Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 18, 1919, Image 6

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(5L Fortsetzung.)
.Wie!" lautete die verwunderte Ge.
genfrage. .wie!" Der Ton des langge
dehnten Ausrufes klana unaläubia. et,
was entrüstet, ober doch nicht eigentlich
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uuut. ssit cti uiuiaj artn. loaaz lenr
gem. aver . hrer ließ der Sprecher eine
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Cri I , 1 rm t - .
vauie emireien, .iaveiine i mein
einziges Kind; ist sehr schön, oder wie
cy letzt wohl sagen mutzte: war sehr
schon, so schön, daß sie allgemeines Auf,
sehen erregte. Sie sind ein sehr lieber
lüftnfch und ein Gentleman, aber Sie
dürfen eS mir dennoch nicht übel neh
men. wem ich Ihnen gestehe, daß ich
etwas höher mit meiner Tochter hinaus
wollte. Ich möchte, daß der Mann, der
sie einmal heirathet. ihr ein Diadem
mit einem Adelskrönchen bieten bat
te. And Sie werden zugestehen, daß sie
veflen würdig warei'
Laurence . Wynne schwieg, drückte
aber seine Zustimmung durch ein Kopf,
nicken auS, und der alte Herr, der sich
gern reven yor, fuhr fort: .Außer
dem. lieber Wynne, sind Sie Wittwer.
und Maddie mag Sie, glaube ich. nicht
besonders leiden. Jetzt, wo sie krank.
hilflos und schwach ist, nnnmt sie aller
dingS mit Ihrer Gesellschaft vorlieb.
aber Sie haben gar keine Idee, welcher
Eisberg sie fein kann, wenn sich ihr Je
mand mit Wünschen wie die Ihrigen
nähert. Ich wundere mich zuweilen
selbst darüber, und möchte wisse.
woraus sie eigentlich wartet und was sie
verlangt.
a
.Hören Sie mich an. Herr West. Ich
bearei e Ihre, Ansichten vollkommen.
Made ne. cd me ne ?!krräule n Tock.
ter, würde .allerdings einer Adelskrone
' ,
würdig fein, aber ich muß Ihnen doch
sagen, daß wir Wynnes, die Rivals
WynneZ älteren Geschlechts sind, als
eine der Adelsfamuien, die in den lefr
ten zwei Jahrhunderten wie die Pilze
aus der Erde oufgelchoen sind. Wenn
Sie im Burke nachsehen, werden Sie
finden, daß wir in England begütert
waren, ehe die Normannen eindrangen.
Wir sind alte Angelfachsen und waren
damals bereits sehr angesehen im Lan
de. Unser Adelstitel ist erloschen. ist
aber mit Geld wieder herzustellen. Ich
habe Verwandte, die mir. nach dem ge,
wohnlichen Lauf der Dinge, den Rücken
lehrten, fo lange ich arm war. Werde
ich reich und komme ich vorwärts, so
werden sie mich mit offenen Armen w:e,
der aufnehmen und meine Frau und
mich in Kreise einführen, die etwa so
hoch, wie der Mond über der Erde, über
der vornehmen Armuth stehen, die sich
an Sie herandrängte und Ihre Gut
mutmaiett, oder, verzeihen sie meme
Offenheit. Ihre Unkenntniß der Ver
hältnisse ausnutzte. Sie sehen, ich
spreche von der Leber weg
.DaS thun Sie, Herr Wynne, und
eZ scheint mir, als vergäßen Sie dabei
selbst nicht, in gewisser Weise Rache zu
nehmen', versetzte West, nicht wenig er,
ftaunt über die beinahe gebietende
Sprache des andern. , - '
Laurence hatte sich einfach selbst
?TJ1 ?' b" Normals" wurde. ,tal würden Sie sagen.
eines Geschlechts, das zur Zeit, als
England noch in sieben Königreiche ge
theilt gewesen war. zu den herrschende
gehört hatte, schüchtern und bescheiden
einem Manne gegenüber auftreten soll
te. der im besten Falle ein Emporkömm
ling reinsten Wassers war. dessen Va
ter man am liebsten mit Stillschweigen
überging und dessen Borsahren unbe
weint von der Nachwelt, unberührt und
unbesungen ins Grab gesunken und der
Vergessenheit anheimgefallen waren.
.Wie ich sehe, geben Sie was auf
Herkommen und gute Familie. Herr
West", fuhr Wyne ft, indem er seine
Hand ausstreckte, als wolle er diesen
Punkt erst einmal feststellen. .Ich weiß
aber auch, daß Sie den Erfolg zu
schätzen wissen, u. ich bin von guterFa-
milik. habe Erfolg und werde, das suhle
ich. auch fernerhin Erfolg haben, wegn
meine Gesundheit aushalt. Ich bin
nicht aus den Rop gefallen, besitze Red.
nerqabe, . einen unbeugsamen Willen
und werde in nicht allzu ferner Zeit ei
nen Sitz , im Parlament einnehmen,
Dvikrn Sie, welch ein reickiS Feld der
Möglichkeit sich mir da eröffnet! Wel.
cbem von den Ihnen erwünschteren
Schwiegersöhnen böten sich solche AuS-
lichten, In weicycm Ause ftedt zum
Beispiel Lord Levanter?" fetzte Lau
rencc hinzu, indem er sich,' wie von Ekel
ergriffen schüttelte .Jeder anständig:
Mensch weicht ihm aus. kein achtöarcr
Klub würde ihn als Zitglied aufnch
men. Und wcis hätte Ihnen Lord
Moniycute zu bieten, als seine häfzlicbe
Persönlichkeit, seinen Titel nd seine
Schulden? Er und andre !ineszlei
chen haben nichts in die Wagschale zu
werfen, als die Ausnahme in die söge
nannte gute Gesellschaft und ihre be
fleckten Namen. Sie fragen herzlich
wenig nach den Vorzügen und dem
Glücke Ihrer Tochter, sie verlangen nur
nach Ihrem Gelde!" .... .'
