Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 25, 1919, Image 1

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published In lh Ger
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PUBLISHED AND DISTXIBUTED CNDE2
PERMIT (No. J64), AUTHORIZED BT TEE
ACT OF OCTOBEß 6, 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAEA, NEBE
BT ORDER OF THE PRESIDENT
A. S. BURLESON, POST5IASTER-GENEBAL'
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36. Jahrgang.
Omaha, Neb., .Freitag, den 25. Juli 19s9.
8 Seiten-Nr. 116.
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Deutschland soll der VDctt eisen, das; man den
Frieden aufrecht erhak will; Keine 5!ga
ohne Deutschland
Cx-Uaiser mag bleiben, wo er gegenwärtig ist
Weimar, 25. Juli-Jn seiner
gestrigen Nede in der Nationalver
sammlunz sagte der Minister des
Aeußeren Dr. Hermann Mueller
unter anderem: Es ist nötig, dah
wir den Weg zn einem Verständnis
mit Frankreich ebnen. Verhältnis
mäßig hat keine . Nation so diele
Menschen in diesem Kriege ver
loren und so große Opfer gebracht,
als Frankreich. Deshalb sollten wir
Frankreich mit Lieb: entgegenkam'
inen."
Dr. Mueller befürwortete, sich in
russische Verhältnisse nicht einzumi
schen und gute Beziehungen zu Po
len und Tschechoflowakia zu unter
halten, dabei aber -dürfte man der
früheren deutschen Verbündeten
Bulgarien und die Türkei nicht ver
gessen. Gr sprach sich zugunsten der
Völkerliga aus, sagend, daß
Deutschland dem Milüardlsnst end
sagt habe und setzt der Welt, die
Ueberzeugung beibringen müsse, daß
alle seine Gedanken auf den Frieden
gerichtet seien und keine Allianz
Politik, die den letzten Krieg her
beiführte, betrieben werden wird.
Am besten können wir gegen die
unglückselige Bundnispolitik arbei
int," sagte er, wenn wir überhaupt
aus aar kein Vundms eingehen und
dadurch den Weg zu einer wirkli
chen Völkerliga bahnm. Die Zeit
der Geheundiplomatle :st vorüber,
eine Liga ohne Deutschland und
Rußland aber wäre überhaupt keine
Liga."
Tr.. Mueller erwähnte, dah durch
den Friedensvertrag den Gegnern
Deutschlands ungeheure Vorteile er.
wüchsen, " der Deutschland nur Ver
pflichtungen auferlege. Er warnte,
sich, keinerlei Optimismus hinzuge
ben über die Art und Weise, welchen
Gebrauch die Gegner von den Be
stimmungen des Vertrags machen
würden. Deutschland aber werde
trotzdenr und alledem ein Faktor in
dem politischen und wirtschaftlichen
Leben bilden, mit dem man zu rech
nen habe.
Es ist unmöglich", erklärte der
Minister, ,,und ihren eigenen In
teressen zuwiderlaufend, daß unsere
Gegner Deutschland gegenüber eine
Gewaltpolitik anwenden. Sache der
deutschen Diplomatie ist es, in Zu.
kunft sich mit dem Studium deö
kulturellen und wirtschaftlichen Le
benS anderer Völker zu befassen."
Teutsche Waren billig.
. Paris, 25. Juli. Während einer
Debatte in dcr Dcputiertenkammer
wurde die Behauptung aufgestellt,
dak deutsche Firmen durch Agenten
und Zirkulare Messerschmiedwaren,
Zwdrädcr und andere Handels
artikcl auf den französischen Markt
zu bringen versuchen und zwar zu
Preisen, der 75 Prozent niedriger
ist, wie französische Fabrikanten ver
langen. Aus dem Okkupationsgebiet
zurückgekehrte Soldaten versuchen
französischen Kaufleuten deutsche
Schmuckgegenstände, Drogen, Ther.
mometer, Messcrschmiedwaren. Zwei
räder und dergleichen zu verkaufen.
ES verlautet, daß Offiziere und
Soldaten, welche auf diese Weise
Handel treiben, vor ein Kriegsgericht
gestellt werden sollen.
