Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 01, 1919, Image 1

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    - öKsiSiWfl
An American Newspaper
which standa for Anwri
can ldeala and prtnclplei
rüDLISGED AND DISTHIEUTID H
PERMIT (No. 361), AUTHOIilZED CY
ACT OF OCTOBER 6 1917, ON HL" T
THE POST OFFICE OF OMAIIA. KL:.'
BY ORDER OF TEE l'KESIEILNT
A. S, BÜRLESON, POSTMASTEß-GEN-lI,
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C Mao Ungnac for Ameri-
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Samstag, den 1. Februar' 1919.
' 8Seiten.-Nr. 27C
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DeutHe greiM
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Erobern drei Ortschaften und Kriegsmaterial;
NUstungen gegen einen wahrscheinlkchen
Einfall öer vslschewlkltruppen
Sozialisten gewinnen bei
Zürich, 1. Feb. Hier eingetrof.
fene Depeschen besagen, daß deutsche
Truppen die Polen an mehreren
Punkten der preußisch polnischen
Grenze angegriffen und die Ortschaf.
ten Grünthal, Wunschheint und
iöroSsamolli genommen haben. Auch
iuurdcn von ihnen zahlreiche Artil
lerie und Maschinengewehre erbeutet.
Berlin, 1. Feb. Negierungsbe
ernte haben mit Mitgliedern der
Soldatenräte konferiert, um Mittel
und Wege zu finden, einem drohen
den Einfall der Bolschcwikitruppen
begegnen zu können.. Es heißt, das;
die Bolschewiki ei großes Heer bei
Liban und Kowno zusammenziehen.
. Der Polnische Krawall" zu Kulm
, see, Westpreußcn, wird als der Vor
läufer eines organisierten Vorstoßes
der Polen gegen Westpreußcn be
trachtet.
Admiral. Schröder ist von der Re
gierung verhaftet worden und er
wird prozessiert werden, weil er zwei
Deserteure am 10. November er
schießen ließ trotzdem eine allgemeine
Amnestie erlassen wurde.
Berlin, 1. Feb. Philipp Schei
bemann hat in einer Unterredung
erklärt, daß das Ergebnis der Wah
Im für den Reichstag in Preußen
am letzten Sonntag die höchsten Er
wartlmgen der SoziaLDemokraten
erfüllt habe.
Die Sozial Demokraten," fügte
Scheidemann hinzu, . werden jetzt
, imstande fein, mit den konservativen
Dnnokratcn Sand in Hand zu er
beiten, um ihre beiderseitigen Ziele
zu erreichen. Das deutsche Volk hat
sich entschlossen, ein neues Staats
Wesen im Einklang mit den Idealen
einer Liga der Nationen zu schaffen.
Bolschewismus wird nicht geduldet
und polnisches Vordringen wird nicht
gestattet werden."
Bernstorff bespricht
offiziell wilsons
14 punkte
Berlin, 1. Febr. Graf Bern
ftorff hat der Associated Preß eine
schriftliche Aeußerung zur Veröf
fentlichimg übergeben. Da sie die
Zustimmung des Ministers des Aus
wärtigen hat, und da beide Herren
Deutschland auf der Fricdenskonfc
renz vertreten Werden, hat die Dar
ftellung einen offiziellen Charakter
Was die Schuld am Kriege anbe
trifft, die 'einer neutralen Kommis
fion zur Untersuchung übergeben wer
den soll, so sagt er, daß die Majo
rität Deutschlands sich unschuldig
fühlt, obwohl Versehen begangen
worden fcn.
Die Zivilbevölkerung Belgiens
(Nr. 7 der Wilson'schen Punkte) für
ihre Verluüe, fowcit sie durch deut,
sche Angriffe als bewiesen eingereicht
werden, zu entschädigen, sei nur bil
lig. Dasselbe gelte für Nordfrank
reich. , ,
Es heiße aber nicht, ein Unrecht
gut machen, wolle man das Unrecht
begehen und die deutsche Bevölkerung
von Elsaß-Lothringen franzosisch zu
werden .und v!terreichlsch.deutslze Be
völkerung italienisch zu werden zwin
gm.