.Junger Mann, junger Mann!" rief
der alte West mit fast erstickter Stimme.
.Sie reden sehr keck, diel zu keck!"
.Ich sage die Wahrheit, nichts o!s
die Wahrheit", kies Wnnne ungenlm:
.Ich biete Ihrer Tochier mich selbst,
nein Talent, meine Carriere, eine oute.
cUt Familie und einen ' unbefleckten
tarnen. a hx Bei mög? anbe-
oder ledig?
M. Groler.
trifft, so kann tch eS entbehren und
bleibe gern, waS ich jetzt bin, ein unab
hangkgcr Mann. Und nun Herr West.
geben isle mirAntwort. Ja oder Nein
Welche Muth von Gedanken stürmten
durch den Kopf deS alten Herrn, wäh
i v, iv luiiub iiuuii ii uuiTLuc
i r tni, .. ,. m?, n k!,
TOrtitn , fASIlr
Äluteael. d e nur dn ikm ..nd s,m,m
Gelde leben wollten und keine Gegen
n.L. , .
gäbe zn bieten hatten, als ihre übelberu.
senm Namen. Er. Wynne. dagegen,
stammte aus guter alter ?samilie und
war ein rmger. laienwoller i'ttnicy.
dem sich vielleicht eine große Zukunft
riolsneie. 'Man ,pracy Wiens von
.er i cm r. .
ihm. er konnte schon auf geschäftliche
lZrfolge hinweisen, die auch seinen Sä,
ckel in erfreulicher Weife gefüllt hatten,
und zweifellos stand ,hm das Recht zu.
auf weitere gunstige Gelegenheiten die
sei Art zu rechnen. Wynne beßak qro,
ßeS Rednertalent, eine geschickte Feder
und eine kühne, furchtlose Art. die sehr
geeignet war. ihn vorwärts zu bringen.
Er kam sicherlich ins Parlament, würde
vielleicht eines Tages sogar Kanzler!
Roebrt West baute in oller Eile die
kühnsten Luftschlösser! Im Geiste sah
er schon, wie sein Schwiegersohn im
f r r f Lc-.rrf r
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.rYm viu) nvi uv" "
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weitn ata einen vcr uyorcr, oie man
auszeichnete, seine Tochter mitten unter
den Frauen der PeerS!
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aurence vemerrie mil aarsemAuge.
oag irgeno eimas nron s uno Mcykt.
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I r;.v.u v, reis.
ui tu i4 i via uiuii iiciui uiiira kifDtr unn roar Dim jent
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" , .
.Darf ich auf Ihre Zustimmung bof.
, T' '7. V"
rn o TTnmr tr
fen?" fragte er.
.Ja, ich habe nichts dagegen, wenn
wenn es Ihnen gelingt, von Ma-
deline das Jawort zu erlangen. So
! weit es mich betrifft, heiße ich Sie will-
kommen! Ja. ich heiße , Sie herzlich
willkommen', fuhr er fort, indem er
Wynne seine kurze, dicke, 'mit einem
großen Diamanten geschmückte Hand
entgegennrecitt. .us wird Zeit, daß
Madeline beircthet. und außerdem
fürchte ich, daß sie ihre
frühere Schönheit nie wieder
gewinnt. Ich strebte allerdings
für sie nach einem Titel und Range, der
jchon p? uno fertig ist. aber man kann
nilyt alles yavkn. Ich mag Sie. wie
schon gesagt, gern. Sie haben Geduld
mit den Schrullen eines alten Mannes
und lachen mich nicht unter meinem ei
genen Dache aus, wie einige der Grün
schnäbel, welche glauben, ich bemerkte
das Nicht. Mit einem Worte. Sie sind
ein Gentleman, und nachdem wir uns
beiderseitig ausgesprochen haben, gebe
ich Ihnen Maddie gern. Schwieriqkn,
ten werden Sie ober bei dem Mädchen
finden. Sie ist, wie Sie ja wissen.
furchtbar angegriffen und verändert
und wird kaum in der Stimmung sein.
eine Liebeserklärung anzuhören. Offen
und ehrlich gestanden, ich glaube nicht.
daß Sie sich große Hoffnungen machen
dürfen."
Was wurden Sie aber sagen", rief
Laurence, der um einen Schütten blas,
wenn ich Ihnen mittheilte, daß ichMad-
dies Jawort bereits habe!"
Der alte Herr blickte ihn erstaunt und
fragend an.
Wie. Sie hatten es schon! Und
, wann hat s.e's Ihnen gegeben?"
.Bor etwa drei Zahnn."
' Was, ehe ich heimkam? Als Mad
die noch m der Harperschen Anstalt
war? lie und doch nicht etwa der
halbverhungerte Bursche, von dem ich j
damals horte? Nein, das ist ja nicht
möglich:'
,Daß ich halb verhungert war. alau-
be ich nicht ober verliebt war ich bis
über die Ohren.
