Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 18, 1919, Page 3, Image 3

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    Seile 3-TSgNche Omaha Tribüne-Samstag, den 18. Januar 1919.
Alls dem Staate Ncbraskal
Ans Colulnbus, Ncbr.
rs....,r. nr. in s , rr:.
. iuiuuiuuv, viiia., iu, uuiit"ic
" Tuncan Mercaiitile Co. hielt lctzteil
Samötag eine Auktion 6b und der
fauste ben ganzen Vorrat von
Waren. Bivian Vrian amtierte als
Auktionator und sagte, einige Ar
tikcl waren Bargains, aber da?
m r . i . i r .
iueiiie ora)ie ßiue Preiie.
Das lkoinitee der Rayburn Ta
Eeniacle Association hielt am Sonn
tag' eine Versammlung ab und be
schloß, den Nest ihrer Kasse von
$80.10 dem Annciiimt Relief ffuud
zu übergeben und wurde darauf ent
lassen.
John Mahlinann von Cornlca
starb gestern iin St. Marys Ho
fpital, wo er nach 2 Monaten an
''fccn Folgen eines Sturzes auf der
Treppe verschied. Er erreichte das
Alter von 89 Jahren und 3 Mona,
ten. TaZ Begräbnis findet morgen
, um 9 Uhr in Oornlea statt.
Coumbus, Nebr.. 17. Jan.
, Charles Facs vom ZIZ.Fcldartillcrie
Hauptquartier, Radio Abteilung.
88. Division, kam heute morgen von
Camp Todge, Ja., woselbst er ge
stern aus dem Militärdienst ent
lassen wurde. Chas. Facs war die
letzten paar Monate in Frankreich
Imb sollte gerade zu der Zeit in die
Feuer Linie einrücken, als der Was.
senstillstand geschlossen wurde. Auf
dem gleichen Schiffe mit ihm kehr.
tcn auch Caspar Vaumgartncr,
Floy Snvder, Mike Tuvall und
Mike Wilkes von der gleichen Di
Vision nach Amerika zurück und
warten in Camp Todge auf ihre
Lluömustcrung. Gestern wurde nur
die Hälfte deZ Regimentes auSge
uiustcrt. Faes genosz seine Heimreise
aus dem Ozean. Das Schiff brmichte
12 Tage für die Ucbcrfahrt als sie
nach Frankreich gingen, aber nur
iy Tage für die Heimreise. Faes
wird seine frühere Stellung als
Opcrator auf dem N. P. Bahnhof,
.die er vor dem Kriege inne hatte,
tvieder einnehmen.
Frl. Laura Blocdorn ist auf der
Nrankenlisie.
Frl. Lillian Houscr kchrte gestern
in ihre Stelle in der Light, Hcat &
Power Office zurück.
Am Mittwoch, den 22- Januar,
pibt der Schweizer Fraum Berein
ritten Tanz in der Orpheus Halle.
Lunch wird serviert. Jedermann
: Ungeladen.
Frl. Myrtlc Nelson kam gestern
dveno von Des Moincs, Ja., um
cm Leichenbegängnis ihres Vaters.
ZJameS Nelson, teilzunehinen.
Frau Johanna Schumacher der.
siarb am Mittwoch abend im St,
Marys Hospital nach einer L-wöchi.
gen Krankheit. Ihre Leiche wurde
nach Petersburg, Nebr., gebracht
Die Verstorbene war am 12. O5
!ob?r 1848 in Teutschland geboren,
' C. M. Grünther kehrte am Mon
tag abend von Omaha zurück, wo
er sich m Geschäften cimge Tage aus.
gehalten.
Dr. uud Frau Benthack von Chad.
ron, waren lchte Woche hier, um
am Begräbnis von Frau Fred Hob
benlicfHn teilzunehmen-
Herr und Frau Paul Gcrtsch fr.
feierten am Donnerstag abend die
Wiederkehr ihrns Hochzeitstages mit
einem Ovstcr Supper. Eine Anzahl
Gäste aus der Stadt waren geladen.
Frau C. G. Sandberg kehrte am
Freitag vom St. MaryS Hospital
nach Platte Center zurück in Be
lciwng ihrer Schwester, Frau Ed.
