Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 08, 1919, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Aa Araericaa Netrapap
whtch it&nda for Amerl
tan Ideftla and prtndplca
publiahed In tha Ger
'Sk.täftii
fA
lci
6.)?
v
PÜBLISIIED ANö DISTKIEÜTED VXZZZ
FERMIT (No. SSO. AüTHOIUZED BT TU"
ACT OP OCTOBER 6, 1917, OJi IlLß AT
THE POST OFFICE OP OMAHA 'NEII2
BT ORDER OP THE 'RESIDENT .
A. S. BURLESON, P0STMASTER-EJTE2AL ,
p
man langnag for Ameri
can
dtiiena lrho read
W.Mz,
mm
U
w
Gennan
i
y
U'-V
I
JJV
j
85. Jahrgang.
Omaha, Neb., Dienstag,,den 3.' April 1919.
n .! on .. rr '
ö euen. 2f(c.
Tf.
(MVs
t
""?&m.
I-A-'i
Ö
. 'Z
Sokict-Wgrcß
i !
tagt hmtc m Berlin
Alan wird dafür sorgen,. öatz Keine regierungs
feinöllche Demonstratlonen ftattf!noen;
' Streik breitet sich weiter aus
Ministerium der bayerischen Fovietregierung
London. 8. April. Der Amstcr.
dainct Korrespondent der Post rncl
bet Heute, daß es gestern in Berlin
zwischen Rcgierungstruppen . und
Spartakern zu einem blutigen Zu
Zannnenstoß gekommen ist. Auf bei
den Seiten gab es, Tote und Ber
ivundete.
Kopenhagen. 8. April. Zwei
weitere Regimenter der Berliner
Garnison, die man der Unloyalität
dcrdäckztigt,' find entwaffnet worden.
Tagung des Covictkongresscs.
Berlin. 7. April. (Von Frank I.
Taylor; verspätet.) Tie Regie,
rung hat alle Vorbereitungen getrof.
fen, um zu verhüten, daß ddrch die
morgige Tagung des Sobictskongref,
ses irgend welche schwere Folgen ent
stehen. Man wird der Vcrsamm
lung keine Schwierigkeiten in den
Weg legen, so lange sie einen rühr
gen Verlauf nimmt, doch wird dafür
gesorgt werden, daß der Kongreß
den Charakter einer regicrungsfeind
lichen Demonstration nicht annimmt,
Die Negienlng machte heute 'o?.
sannt;, daß sie dos Amendemönt zur
Ncichsverfassung angcnonimen habe.
wonach em Nationaler Arveiter So
viet als dritte gesetzgeberische Hot
Perschaft an der Negierung des Lan
des teilnehmen soll.
Der allgemeine Streik nimmt in
verschiedenen Teilen des Landes an
Umfang zu. Es verlautet, daß sich
gegenwärtig 400,000 Mann in den
Distrikten Essen und Düsseldorf am
streik besolden.
Hier eingetroffene Nachrichten las
sen erkennen, daß sich die Soviel
Revolution in Bayern nicht allem
auf München beschränkt, das Zcn
tmm ' der Soviet Bewegung schein
vielmehr Augsburg und Nürenberg
zu sein. (Eine Züricher Depesche be
sagt, daß die Regierung ihren Sitz
nach öcürenberg verlegt hat; gestern
hieß es, daß sie nach Vamberg der
zogen sei.) Es soll eine neue baheri
sche Armee aufgestellt worden sein,
die stark genug ist, nicht nur einer
Gegenbewegung in Bayern, sondern
auch von Preußen aus die Spitze zu
bieten.
Eine heutige Depesche aus Mün
chen besagt, daß Premier Hoffmann
nicht rejlgmert, sondern München
nr verlassen habe, um einen 6c
waffneten Widerstand gegen die So.
, viet Regierung zu organisieren. Es
heißt, daß mehrere loyale Rcgimeu
ter niit Hilfe der Geistlichkeit ge
bildet worden sin6.
, Tcr Turchzug der Polen.
Spa, 8. April.' Nach neuester
Meldung wird der vielbesprochene
Transport polnischer Truppen durch
deutsches Gebiet nach Polen ain 15.
' April beginnen.