(fx.Kaiser sägt wieder Holz.
. Amerongen. 25. Juli Der ehe
malige deutsche Herrscher hat sich
von seinem Unwohlsein wicdcr tr
holt und er gibt sich wieder der Ve
schäftigung des Holzsägens hin
Wie ein Korrespondent so schon zu
melden weih, hat cr sich beim Orts
schneider zwei Paar neue Beinkleider
bestellt. (Na ja, glaubt dcr gute
Manu denn, dah des Ez-Kaisers
Büxen" ewig vorhalten können?)
M?!g bleiben, wo er ist.
Londo?,, 25. Juli. Der Ne
gicrungsführer im Hause der LordS,
Earl (iurzon, gab die Erklärung
ab, es sei die Möglichkeit vorhan
den, das der Ex-Kaiser nicht zum
Zwecke der Prozcssierung nach Lon
don gebracht werden wird. Baron
Buckinastcr sprach sich ebenfalls gegen
die Prozessienmg des EkHerrscherS
in London aus, da er befürchtete,
das; durch einen Proceß dcr ehema.
Ime StaWet ,ik einem Märtyrer ac.
stempelt werden würbe, und daS sei
eine politische Gefahr,'
Beschuldigt Bethman.Hollweg. ,'
Genf, 25. Juli. Prof. Nippold.
eine Autorität im internationalen
Rechte vertritt die Ansicht, daß Dr.
von VethmanN'Hollwcg derjenige
sei, welcher am meisten schuld sei am
Kriege, mehr als dcr Kaiser und
die deutschen Generäle. Er fordert
die schweizerische Negierung auf,
nicht zu erlauben, Hollweg und an,
dere Teutsche, welche angeblich am
Kriege verantwortlich sein sollen,
daS Land betreten zu lassen. In der
Schweiz halten sich jetzt sechs Deut
sche auf, deren Auslieferung die
Alliierten verlangen, unter ihnen be
findet sich der frühere Kronprinz
Rupprecht von Bayern, Groß
Admiral von Tirpitz. Graf von
Verchtold und Herr Bernstein. Viele
österreichische, bulgarische und tür
kische frühere Minister sind ebenfalls
in der Schweiz, und zwar die mei
stcn von ihnen unter falschen Na
men, um ihrer Entdeckung zu ent
gehen.
Deutschland nd Polen.
London, 25. Juli. Die deutsche
Regierung hat die Alliierten in
Kenntnis gesetzt, mit den Polen
zwecks Räumung des , chnm zuge
sprochencn Gebiets zu unterhan,
deln. So meldete heute das polnisch:
Fnformationskomitee.
Lngl. Uohlengraber-
Streik wird beigelegt
London 28. Juli. Auf Grund
einer gestrigen Konferenz des Ver
Handlungskomitees der 'organisierten
Bergleute mit ' im Vertretern der
Bergwerksbcfitzer erwartet man eine
baldige, friedliche Beilegung des
Kohlengräberausstandcs. '
Bela Uun will nach
Argentinien gehen
London. 25. Juli. Ein an den
Exchange Telegraph gerichtetes Te
legramm aus' Kopenhagen meldet,
daß Bela Kun der vertriebene Dik
tator der ungarischen Kommunisten
regierung die Alliierten um sicheres
Geleit nach der südamerikanischen
Republik Argentinien ersucht habe.
Er soll angeblich die Absicht haben
sich dort dauernd niederzulassen.
(Diese Nachricht steht in direktem
Widerspruch zu gestrigen Berichten,
denen zufolge Bela Kun die Offen
sivkampagne der ungarischen Ro
ten" Armee gegen die rumänischen
Streitkräfte leitet.' Früheren Dcpe
schen zufolge wurde Bela Kun aus
Budapest vertrieben und fluchtete
nach Wien.)
Senator Starrn erkrankt.
Lincoln, Nebr., 25. Juli. Bei
der Extra.Sitzung dcr Gesetzgebung
wird zum mindestens eine Vakanz
zu verzeichnen seindenn der Lieute
nantGouverneur Barrows, als Vor
sitzer de5 Senats, hat ein Schreiben
von Senator A. F. Sturm von Caß
County erhalten, daß er krank im
Hospital in Nochester darnieder liege
und nicht kommen könne. Er sag.
te jedoch, daß er kommen wolle.
wenn seine Stimme absolut notwen
dig scl gur Notifizierung des Stimm
rechtsAmendemeuts.
