Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 14, 1919, Image 1

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rCELISIIED AND DISTRIBUTED ÜTiDZU
PERMIT (No. 864), AÜTHORIZED BT TEE
ACT OF OCTOBEIt 6. 1917, ON FILE Af
THE POST OFFICE OF OMAHA, hZLü
BT ORDER OF THE f "RESIDENT
A. 5. BÜRLESON, POSTMASTEH-GENEüAli
An American Newupaper
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. 8 Seiten.-Nr, 313.
85. Jayrgang.
Omaha. 9!cb., Freitag, den 14. März 19.19.
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Mn Pardon fite die
Bcckttcr Rebetten
Erbarmungslos laht Kriegsminister Noske ge
fangene Spartaker füsilieren; Vorort Ci
tenberg liegt in Trümmern
Berlin als Ueichshauptstaöt in Frage gezogen
. n,wr;,i 1i m??, Winn CZrnnl fV I
, ;CHWl. A vwn jvw.m,
S f,nf v- Jnrrffnnhfiif htr Itriifrh
Preß; verzögert.) Ueber 100
Spartaker, die in dem Gefängnis
Iiof mit Ketten aneinander gefesselt
waren, wurden lieute nachmittag
mittels Maschmengewehrfeuer hinge,
richtet, ttriegöminisier Noske hat
angeordnet, daß '.eilen gefangenen
Spartaken! das gleiche Los beschieden
wird. (Dienstag hieß es. daß Noske
als KriegSnünister zurückgetreten sei.)
Siegierungstruppm haben die Erobe.
rung Lichtenbergs heute vervollstän.
digt. Der Bahnhof, auf welchem sich
die Spartaker festgesetzt hatten, wur.
be erstürmt; die Verluste der Spar
taker in diesem Angriff betrugen
200 j0tonn.
Die Arbeiter ."Soldatenräte wur.
den in ihrem Versammlungslokal
umzingelt. Deren Verhandlungen
wurden von den Tnippen nicht un
terbrochen, doch waren Maschinenge.
,1,VilJl Vl. fllVlifc VWllvvil -vv vv
nvhre in drohender Wene auf sie ge
richtet. Die Arbeiter - Soldatenräte
protestierten dieserhalb bei der Regie
rung, Noske aber weigerte sich, die
Tnchpen zurückzuziehen.
Bern, 14. März. Gestrige Te
peschen aus Berlin besagen, daß in
folge der Verhaftung der Führer der
Spartaker die Revolution in Berlin
4n weiter nichts als . Vekmnvfung
bon zuchtlosen Bandm bestehe. Die
Ordnung wird schnell wieder herze
stellt. Der Lokalanzeiger meldet,
daß seit Sonntag über 100 Sparta
fcr hingerichtet worden sind.
In den kleineren Fabriken ist die
Arbeit wieder aufgenommen worden:
der Streik in den großen aber ist
7, och nicht vollständig beigelegt. Die
Angestellten in der großen BorZig
Fabrik kehrten zur Arbeit zurück,
legten dieselbe indessen sofort wieder
nieder, weil ihnen die Auszahlung
des Lohnes wahrend der Tauer des
Streiks verweigert wurde. Der
Lohn betrug annähernd1,000.000.
In Leipzig waren die Streuer wn
lenZ, die Arbeit wieder aufzunehmen,
konnten dieses aber wegen Kohlen
mangels nicht hm.
. Amsterdam, 1-1. März. Spar,
taker. die sich in dem Jrrenasyl in
Lichtenberg festgesetzt hatten, wurden
mittels Schivefelbomben auZgeräu
chert. Die Ortschaft selbst soll in
folge des Artilleriefeuers jast zer
stört worden sein.
