Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 19, 1919, Image 1

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PERMIT (Na. 64). AUIUORIZED BY TE3
ACT OP OCTÖBER 5, 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF , OMAHA, KEB2
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Mittwoch, den 19. März 1919.
'4 Seiten.-Nr. 317.
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Baherns Landtllgs-
Gcbiiudc scharf llclvacht
Abgeordnete und Berichterstatter auf Waffen un-
tersucht; die ZZheinlandfrage eine solche von
weittragender Bedeutung
Bernstorff Über die Nahrungsmittelbedingungen
Aascl, 19. März Wie gestern
bereits kurz ' gemeldet, winde dellterzcichnet werden sollte, cr zU Aol
bisherige bayerische Kulwsmiiüstcr
Hoffinann, Sozmust, als Nachfol
ger des ermordeten Ministerpräsi1
d eisten Eisner zum Premierminister
rrwahlt. Alle Zugange zum Land'
tagSgcbälive waren scharf bewacht!
aus dem Dache wvren Maschinengc
wehre postiert. Milizen und Poli.
f,d waren im ganzen Hause verteilt.
Abgeordnete und Berichterstatter
von Zeitungen wurden auf Waffen
ntersucht,' ehe es ihnen gestattet
wurde, bas Gebäude zu 'betreten.
Eine heikle Frage.
' Berlin, 10. März. Eine ent.
scheidende Probefrage für die deut
fchcn Delegaten der Friedenskonfe
renz dürfte die Verfügung über das
westlich Ufer des Rheins werden.
5hKe es hciszt, werden die deutschen
Delegaten ermächtigt, die Werhand
langen abzubrechen, wenn ihnen
diese Frage aufgedrängt wird; und
wie es ferner heißt, wird in diesem
Falle das deutsche Kabinett die De
legaten unterstützen, und, falls die
deutsche Nationalbersanimluug eine
nndere Haltung, annimmt, abdan
ken.
Geld für Nahrungsmittel.
' Brüssel, 19. März. In Ueber
rinstimntung mit dein in Brüssel
nnangierten Uebereinkommen wird
Teutschland 450,000,000 Franken in
lgold in der Brüssel Nationalbank
dchonickm; davon find 175,000,000
Franken binnen vier Tagen und der
Heft innerhalb zehn Tagen zu hin
ierlegen. Diese Summen werden
Rum Ankauf von Nahrungsmitteln
ticrwendet. England wird von
Teiltschland 80.00 Tonnen Pott
sche erhalten. Der hierfür zu bezah.
lende Betrag wird für Lieferung
Hon Lebensrnitteln in Anrechnung
gebracht werden. Die britische Re
gierung hat beschlossen, gleich nach
Auslieferung deutscher Handels
schiffe an dis Alliierten nachstehende
Quantitäten Lebensmittel 'nach
Deutschland zu senden: Speck, 30,.
000 Tonnen; kondensierte Milch,
10,000 Tonnen: Oelfrüchte, 20,000
Tonnen; Margarine, 2000 Tonnen?
Äratenfctt 2000 Tonnen; Reis, 85,.
000 Tonnen; Bohnen, 50,000 Ton
iien; Hafergrütze, 15,000 Tonnen;
geschrotete Gerste oder Roggenmchl,
10,000 Tonnen. Zusammen 174,.
000 Tonnen. Die französische Regie
rang ist bereit, Rohmaterialien zu
schicke, aus welchem 15.000 Ton
z,en Palmöl hergestellt wirdcn sön
nen, und 'die Ver. Staaten werden
10,000 Tonnen Feldfrüchts und
Mehl an Teutschland liefern.
Vnnstorffs Aeußerungen.
Berlin 19. März. Daß wir
die Bedingungen für Nahrungsmittel
in Brüssel unterzeichnet haben, be
deutet nicht, daß wir die Friedens
Bedingungen notwendigerweise un
terzeichnen müssen," sagte Gras Jo.
hann Heinrich von Bernstorff, der
frühere deutsche Sesandte in den Ver.
