Seite A-Tägliche Omaha Tribüne-SamZtag, den 2. August 1919. AilsdcmStlilltc Aus Columvus, Nebr.Z ColumbuS, Nebr.. 1. Llug. Heute morgen bei Tagesanbruch sahen LouiS Elur und Joseph Gtan zel, als sie nach ihren Fischhaken sahen, die Leiche eineS ManncS auf einer Sandbank angeschwemmt und benachrichtigten sofort den Dcputy Sheriff von dem Funde. Derselbe Iveckti den Coroner, Otto Walter, und kain mit demselben zur Bcsich tigung der Leiche, welche sogleich als diejenige des 81j!jhrigen I. H. Wurdemann. einem Beteranen aus Kein Bürgerkrieg und einer der er sten Ansiedler von Platte County, ersannt wurde. Herr Walter lief; die Leiche entkleiden, um sie nach Merk malen zu untersuchen, die auf ein Verbrechen deuten würden, aber nichts dcrartiacö wurde an der Leiche gesunden und deshalb wird kaum eine Coroners Jury einberufen wer. den. 9'ach Ansicht der beiden Man. ner, welche die Leiche zuerst gc sehen, war dieselbe erst ange schwemmt worden, denn als sie zu erst nach ihren Nuten gesehen, war dieselbe noch nicht auf der Sand bank gelegen- Frau I. H. Würde mann, die z'ncite Gattin des Da Hingeschiedenen, frühere Frau Em ma Kumpf, mit welcher er feit drei Jahren Erheiratet war, sagte, ihr Watte sei letzte Nacht zur gewöhn lichen Zeit, ncgen halb elf Uhr zu Vctte gegangen und als sie heute morgen um fünf Uhr in sein Zim! mer trat, war er fort gegangen. Ob der Verstorbene Fischen oder Baden wollte, und dabei in's Wasser gc fallen, oder ob er sich freiwillig in den Flun geiturzt. Iafit sich kaum er Mitteln, doch soll der Unglückliche zcitiveilii an Melancholie gelitten, und sich den Tod herbeigewünscht ha ben. Herr Wurdemann lebte über fi0 Jahre in Platte County und seine Familie gehört zu kcn enteil An sicdlern. Seine Homestead-Farm liegt bei Crcston in Sherman Township, doch zog er vor zwei Jahren mit feiner zweiten Gattin nach der Stadt, wo er sich an der 8. Straße ein Bungalow errichtete Seine ihn überlebenden 6 Kinder aus erster Ehe sind 4 Söhne und 2 Töchter, nämlich Charles, Edward, Nudolph und Frank, sämtlich in Go lumbus wohnend, doch befindet sich Ed. zur Seit in Wisconsin. Frau John Avrens, nord von der Stadt, und Frau Fred Fcye, auf der alten Heimstatte wohnend. Ferner hintev läßt der Verstorbene zwei Stief, söhne, Emil Kumpf von Columbus. und Otto Kumvf in Albion, und 2 Stieftöchter, Frau F. N. Krego, riuö von ColiimbuS und Frau Wm, Semphil in Chicago. Zur Zeit ist die Begrabniszeit noch nicht bekannt gegeben- Der lö.jäbrige Ed, Nöhrich sah während der Feldarbeit einen großen Fisch im Platte Flub in seichtem Wasser. Er holte sich schnell seinen Fischfpccr und erbeutete einen 22y2. pfundigen Catfisch, auf welche Beute er sehr stolz ist. Der Commcrcial Club lieft zwei große Banner anfertigen und gab dieselben dem Motor Transport Train mit zur Reklame für Colum bus. Heute morgen wurde der Verkehr auf der Burlington zwischen Co lumbus und Lincoln zeitweise un terbrochen, indem le'zte Nacht eine Brücke diesseits von Scward aus brannte. Eine Anzahl Männer sind heute an dieser Brücke beschäftigt. AU5 Grand Island. Grand Island, Nebr-, 1. Aug. Ein angenehmer Ter.iperawrwcchscl ist seit Donnerstag morgen eingehe, tcn. Für mehrere Tage stand das Thcrmoincter auf 100 Grad und darüber, während eZ von gestern morgen an mit bedecktem Himmel nur auf 80 steht. Das Köhler Cafe ist feit dem Feuer ain letzten Sonntag noch im rncr geschlossen. Joseph Vehling von Milwaukee hat das Nestaunrnt käuflich übernommen und wird daö Lokal vollständig renovieren und neu einrichten. Es foll eines der mo dernsten Cafes werden Ein vollständiger Wechsel wird in der Grand Island National Bank vor sich gehen. Theodor Grieß, der jetzige Präsident der Bank, bat sei. ncn Anteil an C. I MileS von HastingS und einigen anderen hie figen Bürgern verlaust. Herr Miles ist als tüchtiger Geschäftsmann be kannt und wird die Stellung von Herrn GrieS einnehmen