Kopenhagen, 11 März. In ei.
ner Berliner Depesche heißt es, daß
die Besetzung des verschanzten Lagers
, der Spartaker bei Lichtenberg durch
die Negiemngstruppen in systemi
scher Weise vollzogen wurde. Be
trächtliche Mengen Waffen und Mu
nition wurden vorgefundcn. Die Wer
: luste der loyalen Truppen waren ge
ring. Die von den Spartaken: aus
yesührten Grausamkeiten sind offi.
zicll bestätigt worden. -
Berlin, 14. März. Die Streit,
fräste der Spartaker mußten dein
Drucke der Negicrungstruppen. die
sich bei ihren Angriffen Artillerie
s und Minonwerfcr bedienten, nackige
ben und ihre Stellungen bei Lich
tenberg räumen; die loyalen Trup
' pen machten eine große Anzahl (e
fangene; die meisten von ihitnt wi:r.
den kurzer Hand füsiliert. Die Sol
daten besetzten Lichtenberg, nachdem
V, sie die Spartakernester bombardiert
i und die Ncbellen in wilder Flucht
vaiwncilien. '-Mae van innen ore-
suchten, ihre Identität dadilrch zu
f . e s'- . i 4.:- .....
vorvlri, ccr W IMI unuT inc tu-ui
gierig herbngeströmten friedfertigen
Bürger mischten. Unter einer Krup-
pe von o0 befangenen befanden sich
zc)ii Frauen. ,n einem Soartaler
iuf wurden 20 Polen festgenommen.
Die Regierung hat Befehl gegeben.
die sielen Hmiptauartiere der re,
fi publikanisckx'n
' hiiti lt?
Garden al-zuschaffen
und daß alle Nationalgardistm, die
beioa'fnet angctrossen werden, zu er
schießen sind.
Die Regierung ist entschlossen, mit
den Tpartnkern gründlich auszuräu
1 inen: in den von du'sen Kicher be
' ' herrschten T ist ritten hat mn viele
"cmcn und eine Menae Munition
' h'd;!siai;nhmf. ? er Lichtenberg Ar
h-in-r 2o!fMicnrar, Ur durchweg
au4 unabhängiö: Sozialistcn und
linrlrtirn ücftmiV ist rtllfrtPTnft
i w-nttwi-nv vk.niw( j
. hinrflftt
, ww. ...
Protest gegen Wegnahme Tanzigs.
Berlin, 14. März. Pariser
Meldungen, wonach Danzig an Polen
fallen und dem Rhein entlang ein
Pufferstaat errichtet werden soll, hat
in der deutschen Presse könserva
tive und radikale einen Sturm
der Entrüstung hervorgerufen. Das
Tageblatt schreibt: Es ist zu Hof.
ren, daß es in Deutschland keinen
Menschen gibt, der gestatten wird,
daß ein derartiger Frieden svcrtrag
unterzeichnet werden wird."
, Der Lokalanzeiger sagt: Wir neh
men mit absoluter Sicherheit an,
daß eine derartige Fordennig, sollte
sie wirklich gestellt werden, abgewic
sen werden wird."
Tw genannte Zeiwng sagt fer
ner, daß, sollte Tanzig den Polen
gegeben werden, diese wenig Freude
daran erleben würden. An diesem
gestohlenen Eigentum würden sie sich
ihre Finger verbrennen.
Das neue bayerische Kabinett.
Bern, 14. März. Die Baye
rische Staatszcitung veröffentlicht
hiermit die Nmnen des neuen baye
rischen Kabinetts:
Hoffman Präsident, Minister des
Auswärtigen und Kultusminister.
Schegitz Minister des Innern.
Simon Handelsminister.
Uiüerleiter Minister der sozialen
Sicherheit. ' '
, Frauendorfer Minister deZ Post
und Telegraphenwescns.
Dnnr- Ackerbaunünister.
Schncppenhorft Kriegsminister.
Der Justizministcr und der Fi
nanzminister sind noch nicht ernannt
worden. Der Landtag wird am 17.
März zusammentreten.
Ncne Ncichshauptstadt.
