Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 15, 1919, Page 7, Image 7

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    s
eeiib 7-Täglichü Omaha Tribüne -Saittstaa. den 'IS. März '1919.
Cestfall lm Staats
'ProhibitZonsgesetz TüZ Distriktscricht wird dieser
Taie ciitschciden, ob WhiSkry
Schleichhändler Ivegen , ungesetzlichen
ÄesilzeZ ud ugesehlick,er Traiiöpor,
tation von Cpirituosen gerichtlich
I'elangt werden kümieiu oder nicht.
Diese Frag? wurde Freitag vor
Pylizeirichter ffoster in dein Falle
rtcgcn John Tailez. deö ungesebli.
chrn Besitzes von NWljisfct) äuge
klagt, allfgeworfcn. Ter Anwalt dcZ
Angeklagten behauptete, das; das
Staats . Prohibitionsgesetz keinen
derartigen PassnS enthalt, sondern
mir von , ungesetzlichem Besitz einer
slatthaften Oliantitttt berauschender
Mcfrüiife" rede. Nach Ansicht des
Verteidigers kZnne nur eine unstatt.
bastc Quantität Whiskey in Frage
kommen, auf welche hin sein Klient
prozessiert werden kann.
pcutschland erhält
monatlich 57. ,
Tonnen Nährmittel
Brüssel, tci, Marz,Tie Kom
zniisioil der Alliierten hat beschlossen,
iaft Deutschland bis zur nächsten
Ernte 370,00(1 Tonnen Nahrungs.
znittcl erhalten soll.
u. Uavallerie
beobachtet villisten
El Pa o, Ter., 15. März. Ame
rikanische Kavallerie hat auf die 25 il
ItifTm, die unweit der Grenzstadt
Hachita. N. M., Vuck Spencer, S3orr
wann von einer aincrikanischen Ranch
fortgeschleppt hatten und $5000 Lö
segcld verlangen, ein scharfes Auge.
Bereits zweinial vorher ist Spencer
von merikani chcn Banditen wegge
schleppt, aper gegen Hinterlegung von
Löscgcldfrci gelassen worden. Die
Kavalleri achtet auch darauf, das;
den Villistcir'niclit durch Schmuggler
mii.h;.i ,,..r,f,;(,t;s
.LUIIU1UII Jlll!UljU IUHU,
$2,000,000,000
Steuern erwarte
. . ,
Washington, 15. März. Schatz
anitsbeau'te crwarteii! das; ctiua 2
Billionen Dollar Heute abend in den
Händen der Einkoinmensteuex.Ein
nclnner fein werden.
Tollte nur ein Viertel der Steuer
einbczahlt sein, so wurde, das $1,
00,000,000 betrage, aber nach
eingelaufenen Berichten bezahlen
viele Leute den' vollen Betrag statt
des erforderlichen Viertels.
Die' Regierung kann leider das
Geld nicht bebakten: mehr als $800,.
000,000 in SchatzaiMschuldschcinen
müssen davon bezahlt werden.
Sozialisierung in
Bayern angestrebt
Basel, 15. März, Ter bayerische
Landtag wird nächsten Montag zu
farnmentreteis: ein neuer Minister
Präsident wird von demselben er
wählt werden- Der bayerische Zen
tralrat hat. eine Erklärung erlassen,
laut welcher alle Jndnstricn Bay
' erns sozialisiert werden sollen. Da
die sächsische Negierung bereits einen
derartigen, Plan gefasst hat, so wird
Bayern em ttoiniteo Sachvcritandi
er nach Planen schicken, um mit
Vertretern Sachsens zn beraten.
Bezahlte $3,000,000
als Teil oer Steuer
Chicago, 15. März. Ein Steuer.
gahler hinterlegte heute-die Summe
ton $5,000,000 als erste Anzahlung
der von ihm erhobenen Emtornrneiv
sieucr. Der ftorne des Sicuerzah,
TprB huivhfl nirisit Ticfnmit nrnrsirn
V III l OtVtll
Nlack sagt, wilson
wieder Uandtöat
Nichinond. Va., 13. März. Wie
der Hier gegenwärtig auf Besuch wci
lende demokratische Komiteeman Nor
man . E. Mars, Buifalo. fant. wird
Woodrow Ädllson Wieder zum Prasr
dcntschaftskandidaten aufgcsllt wer
öcn. Nach Macks Ansicht werden die
Nepubllkaner entweder PersHmg,
Harding oder Wood als Kandidaten
uf stell cm. ,
Jugeudlicher Vinbrechrr.
O. Woodstock, der in der Nähe von
öibson auf allgemeine Verdachts
gründg hin verhaftet wurde, ge
stand dem Chef der Geheimpolizei,
a$st zusammen' mit einem Spicfz.
gesellen zwei Einbrüche verübt hat.
Weist sei Bürgerrecht nach.
Der Polizist Vaclav Boboril. der
über 18 Jahre im Ti.iist gewesen
war, aber entlassen wurde, weil er
angcbliÄ) Nichtbürger der Ber.
Staaten ist, hat nachgttvicsen. da
er durch die Naturalisierung seine!