und seinen Wohnsitz von HastingS nach kSrand Island verlegen. Grieß wird daö seit vielen Jahren in Harvard ge stillste Bankgeschäft - weiterführen. Besonderes Aufsehen erregte Ge stern der Armee Auto Transport, welcher im langen Zug von mehr als 50 Auta TruckS um 8 Uhr nach, mittags in Grand Island seinen Einzug hielt. Heute in oller Frühe Hte die Gesellschaft ihre Reife über den Lincoln Highway auf dem Weg nach San Francisco wieder fort Am Abend wurde zu Ehren der Ee scllschaft ein Konzert und Ball im Licdcrkranz Auditorium arrangiert. CtaatSflenkk'Umlage 13 Mills. Lincoln. Nebr., 2. Aug. Die Staatösteuer.Vchörde hat für alle StaatSzwccke eine Stcucrumlage von 13 MillS vorgeschrieben. Der abgc. schJhte ?öert des steuerbaren Ver mögenS im Staat wird aus $372,. 000,000 festgestellt. Dies wird eine Steuer von $7,426,000 abwerfen. Wohlljabkndrr Farmer als Autodieb. Frcmont. Nebr.. 2. Aug. Anton stimmerl?. ein wohlhabender warmer von Watcrloo, ist beschuldigt, den Versuch gemacht zu haben, das Automobil des Joe Maiunk von Frcmont zu stehlen. Nach einem kurzen Vorverhör wurde der Singe schuldigte dem Diftrikt-Gericht über, wiesen und unter eine Bürgschaft von $i,uu gestellt. Knabe ertrinkt im Sek. Freniont. Nebr., 2. Aug. Der 8 Jahre alte Sohn von Herrn und Frau Paul Ereen von St. Paul, ertrank im See unweit von Linwood, wahrend er mit andern Kindern spielte. Ncd Cloud lcißt pflastern Red Cloud. Nebr., 2. Aug. Die Staatsbehörde fordert Angebote ein zur Pflasterung von 14 Straßcnge vierten. Die Kosten werden vom Stadt-Ingenieur auf annähernd $200,000 veranschlagt. In dem Pflasterungsplan sind drei Sorten Pflaster vorgesehen, nainlich Brief, Schicht Asphalt und Konkret Asphalt. Die Angebote werden am 25. August eröffnet- Großes Bcatrice Hotel abgebrannt. Beatrice, ?!cbr., Aug. Am Montag in der Frühe brach in dem grof.cn Paddock Hotel" in Bcatrice Feiler aus, wodurch das be kannt? Gebäude der Zerstörung an heimfiel. Der Schaden wird auf $300,000 veranschlagt. Das Hotel wurde im Jahrs 1888 von Senator Paddock erbaut. Der dichte Qualm und Rauch war dem Entkommen der vielen Güfte in ihren Nachtkleidern hinderlich, doch ging kein Menschen leben verloren, wenn auch etliche Personen leichte Verletzungen er. litten. Die verschiedenen Geschäfts, leute, welche die unteren Räumlich leiten inne hatten, erlitten bedeuten, de Verluste, doch ist das Meiste durch Versicherung gedeckt. Die Feuerwehr von Lincoln. Fairbury und Wymore eilte zur Hilfe herbei. ' Das Paddock Hotel war das grösste Gebäude im südöstlichen Nc braska und war Eigentum der State Investment Company. Die Möbel und innere Ausstattung gehörten der May Hotel Company. Neues aus Mwr-und Heilkunde. - i Waren unfere Vorfahren gesünder als wir? Wenn ein Vater mit seinen Söh neu die leiblichen und geistigen Kräfte übt oder auch nur vergleicht, dann kriegt die Nachkommenschaft eist immer zu hören: daß er, der Erzeuger, doch ein ganz anderer sterl gewesen, als er so jung war vie sie. Es ist das nicht immer verächtlich gemeint; es soll die junge 5rut nur aufstacheln, mehr zu der suchen und zu erreichen. Ernster vird es schon genommen, wenn die tltcn Leute dem Nachwüchse ver schern, in ihrer Jugend seien die Nenschen überhaupt gesünder gewe sen. Die gute alte Zeit war eben icsser. Früher wurden die Men schen, so heißt es schließlich, viel äl ter. Der Methusalem mag ja auch eine Ausnahme gewesen sein, aber Datei Abraham und viele andere, ion denen wir schon in der Schule vernommen, sie wurden sämtlich iehr, sehr alt. Und wenn man alle die Erzählungen und Geschichtchcn kbersieht, sieht es manchmal au, ils ob es früher überhaupt nur alte Leute gegeben hätte; die jungen tählt man dabei eben nicht. Und so schütteln denn die meisten unserer Zeitgenossen ungläubig den Kopf, xenn man ihnen versichert, daß die Menschen heutzutage im Durchschnitt diel älter werden als früher. , Waren