Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 20, 1919, Page 6, Image 6

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Seite 6-TSgliche Omaha Tribüne-Freitag, den 20, Juni 1919.
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wke zctzer in Deutschland
, ,, den Arbeitern vrot entziehen
Große Betriebe gehen infolge nnge
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ItanfaS, Ut da nana Jahr ofltn tut Va
tienten: man erbält dori Icfmeaei frei
Iung von Ervnilcdni SiarOicftcn De tt'ia
ami, er 8inaWeie. öober und Nieren.
mit hieitm Isamen MinerSwalikr. vom
?gmvbrumi?n in aefititftet und willen
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In crstkjrccki'noern , Mcßc häufen
sich die ftiitte. in welchen die dcnt
icke irdimrielle Unternehmung, einst
d;e hliihcrdfte der ganzen Erde, von
den Morsten Erschütterungen
heimgesucht irnd der KatastropHenae.
fahr nnbege nickt wird. Es Hilft
nichts, die ?I.igen vor dem kom
tncrnVa Unheil zu verschließen. Wir
sind heute so weit in Teutschland,
dost eine rasch wachsende, absolut ve
rein iticheknlich hohe Zahl von Be
trieben mit dauernden Verlusten ar.
beitet und frur die Fraqe der Still
lequna und der Liquidation, wenn
nicht des Konkurses gestellt ist. Wir
kennen bereits den hall der Bo
chmnc? Berawerks Si.'Ö., die sich
jetzt niühselig mit auoländischein
Kapital nu dem finanziellen Zu
samincrbnich herauszuretten sucht,
wir hörten von der Absicht zweier
bedeutender sächsischer Unternehinun.
gen, ibre Betriebe' stillzulegen: wir
lasen von dem Appell der Firma
Twki. Nrnpp ?l.tt- in Essen an ihre
Angestellten ind Arbeiter, die darauf
hinweist, wie das geringe Zutrauen
des Auslandes in die konsequente
und ausdauernde Arbeitsleistung der
deutickn Indmtne grolze, in er
reichbure Ansicht gestellte Aufträge
in fremd? Industriegebiete abwan
dern läst, Wir lesen weiter von ei
nem Nundsch'-.'iben der Gerresheimer
Vlashi'rtenwerke vorm. Ferd. Heye
in Ti'sseldarf.erreLheim ein ihre
Beamten, in welchem die Verwal
tung dieser Gesellschaft mitteilt, daß
die fortgesetzten Erhöhungen der
Produktionskosten, die unaufhörli
.chcn Störungen des Betriebs durch
hinaus.
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Streiks und Kohlenmangel die
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Tircltion mit ocr xyciariajetnuajicu
rechnen lassen, dab di Betriebe in
absehbarer ijcit zllin vouigc erni
liegen gelangen: die ' finanziell'.n
T'etriebsnüttel erschöpfen sich rapid
und unter den heutigen Verhältnis
sen n die Zireoiiveiazassmig : im-
mSnlirfi. n Kitt der totüli! ilusciM
menbrl.ch in nicht allzuferne? Zeit
leider pur zu möglich erscheine. Die
Beamten d.S Unternehmens werden
darauf au'merksain gemacht, au v:
unter diesen Umständen mtt' der
LUindigung ihrer Verträge rechnen
müssen, und dak sie gut daran tä
ten. jede, sich bietende Gelegenheit
zur Annabme einer passenden ander,
weitigen tellinig zl benutzen- Ties
kurze Uebersicht zeigt jedem, dr
sehen will, wohin die 'Tinge glei
ten. Tie Entwicklung beginnt sich z
überschlagen. Tie maßlosen For
derungen d"r Arbeiterschaft und der
Angcstcllt.m in Verbindung mit der
großen sachlichen Erschwerung der
LebenSbi'ding'.mgcn aller industriel
len Betriebe beginnen, die Unter
nehniungen zu zerstören. Tamit aber
verliert d'k Arbeit ihre Basis: an
stelle dr crbosften Mchrbcziige aus
der ArbeitSlcisttmg tritt die Ge
fahr einer ungeheuren Arbeitslosig
keit, eines grenzenlosen Elends un
ter der Arbeiterichast und unter den
Angestellt n. Es ist ein Irrtum zu
glauben, daß diese Entwicklung
rasch zur Sozialisierung. zur Verge
scllschaftlichung der Betriebe führen
und dui'ch diese gemildert werden
könne. Denn der Staat hat, auch
wenn er den sozialistischen Gedan
ken in seiner schärfsten Form ver
tritt, keinerlei Interesse an der
Ucbcrleitung von Verlustbetrieben in
d!e Allgenleinwirtschaft, TaS zeigt
sich besonders deutlich in einer Er
klänmg, die die Regierung des
sächsischen Volksstaates soeben d
eine LIauidatlon erwägenden Ver
maltung der I. E. Reincckcr A.-G.