Reims, welche sie gepflegt und welche
das Spital wieder hergestellt vcr
lassen konnte.
Albert Fleming von Monroe
kehrte am 'Montag von St. Joseph,
Mo., zurück. Er berichtet, daß sie
daselbst lehr kalte Wittening hat
Im und daß der Schnee 12 Zoll tief
gelegen.
Frau Thomas Hill in Monroe
erhielt ein Telegramm von ihrem
Sohne, Sergeant Roland Hill, vom
127. FeldartillerieNcgimcnt, besa.
gcnd, dafz er auö Frankreich zurück
gekchrt und in den Ber. Staaten
vngekomnicn sei. Er gehe direkt
Nach Camp Todge, um daselbst auS
gemustert zu werden.
Carl Becker verkaufte sein Wohn
hauS an A- E. Campbell.
Die Columbus Ritter hielten flü
stern Abend ihre reguläre Ver.
jammlung in ihrer Solle ab.
Die RonaP Highländer halten
heute abend ihre Jahrcsversamm
lung ab mit Installierung von Be
ömtcn.-
TaS Begräbnis von Samuel Im.
liof brachte heute eine große Anzahl
Farmer, namentlich aus dem
lijrütli, nach der Stadt. u,n dem
s4eidenden Freunde das kette Ge
ll'.'ite jii geben.
ProhibitlonS-ttkdknktag.
Lincoln, Nebr.. 1. Jan.
Staats . Superintendent W. Clc
inenS hat den Iß. Januar als
di'nktag bezeichnct und ersucht die
Legislatur, den Tag zu einem jctyr
icken Feiertag erklären.
Schnapöschmngglcr abgefangen.
Minden, Nebr.. 18. Jan. Ehe
risf C. A. Wilson gelang cö. mehrere
Koffer abzufangen, als der Burling.
ton Passagicrzug .anlangte. Diese
Koffer wurden regelmäszig im Stall
des früheren Sheriffs, Asa Ransom.
abgeliefert, um ebenso plötzlich wieder
zu verschwinden. Der Sheriff begab
sich diesinal zur Wohnung RansomS
und fand da zwei Automobile, die
mit ihren Insassen abzufahren ge
dachten. Er verhaftete einen Mann
naincns Everctt Kraham und einen
andern namens Edna Smith. Die
Andern entkamen- Zwei Handkoffer
mit ungefähr 80 Flaschen Schnaps
wurden mit Beschlag belegt und die
beiden Männer in Haft genommen.
Der Countyanwalt erhob sofort Kla
ge gegen die Beiden; auch gegen den
früheren Sheriff Ransom wird 'eine
Anklage erhoben werden.
Erneuter AnSbrnch der Ff.
Grand Island. Nebr., 18. Jan.
Nachdem die Influenza im ganzen
County nahezu verschwunden war. ist
dieselbe im westlichen Teil des Coun
tyS mit erneuter Gewalt zum Aus.
bruch gekommen. In Shelton musz.
ten die Schulen wieder geschlossen
werden. Aerzte und Wärterinnen
stehen wieder in starker Nachfrage.
Gute Frnte in Znckriiben.
Grand Island, Nebr.. 18. Jan.
Die Zuckcrrübcnernte hat sich als
sehr profitabel ergeben, denn die
Tonne Zuckerrüben ivird mit $9.50
bezahlt; nebenbei erhält man noch
$1.00 per Tonne für Abfälle, die
man als Winterfuttcr im Silo auf.
bewahrt.
Teures Farmland.
Fremont, Ncbr., 18
!,an.
Burley Baker verkaufte feine 80
Acker Farm an der Lincoln Hochstra
sie für $350 den Acker. Eine andere
Farm von 120 Acker wurde mit
$317 per Acker vkauft. Dies find
die Höchstpreise, die für Fannland
in dieser Gegend bezahlt wurden.
(sin neuer Farmerladen.
TeWitt. Ncbr., 18. Jan. Die
Mitglieder der Farmer.Union hielten
eine Versammlung ab und berieten
die Vorteile der Gründung eines
Kaufladens für Farmer. Wakrschein.
lich wird in der nächsten Zeit ein
Union".Store eröffnet werden.
Mafirrgcl zur Ausführung der
Gesetze.