Da den slawischen Nationen des
ehemaligen österreichischen Reiches
nicht nur Autonomie, sondern später
auch absolute Selbstbestimmung ein
geräumt worden fei. wäre eS nur
recht und billig, daß dasselbe Pri
vileg den österreichischen Teutschen
zugestanden werde. DaS beziehe sich
ferner, und gelte im gleichen Maße.
auf bie verschiedenen BalkanVölker
und das türkische Reich.
In. Bezug auf Punkt 13 verlan
ge die Gerechtigkeit, daß Deutschland
einwillige, Landteile, die unzwcifel
haft polnisch nach ihrer Bevölkerung
seien, abzutreten. Teile aber, die
unzweifelhaft nicht polnisch, fondern
fast mlöschließlich deutsch nach ihrer
Bevölkerung seien, freiwillig aus
zugeben, stehe außer Frage. So
wurde es ein sehr großes Unreck't
in. die preußische Provinz Oftvrai-
faü, die in diese Kategorie gebore,
sh'it Polen zuzusprechen, um ihrem
l0i2tize Genüge zu leisten.
mehrfach an
preutz. canötagswahlen
Zürich. 1. Feb. Der Plan, alle
Bahnen m Deutschland der Zentral
regierung zu unterstellen, wofür den
Bündeöstaaten entsprechende EntschL
digung zu bezahlen ist, wird von
der Nationalkonvention zu Weimar
erörtert werden. -
Es heißt, daß der hervorragende
deutsche Sozialistenführer Eduard
Bernstein nach der Schweiz kam
men wird, um zu versuchen, dort ei
ne Anleihe für Deutschland zu ma
chcn.
Zürich. 1. Feb. Hier eingct'roffe
ne Depeschen besagen, daß sich in
den Gefängnissen zu Wilhclmshafen
500 Spartaker befinden. Vierzig
tausend Mark, welche die Rcvolutio
näre aus der Regierungsbank ae
stöhlen hatten, wurden wieder er
langt; eine unbedeutende Summe
hatten die Spartakusleute unter sich
berteilt.
Kopenhagen, 1. Feb. In Bre
men haben die Arbeiter revolutio
nicrt und sind entschlossen, sich gegen
die von Berlin aus in Annrarsch be
findlichön Negierungstruppen zu ver.
seidigen. Man erwartet erbitterte
Kämpfe. Diese Depesche ist hier
gestern eingetroffen.
, Berlin, 1. Feb. Aus den jetzt
vorliegenden Berichten über die Wahl
zum preußischen Landtage ergibt
sich, daß die Majoritatssoz!al:sren ei.
ne Pluralität erlangt , haben. Der
Landtag wird sich wie folgt zusam.
mcnsctzen: Majoritätssozialisten 142;
Katholiken 87; Demokraten 611
Konservative 41; Unabhängige So.
zialisten 24; Liberale 18; Wilde 7.
Paris 1. Feb. Wie das Echo de
Paris meldet, wird die am Rhein
zu unterhaltende aus Amerikanern,
Franzosen und Briten bestellende
Okkupatiorisarmee 1,000,000 Mann
zählen. '
Englische Regierung
will nicht vermitteln
Belfast, 1. Febr. Prcinier!
Lloyd George hat heute dem irlün
dischcn Führer Arthur Tevlin tele
graphicrt, daß er sich nicht in den
Belfaster Streik cininischen würde.
Er' habe sich nüt Kanzler Bonar
Law verständigt, daß die Regierung
mit Belfast verfahren wolle, wie
mit Glasgow.
Die Regierung hat sich entschlossen,
wie schon früher mitgeteilt, die
Streiker und ihre Arbeitgeber die
Sache auf einer gemeinsamen Konfe
renz allein ausfcchten zu lassen.
Glasgow, 1. Febr. Infolge
der Zusammenstöße van Streikern
der Clyde Schiffswerfte mit der
Polizei patrouillieren heute Truppen
die Straßen- Shinwcll, seit Ver
Haftung Kirkwoods. -der Führer der
Streiker, ist heute ebenfalls verhaf
tot worden. .
Delegaten nach
österr. Schlesien
Paris, 1. Febr. Offiziell wurde
bekannt gemacht, daß alliierte Dele
gatcn nach Tefchen in Oesterreichisch.
