Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 31, 1919, Page 8, Image 8

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dge und Johnson
gegen Wttsons Plan
Washington, 31. Jan. Senator
CoDge brachte heilte im Senat die
Ncde auf die deutschen Kolonien, die
saut Beschluß des Friedensbureaus
'von der Naiionalitätenliga vermal
izt werden sollen. Er sagte, daß er
einen entgegengesehen Standpunkt
einttehine. Das Volk der Ber. Staa
teu fihnmcrt fiel) wenig mit die In
seln in dev Südfee oder um frein
dcu Kolonialbesitz in Afrika. .Sena
tor Johnson erklärte, das; er nicht
für die Siatifizierung des Friedens.
Vertrages stimmen werde, falls der
jellie eine Klausel enthalte, wonach
amerikanische Truppen dazu verwen
dct werden sollten, Polizcidicnst in
der Türkei, in Asien oder in den
deutschen 5lolonicn zu verrichten.
yorvath gegen ic
russische Konferenz
Wladittosiok, über Tokio. 30. Jan.
General Horvath. Verwalter der
chinesischen Ostbahn, gab heute die
Erklärung ab, daß die tu Vorschlag
gebrachte Konferenz aller russischen
Fciktionen, welche auf den Prinzen
Inseln im Marmara Meer statt
finden soll, unausführbar ist. Wir
können den Bolschewiki nicht trauen,
das; sie einen Waffenstillstand beach
ten werden: der Beschluß der Alliier
ten ist einfach unausführbar," sagte
cr. Die Bolschewiki verfügen ge
genwärtig über eine Streitmacht von
LMJ0,000 Mann und eine Ncfcrve von
1,000,000. (Horvath ist ein Russe,
doch spricht cr nicht, wie man glaubt,
offiziell, für irgend eine der rufst.
ZckzcnFa ktioncn Aiun. der United
Preß.) ;
Drei Personen bei
Explosion getötet
' d, N. 31. Jan. In den
biesigen Anlagen der Aniline Pro.
ducts Company ereignete sich heute
eine gewaltige Ezplosion, welche den
Tod von drei Personen im Gefolge
hatte? mehrere Angestellte werden
vermißt: die Zahl der Verletzten be
trögt 25. Die Fabrik wurde voll,
ständig zerströt. Der angerichtete
Schaden wird auf $1,000,000 ver-anschlagt.
Bill für allgemeine Äöeljrvflicht.
Washington, 31. Jan. Senator
?ew von Jndiana brachte heute ei-
c'.l Gesetzvorschlag süc allgemeine
Wehrpflicht ein, der folgendes kor
schreibt: Jeder junge Mann über
13 ist zu mmtanscher Ausmldung
verpflichtet. ?iese Ausbildung soll
1 Jahr nicht überschreiten, aber ohne
Unterbrechung sein. Alle so Aus
gebildeten gehören zur Reserve und
werden im Kriegsfalle eingezogen.
Befreiung hiervon ist nur gestat
tet in Fällen, wo abhängige Fa
nälienglieder vorhanden sind und
Kongreß für ihren Unterhalt nicht
Lufkomnlt. Solche vom Dienst Be
freite jmd es nur für ein Jahr.
Meldung muß jährlich, bis zum
2. Lebensjahr geschehen. Der
Präsident soll das Land in Zonen
,'inteilen, die ihre eigenen Regi
'lricrunBbehörden haben würden.
Im Kriegsfalle sollen die jüngsten
Jahrgänge zuerst eingezogen wer.
den
Der Senator erklärte, das; dies
d,r beste Weg fei, dem drohenden
Militärismus fern zu bleiben. Eine
stehende Armee von 500,000 Mann,
wie sie Sekretär Baker haben wolle,
passe nicht für miser Land. Es sei
ganz schön, die Welt sicher fük Te
uiokratie zu machen; er wäre 'aber
mehr dasür, sie sicher für uns selbst
$u inachen. Und jetzt sei der geeig
?Äe Zeitpunkt dafür, nicht in ne
! ..'lhafter Ferne. Was wir durch
den fi'nefj gelernt, würde am besten
sofort ngrwandt.
Neberfall eines Bahnznges.
Seattle, Wajh-, 31. .Jan.
Passagierzua der Grcat Northern,
, The Owlwurde bei Samifh,' nahe
Bellingham, kurz nachdem cr
Seattle verlassen hatte, von einem
cinzelnen Räuber heute am frühen
Äorgen migehalten und die Passa
s,ier? ihrer Börsen beraubt.
uttersreise 22 Cknts niedriger.
Butter kostet heute den Händler
4 EcntZ: das ist 22 Cents wem.
per als vor einer Woche. Ueber.
Produktion, weniger Nachfrage als
s.in sollte und das milde Wetter,
i3 mehr Milch von den Kühen
bringt, sollen die Ursachen sein.
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llulmsee von deutschen
Truppeil gestttrnlt
Berlin. Donnerstag, den 80.