Lincoln, Ncbr., 18. Jan. Dean
Ringer, von Omaha, dem die Lei
tung des Polizeidepartements in
Omaha untersteht, hatte mit Gou
verneur McKelvie eine Unterredung
bezüglich der strikten Ausführung des
Prohibitionsgcsctzes, daS am 1. Juli
in Kraft tritt. Herr Ringer sagte,
das; Vorkehrungen getroffen wurden,
um eine Einfuhr von geistigen Ge
tränken in den nächsten Wochen zu
verhüten. Mit der Annahme des
Bundes Amendements dürfte die
Tätigkeit der Vootlegger sich erhöhen.
Fenerwehr.Konvcntlon.
Fremont. Ncbr.. 18. Jan. Die
Nebraöka State Firemcn's Associa
tion wird am 21. 22. und 23. Janu
ar seine Jahresversammlung hier
abhalten. ES wurde ein sehr um.
fangrcichcs Programm aufgestellt,
und wird die Stadt in ausreichendem
Maße für die Unterhaltung der Gä
sie Sorge tragen.
$18,900 für Cttaßenban.
Fremont. Nebr., 18. Jan. Todge
County hat im Jahre 1918 die Suin
me von $18,900 für Straßenbau
ausgegeben. Tieö geht aus dem Be
richt dcS Hochstraßen-Kommissärs
William Saunders hervor.
ttufteilttng öes
Kriegsmaterials
(Wiener Neue Freie Presse.-)
Ueber die Tcmobilmachung der
Sachen finden im Staatsanüe zwi
schen der deiitschöstcrreichischen und
der tschecho.slovaki schen Republik
Verhandlungen statt. Den beiden Re
gierungen wird nunmehr ein vorläu
figeö Übereinkommen zur Ratifizie.
rung vorgelegt. Um der ciidgiltigen
Aufteilung des Kriegsmaterials an
die einzelnen Nationen nicht vorzil.
greifen, sind nun die beiden Staaten
übereingekommen, daß jeder von
ihnen auf Rechnung des bei der all
gemeinen Liquidation auf ihn entfal
lenden Anteils ein Fünftel des in je
dem der beiden Staatsgebiete vorhan
denen Kricgsinaterialö sofort in An.
spruch nehmen kann. Zur Kontrolle
über daS vorhandene Material wurde
eine Kommission ousucstellt-
Die meisten Blinden findet nicrn
iinhT den Leuten, die sich ihrer
Hkllöliaigleit rühmen. In der Poli.
t t ganz besonders.
Nicht sicher, dasz
Altt gesetzmäßig war
Staatvsenat will deshalb. Ratifizie.
rung des Prohibitions.Amrnde
nientS wiederholen.
Lincoln. 18. Jan. Doppelt ge
näht hält besser", scheint unser
Staatösenat zu denken und wird er,
weil sich in die Annahme der ur
sprünglichcn Ratifikationöbill des
Prohibitions.Aincndcinents technische
Fehler eingcschlicheii haben, wahr
scheinlich obendrein noch die Haus,
bill annehmen. Das ' Justizkomitce
des Senats hat die Sache bis nach,
stcn Montan in Bcratuna aenom.
mcn und will bis dahin ausgebrütet
haben, ob sich Fehler eingcschlichcn
haben oder nickt. Kommt es zur
Ueberzeugung, daß Zweifel an der
gesetzlichen Annahme vorliegen, so
Ivird die Äansvorlaae ur Rütifi.
kation nachträglich noch angenommen
werden. Die Herren Senatoren
wollen auf diese Weise jede Möglich,
keit ausschalten, daß die Beitätiluma
in den Gerichten angegriffen werde.
Gegen Einführung von Schnaps.