.So alt ist also die Geschichte?'
.Ja. eine alte Geschichte ist's aller
dings. Aber Sie haben mir unter der
Bedingung, daß Madeline ihr Jawort
si, ans Jyrer Tochter verspro.
cyen.nicyi mayrz uno oas Äerprecyen
gilt!" '
I. natürlich! Ich nehme nie ein
gegebenes Versprechen zurück!" lautete
die fast ungeduldig klingende Antwort.
Nun denn", fuhr Wynne erleichtert
fort, indem er sich etwas vorbeugte und
den Kopf in die Hand stützte, will ich
Ihnen was sage, das Sie in Erstau
nen setzen, ja. wie ich fürchte, sehr zor
nig machen wird; aber ich bitte Sie,
mich bis zu Ende zu hören. Wir sind
seit langer als drei Jahren verheira-
tyet!
Hier mzchie Laurence eine Pzuse,
um die Wirkung dieser verspäteten
Mlithellung abzuwarten und seine ei-
gene sehr natürliche nervöse Erregtheit
klwas nieoerzu'ampsen.
.Wie! Was sagen Sie da?" ftm
melte schwer athmend der alteHerr. des
se? Agen beinahe ouZ ihren HöAen
traten. .Was für Unsinn reden Sie?
Davon glaube ich ja kein Wort, kein
Sterbenswort!"
.Wenn Sie mich geduldig anhören
wollen, werden Sie mir schon Glauben
schenken. Ick iebt Ihnen vieles zu er
zählen, was Sie sonst längst hätten er-
sauren folleii.
Noceri West ö?fnc!e den M,md.
brzchte ober k:imn Ton herovr. Er
fprschlsz. un) s stirbt sein
Schwiegersohn fort: ,Ez ist jetzt vier
Jahre her. daß man Sie für bankerott.
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wenn nicht gar für todt hielt, und die
Damen Harper. deren Rechnungen nicht
mehr bezahlt wurden, auf andre Weise
zu ihrem Gelde zu kommen suchten, m
dem sie Madeline, die bis dabin eine be
vorzugte Schülerin, ein Paradestück der
Anstalt gewesen war. zu nur halb ae
nährte,:, dürftig gekleideten, unbezahl
ten, aber für zwei arbeitenden Klassen,
lehrcrin machten, waS Sie. der Batet,
nie erfahren haben. Maddie verblieb
etwa ein Jahr in dieser Stellung. Ich
lernte sie bei einem AblSiiedSfeste ken,
nen. wo sie den übrigen Schülerinnen
f. r8,,Mn un. .
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i Iir. nuuiciu theiln a uunir uns nrinr
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richtete sie es. während der Serien, eines
Tages so ein. daß wir in Riverside den
letzten Zug - verpassen mußten. Wir
hatten alle das Theater beluckt. und die
Sache war wohl vorbereitet. Wir war.
teten. wo man uns binbestellt hnltt
I . .. . ' '
und ver aumten den Zug. Am nächsten
Morgen begab ich mich zu ZVrau Hai.
per. um ihr alles zu erklären, aber Ma
delineS guter Ruf war dahin: sie wurde
ohne Barmherzigkeit entlassen und aus
dem Haus gewiesen, und da sie weder
Freunde, noch Geld, noch Empfehlung
gen besaß, ich aber wenigstens das liebe
Brot hatte, so nahm ich sie mit nach
London und heirathete sie,
Hier hielt Laurence inne und blickte
den alten Herrn an. der bleich aussah,
w,e der Tod, und mit lauter, seltsam
klingender stimme ausrief: .Svre
1 Wftvfc. iftlritfwt 'wlli itCUtl
und kommen Sie zu End, ehe ich der.
chen Sie weiter, sprechen Sie weiter
I ruckt wn'
I wv.w.
.Ich war arm." fuhr Lauren fort.
w:r wohnten in einem mobluten Lo,
als. aber wir waren sebr alücklick. Tn
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nack, einer We le. klovste d e Kr.insK,!t
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an unsre Thur. Ich bekam ein typhd.
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-w si yu ,q ,euem geoaazr, oay es
v "in fltroqen jcin romoe,
,UC"'.1. .vn ocnn
v. i k,. w. ...w:rx. n.i.
uuuui ivu ywiuiuyt Iivtcn c
löst und Madtline frei gewesen. Aber
ich lebte weiter, als elender, nutzloser,
pflegebedürftiger Invalide, und in all
dem Jammer wurde uns ein Kind ge
sckenkt,
Robert West fuhr von seinem Stuhle
empor, setzte sich aber gleich wieder.
.Es war ein Knabe . fuhr Laurence
fort,
Ein Knabe! Und wo ist er?" fragte
lein Zuhörer eisrig. '
?c! hwhn (3"r ft!!m rrfifirtn
gab der Erzähler ernst zur Antwort,
I " U.V.W .tUUllil.
.Madelinc war die zärtlichste Gattin,
Pflegerin und Mutter."
.Madelme, meine Madelme? rief
der Bater m ärgerlich erregtem, un
gläubigem Tone.
.Wir hatten nichts, gar nichts mehr.