Schlesien gesandt werden sollen, um
über die industriellen Distrikte eine
friedliche Einigung zwischen Polen
und Tschechen herbeizuführen.
Amsterdam, 1. Febr. Der ost
liche Teil von Oesterreichisch-SGe.
sien ist vollständig von den Tschc
chen besetzt, nachdem die Polen mit
Waffengewalt vertrieben worden
waren, wie eine Wiener Depesche an
die Kölnische Volkszeitung berichtet.
Schisfbrnch eines
U. S. Dampfers
Deal, England. . 1. Febr. Der
Ver. Staaten Dampfer Piave, der
Mittwoch abend hier strandete, ist
gestern während eines wütenden
Tchneclwrmes unttcn durchgebro.
cheii. Dreißig Mann der Besatzung
find hier gelandet. Zwei der Rct
tungsdoote kenterten, doch wurden
die Jnlasten gerettet. Man bosit. daß
der Ne't der Besatzung und die 17
mnerikai'.ischcn Offiziere, die an
Bord waren, von Schleppern und
Patrolbooten gerettet worden find,
Neueste Postnachrichtcn
aus Deutschland
Die Franzosen und der rheinische
Buudröstaat.
(Aus der Kölnischen Volkszeitimg,
6. Dezember.)
Die französischen Katholiken, un
terstützt von der französischen Ne
gierung, betreiben Zeit einiger Zeit
ocn Plan, aus die sudocutichen und
rhcimlchcn Gebiete einen beitimmen
den Einfluß in dem Sinne zu ae
winnen. daß sie autonome Nepu
blikcn bilden möchten die mit Frai'.k.
reich und Belgien einen gallischen
Bund eingehen können. So schreibt
. a. der lin de Paris:
Die Länder am Rhein sind katho.
lisch. Wenn unsere radikalen 5tam.
mcrn dazu fähig wären, ihren Par
tciegoismus dem Interesse Frank
reichs zu opfern, würde unsere Re
gierung versuchen, sich mit dem 58a.
tikan zu verständigen. Man muß
durch kluge Maßnahmen so viel er.
reichen, daß die linksrheinischen Ge.
biete mit der notigen Begeisterung
eine Republik bilden, die zu Frank
reich in ein Vundesverhältnis tritt."
Hier treten die Absichten, die man
in gewissen Kreisen ,. Frankreichs
Deutschland gegenüber" hegt, deutlich
yervor. Nie in bet genannten sran
zösischen Zeitung wie in, andern Pa.
riser Blättern vertretenen pöliti.
schcn Spekulationen beweisen un
zweifelhaft, daß man in Frankreich
den Gedanken einer Trennung west.
deutscher Gebiete vom Teutschen
Reiche zu verbreiten und schmackhaft
zu machen sucht. Die e Bestrebungen
haben in Frankreich gegenwärtig
einen breiteren Boden, als wenn bei
uns im allgemeinen annimmt. Wenn
etwas geeignet war, diesen französi.
fchcn Aipiratlonen energiickj cntge.
genzutreten, so war es die große
5?ölner ? Volksvcrsaniniluiig vom 4.
Dezember und die darin gefaßte
Entfchließimg. weil sie den oben be
zeichneten französischen Kreisen zeigt,
daß die Länder am Rhein unbe
dingt am Reiche festhalten wollen
und daß auch durch den Zwang der
Ui.niwai.iigen eryanniiie ncu an
bahnende bundesstaatliche Neu
gründungen am Rhein den Gedan
ken einer Loslösung vom Reiche
entschieden zurückmeldn.
. .
Ausweisungen aus Elsaß'Lothrinacn
1 . V . I-
wrojjc aiarrn muiicn Mt.
, iSchwabischer Merkur. L. Dez.)
'Man schreibt uns: Auch in den
letzten Tagen wurde eine größere
Anzahl deutscher Bürger aus Elsaß.
Lothringen ausgewiesen. Vor allen:
tvaren es eine Reihe von Beamten
des Ministeriums, unter ihnen der
Direktor des Oberfchulrats Kayscr.
der verdiente Leiter des Bergwesens
Mnisterial . Rat Berghmlptmann
Braubach, Geh.Obcr.Reg..Rat Dr. v.