Als natürliche Folge der Annah.
nie der Nationalen Prohibition be
fürchten die weisen Behörden, daß
jeder durstige Bürge- sich vor Ein
tritt der nationalen D. . re noch einen
riesigen Vorrat von nassen Waren
einlegen wird. Da diese nun in
Nebraöka Konterbande sind und da
Omaha's Stadtverwaltung, sowie
unsere neue,Staatsregier:?ng auf die
strengste Durchführung der Prohi.
bition verpflichtet sind, treffen beide
umfangreiche Vorbereitungen, die ge
Heime Schnapseinfuhr zu verhin
dern. Omaha's trockener Polizei
kommissär Ringer hat zu diesem
Zwecke am Freitag mit Gouverneur
Mc5lelvie eine Unterredung gehabt,
um Mittel und Wege zu finden,
diesen verbotenen Gctränkchandcl
zu unterdrücken. Was vereinbart
wurde, ist nicht bekannt geworden,
nur das wurde gesagt, daß man ei
nig sei, die äußersten Mittel anzu
wenden, um eine Versorgung der
Bürgermit dem sehr teuren Stoff
zu vcrhiiiöern.
Lincoln, Neb.. 18. Jan. Staats,
ingcnieur Johnson hat Pläne aus-
gearbeittet, wonach im kommenden
Jahre 6.000 Meilen Landwege in
Nebraska in guten Zustand verfetzt
werden sollen. Man will diese Wege
makadainifieren und zivar vermittelst
Sand und 5ties. der in Nebraöka in
genügender Masse vorhanden ist.
Die Unkosten werden sich auf von
$1,000 bis $3.000 die Meile belan.
fen. Sogenannte harte Wege, d. h.
Wege mit Pflasterung würden bis
$25.000 die Meile kosten, wodurch
eine derartige Verbesserung unmb'g.
lich wird. Wenn die vorliegenden
Pläne ausgeführt werden, werden
tatsächlich alle Countysitze im Staate
durch eine giite Landstraße mit ein
ander verbunden werden. Eine sol
che Verbesserung würde von unbe.
rcchenbarcm Nutzm sein.
Die Berliner
ttniversitä't zur
neuen age
(Berliner Tageblatt. 20. Nov. '18.)
Gesten: waren die Professoren und
Dozenten der Berliner Universität in
der alten Aula versammelt, uin zu
der neuen Lage Stellung zu nehmen.
Der Rektor. Professor Scebcrg, schlug
eine Entschließung vor, die als ge
meinsame Erkläruiig der Hochschule
und der Akademien auösprechen sollte,
daß man sich auf den Boden des Neu
en stellen wolle, die die Notwendig,
keit der Einberufung der konstituie
renden Natwnalvcrsammlung betont
und die Entsendung von Vertretern
der Geistesarbeiter in den Arbeiter
und Soldatenrat verlangt, eine For
derung, die dann fallen gelassen
wurde. Annahme fand eine von
Professor Troeltsch vorgeschlagene
Entschlicßimg mit 175 gegen 135
Stimmen. Die Stilisierung wurde
einer Kommission übergeben, der un
tcr anderen Troeltsch. Meinicke und
auf allgemeinen Wunsch der 53er.
sammlung Harnack außer dem Rektor
angehören. Troeltsch fand allgemei
nen Beifall, als er vorschlug, die
Universität sollte nicht erst eine Füh.
lungnahme mit den anderen Körper,
schaftcn abwarten, und es aussprach:
Nichts ist verloren, toenn der Geist
uns bleibt."
In der Diskussion sprach sich Pro
fessor Ballot für eine Heranziehung
der Universität für die Aufgaben der
Ucbergangswirtschaft aus und erklär,
te, wir wären nie besiegt worden,
wenn man die Wissenschaft in richti.
ger Weise herangezogen hätte. Verle.
fen wurde ein Brief des einst von
der Universität relegierten Privatdo.
zuteil Dr. Leo AronS. der bor der
materialistischen Aufklärerci als Er
satz für den ja nun sehr bedrohten Re
ligionöunterricht der Schule warnt
und den Unterricht vom Geist Kants
und Ficktes durchtränkt sehen inöch.
te. Endlich sprach Professor Sachau
den Wunsch auö. man möchte für
alle Pläne mich d,e Universität Wien
iiütöinbejichen.
volschewikii hatten 22
Zttill. Mark in verlin
Außerordentliche Geldmittel deutschen
Revolutionäre znr Vcrfiignng'
gestellt.