'N Ehemnitz abgegeben hat. Gegen
über d?n Forderungen der Arbeiter
ließ die Regierung durch ihre Ver
trcter feststellen, daß von der So
zialisierung eines Unternehmens, das
nicht mehr lulranv xi, leme
sein könne. Ein Betrieb, der seine
Rentabüität verloren hat. ist also
zum Unt.'wang und zum Verschwin.
den verurteilt. Was das für die Ar
heiter und Angestellten bedeutet,
braucht wohl nicht näher cmseinan
dergcseht zu werden-
Groß-Hessen."
Eine Ag'tatio für diesen Staat n
, die Wege geleitet-
Gießen. Lur Besprechung eines
Vorschlages von Professor Sommer
zur Sclaffung eines Staates
rfnfc,.virii,-t Iiottpn licki über bun
dert Teilnehmer aus dem bisherigen
Groszherzogtuin. aus HcssenNassau
und dem 9 reis Wetzlar hier einge
funden. Es wurden folgende-Ent-fchlichungen
gefaßt:
1. Unter Wahrung der Einheu
deS Teutschen Reiches ist der frei
willige Zusammenschluß von Hessen.
Tarmstadt mit Hessen-Nassau ein
schließlich von Waldcck und des Krei
se? Wetzlar zu einem freien Staat
lYrofz-Hcssen vom ethnologischen und
wirtschaftlichen Standpunkt bei dem
Wiederaufbau des NeicheS notwen
big. Es wird dadurch ein lebenskräf.
tizer. rriteIdl.Atscher Staat, der das
ÖStfriet nördlich und des Maines so
mit öirlich und westlich de? Rheines
verbindet, enyteyen.
2. Ti? Aaht der Zei'.rrate oes
Staates !?roß'Hcssen' muß nach de
mokrütischcn Grundsätzen der Ent
scheidung der beteiligten Volkökreise
anheimgestellt bleiben und soll nicht
einem Beschluß der Berliner Re-
n'iamnn Hüt ersiPflPn. hfl es lickl kVcN
tuell um eine innere Angelegenheit
sv f . - fT . Cst 1 1
Des im ?l5ymen oes
chcs selbständigen Staates Groß-
Hessen unter eventueller Viu,gung
Srr' 97rtirtitiTrprfslmmluna handelt.
3. Tie Versammlung beschließt
die Errichtung einer irrsgruppe
Gießen des hessischen ' Volksbundes
zur weiteren Behandlung der unter
1 bis 2 gefaßten Beschlüsse.
mV,rr,rrmtnilr firtrü fcCN l?oluM
bus. liio, hat die Telegaten dei
Teutich- itailzotliaien laaiiaun'
; fnrnsfii hcnr'ÜpAt N
Hl VLUijuk. 7 vMj. n -" ir- j '
Kompliment, auf das stolz zu sein
L. . ir r-rr
Der sierDanö ane erarnanung ijui.
