Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 21, 1919, Page 2, Image 2

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    Seite 2-TSgIiche Omaha Tribüne-Doimerstag, den 21'. August 1919.
Tüaliche iÄmaha Tribüne
THIBÜNE fCBLISHIN'G C0VAL J. PETEB, rre&idunt.
13074309 flowwd St. Telephon
Det Moinci. Im, Branch
PreiH des Wochenblatts bei Vorausbezahlung Z2.N0 daZ Jahr.
PreiZ t-e3 Tageblatts: Durch im Träger, per Woche 12y2 Cents;
M di Volt, tcl Sjraui5cja5Ia.no. cr Jahr ?ß.OO; sechs 21onote $3.00;
drei Monate $1.50. ;
Entered &s seeond-class matter
Omuha, Nebraska, ander the act of Congrcss, March S, 1879.
Omaha, kb.f Donnerstag,
Nochmals 6ic Schantnng-Vestimmung
In jicr historischen Aussprache des Präsidenten Wilson mit den Bim
dGsenatott über dm Friedens, und Völkerbundvertrag im Weiften Hauö
l,at Präsident Wilson seinen Zuhörern erklärt, daß Japan das schriftliche
Versprechen gegrben, das Schanwnggeviet zu geeigneter Zeit an China zu
riickzugeben.
Da ist eS nun interessant gu erfahren, was über diesen Gegmitand
Englands hervorragende politische Zeitung, der Manchester Guardian",
einige Tage zuvor gesagt hat der ganz offen behauptet, dah Japan das
Schantunggebict als Belohnung für den Eintritt in den Krieg bekommen
Hai, und mit keiner Silbe etwas den seiner Zurückgabe an China et
wähnt. Sein telegraphisch berichteter Artikel lautet wie folgt:
Die Cchanttlng.Bestimnmng verursacht in Amerika Unzufriedenheit.
In Amerika ist die am 'wenigen volkstümliche Bestimmung, wclcke in
England kaum beachtet wird die Cchanwng.Vcrfügung. Der Senat
ist dabei, diese Vcstimnmug zu untersuchen und zwar ist die Geschichte der.
selben nkl?t gerade angcnehnr. Nckürlich. die Japaner sagen, da die Tür
für den Handel der Welt offen gehalten würde, aber Kaufleute, erfahren
im Handel mit dein Auslande, haben keinen Zweifel, daß Schantung genau
tote eine von Japan eroberte Provinz behandelt werden wird. Sollte ir.
gend ein Engländer den Wunsch haben, sich eine Idee über die Bitterkeit
der Chinesen zu vcrschaffm. so sollte er sich die Tatsache zu Gemüte führen,
daß Schantung für die Chinesen genau dasselbe ist, was Judäa für die
Juden ist. Die Alliierten übergeben dasselbe fremder Kontrolle, als ob
es ein Sumpf in West-Afrika wäre. Weiterhin geben sie nach der Ansicht
vieler Chinesen die Uabhängigkeit Chinas preis und wie jeder europäische
und amerikanische Kaufmann in China glaubt, bedeutet dies, daß Japan
daö Monopol auf dm chinesischen Märkten erhalten wird.
So weit unsere Ansicht in Frage kommt, halten wir die Abmachung
für unwiderruflich. Sie wurde gegeben als Belohnung sür die Hilfe Ja.
pans in unserem Kampfe um Leben und Tod.. Die Stellung Amerikas
ist verschieden und- die Chinesen sind über die Erniedrigung aufgebracht,
welcher sie von den Japanern unterworfen wurden. Die Ucbergabe der
Rechte Chinas wird ihre Rache finden. Europa lehrt China, daß die
sibwache internationale Politik nur wenig Gerechtigkeit kennt. Es konnte
kaum eine schärfere Lehre in dieser Wissenschaft erteilt werden. D all
geineine Stimmung der amerikanischen Senatoren scheint die zu sein, daß sie
ängstlich sind und zögern, etwas zu unterzeichnen, dessen Jnbalt sie nicht
missen sollen. Die moralische Atmosphäre scheint nicht viel Vertrauen zu
enthalten." . "
f Der Forö-prszetz
Ter Prozeß des Detroiter Aukomobilfabrikanten Henry Ford gegen
die Chicago Tribune", ist ausgegangen, wie nach dem Verlauf der Vor.
bandlungcn zu erwarten war. Tie Geschworenen haben Ford von der Mtl
lion Dollar, die cr von dem Chicag'ocr Blatt als Entschädigung haben woll
tc, weil cs ihn einen Anarchisten genannt hatte, sechs Cent zugesprochen,
und dafür bat die Tribune mehr Vergnügen gehabt,, als man im allgemein
ncn fflir sechs Cent kaufen kann. Sie hatte sehr geschickte Anwälte. und der
präsidierende Nichter war ibr ein gefälliger Herr. Tie Tribune hatte Ford
einen Anarchisten genannt, weil er als erklärter Friedensfreund wrcr
.''.riegspropaganda entgegen getreten war. Die Million Dollar, die cr als
Entschädigung forderte, war ihm natürlich Insache. Er wollte zeigen,
das; ein Bürger des Landes, der über Krieg i$& Frieden seine besonderen
Ansichten bat, für eine verlogene, mit allen Hunden gehetzte, schmäbsüchtige
Presse nicht vogelfrei ist. Er hatte da3- Geld, einen solchen Prozeß gegen
eine große Zeitung, die ebenfalls über unbeschränkte Mittel verfügt, durch,
rühren zu können, aber auch er bat die Erfahrung machen müssen, daß ein
solches Unteniebmen hierzulande über rauhe Pfade zu gchcn hat. tic Pro.
zeßmochen find für Ford ein. regelrechtes Spießrutenlaufen gewesen, aber
euch das Vergnügen der Chicago Tribune dürfte nicht ganz ungemischt sein.