VatcrZ im Jahre 1875 dennoch
Bürger deö LaudcS ist. Er trägt
beute wieder den Polieilttultcl und
Stern.
15. Jahresbericht bes
St. Joseph yospitals
Der 1?. Jahresbericht deS Ct.
Joseph Hospitals ist eben erschienen,
dem wir das Folgeiide entnehmen:
DaZ- Krankenhaus ist daS direkte
Resultat cineS Vermächtnisses von
$50,000 deö Frau John A. Crcigh.
tou. die a,n 80. September 18
verstarb. Tiefer Fonds wurde von
ihrem Gatten, dem Grafen John A
Ercighton, bedeutend vermehrt. TaS
Gebäude niit allem Zubehör wird
huite auf $750,000 abgcschähk. .
m liegt an der 10. und Easteb
hr Straße, ist 4 Stockwerke hoch,
aus gepressten Vackiteinen erbaut,
hat 10 Acker Garten mit Bluien
beetcn und Zemciitpfadcn. ist genn
gcnd weit von: Geschäftstcile der
Stadt, und dadurch von Staub und
Geräusch entfernt und hat dadurch
die beste Lage für ein So vital-
Es enthält 250 Krankenbetten,
deren Zahl auf 400, wenn es nötig
wird, erhöbt werden kann, 2 weite
Treppen, 2 elektrische Fahrstühle.
Bade und Toilettenränme, - dumb
waiters", die Speisen aus der Kü
che in die oberen Stockwerke zn
bringen. G Opcrationlrämne mit
allem Ziibehör. ein Laboratorium
u. f. it Tas Gebäude ist fcucrzichcr
und hat daZ beste Hcizungs.. und
Bentilationssystein.
t Patienten werden von 8 Ujr früh
bis 6 Uhr abends angenommen,
können aber, tvo es sich um einen
Unfall- handelt, jederzeit, tagsüber
oder nacht-z gebracht werden. Allge,
meine, private Abteilungen (Wards)
kosten $7.00 bis $15.00 wöchent
lich: private limuner 18.00 bis
$35.00 wöchentlich, je nach der La
gesund Ausstattung. Privatpfleger
innen können ans Verlangen ge
stellt werden. ' ,
Patienten jedes religiösen Ve
kenntnisscs werden ufgcnommen,
des Patienten Nationalität oder
Glaube hat nichts mit der Aufimh
nie zu tun. Der Hanskaplan ist für
die katholischen Patienten. Das
Hospital steht unter der direkten
Kontrolle der Schwestern voin Hei
ligcn Franziskus und ist mit dein
Ercighton College of Mcdicine eng
verbunden.
Im verflossenen Jahre konnte das
St. Joseph 5trankenhaus trotz dcZ
Krieges, zit dem ein Teil der Aerzte
cingczogeir worden war, über 1000
Patienten mehr als im Vorjahre
beherbergen. -
Tie Anzahl der Flu".Paticiüen
betrug Ü57. von denen 50 Prozent
nichts für ihren Aufenthalt zahlten.
Ter ' Bedarf an Betten für solche
Kranke wuchs so, dab die Schwestern
zuletzt einen ganzen Flur in allen
3 Flügeln des Gebäudes für fie ein
räumen uu.d absperren mußten. Auf
diese Weise konntm stets 100 Kran,
ke zu gleicher Zeit Zuflucht finden
Diese Bereitwilligkeit der Schwestern
ufid der Aerzte wird von einem
dankbaren ' Publikum niemals vei
gössen Ivcrden.
Zwei weitere Zimmer 'wurden im
letzten Jahre ' gestiftet, eins von !
Herrn P. Witaschek von Omaha zum
Gedenken an seinen Bruder Albert.
und eins von Herrn und Frau Nay
Townseud von Chappell, Ncbr.
Liste der Patienten'.
Im Hause am 1. Jan. 1018.. 161
Neu bis 1., Jan. 1919 5219
Zusammen ,5383
Freie Patienten .'. 1,297
Tage für freie Behandlung. .22,597
Nationalitäten 3si
Katholiken .2,455
Nichtkatholiken .....2,928
Arier in St. Josephs Hospital.
Das Fest des heiligen Joseph Aiird
nächsten MUtooch im St. Josephs
Hospital feierlich begangen lvcrden.
Morgens 10 Mr wird Vater B.
Sinne, assistiert von Vater E. Flan
nigan als Diakon, Vater 'J. Halli
na als Subdiakon und Vater I.
Ttonson als Zereinonienmcistcr das
Hochamt singen. Vater F. H. Mc
Menamy wird die Predigt halten.
Man hofft, dak Erzbischof- Harty
voin Osten rechtzeitig zurückkehren
wird, uiil bei der Feier präsidieren
zn können. Er wird dabei von
Vcry Rcv. Jauies Ahcriie als csii
stiercndou: Priester und Vater C.
Mugan und Vater I. F. McCarihy
als Ehren.Tiakonen unterstützt wer.
den.
$100,-fn? Fra James Ford.
Frau James Ford, 5222 südl.
21. Straße, wurde vom Polizeilich,
ter ngen ungesetzlichen Verkaufs
von Schnaps zu einer Geldstrafe
von $100 verurteilt.
