Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 27, 1919, Image 1

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. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Freitag, den 27. Juni 1919.
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Scittfiljie Seiegatcit
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tc Minister Miitter und vell werden den Ver-
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t zeichnen; Zllllierte etwas bennruhtgt
i TicuHMttnb ttekt anaeblkck vor neuer ZZevolutkon
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Paris, 27. Juni. (Von Fred S.
Ferguson, Korrespondent der United
Preß.) Jett, da alle Vordere,,
tüngcn zu der morgen um 3 Uhr
nachmittags stattfindenden Unter,
j zeichnung des Friedensvertrages
A vollendet find! wenden sich die Fne
I ,. denödelegaten der inneren Lage
i Deutschlands zu. : Man glaubt daß
I Deutschland am Nande einer Gegen.
7 men, bah die Anhänger des Kaisers
I. beabsichtigen, Wilhelm von Hohen
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4 zouern voer ceui'n vuyii jjueuwuj
(T,T:rt,r. ,.f V. s,
WUyUllU WUUCl IIU VII 0"
setzen.
Paris, 27. Juni. Die Note der
deuticken Reaieruna. dem sie nicht in
der Lage s, Aufstande m den ot
i licfjcn Provinzen gegen die Polen zu
' l unterdrücken, hat hier einen schlechten
A Eindruck gemacht. Man steht dieses
( als einen Versuch an, mögliche mili.
I l Äriffif 9(iinnitnstPTt ii hrrfifispiprtt.
Versailles, 27. Juni. Die deut
) Zchm Delegaten, welche dazu auserse,
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A uripisfitin sin? TeMP Vfnrfit ilslit Vcr
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7 Uhr früh hier emtretten. So wur
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erwartet, oak ste Yeme um 6 unr
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Ituujliuuuy in fuCiuui uiutuin-".
Der Minister des Aeußeren, Her.
d mann MMer und Kolonialsekretä?
7' Bell, öie sich als Äevoumaqng:e
n i nach Versailles begaben, werden don
i 1 mehreren hohen deutschen Beamten
F begleitet. in deren Reisegesellschaft
befinden sich Geheimrat Schmitt, der
I seine Autorität auf dem Gebiete des
Völkerrechts ist, unö Herr Kmse, ein
Sachverständiger auf dem Gebiet der
. IfVolkswirtschaft. Llußerdem machen
jdrei Legationssekretäre die Reise mit,
t.j(Ziesbert und Leisner, die dazu aus.
versehen waren, mit Müller den Ver
Utrag zu unterzeichnen, haben sich im
Nutzten Augenblick von der Kommis.
Mion xuruaai'iuuL'ii.
Alliierte sind enttäuscht.
lParis, 27. Juni. In hiesigen
VWlt eisen hct Friedenedclcgation ist
über die augenscheinliche Schwa
pje der deutschen Regierung erd
lauscht und es macht sich das Ge.
. "'kl geltend, daß die-Unterzeichnung
'innb Lriedcnsvertrages in Versailles
f 5i fci mehr bedeuten würde, als der
' "T.i .mn her hnn hen Slolfrfvtnifi in
ffO 9i0' ' '
i Zitovsk eingegangen wurde.
rausfordernde Ton der deut
7ote, in welcher widerwillig
':di wird, den Vertrag ohne
Vorbehalt zu unterzeichnen,
vielen Delegaten einen un
n morucr yervorgcruicn.
zmnit noch, daß die Teutschen
ccrzcichnung des Fricdcnsvcr.
möglichst in die Lange zic.
"tligan dem Fricdensvcrtrag wird
l 'Xx-infnphpn hifinn dpr Friede
Mars' tzutsckland ratifiziert werden
h ist somit Nicht ausgcschlos.
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jer haben. Die Flucht
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Hatioi. W fle9 rieoensoerirages
V fobi.ld F khwebs ist, hat hier im
cr. dielll' berührt. Die Friedens
Mit ui ß 'st bisher noch nicht osfi
' V eEi bek, Flucht deS Kronprinzen
?ünng deutet worden; die Nachricht
idca. us britischen Quellen. Es
ine klrk, indessen die Frage aufgewor
i, b das Entweichen deS früheren
' (kclstrinzen auS Holland nicht ein
tn. .ralitätsbruch seitens Hollands
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'Mrkl Rat der Zehn unterbreitete No
Rkite'utet im Auszug: Die Verant.
