Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 4, 1919)
Seite 6-Tügliche Omaya Tribüne -Freitag, den 4. Juli 1919. i 5EAT- immgs :.THE BEST; -1T - " K ..tff t . ; i SUCCESSOR TO ET' METZGERS TWADC MARK i iaa . .'t-r Crrä S. Hülse C. H. T. Nicpcn HÜLSE & RIEPEN Deutsche Leichenbestatter . Telephon: Touglas 1226 . 701 südl. 1. Str. Omaha, Nedr. Rheuma tismus ' Etelfe Vclenkc. ,r , 1 - ' c ' Heiler Würfen,. sie i irttS C4fflrR V Utltu ii.vviiiv.o- In dpn SÜrwrt. s?s . tttn unÄ s ' Mli I' ,! alle Strfeit chroni i 3 , scher Leiden wer ö' irn hslrt mit fnii 'l .1 ! röfilent Erfolg befianoeii. steint Drogen verwendet. Gin Ppfiidi wird r il Sie überzeugen. DR. JOHN A. NIEMANM Cltropatuuctift rji , 34 ennties SJuUbin, Cmatn leleph, Cffi 33ilct 2874 Tel: Cffic Toug. 3445 3?cs. Harne 4791 Dr. Ccc W. Edwards Chiropractor ßorfcoft; Ecke 24. nd arna S. Oal Sikbrask, REL1ABLE DETECTIVE BUREAU B44 Kaiswah Czchange uildina, 15, ni Harnetz tt, Omab, Sied?, tan-lflruiiott: TglaS 205 - Wir beschäftige nur iabertafJot , Grbeunvilingr , I. R. Wnsqra, Racht.?eIepZon: olfox 465 OS. SottmlfS, . achtTeiep!)on: Cols SS12 2 Cents das Glas Bier BierExttakt macht 0 Flaschen x.miqre, ?uzumrnor. prittnn Lagerbier, kein sooenironitS Near teer", sondern wirkliches, erfrischendes, ,s reinem Hv!e nd Mal, bestehk des, Lagerbier, das s gut je imbiriirr US Bitt schmeltr mid ebenso ichiiumt. Unsere leichwerständltche brau mmeisung zeigt ?fmerä, wie Sie. l,ne barste, 6k Abkoche sofort bivei prächttge Bier selb , Hanse der stellen können. Senden Sie un $1.50 rs Kenne per Moned Order oder Check und wir werden Jbnni sofort por tofrei jede aewünsckie nzuhl Kannen zusenden. Eine einzige Kann ergibl 60 glaschen dieses köstlichen Laqeriie res, wofür kir garantiere. Viele vn sein linden füllen im Bier in Ms! ab und haben jederzeit s gxteS LaaeK bin zu Hause, wie Eie tan keiner Brauerei kauten könnten nd dabei ist der Preis so billig, dah selbst der ennfte sich nicht den Genug gii der sagen braucht. Uns Bier5rtrakt bars mich nach den sogenannte trecknien Staate" versandt werden, weil unser BierEr traft es solcher keinerlei Ikobol ent hält, es bildet ftch der Ikohol von selbst nach einigen Tagen und die HerstellunnSweis ist derart einfach, daß in Kind dieses Bier sofort in der Kiich selbst herslellen kann. Allkt igk Fabrikanten: E. C. Wittman Co 1S47 roabwa, glmmer Bit B, New Darf ' fr BÜTII FlYflll Rlavier- unö Gesangslehrerin Sbsolsierte im Jahre 1311 bai Chicago'er Musical Col lege mit höchstm Ehren und erhielt golöme Lnerkcn. nungsmedaille. Zimmer 14 Valdridge Block 20. und Farnam lLck, rLTHiTLÄ Ezcerna 5 ..i.li.lli..aIIMI.t f f i kuriert . kuriert fcerna löschen. cuSiffilc.fl, ?,chuvpaiIb!en un alle Hautkrankheiten, wen kein anderes gltittel mtht bilft. .,, baij sofort indfruTa Dorn feunifein nnd Jucken. Uni5'lie TankeS'ck,rete liegen ! Zeugmlle nWmxrAtt Be banMunü vor, Tie cliieftea nnt Ifirtnä-figfren stSll werde ratet Garantie mittels 'i b RU-B0N s'ttt. PreZ, zr r ti tuiiv'xeL - STJnn fd5re16 fn fettfch ttnb gebe de Auswn Pti Lnde genaa an. Smm fledlcal Co. iiniT A fti ä lLM i K ' K nV Cntr'eS't tfln-8 Cut fJtKiit fef f. die cn ftcrna kidcn. K ff 14, eil Uaua 6.1, m, isSiTäsraaa.