Stimmrecht in Georgia geschlagen.
Atlanta Ga. 25. Juli. Die Na.
tifizierung des Vundeö.Stimmrcchts.
Amcndemcnts wurde mit einer gro.
ßen Mehrheit geschlagen. Der Senat
verwarf dasselbe mit 39 gegen 10
Skmmen, das Haus stimnite mit
132 gegen 24 Stimmen dagegen.
Ernennungen im italienische Bot
schaftödienst.
Rom, 25. Juli. Der bisherige
Generaldirektor des Auswärtigen
AmteS, Giacomo Te Martina, wurde
zum italienischen . Botschafter in
Teutschland' fördert. ' Prinz Allia.
ta Villa Franc wurde gleichzeitig
zum kstechtsbeistond der Italienischen
Botschaft in Washington ernannt.
Vortrag von Walter
Thomas Miles
Der Hauptredner der Nonpartisan
Partei geißelt politische
Zustände.
Lincoln. Nebr.. 25. Juli. Die
NonPartisan Liga ist jetzt in Ncbras
ka sehr tätig und versucht ihren Ein
fluß auszubreiten, so daß sie Gesetze
einfuhren kann, wie sie sie in Nord
Dakota durchgeführt hat. Einer ih
rer hervorragendsten . Redner in
Staat ist Walter Thomas Mills, der
kürzlich aus Nord.Dakota nach Ne
braska gekommen ist, um bei der Or
ganisation zu helfen. Mills ist ein
Redner von großer Wirkung und
ein gründlicher Kenner der voliti.
schen Zustände. Seine erste Rede
hicu er Montag, in Ord. Nebr., vor
ungefähr 200 Zuhörern. Er saa
te, was wir in Nord.Dakota getan
haben, das werden wir auch m Ne
braska tun. Das gleiche Programm
werden wir hier auszuführen suchen.
Er stellte die Behauptung auf, daß
Piervont Moraan den Frieden dik.
tiert habe, der von den Ver. Staaten
verworfen werden sollte. Morgan
hat sich nickt erst eine Steine des
Friedensvertrages geholt", sagte der
Nconer, er hat ganz einfach eine
Kopie behalten, als nian denselben
nach Europa sandte, um ihn vom
k5ricoenstisch bestätigt zu bekommen."
Mills sagte auch, das Bundesge
richt stehe unter Morgan's Einfluß.
Der Stahltrust", sagte er, hat
jetzt ein Wcltmonovol. welckes es vor
deni Krieg nicht hatte, und arbeitet
letzt sur internationalen Militaris
;nnis. Das ist die Art und Weife.
wie wir die Wct für die Demokratie
sicher gemacht haben." Er bebaun.
'tete, nur durch die NonPartisan Li
, ga könnten die Monopole, die das
Äolk ausplündern, gesprengt werden,
erklärend, wir wollen Amerika ret
ten, damit Amerika die Welt retten
kann."
Er goß die Schale seines Spottes
auf den Kongreß erklärend, wenn
es notwendig ist, so wird Nord'Da
kota i Washington. D. .. Bäckerei
en etablieren um reines Brot zu
malzlgcn Preisen an schmutzige Kou
grcßlcute zu verkaufen.""
farbiger Wüstling
vom Pöbel gelyncht
Gillnore. Tcx.. 25. Juli. Hier
wurde am Mittwoch eine weiße Frau
von einem jungen Neger angegriffen
und vergewaltigt, worauf der Schur
ke die Flucht ergriff. Eine Sheriffs
Posse verhaftete den Uebcltäter am
Donnerstag morgens etwa drei Mei.
len von der Stadt entfernt und
brachte ihn nach dem County.Ge
fängnis, wo er ein Geständnis ab
legte. Kurz darauf versammelte sich
eine große Menschenmenge vor dem
Gefängnis, brach mit schwe r e n
Schmiedehämmern die eisernen Tü
rm desselben ein und bemächtigte
sich des Gefangenen, dem sofort ein
Strick um den Hals' gelegt wurde.
