersu
chung abgeschlossen werden konnte. ES
war eine durchaus unhaltbare Annah
mc, daß diese Zeugin verhastet worden
sei. Die öffentliche Verhandlung wird
eine der Sensationen der nächsten
K?chwurglchtsperlode bilden, und
zwar wird der Mörder von Westend
kurz nach den. Weihnachtsferien die
Anklagebank betreten. Das beleidigte
Rechtsgefühl unfcrer Residenzstadt
u. f. w.
Marianne legte das Blatt träume-
lisch fort. Bis dahin gab der Ge
liebte kein Lebenszeichen von sich. Das
schien ihr gewiß. Aber dann im Ja
nuar, wenn diese Last von ihm genom
men war, dann mußte es anders wer
den. ' Er hatte diesem Proceß ein so
lebhaftes Interesse entgegengebracht.
Marianne wollte die Verhandlung auf
rnerksam verfolgen.
Wolft stürmte mit semer Bücher
mappe herein und hatte über eine
Schlacht mit einer anderen Klasse zu
berichten.
Mama. Du hörst nicht zu! Was
hast Du schon wieder mit Deiner dum-
men Zeitung?
.Da steht etwas vom Onkel
Rechtsanwalt. . Den haft Du doch auch
iito:
Wen? den?' Na ja. Mama, steht
denn in der Zeitung auch etwas über
Rechtsanwalts? Was steht da? Ist er
gestorben?"
.Nein Wölfi. Du kannst ja lesen."
Wölfi duchstabirte die letzten Zeilen der
Notiz, in denen van Tenius .einer un-
serer schneidigsten Juristen" genannt
wurde, und sagte dann:
.Ich sage Dir. Mama, Papa war
ausend Mal schneidiger. Wir haben
Einen in der vierten Klasse, dessen
Papa ist Rechtsanwalt, und der geht
krumm und hat kein Haar auf dem
Kopf, sein Papa, verstehst Du?".
Aber fo in doch Onkel van Ternus
nicht."
Der! Der ist auch ein Freund von
Papa gewesen, und ich sagte Dir,
Mama, der ist gar kein rechter Rechts
anwalt." Marianne gab Wölfi einen Kuß auf
die trotzigen Lippen und noch einen
auf die Fläche feines rechten Hand
chens, auf die kleine. Narbe; aber was
in der Zeitung über van TeniuS
stand, das zeigte sie dem Knaben nicht
mehr.
Kurz vor Weihnachten wurde fein
Name wieder genannt. In dem radi-
kalen Blatt, sehr ehrenvoll. Ein lan
ger und ohne die Hilfe der gelehrten
Männer schwer verständlicher Artikel.
So viel begriff Marianne nach zweima
igem Lesen doch, daß ,hr Freund sein
große wissenschaftliche Arbeit nun be
endet hatte, und daßsie wenigstens bei
den Gleichgesinnten mit Auszeichnung
aufgenommen wurde. Eine ndlos
ange Annerkennuna zu dem Artikel
wiederholte den Titel und kritisirte daS
Werk. Der Verfasser habe mit großem
Fleiß und mit bisher unerreichter ten
denziöser Objektivität alle statistischen
Thatsachen über die Abnutzung mensch
icher Arbeitskraft gesammelt und seine
Resultate auf nicht weniger als 235
Seiten zusammengestellt, die nichts ent
hielten als Tabellen und-Ziffern. Es
nur einem Fachmann möglich, die-
fes Buch zu studiren. Lesen lasse eS
sich nicht. Den Tabellen folgte nur ein
knapper Druckbogen Text. Er enthalte
: auf Grund fast durchaus officieller
Zahlen ein neues sociales Programm.
:r stelle den Staat vor das Dilemma:
A?form oder Revolution. In dem Ar
:?el selbst war dann, ohne daß van Te--ins
weiter genannt wurde, seinGrund
?darzke paraphrasirt.
tzrtstzng j,!gt.)
Auch ein ÄrteHlloser.
