Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 03, 1919, Image 1

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Ab American Ntvspap
hich stand für Ameri
can Ideals and prindple
PÜBLISHE3 AND DISTEirUTÜU CSTI 1
PERMIT (Na. 564), AUTH0RIZE3 EY TZ
ACT OP OCTOBEIt 6,, 1917. ON ITLE A7
THE POST OFFICE OP OMAHA,
BY ORDER OP THE f RESIDENT
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puMlHhtd In the Ger
man languag for Ameri
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can eiuiena vno read
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A. S. BÜRLESON, POSTMASTES-GEXi:
35. Jahrgang.
Omaha, Ncb. Donnerstag, den 3. April 1919
8 Seiten -Nr, '18.
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Flcihcit"
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Aein Generalstreik in Berlin; Aufstand in Frank
furt blutig unterdrückt; Bolschewik!-
Offensive an der Grenze
' '
Grojze Arbeitslosigkeit und Hungersnot in Berlin
Berlin, 2. April. (Verzögert; von
' Frank I. Taylor.) Die Freiheit
veröffentlichte gestern nachstehenden
Appell des Zentralkomitees der Na.
Malen: Arbeiter und Arbeiterin,
um! Erhebt Euch und demonstriert
gegen die brutale militärische Negic.
rung, die nach und nach das ganze
Land unter das Kriegsgcsetz bringt.
Tie Regierung hat Arbeitcrver.
sammlungcn verboten, verhindert je
doch die Demonstrationen der Neak
tionare keineswegs." Der neue allge
meine Streik und der geplante Auf.
stand der Spartakcr in Berlin, der
durch die Freilassung des inhaftier,
ten Spartakerführers Daiunig der.
Kütct wurde, glimmt immer noch un
ter der Asche. Tie Negierung aber
ist entschlossen, alle Aufstände ' im
Keime au ersticken. (Die obige Nach
richt widerspricht den gestrigen aus
neutraler Quelle kommenden Bench
ten, wonach in Berlin ein allgemei
ncr Streik ausgcbrochen r)t.)
Bolschewik! greifen an.
Berlin, 3. April. Es wird ge
weidet, dafz Bolfchewiki an der Gren
ac der Provinz Ostpreußeil zum An
griff übergegangen sind, . daß
die deutschen Truppen aber erfolg
reichen Widerstand leisten.
Hamburg zieht rote Flagge ein.
.Hamburg, 3. April. Die rote
Fahne, welche seit dem Einsehen der
Revolution voni h engen viatyaus.
türm flatterte, t eingezogen wor,
den Die Stille, welche seit der Ab
fahrt der deutschen Schiffe nach den
.räfen der Alliierten berr chte. mro
in angenehmer Weise durch das Ge
räusch der Hebekrane und Flaschen
züge unterbrochen, welche die kostbare
Ladung amerikanischen Weizens uns
Mehls aus dem Innern der West
Carnifax und Lake St. Clair,.dcr
beiden ersten amerikanischen Biktua
lienschiffe emporheben. Auch nicht
ein Stäublein des Mehls geht der
loren. Alle geplatzten Nähte oder
Schäden in den Säcken werden aus,
gebessert.' Die Qualität des Mehls
wird von,- Kennern gerühmt.
Paris. 3. April. Der franzöfl.
sche Minister des Auswärtigen ist in
Kenntnis gesetzt worden, daß die
Deutschen in 'der Belgischen National
Bank in Brüssel $55,000,00(1 de
voniert haben, um für die Teutsch
land von den Alliierten gelieferten
Lebensmittel zu bezahlen.
Bolschewismus wächst.
' London, . 3. April. Reuters Kor.
respondent ' meldet, das; die Unzu.
friedenheit unter dem deutschen Wol
le iminer weiter um sich greift. Sinn
pathie mit Spartakern hat bereits
die bcsscrm Kreise ergn??en. darun
ter Beamte, Handlungsgehilfe, Leh.
rer und dergleichen. Sie sagen, daß
die Dinge unter der Herrfchaft der
Svartaker nicht schlimmer werden
können, und daß unter dem Bolsche
wismus ihren Kindern ein besseres
Los beschieden werden mag."
2it neue Nedoltcn.