Henry Ford ist kein Philosoph, nicht einmal das, was man im allgemeinen
einen Man von Bildung 'nennt. Man schätzt in ihm den tüchtigen Ge
schästsmann, den Idealisten und Menschenfreund, und das wird man trotz
aller Versuche der Tribune, ihn im Gerichtsfaal bloß zu stellen, auch wei.
tachin tun. Blätter vom Schlage der Chicago Tribune aber und lorc
schmuige Art, die im öffentlulzen Leben stehenden Männer zu schmähen
und zu verleumden, wird man in Zulunft mehr noch als bisher verachten.
Wer kider wird das auch die einzige Waffe sein, die man diesem Gezücht
gegenüber hat. Tenn wenn Henry Ford ihm mit seinen unbeschrankten
iZitteln nicht beikömmm kann, werden jene, die ükvr solche Mittel nicht
verfügen, dazu erst recht nickt imstande sän. Und das ist von den mancher,
lei Lchren dieses Prozesses die bedauerlichste. Auch die beschämendste.
Der Ozeanflug in
deutscher Beleuchtung
Was ein roßes deutsches Blatt
ber die Leistung der Engländer
sagt. Die bahnbrechende Ar
betten der Teutsche hervorgch.
den.
Das englische Liüschiff 5t34" hat
die Fahrt von Irland nach Amerika
und zurück glücklich ausgeführt. Es
vt dies entschieden eine flugtechnische
Leistung, die nicht verkleinert werden
soll, Aber sie war nur möglich auf
Grund der deutschen Arbeiten, der
Vorbilder, die die Engländer beim
Bau ihres 3U4" in unseren Zeppe
Iin und SchütteLanzschiffen hatten.
Tie Ueberqucrung des Ozeans im
Luftschiff oder im Flugzeug war sür
uns kein Ezperimmt mehr, sondern
wäre nur die Wiederholung einer
Leistung gewesen, die wir bereits
vollbracht haben.. Für das englische
Luftschiff, das allerdings . auf der
Hinfahrt augenscheinlich mit sehr un
günstigen Luftverhältniszen zu läinp.
sen hatte, ist die erste Fahrt nicht so
einfach gewesen, wie man Ursprung,
lieh annahm. Es hätte nicht diel ge.
stiiir, wie aus den ausführlichen Bc
richten bervorgeht. daß Jb-Zt" auf
offener See hätte landen müssen. Ei
r.c Menge von Notstmksprüchen war
Zcl'on an die amerikanische Admira
lila! abgegangen und die Ent'en.
bimg von iricgichi;?ett zur Hilfelei.
ittina inimer dringender erbeten.
Scklichlich 0m es dem Luftschiff
d.'ch no&, Long Island mit eigener
suatt zu erreich.'. Ter Jubel nnd
die Vegei'tcnmz in Amerika waren
imdrschreiblich Spaltenlana?
Bericht.' füllten die Zeitupgen, üt
Urntha, Kcbrisk.
Office 407 6th Are.
March 14, 1912, at the postoffice of
des 21. Angnst 1919.
Minister kabelten Glückwünsche, und
auch der König schickte dem glückli
chen englischen Kapitän ein. Tele
gramm, in dem cr die Fahrt als den
Beginn einer neuen Zeitspanne be
zeichnete, die die im 5lrieg eng vcr.
bundenen englisch sprechenden Völker
für den Frieden noch inniger ancin.
ander fesseln würde. Ursprünglich
war die Fahrt schon für den Anfang
Juni vorgesehen, die politische linst
chcrhcit, ob wir den Frieden unter
schreiben würden oder nicht, ließ die
englische Admiralität die Reise noch
aufschieben, weil sie das Schiff für
einen Flug an die deutsche Küste be
rcitstcücn wollte.
Am 2. Juli ist es aufgestiegen
und nach einer lOs-stündigen Fahrt
auf tzong Jöland gelandet. Es wa.
ren noch für 90 Minuten Brennstoff
bei der' Landung vorhanden, das ist
jedenfalls ein sehr kritischer Zustand.