Jan. Nachrichten von der Grenze
der Provinz Westpreußen besagen,
das; deutsche Truppen, die zum
Schutz der Grenze gegen die Polen
dorthin gesandt wurden, die Stadt
Kulmsee von irregulären polnischen
Truppen besetzt fanden. Einer Auf.
forderung, die Stadt zu verlassen,
wurde nicht entsprochen, und die
Deutschen sahen sich gezwungen, die.
selbe zu stürmen. Die Verluste der
Polen waren schwer. Ueber die
Stadt ist das Kricgsrecht vcrbängt
worden. Man fand, daß polnische
Agitatoren 300 Gewehre an die pol
nische Bevölkerung der Stadt ver
teilt hatten. (Kulnisce ist ein zwi
schcn Graudcnz und Thorn gelege
ncr Eiscnbahnpunkt.)
Senator Aotrks
wird ungemtttlich
Washington. 31. Jan. Bundes
Senator Norris ,drohte hei' den Heu
tigen Untersuchungen gegen die
Packer", deren Advokaten auö dem
Sitzungszimmer hinauswerfen zu
lassen. Veranlassung dazu bot eine
Venierkung der Advokaten Veeder
und Heulen, die sich im Hintergrund
befanden und gegen eine an Louis F.
Swift gerichtete Frage Einwand er
hoben. Wenn Sie noch einmal die
Verhandlung unterbrechen," rief
Norris, dann werden Sie hinaus,
geworfen." -
Tiebe stehlen Drogen im Werte von
$500.
Diebe brachen durch ein Fenster
letzte Nacht in der Eentral Park
Pharmacy, 4110 Grand Ave., ein
und stahlen Opium und andre Dro
gen, die der Besitzer auf $500 ab
schätzt- Geld und Gcldcswcrt war
unberührt geblieben.- Es waren des
balb wohl dope fiends", die die
Tat volll' rächten.
Diebe wollten Kahnzug mit
0 ZUiMonr ZÜark raube.
(Aus dem Berliner Tag" vom 21.
November.)
Die Verhaftung der Eisenbahn
räuber auf dem Schlesijchen Bahnhof
in der Reichshauptstadt Berlin
hat Anen Naubplan vereitelt, der in
seiner Anlage alle Wildwestgeschich
ten ähnlichen Inhalts in den Schal
ten stellt. Gegenstand des Attentats
war ein Eisendahnzug, der mit drei
Transportwagen aus Rumänien
über fcü Millionen Mark bares Geld
von der Itationalbank und berschie
denen Wechselstuben in Rumänien:
Gold, Silber und Papiergeld in
deutfcheu, rumänischen, türkischen so
wie anocren ausländischen Münzen
und Scheinen enthielt. Tcr Trans
Port war auf plötzlich ergangenen
Befehl am Tienstag, den 12. No
vember, aus Bukarest abgejahren.
irr oa was aver uoaj niazr w
steht der MackensewArmee gehö
ren. Seine Bewachung bildeten 21
M-ann und Unteroffiziere unter der
Führung eines OberslleutnaMs und
mehrerer Offiziere. Schon bevor cr
die deutsche Grenze erreichte, wurde
der Zug wiederholt von Räubern an
gegriffen. Es gelang aber der Be
wachung, den Schatz mit Erfolg zu
verteidigen. Auf dein Schlesijchen
Bahnhof angekommen, glaubte nian
ihn endlich gesichert. Der Oberst,
leutnant und die Offiziere verlieben
den Bahnhof und auch von den
Mannschaften gingen die meisten in
die Stadt, um sich von den langen
und groben Anstrengungen zu erho
len. Nur zwei Unteroffiziere und
drei 2ann blieben bei dem Wagen
zurück.
Die Erwartung, daß nun die wert
volle Ladung sicher untergebracht sei.
wurde aber bald zunichte. Bereits
feit längerer Zeit trieben sich, wie be
richtet, eine Anzahl von Männern
uizd Jraurn auf dem Schlcsischen
Bahnhof herum, die ganz unversro
ren die Bahnzüge beraubten und da
bei auch vor vcrsönlichen Angriffen
auf einzelne Fahrgöite nicht zurück
schreckten. Ticje Tiebcszescllschaft
hatte unbefugt eine Sicherhcits
wache des A und S.'Rates" gedil
det, die unter dieser Maske zahlreiche
Plündereim verübte. Natürlich hat
te die Wilde Wache, die unter Iüh
rung des Matrosen lüoch stand, auch
die 'Ankunft des Geldzuge-Z ausge
kundschaftet und trat nun nach dejzen
Ankunft in Tätigkeit. Sie üver
nahm" den Traneport, indem sie
die zurückgebliebenen eute der Be
wachung uiit vorgehaltenem Revol
ver unter Todesdroyungcn entwaff
nete und ihnen die ttokardett und
Treffen abriß. Tie Leute glaub
ten es mit einer richtigen Wache
und mit einer regelrechten Ueber
ahme zu im zu haben. Die Heh.
ler standen schon bereit, den Raub
auf die in'ttgebrachtsn Wagen zu Zu
den, alZ im letzten Augenblick eine
i'crn dein Verimer dcs Pollzekvräsi
denten Eichhorn einsandte Sicher,
hcitewache erschien ud die Räuber,
die unlerde'cn ihre Taschen itt't
eld vollgcpfrcrft hatten, jesMaKn.