Ein Mann, der zil Pferde vorbeige,
ritten kam. Weifte den Farbigen
nach dem Platz vor dem Gerichtsge
bäude, wo er auch aufgehängt wur
de. Nach Vollücbuna des Ctmfirri.
richtcs kehrte die Menschenmenge ru
Yig nach, ihren Wohnungen zurück,
ohne den baumelnden Leickmam ah.
zuschneiden. Derselbe wurde von den
Behörden erst un Laufe' des Nackniit.
tags abgenommen. Dcr Zustand der
angegriffenen Frau soll sehr ernst
lein. :
Feuer auf dem Dampfer Cedric.
New Nork. 25. Juli. Swaium
Feuerwehrleute und 4 Mitglieder
der Mannschaft des Dampfers Ce
dric. von dcr Wkitc Star Linie, wur.
den von dem Ranch eines Feuers,
das im Hinterteil des Schiffes aus
brach überwältigt. Die Ladung des
Schiffes, bestehend aus Nahrungs
mittcl, dürfte ein vollständiger Ver
lust sein. Der Schaden wird auf
$35,00 veranschlagt.
Chefrau verspielt Geld.
New ?)ork, 25. Juli. Herr
Richter ich verhungere, denn nieine
Frau verspielt jede Woche meinen
Lohn im Pokerspicl." sagte Louis
Ziiiimcrmann zum Richter des Har
lern Polizeigcrichtcs. Die Gattin.
Sclma Zimmcrmann , wurde unter
der Beschuldigung dcr unordentlichen
Aufführung vorgeladen, denn er er
klärte, daß sie einen Angriff mit
dem Messer auf ihn genmcht habe.
Sie leugnete die Beschuldigung und
der Fall wurde dem Gerichtshof für
käufliche VerhältnisZe zur Schlich,
wng übergeben.
Blutige Unruhen in
Zlegypten berichtet
800 Eingeborene getötet, zahlreiche
andere verwundet. 39 werden
hingerichtet.
London. 23. Juli. Wie Gene
ral Allenby aus Aegypten berichtet,
ist es in jenem Lande unter den Ein
geborenen, zu blutigen Ausständen
gekommen. Bei der Unterdrückung
derselben wurden angeblich 800 Ein
geborene getötet und etwa die dop.
pete Anzahl' derselben verwundet.
Diese Veröffentlichung wurde am
Donnerstag im Unterhaus durch den
Sekretär deS auswärtigen Amtes,
Cecil Hanisworth gemacht.
Bei der .Unterdrückung der Un
ruhen verloren auch 81 Zivilisten ihr
Leben, während 85 verwundet wur
den. Die militärischen Verluste be
laufen sich auf 29 Tote und, 114
Verwundete.
In Verbindung mit den Ausstän
den wurden 39 Eingeborene hinge
richtet. 27 derselben wurden zu le
benslänglicher Haft verurteilt und
etwa 2,000 erhielten kürzere Frei,
heitsstrafen. ' Die Ruhe und Ord.
nung 'ist wieder hergestellt.
Die Ankunft öer
bulgarz Delegaten
Paris. 25. -Juli. Man erwar
tet, daß die bulgarischen Fricdensde
legaten heute hier eintreffen werden.
Dieselben hatten auf ihrer Fahrt
Dieselben harten auf ihrer Reise
in Lausanna Schweiz, unterbrochen.
Uroatien will sich
von Serbien trennen
Paris. 25, Juli. Hier aus
Agram und Graz eingetroffen Be
richte melden; daß sich in Kroatien
eine gefährliche militärische Rebolu
tion vorbereitet. ' Aus Agram, der
Hauptstadt von Kroatien wird beruh
tet, daß kroatische Truppen' eine pn
abhängige kroatische Republik pro
klamiert habenDieselben 'sollen auch
an verschiedenen Punkten mit den
Ungarn fraternisieren.
Graz. Steiermark. 25. Juli.