Tas achtundzwanzigste Tschechen
regimcnt wird noch berühmt werden,
schreibt ein Tauschblatt; es ist im er
sten Kriegsjahr zu den Russen über
gelaufen es ist jetzt von den Böh.
men zu den Ungarn übergelaufen,
wir ersuchen seinen Kommandeur,
uns auch fernerhin auf dem Ueber
laufenden zu halten.'
ln der von der koreanischen Un
abbangigkeitsvartei ausgearbeiteten
Verfassung find alle Standes-,
Klassen, und Rassenunterschicde ouf
a?boben. und nun wird Japan na
tiirlich erst recht behaupten, es fei
seine flickt, die koreanische Unab
hängiokeit?b?wegung mit eiferner
Faust niederzuhalten.
Abonniert aa diese Leitung.
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i ! Vrrheirntrt oder ledig? I i;
Von B.
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' (27. Fortsetzun,.)
Die Beiden, die, um aufrichtig zu
sein, von der übrigen Gesellschaft we
nig vermißt wurden, saßen viel on
schattigen Plätzen umher und unter
hielten sich im Tone einer für beide
Theile sehr schmeichelhaften Vertrau
lichleit. Er sprach mit ihr von Made
line! Zukunft und seinem Wunsche, die
Tochter paffend derheirathet zu sehen.
.Ein Mädchen wie sie paßt ja für jeden 1
Herzog.' sagte er eine Tages, .yjitv
nen Sie nicht auch, verehrte gnädige
ffrau?"
,DaZ ist gar keine Frage!" entgeg
trete die Dame, ohne daß indessen eine
Spur von Begeisterung für den Ge
danken in ihrem Tone anklang. Im
Gegentheil machte sich eber eine kleine
Beimischung von Zweifel bemerllich.
Sie ist ja sehr reizend, nur . . ."
.WaZ wollen Sie mit diesem Nur ,
sagen?"
.Ich. nun. Sie wissen, ich bin eine
Sensitive, eine Frau von vielleicht zu
tiefem Gefühl, habe so meine eigenen
Gedanken und vermuthe fast, daß Ma
deline eine Schwärmerei, daS heißt
einen kleinen heimlichen LiebeSroman,
hat. Wäre e nicht möglich, daß sie ihr
Herz einem Menschen geschenkt hätte,
den sie nicht heirathen kann?"
.DummS Zug!" unterbrach sie der
Zuhörer ungeduldig. .Madeline hat
mir ihr Wort gegeben, daß sie keinen
Mann kennt, den sie zu heirathen
wünscht."
Kann ja sein, daß sie geliebt nd
entsagt hat", versetzte Frau Leach im
sanftesten Tone. .Es wäre ja erklär
lich. daß ein junzeS Mädchen, dessen
Herz noch frei ist, gegen die Huldigun
gen und Aufmerksamkeiten der Män
ner so völlig unempfindlich sein sollte.
Ihre Anbeter zählen nach Dutzenden,
denn sie ist nickt nur sehr hübsch, son
dern" habei sah sie den Bater Ma
delines mtt ihrem bezauberndsten Lä
cheln in die kleinen Augen .sie ist
auch sehr eich. Ihre Erbin. Und so
denke ich mir denn, daß Ihr Kind ern
Winkelchen im Herzen hat. in daS Sie
noch keinen Blick gethan haben, daß sie
irgend einer Erinnerung die Treue be
wahrt. Natürlich wird die Zeit, der ja
nichts widersteht, auch diese Erinne
rung verwischen: aber ich bin über
zeugt, daß noch Jahre vergehen werden,
ehe Madeline heirathet. Eher glaube
Ich. daß Sie selbst vorher noch einmal
heirathen," fuhr Frau Leach sott, in
dem sie dem neben ihr auf der Garten
bank sitzenden West euf den Arm
klopfte.
.Ich, und mich wieder derheirathen?
