Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 02, 1919, Page 3, Image 3

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    Seite A-Tägliche Omaha Tribüne-SamZtag, den 2. August 1919.
AilsdcmStlilltc
Aus Columvus, Nebr.Z
ColumbuS, Nebr.. 1. Llug.
Heute morgen bei Tagesanbruch
sahen LouiS Elur und Joseph Gtan
zel, als sie nach ihren Fischhaken
sahen, die Leiche eineS ManncS auf
einer Sandbank angeschwemmt und
benachrichtigten sofort den Dcputy
Sheriff von dem Funde. Derselbe
Iveckti den Coroner, Otto Walter,
und kain mit demselben zur Bcsich
tigung der Leiche, welche sogleich als
diejenige des 81j!jhrigen I. H.
Wurdemann. einem Beteranen aus
Kein Bürgerkrieg und einer der er
sten Ansiedler von Platte County,
ersannt wurde. Herr Walter lief; die
Leiche entkleiden, um sie nach Merk
malen zu untersuchen, die auf ein
Verbrechen deuten würden, aber
nichts dcrartiacö wurde an der Leiche
gesunden und deshalb wird kaum
eine Coroners Jury einberufen wer.
den. 9'ach Ansicht der beiden Man.
ner, welche die Leiche zuerst gc
sehen, war dieselbe erst ange
schwemmt worden, denn als sie zu
erst nach ihren Nuten gesehen, war
dieselbe noch nicht auf der Sand
bank gelegen- Frau I. H. Würde
mann, die z'ncite Gattin des Da
Hingeschiedenen, frühere Frau Em
ma Kumpf, mit welcher er feit drei
Jahren Erheiratet war, sagte, ihr
Watte sei letzte Nacht zur gewöhn
lichen Zeit, ncgen halb elf Uhr zu
Vctte gegangen und als sie heute
morgen um fünf Uhr in sein Zim!
mer trat, war er fort gegangen. Ob
der Verstorbene Fischen oder Baden
wollte, und dabei in's Wasser gc
fallen, oder ob er sich freiwillig in
den Flun geiturzt. Iafit sich kaum er
Mitteln, doch soll der Unglückliche
zcitiveilii an Melancholie gelitten,
und sich den Tod herbeigewünscht ha
ben. Herr Wurdemann lebte über
fi0 Jahre in Platte County und seine
Familie gehört zu kcn enteil An
sicdlern. Seine Homestead-Farm
liegt bei Crcston in Sherman
Township, doch zog er vor zwei
Jahren mit feiner zweiten Gattin
nach der Stadt, wo er sich an der
8. Straße ein Bungalow errichtete
Seine ihn überlebenden 6 Kinder
aus erster Ehe sind 4 Söhne und 2
Töchter, nämlich Charles, Edward,
Nudolph und Frank, sämtlich in Go
lumbus wohnend, doch befindet sich
Ed. zur Seit in Wisconsin. Frau
John Avrens, nord von der Stadt,
und Frau Fred Fcye, auf der alten
Heimstatte wohnend. Ferner hintev
läßt der Verstorbene zwei Stief,
söhne, Emil Kumpf von Columbus.
und Otto Kumvf in Albion, und 2
Stieftöchter, Frau F. N. Krego,
riuö von ColiimbuS und Frau Wm,
Semphil in Chicago. Zur Zeit ist
die Begrabniszeit noch nicht bekannt
gegeben-
Der lö.jäbrige Ed, Nöhrich sah
während der Feldarbeit einen großen
Fisch im Platte Flub in seichtem
Wasser. Er holte sich schnell seinen
Fischfpccr und erbeutete einen 22y2.
pfundigen Catfisch, auf welche Beute
er sehr stolz ist.
Der Commcrcial Club lieft zwei
große Banner anfertigen und gab
dieselben dem Motor Transport
Train mit zur Reklame für Colum
bus.
Heute morgen wurde der Verkehr
auf der Burlington zwischen Co
lumbus und Lincoln zeitweise un
terbrochen, indem le'zte Nacht eine
Brücke diesseits von Scward aus
brannte. Eine Anzahl Männer sind
heute an dieser Brücke beschäftigt.
AU5 Grand Island.
Grand Island, Nebr-, 1. Aug.
Ein angenehmer Ter.iperawrwcchscl
ist seit Donnerstag morgen eingehe,
tcn. Für mehrere Tage stand das
Thcrmoincter auf 100 Grad und
darüber, während eZ von gestern
morgen an mit bedecktem Himmel
nur auf 80 steht.
Das Köhler Cafe ist feit dem
Feuer ain letzten Sonntag noch im
rncr geschlossen. Joseph Vehling von
Milwaukee hat das Nestaunrnt
käuflich übernommen und wird daö
Lokal vollständig renovieren und neu
einrichten. Es foll eines der mo
dernsten Cafes werden
Ein vollständiger Wechsel wird in
der Grand Island National Bank
vor sich gehen. Theodor Grieß, der
jetzige Präsident der Bank, bat sei.
ncn Anteil an C. I MileS von
HastingS und einigen anderen hie
figen Bürgern verlaust. Herr Miles
ist als tüchtiger Geschäftsmann be
kannt und wird die Stellung von
Herrn GrieS einnehmen und seinen
Wohnsitz von HastingS nach kSrand
Island verlegen. Grieß wird daö
seit vielen Jahren in Harvard ge
stillste Bankgeschäft - weiterführen.