Zai Polizcipraschium war nämlich
von der Ankunft des Geldtranspor.
tes verständigt worden und hatte, da
ihm bekannt war, dab auf' dem
Schulischen, Bahnhof in der letzte
Zeit wiederholt Raubanfälle vorge
kommen sind, die Sicherheitswachs
zum Schutze deS Geldes nach dem
Bahnhof entsandt. Tort wurde zu
erst ein Soldat verhastet, in dessen
Besitz man 40,000 Mark fand. Den
Beamten, Kriminalwachtmeister
Frank, sowie den Sicherheitsjoldaten
Grün und Brey, gelang es dann bei
ihren weiteren Nachforschungen, die
übrigen Bahnrnuber festzunehmen.
Es sind dies die Infanteristen Wer
ncr GanzewLki und Mar Sänger,
der Matrose Koch, der Händler Buch
wald aus der Mühlcnftrabe, dessen
Frau mld seine beiden Söhne Ri
chard und Wilhelm und der Kut
scher Karl Hcllmann.
Die drei Wagen mit dem Gelde
wurden entladen ,und ihr Inhalt
nach dem Polizeipräsidium gebracht
und dort vorläufig sichergestellt.
Jedesmal, wenn ein litcrari
scher Beitrag ein Korb bekommt, be
kommt auch der Korb einen literari
schcn Beitrag.
M a n ch e Menschen sind wie Nes
sein: berühmt man sie leise, sa bren
neu sie; doch faszt man sie derb an, ja
sind ie machtlos.
Manches Sujet, das für einen
2 1er ein guter Äorwurf ist, wird
erst recht zum Vorwurf für ihir.
nachdem er es gcinalt hat.
Was du auch magst im Lc
, benskainpf erringen:
Tcr schwerste Sieg bleibt doch: dich
selbst bezwingen!
Mancher, der ein Götterbild
schnitzen wollte, schnitzelte so lange
daran hcruin, daß am Ende nur cm
Zahnsiocher dabei heraufkam.
j Aus Uansas
Lchigh. Kansas, 29- Jan. Ge
ehrte Redaktion und Leser! Will
heute wieder versuchen, einen kurzen
Bericht von hier zu schreiben, Ich
bin noch gesund und weiß auch keine
andern Krankheitsfälle zu berichten.
Das Äcttcr ist für jetzt noch
jchr schon und die Farmer weiden
wieder ihr Vieh auf den grünen
Weizenfarmcn. Alles ist rege, als
ob das Frübjahr schon bor der
Türe wäre. Tie Farmer bringen ihr
Ucdriges von der lchten Ernte, wie
auch fettes Vieh und Schweine nach
der Staat und treffen LZorbercnun
gen für die Frühjahrsarbeit. Tie
fleißigen, ruhelosen Frauen können
kaum den Frühling erwarten.
Plaudern schon zusammen, wie sie
ihre Gärten Herrichten wollen: und
dabei sind die Stadtfrauen immer
die Ersten. Ein Herr, namens C.
F. Flaming, sagte mir: Seine
Fran bade schon zwei Glucken gc
setzt. Gegen Fleiß und Strebsam
keit ist ja nichts gesagt. Ein jcg
liches hat seine Zeit, und alles Vor
nehmen unter dem Himmel bat
seine Stünde"; und: Alles liegt
an der Zeit und Glück." Die
fleißige Ameise sanunelt zu ihrer
Zeit und Stunde, und ihre Bor
ratökamiiiern enthalten mime
Speise. Und: Wer seinen Acker
bauet, wird Brots genug haben;
ivcr aber Müßiggang nachgehet,
wird Armut genug haben"; und:
Ter Faule verbirgct seine Hand im
Topfe, und bringt sie 'nicht wieder
zunr Munde."
Wer gerne eine Schule besuchen
möchte, um Formerei, Gärtnerei
und einen richtigen Haushalt zu stu.
dicrcn, der nehnie srine Bibel zur
Hand und studiere die zwei Bücher
des weisen Königs Salomon,
Sprüche und Prediger. Wer in die
scn Büchern keine Lehre und Weis
heit findet, der gibt sein Geld aus
einer Hochschule vergeblich aus. Toch
genug davon.
Ich habe heute die- Hamtüre of
fen und die erfrischende Lufr er
qnickt mich an meinem Schreibtisch.
Wie frob und dankbar' ü'llten doch
die Menschen sein, die sich draußen
in der freien, gesunden Nato im
seres Gottes bewegen könnnen. Sol
che sollten keine Arbeit scheuen; noch
mit Salomos Faulen sagen: Es
ist ein Löwe draußen, ich möchte er
würget werden aus der Gasse."