Ostcrlen. Geh. Neg.-Nat Schlössingk,
von Württcmbergern Oberschulrat
Baicr, und der langiahrige Vor
sicher des literarifchcn BiireauS im
Ministerium. Redakteur Ulrich Lör
cher. Neben den . höheren Beamten
sah man vor der Rampe der Rhein
brücke aber auch Straßburger La.
deninhaber, Großkaufleute Mitglie.
der des Straßburger Gemeinde
rats, die deutschen Führer der Ge
werkschaftcn. unter ihnen auch den
Redakteur des soz.'dem. Organs
Fischer. Die von der Rhcinbrücke
dort Ankommenden werden dort von
einer nach Hunderten zählenden
Meiige mit Schmähvufen einpfan
gen und 'müssen durch sie Spieß
ruten laufen. Oft erleidet die Fest
stellung der Namen der Ausgewiese
nen, die von einem Offizier aufge
rufen werden, längere ,Unterbre
chungen: eine nicht endenwollcnde
Schar elsässischer Flüchtlinge nimmt
den Durchgang m Anspruch, denen
ein Ziig heimkehrender elfaß.loth.
ringischer Soldaten folgt. Endlich
steht dein Abtransport der vor der
Rampe den Beschimpfungen des Pö'.
bcls stundenlang Ausgesetzten nichts
mehr im Wege- In kleinen Trupps
ihr Gepäck in den Händen, werden
sie über die Brücke eskortiert und
auf der deutschen, Seite mit Will
konnnenruieil unserer Soldaten em
pfangen. Eine Anzahl höherer Lch
rer und Beamten hat noch ein.här
tercs Schicksal getroffen, sie wurden
interniert. Angesehene Elsässer, die
ihre deutsche Gesiniiunz vor der An
kunft der Franzosen bekundeten,
werden aus der Ttadt selbst ver
wiesen und müssen sich fiir die nächste
Zeit auf dem Lande aufhalten. An
geblich sollen allmählich alle deut
scheu Beamten des Landes verwiesen
weldsn, Sänuliche RMer und.
Staatsanwälte sind ihrer Stellungen
entsetzt. Groß ist auch die Zahl der
Gendarnien, Hilfsbeamte, Bureau
diener usw., die ausgewiesen wur
de. Sämtliche. Ausgewiesenen wer
den vsn der elsaß-lothringischen Re.
gierung aufgefordert, ihre Adresse
ungesäumt an den stellvertretenden
Bundesratsbevollmächtigten Mini.
sterialrat Nobis,' Bendlerstraße 20,
Berlin W., zu senden.
Grausamkeiten der Kriegführung.
(Berliner Tageblatt", 20. Nov. '18)
Es geht uns folgende Erklärung
führender Parlamentarier und Po
litiker zu:
Unsere Gegner iverfen uns Ver.
lehmigen des Völkerrechts, mili
tärisch nicht gerechtfertigte Grausam
leiten der .Kriegführung, Vergehen
gegen die Zivilbevölkerung der be
setzten Gebiete, Vergehen bei der
Durchführung der Deportation bel.
gischer Staatsangehöriger Miß.
Handlung Gefangener vor. Wenn
auch diese Anklagen zum ersten Teil
auf Verleumdungen und Uebertrei.
bungen beruhen, so gehen doch mich
von, unseren Volksgenossen an der
Front und in den Gefangenenla
gern Anklagen aus, die zum Teil so
schwer sind, daß wir sie nicht über
hören dürfen. Wir fordern daher,
daß diese Anklagen sofort durch eine
unparteiische Koinniissiou unter Zu.
ziehung anerkannt neutraler Hilfs
vereine untersucht werden.
Man entziehe sich dieser llnter.
suchung nicht mit der Feststellung,
daß auch auf z der .anderen Seite
Verbrechen an unseren Landsleuteu
verübt worden sind, mich nickt mit
dem Hinweis darauf, daß Handlun
gen einzelner das Volk nicht belg.
sten- Die Untersuchung soll durch
keine Rücksichten auf Personen oder
auf Staatsnotwendigkeiten gehemmt
werden und sie ' fall auch vor der
Schuld de? Toteu nicht Halt machen,
denn ihr Zlveck soll nicht so selir die
Bestrafung der Schuldigen sein. Wir
wollen durch rückhaltloses Bekennt
nis der Wahrheit, unser Gewissen
reimgen.