! gk,gich?eit deS Krieges im Osten,
Volk ohne daß der türkische Herricher
noloj das Volk cl wußten, im
BcrsaMcs
tthr nachmittags unter-
t, -
Schwarzen Meer begann, indem ein
deutsches Schisf, das von einem deut,
schcn Admiral befehligt wurde, den
Anansf eröffnete. Die Abmachun
gen der Signaturmächte waren dem
türkischen Volke und den Regie,
rungöbeamten unbekannt. Es wa.
ren Abmachungen, die zwischen der
Regierung des Kaisers und den Füh
rern des türkischen Nevolutionsko
mitecS bestanden, daö sich durch einen
zu Anfang des JahreS 1914 ausge
führten Staatsstreich zur Macht ver
halfen hatte. Nach der Kriegserklä,
rung wurde das türkische Volk in
geschickter Weise darauf aufmerksam
gemacht, daß Rußland nach dem Be
sitze Konstantinopels trachte und die
nationale Existenz auf dem Spiele
stehe. Der sich entspinnende Kamp
war desperat. Die unter den chrisb
lichen Bewohnern des Türkenreiches
verübten Grausamkeiten werden von
unö tief bedauert."
Englands Presse sieht schwarz.
Loiidon, 27. Juni. Die Lon
doner Presse fagt in ihrem Kommen
tar über die Annahme des Friedens
Vertrages durch Deutschland und
über die Mitteilung von Seiten
Teutschlands, daß ei' nicht bie Ab
sicht habe, die Bedingungen zu er
füllen, daß eine Warnung angebrach!
sei, trotz der Festlichkeiten, welche in
Versailles stattfinden sollen, und daß
der Frieden der Welt durch die
Macht der Vayonctte gezeichnet wer
den müsse. Wir sind dessen vollkom
men gewahr, daß die Unterzeich
nung des Vertrages nicht den Frie
den herbeiführen wird, sagt die Ti
mcs". Teutschland sagt uns seinen
Zweck gleich von Anfang an. Eu.
ropa wird keine Ruhe haben durch
diesen Frieden, sagt die Morning
Post." Es ist ein Frieden des Haf
ses, welcher durch die Notwendigkeit
auferlegt werden konnte und welcher
mit Widerwillen angenommen wur
de. Sie werden diesem Frieden zu
entgehen versuchen, wenn ste kön
nen, genau wie sie ihre Schiffe ver
senkt haben, welche für die Alliierten
durch den Waffenstillstand bestimmt
worden waren, sagt der Daily
Mirror". Solange die Tinte der
Unterschriften trocknet, mögen wir
Frieden sehen, sagt der Daily Ex
preß", aber nur, weil derselbe durch
Äayonctte garantiert ist.
Britische Arbeiter gegen Lerttag.
London. 27. Juni. Die Ver.
trcter der 'britischen Arbeiterschaft
haben mit Ausnahme einer einzigen
Stimme sich gegen die Annahme des
Fnedensvertragez ausges p r o ch e n.
Die Bedingungen werden als allzu
strenge hingestellt, auch stehen sie der
angenomnienen Resolution' zufolge
nicht im Einklang mit den Erlla
rungcn, welche die alliierten Regie
rungcn bei Unterzeichnung des Waf
fcnftillstandes abgegeben haben. Auch
gegen die Blockade der deutschen Ku
ste wurde protestiert.
Keine Einigung
Über Heeresstärke
Washington, 27. Juni. Die
Konferenzmitglieder, welche in Ver.
bindung mit der 889.000.000 Ar.
mee-Vewilligungsvorlage die Stärke
des stehenden HecreS der Ver. Staa
ten für daö Jahr 1920 feststellen
sollten, konnten bisher zu keiner Ei
nigung gelangen ud es steht zu er.
warten daß sie im Abgeordneten,
hause, sowie auch im Senat dement.
sprechende Berichte unterbreiten wer
den.