Das Umziehen und die Ausruic
sind an der Tagesordnung. Diese
Woche zog Georg Diel in sein
neues Haus und erfreut sich mit
Familie des Hausrechtz. Tavid
Miller, der neue Schlächter, zog in
seines Schwiegervaters, Georg Wa
semiller, Haus in die Miete.
Tie beiden Schwestern, Frau Ben
Gringer und Frau A. A. Friesen
sind gegenwärtig in Oklahoma bei
ihren Eltern, 'org Ortncrs. Pater
Ortner batte das Unglück, daß er
sich ein Bein oberm 5t nie mußte ab
nch'nen lassen.
Möchten doch, bitte, immer mehr
Leser Bericlue rinich'cken. Tas
wurde a.ich einem Ztorrcwondcnken,
der wöchentliche Berick.ie fcZr:ivr, d'e
Arbeit erleichtern, .und wird incl,.'
berichtn lniivn- '
, .In der Hottntt5ff der EnuUung
diejcr Bitte, verbleibe ich Euer
.fScotg Leir,F.
Uöulzcnstrahlcn
vud Zichtjlrahlcn.
Tie RSiltgenstrahlen lassen sich in
der Medizin nur von denjenigen
zielsicher verwenden, die über ihre
Eigenschaften vollkommen unterrich
tct sind. Dieser fast selbstvcrständ
lich Satz hat doch insofern einen
besonderen Sinn, als es bis vor
wenigen Jahren noch recht jchwie
rig war, diese Kenntnis zu errin
gen. Man hatte es hier mit Stroh
len zu tun, die, neuartig und ge
hcinmisvoll zugleich, mit keinen der
bereits bekannten Strahlen Beruh
rungspunkte hatten oder Vergleichs
Möglichkeiten boten. Infolgedessen
waren alle Gesetzmäßigkeiten, die
man fand, die verschiedene Durch
dringnngsjähigkcit der Strahlen,
ihre AbforptionSverhältnisse, die Fä.
higkcit, Sckundcnstrahlcn vcrschie
denftcr Art zu erzeugen usw. neu zu
registrieren und zu einem fremdar
tigen Gesamtbild zu vereinigen, das
dem Eingeweihten stets von neuem
merwartete Probleme stellte und
dem Ansänger das Einarbeiten recht
schwer machte. Es war daher eine
große Erleichterung, und es wurde
in der Praxis dantbar als solche
empfunden, als vor ein paar Iah
ren durch die' bekannten Versuche
von Laue, Friedrich, Knipping, den
beiden Braggs und anderen ein
wandsrci nachgewiesen wurde, daß
die Röntgcnstrahlen in ihrer We
jcnsart den Lichtstrahlen auf das
engste verwandt sind, und daß fast
die meiste,: Gesetzmäßigkeiten, die
sich im Gebiet der Lichtstrahlen sin
den, bei den Röntgenstrahlen wie
dcrkehren. TaS Hauptuntcrsckzei
dungSmcrkmal, die verschiedene
Turchdringsunfähigkeit ' der beiden
Ctrahlenarten, scheidet sie zwar
nachdrücklich in zwei Gruppen, hat
aber mit der engen Verwandtschaft
nichts zu tun, sondern ist nur eine,
wenn auch sehr wichtige, zusätzliche
Eigenschaft. '
Tie Eigenschaft der Lichtstrahlen,
die bei dem Vergleich im Vorder
gründ steht, ist ihre Zcrlegbarkeit in
die einzelnen Farben oder, physika
lisch gesprochen, in Lichtstrahlen
verschiedener Wellenlänge. Bei dem
Turchgang eines weißen Lichtsirah.
icS durch ein Prisma wird nach ei
nein Fundamentalvcrjuch der Optik
das weiße Licht in seine Bestand,
teile zerlegt. Man bekommt ein
-pektrum, das vom Not über Gelb.
Grün, Blau, ins Violett reicht und
das, wie sich weiter gezeigt hat, jen'
seits des sichtbaren Gebietes am ei
nen Ende rin Ultraviolett und am
anderen Ende ein Ultrarot besitzt.
Auch damit -ist 'die Skala der Licht,
wellen nicht zu Eide.
Jenseits des Ultrarot reihen sich
die Wärmcstrahlen an und darüber
hinaus die Hcrtzschcn Strahlen und
die Strahlen der drahtlosen Tele
graphie; jenseits des Ultraviolet
nach einer längeren Lücke, in der
keine praktisch verwertbaren Stroh
len liegen, die Röntgenstrahlen und
darüber hinaus die sogenannten
Gammastrahlen der radioaktiven
Substanzen. Von diesem Gesichts,
mnlt aus ist ( die ganze genannte
5trahlenwelt unter einen sehr ein
eitlichen Gesichtspunkt zu bringen:
llle Strahlen sind wesensgleich,
md unterscheiden sich nur durch die
örößc der Wellenlänge. Die Wellen
änge der Gammastrahlen ist nur
in Tausend - Milliontel Zcnti
,ncter lang und die der Strahlen
)er drahtlosen Tclcgraphie, die am
anderen Ende stehen, von einer Län
ze von 1 Kilometer mehr. Tazwi
chen liegen alle die anderen der
-enannten Strahlen, Zur die wir
mmer neue Organe brauchen, um
: wahrzunehmen.