Zehn Züge, mit polnischen Trup
pen werden täglich, so lange wie er
forderlich, von Koblenz ans durch
Deutschland fahren. 2'!arschall Foch
lehnte den Vorschlag der Teutschen
ab. eine weitere Sitzung abzuhalten.
falls Schwierigkeiten bei der Durch
führuna des jetzigen Abkommens
entstehen sollten. Die künftige Ver
fugung über Tänzig wurde dem
Friedcnsvertrag überlassen.
Nation? in Großstädten erhöht.
Berlin, 8. April. Das Reichs,
nahrungsmittelamt verkündet anläß
lich des Eintreffens einer Menge Le
bensmittcl die Erhöhung der Ratio
nen in den" großen Städten und Fa
brikbezirken um 125 Gramm Speck
und 50 Gramm Fettstoffe die Wo
che und um 250 Gramm Mehl. Tie
Preise für Speck und Fettstoffe sind
noch nicht geregelt, werden aber
wahrscheinlich zwisckcn 408 wA 500
Pfennigen das Pfund sein. Der
Mchlprns ist zwei Mark das Pfund.
Tie Zulage erstreckt sich nur aus
Städte ,von über 50,000 und auf
Fabrilbezirke von über 150,000
Einwohnern. Sowie' die. Seridun.
acn reichlicher werden, kommen die
kleineren Städte on die Reihe.
Tie i'an,e in Bayern.
Wiirzburg. April. In Würz.
bürg ist eine Soviet Republik ous.i
üerufcn worden. Banken, Telephon
und Telegraphenämter sowie Zei
tungZgebäude sind von Truppen der
Kommunarden beseht woren. Am
Vormittage sehte ein allgemeiner
Streik ein. Mit Ausnahme der Eß
warcnlädcn sini alle Geschäfte gc.
schlössen..,
Ncgensburg. Bayern. 8. April.
Die hiesigen Arbcitcr-Soldatenräte
haben sich zugunsten der Herstellung
einer Soviet Republik erklärt. Nur
ein Mitglied stiinmte dagegen.
München, 8. April Namens
des Nevolutious Zcntralrats von
Bayern hat Herr Niekisch an die Ar
beiterräte folgende Bekanntmachung
erlassen: Die Arbeiter Bayerns
stehen jetzt .vereint da und zu einem
gehpaltigcn Block gegen alle Unter,
drück und Ausbeuter vereinigt. Sie
haben 'alle Autorität der Arbeiter.
Soldatenräte und Baucrnräte über
nommen. Der Landtag ist aufgelöst
worden und an dessen Stelle' ist das
Volkskommissariat getreten. Die Ad.
miniitration und . alle übriaeu Ge
sckäfte werden ordnunasaemäk ae.l
führt. Alle Arbeit wird von ein-
gesetzten Arbeiterräten gemeinsam
mit Geschästsleitcm kontrolliert. Al
lcS gehört dem Gemeinwesen. Unab
hängige Sozialisicrung kommt somit
außer Frage.
Es ist die Pflicht der' Arbeiter
Soldatenräte und derjenigen der
Bauern, die Soviet Republik und
deren sriedsertiger Entwickelung zu
refpfeten Arbeiterräten nomfeim
beschützen. Sie wird die lokale Au
torität und Rgierungskontrolle übev
nehmen und ist für ihre Handlungen
der arbeitenden Bevölkerung gegen
über veraiüwortlich. Heute ist ein
nationaler Feiertag: alle Arbeit
ruht, nur der Eisenbahndienst und
die Arbeiten der städtischen Nutzbar
keitsanstaltcn dürfen nicht unterbr'o
chen werden."
Berlin. 8. April.. Die Mi'mche.
ncr Abendzeitung meldet, daß das
Volksministcrium sich aus nachstehen-
den Mitgliedern zuiammensetzt:
Aeußere Angelegenheiten. Dr.
Wilhelm Muehlon; innere Angele
gcnheiten, Martin Segitz' Justiz,
Dr. Bochein; Finanz. Dr. Jaffe: un.
abhängiger Sozialist; - Handel, Si
mon, unabhängiger Sozialist: Sa-
zialisierung. Dr. Neurath: Kulws,
Niekisch; Ackerbau, Steiner; Verkehr.
Frauendorfer: militärische Anacle-
genheitcn, S'chnepfenhorst; populäre
Aiisklärung, Landauer, unabhängi-
ger iTozialiit; soziale Wohlfahrt,
Untcrleitner, unabhängiger Sozia-
list.