Ein gewisser Vigor war w'gen
Trunkenheit arretiert worden.. Man
fand Schnaps in seinem Besitze, und
ans Befragen gab er an, daß er ihn
von Frau James Ford gekauft habe.
Er wurde zu ihr, zurückgeschickt, mehr
zu kanfm, nid oll er ihn erhalten,
erfolgte Frail Jaules Verhaftung.
1,419,380' Man ansgc mustert. .
Washington. 15." März. Gene
ralstabt'chcf March gab heute die Er
klärn ng. das; ' tii jetzt 1.119,38
Mann in der amerikanischen Armer
cnig,nus!ert worden find.
prenszischer .
Lanötag erössnet
'Berlin. 13. März. (Von Frank .
Taylor, Korrespondent der United
Pres;.) Heute nachmittag fand
die crste Sitzung deö preussischen
Landtages seit dem Bestehen der
dentschcn Republik statt. Jedes Mit,
glied und jeder Zuhörer wurde vor
dem Betreten des LandtagSgebändeö
auf verborgene Waffen untersucht.
Mittel gegeil die Scrkrankhcit.
i .
Xct Dampfer von Dover nach
Calais war von Reisenden übcrsüllt.
Die See ging hoch. Die Damen
befanden sich in der Kajüte in Er
Wartung der üblichen Zufälle, die
Herren rauchten auf dem Verdeck, so
lange dies eben mogücy war.
I,ch wurde eine elegante dran in
dcit besten Jahren heraufgcleitct,
die fo schnell von dem bekannten
Leid befallen worden, das; man be
dacht war, sie an die frische Lust zu
Abringen. Von einer Gruppe nieyre
rcr Herren loste pdf ein altlicher
Mann los, trat ans die Patientin zu
und sagte: Seekrankheit? Meine
Spezialität!" Tann zog er eine
Bonbonniere aus der Tasche und
reichte der stöhnenden Frau eine Pa
stille. Die e schluckte daS Ding hiu
unter, schlug die Augen ans, lieft
sich von dem Steward ein Beefsteak
und cm Glas Porter als Herzens
stärkung bringen und erklärte' sich
völlig hergestellt.
Alle Passagiere drangen in den
Heilkünstler, er möge ihnen von der
Wundcrarznei verkaufen. Doch die
ser erklärte. Madame das letzte StüZ
des Vorrats gegeben -zu haben.
, Beim Landen, o ja, die Schachtel
mit zehn Stück 12 Francs. Gesagt,
getan, und als die Reise zn Ende
war, hatte der Arzt mehr als G00
Schachteln mit Pillen verkauft. AI
lein die Medizin blieb bei allen Käu
fern völlig wirkungslos, und die
chemische Analyse besagte, dieselbe
bestehe aus Zucker, mit etwas Soda
gemengt und sei völlig harmlos.
- DaS Erstaunen über die Wir
kung, welche sie dönnoch bei' der el
ncn Dame on Bord gehabt hatte,
. . I- r- t Y' - i a ' .
ivayrie 10 lange, ois einer oer viev
senden zufällig den Arzt und dig ge
heilte Seekranke in Paris Arm in
Arm promenieren sah. Er hielt das
Paar fest, und der Gauner sagte
frech: Mein Gott, die Naturen find
nicht gleich, bei meiner Frau hatten
die Pillen gute Wirkung und l,'ci
mir eine noch weit bessere!"
An dern allgemeinen
Landcöstreik, der vor einigen Tagen
in der Schweiz ausgebrochcn - war,
habeil, sich uch die Schauspieler des
Züricher Stadttheaters beteiligt. Da
sie aber, wie die Mehrzahl der
freien Berufe, nicht organisiert sind,
so , mußten fie sich, um ihre Förde
rungen vertreten zn können, an e
iieil der bestehenden Arbeiterverbän
de anschljcszen. Nach rcislichcr
llebcrlcgnng haben sie sich bei dein
Verband der Holzarbeiter einschrci
ben lassen. Warum sie sicls gerade
den Holzarbeitern anschlössen, dar
über zerbricht sich heute die ganze
Schweiz denKopf: Vielleicht, weil
sie auf einer Bühne arbeiten, und
weil die Bühne aus Holz besteht?
Ter Streik hat dem Züricher Stadt
theater, dessen finanzielle Lgehiuv
hin nicht glänzend ist, sehr gcscha
det. Die Schauspieler aber haben
jetzt eingesehen, daß fie auf diesen,
Wege nichts erreichen und werden
dieser Tage ihre Holzarbeit" wie
der aufnehnien.
Folgsam. Eine Mutier gibt
ihrem Söhnlein gute Lehren. Unter
anderem sagt sie ihm, er solle nie aus
morgen verschieben, was er heute tun
könne.
Ei, Mama," ruft der kleine Mann
aus, dann laß uns doch den übrig
gebliebenen Apfelkuchen noch heute
abend essen!"
Die Erinnerung ist daS
unzerreißbare Bilderbuch.
Nurwaswir vergessen haben,
haben wir wirklich verziehen.'