Die Wiener Neue Freie Presse"
erfährt aus Berlin: Ein Funkfpruch
der Moskauer Regierung ersucht um
Herausgabe von 22 Millionen Mark,
die beim Bankhaus Mendelsohn durch
die Sooietregicrung deponiert wor
den sind. Die Germania" schreibt
dazu: Dieser Funkspruch beweist,
daß Jofse in Berlin außerordentliche
Geldmittel zur Verfügung hatte. Es
ist lcickt zu erraten, welchem Zwecke
diese Geldmittel dienen sollten. Jofse
hat sich ja selbst gerühmt, zum Siege
der deutschen Revolution kräftig bei.
getragen zu haben.
Vorbcrritungrn für die Revolution.
Berlin, 12. Dezember (..Franks.
Ztg.") Der Volksbeauftragte Ebert
kommt noch einmal ailf Joffes Be
Häuptling zurück, daß ihm Joffe bei
der Vorbereitung der Revolution in
Teutschland mit Geldmitteln ausge
halfen habe. Varth sagt, er wisse
nicht, wie und durch welche Ursachen
das Telegramm Joffes entstanden sei,
Wer er müsse noch einmal feststellen,
daß nach seinem Wissen keine Ge
nossen, die ihm Geld gegeben hatten,
etwas von den Russen erhalten ha
ben. Er erkennt an. daß er monate
lang die Revolution vorbereitet habe,
Mehrere tausend Schußwaffen habe
er zur Ausrüstung der Bcrliir Ar,
beiter besorgt, dicseWaffen durch vov
zügliche Organisation über ganz
Berlin verbreitet und daß es keine
großen Betriebe in Berliii gegeben
habe, die nicht bei Ausbruch der Re
Volution in der Lage geivesen wären,
mit ihren Sturmrmppcn der Schutz,
leute (Polizei) Herr zu werden.
Wenn es zum Kampf gekommen wä
re, hätte es viele Opfer gekostet- Aber
ganz entschieden müsse er sich verbit
ten, von irgcndwcm und irgendwann
sich lagen zu lauen, dai? er im In
teresse des Auslandes tätig gewesen
sei. Es ist nur bedauerlich, daß die
Revolution nicht schon einige Jahre
früher gekommen ist. Dann waren
viele Millionen Menschenleben gerct.
tet worden. Barth sagt weiter, daß
von der von ihm geschaffenen illega
len Organisation die unabhängigen
Sozialisten erst dann etwas erfahren
haben, als daran gar nichts mehr
zu ändern war. Tann habe es al
lerdings die Leitung der unabhängi
gen Sozialisten nicht zu bm gering
sten Bedenken dagegen veranlaßt,
sonderil alle ihre Mitglieder ijätten
sich voll und freudig der notwendigen
Aufgabe gewidmet.
Das neue Wien
(Aus dem Bulletin der Freunde der
Deutschen Dcmokrati".)
Dr. Gustav Renker schreibt ini
Wiener Fremdeilblatt" von der neu
en Ordnung der Dinge in der alten
Kaiserstadt:
Wer hätte je gedacht, daß dieses
Wien einer Revolution fähig wäre,
und diese Revolution ntit so gleich,
wütiger Miene, so selbstverständlich
hinnehmen würde, wie irgend ein
anderes lokales Ereignis? Dieses
Wien, das eine Quelle stillbeschmili.
cher Lebensart und breit hinströmen
der Behaglichkeit war, in dem sich fast
jedes Erleben unter dem Zeichen fri
scher Heiterkeit vollzog und dessen
Bewohner gleich einer großen Fami.
lie waren, einander mitzuteilen wuß
ten und in einem lachenden oder
weinenden Akkord alles erlebten, was
ihnen da? launenhafte Schicksal im
Laufe der Jahrhunderte bescherte.
Und nun hat es der Wiener, der zu.
nächst dem Münchener am zähesten
an seinen Ueberlieferungen festhielt,
über sich bringen können, das un
erhört Nene und Wcchselvolle, das in
nerhalb weniger Tage über ihn hin
wegbrauste, so rasch aufzunehmen,
daß daS revolutionierte Wien fast
kein anderes Gesicht aufweist als das
Wien der Habsburger, das Wien des
Heurigen und das Wicii der vielen
Lieder .und der grünen Wälder, die
ihre beruhigend milden Zweige über
die letzten Häuser der großen Stadt
breiten.