also wirklich unsere Vor fahren und die Menschm vergange ncr Jahrhunderte und längst ver schwundener Jahrtausende gesünder als wir und lebten sie deshalb Iän ger? Nein, nein irnd nochmals neinl Sie waren sogar ganz unzweifelhaft kränker, als wir, und starben frü her. Die alten und oft sehr alten und manchmal sogar unglaublich ölten, von denen die Geschichte und Sagen berichten, waren nur Aus nahmen. Gerade deshalb fielen sie ihren Zeitgenossen auf. Gerade deshalb sprachen und schrieben diese von ihnen. Ueber die Zahlen der in jenen Zeiten in jüngeren Jahren verstorbenen wird nichts gemeldet. Der Tote zählte nie mit. Erst in den lchten Jahrzehnten sind in ollen zwilisiecte Länder Bsobachtungen, niedergelegt worden siiW ho tu benbdauer der Menschen. Und da ergao nq denn, daß allenthalben unter dem Einflüsse der EUenttipn Gesundheitspflege die Lebensdauer nacywetövar steigt. Mehr Menschen werden vierzig Jahre als wie frü her, und mehr fünfzig und sechzig are uno nocq meyr. Da liegen zunächst über die Kindtrlkrs,iiit unanfechtbare Zahlen vor. Früher starben im groben und ganzen in auen andern und Zonen mehr als 25 von hundert aller Säuglinge im ersten Lebensjahre. Auch heute noch sterben mehr Menschen, ehe sie den ersten Geburtstag feiern konnten, als in den späterA, Jahren und oayrzeynten. Aber die Säuglings Sterblichkeit geht immer mehr zu rück. Und je mehr sich die öffent liche Gesundheitspflege' mit dersel ben beschäftigt, desto günstigere Er gebnisse dürfen mit Sicherheit er. wartet werden. Denn nie zuvor i,i :rgenowo aus oer Erde der Er uährung der Kinder eine gröbere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Aber eö bleiben deren nicht mehr am Leben, sondern die Lebenden sind auch gesünder. Die Rhachitis oder Englische Krankheit tritt heut zutage lange nicht mehr so fürchter. lieh auf wie früher. Einen weiteren ganz unübersehbaren Einfluß wird auch die regelrechte Entfernung ver gröberter Mandeln und Adenoids haben, wie sie jetzt allerorten durch die planmäbige Untersuchung der Schulkinder angebahnt wird. Der Laie Weib ja nichts von vergange nen Tagen. Medizinische Geschichte ist selbst den meisten Aerzten ein ganz unbekanntes Gebiet, Deshalb mub hier darauf hingewiesen wer den, db in den Jahrhunderten und Jahrtausenden und bis in die letz, ten Jahrzehnte hinein eine ganze Reihe von Kinderkraiikheiten wüte ten, die heute ihre Schrecken völlig verloren haben. Diphtherie. Schar lach, Keuchhusten und Masern raff ten bis in die Neuzeit hinein über all Jahr für Jahr Tausende von Kindern dahin, buchstäblich so viele Tausende, wie heute einzelne. Ma fern und Keuchhusten haben zwar auch gegenwärtig noch immer eine größere Zahl von Lungenentzün dung zur Folge mit totlichem Aus gang, aber die Behandlung ist schon besser geworden, und es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, daß in dieser Hinsicht bald völlig befrie digende Erfolge zur Regel werden. Wie sehr sich die Zeiten tatsächlich geändert haben, ersieht man so recht daraus, daß die epidemische Kin derlähmung zurzeit als überaus bösartig von feiten der Behörden und durch die Zeitungen verfolgt wird; und doch ist die Zahl ihrer Opfer verschwindend gering im Ver gleich mit der Todesernte der eben erwähnten Seuchen in noch nicht all zuweit hinter uns liegenden Tagen. Die Poen sind durch die Imp fung so gut wie ausgerottet wor-! den. Sie gehen heute kaum noch den Arzt etwas aii, sie unterliegen der Sanitätspolizei. Mit ihnen aber find wir auf die großen, land weiten Seuchen gekommen, von de nen sich unsere Zeitgenossen über Haupt keine Vorstellung mehr ma chen können. Dafür nur ein Beispiel- Im vierzehnten Jahrhundert wütete in der alten Welt der sogen. Schwarze Tod. In vielen Orten starb die Hälfte, ja vier Fünftel al ler Einwohner, in Kairo täglich 12 In 15,000, in China 13 Millionen und in Europa wurde ein volles Viertel aller etwa 25 Millionen . dahingerafft. Pest, Cholera, Aussatz und Typhus sind heutzutage so ziemlich gebändigt. Malaria hat ihre Schrecken zumeist verloren, und die Neuzeit geht daran, die Tu berkulose und die Geschlechtskrank heiten zu überwinden. Dab ste hierin bereits ganz gewaltige Fort schritte gemacht, zeige wiederum ein Beispiel. In Europa lebten vor dem Weltkriege etwa 300,000 Blin de. Bei einem Drittel derselben war der Verlust des Augenlichts auf Gonorrhöe zurückzuführen, die heu te für den Säugling kaum mehr in Betracht kommt: das macht 100,000 Blinde weniger. Die Zahl der Krankheitsursachen ist dank den Fortschritten der For schung überhaupt gewaltig einge schränkt worden. Phosphor- und Bleivergiftungen sehen die Aerzte gegenwärtig nur noch selten, und well man erkannt hat, daß Mücken, Fliegen, Wanzen und Läuse als ilrankheitS-Ueberträger ganz ge meingefährliche Gesellen, sind, ist die Verfolgung dieser Insekten nicht mehr Sache der einzelne, sondern eine Amtspflicht der Gesundheits Behörden geworden. Ja diese ha ben sich neuerdings noch mit einer ganzen Reihe früher völlig üderse. Yener Gebicle zu befassen. Sie ha ben darauf zudachten, daß nicht nur die Luft, die der Bürger atn,et, rein ist, auch die Nahrungsmittel müssen gesundheitNchen Anforderungen ent sprechen. Die Straßen müijen sau oer gehalten werden, sowie selbst die Woynuiigcii, die früher als , unan. tastbar seitens der hohen Obrigkeit zaln. Gutes Wasser steht jedem zur ttfiignng durch die städtischen Wasseranlogen und die Arbeitgeber Lnd &jm, kr da Woll ifc Angestellten zu sorgen. Nicht nur die Verhütung der Krankheiten, die Beseitigung der Krankheitsursachen kommt in Ve. tracht, auch die Heilung entstandener Schaden und die Behandlung der meisten ' Krankheiten haben Fort schritte gemacht, die noch unsere El tern für unmöglich gehalten hätten. Ein paar, an sich harmlose und ein fache Einspritzungen mit Diphtherie Antitorin erledigen z. B. die frü her so furchtbare Erkrankung. Die Lustseuchen stempeln heute die un. glücklichen Kranken nicht mehr zu öerbrccliern, immer weiter aushg. lende Fürsorge nimmt sich ihrer an und vermindert das namenlose Eleiid, daö die Geschlcchtskrankhei. ten ehenls int Gefolge hatten Kranke Lungen, kranke Nasen und Rachen, Vcrkrüppc,1ungeii der Glie der, Llugcnübcl und unzureichende Ernährung, fchadhaftc Zähne und vIes andere mehr: alles, alles das wird heute in einem geordneten Ge mcinwesen nicht mehr hem einzelnen überlassen, es ist Gegenstand öffent l'cher Fürsorge geworden. Der Mensch wird also heute nicht nur mehr so leicht und so oft krank wie früher. Seine Leiden werden auch öfter und gründlicher behoben Er wird deshalb älter. Und .die gut alte Zeit kann sich, wenigstens was Gesundheit angeht, in keiner Weise mit der Gegenwart messen. Bewegung und Gesundheit. Belegung kräftigt und stärkt jede Tätigkeit im Körper. Sie ist für Gesundheit uud langes Leben eine unentbehrliche Bedingung Kein ge innder Mensch sollte versäumen, je. den Tag einen mäßigen Gang im ,yrcien zu machen, wo er die reine stärkende Luft einatmen kann. Ge nen ist die gesundeste und zugleich natürlichste Bewegungsart, weil da durch die zweckmäßigste Tätigkeit je des Organs des Körpers gesichert wird. Im Gehen zum Zwecke der Gesundheit sollte eine gewisse Ab. wechselung stattfinden und womöglich anch Bergsteigen und Veränderung der Szenerien in sich schließen. Viele Wehen und Schmerzen würden schnell verschwinden, wenn der Blutumlauf durch eine verständige und regelmä ßige Uebung der Muskeln beschleu nigt würde. Für sehr schwache und irunke Personen find Bewegungen im Wagen, wenn inan sie so nennen rann, und Friktionen des ganzen , Körpers, trocken oder mit warmem , Wasser der beste Ersatz der aktiven emegung. Tie passendste Zeit zur Bewegung ist dann, wenn der Kör per nicht durch Anstrengung zu sehr ermüdet oder durch den Verdauungs. prozeb in Anspruch genommen