Ich hielt mich seit meinerVerheirathung
von allen Bekannten fern, und meine
Familie hatte sich einmüthig von mir
losgesagt. So versetzten und verkauf,
ten wir denn alles, mit Ausnahme der
Kleider, die wir auf dem Leibe trugen.
alles, was sich verkaufen' und versetzen
ließ, und starben beinahe Hunger!. In
ciejen icyiveren iagen roai yjiauciiuc
t. r r r trr . cm.w.f: . I
ein wahres Muster von Muth, Hinge
buna und Standhastiqkeit. und wenn
ich mich dieser Zeiten erinnere, kann ich
ihr alles verzeihen."
.Ihr verzeihen? Madcline versetzte
ihre Kleider! Madeline hungerte!"
schrie der alte Herr so laut, daß ein
schläfriger Aukwärter den Kcpf in die
Thür steckte. 1
Wynne winkte ihm. sich zu entfernen.
und fuhr dann fort: Ja. so war es!
Wir waren kaum im Stande, das Le
den zu fristen. In dieser Zeit nun er
hielten die Harpers Ihre Zuschrift, und
forderten Madeline durch die Zeitungen
auf. zu ihnen zu kommen. Glücklicher
weise kam uns die Aufforderung zu
Gesicht, und Maddie trug ihren Trau-
ring zum Pfandleihe!, um ihr folgen zu
tonnen. Die Dame , empfingen it,
ohne Ahnung, daß sie verheirathet war,
mit offenen Armen als Fräulein West.
Sie hatten gehört, Madeline sei in ei-
nem Mantelgeschäft beschäftigt gewesen
Zum Unglück zeigten sie ihr den Brief,
worin Sie sich entschieden gegen eme
etwaige Liebesgeschichte oder gar Hei
rath mit einem armen Manne ausspra.
chen, und ,in ihrer Verzweiflung, in
dem heißen Verlangen, sich Geld zu der-
schaffen, um Mann und Kind bor dem
Hungertode zu schützen, entschloß sie'
r- r . r . c; I
sich. Sie zu hintergehen. Späterhin,
als die Liebe zu Reichthum. Vergnügen
und Luxus einen unheilvollen Einfluß
auf sie gewann und ihre Seele vergif-
tete. da führte sie, dieTäuschung Ihnen
gegenüber weiter, und uns, mich und
das Kind, vergoß sie. Ich kann hier
leider nur der Wahrheit die Ehre ge
den." Robert West nickte.
(Schluß folgt.)
Die Ctreberleiter ersteigt man
nicht mit knarrenden Stieseln.
Kindliche Vermuthung. Häus
chen (während eines telephonisckzen Ge
sprächs nachdenklich nach dem Fern
sprechapparat blickend, nachdem dasGe
sprach beendet ist, zu seinem Papa):
Muß das aber ein wunderbar kleiner
Mann sein, der in dem Kasten steckt!
Naiv. Schaltttbeamter (zum
Passagier): .Ja. warum legen S
denn nickt erblich die achtzig Pfennig
für die Fahrtsr! UiV Paffogier
(rn Dorfwnth): .Nichts kriegtk; bei
kIr war neulich a Bremser von
?u?er Labn, der bat a paar Würlcht
'geffen und zwei Maß Bier 'trunken
rnd nit 'ibll. da ftimmt'i jekt
e'rad'!'
I GVSTM
I A (j
Lie puppe.
Skizze von Paul Nkbour.
EGETEGDS
Frau ArloS bc chaute sich in
ihrem Epieael: eben legte ,e die
letzte Hand an ihre Toilette; streifte
noch eine Falle zurecht, tnpste noch
etwas Puder aus. Dabei ließ sie
sich höchst ungern stören, für ein
Gespräch war sie überhaupt nicht zu
vHuUMjii V -
I . . . . .
V gauz mlizirauiicy.
i -KiiCTiirrpn w mm mns. im nnnj
anderes zu tunl"
fT y - -T -y-"
Ich dachte", wagte er zogenid
einzuwenden, .diesem schonen Tage
zuliebe... Lilli freut sich seh, dar
auf... Ich bitte dich, Äertal"
Lillr hat mich nicht nötig: du
kannst mich so gut bei ihr erjetzcn-''
Tcr kaue Ton die er Worte dul
bete keinen Widerspruch. Schon oe.
surchtctg er, zu weit gegangen zu
sein, und hielt inne. Diese Nach
giebigkeit entsprach ganz seiner ru
higen, fast lasilgcn Art, die aus ei
ner Gewohnheit zu einem Charak
terzuge geworden war. Auch heute
zog er es vor, gleich von Ansang an
een Nuckzug anzutreten, statt sich
mit seiner Frau in einen weiteren
Wortkdmps einzulassen in dem er
sich von vornherein besiegt Wichte,
Sie tyrannisierte ihn durch ihre noch
immer blendende Schönheit ihrcrIu
gend durch den bestrickenden Zauber
ihres ganzen Wesens, das sich mit
jedem Tage durch ihre Koketterie
I jvv.i..
l!nh er nm W c.
vwfciniy)w. iiv v u -
ohne Klage, in den Zärtlichkeiten
I kis fiw (tr-s.-,, ,,an r
Muuu Mu9 i.
die Freuden, die ihm das seit lan-
flCr ocU der chlo cne Äerz semer
Frau versagte.
.Nun, fo geh doch, ich halte euchj
nicht!" warf sie über die Achsel zu-
rück. Amüsiert euch gut."