In dem etwa 86 Meilen östlich von
hier gelegenen Marburg ist es zu
schweren Ausschreitungen gekommen,
wobei eine Anzahl Personen getötet
wurden. Die dortige Garnison re
voltierte gegen die langsame Demo,
bilisierung. Insgesamt sollen drei
ßig Personen getötet worden sein.
Viele andere wurden verwundet.
Ein großer Streik in Aussicht.
Davcnport, Ja.. 23. Juli. An
500 Angestellte der Tri-City Rail
way Company, einschließlich von Da
vcnport, Rock Island und ,Molinc,
haben einstimmig beschlossen, am 1.
August an den Streik zu gehen,
wenn sie keine Lohnerhöhung erhal
ten. Die Arbeiter verlangen 75c
die Stund; es ist noch nicht lange
her, daß deren Lohn von 40 auf 30c
erhöht wurde.
Die erste 1919 Baumwolle im Markt
Secley, Calif., 25. Juli. Der
erste Ballen Baumwolle, der in die
sein Jahr geerntct und ingreniert
wurde, ist ain Mittwoch auf den
Markt gebracht und zu 33 Cents das
Pfund verkauft worden. Mit einem
Bonus von $25, nebst den Jngreuler
kosten brachte dcr Ballen über $200.
Addison Wait befördert.
Lincoln, Nebr., 25. Juli. Ad
dison Wait. seit längerer Zeit Adju
tant des Soldatenheinls in Grand
Island, Nebr.. ist zum Koinman
danten befördert worden, während
Pastor I. W. Waits, von Valpariso.
zum Adjutanten ernannt wurde.
Untersuchung elektrischer Bahnen.
Lincoln. Nebr.. 25. Juli. Die
Staats'Eifcubahn . Kommission hat
beschlossen, einen Vertreter nach Wa
shington zu senden, um an der Un
tersuchung des Betriebes elektrischer
Bahnen, die von einer Kommission
vorgenommen wird teilzunehmen.
Die Frage des Frachtvcrkchrs wird
eine der wichtigsten sein.
Ackerbau BewilligungS Bill
angenommen.
Washington, 25. Juli. Präs!
dent Wilson hat die Ackerbau-Vewil
liguugö.Bill, wie diefcwe angenoM
men wurde, unterzeichnet. Die erste
Bill wurde vom Präsidenkn vctiert,
weil ihr dcr Widerruf des Tages,
licktgesetzes angehängt war. In der
jetzigen Bill war der letztere Teil
suszelassen.
Der erste Streik
der postflieger
Verlangen Wiederclnstellung ' ihre,
entlasseneu Kameraden. '. Die
Unsicherheit ihrer Flugzeuge.
New Aork, 23. Juli. Zwanzig
Flieger dcr Postbehörde, welche den
Flugdienst zwischen hier und Wa
shington, sowie auch Chicago Verse
hen, verweigerten heute den Dienst
und fanden sich nicht auf dem Flug
feld im Bclmont Park, L. I., ein.
. Die Ausständigen benachrichtigten
den zweiten ' Hilfs'Generalpostmei
ster, Otto Präeger, daß sie an den
Streik zu gehen beabsichtigten, fall?
zwei Flieger, die kürzlich entlassen
wurden, nicht wieder eingestellt wür
den. Die erwähnten Flugzeugführer
weigerten sich kürzlich mit ihren Ma
schinen aufzusteigen, da angeblich zu
dichter Nebel herrschte und ihre Ma
schinen unsicher waren.
Die ausständigen Postflieger be.
schweren sich auch, daß die zur An
wendung kommenden Flugzeuge zu
gefahrvoll find und eine Minimum
gcfchwiildigkeit von 100 Meilen ha.
ben. Sie . wünschen Flugzeuge mit
einer geringeren Schnelligkeit; auch
verlangen sie, daß dieselben mit ent
sprechenden Sicherhcitsvorrichtungen
ausgestattet werdeii, die ihnen bisher
verweigert wurden. Erst kürzlich
stürzten zwei Postflieger, McCusker
und Sanborn, mit ihren Maschinen
in den Tod.