Berlin, 3. April. Die Vertre
ter von Gesetz und Ordnung sind
beute wieder Herren der Stadt
Frankfurt am Main. Tie Arbeiter,
verbände haben sich auf Seite der
Behörden gestellt und helfen, die
Ordnung aufrecht zu erhalten. Als
der Versuch gemacht wurde, die Alt
stadt zu plündern, ' wurde sofort
scharf vorgegangen: 12 Marodeure
wikrden auf der Stelle erschossen: un.
ter diesen befand sich ein Weib. Nach,
richten aus Essen und Bochum lassen
erkennen, daß die dortigen Streike?
nur wenige Anhänger finden. In
Stuttgart kam es zwischen Streikern
und Truppen zu einem Zusammen
sfj, in welchem tzie Streiker unter
lagen.
Lage in Berlin schlimm.
Berlin. 3. April. Wir wollen
nwre 5lrieg5gefangmen zurück" ist
d,'r Ruf, n?lcher in ganj Deutsch.
hv.ib laut 'wird Diese Worte sieht
v.utn in großer Schrift an Anschlage.
Qiilcn und an Fenstern, in Jnsera!
im Wochenschriften und in täjli-l
d,cn Leitungen, .
fordert
usstand auf
Massenversammlungen werden ab.
gehalten, um die sofortige Rückkehr
der Kriegsgefangenen und der zivi
lcn Gefangenen zu verlangen und
jede Tageszeitung veröffentlicht Sei,
ten, über die zu Sklavcndicnst der
wandten Deutschen, welche entweder
aus Frankreich oder durch neutrale
Länder kommen sollten. Aber Seite
an Seite mit diesen Kundgebungen
und beinahe unvereinbar mit der
Heimkehr laufen endlose Klagen über
die große Knappheit an Nahrung,
Kleidung, Brennmatenauen und al
lcn anderen Bedürfnissen ,311m Le
ben. Und wieder eine andere Sei
te ist der täglich wachsenden Zahl der
arbeitslosen Männer gewidmet. Ter
Direktor des Arbcitsvermittelungs
Bureaus an der Gormannstraßc
in Berlin schützte, das; in Berlin
allein 300,00 Personen außer Ar
beit wären. Andere, welche die An
gehörigen der Arbeitcrverbindungcn
mitrechnen, setzen die Zahl auf L00,
000 an. Die Streifet werden nicht
mitgerechnet.
Die enge schmutzige Straße, wo
der Anstellungsdirektor sein Bureau
hat, ist überhäuft von, Tausenden
von blassen, hohlwangigen Männern,
deern tiefliegende Augen daraus
deuten, daß sitz alle Hoffnung aufge.
geben haben. Sie sprechen gewöhn.
hcitsgemäß an jedem Tage in einer
Zahl von ungefähr 75.000 Mann
vor. Die Zeit verbringen sie mit
der Besprechung ihres gemeinsamen
Elends und der Aussichtslosigkeit ih
ren leeren Magen von der Beihilfe,
welche ihnen der Staat und die
Stadt geben, füllen zu können. Tie
Unterstützung beträgt $1.50 pro
Tag, wenn man den Wert nach dem
Satze vor dem Kriege berechnet, für
einzelne Personen und ungefähr $2,.
25 für einen , verheirateten Mann
und eine weitere Unterstützung für
Kinder bis zu, einem Höchstbctrage
von $7.50 pro Tag. Ter Betrag
reicht gerade für eme angemestene
Mahlzeit in einem guten Berliner
Restaurant cms. Die große Sterb
lichkeitsrate und die traurige Er.
scheiiivng der Frauen und Kinder
in den ärmeren Distrikten Berlins
legen Zeugnis für das Elend ab,
welches der Krieg über das deutsche
Volk gebracht hat.
Pferde des Cx-Kaisers verkauft.
Amsterdam, 3. April. Die 000
Pferde des früheren kaiserlichen
Marstaues sind von der deutschen
Regierung in öffentlicher Auktion
in Berlin verkauft worden, so mcl
dct eine Nachricht aus jener Stadt.
Das Leibpfcrd des früheren Kaisers
brachte den hohen Preis von $5,.
000.
Flüchtlinge kehren zurück.