Obwohl er längst mit ibren Lau-
nen vertraut war. überraickte ibn
diesmal doch die schroffe Stimme
und die nervöse Hast ihrer Aewe-
gung. Der Frühling mag die e
Aufregung bewirkt haben; er bcein
flußt ja sts die leicht und fein einp.
findenden Naturen. So entschul-
digte er im stillen ihr Benehmen
und entfernte sich, ohne weiter in
sie zu dringen.
.Lilli. bist du bereit?"
O, gewigl Sie wartete ja nuri
aus einen Wink- .
.Bergig deine Puppe nicht, gcltl"
Sie die Puppe vergessen. Was
Papa nur denken mochte. Diese
Puppe war ja die cmzige Ge ahrtin.
die einzige Freundin dieses von ei-
ner gleichgültigen Mutter verlasse
nen Kindes.
Ein wunderbares Ding, diese
? hrti P- o hemmt Ärin? nk
eine, kcklon idre aroiicn blauen
' . . .
Auaen. wenn man sie Malen leate,
als ob sie lebendig wäre; und
sie redete! Sie konnte zwei Worte
sagen: Papa und Maina. Zwei
auttlicke Worte, -deren Ulana den
Menschen in allen Wechseliällen des
Lebens begleitet: nci Worte. d?
fein Mund in Stunden der Trübsal den. rauschenden Paris mit seinen
spricht, die noch die sterbende Lippe Versuchungen, das alle, die in sei
ntt um Bann geraten, zu verderben
War es die Schuld Lillis, daß
die Dinme Liter ..ava" wrack, als
Mama" k
i r r - -i r -r - it- 1 I
Draunen ans her gttahe hat die
Kleine: .Wir wollen in den Wals
aeben aelt'"
I
M."
Sfyt flTVtrnt imt tllsitttta s4ttS9l
Vilt-tll Vll iUW VUillU(, UIV 1 I
.Ja."
.Wo ich Blumen pflücken kann?"
,v)".
.
Serr Arlos antwortete matt, wie
geistesabwesend auf die Fragen sei-
ncs siindes. Er fühlte sich unbe
haglich, bedrückt durch eine Vaugig
keit, die ihn in seiner gewohnten
Ruhe störte. Wenig geneigt, sich
über seine innersten Gefühle Ziechen
schaft zu geben, litt er unter Diik
gen, deren Ursache und Wesen er im
Grunde selbst nicht kannte. Seit
langer Zeit schon war kein, neues
. . . . .
Ereignis in sein Leben eingetreteu.
Berta war heute dieselbe, die sie ge
stern war, und würde auch morgen
dieselbe sein. Und. . d.'iliwch sagte
ihm ein undeutliches Etwas, dasz ein
nahes Unglück sein Haus bedrohte
Es gibt solche unbesiimmte lind doch
bewußte Ahnungen, untrüglich war
nende Zeichen; und die einfachsten,
natürlichsten Wesen empfinden sie
oft am stärksten. Er versuchte, ge
gen seine trüben Gedankenftimimii,'
gen anzukämpfen.
Wollen wir in die Lichtung da
unten eintreten? Tort ijt's tznbsch.
Papa", tönte die helle Ninderstinimr
an sein Ohr.
Unter den weithängenden Aesten
durchschreitend, verlangsamten sie
unbewußt die Schritte. Wie geheim
nisvolle, ernste Persönlichkeiten sind
doch die Bäume! Ihr geordnetes
Leben verläuft in erhabener Ruhe.
sZusammensein mit ihnen ist dein
Menschen Andacht, und wenn er mit
seinem fieberhaften Wesen sich Z
ihrer Äuhe gesellt, empfindet er ein
Gefühl der Beschämmig über sich
selbst.
.Wie schön sie sind!" Zagte Herr,
die Augen an ihr.cn schonen
ln f, F V. Aüf. Js. i V
cftalien in die Lohe richtend
.Steh, wie sie mit tausend und
abertausend Blüten geschmückt sind
und . in ibrcn Kronen . sinam , die
Bögcl."
Singen sie für im8?"
.Für die. die sie lieb haben."
.Alle Menschm lieben ' sie doch
nickt wabr. Ä?ava
??ein, deine Mutter liebt sie
n&
jiauln gesagt, bedauerte et das
Wort. Erwachsene sollten Kinder
nicht in ihren Kummer einweihen:
' W venaim. unn
I . - . , . . r i .
ochtcrchen oie yirmc uno iuDie
- I .J VUtbVitWI M I VII. m.
px n.tfiirMrti Aitt at vrtti(Tin.
.Jetzt kannst du spielen und Blu
men pflücken für deine Puppe; ich
werde bei ihr bleiben. Aber ent
ferne dich nicht zu weit!
Freudig aufspringend, warf sich
Lilli an feinen Hals, liebkoste den
Vater und küßte sein ernstes, gc
bräuntes Gelicht. Wie sie zärtlich
sein konntet Wie sie auf Mittel und
Wege sann, ihn zu trösten und 'au
zuhcitern. Warum waren sie denn
nicht alle drei glücklich beisammen?
Sie hatten doch alles, um sich Freu
de und Vergnügen zu bereiten:
Geld und gute Gesundheit; sie
sie konnten reisen; sie hatten so' viel
Freunde und gute Bekannte, die im!