Tie sichtbaren Lichtstrahlen und
die in der Praxis ( verwendeten
Röntgenstrahlen nehmen aus , der
langen Skala zwei Gebiete heraus,
die nicht direkt aneinander grenzen,
edeö überdeckt eine ziemliche Län
ge und der Vielheit der in jedem
vorkommenden Wellenlängen ent'
sprechend, in Lichtbezeichnungen ge
sprechen: Tcr vielen Farbenarten
und der Unendlichkeit der möglichen
Farbenzufainmensetzungen entspre
chend. ist jedes dieser Bereiche in
Hinsicht ihrer Farbenmischung der
größtmöglichsten Mannigfaltigkeit
jähig. Macht uns im Lichtwellenbe
reich das Auge sähig, ohne Schwie'
rizkcit Farbe zu erkennen und Mi
schungen im rohen zu ahnen, so ist
im Mttgenwellcnbericht, in dem
verschiedene Farben dem verschieden
großen Turckdringungsvermögen ent.
sprechen, ein inenfchlichcs Unterschei
dungsorgan nicht vorhanden, und
die technischen, die man schaffte, wa
reu lange sehr primitiv. Ja, sie sind
noch durchaus nicht auf dem Stand,
der einer entwickelten und wohlbc
grüiideten Technik entsprechen sollte.
Eines der wichtigsten Probleme
der Nöntzentechnik ist es demnach,
hier Mandel -e schassen. Tiese Aus
gäbe war so lange schmierig und
luicriüllbar. als ma:t dem Wesen
bvr ;!ii!itic,ri'(rn'ileii noch erkennt
i!!i!0? Lzenübersiaiid und stck nicht,
wie rö in die'cn Zeilen geschcheu
:t, auf den Bcrzleich mit den Licht
nrahlci, stutzen konnte. Jetzt, wo
dc:S der Fall, ist . Zas Geltet in
schnellen Lluß aekoinmen und hat
bereits Ergebnisse gezeitigt, die die
endgültige Lösung des Problems in
nicht zu serner Zelt erhossen lassen.
Die bisherigen Resultate lassen cö
schon zu, den Vergleich mit den Licht,
strahlen weitgehend durchzusühren.
Ter Skala der Lichtwcllenlängen
von den langen Strahlen im Not
über das Gclb.Grün und Blau bis
zu den kurzwelligen Strahleil im
Violett entspricht im Nöntgcnbereich
das Gebiet der relativ wenig durch.
dringungZfähigen (sog. weichen)
Strahlen, den mittelstark dnrchdrin
gungsfähigcn (mittelweich resp. mit.
telhart) und den' sehr durchdrin
gungSfähigcn (harten) Strahlen.
Man kann also die harten Röntgen
strahlen den violetten und blauen
Lichtstrahlen, die mittelharten den
grünen und gelben, die weichen den
roten an die Seite stellen.
Ebenso wie ferner im Lichtwel
lenbcreich die gebräuchlichen Licht
quellen durchaus nicht einfarbiges
Licht ausstrahlen, vielmehr überall
eine übergroße Vielheit von Far
bcntoncn zu einer Mischfarbe ver
einigt ist, ja ist auch das Röntgen
licht jeder Röntgenröhre sehr 'kom
plcx. Eine harte" Röntgenröhre
sendet eine Strahlung aus, in der
weichste niit mittelharten und har
ten Strahlen so gemischt sind, daß
die harten Strahlen in ihrer Jnteit
sität überwiegen; eine .weiche"
Röhre hat umgekehrt sehr wenig
harte und sast nur Strahlen des
weichen WcUenlängencndcs.
Tie Strahlung einer Röntgen
röhre ist demnach in allerdings ro
her Annäherung der Lichtstrahlung
der Bogenlampen zu vergleichen, die
durch Salzzusatz zu den Bogcnlam
pen entweder ein bläuliches, oder
ein rötliches oder 'ein gelbliches Licht
geben. ,
TaS ist aber nun durchaus nicht
das, was der medizinischen Praxis
erwünscht ist.- Für die Durchleuch.
tung und Rönlgcnphotographie ge
nugcn die heute bekannten Röhren
zwar durclpus. Tas ist aber auch
nur die eine Seite der mcdizini
jchen Anwendung der Strahlen. Tie
Röntgentheraphie, die Anwendung
der Strahlen zur Heilung von Haut
und Gcwcbekrankheitcn, stellte hg
tzere Anforderungen, als die 91&u
gcnröhren zumeist zu erfüllen ver
mögen. Handelt es sich nämlich
darum, die Oberfläche dcö Körpers
bei Hautkrankheiten zu bestrahlen,
so braucht man weiche Strahlen, die
von der Oberfläche hier Zollen sie
ja wirken ' absorbiert werden.