Berlin, 3. April. Die Vossi,
sche Zeitung" klärt das mysteriöse
Verschwinden des Oberbürgermei
sters Adalbert Oehler von Dussel
dorf auf, der ber dein letzten Spav
takeraufruhr dafelbst von der Bild'
flache verschwand und seitdem nicht
mehr gesehen wurde. Oehler floh
in das okkupierte Gebiet am anderen
Rheinufcr und ist dort geblieben.
obgleich die Bürgerschaft feine Rück
kehr verlangt.
Der Regierungspräsident der Pro.
binz. Dr. Kruse, sei ebenfalls über
den Rhein geflohen, aber zurückge.
kehrt, schreibt die Zeitung. Er wur
de freigesprochen, und wieder inS
Amt eingesetzt, obgleich er im Ok
upationsgebict - General Michelct.
den belgischen Kommandeur besucht
und ihn gebeten hatte, Düsseldorf zu
besetzen.
Prohch tionbas.kn r& w'gkn Mordes
an'cr Arrest.
Woocstock, ?., 3. April. Vier
VrohIitionLagnten de? Staates
Virginia, d'e nz .bliche Whis
eiiscbni'.iggb.'r erschossen laben, sind.
lach kincr Ulernich::ng des FallcZ
durch ik Gr-ißgesckwokci'.en. hier in
Ha't: Burgsck)!! wurde ihnen ver
weigert
Klosiinzierte Anzeigen in der
Tribüne bringen glüs RejuUate. .bie gezm dsZ BMchiMkckiR oder
Der Höhepunkt öer
deutschen Krisis
Möglichkeit des NuStrüts der gegen,
wärtigeu Regierung bei zn schar
fen Fricdcndbedingungen auge
deutet. Aeuszerst lebhafter Kampf
gegen das deutsche Bolschcwiki.
tum.
Bo Karl H. von Wiegand.
(Sonderkabeldienst der Täglichen
Omaha Tribüne und der New Jork
Sun".) .
Im Haag, 21. März. Anzci.
chcn deuten darauf hin, daß die nach,
sten vierzehn. Tage eine kritische Pe
riode in Deutschland bilden werden,
vielleicht die kritischste, seit die gegen
wärtige Regierung, die künstlich zu
sammcngehaltcn wird, ans Ruder
kam. Sollte sich auch in der Zu
sammcnsetzung der Regierung keine
Aenderung ergeben, so wird doch der
pathologische Zustand der Nation so
weit fortgeschritten sein, daß die Ant
wort auf die Frage sich entscheiden
inuß, ob Deutschland dem Volschelvi
kitilin widerstehen kann.
Seit der Entwickelung der Dinge
in Ungarn hat sich der Bolschewikj.
Gedanke mit einer- Macht geäußert,
die man in Anieka kaum verstehen
wird, während auf der anderen Sei
te Hangen und Bangen und Unsi
cherhcit in Bezug auf die Friedens
bcdingungen wirken. Dazu kommt
der Hunger, der die Widerstand des
Geistes untergräbt.
Nur Nahrungsmittel können das
Volk uiid die Regierung gegen die
Wirkung kräftigen, welche die Frie
densbedingungen ausüben müssen.
und daher mackzte die Regierung
auch alle Anstrengungen, um den er
sten Waggon Nahrungsmittel ' über
s: r, yyüs :: j", nt- ... t;
uic i)uuuiwiuje viiixujje z vriiigc'li
und so dem Volk ein Beispiel der
Hilfe vonfeiten Englands und Amc
rikas vor Augen zu führen.
Wie verlautet doch messe ich dem
kcinefl Glauben bei will die Regie
rung, wenn sie die Friedensbedin.
gungen nicht unterzeichnen kann, zu
gunstcn der Unabhängigen abdanken,
um Deutschland wenigstens vor den
Spartakus.Leuten zu reiten, zumal
Hugo Haase, der Führer der Unad.
hängigen, sich bisher von den Kom
munisten nicht überzeugen ließ, son
dcrn nur mit ihnen ging, qitt feinen
Halt über die Partei nicht zu ver.
liercn. , j
Es ist bezeichnend, daß der 'Staats!
fckretär.dcs Aeußercn. Gras Brock.
dorfs.Rantzau, und Haase kürzlich
mit Ebcrstcin Fühlung nahmen, um
eine Grundlags zu finden, auf der
beide Parteien sich einigen können,
aber heute find sie noch soweit da
von entfernt, daß die Kluft unübev
druckbar scheint. Viele hoffen in
dessen, daß die Bedingungen der Al.
liierten die nötige Brücke schaffen
werden. ,
Spartakus'Lcute gegen Annahme.