Arbeitn: Haben Sie keim Beschafti
ung für mich? Ich lause schon
Wochen lang umher und kann keine
find. Rentin? Ja. liebn
Mann, gebt ek ich hab
auch iSi.mm X il-J
Tägliche Omaha Tribun
Von! agdm Zlscr.
Von Paul H. Ortmana.
Pochle reichte die Zigarren hoc
UNI, und nachdem wir ui.s alle be.
dient hatten, machten wir es uns
bequem. DaS allzu reichliche Tiner
vcrsctte uns i jenen Zustand, den
der Italiener so hiibjch cls bai
Tolce far uiente bezeichnet. Ni,r
der allzeit korrekte HanS Hanke, der
sich wahrend seines langjährigen
ÄufcnthaltcZ in Nußiand eine gcra
dezu slawische Höflichkeit angeeignet
halte, hielt es für nötig. Poehle zu
rerjichern,' daß sein Tincr wieder
mal vorzuglich gewesen sei. Poehle
war nämlich ein doppeltes Weine.
SU genialer Pianist und Mufikpä'
dagoge war er längst allgeniein an
erkannt: seine Genialität in Koni
ponieren wahthast lufullijctcr Lie
lsmahle wurde jedoch nur von dem
kleinen reis der Intimen nach (Äe
l,ühr gewürdigt. Eigentlich hieß er
Äldert Pohlinann, aber jeine
freunde naiinlen ihn mit zcntlicher
Vertraulichkeit Pachte. Er pflegte
ron Zeit zu Zeit seine guten
Freunde, Journalisten uno Musiker,
u einem von chm selbzl tiereitcten
Mahle einzuladen, und diese Sym
pofien waren jedesmal für bit samt
lichcn Teilnehmer ein wahrer 0)e
nuß.
Wir saßen eine Weile zchweigend
zusammen, bis schließlich Mcuyias
Elaudius eigentlich hieg er Ctau
dius Maddcn, seine oünenhafto
Gestalt aus dem Ccjscl eM'orreckte
und uns eine komische Geschichte zum
besten gab, die ihm eine seiner Schü.
lennnen erzählt hatte. Tiejz junge
Frau wohnte draußen auf ön La
dc, und einer ihrer Nachvorn, ein
Farmer, hatte sich von einem Me
dium um eine stattliche Summe be
schwindeln lassen. Die Seherin hatten
ihn zu überzeugen gewußt, daß auf
ji-iiicr Farm ein Schag vergraben fei,!
Un er mit ihrer jachbersiändigenj
Unteritutzung Heden könne, und dabei
hotte sie ihm so nach und uach das
(Selb aus der Taiche zu locken ver
standen. Wir alle halten die Geschichte
turz in der Zeitung gelesen, aber
Mathias berichtete sie uns jetzt mit
allein Einzelheiten, wobei er sie in
der ihm eigenen witzig noiiischen
Weise auszuschmücken verstand.
Naturlich kamen wir dann auf den
Spiritismus zu reden: und jede?
wußte irgend , eine Geschichte über
Ecistcrbejchwönttilz, Hypnose, Tete,
pathie und ähnliche Tinge beizu
steuern. Es stellte sich herau,s, daß
teiz all diesen . übernatürlichen Er
jcheinungen auZgesprochea skeptisch
gegenuberslanden. Nur unser Gast
c,cöer war augenscheinlich anderer
Ansicht, und nachdem wir alle unsere
Zeishcit ausgekramt hatten, erklärte
er, er wolle uns eine mertwürdige
Gegebenheit aus seinem, eigenen e
ben erzählen, die vielleicht geeignet
Ki, unsere Ansicht über desgleichen
CT'tt,lrt 111 X.SrtM
A. Iliyv g UlIVLlll.
Zu nächst zeigte er uns eine Photo
graphie, die osfenbar schon recht alt
toar. ie stellte einen junger. Mann
mit reichem ockenhaa, einem echten
teutonischen Künstlerkopf und ofse
neu synipathischm Augen vor.
mein Freud Gustav
Schulte, begann Poehle seinen Ae
richt, er ist schon lange im Äusiker.