Sind zugleich harte Strahlen vor
Handen, ss dringen sie in die Tiefe
und können dort gefunde Gewebe
stören, also schädigend wirken. (
Und umgekehrt wird man . bei
Krankheitsherden tief im Innern
des Körpers möglichst mir harte
Strahlen x verwenden, damit nicht
beim Turchdringen hex Oberfläche
des Körpers die dort liegenden Ge
webe durch weiche Strahlen zerstört
werden. Besonders dieser zweite
Fall ist in der Praxis von größter
Bedeutung. Man sucht durch Me
tallfilter die weichen Strahlen vor
dem Austresfen auf die Haut fort
zunehmen, nmcht also dasselbe, als
wenn man vor eine vielfarbige
Lichtquelle ein Glas setzt, das wie
alle anderen Sirahlen außer den
blau-violetten aussieht.
Turch die Filtrierung des Rönt
genstrahlen.Gemisches bei Tiefenbe
strahlung wird' aber naturgemäß
auch die harte Strahlung geschwächt.
Man hat mit der Filtrierung einen
Notbehelf, aber kein Ideal. Das
würde erst erreicht sein, wenn es
gelänge, mit einer Röntgenröhre
monochromatische Strahlung, d. h.
Strahlung einer einzigen Wellen
länge (Härte) beliebig zu veräjl
dem. Erst dann hätte man Ver
suchsbedingungen, die B gestatten,
eine sicher definierte Strahlung im
mcc wieder genau in der gleichen
Weife herzustellen. Heute sind, die
von verschiedenen Röntgcntherapeu
ten, ' die etwa nach Angabe seiner
Autorität die gleichen Strahlungs
bedingimgen herstellen wollen,
verwendeten Strahlungen, auch
wenn die Apparaturen noch so ahn
lich sind, nur ungefähr in der Härte'
msammenfetzung gleich zu machen.
Tie Strahlung wird in den' ,Ver
gleichsfällen etwa bläulich fein,
aber in jedem Fall eine besondere
Farbennüance haben. Es ist eben
noch nicht möglich, ein bestimmtes
Blau" einer einzigen Wellenlänge
eindeutig herzustellen. Und daS
wäre daS Ideal.
Einen ersten Schritt auf diesem
Wege bedeutet die Einführung der
neuen Glühkathodenröntgenröhren.
Während jedes Exemplar des alten
RöhrentypuS eine unvcränderliaze,
mittlere Härte besaß, man also eine
ganz? Reihe verschieden harter Rönt.
genröhrcn für alle Fälle der Praxis
bereit halten mußte, kann man bei
ji.dec der neuen Röhren jede, bclie
bige mittlere Härte einstellen: Es
ist dasselbe, als wenn wir eiiu?
Lichtquelle hätten, deren mittlere
Farbe n-an beliebig Rot über Gelb,
Grün. Blau zum Violett ändern
könnte. Aber auch diese Nähren
geben noch kein inonschroniatisches
Licht, auch i'ie senden noch immer
Stralzlenkonrlee aus,, wenn auch
gezenübcr der alten Rohren auch
in dieser Beziehung ein Fartschritt
vorhanden ist. .,-.
Es ist aber auch mit den' besten
Röhren hnite noch nicht möglich, je
de Farbe herzustellen. Ins Violett
und Ultraviolett hinein in Licht
ausdrücken , gesprochen . kommt
man noch nicht weit genug. Und
doch wäre die Verwendung gerade
härtester Strahlen für die Tiefen
therapie sehr wichtig. Tie Aufgatv
der Technik ift eS hier, die Lücke,
die zwischen den bisher bekannten
härtesten Röntgenstrablen und den
Gammastrahlen deS RadiumS noch
vorhanden ist, zu überbrücken. Es
ist also in ähnlicher Weise wie frü
her in der Entwicklung der Optik
hier in der Entwicklung der Rönt
gcntechnik ein über die Grenzendes
bisher bekannten Wellcnlängenbe
reichcS hinaus liegendes neues Ge
biet zu erforschen und der Technik
dienstbar zu machen.
Koch, da Telexhon!
,(Xic Klage rinrS Jüngling.),
Von Julius Weiß.
Haben Sie ein Telephon? Nein?
Ach, dann wissen Sie gar nicht, was
gut ist ... Ich besitze allerdings eben
falls keinen Fernsprecher, aber mein
Nachbar ist der glückliche Inhaber ei
nes solchen und so oft mich die Lust
anwandelt, mir die Lungen wund zu
schreien und von meinen lieben Neben
menschen nicht verstanden zu werden,
kann ich bei meinem Nachbar vorspre
chem Derselbe ist nämlich ein Men
fchenfeind und sieht deshalb gern
Gäste an seinem Telephon. Er wei
det sich an der Wut dcrjeniqen, welche
den heiligen Edison anrufen, aber
nicht einmal bei den Göttinnen der
Telephon Zentrale Gehör finden.