Diz Liebe lebt von Empfin
dungen und stirbt an Gedanken. '
Bet vielen' beginnt das G
wissen dort, wo der Vorteil aufhört
I ed e u t l i ch e r d i r ein Mäd
chen zu verstehen gibt, dah sie dich
liebe sür desto dümmer hält sie
dich.
Liebei st blind drum mer
ken es die Verliebten auch nicht,
wenn die Parlorlanipe so njcdrig
brennt.
Scharfblickende ' Menschen
sehen sich am häufigsten in die Lage
versetzt, ein Auge 'zudrücken zu
müssen.
Die Theorie haben wir gc
wöhnlich für die anderen, während
wir die Praxis sür uns in Anspruch
nehmen.
T i e Frauen leugnen die
A'öiinertreue im allgemeinen, glau
ben ober derselben sofort, sobalo sie
zncn versichert wird.' 1
bO,,o
2
Vor Schnecmnnn
nls Letelttw.
Eine Wintcrgeschichte von Z
t .I. Held. : 5
Z f
"e
Im Park an dem kleinen dunklen
Fischteich bauten mit emsiger eschäk
tigkeit die beiden kleinen blondhaari
gen Knaben des verwitweten Ritter
gutsbesitzers von Schakendorss mit
blaugefrorenen Händen immer neue
herrliche Schneemänner auf . . .
Reben ihnen stand die junge Er
ziehcrln, an der sie mit schwärmeri
scher Liebe hingen, unterstützte sie und
schalt wohl auch, wenn jie hinter
ihrem Rücken von neuem em wolliges,
. weikes Fundament zu einem anderen
Schneemann züsammenfügten. . Be
reits ein halbes Dutzend stand r.äm
lich in Reih und Glied, hielt gravita
tisck und kamvfbereit einen St,n
in die kalte silberne Winterluft und
sah aus runven, erstaunten Augen,
die ihnen mit Dabcrschen Kartoffeln
. eingepflanzt waren, in die verschneite
und überzuckerte Zauberlandschaft,
welche das Schloß und den Gutshof
mit-Hugem uno Weisen verzierte..
Vlötzlicki erklana der Name der ßr.
ziehen. Herr von Schakendorff, der
seit dem Tode der Gattin mit feiner
culier hier zuiammenievte, rief ihn
klingend .... !
Langsam klopfte Marie Hellwig
den Scknee von den Kleidern und
ging dem Rufe nach. Dabei wurde ihr
l il.nx.o ri.njLi l
junges, iiciiiiujcs öejiqi yeig uno rot
und in ihre Augen kam ein Strahlen.
Von der Treppe herab winkte ihr
dereits aufgeregt der- Schloßherr ent
gegen. .
Bitte. Fräulein- Liellwia. aeben
Sie schnell zu meiner Mutter herein
... (ös hat sich etwas unfaßbares er
eignet."
I .... es war wirklich kaum
glaublich . . .
Die wundervollen Verlen. die Ma
rie 5?ellwia nock vor zwei Sinnen
so heiß bewundert hatte, fehlten aus
tyrem tu, . . .
Fassungslos starrte die alte ttrei.
frou aus den himmelblauen Plüsch,
oer lyre zarie graue zarve o vejon
ders schön herausgehoben hatte und
wiederholte unaufkörlick:
Wo. können sie denn nur geblieben
lemk --)... mein lLott ... ich
, bin von Dieben umgeben . . . Was
soll ich jeht nur beginnen?"
Das wukte freilick auck Marie
Hellwig nicht. Sie zitterte und mußte
lcy fegen, wnst Ware sie yllflosLM
gesunken. ; '
Ihre erblaßten Lippen murmelten
unaufhörlich, dabei:
Wer könnte hier denn wohl unehr
ucy lein? Wer . , . Ich weiß es
nicht . . ."
Die alte Frau war ihr langsam
naher gekommen. Ihre immer noch
scharfen Augen grube sich förmlia)
in das junge, entgeisterte Antlitz.
Mechanisch tat sie Fragen, die Marie
Hellwig anfangs gar nicht begriff.
,Warum nahmen Sie eigentlich
heute morgen meine Perlen heraus.
Fräulein Hellwig."
Die Erzieherin strich sich mit der
zitternden Rechten über die Stirn.
Ja... warum hatte sie das getan?
Aus Eitelkeit . . ., aus Bewunde
rung vor dem gleißenden, verführeri
schen Reichtikm ; . . Einen anderen
Grund wußte sie nicht zu nennen. Die
bleichen Frauenlippen in dem empör
ten stolzen Gesicht zuckten verächtlich.
Sonderbar... und just danach...
fehlen nun die Perlen . . ."
Marie Hellwiz neigte den Kopf, als
lausche sie einer fernen grellen Melo
-die, die aus einem verstimmten In
strument, .das ihre feine Seele zer
reißen wollte, sprang . . .
Sonderbar... warum denn son
derbar . . Was hatte sie damit zu
tun . . , :
Sehen Sie wich an, Fräulein
Hellwig," befahl die harte Stimme
Iköt ...
Das junge Mädcken aeborcbte un
willkürlich. Eine heiße Angst weitete
icyreayast ,yre Augen.