Kurze Coldatenehe.
Vea'ricr, Nebr., 27. Juni.
Forrcst G- Whecler, der Hilfs'
Countylprk von Hamilton County.
hciratte vor einem Jahre seine
Cattin He?len? M. Wheeler, um kurz
darauf in die Armee einzutreten.
Seit et vom Kriege zurück gekehrt
ist. Hai er nach keine Anstalten ge
troffen ein Heim für seine Gattin
zu gründen. Sie hat nun eine
Klage beim Gericht eingereicht für
separat n Unterhalt und verlangt
von ihrem Mann, daß ihr $75
im Monat zukommen lass.
Zur drohenden
Urkegsprohibktlon
Man erwartet zuversichtlich, daß
Präsident Wilson dieselbe drtie
ren wird.
Wafl)ington, 27. Juni. Mit
nur noch drei Tagen bis zur In.
krafttrewng der Kriegsprohibition,
weist die allgemeine Situation fol
genden Stand, auf:
Prominente RegierungSbeamte u.
Kongrebleute find noch Immer der
Ansicht, dl-.lz Präsident Vüson'die
Knegsprohibition aufheben werde,
sowrit sich dieselbe auf . Bier und
leichte Wiine bezieht. Man envar.
tet, daß diese Annullierung sofort
nach Unterzeichnung der Friedensbe
dingungen erfolgen wird.
Die Führer der Trockenen" im
Kongreß geben zu, daß es unmög.
lich sein wird, in den verbleibenden
zwei Sitzungstagcn der gesetzgeben.
dtit Körperschaften Ausführungöge.
sehe für die Kriegsprohibition anzu
nehmen.
EL wird allgemein erwartet, daß
das Justizkomitee des Abgeordiieten
Hauses heute noch einen Vorschlag
mit zwei, streng geschiedenen Ab
schnüten einreichen werde. Der eine
Teil soll der Durchführung der
Kriegsprohibition gewidmet fein,
während sich der andere mit den
konstitutionellen Prohibitionsniaßre.
geln befaßt.
Sollte,der Kongreß den Vorschlag
des Hauses annehmen, dann würde
die Befolgung der Kriegsprohibition
gelinder gehandhabt werden, als dies
ursprünglich vom Justizkomitee vor.
gesehen wurde. Demzufolge ist nur
die Herstellung und der Verkauf von
berauschenden Getränken verboten,
gleichzeitig aber bestimmt dieser Vor.
schlag, daß alle Getränke, die einen
Alkoholgehalt von mehr als einen
Halden Prozent Alkohol haben, be
rauschend sind.
Obwohl das Ausführungsgesetz
lllcn Anschein nach nicht mehr vor
dem 1. Juli passiert werden kann,
so find die Trockenen" im Kongreß
doch der Anficht, daß das Kriegs
Prohibitionsgesetz selbst genügend
Schutz für dessen genaue Durchfüh
nmg enthält. Obwohl es keine Er
klärung über den Ausdruck berau
schende Getränke" enthält, so ist doch
die Herstellung und der Verkauf al
koholischcr Getränke mit einer Straf
androhung von 30 bis 90 Tagen c-
fängiiis und einer Geldbuße von
$100 bis $1,000 verboten.
Unsere ersten
Grenzfestungen
Washington, 27. Juni. Die
Errichtung von Festungswerken und
Kasernen entlang der mexikanischen
Grenze, die von Truppen beständig
beseht sein wird, wird den Ver.
Staaten ihre erste wirkliche Grenz.
befestigung geben. Armeeposten und
kleine vorgeschobene Stellungen sind
nahe der Grenze schon jetzt in ge
wissen Zwischenräumen' vorhanden;
in jeder von ihnen befindet sich ein
Zug Kavallerie und eine kleine In.
fanterieabteilung. Nach dreijähriger
Grenzwacht hat sich das Kricgsdepar.
temcnt deshalb entschlossen, beson.
ders auch für die Behausung der
Truppen zu sorgen. Größere Ar
meelager wird cs in Zukunft wie
folgt geben: Im Staate Kalifornien
bei San Fstdor, Palm City, Com
po, Tecate und Calcxio; im Staat
Arizona, bei Auma, Ayo, Arivaco.