Himmel, und wie er gestorben ist,
das will ich Euch erzählen. Gustav
und ich hatten uns aus dem Konser
rntorium in Leipzig kennen gelert.
Später trafen wir in New )ork wie
der zusammen. Damals mitn ge
diegene musikalische Akte im Variete
uoch seltener als heutzutage, und da
die 'Theatermagnaten zu jener Zeit
noch einen unbegrenzten Respekt vor
den deutschen Musikern hatien, so
im es uns nicht schwer, einen sehr
oorteUhastcn Liontralt bei einun erst
klassigen Baudeville'Cireuü zu be
kommen. Ich spielte bu Piano
und Schulte die Geige, und wir hat
ten uns einen Alt zusammenaeilellt.
der sich zwanglos in das Programm
eines VarieteAbends einfügre, ohne
daß wir unserer Künsllerschast etwas
zu vergeben brauchten. 9Ut seinen
urdeutschen Namen mußte Schulte
ändern. Ter cülaewaltigo Beherr
jcher des Varieteö tauste ihn Gustave
Tedesce, da er überzeugt n-ar, daß
das amerikanische Publikum ihn den
simplen Schulte niemals verziehen
werde. Uebrigens hatte der Mann
recht. Das Publikum ist ein großes
Kind, und wer Erfolg haben will.
mug mit dieser Tatsache rechnen.
Die beiden Jahre im Variete ge
hören zu den fidelsten meines Le
lens. ' Viel ernste Arbeit haben wir
allerdings nicht geleistet, der wir
lebten iust'g wie die Finken. Wir
rerdicnten eine Menge Geld, unser
nfial ,,..! ty.i
U tylllfc UVILUU, 11UV ll'll 11117
mit allen Leuten oertcnaeii und uns
niemals aus Neidhammeleien und In.
triguen einließen, so ivaren wir bei
c.llen Zunstgenossen wohl' celttien,!
Im ganzen Elrcuit nannte N'an uns
The Manager's Pcts". worauf wir
UNS nicht zu wenig zu G:ito taten.!
- Wahrend innerer zweitm Saison
r.mttcn wir einmal drei ciqc un
tjg j Tan Antonio. TaZ, lirgcn.
s wir in innerer tmckm.l Ttadt
j r.ur eine hatte Woche spielten, can
Antonio ist eine herrliche Stadt, die
außer ihrem spanischen Namen noch
ja manche inn'osante Erinnerungen
c.n die alte spanische Kultur bewahrt
hat. EineS TagcS erzählte unS eine
Kollegin von einem berühmten Me
dium,'daS sie besucht hatte, und von
dem sie die merkwürdigsten Aus
jchlüsse über ihre Vergangenheit und
Zukunft erhalten haben wollte. Da
wir nichts besseres zu tun wußten, so
b schlössen wir, dem Geisterseher auch
tmen Besuch cirziiMten. Wir hat
ten zwar nichi 2aS geringste Ver
trauen in seine Schergabe, aber wir
hassten ans diese Weise, wenigstens
eme mutige stunde in guter Ma
uicr totzuschlagen.
DaS Medium wohnte draüßcu iu
der Borstadt, tu einem hübschen Hau
se im Kolonialstil, das über und über
mir Grün umrankt war. Eine öl
tere Frau öjsncte uns die Tür und
suhrte uns sofort m das Zimmer des
Propheten, der zufällig keim. ande
ren Besucher hatte. Es war ein
fciner alter Herr mit vollem weißen
Haar und weißem Knebelbärtchcn,
etwa so wie man sich srühei, einen
Gentleman aus dem Süden , vor
stellte. Das einzige Ausfallende an
ihm waren die großen scharscn Au
ge. Ter alte Her empfing unö mit
ausgesuchter Höslichkeit und bat unö
Piasz zu nehmen. TaS Zimmer war
einfach und behaglich eingerichtet;
vut all dem . symbolischen KrimS
trams, mit dem solche Leute sich
g.rn zu umgeben pslegtün, war
nichts zu bemerken.