Bern, 14. März. Die Vossische
Zeiwttg erklärt, daß die von der Na
tionalversammlung getroffenen Maß.
nahmen darSuf hindeuten, )ie Reichs
Hauptstadt von Berlin nach einer an
deren Stadt zu verlegen. Der ge
nannten Zeittmg zufolge wird in
der Konstitution Berlin nicht direkt
als Neichshauptstadt genannt. ' Hier
aus fei ersichtlich, daß man Berlin
nicht zur Hautitstadt der neuen Re
publik zu machen gedenkt.
will Gesetzlichkeit öer
Prohibition prüfen
Washington, 14. Mirz. Die Le.
gislatur Nhode Islands nahm ge
stern einen Antrag an. der den
Oberstaatsanwalt innruiert, un
Namen des Staates Rhode Island
die Konstitutionalität des Prohibi
tiousamendements zu prüfen. , Das
ist ein Borgehen, für das es keinen
.räzedenzfall gibt- Es bedeutet,
wenn hier recht verstanden, nichts
anderes, als daß Rhode Island je
den Staat der Union verklagt, der
as Anicndemcnt ratifiziert hat;
außerdM auch noch die Regierung,
die des Gesetzes Durchführung in
die Hand nimmt.
Soweit bekannt, hat niemals ein
Staat von feinem Souveräns-Recht
gegen alle andern Staaten Gebrauch
gemacht. Staaten haben einander
verklagt, gewiß, , aber niemals hat
cm tita gegen orei Bicricl oer
0n0cn1 Staaten die Hilfe der Vte
t-.te anaerufen
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Crcitl)JömCltrtrntCC
für Deutschland
'.! Z
i l. März Ein neues
deutscht militärisches besetz wird in
kurzem bekannt gegeben werden,
welches eine Armee von annähernd
3.'0,000 Vorsicht, sagte heute der
Matin. Als die Zeitung diese Be
kaiintinachung erließ, sagte sie wei
ter, daß diese Streitmacht aus I?
Brigade von je v:00 Mann be
stehen solle und daß die Soldaten
sreiwilliz sich kür die Zeit von sechs
Monaieil verp'liäiten müßten. Man
rrttiartei. daß Fldn'arichall vi.'N
,-,)i!enura o. Eh,f des States
beibehalten werden Zcll
Aus den Hallen
öer ccgislatnr
Senat hat Vorlage für ei Verkaufs
grsctz für Sigarrttrn z neuem
Leben erweckt.
Lincoln, 14. März. Der Staats
fenat hat mit 19 gegen 12 Stimmen
die' McLcod Bill. Hausrolle 237,
welche den Verkauf von Zigaretten
legalisierte und welche er vor einigen
Tagen verworfen hatte, in Wieder
erwägung gezogen. Mehrere Sena
tören, darunter Nobbins von Oma
ha, haben ihre Ansicht Über die Vor
läge geändert und für Wicdererwä
gung gestimmt. Andere Senatoren
taten das Gleiche und stützten sich
auf die Aussage , von Gouv. Mo
Kelvie, daß das jetzige Anti-Ziga
rettengcsetz nicht durchfuhrbar set.
Aettcffs des Staats-Prohibitions
g'esetzes ist der Gouverneur noch an
derer Meinung, denn auf seinen
dringenden Wunsch ,und Verlangen
hin' wurde die vcnvorfene Hausrolle
No. 345, welche die Absperrung der
Landstraßen mit Ketten gestattet, um
Autos zu durchsuchen, in Wiedercr
wägung gezogen. Der Gouverneur
hält also Prohibition noch immer für
durchführbar, d. h. wenn ihm 'feine
geforderten Maßnahmen' bewilligt
werden.
Das Haus hat eine Resolution an
genommen, die Liga der Nationen
indossierend, die aber ganz anders
lautet, als diejenige, die der Senat
annahm. Der Gent des Gouv. Mc.
Kelvie ist in der Hausrcsolution er
sichtlich.
Harr Basier von Lincoln ivurde
zum Auditor des Board of Eontrol
anstelle des zurückgetretenen George
Weweiifeld ernannt.
Die Untersuchung über die Metho
den des Rats wurden gestern fortge,
setzt, doch keine Unregelmäßigkeiten
zu Tage gefördert.
Der Senat hat die Vorlage ver
warfen, welche Zeitungsanzeigen fei
tcns politischer Kandidaten verbot.
Es ist jetzt nur noch die Bufliee Bill
zum Primärwahlgesetz zu erledigen
und auch diese wird verworfen wcv
den, wenigstens hat es jetzt diesen
Anschein.