Besonderes Aufsehen erregte Ge
stern der Armee Auto Transport,
welcher im langen Zug von mehr
als 50 Auta TruckS um 8 Uhr nach,
mittags in Grand Island seinen
Einzug hielt. Heute in oller Frühe
Hte die Gesellschaft ihre Reife über
den Lincoln Highway auf dem Weg
nach San Francisco wieder fort
Am Abend wurde zu Ehren der Ee
scllschaft ein Konzert und Ball im
Licdcrkranz Auditorium arrangiert.
CtaatSflenkk'Umlage 13 Mills.
Lincoln. Nebr., 2. Aug. Die
Staatösteuer.Vchörde hat für alle
StaatSzwccke eine Stcucrumlage von
13 MillS vorgeschrieben. Der abgc.
schJhte ?öert des steuerbaren Ver
mögenS im Staat wird aus $372,.
000,000 festgestellt. Dies wird eine
Steuer von $7,426,000 abwerfen.
Wohlljabkndrr Farmer als Autodieb.
Frcmont. Nebr.. 2. Aug. Anton
stimmerl?. ein wohlhabender warmer
von Watcrloo, ist beschuldigt, den
Versuch gemacht zu haben, das
Automobil des Joe Maiunk von
Frcmont zu stehlen. Nach einem
kurzen Vorverhör wurde der Singe
schuldigte dem Diftrikt-Gericht über,
wiesen und unter eine Bürgschaft
von $i,uu gestellt.
Knabe ertrinkt im Sek.
Freniont. Nebr., 2. Aug. Der
8 Jahre alte Sohn von Herrn und
Frau Paul Ereen von St. Paul,
ertrank im See unweit von Linwood,
wahrend er mit andern Kindern
spielte.
Ncd Cloud lcißt pflastern
Red Cloud. Nebr., 2. Aug. Die
Staatsbehörde fordert Angebote ein
zur Pflasterung von 14 Straßcnge
vierten. Die Kosten werden vom
Stadt-Ingenieur auf annähernd
$200,000 veranschlagt. In dem
Pflasterungsplan sind drei Sorten
Pflaster vorgesehen, nainlich Brief,
Schicht Asphalt und Konkret
Asphalt. Die Angebote werden am
25. August eröffnet-
Großes Bcatrice Hotel abgebrannt.
Beatrice, ?!cbr., Aug. Am
Montag in der Frühe brach in dem
grof.cn Paddock Hotel" in
Bcatrice Feiler aus, wodurch das be
kannt? Gebäude der Zerstörung an
heimfiel. Der Schaden wird auf
$300,000 veranschlagt. Das Hotel
wurde im Jahrs 1888 von Senator
Paddock erbaut. Der dichte Qualm
und Rauch war dem Entkommen der
vielen Güfte in ihren Nachtkleidern
hinderlich, doch ging kein Menschen
leben verloren, wenn auch etliche
Personen leichte Verletzungen er.
litten. Die verschiedenen Geschäfts,
leute, welche die unteren Räumlich
leiten inne hatten, erlitten bedeuten,
de Verluste, doch ist das Meiste durch
Versicherung gedeckt. Die Feuerwehr
von Lincoln. Fairbury und Wymore
eilte zur Hilfe herbei. '
Das Paddock Hotel war das
grösste Gebäude im südöstlichen Nc
braska und war Eigentum der State
Investment Company. Die Möbel
und innere Ausstattung gehörten der
May Hotel Company.
Neues aus
Mwr-und Heilkunde.
- i
Waren unfere Vorfahren gesünder
als wir?
Wenn ein Vater mit seinen Söh
neu die leiblichen und geistigen
Kräfte übt oder auch nur vergleicht,
dann kriegt die Nachkommenschaft
eist immer zu hören: daß er, der
Erzeuger, doch ein ganz anderer
sterl gewesen, als er so jung war
vie sie. Es ist das nicht immer
verächtlich gemeint; es soll die junge
5rut nur aufstacheln, mehr zu der
suchen und zu erreichen. Ernster
vird es schon genommen, wenn die
tltcn Leute dem Nachwüchse ver
schern, in ihrer Jugend seien die
Nenschen überhaupt gesünder gewe
sen. Die gute alte Zeit war eben
icsser. Früher wurden die Men
schen, so heißt es schließlich, viel äl
ter. Der Methusalem mag ja auch
eine Ausnahme gewesen sein, aber
Datei Abraham und viele andere,
ion denen wir schon in der Schule
vernommen, sie wurden sämtlich
iehr, sehr alt. Und wenn man alle
die Erzählungen und Geschichtchcn
kbersieht, sieht es manchmal au,
ils ob es früher überhaupt nur alte
Leute gegeben hätte; die jungen
tählt man dabei eben nicht. Und
so schütteln denn die meisten unserer
Zeitgenossen ungläubig den Kopf,
xenn man ihnen versichert, daß die
Menschen heutzutage im Durchschnitt
diel älter werden als früher.