Zuerst wandte sich der Alte an
mich.- Ihr wißt, daß ich aus der
alten HansastOt Dortmund stamme.
die schon seit Jahrzehnten zu den
mächtigsten Jndustriestädtim des
deutschen Vaterlandes gehört. Der
alte Herr, beschrieb, denn auch meine
Vaterstadt ganz korrekt, die Berg
werke, und die Koksösen, die mäch
tigcn Schlote, aus denen Tag und
Nacht die rote Lohe zum Himmel
unporschlägt. . Alles das erschien
vor meinem geistigen Auge. Das
war mir nun weiter nicht aussät
Icnd, als er aber plötzlich die alte
Vehmlinde erwähnte, die am Bahn
Hof 'sieht, da wurde mir die Ge
schichte .denn doch etwas unheimlich.
Ihr müßt. Euch das e'.nmc.l vor
siellcn. Mitten im Getrieoe einer
oolksreichcn Jndftricsiadt, nmittel
bar neben dem Bahnhof, steht eine
gewaltige Linde, unter der, der Sage
i.nch vor Zeiten die Vchmgcrichte
-.er Zeit war der Baum fo hinfällig,
aß er mit Cisemtanaen und Draht-
vgeyuiie wucveik. avn ju iiici
r.i
daß er mit Eisenstangen und Drahb
izc stellen gestützt werden mußte. Und
as beschrieb mir der Alt:, der mich
me vorher im Leben geseye chatte,
und der von meiner Herkunst un
möglich auch nur das Gecmgste wis
jcn konnte, in allen EinzclheUcn. Ich
trauche Euch nicht zu versichern, daß
ich einen ungeheuren Respekt vor
der Schergabe des alten Mannes
cikam.
Nun, ich will Euch nicht mit der
Aufzählung aller Einzelheikel, hin
halten. ö'ur das will ich sagen, daß
er mir meine ganzes Leben, Bergan
genhcit und Zukunft, bis auf den
heutigen Tag in großen Zuc.en kor
nkt geschildert hat.
. Dann kam mein Freuno an die
dleihe. Auch über seine Vergangen
hcit war der Alte wohl informiert
WaZ er ihm alles mitteilte, gehört
nicht zu meiner Geschichte, und ich
branche cs hier nur kurz u erwä'h
um. . Unter anderem erzählte er
ihm, daß er im nächsten Jahre nach
Teutschland reisen und seine Braut
heimfuhren wolle, was, wie ich wohl
wußte, den Tatsachen entsprach.
Plötzlich schlug der Alle die Au
gen, die er bis dahin geschlossen ge
holten hatte, groß auf. Ec blickte
meinen Freund fchars an und fragte:
Wollen Sie alles wissen?
ewin, - aues. tagte mein
Freund leise, und ich konnte wohl
merken, daß beide stark ercegt wa
reu.
Tann, sagte der Alte rasch, indem
er meines Freundes Hand ergrifs:
Die See wird Sie verschlingen."
Damit verließ er uns.
Als wir , beide wieder auf der
Ltraße standen, waren wir m einer
eigentümlichen Stimmung. Wir
schritten eine Weile schweigend neben
einander her, jeder mit seinen eige
nen Gedanken bechäftigt. Plötzlich
blieb Schulte stehen, stieß mit dem
Stock energisch auf den Boden, wie
es feine Art war, und sagle:
Tu, der Alte ist mir aus die 31er
ven gegangen, aber ich werde ihm
nen Strich durch die Rechnung
machen, ich werde überhaupt nicht
nach Deutschland fahren. Ich werde
überhaupt nie wieder ein Schiff be
treten." .
Er - hatte nämlich, wie der. alte
Herr ihm auch ganz richtig erklärt
hatte, die Abficht gehabt, im nächsten
Sommer nach Deutschland zu sah
rcn. ein Mädel, das dort in Treuen
auf ihn wartete, zu heiraten und
dann nach Amerika ' znrückzukehren.