Ä'a Ein Pökkllichcr Mann Skizze vo Henri Fiucon. Als die Uhr sieben Schläge ertä nen liess, sprang Chominay uZ dem 2kii, -rüttelte Kinc ijrau rnu) rief: .Steh' auf! W auiT Sie schreckte aus dem Schlaf em vor und gähnte: .Oah es ist ja noch Zeit! O, mein Kops! " . Chominay ereiferte sich und ric mit schalleiider Stimme: Du bleibst dir immern gleich LangZchläserinI Steh' doch aus! Ich habe rnne Lu,t, den ug zu vor säumen! Ich bin ein Pünltlicher MannI" Er riß ihr die Bettdecke fort, und Frau Chominay setzte sich klagend und schwerfällig, mit schlaftruntencn Augen im Bette auf. Ach. sie kannte diesen Satz: .Ich bin ein Pünttlichcr Mann!" Sie kannte ihn zur Genüge, denn ihr Mann schien tatsächlich eine Manie sür Pünküichkeit zu haben, ut war erst in so übertriebener Weise pünlt lich geworden, seitdem er sich von den Geschäften zurückgezogen hatte. seitdem er als Rentier ein mugige- Leben führte. Ais kinoertoicr ur aer. der sich die seinem Ehrgeiz ge nügenden achttausend Franken Vicnte erarbeitet hatte, und der es wie die meisten anderen verschmähte, sich mit irgend einem Studium zu vqajaiii' gen, füllte er die Leere seines a ieins mit der Sorge um die zu ver fnf.nr.Sa I?fl,nI llllh diftsk iWlUVb WtV. 1 jl Manie Hatte den Ernst einer Pflicht angenommen, seitdem Chommay eines Tages im Spiegel betrachtet und entdeckt hatte, dau sein hohizr Wuchs, seine Magerkeit. lein rotli cher Schnurrbart und sein ziegelrot ter Teint ihm das Ansehen eineS pensionierten 'Kadallerie Offiziers gaben. , So mußte er jeden Morgen um sieben Uhr geweckt werden! Um sieben Uhr fünf stand das 'heifre Wazser für den gnädigen Herrn aus dem Waschtisch. Um sieben Uhr fünfzehn waren sein 5!affee und sein Brötchen auf dem Tiiche. Seme Ansprüche schreckten die Dienstmädchen ab und sie bedauerten seine Frau, ein sanftes, dickes M schöpf, das leicht den Atem verlor. Tie geringste Verzögerung wurde zum Vorwand für die härtesten Ver weise. Mit erhobenem Zcigesinge und auf die Uhr gerichtetem Blick verhöhnte Chominay die Unpiinkt lichkeit, die Mutter allFs Unglücks und aller Verluste. Diese Lebensweisheit hatte ihn mu dielen vortre?stic!zen ,reunoen entzweit, ja selbst mit der Republik, denn er war Reaktionär geworden, weil er einmal vierzig Minuten lang vor der Tür eines VcrwiltungZge bäudes hatte warten niüsien. Im Theater war er immer derjenige, der in derselben Minute, in welcher der Vorhang aufgehen sollte, mit den Füßen zu trampeln begann, Sie fühlte sich heute morgen, da, ihre Nerven durch den Mangel an Schlaf erregt waren, zu ganz unge wohntem Widerstände aufgelegt. Umsomehr, da ste es schon un'vor aus mitSchreck erfüllte, diesen Sonn tag bei Verwandten in Poissy p bringen zu Zollen und den Tag in der erstickenden Luft der Elsenbahn Waggons und auf dem versengten Rasen eiMs schattenlosen Gärtchens zu verleben. Ihr gewichtiger Körpgr kauerte sich noch einmal in die Decken. Tann ließ sie ihre kurzen Beine aus dem Bett hängen und gähnte verzweifelt, .Schnell, schnell. . gebot Ch minay. . , .Nein! Das ist wirklich zu stark! .'..Um sieben Uhr morgens aufile hen zu müssen, wenn man so nahe am Bahnhof wohnt, nur um den NeunUhr.Zug zu erreichen!... Das ist verrückt!'... .Da möchte man doch . . Und seine Hand hieb drch die Luft. Tann ging er in das An kleidezimmer. Als sie allein geblie ben, überlegte sie und legte sich wie der ins Bett, in der Zuversicht, daß er nicht ohne sie reifen würde. Teun di? Einladung hatte hauptsächlich ihr gegolten. Um siebeneinhalb Uhr kehrts Chominay in weißen Pique beinkleidern ins Zimmer zurück. Äe troffen -kreuzte er die Arme: .Was ist deiin das?" . .Ich bin krank!" .Ach, Unsinn!... Wir gcycn in einer halben Stunde, von Hause fort; der Zug wird überfüt!! sein, und ich will einen Eckplatz." .Nie im Leben werde ich bis da hin faltig." .Tas geht mich niats on. Sieh zu, daß es geht.' Er verließ sie und kleidete sich zu Ende an. , Tie Uhr schlug gerade acht, als er mit dem Hute auf dem 9vpf wieder eintr Er fand seine Zrau im Hemd, im Lezri, sich zu W'ieren. - - .Hast du mich nicht verstanden?" .Ich sch.ritze schon '." .Ich mach! dich darauf aufmerk sam, daft