Papa und Mama und erst niit ihr,
Lilli, so freundlich waren. Warum
waren sie nicht glücklich?
Ein Licbeöpärchcn näherte sich
ihnen; die beiden schritten langsam,
Hand in Hand. Herr Arlos schau
derte zusammen,
'Den Waldweg herunter kam ein
.;c,,. rtrnf,PP nnn
1 .viivtMwv vn Ö v Uv v
leicht gebückt unter der Last seiner
m orrm sia 1?.
ivt
schwächlich gebaute Lebensgefährtin,
die n kurzen Schritten neben ihm
hcrtrippclte. Eine tiefe Bewegung
erfaßte' den einsamen Gatten,
war ihm, als sei soeben sein eigenes
Leben an ihm vorbeigezogen
Ta bin ich wieder", sagte Lilli.
ihre Blümlein auf die Bank nieder
legend. mt gehe ich aber nicht
mehr von dir weg.
In träumen dzeS Nachttniien ver
funken, durchlebte er die Zeit seiner
Ehezchließung wieder: Sie. ein m
gcs, mittelloses Mädchen, einzige
Gut ihre Schönheit; er ein reicher
Bürger ohne ansprechendes Aeuizere.
der schon bey Höhepunkt seines Le
bens überschritten hatte. Er Hort,
noch die, Ratschläge seiner Mutter,
die erst- starke Bedenken geäußert
wegen des großen Altersunterichie
des, bald aber gewonnen wurde von
der bezaubernden Liebenswürdigkeit
deS zungen Mädchens- Tann ne
er sich die Hochzeitsreise nach Ita,
Iren ins Gedächtnis zurück: Rom
mit seinen Palailen, die Anmut der
toskanischcn Landschaft und die be.
rail a enoen ow enen viccwnia
Wie er damals stolz war aus seine.
!. - . f. I n,i:i , I J.
roverungl Mit weityer trat!
pyierenden Freude war er nm uzr
nach Paris gezogen und hatte sie in
K'tn aus ßcirnin, oas er in
schmactvoller Weise ausgestattet hat
te. Ach, , Paris, das war', woher
alles Uevet kam, von oie em sicoern
trachtet. O, wie hat dieses Ml
bende PanS das Herz ,cyon 0 man
, . ,., .... rfiri
cyer jungen isailin oeiori, lo,'
Amueryerzen Nlcy! ge cyomi
onne ver,cywano nach uno
nach hinter den Bäumen. Herr Ar
l a ! . I ' . . .k.
los acyieie cs Niazr. ineg row
der die ganze Oede der Vergangen,
heit in seinem Herzen auf: die nich,
tiaen Unterhaltungen, marternde
Szenen, das Schmollen,
oie Neihe der Freunde, öle ,em
Haus so häufig zeucht hatten, an
seinem -geistigen Auge vorüber: der
schöne Daniel, ms über die Ohren
verschuldet; der Gras yon Waldau,
ein Lebemann, den er aus dem
Meere ; kennen gelernt hatte; Paul
Meyer. . . Alle waren verschwunden,
einer nach dem anderen. Keiner war
je wiedergekominen. Warum? Eine
furchtbare Vermutung, eine schreck
liche Ahnung stieg in ihm auf.
, Unterdessen war Lilli ausgestan
den Wir wollen heimkehren, Vä
terchen. mich friert." Sie neigte sich
über ihre Puppe und hüllte sie ein.
Sie sprach mit ihr wie eine besorgte
Mutter mit ihrem Kinde: .Nicht
wahr, du möchtest nach Hause?"
Die Puppe antwortete: Papa.
.Ist das alles?" sragte das Kind.
.UZapa, Papa".
.Wir wollen doch sehen; gib mir
schön Antwort!"
.Papg, Papa", wiederholte die
gedämpfte Stimme.
O Väterchen", rief Lilli auS,
.denke dir, die Puppe will nicht
mehr Mama sagen."
Er erbleichte.
.Das ist nicht möglich", sagte er.
.5'iehe an der Schnur, dann wollen
wir sehen." .
Es war vergebens. Daß Wort,
das sie erwarteten, das göttliche
Wort, das alle unsere Freude und
Sehnsucht in sich schließt, es wollte
nicht über die verschlossenen Lippen.
.Tu siehst selbst, Väterchen"
tarn ett)ob er sich.
flemm schnell", jagte er, .wir
wollen heimkehren". Er nahm die
Puppe in seinen Arm, ergriff die
Hand deS Mädchens und machte sich
eiligen Schritte aus den Heimweg.
.Nicht sa schnell, Papa, nicht fo
schnell", bat die Kieme. .Wir ha
bm ja noch Zeit genug. Warum
hast du eS so eilig?"
Er ahnte ein Unglück, irgend et
waS Trauriges, dai kommen werde,
ja. da schon da war. Er hörte
nichts, er sah nichts. Er strebte da
stig seinem Heim zu, weil er dort
sc:n wollte, um sich Klarheit u ver
schaffen.
Bald erreichten sie die Wobnuna.
Die Treppenstufen emporsteigend,
verlangsamte er seinen Gang; nie
war ihm die oberste so hoch erschie
ncw Er fühlte sich müde, todmüde.
unfähig, den Druck seiner beklem
mendcn Angst langer u ertragen.
Furcht, beschlich ihn; er zögerte vor
der Schwelle deS Geheimnisses, des.
en Enthüllungen er entgegenging.