Daran habe ich selbst im Schlafe noch
nicht gedacht."
.Und warum nicht? Sie sind noch
nicht alt. Ein Mann wird nicht eher
alt, bis es wirklich mit ihm bergab
ht; mit fünfzig Iahten ist er noch
sung. Sehen Sie dagegen eine fünf
zigsährige Frau an."
Hier ließ die Sprecherin eine Pomse
Antreten.
Ter alte Squatter blickte sie an, ohne
eine Ahnung, daß er wirklich eine bei
nahe fünfzujährige Frau vor sich
hatte, eine Frau, die durch Berschwen
dung und übermäßigen LuzuS bis über
die Obren in Schulden gerathen, mit
ihren Hilfsmitteln zu Ende war. auf
die allzuoft in Anspruch genommene
Gefälligkeit ihrer Freunde nicht mehr
rechnen durfte und in dieser Lage den
festen Entschluß gefaßt hatte, den
Mann zu heirathen, von dem sie bis
her immer nur als von dem .gemeinen
schrecklichen Menschen, d.em australi
schen Squatter' zu sprechen pflegte.
Der alte Herr machte ein etwaS ve?
legeneö, fast verschämtes Gesicht, wäh
nd er der Sprechenden zulächelte.
Gut gewählten Schmeicheleien ver
mochte er nie zu widerstehen. Die
Wittwe war eine ungewöhnlich hübsche
Frau von junonischem Wuchs, elegan
ter Htltunq, zartem Teint, schwarzem
baar. dinkeln. glänzenden Augen.
kuner. oeradn Nase und blendend
weißen Zähnen, von denen einige noch
echt waren. Sie trug ein Kleid von
blaßgelbem Musselin mit weißen
Schleifen und einen höchst kleidsamen
öut mit Schleier. Ähre Hand und
Fußbekleidung waren ausgesucht ele
gant, und eö gehörte nicht zu den Un
Möglichkeiten, daß dem alten West in
kommenden Tagen die Freude blühte,
diese bezaubernde Tvttette zu bezahlen
.Die Frau von fünfzig Jahren",
fubr die Sirene fort, .ist eine alte
Schachtel. Ihre Zeit ist ein für ollemal
goruber, du Stunde oes Auszuges hat
für sie geschlagen. Sie ist grau und in
den meisten Fällen dick und unbehilf
lich, während der fünfzigjährizeMann
noch ein so unermüdlicher Jäger und
Tänzer sein kann, wie er mit fünfund
zwanzig war. Ja, waö daS Tanzen
anbetrifft, so thut der reife Mann S
unsern jungen Herren meist zuvor, die
zu blasirt und bequem zum Tanzen,
die Berzw::flunz aller Ballgeber und
Lallmutter sind.
.Ich habe nie daran gedacht, mich
wieder zu derheirathen," diedetholte
West. .Nie und nimmer!"
.Weil sich, die ich wohl merke. Jhie
Gedanken einzig und allein mit Ma
deline und einer Partie für sie beschäf
tiaen. Aber mein Wahlspruch lautet
Lebe, sa lange Tu daS Leben hast; UU
ein Jeder sein Leben für sich, onsta:!
aus die Brosamen von Glück zu war
M. Crokrr.
i inn
ten. die von Anderer Tische fallen."
.Und glauben Sie denn. FrauLeach,
daß Eine mich nehmen würde?" fragte
West, indem er die Ellbogen auf die
Kniee stützte und ihr von unten her in
die glänzenden Augen blickte.
Die Frau, die da vor ihm sag, ge
hörte zur bestenGesellschaft, hatte Ber
wandte und Freunde in, den vornehm
sten Kreisen, war schon, elegant unv
vor Allem klug. Ja. der Gedanke ging
hm auf wie ein Licht! Wie gut ,e on
dem oberen Ende seine! Tisches und in
emem Landauer ausseyen wurde:
.Bester Herr West, wie bescheiden
Sie sind", versetzte der Gegenstand sei
ner Betrachtung. Ich bin uverzeugk,
Sie" (eigentlich haiie sie sagen sollen:
Ihr Geld) .würden jcbe vernünftige
Frau glücklich machen.