' Die Vorlage gegen die Omaha
Getreidebörse , hat das Haus Pas
siert. Die Bill fordert, daß Farnicv
Vereinigungen als Mitglieder znzn
lassen sind. ,
Anklagen gegen yanks
in Italten falsch
Washington, 14 März, Gene
ralinajor Treat. 5lommandeur der
amerikanischen Truppen in Italien,
kabelte dem Kriegsdepartement heu
te, da; er das 33si. Jnfanteneregi
ment inspiziert und gefunden habe.
daß alle die Beschuldigungen, die in
der letzten Zeit gegen diese Truppen
ihren Weg m olle Zeitungen ge
stlnden hätten, nicht wahr seien.
Er berichtet, daß den Leuten nie
mals Pferdefleisch angeboten, und
daß sie niemals zuiN Stehlen von
Proviant gezwungen worden seien
Dazu fugte er die Bemerkung firn
zu, daß die alliierten Kommandeure
und das Publikum aus freien Stük
ken das Regiment hoch gepriesen
hätten."
Gsservatore Romano"
über die Völkerliga
Rom, 14. März. Osserbatore
Noinano". das bekannte halbamtliche
Organ des Vatikans, bringt -über
den Völkerbund einen Artikel, von
welchem mait amümt, daß er die An
sichten des Heiligen Stuhls verkör,
pert. Es wird darin ausgeführt, die
Verfassung der Liga hätte einfacher
gemacht werden können; und folgen
de Umrisse eines solchen Bundesvev
träges werden angeregt:
Schaffung eines Schiedsgerichtsho,
fes zur Lösung internationaler Strei
tigkeiten. '
Bildung eincö Bundes aller zivili
sierten Nationen, einschließlich derer,
die im Krieg unterliegen, die sich
aber verpflichten wollen, ihre Strei
tigkeiten einem Schiedsgericht zu un
jterbreiten und desscn Befund anzu
, nchnien.
I Zustandebringung eines Abkom
' nicns, einen wirtschaftlichen, Boykott
gegen jene Nation zu erklären, web
che fich weigert, Streitigkeiten einem
Schiedsgericht zu unterbreiten, oder
Entscheidungen desselben über die
unterbreiteten Angelegenheiten nich
annimmt.
Zum Schluß macht der Artikel dar
auf aufmerksam, daß in dem Appell
deß Papstes an die käinpwnden 9to
ticmeü vom I, August 1 s 1 7 bereits
ein solcher Plan in Vorschlag ge
bracht wurde.
1:MttionenfUr
eine Gegenrevolution
in Oesterreich
-ozialist erklärt, qrosie Summen
feien dafür aufgebracht worden.
Der hohe Adel und die anderen
Rückschrittlichen. Die Tschechen
nd die Teutschböhmen.
(Nach einem Bericht iin Vcrnec
Bund.")
Auf dem internationalen Sozia-
listcn.5!ongrcß in Bern äußerte sich
Seliger (Deiüschböhme) über die
Frage des Anschlusses an Deutsch
land und erklart, daß es der Wille
der übergroßen Mehrheit des deut
schen Volkes rn Oesterreich ist, mit
der deutschen Nation im Reiche der
einigt zu werden- Diese Vereini
gung bedeutet die Erfüllung der
alten demokratischen Forderung, die
nur durch die Hausmachtpolitik der
Habsburger bisher Nicht erfüllt
wurde. Gegenüber der hie und da
geäußerten Meinung, daß nicht die
Gesamtheit der Teutschösterreicher
den Anschluß an Teutschland wolle,
lind daß gewichtige Kreise in Oester
reich dagegen feien, t auf den vor
wenigen Tagen einstiinmig gefaßten
Beschluß der deutfchösterreichischen
Nationalversammlung hinzuweisen,
für den Anschluß an Deutschland.
Damit liegt eine unzweifefhafte
Willensäußerung des dcutschösterrei
chischen Volkes durch seine berufe
nen Vertreter vor. Es ist nicht zu
bestreiten, daß gewisse Leute den
Anschluß nicyt wollen. Es sind das
die Interessen an der Wiederherstel.
lung der alten monarchischen Gel
walt, die im Al,?,lndl. eine .k.'