Berlin, den 17. November 1918.
Prof. Hans Delbrück. Dr. Mari.
milian Pfeiffer. Dr. Fr. Naumann.
Heinrich Prinz zu Schönaich Earo
lath, H. Freiherr v. Richthofen. Dr,
Arendt, E. Legren. Joh. Soffen,
bach."
Anrede gnädige Frau nicht mehr.
(Hamburger Nachrichten, 2. Dez.)
In der am Sonntag nachmittaa
ini Gewerkschaftshaus von der Orts
gruppe Hamburg des Zentralver
bandes der Hausangestellten
Deutschlands abgehaltenen Versamm
lung sprach Frau Bautz. die nicht
ganz verständlich war, über die Ge,
sindeordni'.ng, die trotz einiger Ver
besserunqen gegen früher immer
noch rückständig und daher zu ver.
werfen fei. Verlange sie doch von
den ihr Unterstellten unbedingten
Gehorsam. Wie die Gefindeordnung,
an deren Stelle jetzt das Bürgerliche
Gesetzbuch getreten sei, sei auch das
Dienstbuch abzuschaffen. Um all
dies zu erreichen, fei Wachsamkeit
und vor allem bessere. Organisation
nötig. Wollen die Hausangestellten
heute gleichberechtigte Staatsbürger
werden, so müßten sie ihre Klassen,
läge zu verbessern verstehen. Hierzu
gehöre gewerkschaftliche und voli.
tische Organisation. Vor dem Strom
der, Arbeitslosen aus den Muniti
ouöfabriken, die ihnen jetzt oft als
der schwarze Mann hingestellt wiir
de, sollten sich die Mädchen nickt
fürchten, da jene nicht für die Hans.'
iicjti. l . . "
ivmiujun uwtiHnui waren. Z-iC
nächststehenden Forderungen, deren
Festlegung in Kürze durch den Zen
tralverdano erledigt sein' würde,
wollen die Freiheit und das Selbst
bestimmmigsrecht über den eigenen
Körper erstreben. Hinsichtlich der Ar
beitszeit würde der zehnstündige
Arbeitstag zu verlangen fein; der
achtstündige ließe sich vorläufig noch
nicht im Haushalt einführen. Außer
dem fei ein nmer Mietsvertrag, für
ganz Teutschland herauszubringen,
da der alte sich überlebt habe. Die
Lohnforderungen seien au Grund
der Fähigkeit und des Könnens feit
zufetzen. Tann richtete fich Frau
Bautz scharf gegen die Private Stel
lenvermittlmig. deren Interesse bau.
ftger Stelleiiioechsel sei. ede
Sonntag sei eine AuSgajZsziit von
Uhr au zu fordern und ein um
die gleiche Zeit beginnender wö.
aVutlichrr Freinachnnttag. J tue.
(Fortsetzung auf Seite L)
s T!'. ff
vvviiiiiiirvvuv
dreifacher Morö
Washington, 1- Febr. Die hiesi.
ge Polizei ist vollauf tätig, die ge
heimnisoolle Ermordung des Dr.
T. T. Wong, Chefs der chinesischen
Erziehungs.Mission, und der zwei
chinesischen Studenten, C. H Hsie
und Wen Sen Wu, von der Wash.
ington Universität, deren Leichen in
ihrer Wohnung, in dein fashionablen
Stadtteil Mount Pleasant gefunden
tvurden, aufzuklären. Sie wurden
am Dienstag zum letzten mal lebend
gesehen. Die Abivesenheit der beiden
Studenten von der Universität er
regte Bedenken, und der Student
Kong Li, der nahebei , wohnt, be
schloß, die Sache zu untersuchen.
Er drang in das Hans durch ein
Fenster ein und fand die Leiche Dr.