Tadel bllSte fie ,yn icyucvlern an.
chlug dann die Augen nieder und
piklte mit der an ihrem Gürtel han
genden Ehatelaine. ,
Was für lange Wimpern le daiie,
wie kleine, weiße Ohren, welche schöne
Hand!
Und schon legte er seine eigene ano
auf die ihrige, schon schwebte daS ent
cheidende Wort gut seinen Lippen. 13
plötzlich ein barhäuptiger kleiner Die
ner. athemloS vom schnellen Laufen,
auS einem Seitenwege herankam und
vor den Beiden. Halt machte. Er hielt
ein Telegramm in det Rechten, nach
dem lein Hetr, der im Moment wieder.
ln den nüchternen, bedächtigen Ge
chaftsmann verwandelt war, sogleich
griff- . . '
AIS Dame lab ffrau each icv maj:
n der Lage, einen Fluch in ihren Bart
zu murmeln, selbst wenn ein solcher.
, k. v "t..j. sa
oa ?riz ciiciajicinun t7l"W 4l u'3
Sicherheitsventil gedient hätte, ober sie
konnte sich doch nicht enthalten, natür
lich in der Stille, pausbackige, kleine
Diener, die Depeschen brachten, von
ganzem Herzen zu verwünschen. West
besaß weniger Selbstbeherrschung.
Nachdem er daS Telegramm Lberflo
gen, brach er in einen lauten Ruf de:
Ungeduld aus, der in ein Unverstand
liches Murmeln überging, während der
Page und die Dame jhn mit den Au-
gen verschlangen.
.Sie baden doch reine cyummen
Nachrichten bekommen?" fragte die xtl
zende Wittwe lheilnahmsvoll.
.5m. ml Mein Bankier in London
bat eine arcke Albernheit begangen:
hat gekauft, anstatt, wie ich ihm auf
getragen hatte, zu verlausen, cq rvvn
te. ich hätte ihn hier und könnte ihn bei
den langen Ohren nehmen."
.Ist Antwort notywenvig , xea
der Page.
.5la. ick komme gleich. Sage dem
Boten, er solle warten."
Und so kehrten der alle quaner
und die schöne Wittwe in'S Schloß zu
rück, ohne daß eine Aussprache stattge
funden hatte.
TieZ abscheuliche Telegramm qa::r
den Gedanken deS alten Herrn eine
nnvi tinhtrt Richtung oeaeben. Seine
Aufmerksamkeit wurde im Augenblick
vort Wertpapieren unv taeiwngeie
genheiien ganz in Anspruch genom
men, und es blieb ihm keine Zeit, sich
mit der Dame zu beschäftigen die an
seiner Seite dem Hause zuging: '
.Haben wir nicht heute den Neun
undzwanzigsten?" fragte er.
Ja-
.DemnaS muß ich früher nach
Hause zurückkehren, als ich heabsich
tigte: muß nächste Woqe son ,n ron
don sein, denn selbst ist der Mann. Je
der besorgt seine Angelegenheiten doch
stet! persönlich am besten."
Der FuchZ war r gaue enr
sckkllbtt!
Die angenehme Wittwe hatte die
Absicht gehabt, noch etwa vierzehn ac
oe hier zu bleiben, und dies widerwäk
D. ' . r V
iiae Telegramm wan aue ,yre Plane
über den Haufen.
.Und Sie werden nlcy! naq ?r,eoi
auna Ihrer Geschäfte hierher zurück
kommen?
.Nein. Wozu auch?"