Fort Nogales, Lochicl uild Fort
Douglas, im Staat Teras, bei El
Paso. Fort Hancock, Hefters Ranch.
Marsa, Candclaria. Evetts Ranch,
RuiSdosa, Terlingua. Tel Rio,
Glcnn SpringS, Fort Clark, Sagle
Paß. Indio Ranch. Telores, Laredo,
Delorez, Zopata. Roma. Mission,
Fort Ringgold, San Benito. Camp
Mercedes, Harlington, Brownsbille
und Fort Brown.
Mexikaner feuern
auf tt. S. Uavauerie
Nogales, Ariz,, 27. Juni. Ei
ne amerikanische Kavallier.Patrouil.
le wurde am Tonnerstag, etwa vier
Meilen westlich von hier, von sechs
Mexikanern beschossen, .doch wurde
keiner der Amerikaner verwundet.
Die Kavalleristen hatten keine Er
aubnis zum Ueberschreiten der
Grenze und suchten daher Deckung.
worauf sie das Feuer erwiederten.
Es konnte nicht festgestellt werden,!
ob die Mexikaner irgendeiner Schar
von Revolutionären angehörten, doch
wird angenommen, daß dieser Zwi
chen all auf die strikte Turchsuh.
rung der Vorkebrungen gegen niexi
kanische Rinderdiebe zurückzusühren
Lt.
wilson verabschiedet
sich von Frankreich
Obwohl n sich auf die Heimkehr
freut, bedauert rr doch, Frank
reich verlassen zu müssen.
Paris, 27. Juni. Präsident
Poincare gab gestern zu Ehren der
Delegaten zur Friedenskonferenz ein
großes Festessen, ail. dem auch Prä
sident Wilson und seine Gattin teil
nahmen.
In Beantwortung einer Rede des
Gastgebers, dankte Herr Wilson dem
Führer der ftanzösischen Republik
für die ihn und seinen Mitarbeitern
erwiesene Ehrungen, welche ja indi.
rckt sicherlich für das amerikanische
Volk bestimmt waren, welches er auf
der Friedenskonferenz nach bestem
Wissen vertreten habe.
' Präsident Wilson erklärte bei die.
ser Gelegenheit, daß es ihm leid
tue, den gastsreundlichen Boden
Frankreichs verlassen zu müssen, ob
wohl er sich tatsächlich auch auf die
Rückkehr nach der Heimat fteue. -Er
erwähnt auch, daß er während
feines sechsmonatlichen Aufenthaltes
in Frankreich die wahren Motive des
französischen Volkes in dein nunmehr
glücklich abgeschlossenen Weltkrieges
genau kennen und schätzen lernte.
Obwohl sich die Friedensverhand.
lungen verschiedentlich anscheinend
grundlos verzögerten, so ist Präsi
dent Wilson jetzt doch zu der Ueber
zeugung gelangt, das; dies für das
künftige Wohl und Wehe der Völ
ker der Erde von günstigem Einfluß
war. Er verweist aleickitia dar-
auf, daß jetzt die Delegaten der Frie
densverhandlungen von einander
Abschied nehmen, denn ein Teil ih
rer Arbeit ist erledigt, während der
andere, ' größere Teil derselben erst
der Erledigung harrt. Obwohl der
Frieden nunmehr abgeschlossen ist.
so muß sich das 'Zusammenarbeiten
zivischen den verschiedenen Völkern
erst im Laufe der Jahre weiter ent
wickeln. Trotzdem der Krieg über
die Völker Europas große Leiden ge
bracht hat, so hat er doch auch sein
Giites gehabt, was Herr Wilson in
der Tatsache sieht, daß sich die Völker
der Erde nun zu einem Schutzbund,
nis vereinigen, um derartige Verbre
chen gegen die Menschheit in der Zu
kunft zu vermeiden.