wir zu Haufe bleiben, wenn du nicht in fünf Minufen rei sefertig im Vorzimmer bist." ,Daö wünsche ich ja gerade. . ." .Tann werden wir eben fahren c?r aina binauS. warf die Tür krachend inS Schloß und begann' draußen auf und at zu seyen. Zwanzig Minuten später stürzte er wutschnaubend inS Zimmer. Seine Frau stand im Korsett da und durch wühlte eine Kommode. Er hielt ihr" fauchend feine Uhr vor? Gesicht. .Wenn ich aber doch nicht meine Taille finde..." Er durchsuchte forgsamg aue iiilden mit ibr ulammen. klei dete sie fast mit Gewalt an, zog sie . die Treppe hinunter, die Ltraße entlang, stieß sie in eine Droschke.., Dock eine Verkehrsstörung veran laßte sie, stehen zu bleiben. Eine gesperrte Straße machte einen Um mea notwendia. . . Cbominau wurde blaß vor Zorn... Auf dem Bahn Hof angelangt, lies er zum Btllett lckalter. dann aus den Bahnsteig. setzte seinen Fuß auf die erste Stufe des Wagens und wartete zahneknir schend auf seine Frau. Sie erschien in ihrer ganzen Fülle, als der Zug abging. ,Tu abscheulicher Eigensinn ! schrie er erbost. .Das hast du ab sichtlich getan!. . ' ' . ... ...i ...k. !. isie leyrien acq vaie äe"- und während er steif aufgerichtet nfhm ür kieraina. wiederbolte er mit grollender Stimme immer wieder: .TaS wirst, du nur . dezayien I. . . Das wirft du mir bezahlen! ..." Die dicke Schuldige bedauerte e rei ibre Kühnheit und ließ ihre Kciiae enwtvat inmctiu,'iuie. CVI tf. I f - JCJ. AUufäiaaFJ&WlMl4iM . Sie erreichten ihr Treppenhaus und sahen die Tür ihrer Wohnung weit geöffnet. Da ihr neues Tienswadchen sie ' fni zum tWend abwesend geglcnibt hatte, war ihk Liebhaber, ein gefährlicher Einbre cher, an die Arbeit gegangen. Der überraschte Dieb entsteh mit leeren Händen und wurde vom Portier festgenommen AIs sich das Ehe paar von seiner Erregung erholt hatte, merkte Frau Chominav, daß die Reihe jetzt an Dr war. Ta ihr Mann immer nochichwieg, sagte sie höhnend: ., ol Deine Pünktlichkeit! Wenn wir nicl't den Zug versäumt hätten. wären wir jetzt ausgeraubt!" iTsiomhtnü bin iick auf die Lippen. Ja. unleugbar war diese verpaßte Reise ihnen zum Glück nuZgeschla gen! Aergerlich war es nur. daß man es diesem dicken dummen Weibe rerdanken sollte!... So wuchs seine Wut nur noch. Gegen Abend hallte die stille Straße von plötzlichem Lärm wieder: .Leu! fic die schreckliche Kalo sirophe!.,: Hier ist die amtliche ge. nane Liste aller Opfer!.. Ter Neun.Uör.Zua war mit ei nem Expreßzug zusammengestoßen! r.'Tl ,'.t. ...rtM.AHSf..A!M4Al1 SVVUIV K mu uiitiiiuuuti.öi.y!ii.'i 5iö?icn olle Einzelheiten des Un gliicksfalles verschlungen hatten, fuh. rcn sie scindfelig, hastig wieder aus einander... Chominay wäre gern fortgegangen. Doch das würde sei- ne volliiandige Niederlage bcoeuta haben. Er blieb also. ftrrn: Cbominag lieft eine kleine Weile vergehen. Tann sprach sie mit Ichneiöenöer itiiHme in oas .a)were schweigen hinein: .Deine Vünktlichkeit! Weim wir den Zug nicht versäumt hätten, wä ren wir jetzt zermalmt!" Chominay wollte vor Wut erstii. rn' Mit heiserer Stimme versuchte er, ihr zu widersprechen: .Wir wareen unveriehn geoueoev . Tie Wagen veiter Klasse sind ganz hinten. . ." Seine Frau Iä chelte verächtlich über diese elende Ausrede. Er verbrachte daraufhin eine ürchlbare Nacht. Am andern Moraen erhielten sie einen Brief aus Poissy, ihre Gast geber waren in Todesgefahr, dq ne an dem verbänanisoollen Tage flif- tige Pilze zum Frühstück verzehrt hatten. Tas war noch der letzte Hieb. Im Rausche ihres Triumphes vergaß Frau Chominay ihre kranken Ver wandten und .schwang, durch das Zimmer tankend, den Vriekboaen Und ihre Stimme tönte wie eine Fanfare: .O, o! Teine Pünktlichkeit!... Wenn wir den