Tie Spartakus.Leute hoffen, daß
die deutsche Regierung die Bcdin
gungen der Alliierten nicht unter,
zeichnet, und glauben, daß dicö das
Signal zum Handeln werde. Viele
Jndustricführcr sprechen es offen
aus, daß sie eine Intervention dem
Volfchewikitum vorziehen würden,
und in Deutschland rechnet man so
gar damit, daß amerikanisches Kapi.
tal ins Land komnit, einmal weil es
nötig ist, um das Land wieder auf.
zubauen, und dann auch aus dem
Grunde, weil es, sollte der Kam
munismüs fiegen. gegen ' die Be
schlagnahme geschützt fein würde,
cZ 71 ,w "nft unter der Gewalt der Bolsche-
Einige Auslander ziehen aus die.sl,:,:
fer Lage ihren Vorteil und erwerben
wirtschaftliche und industrielle In.
teresscn zu Schleuderpreisen. inäh.
rend die Amerikaner noch Im Haag
sitzen und streng das Verbot befol.
gen, mit einem Teutschen kein Wort
zu wechseln, falls sie ihre Pässe nicht
verlieren wollen.
Politisch ist auf die Parteien der
Mittelklassen, Demokraten, Zentrum
und Liberalen, kein Verlaß. Sie ha.
ben kein Rückgrat und sind nicht gc
nügeiid organisiert. Sollte daher
die Regierung abtreten, dann ist ein
Ruck nach links unvermeidlich.
Kampf gegen Bolschewik,'.
In keinem anderen Lande wird ei
ne derartige Kampagne gegen das
Bolfchcwikitum geführt und finan
ziert wie in Teutschland. Gcheiul
rat Bergmann sagte mir, daß die
Großindustriellen Deutschlands .bis
her 20 Millionen Mark für din
Kampf' gegen dos BolsctMikiwm
aufgebracht haben, und zwar wird
ein Teil dieser (Gelder zur Bezah
lung der dein Wehrministcr Nojfc
zur Verfügung gcürlljcn Garden der.
wandt. Uebcrall ficht nwn Plakate
winston Churchill
verteidigt Aegierung
London, 8. Aprl. Im Unterhau.
se wurde die Regierung wegen ver
schwenderischec Zlusgaben und Bruch
des Wvhlver prcchcns schart ange
griffen. Kriegsminister Winfton
Spencer Churchill gab sich große
Muhe, die Aügrifse abzuwehren und
die jirniker zu entkräften. ' Er be
schrieb den bc'Ucn.Niesengürtcl. der
sich vom Weiß" bis zum Kaspischen
Meer , über Europa spanne, der
durch bk Bolfchewikiangriffe teils
in Brnid gesteckt sei, teils funken
sprühend glimme und erklärte es
für wahrscheinlich, daß Deutschland
und Oesterreich hoffnungslos in
Anarchie versinken oder mit den Bol
schewiki ein militärisches Bündnis
abschließen würden.
Bezüglich der Kosten der Okku
vailonsarmee iaie oer ricas
minister, daß sie sich nach Abzug der
von Deutschland zu tragenden Un
terhaltungskosten im Betrage von
$35,000,000, noch auf $65,000,000
für daslaufcnde Jahr belaufen wur.
den.
. Tie Verteilung der Truppen gab
er wie folgt an: in Großbritannien
176,000. in Frankreich 120.000.
am Rheiu 261,000, 'in Italien und
angrenzenden Regionen infolge der
beklagenswerten Differenzen zwischen
den Italienern und Jngoflawen
10.000, im Kaukasus 75,000, um
die Türken und Deutschen zu verja
gen und die dortigen Völker davon
abzuhalten, sich gegenseitig die Gur.
aeln abzuschneiden, bis die Friedens
, konierenz über sie bestimmt bat.