5iber die Prophezeiung deö Alten
batte einen derartige Eindruck auf
ihn gemacht, daß er den Plan auf
eb. ,
Er redete sich in wabre Wut auf
den hannlosen alten Herrn hinein.
iabei versicherte er ,sortmahlend.
csir, er oie ganze m-mmw ?r mu
im Halle. Er schalt sich selbst einen I
?!?&tT; iS YrttittifrTrttiin l
WUJIUUUMIl utlliv"'f vt
und sehte mir schließlich auSeinan
der. daß dieser Fall wieder einmal
beweise, wie vollkommen oer
stand den Nerven Untertan sei, .
Bald darauf' , schrieb er seiner
Braut, daß er die geplante Europa
reise nicht ausführen, könne und bat
sie, nach New Jork zu kommen. TaS
geschah denn auch, und einige Mo
rate später wurde die Hochzeit in
New Jork gefeiert. . .
Es war eine richtige KiinsUerhoch.
zeit, bei der eine ausgelassene Lustig
keit herrschte. Tie Braut, ein rei
zendes ltind deS Nheiillandes, hatte
sich die Herzender ganzen Gesell,
schaft im Stunn erobert, und es war
wohl niemand unter all den Män
nern und Freuen, die da an der
Festtafel saßen, der dem schönen
stattlichen Paare'' nicht au? tiefster
Seele eine glänzende und glückliche
Zukunst gewünscht hätte.
Ich selbst freute mich aufrichtig
über das Glück nieines Freundes,
aber das Hochzeitssest wurde mir,
gründlich verdorben.
Bütten durch den Larm und Ju
bel der Festgenossen schlug plötzlich
eine ernste Stimme an mein Ohr,
und deutlich vernahm ich die Worte:
Tie See wird Sie verschlmgen!"
Und gleichzeitig sah ich meinen ar
men Freund, wie er, einen Ausdruck
wrcktbarer Todesangst in den Au
gen, in den Wellen versank.
Ich muß wohl masz geworoen
ein. denn plötzlich sah mich die
Braut, die neben mir saß, entsetzt
an. Aber die anderen Gäste beruhig
ten sie und erklärten lachend, daß ich
den schweren Weinen wohl allzu
stark zugesprochen hätte. Ich ließ
sie bei dem Glauben: aber es waren
nickt die Geister des Weines, i)ie
wich beim Hochzeitsmahl beunruhigt
hatten.
Kurz nach der Hochzeit fuhr mein
freund mit seiner jungen Frau nach
dem Westen: sie ließen sich in San
Francisco nieder. Es ging ihnen
sehr gut. Eine Zeit lang korrespon
dierten wir recht lebhaft mit einan
der, aber, Ihr wißt ja, wie das
acht, die Briefe wurden immer sel
tener und horten Micnuch vouenos
ouu Csch vtico noch ein paar ayre
beim Theater und ließ m.ch dann
hier nieder. Bon meinem ehemaligen
Freund und Partner hörte ich nichts
mehr; ich erfuhr nur, daß er von
San Francisco nach Galvcsiou nver
gesiedelt sei und dort in Musittrei
sm eine suhrende Rolle sp'ele. uinc
Tagest erhielt ich von einem .New
Ärktt Kollegen eine Zeitung Zuge-
ickillt. Lcy l'U'.o oarin ernt lutc
Notiz, die mit r-leistist markiert war.
Ich werde sie Euch vorlesen.
Poehle holte aus seinem Schreib
tisch ein Zeiwngöblatt und las uns
daraus olaendes vor: uaive,lon,
21. September 1900. Wie erst jetzt
festgestellt werden konnte, ist bei der
Sturmflut am v. -eptemver auch
der bekannte Biolmkun tlcr und iiro
fiklehrer Gustav Schulte, der. mich
unter dem Künstlernamen Gustavs
Tcdcsco bekannt war, unis Leben
gekommen. Er wurde in seinem
Heiin von der Flut überrascht und
augenscheinlich von den Wellen ins
Meer hinausgetragen, kein eich
kiam konnte noch nicht geborgen wev
den."