Propaganda entfalten unter dem
Teckwort: Tonaukonköderation, da
sie nicht wagen, offen hcrvorzutre-,
ten mit der Forderung Nicht!", iei., .giinia.
Anschluß an Teutschland". Dcis find
aber nur Leute, für die in einer
Demokratie kein Platz mehr vor
Handen ist, die hohe Aristokratie, die
Generalität, die Bureaukratie, denen
der Umsturz die Macht entwunden
hat. vor allem aber auch die hohe
Geistlichkeit, die im alten Oester
reich die ungeheure Machtstellung
zum Unglück der Völker benützte und
die Politik des Staates entscheidend
beeinflußte. Diese Leute haben sich
beute bereinigt zur Vortrupps der
Gegenrevolution, nicht mit der In
dustrie, wie behauptet wird, sondern
mit dem vglten Rüstungskapital, für
das es im neuen Oesterreich keinen
Platz mehr gibt. Diese Leute haben
zehn Millionen zusammengelegt zum
Zwecke der Bestechung der Presse
und der Beeinflussung der Wahlen.
Sie wünschen die Wiederherstellung
der Monarchie mit den Methoden
der Gewalt durchzuführen und nicht
durch eine freie Vereinbarung der
aus dem Territorium der alten
Monarchie lelienden Völker, die mir
mit Gemalt wieder hineingezwun
gen , werden könnten in den Ver
band der alten Monarchie. An der
Spitze dieser Leute stehen Prinz
Windisch Grätz als Vertreter ' des
Adels. Sokadu als Verttetcr der
Rüsiungs-Jndustrie und Wcihbi
schof Waitz als Vertreter der Geist
liehen. Seliger wendet sich zum
Schluß an die tschechische Delegation
und erklärt: Wenn der tschechische
Staat auf die Weise zustande
kommt, wie die tschechische Bour
geoisie und leider, wie es scheint,
auch die tschechischen Sozialisten es
wünschen, das heißt, daß die Völ
ker mit Gewalt in die tschechischen
Grenzen hineingepreßt werden,
dann wird dieser Staat die Wie
derherstellnng des alten Oester.
rcichs in noch schlimmerer Form bedeuten-
Tann ist dieser Staat nicht
möglich als demokratischer Staat,
scxidern er kann nur bestehen durch
Errichtung einer monarchischen Ge
walt, und die tschechischen Soziali
stcn. werden, , wenn sie die Politik
ihrer Bourgeoisie mitmachen, wider
ihren Willen zum Instrument der
Gegenrevolution. (Zilstimmung auf
der österreichischen und deutschen
Delegation.) Diese Politik, die sich
heute darin äußert, daß die Deutsch
Behmen mit militärischer Gewalt
niedergehalten werden, hat in Böh
men zur Folge gcbabt, daß die rcvo
liitionären Sozialistcn nickt in die
Laae kamen, mit den - Kricashcizcrn
Abrechnung zu halten, indem es unsicher Auntcuung setzt liü) o,e oem
verwehrt wurde, durch Wahlen den.lche Handelsflotte, jetzt in deutschen
Willen des Volkes zum Ausdruck
zu bringen und die Abrechnung mit
der Bourgeoisie vorzunehmen. (Härt,
hört!) Diese Politik weiter mitma
chcn, können die tschechischen Genos
sen weder vor der Geschichte, noch
ror der Internationale, noch vor
dem eigenen Gewissen verantworten.
lBeifall der deutschen und franzö
sischen Tclegatioii.) ,
DWniMMMchsMe,.um seine Entlassurg lüden.
130 pints Whiskey
statthaft für
eigenen veöarf
Lincoln. Nebr.. ,14. März.-12
Geschworene , deS hiesigen Distrikts
gcrichts. welche den Fall von Wil
liam Senf, der angeklagt war. 130
Pints Whiskey in ungesetzlicher
Weise im Besitz gehabt zu Haien,
entschieden durch ihr Verdikt, daß
130 Pint Whiskey in der Wohnung
eines Mannes statthaft feien. Aus
dem Zeugenverhör ergab sich, daß
ein Teil des bei Senf vorgcfundciicn
Whiskeys im Jahre 1918 auf Fla
schen gezogen worden war.