Außerdem werden kleinere Tnch
penkontingente in Gegenden gehal
ten. wo die Besatzung durch andere
Nationalitäten qicht erwünscht 4st,
! ... ' i v,.
' voer aus anoeren runocn.
In dem Auaenbuck",' schloß er,
wo die Alliierten sich ihrer mili
tärischcn Macht- begeben, verlieren
sie jeden Einfluß auf den Gang der
Ereignisse in Egropa.
Fttnf mexikanische
Banditen getötet
Marfa, Tcx- 3. April. Eine
Anzahl mexikanischer Banditen, die
am Rio Grands Fluß in amerikani
fches Gebiet eingedrungen waren
und Vieh sowie. Pferde gestohlen
hatten, mit welchen sie nach Mexiko
Aurilckkeyrten, wurden von einer
Schwadron der 8. Kavallerie der
folgt. Die Bciite wurde ihnen wie
der abgejagt und fünf Banditen fan
den bei' dem sich entspinnenden
Kampfe ibren Tod. Es ist dieses
daö sechste Mal, daß sich Mannschaf,
ten des 8. Kavallerieregiments ge
zwungen sahen, Banditen auf mexi
kanisches Gebiet zu verfolgen.
den Spartakusbund gerichtet und in
blutigen Farben gehalten sind. Der
Kommunismus lvird oft als absto
ßender Gorilla, der sein Opfer an
der Kehle packt, dargestellt.
Die häufigsten Plakate sind die,
welche die BolZcheiviki zeigen, wie sie
Frauen angreifen. Ein andere.
zeigt Teutschland als eine riefige
Bcrghöhe, zu der Wogen von Blut
vergeblich hmaufzuschlagen filchen.
Wieder ein anderes malt einen
wahnsinnigen Russen mit Ricsenstie.
fcln und einer Fackel in der Hand,
welcher auf Fabriken und Werkstät
ten hcrilintrampelt und sie rechts
und links in Brand steckt: eö führt
den Titel Deutschlands ideale Zu.
wiki.
Seit Anbruch der demokratischen
Aera appelliert jedermann an die
öffentliche Meinung. Was auch die
Wünsche und Ideale sein mögen, sie
werden in brarwrotcn Plakaten dar.
gelegt. Selbst die Mehrheits. und
die unabhängigen Sozialdcmokratcn
bekämpfen sich mit Plakaten und
Maueranschlägen, oft auch niit klci
ncn Flugblättern.
Tie Polizei hält sich im Hinter,
gründ. Sie ist sehr furchtsam und
macht sich fast fo rar, wie der. An
schlag Verboten". Gerüchte, ' daß
die Teutschen zu Tausenden das
Land verlassen, sind nicht wahr. Die
holländischen, dänischen und schwek.
zerischen Verkehrsbcstimmungen find
so streng, daß täglich wahrscheinlich
nicht nichr als 150 Passagiere absah
rm. ' Ich mußte zwei Tage in der
Reibe stehen, meinen Paß visieren zu
lassen, und fand schließlich aus. daß
die Holländer drei Wochen brauchten,
um die Notwendigkeit .einer Reise
festzustellen, ein Hindernis, das nur
durch die Ge'älligkcit des Gesandten
überwunden wurde.
nein weisender
darf mehr als 50 Mark deutsches'
Geld aus fc$m Lande zBmen, ."ili lächerlich.
Nonferenzberkcht über
die Sprachenbitt
Vorlage gestattet religiösen Untcr
richt in ftemden Sprachen, der
bietet ' aber Sprachunterricht
unter dem 9. Grad.
Lincoln. 2. April. Tas Kon
fcrcnz Komitee von Haus und Se
nat, welches die Siinan Bill. Senate
File No. 21 in Beratung hatte, hat
sich Mittwoch auf einen Bericht gen.
nigt, der aber den Beifall seiner
Mitglieder Senator Reed und Cor
dcal nicht gefunden hat. Die Mehr,
fielt des Komitees, bestehend aus
Senator Siman und den Abgeordne
tem Reynolds, Omaha: Gerhart und
Vyrum, haben sich darauf geeinigt.
daß religiöser Unterricht in den Mut
tcrsprachcn erteilt werden darf, daß
aber keine fremde Sprachen unterm
9. Grad gelehrt werdm dürfen. Der
Konferenzbcricht wird heute noch dem
Haus und Senat unterbreitet werden
und von beiden voraussichtlich zur
Annahme kommen.