Die Flieger beschweren sich des
weiteren, daß sie keine besseren Löh.
ne erhielten als die Mechaniker, die
bei ihrer Arbeit nicht ihr Leben ris
kieren. , Sie behaupten, daß die ge
gcnwärtig zur Verwendung kommen
den Flugzeuge für die Flieger, als
auch für das allgcineine Publikum
eine ernste Gefahr bedeuten.
Hilfs . Postmeister Praeger gab
heute zu, daß sich die Postflieger im
Ausstand befinden, wodurch die Luft
beförderung von Briefpost behindert
sei. Dieselbe soll jedoch sofort auf
genommen werden, sobald man Er,
fatz für die Ausstandigen erlangen
kann.. Die wei, entlassenen Flug
zeugfüh'rer sollenüntcr deinen' Um
ständen Wieder in den Dienst gestellt
werden. , An dem fragwürdigen Ta
ge, als sich die beiden Flieger wi
gcrten, mit ihren Maschinen aufzu
steigen, hätten - Privatflieger unge
hindert Passagiere in die Lüfte ge
führt. . Herr Praeger erklärt, daß
die Postflieger aufsteigen müßten,
wenn tnimer das Postdepartement
genügend Briefschaften für die Ve
förderung vorrätig habe. '
Das goldene Jubiläum.
Frcmont, Nebr., 25. Juli. Die
Lutherische St. Pauls Kirche, unweit
von Arlington, feierte ihr goldenes
Jubiläum durch einen Festgottes,
dienst in dem Wäldchen unweit dcr
Kirche. Herr Pastor John Hilgen
darf von Omaha, welcher der Ge.
meinde während eines Zeitraums von
31 Fahren als Seelsorger vorstand,
leitete die Feier.' Pastor H. Haller
bock von Jarmington, Mo., welcher
die Gemeinde mehrere Jahre bedien
te, hielt ebenfalls eine erhebnde Rede.
Dcr Kirchenchor trug eine Anzahl
Gesänge vor. Pastor E. G. Fre
von Omaha., der die Kirche vor 30
Jahren gründete, konnte wegen man.
gelndcr Gesundheit nicht kommen,
doch sandte er ein Schreiben, ln dem
er eine Geschichte dcr Gemeinde seit
ihrer Gründung vor 50 Jahrm zum
Besten gab und die mit großer Ge
nugtuung verlesen und entgegen ge.
nonnncn wurde. Es war eins der
erhebendsten deutschen Kirchenfeste,
das in den letzten Jahren stattgcfun
dcn hat.
Mexikaner gewarnt.
NebraLka City. Nebr., 25. Juli
Während der Nacht am Tonnerstag
wurden in den Schlachthäusern Zet
tel angeschlagen, mit der Notiz, daß
alle hier beschäftigten Mexikaner die
Stadt längstens bis Sonntag ver.
lassen. Ta eine große Anzahl Me
xikancr hier beschäftigt sind, so be
fürchtet man Ausschreitungen. Coun
tyanwalt Heitike hat eine Untersu
chung begonnen und wird die schul
diaen Personen zur Rechenschaft zie
hen.
Feuer, in Mietskasernen.
Manchester. N. M.. 25. Juli.
Bri einen: Feucr, das heute zu frü
her Morgenstunde in zwei Mietska
fernen (Tenements) zum Ausbruch
kam. wurden Zwei Vertonen actötct.
j Vier ' andere werden rermlßt und
les wird befürchtet, doß auch sie ver
brannt sind.
aft durste sich
vergeblich bemühen
wilson wird erst nach seiner ZZeöetour den Inhalt
oes amerikanisch-franzosischen Bündnisses
dem Senat bekannt geben
Neberraschung über Clemenceaus Enthüllungen
Wafljington, 25. Juli. Obgleich
die Anhänger der Administration im
Senat heute erklären, daß die Vor
schlage des früheren Präsidenten
William Howard Taft von keinerlei
Einwirkung auf den Vertrag sein
würden, sagen jene Senatoren, die
für Vorbehalt in dem Vertrag ein
treten, daß der Standpunkt des ehe
maligcn Präsidenten das Land wie
nichts anderes von der Notwendig
keit gewiss Vorbehalte in dem Ver.