Gewiß, das Telephon ist eine ge
niale Erfindung, aber ich habe seit t
her eine Aversion gegen neue Elfin
düngen. So konnte ich tnich z. Ä.
mit -dem Fernsprecher lange Zeit nicht
befreunden, und ich glaube, es dürfen
noch Jahre vergehen, ehe ich mit dem
rauchlosen Pulver vertraut sein werbt.
Ich gehöre eben zu jenen Menschen,
für welche die alten Erfindungen die
ser Welt schon traurig genug sind,
und die daher keine Lust haben, noch
neue Erfindungen kennen zu lernen.
Dies Jammertal, dieses große
Krankenhaus der Menschheit kann
nichts angenehmes hervorbringen, uns
.-us diesem Nazareth oder Lazaret
kann nichts gutes kommen. Man lä se
mich daher mit allen neuen Ersindcki
gen, auch mit der neuen Haarschneide
malchme. Ungeschoren, denn ich will
nichts mehr wissen. Die Erfahrungen,
welche ich mit dem Telephon machte,
bestärken mich m meiner Averiion.
Warum? Sie sollen es hören: Ich
wollte einen meiner Freunde aufsu
chen, um demselben eine Antwort mit
zuteilen. Ich wußte, daß er mich
von elf bis zwölf Uhr mittags in sei
ner Wohnung erwarte und machte
mich einige Minuten vor elf Uhr auf
den Weg, uinihn sicherlich .daheim
zu treffen. Ich bin nämlich pünktlich
wie ein Wecker, denn ich weiß, daß
Unpünktlichkeit die UnHöflichkeit der
jenigen ist, welche keine Könige sind.
Auf der Treppe begegnete mir mein
Scachbar. Er fragte, wohin ich denn
so ylig gehe. Ich sagte ihm, harmlos
wie ich bin, den Grund. Da lacht.
er laut und rief: Bei dieser Hitze
wollen Sie den weiten Weg ma
chen?'... Was fallt Ihnen ein. Tele
phonieren Sie doch Ihrem Freun
de! ... Sie wissen, daß mein Fern
sprecher stets zu ihren Diensten steht.
Benlltzen Sie denselben doch... Mir
soll's ein Vergnügen sein... Wozu
hätte man denn das Telephon ersun
den?"
.Da haben "Sie recht ... Man hat
schließlich das Telephon nur erfun
den, damit telephoniert werde", gab
ich zurück, denn seine klare Logik be
siegte all meine Skrupel. Ich ging
sofort mit meinem freundlichen Nach
bar, der'allerdings ganz eigentümlich,
lächelte, zu dem wundervollen Sprech
apparate. welchen der Geier holen
soll. Ich ließ daS üblich? Glocken
spiel k la Salzburg, ertönen. Das
obligate .Hallo" ging her und hin.
und nach einer Minute erfuhr ich zu
meiner Freude, daß Ct mit meme
Freunde nicht sprechen könne, wetl
derselbe gegenwärtig mit Nummer
7833 plaudere. Ich wartete geduldig
fünf Minuten, dann fragte ich wie
der höflich bei der Eentryle an.
11804 (daS ist nämlich mein Freund)
ist noch immer verbunden."
.Sehr verbunden, danke!"
Ich wartete weitere fünf Minuten
und ließ mir mittlerweile von meinem
Nachbar das Telephon erklären. Mäh
rend er mir den bewunderungswürdi
gen Apparat ezplizierte, ertönte plötz
lich die Glocke.
Sie werden gerufen", schrie mein
Nachbar, drückte mir die telephonischen
Gehörirompeten in die Hände und
stieß mich vor den Marter tasten.
.Hallo!" schrie ich bescheiden ein
mal ... zweimal ... zehnmal ...
fünfzizmol und das Hallo schwoll an
wie ein Ortan. Während das erste
.Hallo" einer Gänseliesl Ehre gemacht
hätte, klang das letzte .Hallo wie ds
Heulen der wilden Jazi). Umsonst!
Ich hallete hin. aber man hillote nicht
retour, und diese traurige Tatsache
bewies mir abermals, daß da Sprich
wort nicht ruht hat, welch? besagt:
.Wie man in den Wald ruft, ss hallj
es wieder."-
Mein Nachbar ermunterte mich un
te;dessen, indem er mir zurief: .Spre
chen Sie doch lauter, man hört Sie
nicht."
.Ach. lassen Sie mich in Ruhe",
herrschte ich ihn an, .ich schreie schon,
so laut, daß mein Freund mich auch
ohne Telephon hören müßte."
.Nur lauter!" war seine Antwort.
Während ich nochmals einige .Hall
los" in den Fernsprecher donnerte,
schien es mir, als ob ich in der Ferne,
eine leise, ganz leise Stimme verneh
men wuroe. a lauichte mit ange,,
haltenein Atem und plötzlich vernahnt
icy meyrere x mummen, oie tch w!i
!S
gendes zuflüsterten:
.Fest ...