, Waren also wirklich unsere Vor
fahren und die Menschm vergange
ncr Jahrhunderte und längst ver
schwundener Jahrtausende gesünder
als wir und lebten sie deshalb Iän
ger?
Nein, nein irnd nochmals neinl
Sie waren sogar ganz unzweifelhaft
kränker, als wir, und starben frü
her. Die alten und oft sehr alten
und manchmal sogar unglaublich
ölten, von denen die Geschichte und
Sagen berichten, waren nur Aus
nahmen. Gerade deshalb fielen sie
ihren Zeitgenossen auf. Gerade
deshalb sprachen und schrieben diese
von ihnen. Ueber die Zahlen der
in jenen Zeiten in jüngeren Jahren
verstorbenen wird nichts gemeldet.
Der Tote zählte nie mit. Erst in
den lchten Jahrzehnten sind in ollen
zwilisiecte Länder Bsobachtungen,
niedergelegt worden siiW ho tu
benbdauer der Menschen. Und da
ergao nq denn, daß allenthalben
unter dem Einflüsse der EUenttipn
Gesundheitspflege die Lebensdauer
nacywetövar steigt. Mehr Menschen
werden vierzig Jahre als wie frü
her, und mehr fünfzig und sechzig
are uno nocq meyr. Da liegen
zunächst über die Kindtrlkrs,iiit
unanfechtbare Zahlen vor. Früher
starben im groben und ganzen in
auen andern und Zonen mehr als
25 von hundert aller Säuglinge im
ersten Lebensjahre. Auch heute noch
sterben mehr Menschen, ehe sie den
ersten Geburtstag feiern konnten,
als in den späterA, Jahren und
oayrzeynten. Aber die Säuglings
Sterblichkeit geht immer mehr zu
rück. Und je mehr sich die öffent
liche Gesundheitspflege' mit dersel
ben beschäftigt, desto günstigere Er
gebnisse dürfen mit Sicherheit er.
wartet werden. Denn nie zuvor
i,i :rgenowo aus oer Erde der Er
uährung der Kinder eine gröbere
Aufmerksamkeit gewidmet worden.
Aber eö bleiben deren nicht mehr
am Leben, sondern die Lebenden
sind auch gesünder. Die Rhachitis
oder Englische Krankheit tritt heut
zutage lange nicht mehr so fürchter.
lieh auf wie früher. Einen weiteren
ganz unübersehbaren Einfluß wird
auch die regelrechte Entfernung ver
gröberter Mandeln und Adenoids
haben, wie sie jetzt allerorten durch
die planmäbige Untersuchung der
Schulkinder angebahnt wird. Der
Laie Weib ja nichts von vergange
nen Tagen. Medizinische Geschichte
ist selbst den meisten Aerzten ein
ganz unbekanntes Gebiet, Deshalb
mub hier darauf hingewiesen wer
den, db in den Jahrhunderten und
Jahrtausenden und bis in die letz,
ten Jahrzehnte hinein eine ganze
Reihe von Kinderkraiikheiten wüte
ten, die heute ihre Schrecken völlig
verloren haben. Diphtherie. Schar
lach, Keuchhusten und Masern raff
ten bis in die Neuzeit hinein über
all Jahr für Jahr Tausende von
Kindern dahin, buchstäblich so viele
Tausende, wie heute einzelne. Ma
fern und Keuchhusten haben zwar
auch gegenwärtig noch immer eine
größere Zahl von Lungenentzün
dung zur Folge mit totlichem Aus
gang, aber die Behandlung ist schon
besser geworden, und es unterliegt
nicht dem geringsten Zweifel, daß
in dieser Hinsicht bald völlig befrie
digende Erfolge zur Regel werden.
Wie sehr sich die Zeiten tatsächlich
geändert haben, ersieht man so recht
daraus, daß die epidemische Kin
derlähmung zurzeit als überaus
bösartig von feiten der Behörden
und durch die Zeitungen verfolgt
wird; und doch ist die Zahl ihrer
Opfer verschwindend gering im Ver
gleich mit der Todesernte der eben
erwähnten Seuchen in noch nicht all
zuweit hinter uns liegenden Tagen.
Die Poen sind durch die Imp
fung so gut wie ausgerottet wor-!
den. Sie gehen heute kaum noch
den Arzt etwas aii, sie unterliegen
der Sanitätspolizei. Mit ihnen
aber find wir auf die großen, land
weiten Seuchen gekommen, von de
nen sich unsere Zeitgenossen über
Haupt keine Vorstellung mehr ma
chen können. Dafür nur ein Beispiel-
Im vierzehnten Jahrhundert
wütete in der alten Welt der sogen.