Wie ich späte? erfuhr, setzt? unser
Gastgeber seine Erzählung sort, war
Schuttes Frau bei Freunden in der
Nähe von Galveston und it so dem
Tode entgangen. Sie hat mich später
vor ihrer Rückkehr nach Deutschland
besucht. Won unserem Abenteuer m
San Antomo habe ich ihr wchtZ er
zählt. V
Ich habe oft über dieses mcrkwür.
die Erlebnis nachgegrübelt, ober ich
muß gestehen, daß ich völlig außer
Stande bin. Euch iracndwele Aus
klärung darüber zu geben. Ich habe
Euch nur die ' Tatsachen berichtet.
Wie der Prophet von San Antonio
vorausgesagt hatte, so wurde mein
armer Freund von , der See ver
schlungen, obwohl er sich nie wieder
den trügerischen Wellen anvertraut
bat. Wie gesagt, erklaren kann man
derartige Tinge nicht, ich aber bin
überzeugt ', daß es geheimnißvolle
Mächte gibt, die uns pon Zeit zu
Zeit Botschaften vom anderen Ufer
des Lebcnsstromes zukomme lassen.
Reklame. Bestes Borterzeu
gungsmittel. Auf das Erscheinen
des Bartes kann gewartet werden.
Stolz. Gemäldehändler (bei
welchem der Kommerzienrat seine
Frau tresfen will): Ihre Frau ist
noch nicht dagewesen."
Kommerz ienrat: So eine Frau,
wie meine Frau, ist überhaupt noch
nicht dagewesen!"
Seine Auffassung. Ban
kier: Moritz, laß ab von der Dich
kcrei, waS soll das sein for a Ge
schöft, wp einein die Toten machen
noch weiter Konkurrenz!
chöne Aussicht. Mutter:
. . Ich sage dir, wenn du diesen
Mann heiratest, wirst du später noch
betteln gehen!"
Tochter lschwarmenschi: Ach. da
kenn' ich meinen Adolt zu gut! . . .
da wird er gehen!"
Schwere Geburt. Was
macht denn der für ein nachdenkli
ches Gesicht?"
Xa, ist ein himioriftischer
iffjrtm teuer, Der niac,t geraoe ei
nen Wtz!" ..Ihnen l"
Mifkl kM's
Gipsbüste z reinigen
AIS ein besonders vorteilhaft er
probtcs Mittel zum Reinigen von
mit Elsenbeinmasse überzogenen
Kunstgegcnstandcn (Büsten, Reliefs.
Figuren und dergleichen) ist daS
Terpentinöl zu enipfehlru. Tie
Reinigung geschieht des starken Ge
ruches der Terpentindünste wegen
am besten auf dem Balkon am Tage.
Erforderlich find eine kleine Hand
bürste und ein Ctaubpinsel. Beide
brauchen nicht neu ?y sein. Mit 1
Pint Terpentinöl reicht man sehr
weit. Man gießt ctwaS Terpentin
öl in ' eine kleine Schüssel, taucht
die Bürste ein und bürstet die Büste
von -unten nach oben tüchtig ab: mit
dem Pinsel fährt tan in die, Ecken.,
Ist die Büste ganz sauber, was sehr
schnell geschehen ist, so wischt man sie
mit einem suubercn Tuch ob und
läßt sie ruhig stehen, dann nimmt
Nian unterdessen eine zweite Büste
zur Reinigung vor. Ist diese wie
der so weit gereinigt, greift man
zur ersten und reibt und poliert sie
mit einem weichen Tuch wieder
hmi? Mn wirk sirfi lirisridtiieii
können, mit Wie geringen Mitteln
derartige Sachen schnell wieder zuc
alten Schönheit gelangen, das In
standsetzen in den Geschäften ist ziem
lich teuer. Tie Büsten sehen wie
Niiigckauft aus, eS bleibt bei sorg
fältiger Reinigung kein Atom von
Staub in den Vertiefungen zurück.