Tie Rückfahrt hatte nur 75 Stunden
gedauert, da sie durch sehr günstige
Winde beeinflußt war. Was brdeu
ten nun diese Leistungen? Tie Weg.
strecke beträgt 5000 Kilometer, der
wirklich zurückgelegte Weg rnif der
Hinfahrt niag jedoch bedeutend gsö.
szer gewesen sein. Für den Rückweg
ergibt sich eine durchschnittliche Stun.
dengeschwindigkeit von etwa Ci Ki
lomcter. Demgegenüber dürfen wir
zum Vergleich den Flug unseres 2
59" von Bulgarien nach Afrika und
zurück im November 1917 stellen, bei
dem diese? Schiff in 95 Stunden (,
750 Kilometer ohne Landung zurück
legte, elf sogar eine Swndenlei.
stung von mehr als 70 Kilometer
erreichte. Außcrdnn hatte .2.59"
am Ende seiner Fahrt nech sä? zznci
und einen halben Tag Brennstoffe
übrig. Diese Nekordlenwn eines
deutschen Flugschlfstb ist den Eng
TYLER 310.
landern wohl bekannt. Und gerade
die Angst bor der deutschen Konkur.
renz hat die Engländer ja dazu ge
trieben, einen Erfolg zn erreichen.
solm.ge wir von der Welt abgcschnit
ten wären. Ist doch 91.34 nichts
anders als eine zicinlich getreue Ab
bildung, unserer Zeppeline. Nur
täuschen sich die Engländer, tvcnn sie
glauben, das grüßte Luftschiff kon
stmiert zu haben. Sie werden da
wohl noch euugg Ucberraschungcn cr
leben, sobald wir wieder leben und
fliegen können.
Jinmcrhin aber ist cs interessant,
zu sehen, wie die Engländejetzt in
der Luftfahrt die Kinderkrankheiten
durchmachen, die wir schon seit Iah
ren überwunden haben. Nur sind
wir und auch in technischen Dm
gen schadet daS nichts, bedeutend
kritischer. So können wir auch nur
mit einem Lächeln den Ausspruch des
Licut.Commandcr Nccd, deö ersten
Ozcanfliegcrs, anhören, der wenn
die englische Nachricht wahr ist,
sagte, cr sähe die Zeit vor sich, in
der ein, Flieger 0,000 Fuß Höhe
erreichen (das sind 20,000 Meter)
und vormittags von' Amerika nach
England und nachmittags aber wie
der zurückfliegen würde. Wenn es
auch kein unmöglich in der techni.
schen Steigerung geben mag, die kör.
Perliche Leistung des Menschen ist
doch immer begrenzt und diese Grcn
je kann auch durch technische Hilfs
mittel nicht völlig ausgeschaltet wer
den. Wir wollen nicht vergessen,
daß unsere Techniker vor zwei Iah
reit schon Größeres geleistet haben,
aber doch den Engländern ihre Freu
dc herzlich gönnen. Tie Verbindung
zwischen den beiden Weltteilen Euro
pa und Amerikdurch das Flugzeug
ist möglich geivorden, . große Zu
kunftsmöglichkeitcn , ersckließcn sich
damit und Meister Gottfried erweist
sich als Prophet:
Und wenn vielleicht in hundert Iah.
, ren
Ein Luftschiff hoch niit Gricchcnwcin
Turchs Morgenrot käm' hcrgcfah.
ren
Wer möchte da nicht Fährmann sein?
Tann bog ich niich, ein sel'gcr Zecher,
Wohl über Bord, von Kränzen
schwer.
Und gösse langsam meinen Becher
Hinab in das verlass'ne Meer.
Gslöschieber arbeiteten
mit Millionen
(Aus der Frankfurter Zeitung.")
-.Vor einigen Tagen teilten zwei
Kaufleute der 5lriminalvolizei mit,
daß ihnen ein in einem hiesigen Ho.
tel wohnender deutscher Fabrikdirck
tor ous Holland tausend Zwanzig.
Markstücke zum Kauf angeboten habe.
Als Preis wurden 135 Mark für
das Stück gefordert, als Vermitt
lungsprcvision tvarcn den Kauflcu.
ten 1000 Mark zugesichert worden.
Tie Polizei ließ sich von der Reichs
bank die für das Gold geforderten
135,000 Mark vorstncken und schick
te einen Kommissar nach dem Hotel,
der scheinbar auf den Handel ein
gchcn sollte. Während der Unterrc
duiig mit dein Tirektor ließ dieser
durchblicken, daß cr derartige Ge.
fchäfte schon oft gemacht habe und
daß cr gegenwärtig dein Käufer bis
zu zivci Millionen in Gold besorgen
könne. Ticse Unterredung führte
zur Aufdeckung des ganzen vielver
zweigten Schicbcrgeschäftcs. Bei ei
nein gewissen Malliniak, Ober
Main-Anlage 1. wurde, im Bett vcr
steckt, ein Goldbarren iin Wert von
00,000 Mark gefunden, eine Haus,
fuchung in der Wohnung eines ge
wissen Hermann , Wcichsclbaum,
Gelbe Hirschstrabe 9, förderte. 5220
österreichische Kronen und eine große
Summe in alten deutschen Bankno
ten zutage. Bisher wurden in der
Angelegenheit zehn Personen vcr
haftet. Das befchlagiiahmte Geld
wurde drr Neichsbank überwiesen.
Der Kurswert do Mark und Krone.