Wir leben in einer neuen Stadt
und merken es kaum. Wien war die
Kaisersladt! Kann nian sich Wien
anders denken als n diesem, von
Volksdichtern und Musikern vieler
Jahre gepriesenen Zustande? Wien,
da? Herz Oesterreichs, der vielspra
chige Sammelpunkt der Nationen
süd und nordwärts der Donau!
Heilte der Angelpunkt eines kleinen
Staates Teutsch . Oesterreichs,
der Eckpfeiler des Gebäudes der Süd
deutschen. Ein Auge, das mit einer
Sehnsucht, die durch Jahrzehnte im
Herzen der Teutsch Oesterreicher
schlummerte, aus das große Reich der
Stammetbriid'r blickt, auf Teutsch,
land. Die Fesseln sind gefallen und
mit der Leidenschaft eines so lange
gebundenen Gesiibles strecken sich die
Arnie der Teut'ch Oeslerreicher den
schwarz iveisz roten ttrenzvfählrn zn,
hinter denen ihnen in diesem Wm!
von Haß und Verfolgung die cinzi.
gen Freunde leben.
Politikerinnen
in Veutschlanö
Wie Frauen sich in öffentlichen Ber
sammlnngen bctätigen.
Stuttgart. 17. November. Am
Sonntag wurden hier zwei große
Frauerversamiiilungen gehalten, im
kleinen Theater und im Stadtgarten ;
in beiden war der Andrang so groß,
daß viele nicht mehr Zutritt finden
konnten. Die erste Nednerin iin
Theater war Frau Blos, die sich über
die Geschichte der Frnucnemanzipa.
tion verbreitete. Die gesunde, tüchti
ge Frau müsse das Recht haben, ge.
sunde Kinder zu gebären und zu er
ziehen. Auf die Schule müssen die
Mütter Einfluß gewinnen und muß
ihnen ein Anteil eingeräumt werden
an der Waisen und Armenpflege.
Bor allem hätte es sich empfohlen,
die Frail mehr als geschehen, zur
Lebensmittelversorgung bcizuzichen.
Jetzt sei allerdings beim Ernäh
nmgsministcrium ein Beirat von
Frauen gebildet worden- Erforder
lich fei sowohl der Anteil der Frau
an der Justiz wie an der Steucrpo
litik. Diejenigen, die während des
Krieges die Menschen bewuchert und
ausgesaugt haben, müssen scharf an
gefaßt werden, damit sie ihren Raub
wieder herausgeben. Nicht trotzdem,
fondern weil wir Frauen sind, der.
langen wir am Wohl des Volkes mit
zuarbeiten. (Lcbh. Beifall.) Tann
sprach Frau Dr. Lindemann. Bis
her sei unsere Existenz völlig auf Fa.
milienegoisniiis aufgebaut; jetzt gelte
es, die Familie von diesen Einflüssen
zu befreien. Wer am Wohl des Stna
tes mitarbeiten will, müsse zuerst sich
selbst beherrschen lernen. Dadurch,
daß wir unseren eigenen Haushalt
richtig einrichten, bauen wir zugleich
am Haushalt des Staates im Jntcr
esse des ganzen Volkes. (Lebh. Bei.
fall.) Zuletzt sprach noch Frl. Planck.
Auch sie ging scharf ins Gericht mit
den Kricgsgewinnlern u. Wucherern
und verlangte den Aufbau eines
neuen, Rechts und eines neuen Glau
bens. In einem Schlußwort teilte
Frau Blos mit. daß in der nächsten
Zeit weitere Frauenversammliingen
anberaunü werden sollen Die Lei.
tung der Versammlung im Stadt
garten hatte Frau Vorhölzer. Hier
traten als Rednerinnen über dicscl
ben Fragen wie iin Theater Frau
Zetkiii, Frau Bindcr.Asch und Frau
Berlen auf-
Streik für's ganze 5and
oder Nlooney frel
Chicago. 18. Jan- Der natio
nale Arbeitskoiigreß hat beschlossen.
am 4. Juli einen Streu zu organi,
fieren. der jede Industrie des Landes
lahm legen wird, falls für Mooncp
und Billings nicht vorher eine neue
Gerichtsverhandlung erlangt werden
kann.
Die Kovention autorisierte die
Aufnahme eines Fonds voii $1,000.
000 für die Vorbereitung der neuen
Gerichtsverhandlung und zum etwa
igen Streiks.