Staaten. Es ist noch zu früh,"
fuhr er fort, um zu wissen, ob die
Uiitcrzeichnung der Bedingungen für
die Nahrungsmittel irgend einen
Einfluß auf den Wunsch in hohen
Kreisen haben wird, die Fricdensbe
dingungen zu unterzeichnen und eine
passive Haltung im Widerstände g?
gen die Alliierten anzunehmen,
Nach anscheinend eingegebenen
Artikeln in den Morgenzeitungen .zu
urteilen, werden die deutschen Te
legaten wahrscheinlich nicht unterzeich
nen. Ich verstehe, dak die Delegaten
die Macht haben werden, die Unter
zeichnung des FricdenSvertrageS zu
verweigern und daß sie sich nicht erst
an ihre Regierung wenden müssen,
aber möglicherweise müssen sie erst
daS Kabinett um Rat ersuchen, wel
ches wiederum mit den Parteiführern
in der National Versammlung .sich
beraten wird. Präsident' Ebert hat
gesagt, daß er eine Möglichkeit da
für sche. daß die deutschen Delegaten
nickt die FriedenZ'Vedingungon un
terzeichnen werden, aber daß er selbst
nicht glaube, das; die Acdingnngen so
sl'cr sein wurden, da ste die Unter
icuimum Teutfchlands verhindern
würden. Abee jagte, Lß..wei5
der Friede nicht von Deutschland un
schewiZmus in Teutschland und zu ei
ner Bewegung unter den intcllcltuelr
lcn Deutschen führen würde, sich den
russischen Aolschcwiki anzuschlieszcn
Präs. Ebert stellte in Abrede, dak er
etwas über die Massenhinrichtungen
der verhafteten Spartake? wisse 'und
fügte hmzu, daß er Befehl erteilt
habe, daß keine Hinrichtungen mehr
stattftnden sollten.
Arthur Müllen behält
dem. Fnhrerrolle
Washington. 19. März. Der
Vorsitzende des demokratischen ?!a
twnalromnees, Homer S. Cum
mings, bat das neue demokratische
Nationalkomäee durch Hinzufügung
von sieben weiteren Mrtgliedem er
gänzt, sodass dasselbe nunmehr aus
16 Mitgliedern besteht. Die Namen
derselben sind: John T. Barnctt, Co;
lorado : Charles Boeschcnstein, Illi.
nois; Dr. John W. Cougblin. Mas.
sachusctts; Isadore A. Dockweiler.
California;, Robert Ewing, Louisia
na; Cartcr Glaß, Virginia; Clark
Howell, Georgia; Repräsentant Cor
dell Hull, Tennefsce; Senator A. A,
Jenes, New Mexico ;' ?Zrcderick B,
Lynch, Minnesota; Norman C. Mack,
New Nork; W. W. Marsh, Iowa;
E. H. Moore, Ohio; A. F. Müllen,
NebraLka? A. .Mitchell Palmer.
Pennsylvania. und früherer' Ccna
tor Willard Saulsbury, Delaware.
Aebraskaer landen
in Newpsrt ZZews
Netoport News. Ba., 19. März.
Gestern abend landeten yler von
Frankreich 3009 Truppen von dem
Transport Arcadia und den beiden
Schlacktsanffen Lousiania und So.
Carolina. Unter ihnen befanden sich
7 von Omaha und 16 aus dem
Staate Nebraska. nämlich:
,Auf der Arcadia:, Paul W. Ker.
le, Pawnee City, Fred Iancy, ?)ort
Auf der Louisiana: Harry 'Mont
gomcry, VlaDone Hotel. Omaha,
Floyd'Pctty, 21U Locust Str..
Omaha, Sergeant ,John Adams,
2416 Vcown Str. Omaha. Royal
Gray. Lodge Pole, Jra Zl!. Fger.
Odell, Claude Varker, Pawnee Ci
ty, Harry Moorsord, Broken Vow.
Auf der South Carolina :Lieute.
nant Paul E. Wadsworth, 1922
Vinncy Str. Oniaha.'
Auf der Juniata: James Hollan
der, 2755 Arbor Str. Omaha, Cor
poral Joseph 'Walter, West Point,
Terrcn Welch. 1314 N. 1 Str.
Omaha, Carl C. Vrady. 2156 Cur,
tiö Ave. Omaha, Walter Didock,
Walthill, Bern C. Moore, Bellcvlie.
cloyd George erleidet
schwere Niederlage
London, 19. Mrz. In der Er.
satzwahl in West Leyton ist der von
Premier Lloyd George warm cmpfoh.
lene Torykandidat von einenr unab
hängigen Liberalen mit gewaltig!
Mehrheit . geschlagen worden. Die
Wahl zeigte einen ungeheuren Um
schnmng in der öffentlichen Meinung
seit letztem Dezember, und die uuab.
hängigcn Liberalen versichern, das
Wahlergebnis sei die Handschrift an
der Wand, beweise die Unzufricdech
hcit der Volksmasscn, weil Lloyd
George und sein Koalitionskabinett
die gemachten Wahlversprechen nicht
gehalten haben. In dieser Woche
werden auch die.Kohlengräber ton
England über einen allgemeinen
Ausstand entscheiden.
Wm. Vryan nd Gattin wieder
gesund.
Baltimore, Md., 13. März.
William IenningZ Brvan. der seit
Mhreren Wochen krank in eines
FreundeS Hause darniedcrlag. ist s.
weit hergestellt, daß rc mit seiner
i?nttin in einem Hokcl in Baltimore
zusammen kommen konnte, um sei
nen 59. Geburtstag festlich zu b
gehen, sjrmt Bryan war auch krank
,o i't ertt deine un cianoe gewe-
jen, ihr Kotel verladen.
Offener Brief an. den Kongreß
. der Alliierten in Paris
Bon Gerljart Hauptmann. (Aus dein Berliner Tageblatt.)
" Ist mSglich, dab In den Liindern der
Sntenle dieser schöne Osiene Brief Gerhart
Haiiptmarn mit einem Hindeuten aus die
belgischen Arbeiter und aus die ffrauen und
Miidchen Nordfrankreichs, die gleichsalli don
ihren HeimsMllen weh z,i aujnenüligler Arbeit
geführt wurden, beantworlet werden wird. Den
Zwang, der dort ausgeübt wurde, verurteilen
mir, und wir wllnlchen alle Bergeden gegen
die Cnhungen des Völkcrrechic von einem ein
wandfreien Gerichtshof abgeurteilt zu sehe,
der wer die Ahndung dir Rechtswidrigkeil int
eigenen Lande fordert, darf sich entschieden gc
gen Bewalttaken erheben, die man drausien an
droht und dielleicht auch plant. Und Gerhart
Hauvtmann hat denjenigen, die etwa von lenen
deutschen Kriegsmnbnalunen sprechen sollte, hn
voraus geantwortet, indem er betont, dah der
(eist der Gewall, der durch dieGriegsjahr
iobie. nicht den Frieden iitslelle und be
stecken darf.
Die Ncdaktion deS B, T,
Durch die Zeitungen gehen Nach,
richten über eine Wiedereinführung
der Sklaverei. Es wird gesagt, einer
.der kriegführenden Staaten sei emV
schlössen, nach Unterzeichnung des
Friedensdokunientes und Begrün,
dung des Völkerbundes, etwa acht
malhunderttausend 5l!ricgsgefangene
zurückzubehalten und Sklavendienste
verrichten zu lassen. Der neue Skla
venhalterstaat soll 'Frankreich seine
Sklaven sollen nicht Neger, sondern
Kinder eines anderen europäischen
Landes, nicine Landslcute, sein.
Ich bitte den hohen Kongresz, der
die heilige Aufgabe hat. dn aus tau
send Wunden blutenden Nationen
den Frieden vorzubereiten, nicht an
nehmen zu wollen, dasz ich solchen
Gerüchten insoweit Glauben schenkte,
lim eine Anklage auf sie zu gründen.
Tä indessen dieser beispiellose Krieg
über die Erde gegangen ist und viele
ethische Werte durch ihn fraglich
worden sind, bin ich nicht mehr in
der Lage, selbst absurde Gerüchte, mit
gleicher Sicherheit wie vor dem
5iriege, als unwahr beiseite zu
schieben. "
Ich glaube nicht an eine Erneue
rüng der Sklaverei in Europa; meine
Erwägungen rechnen jedoch wit dieser
Möglichkeit, und, wie ich offen be
kenne, wollen ihr vorbeugen.
- Es wäre denkhar, das; , man den
Wiederaufbau französischer Städte
durch deutsche Sklaven in Erwägung
zöge. Aber man würde' doch nicht
umhin können, die Frage leiden,
schaitslos von allen Seiten zu be
trachten und ihre allgenieinen Fol
gen zu berücksichtigen. Und so denke
ich. müßte sich im entscheidenden
Augenblick die Einsicht der Unaus
ftihrbarkeit " des Gedankens Bahn
brechen.
' Im Jahre 1816 hat der Bei von
Tunis die Sklaverei in seinem Lande
aufgehoben. In England wirkten
schon seit 1788 William Wilberforce.
Pitt und andere Staatsmänner gegen
die Sklaverei.. 1807 wurde dann der
Aoolinoiact os stavcry :m Parla.
ment durchgcbracht. 1816 fanden Ver.
Handlungen m London statt, durch
die der französische Sklavenhandel
aufgehoben wurde. Am 1. Januar
1863 erfolgte in den Vereinigten
Staaten die , Emanzipanonsprokla
mation für alle Sklaven und ihre
Nachkommen, Sie wurde am 31.
Januar 1861 durch Kongrebbeschluß
bestätigt. In Brasilien erschien 1871
das Sklaveneiunnzipationsgcsetz. In
der Türkei wurde am 23. Dezember
1876 die Sklaverei für das ganze
osmanrsche Reich rechtlich beseitigt.
Dasselbe geschah auf Madagaskar im
Mre darauf. Das Datum des
kommenden Friedensschlusses ist nicht
bekannt. Behielte Frankreich, unter
Duldung des Kongresses, achtmal,
hunderttausend Christensklavcn. mei
ne deutschen Brüder zurück, tun
zwangsweise schwere Fronarbeit zu
verrichten, so würde diS Datum,
was sich auch sonst damit verknüpfte,
wie kein M'itcs in der neuen Ge.
schichte, sich jenen glorreichen als ri
ncs der schmachvollsten anreihen.
.Ich glaube nicht, das; irgend ein
gleichviel ob gerechter, ob ungerechter
Hasz den Europäer von einiger
Urteilskraft gegen diese Tatsache
blind macken kam?, am allcrwenig.
slen einen Franzosen: dieser.bat ge.
wis; nicht vergessen, das? ein gewisser
Lafavette .im Jahre 1789 bei der
'französischen Nationalversammlung
den Antrag auf Proklamierunq der
allgemeinen Meuschenrechte stellte,
das? dieser Antraa durchging, und
das; der erste Artikel dieser Declara.
tion des droits de I'homme ct du
citoyen" in dem Satz besteht: ,Der'
Mensch wird frei und gleich an Rech,
ten geboren uud bleibt es."
Wenn ich für möglich hielte, das',
die verantwortlichen Vertreter Frank
reichs fähig wären, den vielleicht
ruhmreichsten Augenblick ihrer natio.
nalen Geschichte durch eine fchanüose
Verleugnung seines iiwrmil'.mnt Gc
bnltcs entehrn!, so würde niir jelt
dij vcrMciMe Aufgabe ohtiegen, bei
diesem Artikel 1 zu venocilen um zu
versuchen, versteinte Gewissen ntit
dem erzenen Klang seiner Worte zu
wecken
uy mti)it im im UU-II
t-iitMrt " S4U ' (..nt.
Bedenkt, was ihr selber urbi et
orbi" verkündigt habt:' '.Der Mensch
wird frei und gleich an Rechten gi
boren und bleibt es!
Ja, ich hätte die Pflicht, alle Völker
der Erde, oder wenigstens alle wahr
pasten v)tew)m, zu Zeugen an
Frankreichs Verrat an sich selbst und
an der Freiheit aufzurufen. Und ich
würde auch den zweiten Artikel der
einst niit welterschütternder Wucht
hinausgerufenen Menschcnrcchte ins
Feld führen die man zugleich die
wahrhast aoltüchcn nennen kann
Das Ziel 'oller PolitisckM Gesell-
sckaftcn ist die Erhaltun!? der natür
lichen und unverällfzerlichen Rechte
des Menschen. Tiefe Rechte find die
Freiheit" usw. Man sieht, es ,st wie
der die Freiheit, die an erster Stelle
steht! . Und ich würde fragen müssen,
ob Frankreich wirklich gesonnen ist,
die Welt nun durch ein anderes
Manifest zu überraschen, in dem es
ein republikanisches, freies Ge
meinwcscn! die grausamste Psia
raonenmoral. den Frondienst, die
Sklaverei verkündigt? Und ich würde
weiter fragen, ob es nun seinem Gi
schenk an die Vereinigten Staaten,
der Riesenbildsäule der Freiheit auf
Bedlocs Jslgnd. eine andere folgen
lassen will, und ob es glaubt, daß es
richtig sei, dieser ebenfalls ein Icuch.
tendes Diadem und eine Fackel als
Attribute zu geben?