Wongs auf dem ersten Flur. Er
rief die Polizei auf,mnd diese fan
den die Leichen der beiden Stuben
ten im Ofenraum des Erdgeschosse?,
mit den '.Köpfen nach dem Ofen ge
richtet. Blutspuren fanden sich in
der Stiiche sowie auf der Treppe. Die
Leiche Dr. Wongs hatte einen tie
fen Schnitt im Genick. Er hatte
außerdem eine Kugelwunde int
Kopf, und ein Revolver lag unweit
von seiner Leiche. Die Aerzte niei
uen, daß die Leichen seit Mittwoch
dagelegen haben. Dr- Wong war
seit 4 Jahren in Washington und
stand au der Spitze der Erziehung?.
Mission seines Landes. Der drei
fache Mord ist in ein Dunkel gehüllt.
Vier amerikanische
Affe" heimgekehrt
New ojjrf, 1. Feb. Die amerika
ilischen FliegerAße" Hauptmann
Edward B. Rickenbacher von Co.
lumbus, O-, Major James A. Weiß,
ner von Brooklyn, Leutnant Paul
Baer von Mobile, und Hauptmann
Douglas Campbell von Mount Ha
milton, Cal., sind hier gestern ge
landet. Sie alle trugen die ihnen'
von der amerikanischen und von den
alliierten Regierungen verliehenen
Auszeichnungen. Rickenbacher wär
anfänglich in Frankreich Chauffeur
für General Pershiug, trat aber bald
iu den Fliegerdienst und war bald,,
der hervorragendste ". amerikanische
Flieger. Er sagte, daß er der Re.
gierung seine Dienste als Flieger zur
Verfügung stelle,: wird. Bei mei
nem Fliegerdienst befolgte ich kein
besonderes System," sagte er, und
meine Siege sind zu (!0 Prozent auf
Glück, zurückzuführen.' Ich bediente
mich stets französischer Aeroplane;
ich muß sagen, daß die amerikani.
scheu Flieger mit jeden: weiteren Ta
ge mehr Geschick bewiesen."
Major Meißner, der Rickenbacher
auf seinen Streifziigen öfters beglei
tete, zollte der Kühnheit R!ckenha
chers hohes Lob; auch er sagte, daß
ihm selbst das Glück zur Seite ge
standen habe.
Leutnant Baer, der abgeschossen
tvurde und acht Monate in Gesan.
genschaft verlebte, sagte, daß er von
den Deutschen gut behandelt wurde.
Hauptmann, Campbell beteiligte
sich auch an dem Gefecht bei Cha
tteau Thierry. Im 5lampfe mit
sechs Gegnern wurde seine Maschine
beschädigt, und es wäre um ihn ge.
schehen gewesen; hätte Rickenbacher
nicht die Feinde in Schach gehalten.
vischof Dowling zum
Erzbischof ernannt
Rom, i. Febr. Austin Dowling,
Bischof von Des Mo'nes, ist zum
Erzbischof von St. Paul, als Nach,
folgcr John Irelands, ernannt wor
den., -
Edmund Gibbons. Rektor von
St. Therefa, ist Bischof von Al
bann; Ncv. William Turner, Pro
fessor an der Universität Washing.
ton, Bischof von Buffalo; Rev.
Tionhsuis Kellen Bischof von Grand
Rapids, Mich.; Rev- Williain Hickcy
Titularbijchof von Claudiopolis und
Bischof 5loadjutor von Providence,
mit dem Rechte der Nachfolge ge
worden.
Ukrainer dringen
uf mnng,W Ä
Paris, 1. Feb. Der ukrainische
Minister des Verkehrswesens Sedo.
rcnko hat dem Vertreter des Petit
Journal gegenüber die Erklärung
abgegeben, daß seine Regierung sich
an der Kon'erenz der russischen Par.
teien mit Vertretern der Alliierten
nicht beteiligen werde. Alles, was
die Ukrainer von den Alliierten der
langen, in Anerkennung als mtcu
hängiger Staat.
Ausschüsse
wichtiger Slyttl
Präsident lvilson und die Ministerpraside::!:..
der Alliierten werden sich am 13. Februar
heim begeben, indessen wiederkommen
Deutschland hat Uolonien auf immer verlere::
Paris, 1- Feb. Heute wurde von
dem Spezialkomitee die internationa.
le Arbeiterfrage in Beratung genonz
meii. Es wird bekannt gegeben, daß
jenes 5iomitee, das sich mit der Fra
ge der Kriegseiitschadigung beschäf
tige wird, Montag um 3 Uhr nach
mittags eine Konferenz abhält. Das
Friedensbureau wird Dienstag nach
mittag die Berichte der beiden obigen
Komitees entgegen nehmen. .