Die Konvention hat 4 Tage ge
tagt und ernannte zum Schlüsse ein
Komitee von fünf, die Beschlüsse
durchzuführen.
Deutsche Vertreter
am Frieöenstisch
Zürich, 18. Jan. Eine Münche.
n?r Zeitung meldet, daß die fol
genden Delcgaten Deutschland auf
der Friedenskonferenz vertreten wer
den: Graf Brockdorff-Nantzau, ge
genwartig Minister des Auswärti
gm; Fürst Lichnowsky, vormals
deutscher Botschafter in London;
Graf Georg Arco und der Sozialist
Karl Kautskn, früher Untersekretär
im auswärtigen Amt unter der
Ebert Regierung.
Wer durch die Straßen Wiens
geht und aus äußeren Anzeichen zu
lesen versteht, der hört diese Rufe der
Sehnsucht nach dem Nachbarreich. Im
Frieden, da alles nationale Empfin
den, dem sich die Völker anderer
Zungen so ungehindert hingeben
konnten, bei den Teutschen Oester
rcichs geknebelt war, hat man die
schwarz.rot-goldeiie Farbe als stille
Schwärmerei angesehen, als Attribut
einer ideal-begeisterten Jugend und
als große Null im politischen Le
ben. Es ist rasch und uncttvartct an
ders gekommen. Tie alte Ros'tte
mit den Emblemen der Habsburger,
mit dem kränkelnden Doppeladler ist
gefallen, und die neue Farbe des un
geteilten VolkswillcnS leuchtet von
den Kappen der Offiziere und Mann
fchaften. Schwarz.rot-gold! Noch
nie hat diese Farbenzusainmenstel
lung einen so tiefen Sinn gehabt,
wie in diesen Tagen, da Wien von
den Schmiern der lautlosen Revolu
tion heimgesucht wurde, wie von ei
nein stillen, heimlichen Fieber. Tie
Sehnsucht eines Volkes spricht auZ
diesen Farben, das endlich den Weg
nach Hause gefunden bat!"
Beruft Euch bei Euren Einkäufe
auf diese Leitung.
volschewiki suchen
um lZrkeöen nach
Kopenhagen. 18- Jan. , Der
frühere russische Bolschewik! Bot
schafter in London, Maxim Litvinoff,
hat an Präsident Wilson eine Note
gerichtet, in welcher er erklärt, daß
die Bolschewiki Negierung in Nuß
land sich bereit erklärt, seine Welt
Propaganda einzustellen, falls die Al
liierten sich erbieten, auf Friedens
Verhandlungen einzugehen. So mcl
det der hiesige Sozialdcmokraten.
Helsingfors, 18. Jan. Berichten
aus Reval ziifolae ist m Petrograd
eine Gegenrevolution ausgcbrochen.
und die Bolschewikirnippen haben ei
nen eiligen Rückzug aus Esthland in
östlicher Richtung angetreten.
Omsk, Rußland, 18. Jan. Der
französische General 5ules anin ist
zum Oberbefehlshaber aller alliier
tcn Truppen in Sibirien ernannt
worden.
Drahtlose Errungenschaft.
Für die wichtigste auße? der Funken'Te.
lkgraphie selbst erklärt.
Andeutungsweise war schon vor ei
niger Zeit von nachstehender Erjin
dung die Rede; ja sie wurde schon
während des verflossenen Krieges
tatsächlich in Gebrauch genommen.
Aber gerade aus letzterem Ärunde
sind erst ganz neuerdings amerikani
scherseits bestimmtere Mitteilungen'
über sie gemacht worden, und auch
diese sind noch unvollständig.
Roy A. Weagant, Ober-Ingenieur
der Marconi Wireleß Telegraph
Co. of America", ein geborener Ka
nadier von erst 37 Jahren und
schon seit 15 Jahren in seinem jetzi
gen Berufe tätig, hat ebenso lange
an der Erfindung gearbeitet, die als.
bald von Fachleuten, welche sie prüf,
ten, mit großer Befriedigung be
grüßt wurde.
Diese Erfindung oder Vervoll
koinmnung vermeidet vollständig die
Notwendigkeit, hohe Türme zur Ent
scndung drahtloser Wellen und zum
Auffangen einlaufender zn errichten.