Viele, die zur Zeit ihren Vcr
wandten in Deutschland oder Ocster.
reich Geld schicken, slnd erstaunt über
dcil geringen Wert des deutschon
und österreichischen Geldes. In der
ersten Auzustwoche stand der LUirö
wert d?r deutschen Mark in New
Aork auf 5 Cents, in der vorher,
gehenden Woche konnte man. für
lYi Cent und in der Mitte dcZ
Monats Juli für Cent ' eine
Mark kaufen. Als im Jahre 1917
Amerika die friedlichen Beziehungen
mit Teutschland abback?. stand der
MartturS auf 17' Cent. Ter
Parikurs der Mark ist 23c sodaß
die deutsche Mark 75 Prozent im
Wert gesunken ist. Ter Kurswert
der 'österreichischen strine ist noch
mehr gefallen, nämlich um 85 Pro.
zcnt. (Seit dieser Verickst geschrieben
wurde, ist der jlursstand der Mark
auf 4 Cent gesunken, der nicd
rigste je erreichte Stand.)
Das stetige Sinken im Kurse
deutsch. Geldes ist wi'hl zum Teile
dem Un'itande zuzuschreiben, daß
seit Wiederaufnahme der Handels,
bezichunen zwischen Deutschland
und Anicrika der' Varenaustausch
ein cixkeitiger So l?trltg
nach cwcV.m Anaaöcil firt Lert
der von Amerika nach Deutschland
gesandten Waren iin Monat Juni
Z3.783.000 und der Wert der von
Deutsclfland nach Amerika im ßlei
chen Monat importierten Waren
nur ??.O0O.
Ein weiterer Erund für das Sin
kcn des äl!ark!urscö ist zwcifÄos
die fortschrestende Entivcrtung deS
deutschen GcldcS. Deutschland kcr
licrt immer mehr an Gold, welches
zur Deckung der UmlaufSmittcl in
der Neichebank gehalten wird. In
der letzten Junüooche verringerten
sich die Goldbestände der Teutschen
Reichsbank um $327,000. DaZ
brachte die Goldreserve in der
Ncichsbank auf $277,000,000. Am
7. November 1916, das heißt in der
Woche, m welcher der Wancnstill
stand geschlossen wurde, hatte die
Reichsbank eine Goldreserve von
tzL37,000.000.
Die große Goldreserve vont7. No
vcinbcr 1918 deckte Umlaufsmittel
im Nennwerte von 4,151.000,000,
während der weit klmncre Goldbc.
stand der letzten Woche Umlaufs
mitte! im Nennwerte von $7,218,.
000,000 deckte. .
Auch der KurS anderer auölän
bischer Celdforten ist in New ?)irk
sehr gesunken. So steht das englische
Pfund heute 1 2 Prozent unter Pari,
der französische Franc 33 Prozent,
die italienische Lira .42 Prozent,
während der russische Rubel sogar
97 Prozent unter Pari steht.
wie man pfölzer
zn Franzosen
machen mochte
Man will dort die lateinische Seele"
entdeckt haben.
(Aus der Frankfurter eZitung.")
Seit einigen .Wochen, erscheint in
Landau eine illustrierte Zeitschrift
Pfälzische Woche". In deutscher
Sprache, aber im Geiste französischer
Propaganda.' Ter Einsuhrungsar.
kel verspricht unter anderem:
Um die Gegenwart bciser der.
stehen zu können, wird die Pfälzi.
sche Woche" auch einen Blick in die
Vergangenheit werfen, die so reich
an bunter Abwechölung ist. aber der
doch die Zeit der Besetzung durch
Frankreich (10911813) ihr be
sonderes Gepräge gegeben hat.
Dieses Versprechen wird schon anr
Schluß des gleichen Artikels wahr
gemacht. Insofern wenigstens, als
dem französischen Oberlommandie
rcndcn General ivcraro nicht nur
ergebenster Tank" für die Gench.
mignng der Zeitschrift ausgcspro.
chen, sondern auch nachgesagt wird:
er habe auf den. Wegen weiter ge
arbeitet, die in ' den Rheinlandcn
Jean Bon, St. Andre und Lebaudere
eingeschlagen haben, wo das gute
Andenken an Frankreich bis " auf
den heutigen Tag lebendig ist."
Tas gute "Andenke,: an die Gründ
lichkeit. niit der General Melak auf
ausdrücklichcil Befehl Ludwigs des
Vierzehnten die Pfalz verwüstet hat,
wird nicht weiter erwähnt. Nur sehr
versteckt aber doch ganz unmißver
ständlich wird dann das Ziel des
neuen Uiiteriichincns angedeutet.
Tie Pfalz soll sich als ein offenes
Fenster nach Westen hin betrachten,
und die Pfälzische Woche" will
a'.igcnsckcinlich den Blick der Pfal
zer nach Frankreich richten. Sie vcr
spricht wöchentlich vier Seiten Pari,
scr Moden zu bringen, sie bringt
regelmäßige Lcktioilen der franzosi
schen Sprache, sie predigt in einem
enthusiastischen Artikel über eine
französische Propagandaausstcllung
in Zwcibnickcn: Ti't Jahrhundcr
ten hat sich die lateinische Seele ge.
radc im Nbcintal In ganz besonders
ursprünglicher Weise offenbart."