Schwarze Tod. In vielen Orten
starb die Hälfte, ja vier Fünftel al
ler Einwohner, in Kairo täglich 12
In 15,000, in China 13 Millionen
und in Europa wurde ein volles
Viertel aller etwa 25 Millionen
. dahingerafft. Pest, Cholera,
Aussatz und Typhus sind heutzutage
so ziemlich gebändigt. Malaria hat
ihre Schrecken zumeist verloren,
und die Neuzeit geht daran, die Tu
berkulose und die Geschlechtskrank
heiten zu überwinden. Dab ste
hierin bereits ganz gewaltige Fort
schritte gemacht, zeige wiederum ein
Beispiel. In Europa lebten vor
dem Weltkriege etwa 300,000 Blin
de. Bei einem Drittel derselben
war der Verlust des Augenlichts auf
Gonorrhöe zurückzuführen, die heu
te für den Säugling kaum mehr in
Betracht kommt: das macht 100,000
Blinde weniger.
Die Zahl der Krankheitsursachen
ist dank den Fortschritten der For
schung überhaupt gewaltig einge
schränkt worden. Phosphor- und
Bleivergiftungen sehen die Aerzte
gegenwärtig nur noch selten, und
well man erkannt hat, daß Mücken,
Fliegen, Wanzen und Läuse als
ilrankheitS-Ueberträger ganz ge
meingefährliche Gesellen, sind, ist die
Verfolgung dieser Insekten nicht
mehr Sache der einzelne, sondern
eine Amtspflicht der Gesundheits
Behörden geworden. Ja diese ha
ben sich neuerdings noch mit einer
ganzen Reihe früher völlig üderse.
Yener Gebicle zu befassen. Sie ha
ben darauf zudachten, daß nicht nur
die Luft, die der Bürger atn,et, rein
ist, auch die Nahrungsmittel müssen
gesundheitNchen Anforderungen ent
sprechen. Die Straßen müijen sau
oer gehalten werden, sowie selbst die
Woynuiigcii, die früher als , unan.
tastbar seitens der hohen Obrigkeit
zaln. Gutes Wasser steht jedem
zur ttfiignng durch die städtischen
Wasseranlogen und die Arbeitgeber
Lnd &jm, kr da Woll ifc
Angestellten zu sorgen.
Nicht nur die Verhütung der
Krankheiten, die Beseitigung der
Krankheitsursachen kommt in Ve.
tracht, auch die Heilung entstandener
Schaden und die Behandlung der
meisten ' Krankheiten haben Fort
schritte gemacht, die noch unsere El
tern für unmöglich gehalten hätten.
Ein paar, an sich harmlose und ein
fache Einspritzungen mit Diphtherie
Antitorin erledigen z. B. die frü
her so furchtbare Erkrankung. Die
Lustseuchen stempeln heute die un.
glücklichen Kranken nicht mehr zu
öerbrccliern, immer weiter aushg.
lende Fürsorge nimmt sich ihrer an
und vermindert das namenlose
Eleiid, daö die Geschlcchtskrankhei.
ten ehenls int Gefolge hatten
Kranke Lungen, kranke Nasen und
Rachen, Vcrkrüppc,1ungeii der Glie
der, Llugcnübcl und unzureichende
Ernährung, fchadhaftc Zähne und
vIes andere mehr: alles, alles das
wird heute in einem geordneten Ge
mcinwesen nicht mehr hem einzelnen
überlassen, es ist Gegenstand öffent
l'cher Fürsorge geworden.
Der Mensch wird also heute nicht
nur mehr so leicht und so oft krank
wie früher. Seine Leiden werden
auch öfter und gründlicher behoben
Er wird deshalb älter. Und .die
gut alte Zeit kann sich, wenigstens
was Gesundheit angeht, in keiner
Weise mit der Gegenwart messen.
Bewegung und Gesundheit.
Belegung kräftigt und stärkt jede
Tätigkeit im Körper. Sie ist für
Gesundheit uud langes Leben eine
unentbehrliche Bedingung Kein ge
innder Mensch sollte versäumen, je.
den Tag einen mäßigen Gang im
,yrcien zu machen, wo er die reine
stärkende Luft einatmen kann. Ge
nen ist die gesundeste und zugleich
natürlichste Bewegungsart, weil da
durch die zweckmäßigste Tätigkeit je
des Organs des Körpers gesichert
wird. Im Gehen zum Zwecke der
Gesundheit sollte eine gewisse Ab.
wechselung stattfinden und womöglich
anch Bergsteigen und Veränderung
der Szenerien in sich schließen. Viele
Wehen und Schmerzen würden schnell
verschwinden, wenn der Blutumlauf
durch eine verständige und regelmä
ßige Uebung der Muskeln beschleu
nigt würde. Für sehr schwache und
irunke Personen find Bewegungen
im Wagen, wenn inan sie so nennen
rann, und Friktionen des ganzen ,
Körpers, trocken oder mit warmem ,
Wasser der beste Ersatz der aktiven
emegung. Tie passendste Zeit zur
Bewegung ist dann, wenn der Kör
per nicht durch Anstrengung zu sehr
ermüdet oder durch den Verdauungs.
prozeb in Anspruch genommen ist.
Kräftige Personen können auch vor
dein Frühstück aktive Bewegungen
vornehmen, schwächliche dagegen tun
besser daran, solche eine bis zwei
Stunden nach demselben zu verschie
ben.