Präsident Wilson erklärte hierauf,
daß seine Verabschiedung von Frank
reich nicht geistiger Natur ist, da er
sich stets dankbaren Herzens an die
großartige Aufnahme erinnern wer.
de, welche ihm von Seiten des fran
zösischen Volkes zuteil wurde. ' Er
empfiehlt den engeren Zusammen
schluß und innige Freundschaft die
ser beiden Republiken im Interesse
der Freiheit der Völker.
Gxtrasltzung der
Legislatur
Gonv. McKclvie will das Fronen
stimmrechts-Amendcmknt ra
tifiziert haben.
Lincoln, 27. Juni. Gouverneur
McKelvie wird die Legislatur wahr,
scheinlich auf den 21. Juli zu einer
Extra-Sitzung einberufen, um das
Frauenstimmrechts.Amendenient zur
Bundesverfassung zu ratittzieren.
Es wird dies allgemein als schlau
cr, politischer Schachzug McKelvie's
angesehen, mn sich die Stimmen de,
Frauen in der nächsten Wahl zu st
chern.
Auch einige andere Probleme will
der Gouverneur durch die Gesetzge
ber untersuchen lassen, so z. B. die
Profithamsterei wahrend der Kriegs
zeit; Ueber seine weiteren Absichten
hat das Staatsoberhaupt noch nichts
verlauten lasseil.
Groher Reingewinn
des postdepartements
Washington, 27. Juni. Wie
hier bekannt wird, hat das Postde
partement während des vergangenen
Fiskaljahres einen Reingewinn von
$ 17,000,000 zu verzeichnen gehabt.
Generalpostmeister Burleson über,
sandte gestern dem Sekretär Glaß ci.
nen Scheck von $ 15,000,000; die
restlichen zwei Millionen Tollars
werden zur Deckung der laufenden
Auslagen zurückgehalten.
Weiteres Lastauto zum Ctraßenbau.
Lincoln, Nebr., 27. Juni. Der
Staats-Jngenieur erhielt diese Woche
eine weitere Sendung von Lastautos,
welch? die Bundesregierung dem
Staat Aur Verfiiauna stellt, um beim
Straßenbau zur Verwendung zu
konWZN.
Interessantes aus der
Bundeshauptstadt j
. Washington. 27. Juni. (Eigenbe
richt.) Höchst wahrscheinlich ist es,
daß Präsident Wilson bei seiner
Rückkehr nach den Ver. Staaten ein
Gesetz vorfinden wird, das seiner Un
terschrift harrt, nämlich das Gesetz,
welches die Koiltrolle über Telegra
phen und Telephonlinien wieder ih
ren Eigentümern zurückgibt. Das
Haus hat diese Vorlage ongenom
cn,' nachdem der Senat schon vor
her günstige Stellung dazu genom
men hatte. Allerdings weicht das
Gesetz, wie es vom Haus passiert
wurde, in einigen Punkten von der
Fassung, wie cs durch den Senat
ging, ab, und so befindet sich denn
augenblicklich die Borlage in Händen
des Konferenzkomitees. Die Senats
vorlage sieht vor, daß die Linien un
verzüglich zurückgegeben werden sol
len, während in der Hausvorlage
ausgesprochen ist, daß die Zurückga
be am Ende des Monats stattfinden
soll, in welchem das Gesetz angenom
men wurde. Die Senatsvorlage setz
fest, daß die Raten, die jetzt in
Kraft sind, noch neunzig Tage in
Kraft, bleiben sollen, wahrend das
Haus diese Frist auf das Doppelte
gesetzt hat. Die Meinungsverschie,
denheiten der beiden Zweige des
Kongresses sind aber nicht vitaler
Art, und mcul glaubt, daß sie mi
wenig Schwierigkeiten ausgeglichen
werden können. Aus der Promptheit,
mit die der Kongreß diese Vorlage
erledigte, kann man schließen, daß in
ihm eine Stimmung zu Gunsten der
schnellen Rückgabe der Linien an ihre
Eigentümer vorhanden ist. Ohne
Zweifel wäre die Vorlage schon frü
her passiert worden, wenn man sich
nicht klar gevesen wäre, daß sie erst
bei der Rückkehr des Präsidenten
Gesetzeskraft erlangen konnte, und
daß diese Rückkehr nicht im Juni er
folgen würde. Die Aeußerung des
Präsidenten m seiner nmgsten Bot
schaft an den Kongreß, daß die Li
nieii an ihre Eigentümer so schnell
als möglich zurückgegeben werden
sollten, ist Versicherung genug, dpß
er Nichr zögern wird, scme Untep
schrift unter die Vorlage zu setzen
Und wenn er das getan haben wird.