Frau von Schakendorff nickte . . .
Wir werden sofort eine Unter,
suchung aller Sachen und Personen,
die im Schloß ein und ausgehen, vor,
nehmen lassen," sagte 'sie langsam.
Dabei läßt es sich natürlich gar nicht
vermeiden, daß auch Ihre Sachen
Ihr Zimmer mit seinen wohler
schlössen Schränken usw. einer ge
nauen Durchsicht unterzogen wird. . .1
Die feinen Hände sireckten sich sie
hcnd aus . . . ;
Bitte, nein, gnädige Frau...njcht
in mein Stäbchen... das -erlaube ich
nicht..."
Die olle hohe Gestalt schien zu
wachsen. i-
Vergessen Sie nicht, daß Sie sich
durch Ihre deutliche Erregung nur
noch verdächtiger machen, Fräulein
Hellwig . . ."
Ein Schrei antwortete.
Berdächtiger . . . ich . . 7"jz
denkt man denn . . . ich . . : o mein
Gott." '
tV L Yl t.' 0i w ...
oua ooajie ute jtoije ane
pxaui
i Mnbt Vi.tt fu..iS. "V
V itwiiviu diujiu Via
Reichtums sehr hoch ein und meinte
nun nichts anderes, als daß die junge,
elternlose, arme Grzieherin seiner
O-j f. ......... .
ia'uung ini, uiciiegen ft
I met gestürzt und stand jetzt schwer, 1 beiden, plötzlich einen lauten .schrei
4. r.t- cfc , i,l,..i
,,,, l,. .v...
G atmend und sehr blaß, vor dem,auö
Sckkokberrn., , - ' 0
, , - -
favpilti''''
.Ihre Frau Mutter meint, daß ich
. r . r tt rt . n . n t. ..,
es -gewesen sei," stammelte sie heraus
. , und sie will jcht mclne Sachen
durchsuchen. Aber .... dng darf sie
mckt. Ich erlaube es nicht. Es i
mein Heiligtum meine Geheimnisse
bergen sich darin . . . Helfen S:e mir
doch ... ich vertraue Ihnen . .
Der schlanke Mann neigte sich tie
zu ihr herab. Seine Hand strich
wie liebkosend über ihr nußbraunes
Haar.
Sehen Sie mich an, Fräulein
Marie," sagte er weich ... Jch
weiß, daß Sie unschuldig sind . . .
Sie glauben es nicht? Nun
gut. da will ich eine Bitte aussvreckcn.
die eiaentlick nock ein wenia reiikn
lYYYl. . (fl-..a f . , r (" .
vuie wenignkns o tange, ms pcy
mune vjiunn ni mir igr oeriraul
gemacht hatte. Ich habe Sie
lieb gewonnen, Marie Hellwig, und
frage Sie jetzt, ob Sie mein Weib
und die Mutter meiner Knaben fein
wollen ...
Sie drohte ohnmächtig zu wer
den..'. :
fj&re iunoe Krnfl ; kckäumks st-nr
vi" . ö- I - I -
dennoch gegen die schwindenden Sinne
an. ioiz uno Angn peinigten zie.
Sie verbarg ihr Herz.
.3ch danke frnen." kaake sie leise
. . . aber Ihres Opfers bedarf es
oocy nicht. Ich suhle, mich auch allem
ganz rein uns stark genug, um ntch
j ammenzupreazcn ...
Er sah sie fest an.
Mißverstehen Sie mich ' nicht,
Marie ... es foll kein Opfer . .
kein Schutz fein . . . den ich Ihnen
im Augenvllck, etwa um ifeie gegen
die eigene, zur Zeit ungerechte Mut-
ter zu fchützen, gebe ... ich spreche
vamir nur einen langgehegten Her
zenswunsch aus . . .",
Sie alaubte ibm nickt,
Ihre Zähne bissen sich fest. Jtzr
Herz wollte stocken. Aber ihre Stimme
behielt den Klang, als sie jetzt sprach:
. Ich liebe . . Sie nicht ... ich
könnte es gar nicht tun . . , Lassen
Sie micb eben ..."
Der Schloßherr setzte es bei seiner
Mumr vurch, oaß oer chreibtifch
der Erzicherin nicht durchsucht wurde.
Marie Hellwig stand mit hängenden
Armen, an allen Giieoern zitternd,
dabei ... als ihre sonstigen Sachen
durchsuckt wurden ... '
Es war alles vergeblich. Bon den
sefloyienen Perlen sand sich nichts.
Am nächsten Taae. als der Unter
richt ' der Knaben beginnen sollte
fehlte die iunge Erzieherin. Sie war
nirgends zu finden. Nur ein Zettel
lag auf dem Schreibtisch des Sckloü-
Herrn für diesen ...