Wie ftfcade! Die schönsten Herbst
tage mit ibren wundervollen Finbun
gen werden Ihnen verloren gehen. Der
Oktober Nt aus vem anoe eme iou
liii "Rfit "
.Allerdings, aber auch das Schönsie
verliert seinen Reiz, wenn man weiz.
daß inzwischen ein Anderer allerlei
Dummbeüen mit unserem Vermögen
macht. Die Farbe meines Geldes ist
mir doch rmmer noch ueber, ai oie
schönste herbstliche Farvukiq d au
htl". lautete die drattisch Antwort,
,EZ war hier sehr schon, ,q in )0
gern hier gewesen und werbe das lud!
(sinnt dknioweltts Miau en wie ncte
Güte und liedeuswutblge Vsilireunv
fitnft-
,Sie müssen unS in London zuwei
le besuchen, gnädige Jtaul"
JEie Einladung, neb. ine ich mit aro
ßem Tanke an. Auch würde ek mir
da! gitßte Vergnügen machen, der l:e
den Madeline dann und wann als
Ebrendame zu dierul. Em jungeS
Mädchen wie sie ist in schwieriger La
ge. Selbstverständlich ist sie zu jung.
um ohne Begleitung einer alkeren 'W
mt auszugehen, und "
' .Labn Rackel und Frau Lorrsine
mhmen sich, wie Sie wissen, meiner
Ischter an", sul vier aueit ein. .unv
Mit lhremVater kann ein zungeö !v!ad
chm doch überall erscheinen.'
NnrLbk'. lieber Lerr West, bin ich.
en Sie mir deshalb nicht böse, durch
auS anderer Meinung. Ein jungeS
Mädchen von MadelineS Art bedarf
dek Schutzes einn älteren Dame, einer
Dame, die selbst keinen jüngeren Fa
milenanhang hat, aber gute Berbin
düngen besitzt, gut aussieht, sich gut
kleidet und die Welt und, ihre Tücken
nriindlick kennt, irau Leach eicknele
ihr eigene! Porträt.) Und daß Alle! i
ist um so nolywenvlger, a 'caoeline
kurck hrt Sckönbeit allgemein auf
fällt. Sie ist außerdem ein 's liebeS,
üßeS Geschöpf, daß ,ch em Gesuyl sur
"i. fnbr. ai wäre sie meine eigene
Tochter. Leider habe ich nie eigene
Kinder gehabt!" schloß FrauLeach ihre
Rede.
frnilt sie keine kiaenen Kinder e
habt, so hätte sie doch gern eine Stief
tochter besessen, unv hatte sie einmal
als Freundin und Ehrendame Made
lin im frnufe feste 5Vun aesaßt. so
wäre alles Uebrige leicht zu erreichen.
.ES thut mn wniiich leio. klarte
:n'ifir hftlfliTfn ZU müssen, als ich ae
dacht hatte, aber Geschäft ist Geschäft.
und crrt daS Geschast. vann vas Zver
anügen". sagte West in bedauernden
Tone. '
Und (Sie baben unS Allen hier so
i,s N,ranünkn bereitet", fuhr die
Wittwe mit großer Wärme fort.
.Solchen Wirth kann man weit und
breit suchen, und mir besonders war
eö eine reme Wohlthat, emmaz einen
lM.nschkn gesunden ,u baben. mit dem
ich vertrauensvoll und ohne Ruckhalt
über meine eigenen traurigen verhall
nisse sprechen, bei dem ich mir Rath
Kyk'n konnte. Meircareulicher Schwa
ger, Lord Suckington. sieht mir in kei
ner Sache bei, und es scheint, als souie
ich etnr nicht auS den .bänden der Ad
vokaten berauskommen. Aber da steht
Ihr gräßlicher Teiegraphenbote. unv
wartet. Darf ich hineingehen, den
Thee bestellen und Ihnen eine Tasse
chickcn?"
9c6ti ?aae kväter war die öanZk
Gesellschaft zerstoben. Madeline und
ihr Nnt-r l?brten nach London zurück.