dann wird das Experiment von R
gierungskontrolle und Regierung
Aomininranon, oas nm als eine
Quelle von soviel Unbequemlichkeit
ten und Kosten für das Publikum
uiid alle beteiligten Parteien erwie
sen hat, endgültig abgeschlossen wer
den.
Von vielen der Kollegen Senn
tor Sherman's, die wie er der Völ
kerliga nicht freundlich gegenüberste,
ben, wird es tief bedauert, daß er die
Religion in die Besprechung dieser
Völkerliga gezogen hat. Sie hat
ten ihn dazu . veranlassen gesucht,
nicht in diesen Kurs zu steuern, da
nach ihrer Anficht es das Beste gewe
sen wäre, die Diskussionen so fort,
schreiten zu lassen, wie sie begonnen
hatte, nämlich nur in Bezug auf das
Wesen der Liga als solcher. Ebenso
ist die Petition, welche von 28 her,
vorragenden New Aorker Republik,
nern unterzeichnet und an die New
Aorker Senatoren adressiert ist und
welche Vorhalt, daß politische Par
teizugchörigkeit keinen Platz in der
Beratung des Wesens der Konstitu,
tion der Völkerliga haben sollte", ge,
linde gesagt, eine Dreistigkeit, denn
in ihr ist der Gedanke untergraben.
daß republikanische Senatoren, wel
che deni Völkerbund unfreundlich ge,
sinnt sind, nur durch parteipolitische
Erwägungen geleitet sind. Das ist
eine unbegründete Voraussetzung u.
stellt die Opposition dem Publikum
gegenüber in ein falsches Licht. Die
Erwägung dieser schwerwiegenden
, 'rrage und von allen wird zugege
ben, daß sie eine sehr schwerwicgen,
de. wenn nicht die schwerwiegendste
rage ist, die je dein amerikanischen
Volke vorlag sollte sich nur mit
ihrem inneyten Wesen beschäftigen.
Indem man wertlose oder unwürdi
ge Motive der einen oder anderen
eile unterschiebt, wird nichts ge-
Wonnen, m Gegenteil, ein derar
tiges Vorgehen verdunkelt nur die
auftauchenden Fragen und macht ihr
Verständnis um so schwieriger. Je
der Senator, der einen Sitz in dem
Senat der Ver. Staaten einnimmt,
leistet den Eid, die Konstitution zu
beschützen und zu verteidigen. Tau
chen nun Fragen auf, die da drohen,
sein Urteil zu sckiwachen oder die
Konstitution zu schädigen, dann ist
er durch einen Eid gebunden Wider
stand zu leisten. Senatoren find
vielleicht, ebenso wie durch Vollsliebe
such durch ParteizugehorigleU be
EMaistl Wilhelm
lvill Hollaud derlassen
Negierung wird Vertrauensvotum ausgestetttz
Scheidemann fliichtet nach der Schweiz, da
er feine Ermordung befürchtet
Hamburg hat jetzt eine gemischte Regierung
Mn
in, 27. Juni. Eine Stntt!
Depesche an die Neue Ber
aarter
liner Zeitung meldet, daß der ehe.
nalige dei'tsche Kaiser Wilhelm die
Absicht Hai. sobald wie möglich nach
Deutschland zurückzukehren. Die De
pcsche besagt, daß die holländische
gnrun mn dem Plan emver
standen ist, da der Ex-Kaiser ein
unwillkommener Gast fei und Hol
land durch des Ex-Kaisers Anwe
senheit Unannehmlichkeiten bereitet
würden.