Zug nicht versäumt ictten und bei dem Eiienbahnun ilück unversehrt geblieben wären. wären wir jetzt vergiftet!... Vergif. BergifM!... Wie berauscht, schmetterte sie die ses Wort hinaus. Vor diesem drei kackien ' P.ufasl. durck ben ibr eb Icr sich zu einer dreifachen Wohltat gestaltet hatten, blieb Chominay wie zerschmettert. Am Abend hatte'er die Gelbsucht. sif hipicrn Trirtp rrnirh tipr Krii. den der Läuslickkeit nie mebr durch seine Manie getrübt. Frau Ehomi y macyle pa; in lyrer ganzen un nktlichkeit breit. Zuweilen, wenn ihreu Mann m lange warten lieft nd er Miene niackte. die Uhr zu ben.' mati sie ihm'exnpn iledicnben Aück zu, der ihm jenes Erlebnis wieder in Erinnerung rief. Dann ballte er schweigend die Hand i der r Vozemaia uns zentte wu:eno, er gczäh:nt den Sionl ab tfJttttMHtlttltfftttt i ! Verkeimtet oder ledig? j !i , T ' ! Bon B. (39. Fortsetzung.), a. So eilte sie denn hinab in seine küh. len Gemächer, deren weit offene Thu ren und Fenster über eine im reichsten Blumenschmuck prangende, von einer gestreiften Marlife beschattete Veranda hinweg die Aussicht auf da glitzernde Meer gewahrte, und fand hier den al ten Herrn, eine Zigarette schmaucbend und in das Studium der neuesten Bör sennachrichten vertieft ollein. Ohne alle Umschweife ging sie auf ihr Ziel loö. .Papa." sagte sie. .ich habe böse Nachrichten auS England bekommen. Jemand, der mir sehr theuer ist. liegt krank, und wenn ich nicht noch eine be ruhigende Depesche bekomme, möchte ich diese Nacht mit dem Blitzzuge nach London abreisen .Bist Du nicht klug. Madeline?" rief der alte Herr, die Zeitung nieder legend und sie voll zornigen Erstau nenS ansehend. .Bist Tu nicht klug? Deine kranke Freundm hat ja wohl Verwandte, und sicherlich denkt kein Mensch daran, dak Du von der äußer sten Gnze Frankreichs hinüber kom men könntest, um ihr einen Kranken besuch zu machen. Unsinn über Un sinn!" setzte er zornig hinzu, indem er daS Börsenblatt wieder aufnahm und den Zwicker mit einem sehr entschiede nen Ruck wieder auf die Nase befe stigte. Damit konnte die Sache eigentlich als abgemackt'gelten; aber Madeline war entschlossen, an Festigkeit nicht hinter dem Vater zurückzubleiben. .Papa, in dieser Sache mußt Du Mir freie Hand lassen," begann sie von neuem. .Du weißt, ich gehe nicht oft meine eigenen Weg, sondern richte mich stets nach Deinen Wünschen; aber diesmal mußt Du mir schon erlauben, nach meinem alleinigen Willen zu han dein." Robert West schob seinen Stuhl um ein volles Meter zurück nd starrte seine Tochter an. .Lege mir keine Hindernisse in den Weg. Papa!" bat. sie. .Und bitte, frage auch nicht, wohin und zu wem ich t he." .Ach. wahrhaftig! Ich hosse. mein Fräulein, es handelt sich nicht etwa) um einen Liebhaber?" stieß er hervor. .Et wa um jenen Predicier, Amtskandida ten oder Zeichenlehrer, von dem ich ein mal hörte!" .Nein, tl handelt sich nicht vm einen Mann! Das laß Dir genügen. Papa!" lautete die mit Festigkeit gegebene Ant wort. Im übrigen wollen wir ver suchen, uns ein für allemal zu versiän digen. Ich bin Dir stets eine gehör same Tochter gewesen, habe Dir Opfer gebracht, von denen Du keine Ahnung hast." (Aha, da haben wir den ar men' Kandidaten!" dachte Robert West.) Aber Du mußt mir mehr Freiheit lassen. Ich glaube, ich habe daS Alter erreicht, wo man kommen und gehen kann,, ohne über jeden Schritt Rechenschaft abzulegen. Ich thue nichts Unrechtes, und Du kannst mir volles Vertrauen schenken; denn ich bin vollkommen im Stande, mich selbst zu behüten, muß aber durchaus größere Freiheit der Bewegung ha ben." .Du mußt, mußt, mußt! Hast Du nicht vielleicht noh mehr solche Muß" bei der Hand? , Aber ich null nicht be