Als der Letztere don Frau Leach on ei
nem der reuzungspuntte ver ayn,
Abschied genommen und sie nach ihrem
uae kk'itkt batte. boa sich die Sirene.
die in ihrem Reisekostüm bezaubernd
hübsch aussah, noch einmal aus ven
Houvfknster und flüsterte, ihm mit
Wärme die Hand drückend: .Adieu,
oder besser: Auf Wiedersehen! Und
nicht wahr, ich kann mich darauf ver
lassen, daß Sie bald mal schreiben!"
War eS denn möglich, hatte er wirk-
lich eine Thräne in ihren Augen schim
mern sehen?
Einundzwanzigsies Kapitel.
Was aber war inzwischen aus Lau
rence Wynne geworden?
Seine kleinen geistreichen Artikel
hatten Erfolg gehabt. Er war in d
Litteratur wie in seinem Berufsii!'ö
eine Persönlichkeit' geworden, von der
man sprach uno oie man um .
ladungen zu Mittagessen. Frühstücke.i
und .festen Tagen' uverichukieie. i
f.oir miinrkammknder. bübichr.
junger Nechtkanwalt wilrde er von
nicht wenigen Müttern lind Töchinn
mit günstigen Blicken angesehen, ns-
gleich Einige gehört haven wouien, zs
hätte früher schon einmal eine Frau
mnnn ntntben: eine iunae Derson. die
er auS einem Logirhause oder einer?!
Restaurant weagklzkiraiyer ai. oie
aber glücklicherweise im ersten Jahre
ihrer Ehe gestorben sei. Dies Gerücht
wurde von einem Theil der Bekannten
geglaubt, von Anderen bezweifelt?
sn, nfi.r sandln tt. in merkwürdiger
Uebereinstimmung, angemessen und
richtig, diese sagenhafte tftau Wiznne
in seiner Gegenwart niemals zu er-'
wähnen. Außerdem werden in unsern
Tagen der fieberhaften Hast solche Ge
schichten schnell vergessen, denn ein Je
der hat zu viel mit und für sich selb,t
zu thun, um seine ijm trni vem um
wenden alter Blätter auS dem Leben;-
buche Anderer zu. vergeuden.
lJsetz fr!.)
Immer Geschäftsmann,
...Jch verlange Abbitte! Zum Min
besten haben Sie da! RhinozeroS zu
rückzunehmen, dat Sie mir an den
Kopf geworfen!" .Bebaute, es
nicht zurücknehmen zu können habe
im Augenblick keine anderweitige Aer
'Wendung dafür!"
AnSrede. Richter: .Sie sind
wegen unlauteren Wettbewerbs ange
klagt. In 'Ihrem Schaufenster war
angezeigt: .Echter Panama Hut 2
Mark", obwohl Sie echte Panama
Hüte gar nicht führen!" Angeklagter:
Ja deshalb stand auch ausdrücklich
mit greßer Schrift darüber: .Un
glaublich"!'
N k e O r d n n g. Professor:
Mein Hut ist wieder nicht da! Et wä
re doch ünschenswerth, daß derselbe
seinen bestimmten Platz hätte! Dienst
mädchen (suchend): Da ist er! Er war
beim Reinemachen in einen Eimer
Wasser gefallen! Professor: Thut
nichts. wenn.ich nur sicher bin, dß ich
ihn von nun a dort immer finde!
Schlechte Aede. ich
ter: .Tiefe Dame hier schlief, mit ei
nem Band Gedichte in der Hand, im
Parke ein! Sie schliche sich hin und
wollten wahrscheinlich, die Do.me de
stehle, doch sie envackte sofort. Ge
bf. Cle dS zu?" Gauner: Nein.
Herr Richter, ich that das mir au
Rücksicht für den Autor, weil eS für
ihn Irin Renommee ist, wenn Jemano
mit seinen Gedichte ,ii Hand
.mai'
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