Die Fühler" des neuen Systems
brauchen nur ein paar Fuß über dem
Boden ausgespannt zu sein und lei
sten noch mehr, als die Hochturm
Systenie, die früher notwendig wa
ren, weil man kein anderes Mittel
wußte, die Aetherwellen der Erde
näher zu bringen.
Bislang war das größte Hinder
nis für die klare Uebermittlung von
Botschaften die sogenannte statische
Elektrizität in der Luft. In großen
Mengen vorhanden und unkontrol
lierbar, störte sie oft den Funkenoer
kehr für beträchtliche Zeiträume und
übte einen ähnlichen nachteiligen
Einfluß, wie seinerzeit die Jnduk
tion" auf den Weit-Telephoiwerkehr,
ä" ' FovnZ's '
MltnfotShlfH !
iilWIIiil allJ&l j
ist ein Heilmittel vo anerkanntem Werte. ES ist ganz verschiede do
alle anderen wiedizinen. Es mag seine Nachahmungen haben, aber man
kaun seine Stelle einnehmen.
?s verbessert das Blut fordert die Verdauung
fs reguliert den Wage GS wirkt auf die Leber
Es wirkt aus die Nieren Es beruhigt das Nervensystem
Es nährt, stärkt und belebt
Kurz gesagt, S ist ei Heilmittel im beste Cmne deS WorteS, vd
sollte in jedem Haushalt vorhanden sein.
H wird nicht durch pothtk verkauft, smider dem Zguilikum direkt eliestkt
Dr. Peter Layrney Sons so.
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Weshalb nicht eien leere
gl einnehme und kabirch
Vermeide, we, Cle abfttige
OMAHA & COUNCIL BLUFFS
STREET RAILWAYCOMPANY 1
Juiwüito
ehe dieser genügend veroeiicrt wuroe.
Noch in einer anderen Hinsicht be
wirkte das Weagantjche System einen
völligen Umschwung, nämlich durch
Beseitigung der .Strömung', welche
durch die Kreuzung von Botschaften
iilsolge beständigen Zunehmens von
Hochkraft Statwnen in jedem Teil
der Welt verursacht wurde. Durch
solche Kreuzungen wurden mitunter
drahtlose Signale so verworren, daß
sie gar nicht verstanden werden könn
ten; oder manchmal wurde wenig
stcns die schwächere UebermiMung
ganz erstickt. Durch das Weagant
sche System aber soll jede Störung
und jede Unklarheit ausgeschlossen
sein, unbeschadet des Betriebes ir
gend einer anderen Station, selbst in
unmittelbarer Nachbarschaft.
AIs ein weiterer Vorteil des neuen
Systems wird die Verminderung der
Krastinenge erklärt, welche erforder
lich ist, um eine drahtlose Einrich
tung zu betreiben: dies bedeutet eine
entsprechende Ersparnis an Brenn
Material.
Mittels deö Duplex-SystemS ist es
möglich. 200 Worte pro Mi
n u t e mit dieser Einrichtung zu sen
den, und jedes Wort kommt voll
konnnen klar heraus, wie versichert
wird. Das Senden und Empfan
gen von Botschaften kann an dersel
ben Stromkette in diesem Verhältnis
vor sich gehen.
Der OberbetriebLIeiter der genann
ten Gesellschaft, Edward I. Nally,
erklärt, die Erfindung stehe an Ve
deutung nur hinter der drahtlosen
Telegraphie selbst zurück; und Mar
coni, der Schöpfer des Systems, das
seinen Namen trägt, äußerte sich
ganz entzückt über die Weagantsche
Berbefferung, welche eine Erfinder
von höchst bemerkenswerter Jnwi
tion" oder innerer Ekenntnis zeige.
Aufklärung im einzelnen darüber,
wie dies alles erzielt wird, ist auch
für Fachleute erst dann erhältlich, :
wenn in den auswärtigen Ländern
ebenfalls Patente auf die Weagant
sckje Erfindung ausgestellt sind; dies
ist bald nach dem formellen Friedens
fchluß in Europa zu erwarten.
Wer für die Menschheit
gesumpft, muß dann meist für sich
selbst fechten.
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Deutscher Aövokat
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