streiten, daß Du eine junge Dame bist, auf die man sich verlassen kann, und an dem. waS Du fönst vorbringst, ist manches Wahre. Ich vermuthe sogar, daß Du mir irgend eineJugendschwär merei, eine Backfischliebelei oder so waS geopfert haft. Auch bist Du mir eine treue Pflegerin gewesen und hast insofern Anspruch auf meine Dank barkeit. Du sollst also die Freiheit haben, nach Deinem Gefallen zu kom men und zu gehen: daS slleS natürlich im Vertrauen auf Deine Grundsätze und in der Ueberzeugung, daß Du Drr nichts zu schulden komnnn läßt. waS Dich klloßstelle konnte. Aber Du ge nießest doch auch allerlei Vortheile. Maddie! Du hast ein fchöneS Heim, eine Stellung in der Gesellschaft, al les, was man mit Geld kaufen kann. Hast Du auch überlegt, daß Du, wenn Du diese Nacht abreisest, . den glän zendsten Ball versäumst, und daß die Fürstin Raggawuffinskq Dir in die sen Tagen ihren Besuch machen wollte? Hast Du daS überlegt?" .Ach, waS ist mir ein Ball!" gab Madeline mit einer derächtlichenaHnd bewegung zur Antwort. .Gut, ganz Äie Du willst! Wieviel Geld brauchst Tu, und wann gedenkst Du zurück zu sein?" .Ich habe Geld genug. Papa, und wenn alles gut geht, hoffe ich, in eini gen Tagen wieder hier zu fein, eden falls komme ich so bald alk möglich, vielleicht noch zur Regatta." Nach einigen weiteren Vcrsicherun gen und Tankesworten von der eine und besorgten Worten und väterlichen Rathschlägen von der anderen Seite nahm die Tocht eine Anweisung auf die Bank, die der Vater ihr ausdrang, an sich und verließ ali Siegerin dai Zimmer. Der alte Herr war doch leichter zu behandeln, als Madeline gedacht hatte, und wenigstens dies eine Mal, in die fer einen Beziehung behielt Laurence recht. 5nn M SsJümA jnüt j&sJük M. Ckoker. dezimmer, verschloß die Thür, zog daS Kleid au, hüllte sich in einen kühlen Morgenrock un warf sich In sieberhaf, ter Erwartung der Antwort von Frau Holt ia einen Sessel, wo sie, die Augen fest aus daS Zifferblatt der Uhr hef. tend, ein Raub der schlimmsten Be fürchtungen. regungslos sitzen blieb. Wenn daS Kind nun fchon todt war! Unwillkürlich schauerte sie zusammen. In diesem Falle hätt sie ja wahnsin nig werden müssen. Ihre Angst wuchs mit jeder Minute. Eine rasende Un geduld packte sie, bald sprang sie auf und schritt mit ungleichen Schritten im Zimmer auf und ab, bald setzte sie sich, bald blieb sie am Fenster stehen, bald kniete sie In heißem Gebet vor ihrem Stuhle nieder. . Endlich wurde an die Thür ge klopst. ES war JosephineS Art zu klopfen, und JofephineSStimme sagte: .Eine Depesche für Sie, gnädiges Fräulein!" ' Madeline zitterte so heftig, daß sie kaum im Stande war, den Riegel zu rückzuschieben, die Depesche aufzurei ßen und den Inhalt zu überblicken. Josephine hatte ihre Herrin noch nie in so wahnsinniger Aufregung gesehen Ihr Antlitz war todtenbleich und ent stellt, ihre Augen starr, da! Haar hing ihr lose und wirr um den Kopf. Was hatte daS zu bedeuten? Das Telegramm brachte indessen gute Botschaft. Es lautete: .Er ist besser und keine Gefahr mehr vorhan den. Sie brauchen nicht zu kommen." Der Absender hatte seinen Namen nicht unterzeichnet. Aber gleichviel, von wem eS kam, es brachte Madeline unaussprechliche Erleichterung. Wel chen Schrecken hatte ihr Frau Holt be reitet, und noch dazu um nichts 'und wieder nichts! - Fräulein West besuchte am Abend den Ball und tanzte bis zur Morgen dämmerung. Sie war eine der glän zendsten Erscheinungen dcZ Festes und wurde von den vornehmsten Persön lichkeiten ausgezeichnet. Beim Blu menkorso bildeten sie und ihr Wacien den Zielpunkt aller Augen. Die osfc ne Viktoria war in eine von weißen und blaßroihen Azalien gebildete Kro ne verwandelt, und