Wilsvns Heimreise.
Paris, 1.' Feb. Präsident Wil
son wird Frankreich am IZ.bruar
verlassen und nach AnierikaMssch
kehren, urn beim Schlüsse der Kon
greßsitzung ain 4. März anwesend zu
sein. So verlautete heute Abend von
befugter Seite. .-. .
Präsident Wilson wird aber nur
tveilige Tage in den Vereinigten
Staaten verweilen und dann nach
Frankreich zurückkehren. Seine Ab.
Wesenheit von Paris wird drei Wo
a)en mqi uoeroauern.
Während der Abwesenheit desj
Präsidenten werden Premier, Lloyd
George und Premier Orlando zwei
fellos fich nach ihren Heimatländern,-'
England und Italien, begeben, wo ,
hin ihre Pflichten als Häupter der
Regierungen sie rufen.
Die Arbeit der Konferenz wird
während der Abwesenheit der drei
Führer fortschreiten. Die meisten
der Komiteen sind jetzt ernannt wor
den und bereit, mit der Erwägung
der verschiedenen -Probleme, die ih
nen überantwortet worden find, zu
beginnen. ",' ; ;
Deutschland ohne Kolonien. .
Paris, 1.' Feb. In dem vom
Friedensbureau veröffentlichten offi
zielten Bericht heißt es unter ande
rem: Der ' Meinungsautausch Wer
die, deutschei: Kolonien im Stillen
Ozean und in Afrika wurde in der
Gegenwart der Vertreter der Domi
nien, des fraiizösischen Kolonialmini,
sters Simon und des Marquis Sa.
lnaggo Raggoj fortgesetzt. Am Nach,
mittag wurden zufriedenstellende
provisorische Verständigungen bezüg.
lich der deutschen Kolonwi und des
besetzten Gebietes in Türkisch-Asien
erzielt. Es wurde ferner beschlossen,
daß die militärischen Vertreter der
alliierten und assortierten Mächte in
keriames aufgefordert werden sol
len, sofort zilsainmenzutreten und ei
nen Bericht darüber zu unterbreiten,
wie die Bürde der Stellung militäri.
scher Truppen zum Zwecke der Auf.
rechterhaltung der Ordnung im tiir
kischen Reiche, bis die Friedenskon.
ferenz über die Verwaltung des tür.
kifchen Gebietes entichieden hat, am
gerechtesten und sparsanisten unter
jene Mächte verteilt werden kann.
London, 1. Feb. (Britischer draht
loser Dienst.) Ueber den obigen Be.
richt äußert sich die Times editoriell
wie folgt: Auf den ersten Kardi.
nalpnnkt haben sich die Alliierten
und die Ver. Staaten vollständig ge
einigt. Sie sind darin eines Sin
ne?, daß unter keinen Umständen die
Kolonien wieder an Tcutschlaliö zu
rückfallen können. Tasselbe bat ge.
zeigt, daß es als kolonisierende Macht
untauglich ist, indem es die Vesitzuu
gen vor dem Kriege mißbrauchte.
Oekonomisch hat es jene Länder und
Völker für selbstsüchtige Zwecke Mis
gebeutet; die Zivilvcrwaltung war
erbarmungslos und barbarisch, und
das politische Ziel bildete die Ein!
richtung des Militarismus. j
Die Menschenfresserstämme m
Teutsch ,Ostafrika, von wo
aus
Deutschland seine Soldaten hernahm,
warm die einzigen Eingeborenen,
m,t deren '.'lndanglichrnt es prahlen.
konnte. Deutschland hat bewiesen.
" '
Amerikas bedeuten. Die Kolonien
Deutschlands an Teiitschland wieder
herauszugeben, würde cbensa unge
recht wie albern fein.
Polnische Ansprüche.