Ich kann nicht länger in Ihrem
Zause bleiben. Von meinen Sacken
nehme ich nichts anderes mit, als das
leio, oas ,0) aucy gestern trug und
dessen Taschen ja bereits durchsucht
waren. )vas andere lasse ich in Ihrem
azu zurück. r?m darf es mir
abholen . . . wenn ich einen neuen
Unterschlupf erlangt habe
Außer dieser Aufregung brachte der
neue, kalte Winterlag noch eine an
dere ... Der iunae slcfrfiirif t
ner, der sich des vollen Vertrauens
seiner Herrschast ersreute, wurde ne
ben den Schneemännern im Bark..
erfroren aufaekunden. ?kn seiner tfnirh
fand sich eine geleerte Flasche, deren
ilieil einen allen, icyweren urgun
der verriet, welcher dem iunaen Men
schen wohl einen tiefen Schlaf ge
orami oalre ...
Im Schloß wurde eS sehr
still. .
Mar, 5i!7wiaS Hirnm. ssfisnü Sr
y.. ö aj iwvp v
mer oer Rnaoen eigenhändig ab
nabin den Schlüssel an sick und r,
fahl, daß der Nachfolgerin im ersten
iocr ein anveres Zimmer onaewik
sen wurde.
Seine Mutter lag seit ' langen
Wochen zu Bett. Jbr war der Schreck
uno oie Ävsregung naye gegangen.
Zuweilen wollte sie von Marie Hell
wig zu sprechen beginnen. Aber ihr
Sohn verstand es jedesmal, sie davon
zurückzuhalten.
Ich lantt ihren Namen noch nicht
hören. Mutter," bat er leise. Da bc
griff die ftolze Fra allmählich, was
ihr Sobn. der seine erste ran nickt
aus Liebe, fondern lediglich auf den
Äiun,cy icines evemalls verstorbenen
Vaters geheiratet hatte, unser diesen
Unklarheiten gelitten hatte ... ,
Aber sie vermochte ihm nicht zu
helfen ...
Es hätte ein Munder geschehen
müssen, ehe sie ihre Einwilligung und
ihren Segen zu einer Ehe mit einer
bürgerlichen, armen Frau erteilt hätte
. . . Diesem Mädchen, auf em im
mer noch ein schwerer Verbucht ruhte,
hätte sie niemals den Namen einer
Tochter gegeben ... '
' Der Winter haite sich ausgetobt.
Vier lange Wochen drohten nun schon
die Schneemänner im Park mit ihren
Stecken und ihren runden, erstaun
tcnAugcn zum grauenimnicl empor.
Da geschah es endlich, daß einer
von ibnen. der orök?te und fintt.
leise zu weinen begann, weil er sein
umoe ycrannayen suhlte ....
Er wutde immer V.tlntr und
schwächer ... die Knaben umstanden
ihn in ihren Freistunden voller Mit
leid . . . aber zu helfen vermochten
sie ibm nickt ... An ,!n,m NZitt
' ........ ....a .
er ganz zusammekesunken und
todlt jetzt e.eno und graufchwarz vor
v rtN-Pt-.Ä.ii V t . . . jl t tm . i. I
"huws;1 cm jcua,-itn accdcn
Er deutet mit seinen kleinen Han
i - v v. . . ..... .
den auf das Erdreich
I . C-, js, l
,Der Schneemann hat seine Zahne
verloren", sagte er erstaunt. ,;
Es schien wirklich so . . . Da lagen
ein paar Hände voll köstlicher, glei
ßender Dingerlein, die man wohl für
Zähne halten konnte ... ESwaren
aber die alten, herzlichen Familien
perlen, um derentwillen Marie. Hell
wig ihr Glück zertrümmert hatte.
Each die Mutter deö
Echloßherrn erkannte sie als ihr Ei
gentum . . .
Immer dunkler und verworrener
wurde jetzt das Rätsel ihres vorüber
gehenden Verschwinden ...
Nur ein kleiner Zettel, der sich, alS
der Schneemann gänzlich verloren
war, ebenfalls geigte, wies eine Spur
auf. Er war augenscheinlich an ein
Mädchen gerichtet, das eines Bur
schen Geliebte gewefenwar.
. . . 'Die halb verwischten Worte
lauteten: ,
Verwahre die Perlen so lange, bis
ich weiter Bescheid sage. Sie werden
uns ermöglichen, zu 'heiraten Wil
Helm will sie verkaufen."'
Wilhelm war der Name des erfro
renen Dieners gewesen . . . dessen
Bruder, ein leichtsinniger Geselle, wie
allöekannt war, ein Auge auf die
schöne Tochter deS Försters geworfen
hatte. '
Es währte nicht lange, da wurde
die ganze Tragödie offenbar.
Der junge Diener hatte sich derlei,
ten lassen, den Schmuck zu ftehlen
und in den Schneemann zu versenken,
jedenfalls um auch für" sich daraus
Nutzen zu ziehen ... Der Bruder
aber hatte jene Zeilen geschrieben . . .
die mit den Perlen feine Braut ab
holen sollte.- Warum jene niemals ge
kommen war, blieb verborgen, wie
auch der Aufenthalt , des Schreibers
lange im Dunkeln lag . . . Erst spä
ter brachte eine Zeitungsnachricht die
Kunde, daß auch er, wenige Tage
nach dem BersHwinden der Perlen,
zwanzig Meilen von dem Wohnort
des Bruders entfernt, in einem
Schneetreiben umgekommen war . . .