die Toilette der Insassin war dem entsprechend. Vier prachtvolle weiße Rosse mit rosa Ge schirr, geritten von Postillonen in rosa Atlasjacketts, zogen das Gefährt, und der Effekt des Ganzen war ein solcher, daß die Preisrichter der .schönen Australierin" einstimmig die erste Fahne zuerkannten, trotz der Neben buhlerschaft einer berühmten Vertre terin der französischen Halbwelt, ttc den Preisrichtern die ihr zuerkannte zweite Fahne wüthend inS Gesicht schleuderte und mit ihren gelben No sen und vier schwarzen Ponies im höchsten Zorne davonfuhr, um m einer Staubwolke zu verschwinden. ! Schließlich ainq auch diese herrliche Zeit zu Ende. Die eigentliche Schutz Patronin der Riviera, dieSonne, schien warmer und warmer, und bor ihren Strahlen schmolz die Gesellschaft wie durch Zauberei zusammen. Manche gingen an die italienischen Seen, ande j re nach der Schweiz, noch andere nach j England; Madeline und ihr Vater be absichtigien, Ende Mai heimzukehren, ; auf dem Wege einen kurzen Aufent ; halt in Paris zu nehmen, und hielten dies Programm auch inne. Als sie wieder in London ankamen, hatte die Saison bereits ihren Höhepunkt er reicht, und in der Borhalle wie in der Bibliothek lagen schon ganze Haufen von Bisitenkarten und Einladungen. Lady Rachel und Lord Tony stellten sich noch am Äbend nach der Ankunft ihrer Freunde zu einem nachbarlichen Besuche ein und machten ihnen dieMit theilung, daß am nächsten Tsge inHur lingham ein großes Polofeft stattfin den werde, das sie. da eS daS letzte war und alle Welt dort sein würde, ja nicht versäumen dürften. Die Nachricht wirkte wie ein Trom petenstoß auf Robert West. .Bei der Gelegenheit wird die ganze Gesellschaft sehen, daß wir wieder da sind," sagte er sich und laut sügte er hinzu: .Natürlich werden wir hinge hen, Madeline muß doch einS ihre? neuen Pariser Kostüme zeigen. Und Du könntest auch Frau Leach telegra phiren, Maddie, daß sie iomn-.cn und mit un! binfahren möchte.' EigunddreißigsteS tiapi it Laurence Wynne hatte nur einen einzigen Menschen in'i Beitrauen ge zogen, und dieser war Jessop. AIS Laurence eineS AbendS noch nach Mitternacht mit dem Freund bei einer Zigarre am Kaminseuer saß, theilte er ihm mit, daß e! keine Frau Whnne mehr gäbe, daß Madeline vor ziehe, wieder Fräulein Weft zu sein, uno wünsche, ihre Verheirathung nicht nur vor ihrem Vater, sondern vor der ganzen Welt geheimzuhalten. Er mußte sein Herz erleichtern, mußt? mit Jemand über seine Lage sprechen. Er fühlte sich innerlich so weh und wund; und hatte er denn m sei nem alten Freunde Tick Jessop - nicht den zuverlässigsten Vertrauten? Den noch ließ er bei seinen lAeständnissen der Bitterkeit feinet HerzenS nicht die Zügel schießen, sonbern beobachtet, trotz allem, wa geschehen dar. eine ritterliche Schonung, indem tt Made line'! Schwächen, so gut ei immer an ging, u bemänteln suchte. Freilich ergänzte Jessop geschäftige Phantasie die Lippen und gestaltete auS den schwachen Umrissen ein viel dunkleres Bild herau als der Wirk lichkeit entsprach. Aber er behielt seine Vermuthungen, sür sich und that längereZeit denMund nur auf, um den Rauch seiner Zigarre in nachdenklichem Schweigen vor sich zu blasen. Endlich begann er: .AnDei ner Stelle würde ich sie laufen lassen, alter Freund! Ei ist jetzt ihre Sache, klein beizugeben und wiederzuktfm men Und sie wird kommen!" .DaS glaube ich nicht,' gabLaurence kurz zur Antwort. Schon um des Kindes willen wird sie nachgeben." .Und was würde mir ihr Nachgeben aus diesem Grunde nützen? Welchen Werth soll eS für mich haben, wenn sie nicht um meinetwillen zurückkehrt?" fragte Laurenee, der seine Gefühle nur mühsam bemeisterte. .Ich wüßte schon ein