Bewegung beugt Krankheiten vor,
indem sie dem Körper und seinen der
schiedmen Organen und Gliedern die
Kraft verleiht, die ungünstigen Ein
flüsse, denen sie ausgesetzt sind, 7ern
zu halten und zu überwinden. Sie
heut manche Krankheiten, indem sie
die gleichmäßige Verteil-ng des
Vlutumlaufs bewirkt und auf diese
Weise schwache Organe kräftigt und
örtliche Untätigkeit oder Kongestion
entfernt.
Kranke Personen sollten nur im
mer kurze Strecken gehen, jede Er.
müdung vermeiden und im Freien
nicht stehen bleiben. Die bche Zeit
für sie ist je nach der Jahreszeit vor
dem Mittagessen oder Abendessen, je
in der Weise, daß sie bor der Mahl.
zeit noch eine halbe Stunde ausruhen
können. Unmittelbar vor tem Essen
oder vor dem Zubettgehen sollten sie
sich niemals Bewegung machen. Es
ist dies auch älteren Personen nicht
anzuraten. Bewegung unmittelbar
nach dem Essen wirkt störend rnif die
Verdauung. I
,
Frkmdrvrpkk im Auge.
Wenn etwas in's Auae fällt, darf
man dasselbe ia nickt reiben, sondern
einfach das Auge eine Minute lang
schließen; sollte dies nicht genug sein,
so muß man noch eine weitere Mi
nute sich ruhig verhalten. Es konimt
sehr selten vor, daß dieses Verfahren
nicht genügt. Durch das Gesetz der
Schwere nämlich sinn der gen
stand in den Augenwinkel. Nur in
bescndlren ällm oder wenn man
sich verleiten ließ, das Auge zu reiben.
muß man die Augen 5 bis 10 ü'ct
mitm aeichlossen kalten. Auch ge-
lingt es, Fremdkörper aus dem Sinne
zu entfernen, in dein man einen
Tropfen reines Olivenöl in das
Auge träufelt. Dadurch werden
Staub, Asche, selbst SPlMer etc.
rasch entfernt. Um ein Stäubchen
nher irarnb einen anderen remdkor-
per aus dem Auge zu entfernen, hal
te man nilt der einen Hand cas mcyl
dation berührte Auge, mit der ande
ren die Nase zu und blase dann durch
den festgeschlofsenen Mund, wie wenn
man tüchtig die Nase putzen wollte.
Ttirfer Trnck. dem durcb das Zuhal.
ten von Mund, Nase und dem einen
Auge jeder andere Ausgang ver
srvrrt ist. drängt dem anderen Auze
z, und treibt den Fremdkörper mis
demielrrn Herrn?.
H"f--1 ilili"' - 'tliil11 1 ' ' '.. I t - A.
Das FväuleM.
k
Rornntt
(12. Fortsetzung.)
AIS die Kubaitz, den Federhut auf.
ein dreieckigt Tuch umgeschlagen, die
Finger in Handschuhen, die sie nur
zu seltenen Gelegenheiten auö der
Kommode nahm, durch den großm
Garten schritt, welcher die Lund'sche
AM uwgaö. schüttelte sie mißbilll
gend den Kopf.
.N solch ein Reichthum! Das ist
ja garnicht möglich.daß den einMensch
allem bewältigen kann. Was blo
man da Grundstück kosten muk.'.
Als sie die Klingel zog. dachte sie
wieder an einen Ausspruch ihre! Se-
Iigm. .Tag Eisen schmieden, so lana
es beiß ist! Die Pfoten kann man sich
1 irrny M, rooyi vnvrennm.aixr
daS heilt wieder.'
Ja, in der Flottwellstraße schmie
detm sie ihr daö Eisen lange nicht
heiß genug. Sie hatte gegen dieSchwe
ster ihre größte Mißbilligung ausge
sprochen, als s gestern gekommen
war. um zu hören, waZ die gehört
und gesehen."
Gar nichts", hatte die Henzen ge
stehen müssen, ganz flüchtig war nur
der Doktor dagewesen und hatte nach
dem Jungen gesehen. Henzen aber.von
dem war zu zählen. Der machte sich
einen guten Tag und saß meistens
dorn in der Destille und hatte, als n
betrunken nach Hause kam, behauptet,
solch ein wundervolles Frauenzimmer,
wie die Jda. die dort hinter dem
Schanktisch stehe, sei in ganz Berlin
nicht zum zweiten Male, Die könnte
auf eiiien rechten Witz eine rechte Ant
wort geben.
Kubaitzen", hatte die Henzen weh
miithig geschlossen, ,er is nun all die
vielen Iah ordentlich und treu ge
Wesen und die Tassen haben gehalten.
Aber gestern, wie ich man blos die mit
den Vergißmeinnicht in die Hand neh
me und sie abputzen will, da bricht der
Henkel ab. Kubaitzen, das hat WaZ zu
bedeuten. Und ich bin 'ne unglückliche
Frau und ich kg mich inö Bett, denn
ich kriegt meine Brustschmerzer wie
der." Leg Dich mam hin, Henzen," hatte
sie gerathen, und das Andere bringe
ich in Ordnung, das laß man fein.