ist. Kräftige Personen können auch vor dein Frühstück aktive Bewegungen vornehmen, schwächliche dagegen tun besser daran, solche eine bis zwei Stunden nach demselben zu verschie ben. Bewegung beugt Krankheiten vor, indem sie dem Körper und seinen der schiedmen Organen und Gliedern die Kraft verleiht, die ungünstigen Ein flüsse, denen sie ausgesetzt sind, 7ern zu halten und zu überwinden. Sie heut manche Krankheiten, indem sie die gleichmäßige Verteil-ng des Vlutumlaufs bewirkt und auf diese Weise schwache Organe kräftigt und örtliche Untätigkeit oder Kongestion entfernt. Kranke Personen sollten nur im mer kurze Strecken gehen, jede Er. müdung vermeiden und im Freien nicht stehen bleiben. Die bche Zeit für sie ist je nach der Jahreszeit vor dem Mittagessen oder Abendessen, je in der Weise, daß sie bor der Mahl. zeit noch eine halbe Stunde ausruhen können. Unmittelbar vor tem Essen oder vor dem Zubettgehen sollten sie sich niemals Bewegung machen. Es ist dies auch älteren Personen nicht anzuraten. Bewegung unmittelbar nach dem Essen wirkt störend rnif die Verdauung. I , Frkmdrvrpkk im Auge. Wenn etwas in's Auae fällt, darf man dasselbe ia nickt reiben, sondern einfach das Auge eine Minute lang schließen; sollte dies nicht genug sein, so muß man noch eine weitere Mi nute sich ruhig verhalten. Es konimt sehr selten vor, daß dieses Verfahren nicht genügt. Durch das Gesetz der Schwere nämlich sinn der gen stand in den Augenwinkel. Nur in bescndlren ällm oder wenn man sich verleiten ließ, das Auge zu reiben. muß man die Augen 5 bis 10 ü'ct mitm aeichlossen kalten. Auch ge- lingt es, Fremdkörper aus dem Sinne zu entfernen, in dein man einen Tropfen reines Olivenöl in das Auge träufelt. Dadurch werden Staub, Asche, selbst SPlMer etc. rasch entfernt. Um ein Stäubchen nher irarnb einen anderen remdkor- per aus dem Auge zu entfernen, hal te man nilt der einen Hand cas mcyl dation berührte Auge, mit der ande ren die Nase zu und blase dann durch den festgeschlofsenen Mund, wie wenn man tüchtig die Nase putzen wollte. Ttirfer Trnck. dem durcb das Zuhal. ten von Mund, Nase und dem einen Auge jeder andere Ausgang ver srvrrt ist. drängt dem anderen Auze z, und treibt den Fremdkörper mis demielrrn Herrn?. H"f--1 ilili"' - 'tliil11 1 ' ' '.. I t - A. Das FväuleM. k Rornntt (12. Fortsetzung.) AIS die Kubaitz, den Federhut auf. ein dreieckigt Tuch umgeschlagen, die Finger in Handschuhen, die sie nur zu seltenen Gelegenheiten auö der Kommode nahm, durch den großm Garten schritt, welcher die Lund'sche AM uwgaö. schüttelte sie mißbilll gend den Kopf. .N solch ein Reichthum! Das ist ja garnicht möglich.daß den einMensch allem bewältigen kann. Was blo man da Grundstück kosten muk.'. Als sie die Klingel zog. dachte sie wieder an einen Ausspruch ihre! Se- Iigm. .Tag Eisen schmieden, so lana es beiß ist! Die Pfoten kann man sich 1 irrny M, rooyi vnvrennm.aixr daS heilt wieder.' Ja, in der Flottwellstraße schmie detm sie ihr daö Eisen lange nicht heiß genug. Sie hatte gegen dieSchwe ster ihre größte Mißbilligung ausge sprochen, als s gestern gekommen war. um zu hören, waZ die gehört und gesehen." Gar nichts", hatte die Henzen ge stehen müssen, ganz flüchtig war nur der Doktor dagewesen und hatte nach dem Jungen gesehen. Henzen aber.von dem war zu zählen. Der machte sich einen guten Tag und saß meistens dorn in der Destille und hatte, als n betrunken nach Hause kam, behauptet, solch ein wundervolles Frauenzimmer, wie die Jda. die dort hinter dem Schanktisch stehe, sei in ganz Berlin nicht zum zweiten Male, Die könnte auf eiiien rechten Witz eine rechte Ant wort geben. Kubaitzen", hatte die Henzen weh miithig geschlossen, ,er is nun all die vielen Iah ordentlich und treu ge Wesen und die Tassen haben gehalten. Aber gestern, wie ich man blos die mit den Vergißmeinnicht in die Hand neh me und sie abputzen will, da bricht der Henkel