Der Wortlaut der vom Konferenz
Komitee vorgeschlagenen Bill lautet
un englischen Original wie folgt: ,
"Lection 1. No person, individual
or as a teacher, shall in any private,
denonunational, parochial or public
school teach any secular Subject to
any person in any other language
than the EngliBh language, until
such person shall have attained and
successsully passed fhe eighth grade
as evidenced by a certificate ok grad
uation from the county Superinten
dent of the county in which such per
son resideST . ,
"Section 2. A foreign janguage
may be taught as a languae only
above the eighth grade.. "
"Section 3. Any person vho yio
lates any of the provisions of this
act shall be deemed guilty of a mis
demeanor and upon conviction shall
be Subject to a fine of not lesa than
$25 nor mors than $100, or be con
fined in the county jail for, any period
not exceeding thirty daya for each
offense."
In der Uebersetzniig: ,
I. Sektion.. Niemand darf indi
viduell oder als. Lehrer, in einer
Privat.. Denoininations. Parochial
oder öffentlichen Schule ein weltliches
Fach in einer andern als der engli
sehen Sprache lehren, es sei denn.
daß der Schüler (oder Schülerin) den
8. Grad der Schule erreicht uird pas
siert hat und daß er (oder sie) fol
ches durch ein Graduations Zeugnis
des Eounty - Superintendenten de
County, in dem er (oder sie) wohnt.
bezeugen kann.
2. Sektion. Eine fremde Spra
che darf als solche nur in einer Klasse
höher als der 8. Grad gelehrt wer
den.
3. Sektion. Wer irgend eine Be
stimmung dieses Gesetzes übertritt.
soll eines Vergehens (misdemcanor)
schuldig und nach seiner Verurteilung
einer Geldstrafe von nicht weniger
als $25 und nicht mehr als $100,
oder einer Haft rm Eountygcfangnis.
se bis zu 30 Tagen, für pede Ueber,
trctung, unterworfen sein.
Das Haus hat die verworfene Vor.
läge, $25.000 zu bewilligen für ei.
ncn würdigen Enchfang der Nebras.
ka Kriegshelden, in Wiedererwägung
gezogen und das Geld bewilligt. Das
Haus hat dies auf die starke Kritik
seiner Handlungsweise hin getan,
Das Geld ist nach Gutdünken des
Gouverneurs zu verausgaben, was
krinnert wurde.
Ter Arbeiterkommislär Frank A.
Kennedy wurde scharf kritisiert, weil
er sich ii einem Briefe an das Haus
geweigert hat, die Schlachthäuser in
Süd Omaha auf ihre Vorrichtungen
zu untersuchen, die zur Sicherheit
der Arbeiter angebracht waren. Kcn
nedy sagte, es sei zu viel Arbeit und
erfordere auch Geld, das seinem Te
vartcment nicht zur Verfügung stehe.
Tie Abgeordneten Fults, Behrcns,
Good, Füller und ' andere haben ihn
in scharfen Worten kritisiert.
Der Senat hat die Hausrolle No.
315 mit einem Amondement ange
nommcn. Dies ist die Bill, die sich
gegen die Omaha Getreidebörse rich
tet.
T-ie zuerst verworfene Bill zur
Neneintcikmig der Landschul-Distrikte
ist ans die Agitation dcö Gouver
neurs hin ebenfalls in Wicdcrerwä
giing gezogen worden. Die anstö
ßigsten Punkte werden aus der Vor
läge entfernt, fodas; sie wohl ange
nommen werden wird.
Terbie keine Republik.
Washington, 3. Avril. Proscs
sor Vonflav Jovonitch. Leiter des
offiziellen Inkorinationsbureaus. be.
zi!chkt die Scachricht. daß Serbien
nls Republik smgcruscn wocdcn ist.
Asliicrtc imden cs
mit Gute dttsttchel
wollen cebensmittel nach dem hungernden Un'
land unö Ungarn schaffen, um die Radikalen
zur Vernunft zu bringen
Bedingungen fiir Deutschland angeblich ermaszigi
: Pars. ?. April. (Von Carl D.