trag überzeugen müsse. Fürchtend,
daß Präsident Wllson von seinem
einmal eingenommenen Standpunkt
nicht abweichen würde, wodurch die
Ratifikation des Friedensvertrags
und die Annahme der Konstitution
der Völkerliga gefährdet wird, hat
sich Taft direkt an die demokratU
schen Führer im Senat gewendet,
um diese für feine Vorschläge ein
zunehmen. Unter denjenigen, mit
denen er Rücksprache nahm, befand
sich auch Senator Hitchcock von Ne
braska. Taft aber fand, daß dieser
unwandelbar hinter dem Präsidenten
steht und sich auf keinen Kom
promiß einlassen werde.
Die Weigerung Norris den
Vertrag mit dem Präsidenten zi: be
sprechen besonders die Frage über
Schantung, welcher der Senator aus
Nebraska bitter widerspricht hatte
nicht die Billigung selbst der Mit
glieder der bittersten' Gegnerschaft
des Präsidenten im Senate, wie der
Senatoren Fall aus New Mexiko
und Spencer, aus ' Missouri, welche
ihn dringend ersuchten, nach dem
Weißen Hause, zu gehe... selbsj .wsnn
er auch nur dem Präsidenten mit
teilen wollen daß genug Senatoren
Amendements und Reservationen
wünschen, um die Ratifizicrung des
Vertrages in seiner jetzigen Form
verhindern zu können. Bon : diesen
republikanischen Senatoren wurde in
Erfahrung gebracht, daß das Be?
spiel von Norris m:r von einigen
wenigen, wenn überhaupt, von den
34 anderen republikanischen Sena
toren befolgt würde, welche jetzt noch
eingeladen werden sollen, den Präsi
denten im Weißen Hause zu be
suchen.
Republikanische Senatoren haben
den Präsidenten aufgefordert, den
vollen Inhalt des amerikanisch,
französischen Vertrags mitzuteilen.
Viele Senatoren haben mit Ueber
raschung, die beinah? an Schrecken
grenzte, den Bericht gelesen, , den
Clemenccau in der franzosischen De
putiertenkammer abgab. Die Kam
mer verlangte eine Erklärung für
die Gründe, welche Clemenceau ver
anlaßten, in der ftanzösischen V'e
setzung des rechten Rheinufers gegen
den Rat des Marschalls Foch nach
zugeben.
Clemenceau erwiderte, daß Pra
sident Zöilson und Premier Lloyd
George ihm die Wahl zwischen einer
Besetzung des rechten Rheinufers
durch Frankreich allein oder einein
Bündnis gegeben hätten. Er sagte,
daß er das Bündnis vorgezogen
habe. Aufgefordert, gab er zu, daß
Marschall Foch ihm nicht seine Zu
stimmung gegeben hätte. Die
Gründe für die Verstimmung Jochs,
welche von Clemenceau angeführt
wurden, gab den Ansichten der Se
natoren d!N Schrecken, welche über
zeugt waren, daß die Verpflichwn
gen, welche die Ver. Staaten unter
dem Friedensvertrage annehmen
sollten, vor allem moralischer und
wirtschaftlicher, aber nicht militari
scher Natur sein sollten. Foch sagte
dem Vrcmier, daß, wenn nicht
Amerika und Großbritannien in ei
ner militärischen Vereinbarung sich
einigen würden, eine bestimmte An
'zahl Truppen in einer bestimmten
Zeit zu senden, die Allianz nicht
imstande sein würde, Frankreich zu
retten, weil Frankreich den Anstoß
einer Nation aushalten müßte, wcl
che SO Millionen Bevölkerung
hätte. Dcr Marschall soll weiter ge
sagt haben, daß England sicherlich
mit Irland wie mich im Kaukasus,
in Indien und Aegypten zu tun
haben würde, und daß daher alles,
waS man von England erwarten
könnte, sechs Divisionen sein wür
den.
Aber jetzt will et nach Aussagen
des Premiers Clemenceau lind deS
Marschall Foch scheinen, daß der rm
Mansche Beistand von seiten der Ver.