Mittel, um sie herzubringen, wie auS einer Kanone geschossen, sagte Jessotnach längerer Pause, während er nachdenklich in die Kohlen starrte. .Welches?" .Daß Du'kiner Anderen zarte Auf merksamkeiten schenktest. Mache nur andern hübschen Damen auS der Ge ellfchaft recht auffallend und gefilf entlich den Hof. Viele von ihnen sind a vernarrt in Deine Schriften und. liebst Du meine Novellen, so liebe ich Dich! Zeige Dich neben einer neuen Flamme im Park, in der Oper, und Frau Wynne wird auf der Bildfläche erscheinen, ehe Du Moff sagen kannst. Die Eifersucht wird sie sofort herbrin gen." .Um die Liebe einer Frau, die sich nur durch solche Mittel, wie Du sie da vorschlägst, bestimmen ließe, würde ich keinen Strohhalm geben!" brauste Laurence auf. .Nein, nein, ich habe den Fehler begangen, sie zu heirathen. el?r sie noch selbst wußte. waS sie wollte, ehe sie noch Gelegenheit gehabt hatte, die Welt und andere Menschen kennen zu lernen. Jetzt kennt sie Welt und Men fchen und zieht sie mir vor. Früher hät ten wir Beide mit einemJahreseinkom men von fünf- biS sechshundert Pfund und ohne reiche Verwandte recht glück lich miteinander sein können, jetzt fühlt sie sich in ihren neuen Verhältnissen glücklich, und ich muß durchzukommen suchen, so gut ich eben kann. Ich habe einen Mißgriff begangen, habe mich Lbereilt." .Ja. ja. zu schnell gefreit, hat fchon Manchen gereut!" sagte Jessop ver drießlich. - .Du verstehst mich falsch, so meine ich eS nicht. Ich meine, daß ich damals, die Geschichte mit den HarperS übereil te. Ich hätte entweder an Frau Wolfer ton telegraphiren oder bei FrauHarper darauf bestehen sollen, daß sie Made line wieder in'S Haus nahm, so daß diese Zeit zur Ueberlegung gewann. Statt dessen brach ich die Geschichte über'! Knie, und so muß ich denn auch meine ganze Kraft daran setzen und mich in die Lage der Dinge schicken." .Tu hast sie geheirathet und ihr ein' Heim gegeben, als sie keinen Freund in der Welt und kein Dach über dem Kopfe hatte", fiel Jessop scharf ein. Der alte Kamerad hatte Laurence sehr lieb und war deshalb nur um so zorniger auf Madeline. ' .Ich würde nicht mit einem jeden darüber den Dick", fuhr Laurence fort. .Aber Du bist . mein ältester Freund, und mit Dir darf ich schon über daS Skelett in meinem Hause sprechen, wenigstens die eine Mal. ES gehört ja zu den Berechtigungen alter Freunde, Klagen geduldig anzuhören, doch werde ich Deine Langmuth nicht wieder in Anspruch nehmen. Ich weiß, man kommt schließlich über alle! hin weg. und dai beste Heilmittel ist ja die Arbt.it. möglichst viel Arbeit." '(Fortsetzung folgt.) , Undank. Mutter: .Nun, hat Dir der Assessor etwa von der Ge kirttise mitgebracht?' Tochter (ärgerlich): .Ach ein StrSußchen Edel weiß, dak er sür mich mit Ltvenkgtsayr gepslückt haben will . . . und ich hatte mindesten auf etliche Paar Tiroler Handschuhe gerechnet." t- Ein PfiffuM. ZacharmS Hte ronimu Götze, .wohlbestallier" Diur nist, unterschreibt iedeS von kbm derfer tigte Schriftstück mit feinem vollen Na men: Zacharias Hierontmu GoVe. Sein Chef, dem die Zeitverlutz scheint, fordert ihn auf seinen langen Namen men abzukürzen. Wie der Diurnist ad kürzte: Zacharia HieronymuS Götze. Dai mag wohl sein. .Merkwürdig, Herr Pfarrer mit allen andern Weibern komme ich gut aus, nur nicht mit meinem eige nen." .Ihr werdet aber auch wahrfchein lich mit allen anderen Weibern höf licher und freundlicher sein, alZ mit Eurem eigenen." 