London, 8. April. Der bayeri
sche Ministerpräsidmt Hoffmann hat
einer Vcrliiiec Depesche zufolge an.
gekündigt, daß die Regierung ihren
Sitz voll München nach Nürenberg
verlegt mid er sich nicht von seinem
Posten zlrückgezogen habe. Er hat
folgenoe Mllarung abgegeben: Die
Regierung dcZ Freistaates Bayern ist
und bleibt die höchste Autorität in
Bayern und ist allein berechtigt, Ge
fetze zu erlassen und Befehle zu er.
teilen." Diese Ankündigung hatte
die Unterschrift Ministerpräsident
Hoffmann. Siürenberg, 7. April."
Berlin, 8. April., Hier einge
trojfene Spczialdepeschen aus Mün
chen besagen, daß der bayerische Mi
nister des Innern, Untcrleitner, und
.der Minister für Industrie. Simon,
Ncy oen ommunarocn angeM)ioiien
liaben. Unterleüner hat in einer
Rede sein eigenes Kabinett in schar
er We,?e angegrissen. Er sagte un
ter anderem,' oag das i-ovictsyitem
jetzt eingesührt worden sei und er
ich zu demselben bekenne. Er wolle
,nit Noske nichts zu tun haben, so.
dem werde sich den Brüdern in Nuß.
and und Uiigarn anschließen und er
erwarte, daß die, Brüder in Frank.
reich, vngiano uns stauen seinem
Beispiel folgen werden. Taun, sag.
e Unterlegner, würden die Noökes
und Scl;eidemanns auf dieselbe Wei
se beiseite geschoben werden, wie Stau
str Wilhelm und Uiig Luduig. I
der Tepesche wird weiter angegeben,
daß mebrcre prouiinente Persönlich.
eilen in Augsburg verhastet wur
den.
.Studentey der MÜ!ianer Univr
Altti-Sprachenbill vom
Senat angenommeil
Tlc Senatoren Pkt?rson und Simon
verteidigen das ngerechte Mach
werk.' Secirs faitf, es stösze gc.
gen ZZcligionöfrkisicit.
Linc-ln, Ncbr., 8. April. Der
Staotslcnat hat die Anti.Sprachen
vorläge des EpmIotS Simcm, Se
nate I le Ns 21 mit 29 gegen 2
stimmen angenommen Nur die
Senatoren Sears und Tanncr von
Omalm ltinunteii dagegen Searö
ist Republikaner und Tanncr De
niokrat. Senator. Sears sagte, er
sei für die Amerikanisicrung aller
Schulen, öiev Vorlage icdoch vcr
süße zcgek: die .el'giöse Freiheit.
indc-n ste Religionsunterricht in
Mutterkprach'.n verbiete. Aus die.
sein G unde müsse er gegen die Vor.
läge stimmen. Senator Tanner gab
keine Erklärung ab. Die Senatoren
Eronen imV Swanson Joaren ab.
wesend: baö.'n also nicht gestimmt.
Die Senatoren Taylor, Sturm,
Houston und N"qI waren bei der
Abstimn'img auch abwesend, sie
wurden aber, hereingerufen und
stimnit'.n für in. Oriainaldorlage,
Gehütet P iron empsahl die
Annah'ne des Mawrnatsberichts
mit. einer ft'ie übivachen Rede. Er
sagte, er körne richt einsehen, wel,
chen ll' terschied c? mache, ob Re,
ligionöuntcr'.cht in der , Mutter,
spräche oder in dc Landessprache
erteilt werde?, würde. Im Gegenteil,
er ba'te es für ncht, daß Religion
in der englischen Sprache erteilt
werden müsse
Sl:,at0r Sir.icm. der' Vater des
unamcrikanischen Machwerkes, vcr
mazie :asM n coen,o schwachen
motten wie W'ra zu veNciö.gen.
Er säete, früge- 'ei er dafür gerne.
sen, daß nur wcltl'che Fächer in der
engllschln ürrcLK gelehrt werden
sollten, letzt a?cr babe er seine Au
sichten geändert. Trotzdem er zwar
die G- unde des Senators Peterson
sür ' d'e Em'chiung der Vorlage
nicht begreif-.l könne, sei er doch
willens, seniz Annckt zu der seinigcn
zu machen. F"r die republikanische
Partei durlt: es allerdings gumti
ger sein, wenn die Vorlgge in ihrer
jetzigen ' Fastuna n.cht angenommen
werden würd.