Dein Dienstmann.ach Du meine Güte,
der kriecht in ein Mauseloch vor mir.
Laß ihn man Witze machen, 'ich kann
auch welche. Und den hat das Mäd
chen zum Besten, .das hat doch einen
Bräutigam, und wenn sie genug 'ge
spart hat, so heirathen sie auch. Die
Jda macht Dir den alten Weltbürger
nicht abspenstig, aber zu viel Geld
soll er nicht auS dem Hause tragen.
daS ist der schlimmste Witz, das sage
,ch.
Auf daS Zeichen, daS sie kaum ge
geben, flog die Thür der Villa auf.
Sie sah dem kleinen Groom mit
den feinen Strümpfen über den pral
len Waden freundlich ins Gesicht.
Ich will die Gnädige sprechen!"
Der Bursche . veränderte keine
Miene.
Ich weiß nicht ich glaube
nicht "
Na ob", sagte sie und befreite ihre
Arme von dem Tuch. Ich habe sie
doch eben da hinter den geblümten
Borhängen stehen sehen! Man keine
Flausen, ich kenne sie doch und sie
kennt mich, ich heiße Kubaitzen."
Das ist noch kein Beweis, ob die
Frau Konsul," das S,tun:pfnäZchen
reckte sich bedeutend höher, zu spie
chen ist."
I na, ,das kann ich ganz genau
sagen, sie is es!" Damit löste sie auch
die große Schutznadel, welche da
schwarz und weiß karrirte Tuch über
der Brust zusammen hielt. Heben
Sie man Ihre Beine auf und laufen
Sie n Bischen, damit Sie nicht auf
dem Fleck da anwachsen. Das könnte
doch n Malheur geben. Für mich is
sie zu sprechen, die gnädige Frau
sagen Sie, die Kubaitz, hergeschickt
vom Herrn Doktor Hallsberg."
Sie blickte so resolut, daß sich Toni
anschickte, ihren Wunsch zu erfüllen,
auch schon deshalb, weil der laute,
ordinäre Klang ihrer Stimme in die
sem stillen Hause etivas Ungewöhn
liches war.
Nach einer kurzen Zeit kam er zu
rück. Die gnädige Frau will Sie
sprechen."
Na!"
Im Schreibzimmer blieb die Ku
baitz neben der Thür stehen. Ebba
Lund kam langsam auf sie zu.
Jetzt erkenne ich Sie wieder! Und
der Doktor schickt Sie?"
Ach, Frau Konsuln, das mit dem
Schicken, das is man blos so 'ne kleine
Nothlüge, denn sonst hätte mich der
Jüngling mit den blanken Knöpfen
und dem ganz egalen Scheitel doch
gewiß nicht hereingelassen. Die Sorie
k,nn ich. die is schlimmer, wie die
Herrschaften sind."
Wenn Sie der Doktor also '
.Oh bitte, daS kommt nu gleich.
Nämlich." sie zog umständlich ein wei
ßeS Tuch aus der Handtasche, der
Herr Doctor hätte mich ja gewiß her
geschickt, wenn er eS nur wüßte, daß
meine Henzen, die beste auf der Welt,
io elVid im Bett liegt. Brustschmer
in! s ist die Stärkste ,cht und der
5chiV ir,it dem Jungen neulich, so
von E. Vcly.
was geht fit die Knochen. Nun wird
es ,a wohl mit dem Blutspucken wie,
der loS gehen, liebste, gnädig Frau
Konsuln und den Blutsturz, den
hat sie schon mal gehabt. Ja.sehn Sie,
der gräßliche Schrecken na, wenn
Sie nun auch unschuldig dran sind,
Ihr Wagen ist es doch immer gewesen
und so waS thut Einem doch im
mer leid, und das haben Sie ja auch
bewiesen.
Warum gingen Sie nicht gleich
direkt zum Arzt," fragte Ebda.
Ach, fo keck iS man doch nicht! Und
dann die Henzen, will denn die einem
Menschen lästig werden? selbst so'm
Doktor nicht, den sich die reichen Leute
ja zum hellen Plaisir rufen lassen
können. Sie weih doch nicht, daß ich
hier bin. Die lbe, gnädige Frau,
sagt s, wenn die mich so elend lie
gen sehn könnte. Aber die kommt ge
Miß nicht wieder. Und daS war doch
gar so schön, wie sie mit dem Herrn
Doktor nach dem Jungen sah . Ja,
Kranke haben ausgefallene Wunsche,
liebe Frau Konsul.
Ebba überlegt eine Sekunde sie
sollte in ein Konzert fahren und Tor,
leite dazu machen und hier war
eine von Bruno HallbergS Kranken.
ES muß ein Wagen zu ihm hrnae
sandt werden, he seine Sprechstunde
aus ist der holt ihn nach dort sie
wird ine Droschke nehmen. .
' DaS Alles befahl sie rasch. .Und
Sie Frau Sie können mit mir
fahren."