General Hoffmann, der die Ver
Handlung des Vrest-Litovsk Fne
dens leitete, ist seines Kommandos
an der Ostgrenze. enthoben worden,
weil er erklärte, dß er jenes Ge
biet bis auf den letzten Mann ver
leidigen und den Vertrag niemals
anerke'c.": werde-
Vertrauensvotum für Reglttunq.
Berlin. 27. Juni Der preußische
Landtag hat nach Besprechung , des
Friedensvertrags der Regierung ein
Vertrauensvotum ausgestellt.
Schcidrmann hat Fluchtgedanken.
Weimar. 27. Juni. Das Gerücht
ist aus Kreisen des Kabinetts ge
kommen, daß ' Philipp Scheide
mann, welcher als Haupt der deut
schcn Negiening resignierte, weil er
der Annahme der Fried ensbedin
gunen widersprach, sich vorbereite,
nach der Schweiz zu entfliehen, weil
er befiircht?, daß er zu den Personen
gehören werde, welche die Alliierten
verlangen werden, um sie für, die
Verantwortlichkeit am Kriege zu
pi'ozesiiercn. Nachrichten aus Paris
melden e!e?falls, daß sofort nach
dem Rücktritte aus .dem Ministerium,
Scheidemann an das Hauptquartier!
einflußt, aber es ist ihre Pflicht, sich
selbst soweit frei zu halten, daß sie
in gutem Glauben ihren Eid, die
Konstitution zu schützen und zu ver
leidigen, erfüllen können, ganz gleich,
wie dadurch ihre politischen Jnteres
sen, berührt werden. Beschuldigun
gen der Parteilichkeit zerfallen in
nichts, wenn man die Reden prüft,
die von Befürwortern und Gegnern
der Völkerliga im Senat gehalten
worden suid. Mit wenigen Ausnah
men haben sich diese Debatten streng
an das Wesen der Sache selbst ge
halten, beide haben dieselben Ideale
und dasselbe Sehnen nach einem
dauernden Frieden zum Ausdruck ge,
bracht und sind nur in ihren Mei
nungen über die Wirksamkeit der Ll
fa von einander abgewichen. Die Se
natoren Lodge, Knox, Borah und
Reed als Gegner der Liga und Mc
Cumber, Hitchcock, Walsh und Tho,
mas als Befürworter derselben ha
ben tüchtige Argumente vorgebracht,
um ihre Ansichten zu begründen. Jh
re Reden selbst sind die beste Zu
rückweifung der Unterschiebung, daß
sie mehr durch Parteiangehörigkeit
als durch ehrliche Ueberzeugung ge
leitet sind. Die Tatsache, daß die
Diskussionen in der Hauptjache m
dieser ordentlichen und würdigen
Weise fortschreitet, sowohl im Senat
wie auf der Wahlbuhne, laßt es nur
um so mehr wünschenswert erschei
nen, das; Mittel gefunden werden
sollten, wie es m der Knor-Resolu,
tion vorgesehen ist, durch welche
schnell ein Friede geschlossen wird
und die Frage der Völkerliga einer
ausgiebigeren und gründlicheren Be,
Iprechung uverianen viewcn rann
Wenn die Debatten ein paar Monate
ausgedehnt werden, bis jeder Punkt
der Frage seine Beachtung und Be
ratung gefunden hat und das Volk
in den Stand gesetzt ist, sich sein ei
genes Urteil zu bilden, dann könnte
eine nationale Entscheidung herbcige
ührt werden, welche recht und gül.
ig wäre. Im Interesse eineö freien
und ungehemmten Austausches der
Meinungen und Ansichten sollte kein
Versuch gemacht werden, Sachen in
die Besprechung zu ziehen, die nicht
zu der Frage selbst gehören, und die
Senatoren durch politische Drohun
gen oder Demonstrationen zu bcein
lussen. Diese gewaltige Frage soll
e nur ihrem Wesen nach behandelt
werden ,
Clkehard.