Da der Vle," die Dringlich-kcitsktc-usel
angchc-''.?gt ist, wird sie
in Kraft trn sobald sie vom
Gouverneur l'l'erz?ichnet ist.
Das neue Gcse? verbietet allen
sremdfprachlickcn Unterricht in öf
fentlichen. Privat. Gemeinde-, Kon
sessionulcn Schulen unter dem öten,
Grad und macht die englische Spra
che d-'e Unterrichtssprache in allen
Fächern, auch in der Erteilung von
Religionsunterricht.
Zurück von Frankreich,
stellen sich öem Gericht
New ?ork. 8. April. Vier junge
Burschen hatten vor iVn Jahren
eines Nachts ein Auto zu einer Spa
zierfahrt benutzt, ohne den Besitzer
um Erlaubnis zu fragen. Vor den
Nichter gebracht, versprachen sie. sich
zu stellen, wenn zurück von Frank
reich. Gestern tvaren sie erschienen,
drei wenigstens. An Stelle des vier-
ten stand sein alter Vater, der seines
ohncs Tod in der Schlacht als
rtt c 4. stsc, . e . ir. -j i v
irano er Aviveicnyeir cmaao.
Die drei wurden prompt entlassen.
Lang lebe Lenine!"
Mailand. 8. April. Eine Grup
pc bolschewistischer Sozialisten"
drangen in eine Versammlung der
, Reform-Tozialistcn" und schrieen:
Lang lebe Lenme!" Es entstand
eine Schlägerei, wobei Stühle und
ähnliche Waffen gebraucht wurden.
Eine Anzahl der Kämpfer wurden
schwer verletzt, ehe die Polizei an
langte, um die Ordnung wieder
herzustellen.
sität haben den Universitätssenat ab
gesetzt und die Verwaltung einem
Rat von Studenten und Professoren
übertragen. Die Münchener Neueste
Nachrichten haben einen Appell an
das deutsche Volk gerichtet, in wel
chem um Anschluß an die Sowcts
ersuä't wird. Aller 'Gemeinschaft
mit Nockc, Ebert, Scheidemann und
Erzberger ivird in dein Aufruf ent.
sagt.
Ziirim. 8. April. In Bayern
ist von der neuen Soviet Regierung
ein allgemeiner Streik befohlen wor
den. So meldet eine heutige Tepe-scl-e.
Tie Bürgerporteien und die
Bauern droben mit einem Gegen
streik und einer Ricsenblockade Mün
chenö. Tie alte, aus Sozialisten be.
stehende Regierung hat sich gcmei
gert, abzudanken.
cuöenöorsss
Croberungssrieöen
Nene Beroffentllchnngen in Deutsch,
land. 1 Briefwechsel zwischen
Echeidcmann ' nd Hindcnburg
iibcr Lndendorff. .'
Soeben kam aus Deutschland die
Nachricht, daß eine umfangreiche M
tcrsuchung über die Kriegführung
angestellt werden solle, bei welcher
an erst?r Stelle General Lndendorff
Name genannt wurde. In nächste
hcndem lassen wir nun einige AuS
schnitte Mis deutschen Blättern fol
gen,, die in Verbindung niit öicscr
Sache von Interesse sein mögen:
Berlin. 25. Febr. General Lu
dendorff hat den Gesandten in Ko
Pcnhagen um die ' Ucbermittlung
folgenden Schreibens an den Präsi
denten der deutschen Republik. Ebert.
gebeten: Herr Präsident! Jm.No
vcinbcr verließ ich Deutschland. Die
Gründe sind Ihnen, seit damals be
kannt. Ich komme jetzt wieder darauf
zurück. Ich habe hier, für das deut
sche Volk meine Lebensarbeit schrift
lich niedergelegt, ein Werk, von 'dem
ich hoffe, daß das Vaterland daraus
lernen wird. Ich will dem deutschen
Volke weiter dienen, wie ich es bis
her tat. In den Stunden der' Not
braucht es jee Kraft. Ein großer
Teil des deiitschen Polkas steht ge
gen mich. Es ist für daS Vaterland
sowol,l als auch für mich nötig, daß
allmählich Klarheit darüber herrscht,
was ich während' der vier Kriegs-
jähre tat, und wo die Ursache unseres
Unglücks liegt. Ich kehrejetzt nach
Teutschland zurück und bitte die Re
gierung, diese Klarstellung herbeizu
sühren. Frkf. Ztg.")