Mittel gegen Insektenstiche. f
Eines der sichersten Mitte', .gegen
alle Insektenstiche ist einfaches Ein-1
reiben der Zchmcrzcndcn Stellen rnitV,
Salmiakgeist. Weitere Mittel find:
Ter Sast der gewöhnlichen Zwie
bel. Tie Wunde wird mit der
Schnittfläche einer halben Zwiebel
eingerieben, nachdem der Stachel des
Tieres entfernt ist. Gewöhnlich
hilft fchon Einreihen mit Salz oder
Petersilicnblättcrn. Wenn man sich
Gesicht und Hände mit Wasser
wäscht, in welchem Petei-sil:e gele
gen, würde man überhaupt von den
Mücken verschont bleiben, Um sich
gegen Mübcn und Schnack-'n zu hü.
ten, reibt man das Gesicht mit einem
Papier, auf welches man eimn Tro
pfen Aniööl gießt. Ein solches Pa
Pier kann man wochenlang leinchen,
ehe cs seine Wirksamkeit verlort.
Sehr viel wird daS Aeftceichcn mit
Salmiakgeist cmpsohlen, ioi ist der
Salmiakgeist so schnell I.ei flogen,
daß er meistens keine Wiri'nng hat.
Ebenfalls wird ein Uebcrwaschen mit
Essig empfohlen: wer aber beides
versucht hat, Zitrone und Essig, wird
die Zitrone bei weitem vorziehen.'?
Gegen Fliegenplage.
Eine Pflanze, deren Geruch die
Fliegen nicht vertragen können, ist
der Mottenkönig", der billig in
giößercn Blumengeschäften erhält
l:ch sein dürfte. Es ist dies eine bei
Kapstadt heimische Pslanze; sie hat
oegcnständige, herzsormige Blätter
und bildet einen bis 34 Fuß hohen
Strauch. Ebenfalls ist die, Rizinus
pftanze geeignet, die Fliegen durch
ihren Geruch zu vertreiben. Außer
dem kann man mit LorveerLI, do
in flachen Gefäßen aufzustellen i ?
Fliegen verscheuchen. Das e.nfach.lI
Mittel gegen die Fliegenplage 's
Zugluft, die von den Fliegen übe
Haupt nicht vertragen wird.
U m K a f f e e f l e ck e n aus Cc
be- oder Wollkleidern zu beseitige'
wendet man folgendes Mittel a.
Man beträufelt die beschmutzte
ten Stellen mit reineni Glycerin un
s streicht mehrmals mit dem Fing
oaruver. Wollsto e kann man aii
e'was reiben. Mit lautnarnim 9'V
sn wird nachgcwaschcn und die Stcl
le, noch feucht, aus der linken Seit,
'N &(Ul
gebügelt. Zur Entfernung vo
Milchkaffee-Flecken aus wollene
)!
oder seidenen Stoffen bestreickt um"
die betreffenden Stellen mit reine,
(weißen) Glycerin, wäscht lctztcrt,
dann mit laue:.-. Wasser wieder a.s
uno pianei oie Vieue aui cer.lni!-
ken Seite, so lange, sie noch fcncktC
ist. selbst die zartesten Farben wcr
den durch dieses Verfahren nicht anjj
gegriffen: das Glycerin zieht nichsi
...... tru;it( V nniri. '.. , 1
IIUI VWll JCUJIU " HilUl) llll iaj,j
sondern auch die Gerbsäure des Kak-
ftes. Am besten wird es sein.- dies
zunächst an einem kleinen Läppchc,"
zu probieren, damit man des Er
kolaes aan kicker ist. I
Fetslecken aus Tuch zu,!
entfernen. Man legt den bU
fleckten Gegenstand auf eine Unten ZY
läge von weißer Leinwand, taiichUI
einen Wattebaukck 1 ,,!v,
reibt den Fleck aus. Bleibt ein
Rand Um den Fleck herum, so W
streut man ihn djck mit Gipsmehl, i'
W,ni Kl V... i-.l-v s t.',1
j.uu.) cuucii. . wiiu vieles
entfernt. Turch borficht iies N,'f
tragen von sehr verdünntem, ger.''
zen von sehr verdünntem, gerev
imt Eurnmiarabikiim stellt man
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leider nicht mir äfotiidi, onbm