'Diplomatisch. .Wenn ich dich jetzt um etwas bitten würde, lie Ik Männchen, würdest du sicher be Häupten, daß ich nur deswegen dir heute deine Leibspeise gekocht habe." ,O nein!" .Sicher nicht?" .Sicher nicht!" .So. dann kaufe vür fettig ßine i um. LüL' Große Strecken ver bessertes 5anö . .Große Strecken verbessertes ü. unverbesserteS Land in Shcridan und TawcS OountieS, Neb., und Bennett Co., So. Dak. Unverbes. sertes Land markiert zu $14.50 biS $35.00. Durchschnittspreis $22.50 per Acker. Dieser Länder sind frei von Sand und Steinen und haben einen guten Lehmunter, bodm, gutes Wasser von 30 bik 50 Fuß. Produzieren gute Corn. Weizen., Hafer, Gerste und Kar. toffel.Ernten. Eine natürliche AI. falfa Gegend. Auch habe ich eine große Liste von guten verbesserten Farmen in Cuming, Stanton und Pierce CountieS, Neb. Die beste Gelegenheit, gutes Farnrland auf der westlichen Halbkugel zu kaufen. Adressiert , - V. W. Clay ton Wisner NebraSka kSrlchkl 0ktggeis ereilet eld I, eiddeitf Aaconda SvrtngS, deutsch WaNer.Kuv nilalt. die grobt, aturheilrmcli, t KanfaS. Ist daS gan Jahr oflen üt ? dienten: man txM dort schneller Hei wng vo chronischen lkrankdetten de tv! ami, tn Eingeweid. Leber uns Rieten, trat diesem beillamen wlineralmosler, vom Jugendbrunnen in geschickt und wissen sibaitlicher Weis, angewendet, befreit eS den Patienten von Neucoigta, RbenmatiSrmiS und anderen konflitufionellen KranNzelten und Beschwerden in sicher Weis. Man schreib um Skunst. brabamk tt Linaeg vod kprlngS Mfil lttaMkizierte Anzeigen! Katholischer Agent gesucht, um eine wohlbekannte Großhand l'ing ?M vertreten. Direkt an Far mer. Großer Verdienst und dauernde Stellung. Adresse: K. A,. Tribur.e. Omaha. 7519. '' Verlangt Weiblich. Han?hältkrin verlangt. Wiwcr mit komfortablem Heim, fucht dc.ltschkatholische Witfrau als Haushälterin. Box 22. Tribüne,. 7719. Fra.l r:.ittleren Alters oder ältere Tame, uin Hausarbeit zu tun. Schreibt od?? sprecht vor bei Henry Sperling. l?cncil Bluffs. Iowa. Phone 1.031. 74-13 Tüchtige Frau zum Waschen jeden Dienötag morgen. Telephone Doug las 4,'iC8. tf ö'tnslialterin verlangt. Bitoez mit 4 Kindern im Alter von 2 bis L Jahren, auf ; einer Narrn kvobnend. wünickt eine aute HaiiShälteiii. Für weitere Jnfor. n.iation jcgreire man an vcoom Kail, ani c:, Iowa. 7419. Stei7engesuck Weiblich. Teu'.'che altere Witwe sucht Stelle als Hc-ushälterin bei einem alten, alleinstehenden Herrn mit .komsor tablen Heim. Landstädtchen wird vl.rgezgen. Box H. M., Tribüne. 7.4.13 Bücher. Auswahl: Ohne Lehrer Englisch. Wörterbücher, Briefsteller, Gesetz biichcr, Gedichte, Kochbucher, Dol mcts'ier, Liederbuch, Sprachmeister, Vewerbungsbriefe. Amerikanisches Bürgerrecht (esetzbilch, Geschäfts briefstFer, Elektrizität, Doktorbuch. Amerikanischer Geflügelzüchter, Gar tcnbuch, r.isbau, Milchwirtschaft, Böckerrczc,tin,chkr, Ingenieur, Ma. schinistenbuch. Deutsch-Amerrkanische Kalender. ' Schreibt für Gratisprg fpekte. Charles Kallmeker Publishing Ca., 205 East 15. Str., New Iork, N- f). Z vermieten. Möbliertes Zimmer mit separa tem Eingang, mit' oder ohne Kost. 2625 Lake Street, 1. Stock. C. Naumann. tf Lost nd Logis. Da preiöwördigste Esse ei Peter Rump. Deutsche Küche. 1508 Dodge Straße, 2. Stock. tf Gluck bringende Tranringe bei Bro degaards. 16. und Douglas Str. , Möbel'Reparatur. Omaha Furniture Nepair Works ; 2965 Farnam St. Telephone Har nen 12. Adolph KarauS. Besitzer. Elektrisches. Gebrauchte elektrische Mokne Tel. Douglas 2019. Le vroa & Grau, 116 Süd 13. Str. WvoktU. H. Fischer, beutscher Rechtsanwalt und Notar. Grundakte geprüft. Zimmer 1418 First 5!ational Ccn! vuildina. Monumente und Marksteine. Erstklassige Monumente u. Mark steine. A. Bratke & Co. 4316 Süd 13. Straße. Tel. South 2670. tf wmm$mzn&mm&35mä!i willkam Sternberg Deutscher Aövskat Zimmer 950.954, Omaha National Vank-Gebäude. Tel. Douglas 962. , Omaha, Nebr. y yJ jf : i h V n i u ' h