Lndendorff über den militärischen
Zuiammenbruch Deutschlands.
Berlin. 27.' Febr. Der hier an
wesende General Ludendorff ge
währte einem Vertreter der Tele
graphenunion eine Unterredung über
den militärischen Zusammenbruch
Teutschlands. Dabei betonte er, daß
er je länger der !rieg dauerte, de
sto größeren Wert auf die Stim
mung des Volkes gelegt habe. Die
Ereignisse' m 18- August 1918
hätten ihm gezeigt, daß die Kriegs-,
fähigkeit dcS.beiltschen Volkes einen
entschiedenen ' Niedergang erlitten
hätte,', dessen Zunahme mit Sicher
heit weiter zu"crtvartcn war. Darauf
sei er Mitte August 1918 mit der
Erklärung an die Regierung heran
getreten, daß der Feind durch Was
fengcwalt Nicht zum Frieden ge
zwungen werden konnte. Der Kaii,cr
und der Kronprinz versicherten ihm,
sie hatten imincr den Frieden ge !
wollt. Ludendorfs, sprach den Wunsch
ans. einem Richter gegenübergestellt
zu 'werden. Er wurde leden Men
schen mit geslindem Verstände ohne
Boreingenommenheit als Richter
über sich anerkennen.. .
o.. :.-.. ii..(....i r,
u trniri u1uv1.LH.mu3 utuitiii
der Vorwärts": Ludendorff deckt
selbst die Quelle seiner Schuld auf.
indem er dcn'Stimmunasfaktor als
den entscheidendsten des Krieges her
vorhcbt. Er habe, anstatt dem deut
schen Volke einzuschärfen, daß eS
für nichts kämpfe als sür sein nacktes
Leben, ihm ein trügerisches Traum
bild eines Eroberungsfriedens vor
gespiegelt, uiid damit die Stim
mung im Lande zerrüttet. Bei ei
ncm Teil des Volkes habe er gerade,
zu wahnwitzige falsche Vorstellungen
der gegebenen Kräfteverhältnisse
hervorgerufen.."
Scheideman Hindenburg-Brics-
Wechsel, über Lndendorff.
Großes Hauptquartier, 16. Febr.
1919 Eure Excellenz haben in der
Sitzung der Nationalversammlung
am 1!l. Februar General Luden
dorff als Hasardeur bezeichnet. Mich
und viele andere, die dem General
Ludendorff treu ergeben sind muß
dieses Wort, von verantwortlicher
höchster Neichöstclle gesprochen, sehr
verletzen. General Ludendorff ist ein
glühender Patriot und bat nur das
Beste für das deutsche Volk in seiner
kraftvollen Art erstrebt. Das geivis
senlose oder leichtfertige Wesen des
Hasardeurs liegt ihm ganz fern. Ich
kann nicht annehmen, daß Eure Ex
zellenz meinem treuen Mitarbeiter
in schwerer Kriegozeit. sür dessen
Tun ich verantwortlich war. das
reine und ernste Wirken sür des
Vaterlandes Wohl haben absprechen
wollen. Mit der Versicherung meiner
Hochachtung bin ich Eurer Ezzellenz
ergebener von Hindenburg, Gene-
ralseldiuarscholl.
Scheldkmaiin antwortete: Eurer
Exzellenz darf ich mein Bedauern
darüber audsprechen. daß meine
Aeußerung über General . Luden
dorff Eure Erzellenz verletzt bat. In
der Socke selbst koi?n ich aber von
rneiuen Warten mcht abgehen. ya
Zardcuc nenne ich einen Mann, der
Hilfe für vom Sturme
Betroffene wenig in
Anspruch genommen
Sachschaden auf $250,(ftH) abge.
schöbt; eins der Opfer dem
Tode nahe; andre hofft
man zn retten.
Den vom Sturme so schwer Be
troffenen wurde Hilfe von allen
Seiten angeboten. Wenige aber nah
men fie in Anspruch. Das .Rote
Kreuz, die Handelskammer. Real
Estate Board, die Stadtkommissäre
waren zeitig auf der Stätte der
Zerstörung, aber bis gestern spät
abends hatte das Rote Kreuz nur
einen' Fall, , wo seine zeitweilige
Silse erbeten wurde Das ist Frau
Gibfon, deren HauS, 638 südl. 61.!