Er betrat die Wohnung, rief: Per
ta. Berta!"
Keine Stimme antwortete. Er
ging 'in sein Arbeitszimmer hinüber.
Alle Dinge waren in gewohnter
Ordnung an ihrem Platze, wie er
sie jeden Tag anzutreffen gewohnt
war. Sie ließen nicht ahnen, daß. . .
Ein breites, blaues Bncfkuvert
jedoch, das offenbar erst kürzlich auf
einen Schreibtisch gelegt worden
war, zog' feine Aufmerksamkeit auf
ich. Er näherte sich, betrachtete von
weitem 'die Schrift, die er erkannte.
Er ergriff den Umschlag, legte ihn
nieder, ohne ihn zu öffnen. Wo.m
auch? Er kannte ja den Inhalt
zum voraus. Ptoblim brach er
chluchzcnd auf seinem Stuhl zusam
men-
Du weinst. Papa?" fragte Lilli.
Hast du Kummer? Ist's wegen
der Puppe?"
Er drückte sein Kind in die Arme,
unter Tränen, die Worte hervor
pressend: .Ja, mein Kind, die Pup.
pe ist schuld . . . die Puppe."
Die Soldatensprache.
Die Proviantbeamtcn hießen die
Mehlwürmer (über denen Ober
Mehlwürmer stehen), Mehlsäcke oder
Kommisbacker; der Divisionsintcn
oanr war oer Graupenmajor. Ln
Oesterreich hießen nach Horn die
Jntendanturbeamten der administra
live Gcneralstab oder die Zifseqpio
ne, während man die Verpslegungs
Verwalter spöttisch Verschleppverwal
ter nannte. Unter den Oekonomie
Handwerkern waren Schuster die
Pechhengste. Die Spielleute waren
die Spielmop e, Splelhengite, da
Federvieh oder die Hühner, und sie
wurden daher it . mit Kschl Ksch
ge azeuchk. Bon dem Mit einem
Knüppel verglichenen Stäbe de.
Tambours schreibt sich der Spottna
me Knüppelmusikanten her; die
Hornisten waren das Hornvieh. Ter
Tambour war em Wirbeltier, Kalb
selltrompeter oder Jellraßler, das
MusikkorpS insgesamt' der Klmv
Bim. Der. Rekrut war ein Ne
montekopf, Jungholz, Hammel. Ter
Ersatz hieß bei den alten Mannschaf
ten im Felde der Schwamm. Die
Erfatzreservisten wurden je nach der
Gegend verchieden als Eskimos
Plattfüße, Setzkarpfen bezeichnet.
Für de kleinen Leute der letzten
Kompagnien fanden sich Spitznamen
in reichster Auswahl: Mundung
kork, , Fummelkork, Banksteiger.
Stoppe (hessisch, soviel wie Stöp
el), BrotbeutelhuHser, Schuhzwecken
Sohlennägel, Zündkcgel oder Sack
ratten. Ein linker Flügelmann ei
ner sächsischen Kompagnie hieß nach
Horn bei seinen Kameraden das
Bauchknebbchen" der Kompagnie.
Dagegen waren die großen Leute
die Wischstöcke.
Was ist ;ia Name?
In
einem Kindergarderobenge
chäst ist eö Brauch, die Lehrmädchen
mit ihrem Vornamen, die Verkäufe
rinnen dagegen unter der Bezeich
nung Tante" zu rufen, um den
Kindern den Aufenthalt im Geschäft
anheimelnder zu machen. Man hört?
dort den ganzen Tag .Tante Leh,
mann", .Tante Schulze" usm. Bei
einer Vakanz meldete sich Fräulein
Meyer, die erste Kraft der Konkur
renz. Ter litjcf engagiert sie sosort
und macht sie auch gleich mit dem al
en Brauch bekannt. Da protestiert
Fräulein Meyer lebhaft, waS der
Geschäftsinhaber durchaus nicht de
greifen kann. .Na," sagt Fräulein
Meyer schließlich entrüstet und errö
tend, ich werde mich doch nicht
Tante Meyer" rufen lassen. WaS
sollen denn da die Kinder denken!
Und wenn man seine Jugend-
iebe als Großmutter wiedersieht, man
meint doch immer, nur sie sei geal
tert!
AuS dem Gerichts kaal.
Slichter (zum Zeugen): ..... An
diesem Abend soll Ihnen der Ange
laate in der Dunkelheit eine Ohr
eige gegeben HÄen. Können SIS
mit Bestimmtheit sagen,, daß eS der
Angeklagte war?" k
Zeuge: .Tos ' nicht aber ich
war' bestimmt l" ,
iAViAAAjtlAAAAAAAiAAAA4MA
?? ? Ittl ttf tttf tf ff f fTTTTT"
!GkgclldieAcro-Uajtt.!
ffrtenaanhlet Me . or dem t
Reich ktr Löst geschlitzt werben. . T
! .
In den Jahren, als daS Zweirgd'
bei unö seine Blütezeit hatte uiid
eine Äollstumtichkelt erreichte, wie
sie ilim wahrscheinlich nicma! wieder
beschicken sein wird, da nannte man
die toll drauf los sausenden Sports
Radler mit Vorliebe .Scorchcrs"
oder SchnelllgkeitsNaser. Später,
als daS Automobil immer mehr sein
Reich erweiterte, sprach man am ha
sigsten von AutoRasern, die eine
noch viel unheimlichere Erscheinung
geworden sind, als je die Fahrrad
Raser waren. Und man wird sie
wohl noch lange niit diesem Titel
krönen, so lange daS Auto neben fei
ner rasch zunehmenden praktischen
Bedeutung noch immer zugleich dem
Sport im großen Maße dient.