der deutschen FricdenZdelegation in
Versailles die Instruktion gesandt
habe, alle seine Briefschaften zu ver
brennen. Es liegt kein früherer Be
richt vor, daß Scheidemann unter
dmjenigen sein würde, welche von
den Alliierten verlangt werden wür
den, um die Verantwortlichkeit für
den Krieg festzustellen. Scheidemann
war dir Sprecher der Sozialisten,
der jetzigen Mehrheits-Sozialistm, in
dem Reichstage feit dielen Jahr?n,
ehe der Krieg ausbrach. Er griff zu
wiederholten Malen die alte Beth
mann.Hollioeg Regierung an und
forderte, Haß die deutsche Regierung
Schritte tun solle, um den Krieg
durch Verhandlungen zu einem Ende
bringen, aber er verband sich nie
mit de unabhängigen Sozialisten
wie Lciebknecht, welche dem mllita
rifchen Programme der Regierung
widersprachen, indem sie sich wiger
ten, für die Kriegskredite zu stim
men und indem sie zu Unruhen an
reizten.' Seine Politik der Ruhe,
welche er in der Kriegspolitik
Deutschlands durchführte, machte ihn
zu ben erwünschten Kandidaten für
die Führerschaft der deutschen Re
g!erung, nachdem der ' Kaiser nackig
Halland entflohen war, und s?
konnte er crnch die deutsche Republik
begründen, weil er auch die Unter
stützun' von einigen Führern der
alten Regierung hatte.
. Schndemann in der Schweiz. '
Genf, 23. Juni. Der frühe
deutsche Kanzler Scheidemann ist,
wis ' bit Nationalzeitung in Basel
meldet letzte . Nacht auf Schweizer
Gebiet ' eingetroffen. , Die Behörden
haben ihn! Asvlrecht aus zehn Tage
g- währt, !,M seine angegriffene Ge
sundheit wieder herzustellen. Zeitun
gen aus Konstanz indessen melden,
daß Scheidemann zu Fuß über die
Grenze flüchtete, wen er furchtet,
in Deiitschland ermordet zu werden.
Hinbenbnrg an Noske. ,
Berlin, 27. Juni. Es heißt,
daß Feld'narschall Hindenburg letzten
Sonntag an Reichswehrminister
Noske ein Depesche gerichtet hat. in
welcher er sagte, daß als Soldat
er lieber einen Untergang mit
Ehren, als einen rühmlosen Frie
den" gesehen haben würde. Er soll
stch ferner geäußert haben, daß bei
dem Kampfe gegen die Polen die
deutschen Truppen Posen erobern
und hi östliche Landesgrenzo auf
recht erhalten würden. Anders aber
liege dk Sache an der westlichen
Grenze, tvo ein Erfolg aussichtslos
sei.
Mohnen von Widerstand ab.
Koperhaaen. 27. Juni. Die Re
gienlngsprändenten der Provinzen
Schlesien, West und Ostpreußen ha
ben eine Proklamation an das Volk
ibrer Provinzen gerichtet, in wel
chen die Annahme der Friedensbe
dingungen allerdings tief beklagt,
die Bevölkerung aber aufgefordert
wird, von allem bewaffneten Wider
stand abzulassen, so schwer es auch
fallen mag, denn die Regierung ist
gezwungen, die Bedingungen einzu
halten. ,
Hamburgs neue Negierung.
Kopenhagen. 27. Juni. Die
Ordnung ist wieder in Hamburg
hergestellt worden. Die Stadt wird
von einen, aus zwölf Mitgliedern
bestehenden Rat verwaltet. Demsel
ben gehören Kommunisten und un
abhängige Sozialisten an. Nachrich
ten zufolge sollen bei dem Aufruhr
18o Personen umgekommen sein.
Die Polizei war völlig machtlos, so
daß bis Bürgergarde u. Regierung?,
truppen einschriten mußten.
Die Sprta?cr versuchten, die ösfcrt.
lichen Gebäude niederzubrennen:
dies gc'ang ihnen nicht, doch wur.
d"n andere zroße Häuser schwer be
schädigt. Alle Automobile, deren si?
habhaft weiden konnten, wurden.
von ihnen zerstört.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgebung, für
Nebraska und Iowa: Schön heute
abend und Samstag. Keine merk
liebe enöeruna m ha Ämsttt.