Paris, 1. Feb. Laut einer amt
lichen französischen Vekaniitinackung
erklärte der voliiische Friedensdele
und Pinr 9rhrnritm sfumhrt?. i.nKi"1"""" TOl:u'"ul
gat Tomowc-ki vor dem Friedensbu.!gen oder Schnee und kälter in t;,t
ma, Polen wünsche das Gebiet zu
in
rück zu haben, das es vor den beiden
Teilungen vor -1772 und 1793 be.
saß, einschließlich der Provinz und
der Stadt Posen und der Stadt
Thorn. Polen wünsche außerde:::
freien Zugang zum Meer über Dan
zig, und dieser Zugang soll durc',
einen Landstrcifen beschützt werden,
der die Verbindungsmittcl sicher rna
chen würde. - ' ' , .
werden Cx-Uaiser
nie wiedersehe.
Amsterdam, 1. Feb. Gelegentli
des 60. Geburtstages des Er.Kai.
fers Wilhelm hielt Prinz EitelFried
rich an feine Dienerschaft in feinern
nahe Potsdain gelegenen Gut eins
Ansprache, in welcher er unter an
derem sagte: Niemals wieder wer
dct Ihr den Kaiser wiedersebe,:;
Verhältnisse baben ibn aus der Welt.
geschichte verwischt. Gesetzlich gespro
chcn ist mein Vater tot."
Amerongen. 1. Feb. Der biö'e.
rige Barbier des vormaligen Kai
fers Wilhelm ist entlassen worden,
da der Graf Hohenzollern sich einen
Vollbart stehen ' läßt. Zwei Widere
Lcibdiencr sind , ebenfalls eiülaffel:
worden. Die ganze deutsche Urnge.
bung des ExKüisers wird nach u::d
nach entlassen; nur der Hofinar
schall Gontard sowie der persönliche
Freund des im Exil Lebenden. Qk
neral v. Eßdorff und fein Priv.it.
fckretär. Hauptmann Sigmun von
Jlsemann werden bei ihm bleiben.
Seitdem der Burggrabm zugcfroi'i,-:
ist. werden seitens der Polizei be.
fordere Vorsichtsmaßregeln zur Si
cherheit des Exkaisers getrofien
Die Arbeiten der
Legislatur
Lincoln, Nebr., 31. Jan,-Die Le.
gislatnr hat fich Freitag bis Mon
tag vertagt. Das Hans bat die
Vorlage 222 verworfen, trotzden: si
von: Bankkomitee günstig einberiZj.
tet worden war, wonach den Staats
banken die Autorität- zugesprochen
wurde, als Testamentsvollstrecker y$
fungieren, wie es jetzt die Trust
Companies tun. Das Hans wollte
die Bankiers auf was sie öls legi-
tiines Bankgeschäft halten, beschrmi.
ken. Es kam zu hitzigen Debatten. :
Das Haus hat auch die Vorlage
angenommen, welche 5 Millionen
Dollars bewilligt für ein neues Ka
pitol.
Der Senat hat die Hausvorlags
angenommen, wonach fremdspraclz.
lichen Zeitungen der amtliche Couii
tydruck entzogen wird.
, Auch' die Vorlage, die eS Nickt,
bürgern unmöglich macht, ein öf
fentliches Amt anzunehmen. Tiefes
Gesetz tritt sofort in Kraft.
Landesvenocifnng für Jntcruiettk,
Washington, 1. Febr. i!ü?ic
ordnete? Burnctt voit Alabama rr
suchte heute das Komitee für, Cmv"
lamentarischc) Ordnung, die Maß
rcgcl des Justizdepartements fü?
Landesverweisung aller Kriegsin
tcrnierter sofort zur Debatte zu
bringen. DaS Koinitee verschob fcii'.z
Entscheidung bis nächste Woche.
Lincoln Connih Slckerdaudrrcin.
North, Platte. 1. Febr. Der Lin.
coln Connty Ackerbmiverein er
wählte in seiner JahreSverjammli-
nachstehende Beamte: Präsident, tn.
m?r Coatcs; Vice-Präfident, F- C.
Pielsticker; Schatzmeister, Jolrl
Fowlcr; Sekretär, Richard Burg'.'
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etwas kälter.
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abend und Sonntag mit Schnee p:.:
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Soiiiitag.
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äuhcch westlichen Teilen. .
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