Daneben aber fängt man bereits
an, von AcroRasern oder Aeroplan
.Scorchers" zu sprechen und sie als
einen Gemeinschadcn zu bezeichnen.
welchem nicht zu früh Einhalt gebo
ten werden könne!
Sa schreibt ein Korrespondent auS
halbamtlicher Washingtoner , Quelle,
u. a.: ...
Sie erscheint schon früh rnif der
SBsIhflslrfii dii .filmst her il! r n tt fi."
aungs Flugzeugraser; ; aber sie
Hat sich schon bei verschiedenen Ee
legenheiten gefährlich genug ange
lassen, nicht nur für die Flieger
selbst, sondern vor allem auch für die
noch nicht fliegende Menschheit, die
immerhin noch geraume Zeit die
große Mehrheit bilden dürstet Schon
in naher Zukunft mag diese Sorte
Mrti-IS.Cm.'M.rt-.. . ' i AiMnrn frtlif
vf vi47-wujii'uimti ciiitm xujfc
bedenklichen Problem werden. Alle
Bedingungen für die Möglichkeit
einer schlimmen Katastrophe solcher
Art sind wiederholt heraufbeschmo
ren worden. '
Bei einer neuerlichen Parade so
eben heimgckehrter Truppen in
tham z. B. flog ein WasserAeroplaa
die Fünfte Avenue auf und ab, über
die Köpfe von Menscheninasscn wel
che so dicht gepackt waren, wie Psla
stersteine. und in einer Höhe, welche
aus höchstens 200 Fuß geschätzt
wurde.
Nun weiß jeder sachverständige
Aoiator, daß gerade das Fliegen in
so geringen Höhen die gefährlichste
Art des Luftgondelnö ist. Hätte Un
gemach mit der Maschine den Flieger
veranlaßt, niederzugehen, fo hätte en
nirgends eine Stelle jür eine sichere
Landung finden können, und es wäre
zehn gegen eins zu wetten gewesen,
daß die Maschine in die VolkSmafss
hineingekracht, wäre, tote und .der,
stümmelte Opfer fordernd!
ic'er MU mit lernen fogucaiet
im tnuriV sur kisndsr? KpnntniZ
der gemeinsamen Armee und Flöt
tenbehörde für Luftschiffahrt-Aufsicht
gebracht, welche Behörde die Kon
trolle über FlugLizensen für Z t v i
l i st e n hat. Man entdeckte, daß dec
ruckiichtslose Sportsilieger ein Zwi
list war und überhaupt keine Li
zenz besaß. Er erhielt eine scharfe
Rüge, und es wurde ihm eröffnet.
daß er nicht mehr fliegen dürfe, ehe
er die Prüfung als Flugzug.Lenkec
bestanden und eine Lizenz erwirkt
habe.
:S Beispiel zeigt, wie leicht eS
noch bis in die letzten Tage hinein
für irgend einen waghalsigen Narren
war mit einem Aeroplan fein eigenes
Leben und das anderer aufs Spiel
zu fetzen, aoei' it es der Haupt
zweck obiger Behörde, das, Publikum
gegen fahrlässige Flieger zu schützen.
Die , Regierung fordert, daß Li
zensen nur an verantmortungsfähige
Personen ausgestellt werden, welche
die Probe als Piloten bestanden ha
ben. Sie hat an und für sich nicht;
gegen zivilistische Flieger; einige der
Beschränkungen, denen solche Flieger
wegen des Krieges unterworfen wor
ft.lk W. ! ,1
KCll .JUCtll UIU UMCUCl uu uiuum
worden. Doch die Lizensierungs und
Prüfungs'Berordnung besteht noch
immer zu Kraft, und eZ t,t auf ihre
Uebertretuna eine schwere Strafe ge'
etzt. Die Lizenfen werden kostenfrei
ausgestellt. Vom 25. Januar bis
zum 10. Mai 1919 wurden von be
agter BeHorde 13 Lizen en ge
währt, viele derselben allerdings air
früher? Armp? und Silntfoniliennr
i - . - - - , , ....... ,
die auS persönlichen oder geschäftli
chen Gründen auch ferner den Luft ,
verkehr pflegen wollen.
Ein gute r Schwieger
ohn. Bater der Braut: .Ihr An
trag ehrt uns. Ich muß Jhn?n jedoch
mitteilen, daß ich mein Vermögen
verloren habe und ein armer, ge
jchiagener Mann bin. -.Schwie
gersohn: .Sie Llennsterl Ich müßt,:
ja ein Herz von Stein haben, wenn
ich Ihnen auch noch die Tochter rau
den wollte."
' Erblich Belostet Der
kleine Maz hat feine Rechenaufgabe
wieder falsch gemacht. .Wenn das
noch einmal dorkommt, muß ich an
deinen Bater schreiben saate der
Lehrer. '
.Der hat mir, ia geholfen!" blakte
Max heraus.
Sa .... waö ist dein Vater?"
.Lahlkellnerl gibt Mar zurAn!-'
wort.