Italienischer Dampfer
bringt 1738 Mann
New Bork, 14 März. Der ita
lienische Transportdampfer Presiden
te Wilson. früher Kaiser Franz Jo
seph und ein österreichisches Schiff.
brachte heute 1,750 Truppen von
Marseilles. An Bord waren unter
andern die Mannschaften des 131.
Tankbataillons, die mit den New
Forkern bie Hindenburg Linie
durchbrachen. Das ist die einzige
amerikanische Truppe, die die Be
satzimg schwerer Tanks gebildet hat.
Ihre Mannschaften haben zwanzig
Verdienstkreuze und besondere Er
wähnung vom Könige George ge.
Wonnen. Aber sie haben auch schwe
re Verluste erlitten, fünfzig Pro
zent von ihnen stehen auf der Lifte,
und öoii den 48 Tanks, mit denen
sie ausgezogen waren, zählte man
nur noch 14, als es zur Waffen,
ruhe gekommen war. Das Batail.
lon kam unter dem Kommando von
Major R. I. Sasse von Wilmmg-
Belagerungszustand
in Barzelona erklärt
Madrid, 14. März Wegen der
fortschreitenden Eirtwickelung des
Streits wurde der Velagerungszu
stand in Varzclonei erklärt.
Das Kabinett beschloß heute, für
die Baugewerke im ganzen Lande
einen achtstündigen Arbeitstag zu
bewilligen. Löhne sollen von Arbeit
gebern und Arbeitern in jedem Di
strikte festgesetzt werden. Es bil
ligte ferner einen Gesetzantrag für
Versicherruig gegen Veschäftigungs
losigkeit. ,
volsheviki wollen bis
1. ZNai Archangel haben
Helsiiigfors. lt. März Die Bes.
schewiki erwarten. Archangel bis
zum 1- Mai eingenommen zu haben,
lautet eine offizielle Mitteilung von
Moskau. Dieselbe Depesche erklärt,
daß die Roten" im Januar und Fe
bruar ein Areal otkupierten, das,
niebr als 200,000 Ouadratmeilen
groß, dem Frankreichs gleich kommt.
wilson Ende
des Monats in
Brüssel erwartet
Brüssel, 14. März. Präsident
Wilson wird, wie Etoile Beige"
heute erklärt, Ende des Monats nach
Brüssel'kommen. Der königliche Pa
last wird für dm Besuch in Stand
gesetzt. ,
Ueber deutsche Flotte
nichts bestimmt
London. 14. ,Marz. Tie Kon
vention der Lcague of Nations so
cicties nahm einen Antrag der chi
nesischen Delegation an. der die Su
pcrvision eines Privattmtcrnehmcns
in meinem Lande durch eine auswär
tige Macht verbietet. Beschlüsse
über die deutsche Flotte wurden zu
rückgezogen und die Konvention auf
unbestimmte. Zeit vertagt.
Flotte in deutschen
yäfen 737 Dampfer
Berlin. 14. März. Noch deut.
Häfen, aus 737 Dampfern znsam
inen. Diese haben einen Tonncnge
kalt von zusammen 1.013.700
Bruttotonnen. Dazu kommen noch
130 Segelschiffe mit 52,e00 Ton
nen. Xa Wefanbte der Schweiz resigniert.
Bern, 11- Marz. Hans Sulzer,
der leiani'te der 'Schweiz in fan
Ver. Staaten, bat für den 1. Juli
Präsident Wilson
Findet eine Menge Zlrbeit vor; Vorfriebensbe
öingungen zum Ilnterzeichnen fertig; per
fonal der deutschen Frieöensöelegaten '
was geschieht, falls Deutschland nicht annimmt?
Brest. 13. März (Nachts.)
Um 9:45 Abends ist Präsident Wil
son hier gelandet und mn 11:10
setzte er seine Reise nach Paris fort.
Marineminister Leygues und Bot.
schafter Jusserand nebst Gemahlin
begaben sich, nachdem der George
Washington Anker geworfen hatte,
an Bord des Schiffes und begrüß
ten den Präsidenten offiziell. Frau
Wilson wurde ein Bukett Rosen
überreicht. Eol. House und ame
rikanische Offiziere begrüßten den
Präsidenten am Dock. Als Herr
Wilson ans Land stieg spielte eine
Musikkcipelle das Star Spangled
Banner" und die Marseillaise".
Amerikanische Soldaten riefen dem
Präsidenten Willkommens rufe zu. Er
betrat die Red Croß Hütte, wo ge
rade ein Tanzvergnügen stattfand.
Nach knapp zweistündigem Aufent
halt in Brest setzte der Präsident
seine Reis nach Paris fort.
Paris. 14. März Mit Präsi
dent Wilsons Eintreffen in Paris
wird die Maschinerie zur Beschien,
nigung des Vorfriedensvertrags in
Bewegung gesetzt werden. Die auf
heute anberaumte Sitzung des Ober
stcn Kriegsrats wird nicht ftattfm
den, weil mehrere wichtige Konfe
renzen zwischen Herrn Wilson, Cle
menccau, Lloyd George und ande
reil hervorragenden Führern, abzu
halten sind.
Alles hängt jetzt vom Präsiden
ten ab. Wenn nicht alle Anzeichen
trügen, wird man sich auf die Be
dinLtingen des Vorfriedens bis zum
20. "März geeinigt haben, und am
25. März werden die deutschen
j)riedensdelegaten vorgeladen wer
den. Am 10. April dürfte nach
Ansicht des Generals Nudant, dem
Vertreter des Marschalls Fach, der
Vorfriedensvertrag unterzeichnet fein
Die deutschen Delegaten zur Fne
denskonferenz find: Der Minister
des Auswärtigen Graf Brockdorff
Rantzau; der Majoritätssozialist und
Präsident der deutschen Nationalvcr
sammluug Dr. Edtvard David; Dr.'
Adolph Warburg; Dr. Adolph Mül
ler, deutscher Gesandter in der
Schweiz; Prof. Walther M. A.
Schücking von der Universität Mar
burg, und Herr Geisberg. preußi
scher Minister des Post- und Tele
graphenwesens.
Sorge wegen der neuen Landkarte.
Paris, 14. März. Etwas Sorge
wird jetzt über die Aufmachung der
neuen Landkarte bon Europa in
folge der vorherrschenden unsicheren
Zustände verspürt. Das ganze Mit
tel-Europa mag schließlich in eine
Reche von Kleinstaaten zerlegt wer
den, welche in Wirklichkett der Liga
der Nationen unterstehen müßten.
Die Eingabe ist - gemacht wor
den. daß, wenn dies getan werden
sollte, diese Aufgabe für die Liga
der Nationen zu groß werden könnte.
Es ist Tatsache, daß die Frie
denskonferenz nicht die Absicht hat
zu erlauben, daß irgend ein Teil
Mitteleuropas die Gelegenhctt haben
solle, eine militärische Streitmacht
zu errichten, wie. diejenige war, wel
che für vier und cinhalbcs die ganze
Civilisation bedroht hat. '
Man gibt zil, daß die Vornahme
der Begründung kleiner Gruppen
aus großen Staaten sich als gefähr
lich erweisen könnte. Wenn aber
die großen Mächte die Oberhand
halten und die Liga der Nationen
als arbeitende Macht an Stelle einer
passiven Mrt bestehen sollte, so
wird eine weitere Bedrohung deZ
Friedens 7 er Welt unmöglich sein.
Was, wenn Deutschland die Bedin
ungen ablehne sollte?
Pariz, 14. März. Trotz der
schweren und zwingenden Vedingun
gen des'Vorfricdcns, die 'jetzt den
deutschen Delegaten zur Unterzeich
nung vorgelegt werden sollen, hat
die Friedenskonferenz, soweit wie be
kannt, nichts getan, was geschehen
soll, salls die deutsche Regierung sich
weigert, den Fricdensvertrag zu un
terzeichncn. Tie Fricdeickkonserenz
lmt sich mit einer derartigen Mög
Hchkeit betont ; man weiß, daß in
Deutschland fiWafefi ßrq ts
ivicdcr in Wris
auf hinarbeiten, die Annahme der
Friedensbedingungen zu verhindern
und daß diese Propaganda täglich
an Umfang zunimmt. Bereits ein
mal vorher haben sich die Deutschen
als aufsässig erwiesen, indem sie sich
weigerten ihre Handelsschiffe auszu
liefern, falls ihnen nicht genügend
Nahrung bis zur nächsten Ernte, ge
liefert würde. Hätte man die Vor
friedensbcdingungen den Deutschen
um Weihnachten unterbreitet, so wa
ten sie ohne Zweifel von ihnen an
genommen worden; im Weigerungs
fälle würden die Armeen der Alliier
ten ganz Deutschland besetzt haben.
Anders aber liegt die Sache heute.
Nicht mtt Unrecht befürchtet man,
daß jetzt eine Besetzung Deutschlands
gefahrvoll sei, denn der sich dort
breit machende Bolschewismus könn
te die Truppen anstecken.
Großbritannien und Amerika sind
gegen die Okkupation Deutschlands;
deren Soldaten sind unruhig und
wollen ach Hause, irnd man will de
ren Wünschen weitgehend Rechnung
tragen. Zwei Dinge wären, nur
möglich, die Deutschen zu zwingen,
die Bedingungen anzunehmen. Es
sind dieses Veibehallung der Vlok
kade und Verweigerung der Zufuhr
von Lebensmitteln oder man muß
sich mit dem Feinde auf VerHand
lungen einlassen und sich mtt einem
zusammengeflickten Frieden begnü
gen. Beide Alternativen aber ent
sprechen nicht den Wünschen der Al
liierten. In erster Linie sind sich
die Alliierten bewußt..daß die Oes
fentlichkeit nicht dulden, würde. Tan
sende deutscher Frauen und Kinder
dem Hungertode preiszugeben; und
andere Bedingungen zu stellen, wär
de für die siegreichen Mächte demü
tigend sein, denn sie haben ein Recht,
dem besiegten Feinde, der den Krieg
begann, schwere Bedingungen zu stel
len. . .
Würde man, um die Bedingungen
durchzusetzen, Deutschland wirtschaft
lich von der anderen Welt absperren,
dann liegt die Gefahr nahe, daß fich ;
Deutschland mit Rußland verbindet,
und die benachbarten Nationen Ge
fahr laufen, vom Bolschewismus ver. '
schlnckt zu werden. Man sieht so
mit, schreibt ein Korrefpondem. daß
die Alliierten irgend etwas tun müs
sen, um auf alle Eventtlalitätcn ge
faßt zu sein.
Urteil gegen Saloonbenber.
Norsolk, ,Neb.,"l4. Marzrcm
Ida Bauman von Martinsburg
brachte eine Schadenersatzklage in
der Höhe von $50,000 gegen vier
zig verschiedene Wirte in Thurston,
Dixon und Knox Countys vor dem
Distriktsrichtcr William V. Allen
ein. Die Klägerin gibt an, daß ihr
Mann an Alkoholismus gestorben
sei und daß der Genuß des Schnap
ses, den die Verklagten ihm vor
kauften, seine Krankheit und seinen
Tod herbeigeführt hätten. Die Kla
ge gegen die große Mehrzahl .der
Verklagten wurde fallen gelasseit
nüt Ausnahme gegen drei Dixon
County Wirte, gegen die erkannte
die Jury auf ein Urteil von je
$1,500. Die Verurteilten werden
gegen das Urteil Berufung einle
gen. -
FZnnischeS Parlament am 1. April.
Washington, 1 4. März. Das
Staats.Dcpartement erfuhr heute,
daß das finnische Parlament am
1. April zusammentreten wird.
Wetterbericht.
Fär Omaha und Umgegend
Regen oder Schnee heute abend und
Samstag; kälter am Samstag.
Für Nebraska Schnee oder Re
gen . heute abend und in östliche
und zenttalen Teilen am Samstag.
Kälter Samstag, und im westliche
Teile hntte abend.
Für Iowa Regen int südlschesi
Teile, Regen der Schnee im r-örd
lichen Teile heute abend; BmvMci
steigend? Temperatur im 'tlich, r"
und kälter im onßstn: !resü:ch
Teile heute aberX
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