Warum aber wollte Marie Hellwig
dann nicht ihren Schreibtisch öffnen
lassen ...
Auch dies wurde offenbar, als der
Schloßherr sie nachher Aufklärung
suchte und endlich fand. Sie weilte
auf einem stillen Gut und unterrick.
tete dort die Töchter einer kleinen In-
loeliorensamure.
- Ihr Schreibtisch hatte das
lebensgroße Bild deS Schloßherrn
emymien, oas ile.wr ich zeichne
hatte, weil sie ihn liebte und , später
lJLL -. t . .,
mmi i einen Anoua leven zu
iviincn gmuvle ... " , '
Sie meinte vor Scham zu sterben,
.f s: . is I . '
tu jie oics eniyullle . .
Aber der Mann, der die Grüße
4.:. t-.Lr.. ni... r .. "
uiiu ic yeige nie lernet alten Mut
ter um Veraebuna überbrachte kiik,
um yiuic vrr tsenunx uno ote Tra
nen des Bangens fort . . . Da merkte
Marie Hellwig, daß endlich auch der
Schneemann 'ihrer Soraen schmelzen
v:. ra-i i;
i-m i. " "
wuim uno rar nicyrs, um ihn zu er
tMicii.
Die Kunft im nemn Staat.
Tie Ucbernahme der früheren Hofthcater
i resven 01 Tachstsche
Landestheater".
Bei der Uebernahme der Säcki'i.
schen Landestbeater. der srüliersn
Dofthea er in Dresden, durck hen
Kultusminister Huck hielt Paul Wiccke
soigenve Ansprache im Namen der
Mitglieder:
Herr Volksbeauttraatet! Wir bei
ßen Sie in unserer Mitte fenlick
willkommen und danken in bnen hn
Nepudlil Sachsen, daß sie d:e beiden
ehrwürdigen Kunstinstitute in die
Staatsverwaltung als Sächsische Lan
destheater übernommen und so osfZ
ziell ebenbürtig in die Reihe der
staatlichen Kulturanstalten künstlerisch
und, wirtschaftlich eingestellt hat.
Was das für uns Bühnenkünstler
heißt, in Zukunft unter freier Selbst
verantwortlichkeit in einem den übn.
gen Kulturanstalten staatlich gleich
gestellten Verhältnis zu arbeiten, kön
nen nur die ermessen, die einem zuge
standenermaßen durchaus autotrati
schen System jahrelang unterworfen
waren, denen es versagt war, die
selbstverständlichen und höchsten For
derunaen iedes mündigen Kulturmen,
schen erfüllt zu sehen, aus denen letz.
ien vmvks alles wahrhaft chopferi
sche' strömt.
Wir wollen in dieser feierlichen
tunde. wo wir zum erstenmal d?m
Beauftragten eines freien Volkes e.
genüberstehen, wo wir die Machthaber
nno, nicht rechten, wollen anerkennen,
daß der gute Wille zu einem Sichver
stehen je nach Laae der Umstände vor.
Handen war, aber das muß hier aus
drücklich, festgestellt werden: jene höch.
ste. aus Liele und Güte sich allein er
gebende natürliche Berständiaunavgn
Mensch zu Mensch war angesichts der
nocq o,z vor kurzem gültigen und
dienstlich maßaebenderl Auffassung s.
zialer Rangunterschiede ausaeschlos.
en: und dies ti-f m,Mfirf, m,r.
ändiauna bildet ha, fci ik.s.
Grundlage, cluf der im Verkehr be-
Ivnocrs mit Zlunstlern. die die Ver
körperer rein menscklicker 'nsiünk,
und Konflikte sind, ein emeinsam,;
Schaffen in Wahrheit und Freiheit
v , tuunn.n uhu iTtciuci
beruht. Diese menschliche Verstand!
gunz allem gibt jene erhabene Sicher.
t . ' t ... t . - . m . . . '
kti . s: n,i.isr"L l
sichcrheii, Verstellung und tie fiel
Lüge!
Wir wollten nie und wollen sei:
das Persönliche erstickende, dikiawr.
sche Bevormundung in lit".".:'::..
Zweig unserer Neuorganisation.
wollen selbst Künstler tu:,
Künstler als Richter über unscr
Kunst und beugen uns pur vor de.
Richterstuhl unserer erhabenen Göttin,
der wir allein den Thron in unseren:
Herzen aufgerichtet haben. Nicht pe:
sönliche Sympathien oder Antipathin:
eine? einzelnen und deren jammerlnhe
Begleiterscheinungen : Cliquenwesen
un) Beeinflussungen durch einzeln?
nicht Einzelerscheinungen in irgend,
einem Zweige unserer Verwaltung
nur unsere jlollegicn auf Grund ui;,
serer Taten sind unsere Richter und
entscheiden über Werk und Unwert d.r
Wninrttslt ht inr nä IrlMi ntli
verantwortliche Diener für uns und
der Oeffentlichkeit gegenüber bestell
haben. Gerechtigkeit gegen alle.
gcisterung und Liebe für unsere Such.'
find die Triebfedern für unsere Enl
imrihwnnfri linst iitr im ter (v-mmn
das, auf eine sichere und normal Ä
wirtschaftliche Basis gestellt, unI z .