Straße, vollständig . zerstört, die
selbst krank ist, und die im Hanse, ,
eines Nachbars Aufnahnie gefunden
hat. '. .
Tcr 'Sachschaden wurde von P
W. Ziminerman, dem Geschäfts
sichrer der Western Adjustment und
Jnspection Co., auf $250,00 ab
geschätzt. Herr Zimmerman. fugte
aber hinzu, daß diese Wschätzung
begreiflicherweise nur sehr oberfläch
lich sein könne und daß er ein paar
Tage nötig haben werde, der Sache
gründlicher aus den Boden zu ge
hen. Glücklicherweise ist der weit
aus größte Teil des Schadens durch
Versicherung gedeckt.
Viele der, Häuser sind mit Hilfe
der Building und Loan Gesellschaf
ten , gebaut oder gekauft worden,
und sichert die Versicherung.' Die
großen Häuser sind alle gegen Tor
nadoschaden versichert.
Natürlich waren die Anmeldungen
Nichtbetroffcner sür neue Tornado
Policen gestern sehr zahlreich. I
Das Militär von Fort Omaha 1
war den ganzen gestrigen Tag auf
Posten im Sturmdistrikte. Autos
durften nur mit speziellem Erlaub
nisscheine, in den Distrikt einfahren.
Zuschauer 31t Fuß zählten aber nach
Tausenden-
Die Telephonkompagnie sowie die
elektrische, hatten ihre Arbeiter alle
tätig, die' unterbrochenen Verbiniun
gen wieder herzustellen, die sich
über eine Fläche von 5 Ouadrat
meilcn ausdehnen. - ,
Die gewöhnlichen -sreaks" eines
Tornados machten sich überall be
merkbar. In der Nähe der 49. und
Underwood Straßen war ein Stuhl
mit seinen 4 Beinen in die Wand
eines Hauses getrieben worden, ohne
dem Stuhle Schaden zuzufügen.
Die Verlebten.
Alle Verletzten, mit Ausnahme
von Frances Micklen, besanden sich
hcnte morgen den Umständen nach
wohl. Franccs war ernstlich verwun
det zum Hospital der ' Universität
transportiert worden, wo sie ge
stern nachmittag operiert worden
war. Gesten abend hatten die Aerzte
wenig Hoffnung, das junge Mädchen
durchzubringen, aber wie wir soeben
erfahren, ist heute morgen eine ent
schiedene Wendung zum Besseren
eingetreten- j
Henry G. Karte, Geschäftsführer
der Strykcr Shoe Co., erlitt eine
gebrochene Schulter und tiefe Wun
de an der Stirn, die anfangs für
sein Auskommen zweifeln ließ
Seine Tochter Ruth hatte 3 Rippen
gebrochen, seine Frau hat verschiede,
ne Quetschungen auszuweisen; sei.
item Schivagcr Frank Drexel wurde
ein großcr Splitter durch das
Handgelenk getrieben; Frau Trexcls
Verwundung war fast genau dieselbe-
Die Drexels waren zum Be
suche, im Harteschen Hause.
Mit welcher ungeheuren Geschwin
digkeit der Sturm kam und ging,
zeigt der folgende Vorfall im Har
te'schen Hause. Ein 12 zölliger Re
kord begann aus der Victrola, als
die Familie aus dem Hause sloh
und auf der Straße hinter einer
Erderhöhung Schutz suchte. Tcr
Sturm war vorüber, die Familie zu
rück im Parlor und da erst endete
das Rccord".
Revidierte Liste der Verwundeten.
Frances Nickten, 13 Jahre alt.
alles auf eine Karte fetzt, ohne die
Folgen zu bedenken, die ein Ver
sagen dieser Karte nach sich zieht.
Taß der General Ludendorff in die
ser Weise gehandelt hat. davon habe
ich mich als Parlamentarier und erst
recht als Mitglied des Kabinetts des
Prinzen Max überzeugen können.
Ich dürfte um so mehr von eineni
Hasardeur frechen, als ,Gen. Ln
dendorff. wie aktenmäßig - feststeht,
am 1. Oktober 1918 selbst erklärt
bzt: Ich komme mir vor wie ein
5asard!pieler" Ich bin niit der Ver
sicherimg meiner Hochachtung Eiler
Exzellenz ganz ergebener Philipp
Scheidemann.
Herr Wilson lvohttt
der Konscmlz bc
Auch er scheint überzeugt zu sein öaZz öie Verhall
' lungen dein Abschlüsse nahe sind; er rüstet
sich angeblich zur Zlbreise
Auch öie Nonstitution öer 'völkerlkga ist feri
Paris, 8. April. 0-lmkd- Preß.)
Präsident Wilson hat sich von sei
nein Unwohlsein wieder soweit er-
HM, daß. wie erwartet wird, er an
der heutigen Konferenz der Großen
SSiet" wird teilnehmen können. Er
konnte gestern das Bett verlassen und
speiste mit Frau Wilson.
Der Umstand, daß Präsident Wil
son Anordnungen getroffen hat, den
V.frt sV-n fliy.Jf"ii-Mv-4-. i
St St 57Ä S den! Vertreter der United Preß mit. .
Ver Staaten bereit zu halten, hatj,- Fnedensprotokoll so gut k
zu wcitgchcnden Spekulationen An- W. Es wrrd emFriede r..
?... of,.r; den, den sowohl die Vol chewikl t
u.,5 u u-u. ,.u.,Bi..u, Brnuu
IHUU, Vllü U. V-tllVIL OWlM-ytU Vlt
Mitteilung Niachcn wollte, daß er
mit unnötigen Verschleppungen fer
tig sei und abzureisen gedenke. ?Hcu
te aber heißt es. daß auch er an einen
Frieden zu Ostern glaube und sich
nur aus eine schnelle Fahrt nach
rnttt stiYl? ( irnim MIl önti . nta
Amerika vorbereite, sollte das Frie
densprotokoll innerhalb zwei Wochen
unterzeichnet werden.
Am Nachmittag soll die Frage
bat fl(st1'ATinrt,ttififni-f $i"tt bnn $rnfr
vcl .nniiuiyi'i niwi" 'i im wui iivinu
von der Großen, Vier" besprochen!
k,..
ULtUWU. ' i.
Wie die deutschen Delegaten be
handelt werden sollen, wenn sie
schließlich nach Versailles kommen, ist
bis jetzt noch nicht endgiltr bestimmt
worden. Von verschiedener Seite
wird prophezeit, daß sie die Erlaub
nis erhalten werden, jeden Punkt zu
besprechen,' was wahrscheinlich einen
gleich langen Zeitraum in Anspruch
nehmen wird, wie es den Alliierten
nahm, sich zu einigen. . Anders, wie
der find der Ansicht, daß das Borge
hen, das in den Waffenstillstandsver
Handlungen befolgt wurde, ausrecht
gehalten werden wird. Und Zrns be
deutet, daß den feindlichen Bevoll
mächtigten nur erlaubt werden' wiir
de, etliche Einwendungen zu machen,
und daß -ihnen dann bedeutet wird,
zu unterzeichnen. So viel scheint
Jmnes Nicklen, 10 Jahre all. .
Frau Nicklen.
' Frau Garland Boswell, 324 südl.
49. Ave. '
Henry Harte, 4821 Capitol.
Ruth Harte.
Frau F. Gibson, 633 südl. 51.
Str., Rückenverletznngen. .
F. Gibson, Schnittwunden und
Quetschungen ,
Frau Frank Bester. 4815 Ilnder
Wood Ave., Schnittwunden und
Quetschungen.
Wilbur Meyers, 2516 nordl. 43.
Str.. Schnittivundcn und Quetschun-
gcn..
Joseph Gafsney, Schädelbruch, im
Ford Howit,!.
Frank Trezel, 711 nördl. 49.
Str.
Frau Frank Drexel.
Frau S. G. Allen. 52. iind Pop
pelton. Rücken verletzt, Schnittiviin
den. .
Frau I. P. Ecklcs. 4809 Webster
Str., Schnitte an der Hand.
tzöhere Lohne für
Cisenbahller
Washington. 8- April. General
direkter Hincs und Vertreter der
4 größten Brüderschaften der Eisen
bahnangestcllten kamen gesten zu ei
nem definitiven Beschluß über Löhne.
Man erwartet, die Ankündigung bin
nen wenigen Tagen.
Obwohl weder Herr Hines noch
die Vertreter sich darüber verlauten
ließen, bleibt das Gerücht, daß das
Verlangen von V2 Löhnung für
Ueberzeit abgeschlagen sei.