Staaten nicht die letzte Hilfe sein
soll, sondern die erste. Großbritan
nien, so wird uns gesagt, wird sa
beschäftigt sein, das Kaiserreich zu.
fammenzuhalten, welches unter dem
Friedensvertrag bedeutend vergrö
ßert wird, daß auf die Ver.' Staaten
in erster Linie die Verantwortung
fallen würde, Frankreich aufrecht zu
erhalten bei dem eventuellen Anstür
me gegen die jetzigen Ordnungen,
welche in Europa eingeführt werden
sollen. Dies ist für die Ver. Staa
ten ein ganz neuer Gedanke. Nie
mand in diesem Lande hat daran ge
dacht, bis Premier Clemenceau die
Erklärung abgab, daß Frankreich
von den Ver. Staaten erwartet hät
te, daß sie im Falle eines Krieges
sofort mit einer viel größeren Macht
zu Hilfe eilen lollten, als von dem
britischen Kaiserreich "erwartet wird.
' Senat muß warten.
Präsident Wilson gedenkt, den In
halt des amerikanisch französischen
Bündnisses erst nach Beendigung sei
ner Redetour dem Senat zu unter
breiten. ' So wurde heute im Wei
ßen Hause bekannt gegeben. Es ver
lautet, daß Herr Wilson bei dieser
Gelegenheit eine Rede halten wird,
mit deren Ausarbeitung er beschäf
tigt ist. ' . , :'?..'
Frau Adolph Mese gestorben.
' Plattsmouth, Nebr 23. , Juli.
TU jüngste' RMMet5 des Nehraska !'
HcrmaimsSolm" Meldet aus dieser ,
Stadt: Bei Bruder Adolph Giese,
Sekretär' der Plattnwuth Loge, ist ,
wieder das alte Sprichwort wahr t
Ahi,.Sn At:.. 1tr." . r i ..:jr.i
Hwuuiucii, um niimuu imimu inaji
selten allein." Nachdem er im vori'
gen Jahre bei der Erstürmung des
St. Mihiel Berges den . einzigen
Sohn verloren hatte, hat ihm mu'
23. Juni der grimme Schnitter Tod
auch seine liebe Frau nach nur luri
zem Krankenlager entrissen. Frau
Gicfe erreichte ein Alter von 4l!
Jahren, 4 Monaten und 23 Tage, '
und wird von dem , Hinterbliebenen
Gatten, einer Stieftochter und viele,!
Freunden aufrickitia betrauert. Nru!
der Gicse hat das herzliche BeileiZ
aller seiner Freunde und Logenbrüi
oer. '
Gibbons erwartet Annahme des Kq
vcnants.
Baltimore. Md.. 23 Xuli
Kardinal Gibbons hat seine Zustim
mung cazu gegeben, daß seine Mei
nung wie folgt, veröffentlicht wird
Ich bin der festen Ueberzeugung
daß nach einer vollständigen und ehr '
lichen Beratuna beide Säus?r hi
Kongresses zu einer Einigung kou
men weroen. bezüglich der Bölkek
liga, wodurch uns eine bindende Gc
rantie gegeben wird " aeaen h
Schrecken des Krieges in dcr Zi,
runzr, nno uns einen dauernde
Frieden sichern, ohne die amerikcm .
sche Souveränität in irgend eim
Weise einzuschränken oder daß i '
gend ein amerikanisches Recht geo
fert wird, ohne daß wir dabei v
verwickelte Allianzen aeratcn. I
bin der Ueberzeugung, daß die ba
dige Annahme der olkerliga vc
der Nation mit großer Freuds b "
grüßt und von den Alliierten in Cn. '
ropa mit Genugtuung empfang '
wird." I
Wetterbericht
Für Oinaha und Umgegend
Schön und fortgesetzt warm hei,
abend und Samstag.
Für Ntbraska-Schön und so
gesetzt warm heute abend: wärm
im äufiersten weitlicken Teile: e
Samstag allgemein schon. Env
kühler in westlichen und nördlich
Teilen.
Für Iowa Allgemein schön hei
abend Und Samstag; wärmer
5uf,erTiin ffifififtriApn Tt'ile bei
abend. Fortgesetzt warm am San,
tag: etwas kuhler im nordwestlich
Teile.