Sollen wir auch dicseZ Propaganda
blatte in der Pfalz als Offenbarung
der lateinischen Seele betrachten?"
Ex-Uaiser Wilhelm
soll versorgt werden
Berlin. 20. Aug. Das preßi.
sche Kabinett beratschlagt gegenwär.
tig eine Bill, laut welcher dem ehe
maligen preußischen König Wilhelm
die Summe von 170.000.000 Mark
ausbezahlt werden soll, jedoch soll e?
sich aller weiteren Ansprüche an die
preußische Regierung begeben. Acker
bauministcr Braun opponiert diesem
Vorschlag.
Schnelle Hilfe, ist doppelte Hilfe.
In der. alten Heiinat geht der
Hungertod' von Haus zu Haus und
fordert seine Opfer. Erbarmet Euch!
Cs i,'t wieder geiiattet, Pakete bis zu
11 Pfund schwer zu 12 Cents das
(rMuMfc .iuuf.Hk ..h
fiUIIU ItUUJ jUjlUUU UliU UUl
reich u senden. Banken befördern
tteld an Eure Venvandten und
freunde tn der alten Heimat. Wer
keine näheren freunde bat. die der
Unterstützung bedürfen, trete dem
Hilziwerk bei und opfere sein Schorf
lein dem guten Zweck.
Fcksserbast? Ailgcn hindern Kinder
das Best? in der S.lmle zu leisten
Laufen Sie Tr. weiland k'?fi?
Augen intcrsilchen. Frcmont, ?cbr.
H444G444e4.'ö.
A v a ? t.
Romo in zwc! Bände do Fritz' Mauthnrr.
L w
. . .......... . . . . -.................. . M . .
M"rv wmrun ii irnniiiiiimiTTHTii f UTini "ttt
-- (L Fortsei unz.Z
Die Sonne war untngkgangkn, l
fing zu dunkel an, Mariann hatte
ihr Hütchen wuder angestdt. Eben
liberlcgte da TenluZ. ob er den Wa.
' gen nicht wieder schließen lassen sollte.
cli sie den Wald verließen und. nicht
weit hinter dem Wasserthurm von We
stend in da? bewohnte Gebiet tinbogen.
Am Gatterthor des GrunewaldS warf
Mariann einem alten Drchorgelspie
ler tinen Thaler zu. Sie machte zu
ihrem Begleiter eben eine Bemerkung
darüber, daß der Mann gewiß blind sei
und so in Almosen brauchen könne,
alZ dan TeniuS inen Herrn bemerkte,
der dem Wagen entgegenkam. Er hielt
sich auf der Seite, wo Marianne saß.
Sie beachtete ihn nicht; van Teniu er
kannte ihn schon von Weitem und be
merkte, bevor noch einen Gedanken fas
sen konnte, daß der Herr auch ihn r
kannt hatte und jetzt die Dame firirte.
LZan TeniuS konnte nichts mehr thun,
juli Marianne rasch in ein lebhaftes
Gespräch ziehen, so daß sie ihm den
Kops zuwenden mußte. Aber daZ
mochte nicht diel geholfen haben; denn
in dem Augenblick, als der Wagen an
ihm doriiberfuhr, blieb der He stehen,
nahm seinen Cylinderhut tief vom
blanken Kahlkopf und lächelte dabei so
ironisch und siegesbewußt, daß dan Te
niuS sicher war, auch die Dame wäre
r kannt worden.
Er erwiderte den Gruß nicht, um
Marianne nicht zu erschrecken.
.Was hast Du auf einmal?" fragte
sie aber doch. ;
Höre, mein Herz," sagte van TeniuS
rasch entschieden, Du fügst Dich ja
immer meinen Anordnungen, ich mei
ne, wenn ich für unS beide vorsichtig
sein will. Wir kommen jetzt an Häu
sein vorüber, in denen Menschen woh
ncn. Ganz gleichgiltige Menschen,
die unZ beide aber vielleicht kennen.
Und ließe ich jetzt den Wagen schlie
ßen, so würde eS dem Kutscher auffal
len."
Du weißt, Robert, wenn ich bei
Dir bin, kann ich an all diefe Dinge
nicht denken.- Da muß ich schon blind
lings gehorchen. Was willst Tu. daß
geschieht?" r
Van TenkuZ hatte den Kutscher schon
halten lassen. .
Du fährst einfach allein biS an den
Schloßgarten. Ich gehe von hier ab
'ZU Fuß."
.Wie Du willst. Robert." sagte Ma
rianne traurig.
Plötzlich schien ihr ein arger Gz
danke duch den Kopf, zu geh:.
Van TeniuS sagte lächelnd:
' Fürchtest Du meine Wittwe? Mein
Herz, ich liebe Dich ja!"
.Gewiß!"
S .Gewiß?"
Und wann sehen wir unö wie
der?"
Ich komm am Donnerstag zu
Euch, wie geiröhnlich. Lebewohl biS
dahin!"
Lebewohl!'
bau TeniuS sprang ouS dem Wa
gen, rief dem Kutscher zu, er solle nur
weiterfahren, holte noch seinen Stock
aus dem heruntergeschlagenen Aek
deck und wandte sich dann ruhig zu
rück.
Dritttl Kapitel.-
( Der Herr war stehen geblieben, wo
er die Vorüberfahrende gegrüßt
hatt.
Van TenZuö ging langsam den Weg
zurück, fetzte dabei, wie ei seine Ge
wohnheit wa?.seinen Rohrstock mit dem
elfenbeinernen Griff bei jedem Schritt
fest auf: r suchte zu einem Entschluß
zu kommen. . Aber e fiel ihm nichts
ein. Nur so viel wußte er. daß er der
stummen Drohung nicht ausweichen
durfte, daß er ihr entgegengehen mußte.,
DaZ Uebrige wirb sich finden.
Der Mann, der dort, wenige hun
dert Schritte vor ihm. auf ibn wartete
und sich dabei nervös die Hosen mit i
nein dünnen Stückchen klopfte, war
Herr von Zerpen. Herr von Zerpcn.
bin man überall in der Gesellschaft
Berlins finden konnte, bi hoch hmauf
bei den bekanntesten Millionären und
bei den reichen Männern vom Sport.
Man wußte aller Orten, wo man die
sen Zerpen mpfing. daß sein Vorleben
nicht unbedenklich war; aber Niemand
wollte sich zuerst gegen die öffentliche
Meinung erklären, die den hübschen,
liebenswürdigen, begabten und gutmü
thigen Herrn von Zerpen trotz alledem
duldete. , Auch wußte Niemand twaS
Gewisses. Daß der Herr in Berlin
journalistisch thätig war.gab ihm wenn
auch keinen Titel, so doch eine gewisse
Stellung. .Man laö sreilich euch leine
Aufsätze von ihm; man wußte nur. er
sei Mitarbeiter bei den angesehensten
Blattern, und die Nedakteurt wider
sprachen dem nicht. Er war noch nicht
vierzig Iah alt. soll! irgendwo auS
den russischen Ostseeprovinzen stam
men, hatte aber in Sprache und Manie
ren altberliner Wesen angenommen.
In Petertturz und in Pari war r
LewefeNZ S War ihm dort nickt gut ge
gangen. In irgend welchen halbdiplo
maUschw Stellunzen hatte er sich s
der so unmöglich gemacht. Ein Un
xlück. daS xr.srt ihm dock nicht vorwer
sen konnte. Er hatte diel gesehn, und
jui wischtet... ei jfcff. estL'
I
schalten war r mtt Ntchk Überall ve
liebt. Er spielte hübsch auf dem Cla
vier, zum Tanz, wenn dk jungen Md
chen ihn darum baten, immer die neue
sten Wiener Walzer, vorick auch wohl
Wagner mit wenig Techmk und leiden
schaftliche Empfindung. Bei Tisch
war er immer der Mittelpunkt der
Gruppe, die seine Erzählungen hören
konnte. Victor Hugo? Herr von Zer
den war bei ihm genxsen in Jersey, in
Pari und in der Schweiz. Di Anek
doten schüttelte r nur so auS dem
Frackärmel. BiSmarck? Die stärksten
und witzigsten Worte, die nur im eng
sten Zirkel gefallen sein durften, konnte
Zerpen berichten.
UebrigenS nahmen eigentlich nur die
Herren den bezaubernden Menschen
ernst. Er hatte fast mtt jedem in
wohldurchdachtes,' und mtenssantes
Projekt durchgesprochen. Merkwürdig,
daß diese Projekte alle irgend inen Ha
ken hatten. AuS irgend einem Grund
waren sie nicht gleich ausführbar. Herr
von Zerpen war kein Abenteurer. Hatt:
er sich für eine Sache bemüht und ein
Geschäftsmann bot, ihm dafür in
schickliches Honorar, so nahm er es
an. Cavalierement, wie ine Cigarre,
daS heißt, wenn sie Heuer war. die
Cigarre.
' Die Herren und d lasterhaften
Zungen Frauen rzählten einander
übrigen? von der rotischen Pracht sei.
ner Junggesellenwohnung. von dem
persischen Schlafzimmer, der türkischen
Ladeeinrichtung und von den kostba
ren Bücherschränken seine! Speifezim
merö.
Seit heute Mittag erst wußte van
TeniuZ. daß Herr von Zerpen ein
rücksichtsloser Hallunke war; gegen Zer
pen hatte die schone Wittwe. Fran
Beriha Schade, den Nechisanwalt
zu Hilfe gerufen. Und dieser Zerpen
hatte ihn nun mit der Geliebten im
Wagen gesehen und bedrohte ihn und
sie!
Lächelnd grisf Herr von Zerpen an
den Hut. als der Rechtssnwalt in feine
Nähe kam. Er wäre zum mindesten
interessant mid- vielleicht wirklich
hübsch zu nennen gewesen, wenn nicht
e-7.e ganz unnatürliche Leichenfarb:
seine' Wangen bedeckt und wenn nicht
in seinem dunklen Augen in Zug von
scheuer Frechheit abgeschreckt hätte. Er
trug sich übertrieben elegant, wie im
Salon: kleine spitze Lackstieftl.. helle
Beinkleider, schwarzen Rock und einen
glänzenden Cylinder. Ein blondes
Schnurrbärtchen, von dem die eine,
der aufgedrehten Spitzen graue Haare
z:igte. gab ihm in verwogeneS Aus
sehen.
Van TeniuS berührte unschlüssig
feinen Filz. Da rief ihm Herr von
Zerpen zu:
Guten Abend, lieber RechiSanwalt!
Schönes Wetter zum Spazierenfäh
ren. Ich wußt gar nicht, daß Sie
mit Ossendorffs so intim sind. Den
Major haben Sie wohl ganz und gar
zugedeckt mit seiner ewigen fchwar
zen Decke? Ich habe ihn nicht gesc
hcn." " '
So harmlos kamen die Worte her
ausgeplaudert, daß dan TeniuS erst
recht nicht wußte, wa! darauf antwor
ten. Und r hatte in diesem Augen
blick auch nicht antworten können. Das
Lewußtsein drohte ihn zu verlassen, vor
blutigem Zorn, als dieser Lump den
Namen Ossendorff nannte. Todt
schlagen den Hund! DaS ging ihm
durch den Kopf, nicht als ein Wunsch
oder in Entschluß, noch weniger als
ein Gedanke. Nur daß r seine Selbst
beherrschung brauchte, um die That
nicht zu begehen. Den Arm aufheben
und mit dem Stock oder mit der Faust
diese wurmstichige Hirnschale inschla.
gen, der Leich! Znen Fußtritt geben
und zum Arzt laufen, jede Schramme
an seiner Hand 'aufbrennen lassen.
Der Hund könnte dielleicht toll sein. :
' Van TeniuS machte einen tiefen
Athemzug und merkte daran, daß er
wieder bei Bewußtsein war, und daß
er den Schlag nicht geführt hatte.
Gott sei Dank, man lebte doch im Her
zen der Civilisation, man schaffte doch
unbequeme Menschen nicht einfach durch
einen Todtfchlag bei Seite!
Herr von Zerpen blickte ihn frech an
und wartete noch immer auf feine Ant
wort.
Es ist merkwürdig warm heute,"
sagte van Tenius.
Da finde ich auch," sagte der An
dere, und die graue Spitzt seines
SchnurrbarteS zitterte vor Spottlust.
.Sie. . kennen also meine Freunde?"
Aber ich bitte Sie, liebster Rechts
anmalt. Ich kenne Jeden, der ein bis
chen was ist. und der Major, der hätte
ein großes Thier werden können. Ich
bin feinet Zeit an ihn empfohlen wor
den. direkt vom Kriegsminister. Wis
sen Sie, wir haben ein großes Reallezi
kon oller KriegSwissenfchaftea unter
nehmen wollen. Acht Lände zu zehn
Mark. Der Major, jveil r doch fei
nen Beruf mal verfehlt hat, hätte di
wissenschaftliche Leitung gehabt, ich die
Chefiedaktion. Jeder Lieutenant hätte
abonnirea müssen. Di Sache hat sich
zerschlagen. Der Minister glaubte,
ich tfilt dal Geld hazu. Und ich habe
geglaubt. ,r wird' hergeben. Na
und da sind wir nicht zusammengekom
men. Aber ich sage immer, jeder Weg
inack.tich bezahlt. So hab ich damals
den Major kennen gelernt und sogar
die außewrdntlicke Ehre gehabt, dkk
hübschen Ossendorff mich zu Füßen le.
gen zu dürfen."
Noch stärker oll zuvor überfiel den
Rechteanwalt jetzt die unbändige Lust,
seinen Begleiter niederzuschlagen. Sie
gingen schlendernd nebeneinander wei
ter. Herr von Zerpen erzählte von
seinen vielfachen Beziehungen zu hohen
Militär. ES sei ein dummeS Ge
schwätz, daß Moltke wenig fpuche. In
Kreisau müsse man sein Gast sein. Da
sei e gemüthlich. Da habe ihm der
liebe, alte Herr vor zwei Jahren erst ge
sagt: Hören Sie, mein werther Herr
von Zerpen...."
Ban ZeniuS achtete nicht auf diese
Reden. Was thun? Dem Hallunken
einfach durch einen eisernen Faustschlag
den Mund stopfen! Aber daS war ja
Unsinn. daS-war doch nicht Gebrauch
im Weichbild von Berlin! Ja. anders
wo. wenn dieses Insekt ihm in die
Quere gekommen wäre, im Innern von
Afrika zum Beispiel, wohin van Te
niuS zu lausen Lust gehabt hatte, da
ma!S nach seinem Ancssorezamen, als
er den Berg von eingetrichtertem Wis
sen um sich her häufen sah wie einen
Wall, der ihn von der Menschheit
trennte. Dort, dort an, die Spitze von
Schwarzen, zu Fuß. und neben ihm
Marianne in der Sänfte, getragen von
vier Sudanesen. Die Sonne Afrikas
spielte in ihrem goldenen Haar und
blitzte auf ein Insekt. daS über den
Weg kroch. Das zertrat man mit dem
Fuß, spuckte höchstens vor Ekel auS
und dachte nicht weiter daran.
Aber hier. Die Wälle waren zu
hoch, die die Persönlichkeit umgaben,
und trennten von der persönlichen
That. Sitte und Bildung und Gesetz
und dielleicht auch gar noch Mitleid. .
Mitleid mit dem giftigen Insekt! "
Und dann! Man beging inen
Mord doch vorsichtig, nicht vor Zeugen.
Und hier stand der Drehorgelspieler
auf der Lauer, als ob ihn Herr von
Zerpen hingestellt hätte. Fünf Minu
ten gingen sie langsam bis zu dem blin
den Musikanten, fünf Minuten gingen
sie weiter bis zu der Biegung deS We
geZ.wo einige Klafter Brennholz und
ein Haufen Knüppel beieinander lagen.
Dann kehrte Herr von ZerM regel
mäßig um, als ob er immer die Nähe
des LeiermannS gesucht hätte. Und
der meldete sich jedesmal, wenn die bei
den Herren Kehrt machten und sich fei
nnn Standort nährten. Er drehte die
Kurbel und einige Takte gräulicher
Musik.die ungefähr an Schuberts Am
Meer" erinnerte, ließ sich hören. Als
sie zum dritten Mal an ihm vorüber
kamen, warf ihm Herr von Zerpen
m??!! , miVi f.fnfis hm
mit dem grausamen Gedudel aufzuhö
ren.
Wieder waren die Beiden bei dem ,
Brennholz und den Knüppeln onge
langt, und van Tenius begann sich fei
ner Unmännlichst zu schämen.
.Herr von Zerpen," sagte er plötzlich,
entschuldigen Sie, wenn ich Sie un
terbreche. Aber ich hatte nicht dieAbsicht
mit Ihnen zu plaudern. .Ich habe, mit
Ihnen zu reden." ,
Ich weiß. Zweierlei. Deshalb
haben wir unL ja dieses allerliebste
N'ndk.vouS aeaeben. Nein. nein.
RechiSanwalt. ich habe eS zu Molkte
gesagt und wiederhole eS Ihnen: der
Angriff ist und bleibt die beste De
ckung. Also ich gehe hier, wie Ei ja
wissen, nicht zufällig auf und ab. Ich
habe der guten Frau Schade eine
Stunde Bedenkzeit gegeben. Ich kann
die Stunde nicht angenehmer verbrin
gen, alL in Ihrer Gesellschaft. Bei
Ihrem bekannten Vorrath an Grütze,
liebster RechiSanwalt, werden Sie
schon, herausgebracht haben, daß mir
Frau Schade $hi heutiges Gespräch
ausführlich erzählt hat. Sie haben
sich nicht sehr freundlich über mich aus,
gesprochen, aber dollkommen korrekt,"
Das muß ich anerkennen." 4
Ich bin nicht beauftragt, mtt J -nen
über diese Sache zu sprechen." -
Aber. lieber Freund, daß weiß i.
ja. Mir liegt nur daran, mich Jbne'f '
gegenüber auszuquatschen. Sehen Sie;
lieber Freund, zum ersten Mal seit ick
in Berlin lebe, hat Jemand etwaS Un? ,
günstiges über mich gesagt.meinel Wis
sens. DaS können Sie doch nicht leu
nen? Ich will Frau Schade heira.
then, und meine Zukünftige ruft eine-; ;
Rechtsanwalt. DaS war nämlich tV '
thöricht von ihr. Denn Heirathe wirl
sie mich und muß sie mich.und da warH
doch Blech, vorher irgend einem Mer?
schen zu erzählen, daß sie nicht toilr
RechtSanwalt. offen gesagt, ich waZ
wüthend. Aber junge Leute müsse
Glück haben. Da geschieht mir z-k
Liebe ei Ezirawunder. und der VerZ
trauenSmann sind ausgerechnet ottacl '
Sie. Sie werden natürlich schweige?
und so sind Sie auch mein Vertraut'
geworden. DaS freut mich. J
habe daS Bedürfniß mich cir
Spur rein zu waschen vor Ihn,,
Auf Ehre, ich hab' Sie gern. Rechtsanh
walt!" '
... .Wenn ich nun diesen Knüppel
du Hand nehme, fo kann ich c.eit:-
Kerl mit einem Streich riiederschlageF
Dann ist Allel vorbei, und ich braue,
ihn, nicht mehr anzuhören..., , ,
. (Fortsetzung folgt.) ,
S.arre sjiriuna. üs:
ter: .Also Tu beschäftigst Dich crS
mit den alten Griechen. Mich hat !?
immer besonder! die Geschichte lt
kraftvollen, abgehärteten, allem Lur:
aL!.!,-- i . trV rtflt . ,5
UUgCUC'.lUI UWUUClUUUtB 11,14 W'l
sen." Studiosus: .uns miq erft-
meinen Uebzieher habe ich sofort ver
setzt!' - -