Michiga.is Abstimmung über Bier.
Tetroft, Mich., 8. April. Die
gestrigen Frühjahrsmahlen ' Michi.
gans handelten sich auch um die
Frage, ob leichte Weine und Bier
erlaubt sein sollten. Tos Resultat
ist noch nicht bekannt, ober von 85
Precincts c8 find im Ganzen
2300 haben 8.900. für und 20,115
gegen das Arnendcment gestimmt.
Diese PrccinctZ find fast alle auf
dem Lande. Em andrer Gesckvor
schlag, daß der Staat Bonds im Be-
trage von $50,000,000 zur Er
!,rt??si. (ififw Vn. fwir ?
!HUljlll lUfUl. WUUiC uiu x.cut;u
gestattet werden, alles zu bespreä'
so würden sich unter den AsiiW
neue Schwierigkeiten hinsichtlich
zu machenden Konzessionen einftcll"
und in diesem Falle würde der Fri,
noch fern liegen., '
Friedcnsprotokoll fast fertig, l
Maris, 8. April. ' Ein h,
britischer Beamter teilte heute d
. ra .,,,
" w
bar betrachten können", sagte er.
Beamte hob-ferner hervor. dnf
Bezug v auf die Schadenersatzsu:.
und das Rhcingebict und die Ti'.-.
sition Danzigs ein Uei)ereinkom
getroffen worden sei. . Ministers
!fidit Lloyd George, der dem,
respondenten gegenüber gestern
Krflririin fihnphpn HinlTfn ii'f ;. .
vn. w.. ,
ge einer starken Erkölwng ans ä .
rtref f TfpTf r iTtfipffpn (tTnuM titrtn. '
r t v
morgen diese Erklärung abg.'
" .1 ...K.V,
, lUlLV
Aeußerungen des Tcmps.
Paris. .8. April. Am Mon
stellte die tonangebende Zeit.
Temps in Abrede, daß die Frä
sen irgend welche Ansprüche aus i
deutsches Gebiet machen! Jene (
zen, wie sie in den, Jahren zniik
1814 und 1871 bestanden, sollen 1
angetastet werden.
Die Bolkcrliga.
Paris, Montag, 8. April. j
Kommission, welche mit dex Re;.' -der
' Völkcrligakonstiwtiou heb
worden ist, hat ihre Arbeiten L
det. In jetziger Fassung enthält
Konstitution , 27, Artikel. Mor
wird eine Plenarsitzung des Li'
mitees stattfinden, um' den Vc:
anzunehmen.
bauung guter Hochstraße autzg
scheint großen Anklang gefunden
haben. ' . . i
In Detroit konzentriert sich
Hauptinteresse um den Ankauf j
Straßenbahnen dlirch die Stadt--
pershings Sohn zur.: y
. Besuchs seines Vati
New Aork. 3. 'April. Zu l
Passagieren, die mit Sekretär V
gestern die Reise nach Fraul
antraten, gehörten, auch Wa:
der 9-jö.hrige Sohn General P '.
ings. und sein Reisebegleiter,'!
geant Welz. v , ,
Tchnb den Ausländern.
Puda-Pest. den 8. April-
treter der fremden x Regiern 1
übergaben der hiesigen Regie
ein Memorandum, worin dem L
und Eigentum von - Ausländern
nötige Schutz verlangt wird.
ungarische Regierung hat sich'
der Forderung einverstanden
klärt. Große Meiischenmgssen fc-1
ten gestern der Anwerbung '
Freiwilligen sür die Rote G
bei.
Tie deutschsprcchenden Storni
sten hielten gestern abend eine
senvcrsammlung ab.
Große Verluste der Rote ;
Aräangcl, 8. April. Ter
scbe ossiziclle Bericht meldet i
Verlust von 700 Toten und '
mundeten und 103 Gefangene,
Freitage. Die Verbündeten l
keine Verluste. - ,
Wetterbericht.
Für Omaha und Urna.
Schön heute Abend und v
kälter heute abend.
- Für Nebraska: Schon heute -uut
kälter in: östlickmi T?!l. '
woch vermehrte Bewölkung.
Für Iowa: Allgemein sch'n
abend und Mittwoch. Kühler
abend, im östlich Teil ävf
Beruft Euch bei Cinkäusen
die .Tribüne". - .