Sie schellte nach der Köchin. ,M
lerler Erm chunaen soll man ein
packen für eine Kranke."
Der Wagen rollte dahin, die Hände
andächtig im Schooß gefaltet, saß die
Kubaitz d reichen Dame gegenüber.
Nach n paar Minuten seufzte sie
vernehmlich.
Sind Sie so besorgt m Ihre
Schwester?" fragte Ebba.
.Ach, ich habe noch was auf dem
Herzen! Wenn mich die gnädige Frau
zu einer Wirthschaftsstelle empfehlen
wollten."
Ich ? Wo findet man, die aber
gleich?"
Ach. da ist sie fchvn," lächelte die
Wittwe und seufzte dann wieder, als
sei sie zu früh hoffnungsftoh gewesen.
Der Herr Dortor zieht nämlich um,
nach der Kleiststraße, vergrößert sich,
soll sehr gut gehen Mit der Kund
schaft, und da braucht er 'ne zuver
lässige Person, wenn nämlich in seiner
Abwesenheit von Patienten, geschickt
wird. Das ist 'ne wichtige Sache, gna
dige Frau, die muß in guten Händen
sein!"
. Freilich!"
Sie bog sich herüber und faltete d
dickenFinger. Gnädige Frau, das hat
doch nun so gewkssermaßen der Him
mel gewollt. Wenn Sie ein gutesWort
für mich sprechen."
Ebba nickte und lächelte.
In dem Hinterhaus der Flottwell
striße fand Frau Ebba den jungen
Arzt schon vor, er erklärte den Z
stand der Henzen für nicht gefährlich,
verbot aber den Tabak des Gatten
und riß daS Fenster auf. um frische
Luft einzulassen,
Ebba richtete einig Fragen an die
Frau, die zwischen den blau-weiß ge
würfelten Kissen in einer rothkattune
nen Jacke lag. Si jammerte: Gott,
Lieblingsgerichte arme Leut wer
den sonst nicht darnach gefragt."
Die Kubaitz fiel rasch ein: Sehen
Sie doch, Frau Konsul, wie gerührt
sie ist, die arme Person; gar ich, als
ob sie bei Hellem Beistände is. N, daß
Sie auch gekommen sind!"
Ja," sagte Bruno Hallsberg, von
dem Rezept aufblickend, das er fchrieb,
ich fürchte, ich habe eS auf dem Ge
wissen, Sie zu dieser Selbstaufopfe
rung verleitet zu haben. Wenn Sie
mir aber ini Zukunft versprechen wol
len. erst dann zu gehen, wenn ich Sie
bitte-man soll Ihre Güte nicht miß
brauchen."
O,"sie hatte einen herben Ausdruck
um den feinen Mund, mein Leben ist
nicht so gehaltvoll daß eine solche
Fahrt mich beraubt
Wie leid sie ihm doch that so
vereinsamt in ihrem Reichthum.
Und steckt nicht in Fromme der
Hang, zu sorgen zu bemuttern, zu
pflegen? Unterdrückt, kriecht er doch
eine's Tages aus irgend einer Ritze
hervor und bricht dann gleich Dämme
und reißt Mauern ein. Auch Sie sol
len sich meine Fürsorge gefallen las
sen die Wirthschaften, finde ich
für Sie. Wollen Sie sie aus meinen
Händen?"
Während sie die ihn ein wenig er
staunende Aufklärung gab, sagte die
Wittwe: Wenn ich mich unnöthig
geängstigt habe. es ist meine Schwe
ster und wir sind nun mal zuver
lässige und anhängliche Leute."
Ebba bot dem Doktor einen Platz
in ihrem Wagen an.
Weil mich mein Weg ganz in Ihre
Nachbarschaft führt, darf ich'S an
nehmen." erwiederte er.
Da faß sie an seiner Seite, wie
damals, als er zuerst in ihrem Leben
aufgetaucht war. mit ihm in dem n
gen Raum, Seite an Seite an Häu
sern und Menschen borübttgetragen.
Damals hattejie Zorn und ohnmäck
tige Wuth erfüllt." heute warmes, alk
habe sie noch nie ein solche? Gefühl!
ruhiger Sicherheit gespürt und sie
hätt wünschen mögen, sie käme noch
lang nicht an Ziel. Und dann wurde
sie sich klar über eine Empfindung:,
Wenn sie plötzlich nichiS,nichts anlxreS
mehr hätte, losgelöst wäre von allem
Aeußern und Innern, waS ihr bis
her daS Dasein auögesüllt hatte
nur mit diesem klugen, klaren, bcson
nenen Manne oh. S würde in an
dereö, lebensweriheS sein .
In BrunoS Dasein hatte sich we
nig Abenteuerliches eingedrängt er
hatte auch nie verstanden, dasselbe
aufzusuchen und hineinzubringen. Die
Erscheinung der schönen kleinen Frau
trat darum um so strahlender vor ihn
hin, er mußt sich vor dem hellen Licht
förmlich d Augen schützen, daß er
nicht geblendet wurde. AIS si thm
neulich spöttisch d Frage stellte?