Groat, Korpcfpondciit der United
Preß.) Die Großen Vier" be-
raten heute über die Rußland und
Ungarn zu machenden wirtschaftn,
chen Konzessionen. Es heißt, die
Alliierten sind überzeugt, daß die
Lage in jenen beiden Ländern unter
allen Umständen berücksichtigt und
eine Art Verständigung mit den dor
tigen Regierungen erzielt werden
müsse. Dieses, ist ebenso zwingend,
wie ein Friedensschluß mit Deutsch,
land. Um das Umsichgreifen des
Bolschewismus in westlicher Richtung
zu henimcn, wird beabsichtigt, Nah.
rungsmittel nach beiden Ländern zu
befördem und Ungarn vor allen
Dingen die dort fo fehr benötigten
Kohlen, zukommen zu . lassen. In
Ungarn weilende amerikanische Ver
treter erklären, daß die ungarische
Regierung weitgehende Konzessionen
machen würde, falls die Alliierten
jenem Lande Lebensmittel und Koy
len zuwenden würden. Die neue
Regierung. Ungarns verstärkt diesen
Gewährsmännern zufolge ihre Po
füion und es hat den Anschein, als
ob sie sich wird halten können. ' Die
Ordnung wird aufrecht erhalten: die
Führer legen immer ; noch Gewicht
voraus, öaß die Regierung komnm
mstisch" und nrcht .bolschewistisch",
wie 'die russische fei. Alles Eigen,
tum wird eingezogen, das amerikani.
sche aber wird verschont.
Als bezeichnend wird betracktet.
daß der afrikanische Führer General
lvmuts den Auftrag erhalten hat,
sich sofort nach Angam zu begeben.
Es heißt, daß Smuts gewisse Pro
bleme", welche dem Waffenstillstand
entsprungen sind, und über welche
der Oberste Kriegsrat Einzelheiten
zu erfahren wünscht, prüfen soll.
Unoffiziell heißt cs, daß Smuts Ver.
Handlungen einleiten wird, auf deren
Basis ein Uebereinkommen zwischen
Ungarn und den Alliierten zu er
zielen ist.
Sollten die Großen Vier" enk
scheiden, Lebensmittel nach Rußland
zu senden, wird auf jeden Fall vor
gesehen werden, daß die Sovict Re
gierung die Feindseligkeiten einstellt
und jenen Staaten, die sich vom ruf
fischen Reich getrennt Haben, das
Recht der Selbstbestimmung gegeben
wird. Aus zuverlässiger Quelle will
man ermhren haben, 'daß die russi.
sche Soviel Regierung bereit ist. sich
auf ein diesöezügliches Uebcreinkonr.
inen einzutasten.
Premier Llor,d George hat sich
zugunsten der Nahrungsmittelzufiihr
nach Rußland ausgesprochen; in
französischen Zeitungen erschienen
kürzlich Artikel, die vielleicht inspi
nerr imo, in welchen die Idee, Ruß
mno mu evenömiUcln zu Verse,
hen, als eine gute bezeicknet wird
Zahlreich find die auf Hungersnot
zuruamyrcnoe )cooessälle in Ruß.
land und so bejammernswert sind
die dortigen Zustände, daß man an
niinmt, daß Nahrung die Russen
wieder in normale Bahnen lenken
würden. '
Deutschland mag Frieden annehmen.
Paris, 3. Marz. Ein siearei.
cher Friede liegt heute im Bereiche
der Wahrscheinlckkeit: wewntlick,
Aenderungen in den Friedensbedin
gungen find zu verzeichnen. Vor al.
len Dingen hat man von der Idee.
einen rheinlandifchcn Pufferstaat zu
bilden. Abstand genommen: der
Plan, das Saaröecken dem französi
schen Reich einzuverleiben, ist fallen
gelassen worden: Tanzia wird
deutsch bleiben, anstatt, an Polen
zu fallen Deutfchland muß gestattet
werden, eine größere stehende Armee
zu ' halten, wie von Lloyd George
vorgeschlagen wurde ein Voricklaa.
der in der Friedenskonferenz an.
langiiai angenommen wurde; die
Höhe der von Deutschland m xablen
den Schadeiiersatzfumme, die fast
täglich reduziert wird, dürste in den
?,ncocnsoeoingungen räum entlialten
fein: die Summe soll erst nach dem
Frieden scstgcsetzt und die Art und
Weise der Kollektion festgesetzt wer.
den. Auch werden Teutschland Zii
ceiländniz'ss betrefft
Wiedeumfnah.
... " 4
me des Welthandels gemacht werden.
Präsident Wilson dringt auf Be.
schleunigung der Verhandlungen;
nach seiner Meinung dürfen uncr
füllbare Forderungen nicht gestüLt
werden. Es muß jedoch hervorsc
hoben werden, daß die Friedenskon .
ferenz sich noch auf keine Politik ae
einigt habe, was geschehen soll, fall.
Deutschland die Bedingungen zuriw
weist. ,.- ,
Annahme von Schienen
preisen verweigert.
Washington, 3. April. Gene'
raldirektor Hmes' von der Eijn
bahn Administration verweigert, -heute
die Annahme der Preise f:'
Eisenbahnschienen, wie sie zwischen
dem Handelsministerium und Ber
tretern der Stahlfabrikartien verein
bari worden waren.
Es war eine etwas stürmisck
Konferenz, cm der Mitglieder de?
Kabinetts, des Handelsministerium:.
der Proviant und FeuerungsAdini
nistratton, des Kriegs andelsau'".
schusses und des KTiegs-Finanzau '
fchufses teilnahmen. Die KabincÜ
minister zogen sich zuletzt in ein a:
deres Zimmer zurück, um unter si,'
zu konferieren. Sie kamen mit der.
Vorschlage zurück, daß die Sachs i
Wiedererwägung gezogen werde, cl
Vorschlag, der angenommen wurde. -
Die Teilnehmer an der Konferei?
waren, sehr zurückhaltend über l
Vorgänge; Sekretär laß, der
einberufen hatte, weigerte sich, in.tr
viewt zu werden. ,
Direktor Hines hatte, wie derlau
tet, erklärt, daß die Preise ohne sei.
ne Einwilligung, über seinen Kc;?
hinweg, festgesetzt worden seien, mit.
daß er sie zu hoch befände. Da c,
ne Behörde enorme Einkaufe bea!
fichtige, sie .) fei zu den niedrigste
Preisen berechtigt. Wie man cn,l
das Vorgehen des Swsschusses nen
nen wolle, es sei im Gnmde nichts
als Preisfiriemng". .i
Haywood u. 06 3. w. W,.
Bürgschaft erlaubt
Chieago, 3. April. 37 bmu
teilte Mitglieder der F. W. W., z:
Zeit im Zuchthause von Leave:
worth. sollen nach einer Entscheidun,:
des Bundesappellationsgerichtes, vr
ter Bürgschaft bis zu einer nenrJ
Verhandlung entlassen werden. De
hervorragendste von ihnen ist ,Bi,
Bill" Haywood. von dem $15,00:
Bürgschaft verlangt wird. 55 and
re unter derselben Anklage verurteil.:
ten I. W. W. hatten nicht u S
Bürgschaft nachgesucht. ?
Alliierte an die Türke.
Konstantinopel, 3. April. ?
türkische Regierung wurde von !-.
Alliierten in Kenntnis gesetzt, !'
die Friedensbedingungen in Inry
Zeit mitgeteilt würden. Die tllrtif,:
Regierung wurde aufgefordert. Mo ,'
nahmen zu ergreifen, um Unruör!
vorzubeugen, wenn die Frieden!! '
dingungen bekannt gegeben würde
' ' Billige Automobile.
Washington. 3. April. T-
Kriegs-Dcpartement gab heute l.
konnt, daß es seine überschüssig.
Motor.Gefährt verkaufen wird. D
Departement wird in erster Re.
die Offerten anderer Dcparten-.!.-berücksichtigen,
dann diejenigen t
Fabrikanten, um den Markt so )
nig als möglich zu stören, und i
dann noch verbleibenden 5!est c. ,
öffentlichen Versteigeuingen zu ! ,
kaufen .
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgege:id
fiir Nebraska Teilweise teim-.
beute abend und Freitag, ö.':.'
Wechsel in Tcinperaiur.
Für Iowa Meist bv,"l5t
abend und ZZrcitaz. LttosS
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