Man verzeihe einen: schwer jte
kiimcrtcn, einem, dem das schier end
lose Leiden des Kontinents am Her
zen frißt, wenn eine bloße Fiktion
hinreichend ist, so viel Bitterkeit aus.
zulösen. Aber , krümmte sich doch
selbst der Wurm, der getreten wird.
Schon eine ganz gewöhiUiche Billig,
keit wird verstehen, daß den Teilt.
(Fortsetzung auf Seite 4.Z
tyollen Bierbrauen
' wieder anfangen
'New Jork, 13. März. Brauer
in New Jörk erklärten heute, daß
sie sofort wieder beginnen würden,
Vier zu brauen, das aber nicht
mehr als 2 Prozent Alkohol ent
halten würde. Sie behaupten, daß
solches Bier nicht bermischend ist,
und daß das Brauen solchen Bieres
nicht unter die ' Maßregel komme,
die der, Präsident am 1. Dez. 1918
erlasse, hatte und die das Brauen
Recht erhalten, die großen Jndu
bot.
Der Entsclfluß, das Brauen leich.
ten Bieres wieder anzufmigen, wur
de von der Handelskammer der La
gerbierbraucr, zu der 42 Firmen in
New Jork und New Jersey gehö
ren, gefaßt, nachdem ihre Rechts
beistäiide, Elihu Root und 38. D.
Guthrie. das Vorhaben gebilligt ha
den. Dieselben Rechtsaiiwälte rie
ten, falls die Regierung gewalt
sam einschreiten sollte, einen Pro.
zcß in equity" zu beginnen, um je
der nachteiligen Einmischung in ihr
Geschäft 'oder der Verhaftung An
gestellter vorzubeugen.
8rau eines Bankiers
von Bombe getötet
Oaklai'.d, Cal.. 1. März. Frau
George Grcenwood wurde gestern
abend durch die Explosion einer
Bombe augenblicklich getötet- Ihr
Mann, ein Bankier in San Iran
cisco, war krank im Bette, als dies
geschah. Ob die Bombe geschleudert,
oder von Frau Greenwood oufge
hoben wurde, ist ungewiße Was man
weiß, ist nur, daß eine Explosion
ftnttfa.iö und daß die Frau tot.
schrecklich verstümmelt, im Watten
gefunden wurde. .Auch der 'Beweg
grukid ist tmklar. freilich batte der
Bankier vor Jahresfrist brieflich eine
f" .-v-..i . n.. ü!rrsu -fcr...
Ijkiiuii.iiiy ui'ii yowj viyuncji, ei
behauptet aber, das sei der einzige
gewesen, und daß weder er noch
seine Frau Feinde hätten.'
U Boot von Franzosen weggenom.
wen.
London. 19. März. Das deut
sche ' Tauchboot U-30, welches bis.
her ini Hafen von Cartagena. Spa
nien interniert war, sowie ein an.
dcres im Hafen von Ferrol inter
uiertes deutsches Tauchboot, find
ren swnzüsikckkn Schleppern weg
WoWiuy worden.
Von den Arbeiten
. . der Legislatur
Die Howell Nebraska Power Co.
Kompromiß'Bill im HauS
endgültig angenommen. .
Lincoln, 19. März. Das Haus
hat gestern Senate File 131 und
129 angenommen, die Vorlagen, auf
die sich Herr N. B. Howell und die
Vertreter der Nebraska Power Co.
geeinigt haben, und welche der
Stadt Omaha das Recht erteilen,'
uiitcr gewissen Umständen städtische
Gas. und elektrische Werke zu be.
treiben. '
Der Senat 'hat die Zigaretten
Vorlage mit 17 gegen 11 Stimmen
angenommen. Die. Vorlage legali
siert den Verkauf von Zigaretten an
Männer, die das , 21. Jahr erreicht
haben. Die Händler in Zigaretten
werden lizenziert und haben Whole
saler $100 das Iah? Steuer zu
zahlen; Kleinhändler , müssen wie
folgt zahlen: in Omaha $25 das
Jahr? in Lincoln $15 und in klei
nen Städten $10. , '
Der Senat hatte sich Dienstag mit
der Code Bill des Goiivcrncurs be
faßt und eine Anzahl Amendements
zu derselben angenommen, als Se
nator Hoagland Einspruch gegen die
weitere Berawiig der Vorlage er
hob. und forderte, daß die einzelnen
Komitees die Vorlage prüfen sollten,
bevor sie weiter verhandelt werde.
Er fand damit aber wenig Anklang,
Die Vorlage zur Schaffung ei
ner Handelskommission, bestehend
aus dem Gouverneur, dem General
staatsawvalt und einem Sekretär
wurde ün Senat zur dritten Lesung
beordert. Die Kommission soll das
Recht erhalten, die großen Jndui
strien des Staates zu untersuchen.'
Ueber 62,000 Brennereien
gibts in Deutschland!
Berlin IS. März. Nach den
neuesten Feststellungen gibt es in
Deutschland 26.887 Brennereien, die
3,752,379 HMoliter Schnaps liefern
Die größte Brennerei ergab 15,609
Hektoliter, zwei je 12,000 bis 13,
000 Hektoliter. 2 weitere je 9000
bis 10,000 Hektoliter. Etwa 800
bis 1000 Hektoliter wurden von
573 Brennereien erzeugt, 1000 bis
1200 wurden von 418 und 1200
bis 1400 Hektoliter von 282 Bren.
nereicn. Von diesen großen Bren
nereien waren 1610 landwirtschaft.
liehe Brenner.'en mit einer Erzen
gung von -fast 2 Millionen Hektoli.
ter. Dazu kamen 90 gewerbliche
Brennereien mit 250.000 Hektoliter
Erzeugung, ferner 3 Obstbrennerei,
en mit, 3900 Hektoliter. Von den
kleinen Brennereien sind rund 12,
000 landwirtschaftliche und 627 ge
werbliche. Es gibt 47,338 Brenne
. f 1 f v t 'i
reicn, die jährlich nur V2 Hektoliters
Tt
tnfnmt
Alliierte werden
Rhein kontrollieren
Paris. 19. März. Die Schiff,
fahrt auf dem Rhein soll in Zukunft
von einer Kominissjon der Alliier,
ten 'kontrolliert Nrden, wie heute
entschieden wurde. Diese Kommission
wird an Stelle der deritsch.holländi
schen Kommission treten, die vor
dem Kriege die Kontrolle ausübte.
General Crowder
fliegt nach Nuba
' Habana, 19.
März. General.
General.Auditeur
mazor rowoer.
der ainerikanischen Armee, war von
der kubanischen Regierung eingela
deii worden, die Wahlgesetze zu re
vidieren. Er kam gestern hier auf
einem Luftschiffe von KeN West an
und begab sich an Bord des arntp
ka nischen Kreuzers Cincinnati.
Uriegsverluste .
100 Jahre fühlbar
Sau Francisco, 19. März.
Kricgssckretär Baker schätzte in einer
wer gehaltenen Rede die ttriegsver.
luste auf 9 Millionen Menschen
und 197 Billionen Tollars, 11 All
lioncn mehr, als das Gesamtbcsitz
t:,m Nordamerikas. Nach seiner Mei
nung wird es 100 Jahre dauern,
ehe der Sachschaden bezahlt ist.
Bundesarbclts'Bürg gk-schlosskn.
North Platte. Neb., 19. März.
Tas Bulidcsarbeitbbüro in hiesiaer
Stadt erhielt Or?er von Washing
ton, seine Tätigkeit einzustellen und
das Büro zu schließen. Die hiesige
Osfice war unter der Kontrolle Von
A. F.cllcr,
Tcrritor!lll-
vom Uriegsrate jetzt erörtert; Dentschland sott
zahlen, was es in verhältnismäßig kurzer
Zeit zahlen kann .
polen verlangen Vanzig und das weichseltal
Paris. 19. März. Man ttwar
tete. daß der Oberste Kricgsrat for
mell heute .das gestern versuchsweise
getroffene Abkommen über territoria
le und finanzielle Fragen, des Vor
fricdensvertragcs ratifizicrml würde.
An der gestrigen Konferenz nah
men teil: Präsident Wilson, Pro
mier Lloyd George und Premier
Cleinenceau. Italien und Japan
waren nicht vertreten, da die zu ver.
handelnden Fragen ihre Interessen
nicht berührten. Die Konferenz dau
erte von 3 1llr bis 6:30 und wurde
als zufriedenstellend" bezeichnet.
Der Plan, niit formellen Konferen
zen der Leiter und solchen des Ober,
sten Kriegsrates abzuwechseln, wie
Sonntag beschlossen wurde, ist eine
Maßregel, die Verhandlungen zu be
schleunigen. Als der Rat sich am
Montage auf heute vertagte, galt
es für ansgeinacht, daß Fragen, die
hauptsachlich die Ver. Staaten, Groß
b Frage über die östliche und we
liche Grenze Deutschlands hieß
daß sie gründlich durchgesprochen.
worden sei.
Die Hauptmöchte, hieß es heute,
fiiid sich so gut wie einig über das
Prinzip der Behandlung von Fragen
der Finanz, nämlich, daß die Kriegs
entschä'digungen basieren müssen auf
dem Befunde von Sachverständigen
über was Deutschland in Verhältnis
mäßig kurzer Zeit zahlen kann. Da
die RcgiMmgsleiter sich über die
ses Prinzip geeinigt haben, sollte es
möglich sein, binnen wenig: Tagen
die Gesamtsumme festzusetzen.
In der Zwischenzeit geht die Ar
beit an der Liga Konstitution rüstig
fort. Alle Neutralen wurdeu ge
stern aufgefordert, für eine Extra
sitzung des Liga Unterkomitees, die
morgen stattfinden wird, ihre Emp
fehlungen für Aenderungen und ihre
Amendements bereit zu halten.
Die Teutschen und die Pole.
Paris. 19. März. D Bericht
!der Kommission für die polnischen
Grenzen, der gegenwärtig vou dem
Obersten Kricgsrat beraten wird,
gibt Deutschland eine Landverbin
dung über den den Polen zugespro
chencn Zugang zur Ostsee, der Ost
njuwi -UHUHM n J-WMvw t. ; .-
hrtm rn. Lfii.n k.
i iikHiivii- vvuv HVttMki.wvm uuui.u ur
11. ... . . 1 '
schneidet. In der Provinz Ostpreu
ßen soll zum Schutze der Polen kein
Militär gehalten werden dürfen.
Prof. Jan Jordan Rozwadosk. Mit.
glied des polnischen Nationalkomi,
tccs in Paris, welches den Plan für
ein neues Polen angeregt hat, bcan
sprucht das Weichseltal und Danzig
für Polen, sagend Die Weichsel ist
für Polen, was' der Mississippi für
die Wer. Staaten ist. Sie fließt durch
das Herz der Gegend, wo die Polen
den größeren Teil? der Bevölkerung
bilden. Mit der deutschen Kontrolle
über Danzig und die Küste am balti
schen Meere, würde das Hinterland
des Tales an der Weichsel vom Reste
der Welt abgeschnitten sein und. das
neue Polen, wenn es auch in politi
scher Hinsicht unabhängig sein würde,
würde der industrielle Vasall Deutsch,
lands werden. Deshalb ist es not'
wendig, ganz West-Preußen an Po
len mit dem Lande auf beiden Ufern
der Weichsel zurückzugeben, wodurch
ein abgesonderter Staat Deutschland
aus dem Teile Ost.Preußens geschaf
fen würde, welcher zwischen dem Tale
der Weichsel und Lithauen liegt. Die
se Gegend ist infolge der Unterdrük
kung der ursprünglichen polnischen
Bevölkerung beinahe vollständig
deutsch gvorden. Teutschland wird
natürlich gegen die Herausgabe von
Tanzig an Polen seine Stimn erhe.
den, und geltend machen, daß es jetzt
eine deutsche Stadt sei. Wir geben
zu, daß die Einwohner Kon Tanzig
zum größeren Teile deutsch sind, aber
nur infolge deutscher Vergrößerung.
Tanzig gehörte bis zur. zweiten Tei?
luiig im Jahre 1773 zu Polen.
Als Tanzig der Hafen war, durch
welchen der ganze deutsche Handel
ging, war es dje größte und reichste
Stadt am baltischen Meere. Unter
deutscher Herrschast machte es keine
Fortschritte und seine heutige Bevöl
kenma überschreitet nicbt die Zabl
150,009. Unter pclnijchcc Kontrolle
und
Mllnzftllgc!
würde eZ innerhalb einer Zeit von 50
Jahren auf eine Million Einwohner
anwachsen. Die vier preußischen Pro.
vinzen. von welchen Teile für ein
neues Polen losgetrennt werden müs
sen, sind:
1. West.Preußen, welches Tan.
zig und die polnische Küste an dem
baltischen Meere enthält.
2. ' Ost.Preußen, von welchem
ein Streifen in ' der Nähe von Li
thauen diesem Lande einverleibt wen
den sollte, wodurch ein abgesonderter
deutscher Staat mit Königsberg als
Hauptstadt übrig bleiben würde.
3. Posen, welches beinahe voll
ständig polnisch ist. '
4. Schlesien, worin alle die Ge.
genden bei Oppeln oder in Oberschle
sien trotz der unterdrückenden Maß
nahinen Deutschlands, den polnischen
Nationalismus auszurotten, mir
überwiegeiider : Bevölkerung, polnisch
geblieben sind.
umJ:dl:Jta
,5.' 2
IUUl lUIKUtU Hl njtt.ULUV lll WL
Nähe der historischen Szene der Er-
richtung des deutschen Kaiserreiches
untergebracht werden. Es - herrschte
heute hier die Anficht vor, daß die
deutschen Delegaten mit Vollmacht
kommen würden, den Vertrag zu im.
terzeichnen, ohne denselben an die ,
Versammlung zu Weimar zu meldeiu
Man nimnit an, daß sie ersuchen wer
den. über einige Dinge zu verhau,
deln, daß sie aber schließlich die Be.
stimmungen der Alliierten unterzeich,
nen werden, obgleich sie viellcitch eini
ge annehmbare Vorschläge für Amen
deinents machen mögen. Man erwar
tet, daß sie viel Zeit auf die Durch
gehung der Einzelheüen verwenden
werden.
Die gemieteten
deutfchen Schiffe
Paris. 19. März. Der Han,
del, welcher gerade mit Deutschland
abgeschlossen wurde, und welcher vor
allem von den Herren Hoover Und
Lamont zustande gebracht wurde,
wird als der wichtigste bezeichnet,
seitdem der Waffenstillstand unter.
zeichnet wurde. Dies ist ein reineS
Geschäft, einfach und ohne Gefühl.
Die Verhandlung erhielt keine er
regenden Momente, fagte Herr Hoo
ver, Führer der amerikanischen De,
legation, mit Ausnahme der Tat
fache, daß die deutschen Kommissäre
zufällig die Todesfälle unter den
kleinen Kindern in den letzten Mo
naten erwähnten und baten." daß kon
densierte Milch unter den erstm Sen
dunzen enthalten sein sollte.
In kurzer Zeit werden die eben
gemieteten deutschen Schiffs 85,009
amerikanische Soldaten auf jeder
Fahrt zurück nach den Vcr. Staate,:
bringen. Dies ist einö der Ergeb
nisse der Verständigung, welche in
Brüssel mit Deutschland erzielt wur
den. .
Frankreich kann TockS
und Eisenbahnen habe!
Paris. 19. März. TockS, Ci
senbahncn, Warenhäuser, Hospitäler ;
und Barracken, die von den Ameri
lamm gbaut wurden und einen
Wert von $165,009,000 haben, wer
den für ein Billiges an Frankreich
verkauft von der Amerikanischen L
gindationS Kommission. Keine die
ser Bauten können leicht aufgenom
men und entfernt werden, sa bleib!
der Kommission nichts weiter übrig,
als dieselben an Frankreich zn der
kaufen.
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Wetterbericht,
Für Omaha und Umgebung, Ne
brusia uns Iowa: cysn yeuiz
abend und Donnerstag, zunehmen
de Bewölkung und faltet mit wahr
scheinlichem Regen.
Klassifizierte klnzge In Ut I
Triböne bringen. 24? IV.k'ltL