.Glauben, Sie an daS Märchen von
der großen Liebe?" Da war er i
Versuchung gewesen, zu rufen: ,n
Verzauberung glaube ich, an Dnty
schön Frau, die mich wie ein Spiel'
zeug an einen Faden gehängt hat
Du hast es mir angethan." Wal 3 tfl!
die große Liebe vielleicht nicht.adei
in Dienstbarkeit hast Du den müde
Gesellen gezwungen und mit sllßee
Thorheit sein Hirn erfüllt, so daß sich
daS bischen Verstand scheu dava
macht.
Als er sie vorhin plötzlich eintrek
sah, da ging eine freudige Erregung!
über ihn hin 5 war. als komm
sie zu einem Rendezvous, ungerufen,'
ahnungsvoll und er senkte zuerst,
die Blicke, bis er wieder Herr seine,
selbst zu sein glaubte. Wie würd, fo?
di Kühlherzige, d Spötterm, die
Frau ohne Tadel zornig sein, wenn
sie um stine knabenhaften Wünsche;
nach einem süßen, thörichten Getande
wüßte! Mit eiserner Willenskraft'
mußte er sich beherrschen, nicht ein
Seufzer durfte ihm entfliehen.
Das Füßchen da. daö sich w bfft
Decke bohrte. daS hätte e? sich auf bey
Nacken setze mögen, die kleine SasiS
in der grauer Lederhülle, di mit dem
Schirm griff spielte, hätte er gepreßt,'
fest, fest Die biegsame Taille, w
gut mußte si sich umfassen lassen.
Einem Kätzchen verglich er Ebba Luud
schweigsam, lächelnd, glänzend'
und weich aber mit Waffen der
sehen! Wehe dun Vergessenen, Un
würdigen! i
Was sie denken mochte, da eben
jetzt, nachdem si Beide still aeworden?
Sie sah ein wenig bleich unter dem
großrandlgen Federhut hervor.
Sie athmete rief auf, wie befreit
von einem inneren Druck. Bruno
Hallsberg blickte sie forschend an, .
Derartige Ercursionen sind doch
nicht für Sie, gnädige Frau."
Sie beugte sich rasch zu ihm, ihre
Gewänder streiften sich, der : leise,
süße Duft umwogte ihn.
.Doch doch ' Ihre klem,
Hand lag auf ihrem Schooh ihm so
nahe, sie hatte den brennendenWunsch,
daß er sie fassen und drücken möge
warum er es wohl nicht that? ' Plötze
lich reichte sie sie ihm.' . ' " :
Wir sind Freunde, recht gut
Freunde, nicht wahr?" fragte sie mit
halberstickter Stimme.
Er hielt d Finger, drückte sie klcht
und führt sie an seine Lippen. '
Die Bezeichnung ehrt mich
Ach, nicht so. nicht könvenlsomÄ
Freunde in Freud und Leid, mit,
einander zu tragen, mitsammen zu,
,achen. Es soll das amn, ich glaube
daran "
Die großen Augen sahen Ihn so'
ängstlich erwartungsvoll an.
Auf warme Freundschaft also,
gnädige Frau," sagte er mit seiner?.
onoren Stimme und neigte den opf.!
.Auch ich glaub daran, als d
Schönste, was es auf der Welt gibt.
selbstlos Freundschaft." !
Und er verachtete sich, daß r in
diesem Augenblick ein Lüge zu spre,
chen vermochte. Denn in ihm war'S
ja so anders, sein ganzes Wesen er
regt, um ein wenig Güte hatte er on
ten mögen, einen Druck, der Hand, d
agte, ich suhle, wie Du
Ihre Hand zog sich rasch u5 dev
'einigen; ein eisig kalteS Gefühl tiarch
kramvfte ihr Herz. Während sie die
Phrasen, um sich von dem Bann dt!
Schweigens zu befreien, sprach, wah,
nnd si ihre Hand in die seine legte,
kam die Erkenntniß der Komödie übe
sie indem sie um seine Freundschaft
warb, fühlte sie, daß sie ihm noch mchr
geben könnte
Und still da zu sitzen, in seine Au
gen zu sehen, ihn von gleichgiltigen
Dingen reden zu hören, ihm antworten
zu müssen! Und bald, bald mußten sie
am Ziele sein, ein Gnffj hin und wie
der, und sie waren getrennt. I
In weite Fernen, ia, n den Tod
hätte sie so mit ihm fahren mögen und
dann, wenn es keine Rückkehr mehr
gab, wenn sie am Ende waren, dann
hätte sie sich mit einem Jubelruse in
seine Arme geworfen: Nun schließe
ie um mich, nun kommt die Stunde
der Augenblick, in dein ich Dir sageil
Nill.Jch habe Dich lieb."
(Fortsezung fslgt.)
Probieren kann msltt'l
ja. Richter: Gestehen Sie nur lie,
der ein, daß Sie den Diebstahl be
gangen haben, und legen Sie sich
nicht auss leugnen, dies y,i?t Li
nen doch nichts," .1
Angeklagter: .Ja wissen S', mi'
probiert'S halt olleweil a bissl.
Hilft' irili so schabt' 5 doch n:"