ab. Kubaitzen, das hat WaZ zu bedeuten. Und ich bin 'ne unglückliche Frau und ich kg mich inö Bett, denn ich kriegt meine Brustschmerzer wie der." Leg Dich mam hin, Henzen," hatte sie gerathen, und das Andere bringe ich in Ordnung, das laß man fein. Dein Dienstmann.ach Du meine Güte, der kriecht in ein Mauseloch vor mir. Laß ihn man Witze machen, 'ich kann auch welche. Und den hat das Mäd chen zum Besten, .das hat doch einen Bräutigam, und wenn sie genug 'ge spart hat, so heirathen sie auch. Die Jda macht Dir den alten Weltbürger nicht abspenstig, aber zu viel Geld soll er nicht auS dem Hause tragen. daS ist der schlimmste Witz, das sage ,ch. Auf daS Zeichen, daS sie kaum ge geben, flog die Thür der Villa auf. Sie sah dem kleinen Groom mit den feinen Strümpfen über den pral len Waden freundlich ins Gesicht. Ich will die Gnädige sprechen!" Der Bursche . veränderte keine Miene. Ich weiß nicht ich glaube nicht " Na ob", sagte sie und befreite ihre Arme von dem Tuch. Ich habe sie doch eben da hinter den geblümten Borhängen stehen sehen! Man keine Flausen, ich kenne sie doch und sie kennt mich, ich heiße Kubaitzen." Das ist noch kein Beweis, ob die Frau Konsul," das S,tun:pfnäZchen reckte sich bedeutend höher, zu spie chen ist." I na, ,das kann ich ganz genau sagen, sie is es!" Damit löste sie auch die große Schutznadel, welche da schwarz und weiß karrirte Tuch über der Brust zusammen hielt. Heben Sie man Ihre Beine auf und laufen Sie n Bischen, damit Sie nicht auf dem Fleck da anwachsen. Das könnte doch n Malheur geben. Für mich is sie zu sprechen, die gnädige Frau sagen Sie, die Kubaitz, hergeschickt vom Herrn Doktor Hallsberg." Sie blickte so resolut, daß sich Toni anschickte, ihren Wunsch zu erfüllen, auch schon deshalb, weil der laute, ordinäre Klang ihrer Stimme in die sem stillen Hause etivas Ungewöhn liches war. Nach einer kurzen Zeit kam er zu rück. Die gnädige Frau will Sie sprechen." Na!" Im Schreibzimmer blieb die Ku baitz neben der Thür stehen. Ebba Lund kam langsam auf sie zu. Jetzt erkenne ich Sie wieder! Und der Doktor schickt Sie?" Ach, Frau Konsuln, das mit dem Schicken, das is man blos so 'ne kleine Nothlüge, denn sonst hätte mich der Jüngling mit den blanken Knöpfen und dem ganz egalen Scheitel doch gewiß nicht hereingelassen. Die Sorie k,nn ich. die is schlimmer, wie die Herrschaften sind." Wenn Sie der Doktor also ' .Oh bitte, daS kommt nu gleich. Nämlich." sie zog umständlich ein wei ßeS Tuch aus der Handtasche, der Herr Doctor hätte mich ja gewiß her geschickt, wenn er eS nur wüßte, daß meine Henzen, die beste auf der Welt, io elVid im Bett liegt. Brustschmer in! s ist die Stärkste ,cht und der 5chiV ir,it dem Jungen neulich, so von E. Vcly. was geht fit die Knochen. Nun wird es ,a wohl mit dem Blutspucken wie, der loS gehen, liebste, gnädig Frau Konsuln und den Blutsturz, den hat sie schon mal gehabt. Ja.sehn Sie, der gräßliche Schrecken na, wenn Sie nun auch unschuldig dran sind, Ihr Wagen ist es doch immer gewesen und so waS thut Einem doch im mer leid, und das haben Sie ja auch bewiesen. Warum gingen Sie nicht gleich direkt zum Arzt," fragte Ebda. Ach, fo keck iS man doch nicht! Und dann die Henzen, will denn die einem Menschen lästig werden? selbst so'm Doktor nicht, den sich die reichen Leute ja zum hellen Plaisir rufen lassen können. Sie weih doch nicht, daß ich hier bin. Die lbe, gnädige Frau, sagt s, wenn die mich so elend lie gen sehn könnte. Aber die kommt ge Miß nicht wieder. Und daS war doch gar so schön, wie sie mit dem Herrn Doktor nach dem Jungen sah . Ja, Kranke haben ausgefallene Wunsche, liebe Frau Konsul. Ebba überlegt eine Sekunde sie sollte in ein Konzert fahren und Tor, leite dazu machen und hier war eine von Bruno HallbergS Kranken. ES muß ein Wagen zu ihm hrnae sandt werden, he seine Sprechstunde aus ist der holt ihn nach dort sie wird ine Droschke nehmen. . ' DaS Alles befahl sie rasch. .Und Sie Frau Sie können mit mir fahren." Sie schellte nach der Köchin. ,M lerler Erm chunaen soll man ein packen für eine Kranke." Der Wagen rollte dahin, die Hände andächtig im Schooß gefaltet, saß die Kubaitz d reichen Dame gegenüber. Nach n paar Minuten seufzte sie vernehmlich. Sind Sie so besorgt m Ihre Schwester?" fragte Ebba. .Ach, ich habe noch was auf dem Herzen! Wenn mich die gnädige Frau zu einer Wirthschaftsstelle empfehlen wollten." Ich ? Wo findet man, die aber gleich?" Ach. da ist sie fchvn," lächelte die Wittwe und seufzte dann wieder, als sei sie zu früh hoffnungsftoh gewesen. Der Herr Dortor zieht nämlich um, nach der Kleiststraße, vergrößert sich, soll sehr gut gehen Mit der Kund schaft, und da braucht er 'ne zuver lässige Person, wenn nämlich in seiner Abwesenheit von Patienten, geschickt wird. Das ist 'ne wichtige Sache, gna dige Frau, die muß in guten Händen sein!" . Freilich!" Sie bog sich herüber und faltete d dickenFinger. Gnädige Frau, das hat doch nun so gewkssermaßen der Him mel gewollt. Wenn Sie ein gutesWort für mich sprechen." Ebba nickte und lächelte. In dem Hinterhaus der Flottwell striße fand Frau Ebba den jungen Arzt schon vor, er erklärte den Z stand der Henzen für nicht gefährlich, verbot aber den Tabak des Gatten und riß daS Fenster auf. um frische Luft einzulassen, Ebba richtete einig Fragen an die Frau, die zwischen den blau-weiß ge würfelten Kissen in einer rothkattune nen Jacke lag. Si jammerte: Gott, Lieblingsgerichte arme Leut wer den sonst nicht darnach gefragt." Die Kubaitz fiel rasch ein: Sehen Sie doch, Frau Konsul, wie gerührt sie ist, die arme Person; gar ich, als ob sie bei Hellem Beistände is. N, daß Sie auch gekommen sind!" Ja," sagte Bruno Hallsberg, von dem Rezept aufblickend, das er fchrieb, ich fürchte, ich habe eS auf dem Ge wissen, Sie zu dieser Selbstaufopfe rung verleitet zu haben. Wenn Sie mir aber ini Zukunft versprechen wol len. erst dann zu gehen, wenn ich Sie bitte-man soll Ihre Güte nicht miß brauchen." O,"sie hatte einen herben Ausdruck um den feinen Mund, mein Leben ist nicht so gehaltvoll daß eine solche Fahrt mich beraubt Wie leid sie ihm doch that so vereinsamt in ihrem Reichthum. Und steckt nicht in Fromme der Hang, zu sorgen zu bemuttern, zu pflegen? Unterdrückt, kriecht er doch eine's Tages aus irgend einer Ritze hervor und bricht dann gleich Dämme und reißt Mauern ein. Auch Sie sol len sich meine Fürsorge gefallen las sen die Wirthschaften, finde ich für Sie. Wollen Sie sie aus meinen Händen?" Während sie die ihn ein wenig er staunende Aufklärung gab, sagte die Wittwe: Wenn ich mich unnöthig geängstigt habe. es ist meine Schwe ster und wir sind nun mal zuver lässige und anhängliche Leute." Ebba bot dem Doktor einen Platz in ihrem Wagen an. Weil mich mein Weg ganz in Ihre Nachbarschaft führt, darf ich'S an nehmen." erwiederte er. Da faß sie an seiner Seite, wie damals, als er zuerst in ihrem Leben aufgetaucht war. mit ihm in dem n gen Raum, Seite an Seite an Häu sern und Menschen borübttgetragen. Damals hattejie Zorn und ohnmäck tige Wuth erfüllt." heute warmes, alk habe sie noch nie ein solche? Gefühl! ruhiger Sicherheit gespürt und sie hätt wünschen mögen, sie käme noch lang nicht an Ziel. Und dann wurde sie sich klar über eine Empfindung:, Wenn sie plötzlich nichiS,nichts anlxreS mehr hätte, losgelöst wäre von allem Aeußern und Innern, waS ihr bis her daS Dasein auögesüllt hatte nur mit diesem klugen, klaren, bcson nenen Manne oh. S würde in an dereö, lebensweriheS sein . In BrunoS Dasein hatte sich we nig Abenteuerliches eingedrängt er hatte auch nie verstanden, dasselbe aufzusuchen und hineinzubringen. Die Erscheinung der schönen kleinen Frau trat darum um so strahlender vor ihn hin, er mußt sich vor dem hellen Licht förmlich d Augen schützen, daß er nicht geblendet wurde. AIS si thm neulich spöttisch d Frage stellte? .Glauben, Sie an daS Märchen von der großen Liebe?" Da war er i Versuchung gewesen, zu rufen: ,n Verzauberung glaube ich, an Dnty schön Frau, die mich wie ein Spiel' zeug an einen Faden gehängt hat Du hast es mir angethan." Wal 3 tfl! die große Liebe vielleicht nicht.adei in Dienstbarkeit hast Du den müde Gesellen gezwungen und mit sllßee Thorheit sein Hirn erfüllt, so daß sich daS bischen Verstand scheu dava macht. Als er sie vorhin plötzlich eintrek sah, da ging eine freudige Erregung! über ihn hin 5 war. als komm sie zu einem Rendezvous, ungerufen,' ahnungsvoll und er senkte zuerst, die Blicke, bis er wieder Herr seine, selbst zu sein glaubte. Wie würd, fo? di Kühlherzige, d Spötterm, die Frau ohne Tadel zornig sein, wenn sie um stine knabenhaften Wünsche; nach einem süßen, thörichten Getande wüßte! Mit eiserner Willenskraft' mußte er sich beherrschen, nicht ein Seufzer durfte ihm entfliehen. Das Füßchen da. daö sich w bfft Decke bohrte. daS hätte e? sich auf bey Nacken setze mögen, die kleine SasiS in der grauer Lederhülle, di mit dem Schirm griff spielte, hätte er gepreßt,' fest, fest Die biegsame Taille, w gut mußte si sich umfassen lassen. Einem Kätzchen verglich er Ebba Luud schweigsam, lächelnd, glänzend' und weich aber mit Waffen der sehen! Wehe dun Vergessenen, Un würdigen! i Was sie denken mochte, da eben jetzt, nachdem si Beide still aeworden? Sie sah ein wenig bleich unter dem großrandlgen Federhut hervor. Sie athmete rief auf, wie befreit von einem inneren Druck. Bruno Hallsberg blickte sie forschend an, . Derartige Ercursionen sind doch nicht für Sie, gnädige Frau." Sie beugte sich rasch zu ihm, ihre Gewänder streiften sich, der : leise, süße Duft umwogte ihn. .Doch doch ' Ihre klem, Hand lag auf ihrem Schooh ihm so nahe, sie hatte den brennendenWunsch, daß er sie fassen und drücken möge warum er es wohl nicht that? ' Plötze lich reichte sie sie ihm.' . ' " : Wir sind Freunde, recht gut Freunde, nicht wahr?" fragte sie mit halberstickter Stimme. Er hielt d Finger, drückte sie klcht und führt sie an seine Lippen. ' Die Bezeichnung ehrt mich Ach, nicht so. nicht könvenlsomÄ Freunde in Freud und Leid, mit, einander zu tragen, mitsammen zu, ,achen. Es soll das amn, ich glaube daran " Die großen Augen sahen Ihn so' ängstlich erwartungsvoll an. Auf warme Freundschaft also, gnädige Frau," sagte er mit seiner?. onoren Stimme und neigte den opf.! .Auch ich glaub daran, als d Schönste, was es auf der Welt gibt. selbstlos Freundschaft." ! Und er verachtete sich, daß r in diesem Augenblick ein Lüge zu spre, chen vermochte. Denn in ihm war'S ja so anders, sein ganzes Wesen er regt, um ein wenig Güte hatte er on ten mögen, einen Druck, der Hand, d agte, ich suhle, wie Du Ihre Hand zog sich rasch u5 dev 'einigen; ein eisig kalteS Gefühl tiarch kramvfte ihr Herz. Während sie die Phrasen, um sich von dem Bann dt! Schweigens zu befreien, sprach, wah, nnd si ihre Hand in die seine legte, kam die Erkenntniß der Komödie übe sie indem sie um seine Freundschaft warb, fühlte sie, daß sie ihm noch mchr geben könnte Und still da zu sitzen, in seine Au gen zu sehen, ihn von gleichgiltigen Dingen reden zu hören, ihm antworten zu müssen! Und bald, bald mußten sie am Ziele sein, ein Gnffj hin und wie der, und sie waren getrennt. I In weite Fernen, ia, n den Tod hätte sie so mit ihm fahren mögen und dann, wenn es keine Rückkehr mehr gab, wenn sie am Ende waren, dann hätte sie sich mit einem Jubelruse in seine Arme geworfen: Nun schließe ie um mich, nun kommt die Stunde der Augenblick, in dein ich Dir sageil Nill.Jch habe Dich lieb." (Fortsezung fslgt.) Probieren kann msltt'l ja. Richter: Gestehen Sie nur lie, der ein, daß Sie den Diebstahl be gangen haben, und legen Sie sich nicht auss leugnen, dies y,i?t Li nen doch nichts," .1 Angeklagter: .Ja wissen S', mi' probiert'S halt olleweil a bissl. Hilft' irili so schabt' 5 doch n:"