. .Flau ..." -.Credit
..."
st:-
iu -oiciiu, ,
.Frankfurt malt, Bert in schwach
Paris..."
.Sie ist wirklich nicht hier ..."
.Also eine Scheidung." '
.Eine? ... Nein, zwei Scheidun
gen." .Goldrcnte ausgebolen." ...
Ich wollte nicht indiskret. sein und
verließ das Telephon. Ich rüstete st)
zusagen mein bewaffnetes Ohr gb.
Der Horcher am Fernsprecher will
nicht einmal die Schande der anderen
hören ... So wartete ich denn eine
Viertelstunde und klingelte hierauf,
wieder.
.Hallo?" fragte die Eentmle. -
.Nr. 11804". antwortete ich.
.Sie sind bereits verbunden."
.Sehr verbunden." t
Ich hallote wieder, aber es kam
keine Antivort. Meine Stiinme der
sagte bereits den Dienst. Da rief ich
nochmals die Centrale zu Hilfe.
(llr HCnJI" fri. i.
jl. .t; "V a ivttv uy.
.'Sie sind verbunden."
.Aber ich erhalte keine Antwort."
.Da wird die Leitung gestört
tn... Es zieht, sich ein Gewitter zu
ainmen..." .Und das sagen Sie mir jetzt erst
... das ist doch unerhört .. Ich
brülle mir hier mein Organ aus der
Brust und man hört mich nicht ...
da soll doch das Gewitter ins Tele
phon schlagen ..."
Ich verstehe kein Wort", war die
Entgegnung der Eentrale, .die Lei
tung, ist gestört ... baö Gewitter . . .
brr ... grrr . . . srr . . ."
Ich schimpfte noch fünf Minuten
ins Telephon und ging dann unter
den hämischen Beileidsbezeigungen
meines Nachbars zu meinem Freunde,
um ihm zu sagen, was ich ihm zu sa
gen hatte. Leider kam ich erst einige
Minuten nach zwölf Uhr bei ihm an.
Sein Diener versicherte mir, daß er
ärgerlich fortgegangen wäre, weil ich
nicht Wort gehalten hätte., " ,
.Hallo, er hätte warten können",
schrie ich dem Diener zu, als ob dieser
ein Telephon wäre.
.Der gnädige Herr meinte, daß der
gnädige Herr da meinte er mich) doch
soviel Rücksicht hätten haben sollen,
um ihm zu telephonieren, daß Sie
nicht kommen."
Der Edison soll dich und das Te
lephon und alles was drum und dran
hängt, holen! Hallodn ... versiehst
du! ... Hallo!" ... rief ich, soweit '
dies meine wuterstickte Stimme er
laubte und stürmte ins Freie. Ein
Platzregen ging glücklicherweise nieder
und kühlte meine Wut. Kein Zwei
fel, der Fernsprecher ist eine schöne
Erfindung! Hoch, das Telephon! -,
Unbegreiflich. Back
fisch: '.Tas ist mir unbegreiflich, erst
baii'n sie die Tunnels, und dann
wird in den Waggons Licht ange
zündet, wenn man durchfährt!"
Die Grippe in Breslau.
TaS fpanische Schreckgespenst", das
schon einmal im Sommer bei uns
auftauchte, dann aber jpurlos, wie
es gekommen war, wieder ver .
schwand, kehrt nun in vergrößerter'
Gestalt z uns zurück. Und zwar
kam eS diesmal nicht 'über die krieg
führenden Länder auS dem Süden
zu uns, sondern aus dem Osten.
Dadurch wird Schlesien jetzt in er
stcr Reihe davon betroffen. Bcson
ders in den großen Städten, wie
Breslau, wo die Bevölkerung in
Bureaus, Geschäften, Fabriken,
Theatern, Straßenbahnen und Lo
''?n aller Art enger zusammenge
pfercht ist als auf dem Lande, macht
sich das Ausbreiten der Grippe be
sonders ra'ch geltend. So wurde
an einem Tage allein bei der Bres
lauer Allgemeinen OrtLkrankenkasse
1209 neue Grippesälle angemeldet.
Berücksichtigt man außerdem, daß
doch nur ein gewisser Prozentsatz
zur Kenntnis der 5irankenkassc ge
langt, so kann man sich eine Vor
stcllung von der großen Ausdehnung
machen. Es ist also größte Vörficht
geboten, sollen ernstliche Störungen
vermieden werden. Sowohl in pri
vaten Betrieben wie neuerdings
auch in städtischen Amtsitellcn, ma
chen sich die Grippeerkrankungen
bereits störend bemerkbar. TaS,
zivcite ,.GriPpcGespenst" ist nicht
so harmlos wie das erste. Es trat
bösartig auf und hat vielfach Lun
ge?it')i!ndiinaen . im Gefolge, die
in ziemlich zahlreichen Fällen zum
Tode aesübrt haben. Brclauer
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