Taten anspornen wird, angesichts dc
rpr 8 -nun tnnflrfi.ift tn. Puff fj!
wird zu leben und "zu fchasfen! Ketiu
Ueberdürdung des einzelnen, aber du
strengste Forderung an die Pflichte:
füllung jedes einzelnen in Zucht unü
Ordnung ist die Norm, die wir aus,
stellen. Wir dürfen Ihnen fchou
heute, wo die ungeheuerliche Verant
wortung der Neubildung noch schwk?
auf uns lastet, die Versicherung geben,
daß der frische Wind aus hohen Be?4
gen uns umweht und unsere Stxälk
mit einer Spannkraft segnet, die sich
zu den höchsten Leistungen gestähle
und ' berufen fühlt! Wir wollen
Freude bringen und Lebensspender
fein! Dazu brauchen wir die Lust
zur Freude und zum Leben! Sicher
würden wir diesem befreienden Ge
fühl noch einen stärkeren Ausdruck ge
ben, wenn der tiefe Ernst dieser Tage
nicht auf uns lastete. Alles Tunke!
aber, das uns nach innen und außen
noch umgibt, werden wir überwinden.
" .. t. -
wenn wir nicht irrewerden an dem
Viauoen, vag es m allererster ximt
die Kunst fein wird, die nicht nur in
unserem Volke selbst den Geist höchster
Kultur lebendig erhalten wird, son
dern die auch mit den anderen öU
kern, die scheinbar unversöhnlich, doch
im milden Segen heilig menschliches
allgemeiner Kulturgüter.- den Sieg
über tick' selbst davontraaen. werden.
wuoer me Äervmoung knüpfen muß,
die ein Reich des Friedens und des
Menschenglückes auf Ern fest bv
gründen helfen knn! Diesem Ideal
einer, versöhnenden - Erlösung durch
künstlerische Kultur leben wir. lebten
wir Künstler selbst als Unfreie alle
zeit. Und in diesem Glauben geloben
wir dem Volk, das an uns und un
sere erhabene Mission glaubt, Treue
bis zum letzten Atemzug.- '
Wir behalten es uns, Künstler wie
sonstige Angestellte, ausdrücklich vor,
?!bnen. ,err Minister, unsere sveziel
len Wünsche noch im einzelnen zu un
terbreiten, die vor allem .dahingehen,
jede selbsiverantwortliche Zwischen
in stanz in den Werhanolungen mit
dem Kultusministerium abzulehnen
und in Gestalt der verschiedenen Kol
lliipn nlü drr pirntit deslimmendn
und verantwortlichen Instanzen zu
verhandeln. W:r wiisen schon heule,
daß Sie die. Erfüllung dieser Wün-
sche, die nur von der Sehnsucht nach
ausgleichender Gerechneten diktiert
sind, uns nicht versagen werden, denn
in Kkist heeAl (Sie und uns alle:
der Geist des Friedens und der Wen
jcyenoegluaung: . . . ,.
k.Leivnaer Neueste Nachrichten,
vom 27. November.) :
Ein A-uZschb der Ber.
liner Frauenverbändc zur Vorbe
reitung der Frauen für die Natio
nalberjammlunsl ist' voin , Bund
Deutscher Frauenvcreine, dem Evan
gelischen, Katholischen, Jüdischen,
Frauenbund, dem Berband der Ba
tcrländischcn Frauenvereine, dem
Evangelischen Verband zur Pfleg
der weiblichen Jugend, der Arbeitt
gcmeinschast weiblicher Verbände
und zahlreichen oudcm auch voli '
tischen Fraucnorganisationcn inZ
Leben gerufen worden. -Der Aus-,
schuß beMeckt, die Frauen, die bis
her noch nicht politisch interessiert
sind, mit dcr Vcrantlvortung zu
durchdringen, die durch das Wahl
reckt zur Scatrvnalversammlung
ihnen auferlegt ist. Die in den
Ausschuß zusammengeschlossenen
Verbände wollen durch anacitrenate-
ste Arbeit dafür soracn. dem keine
Frau' dieser Abstimmung fern bleibt
und daß alle Frauen sie im vollen
Bewußtsein des Einflüsse?, dim jiä
haben könne, ausüben. 2a in wei
ten Kreisen die politische Oranisz
tion der Frauen noch sehr lücken
hast ist, foll mit Hilfe der Frauen,
verbände dahin gewirkt werden, das;
die Frauen im Nahmen der po!!!:
schen Parteien ihrer Pflicht crfüllcn.
Ehe die Werbearbeit der politischen
Partcicw in weiten Jrauenkreiien
Erfolg haben kann, müsse:! bi
Fraium von ihrer Vcdeutunz
für die . Wahlen iibcrzeus!t
wcrdem . Die Geschä'tZstclle ic
AnsschnsseZ der Frauenverliänd?, die
von Frl. Dr. Alice Salomon, irä.
sin von der Gröl'cn, Frl. An-.Z
Weltmann ableitet wird, ke'indüt k'.i
, m w. sün-i: sa m bir. w MMW S
Berlin W ZO. m$mM&ZL: