Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 29, 1918, Image 2

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    Tägliche Omaha Xriüilnf,
Iti ßCsll.3.
Won Tr. TcuiS Zarycki.
'....k.. . -r ,' tiö an. Manchem Unglücklichen,
z Taö tnle.chve Jnterqse, welches i(JC mlt ehim unheilbaren Lei
Hon Dem vijpiiotisnm cittjeflcn- hn tet ist, verschreibt er
xwat 3111 flroncji Seile durch' sou.ti causa pil1(1
ine Ueiiuci1uiia in der praktischen
iediziii bedingt. 'Das wejetiülche
0'ji3 des Hypnotismus Qb3 HeU
';."cl ist i:i der Cugzestion zu su
,ut; der Iherapenliiche Wert der
'pnoc liegt darin, .Daß in dersel
-'ti die üsuggcinliuUat cnjüht tit,
1 öiiu die jiranlen für die Euggo
neuen seitens des Arztes cinpsäiiglz,
er werden, als im wachen Zustande.
, Tie Anwendung der Suggestionen
,x Heilzwecken reicht in die älteste
citen zurück; die meßten Wunder
treu sind , darauf zurückzusühreil,
'anicullich m er neuerlichen Mo
.zin der Alten mit ihren mannig'
-1tlgcn religiösen Gebräuchen, du:
sychisch einzuwirken geeignet waren,
loele die Suggejlivthcrapie den
-ächtlgsieu Heitsaktor, allerding
Erborgen in dem komplizierten Ap.
?tat des Aberglaubens, der llimuf
mheit und des Schwindels. Seh:
"leyrend in dieser Beziehung ist der
,orzang in den äökulapischen c;n.
7ln, wie er von Sprenget berichtet
.ird. Tie Hülfesuchenden mußten
inächst mehrere Tage streng fasten,
as, wie leicht einzusehen ist, eine
'teigerung der Phantasie und er
)tzte Empfänglichkeit für Sugge
'onen zu bewirken geeignet war.
,ann wurde ein Runögang durch
e Vorhallen und das Innere des
rnipelö angetreten, wobei unter
eglcitung von Musik Gebete gefun-
n wurden und die Priester den
Manien in ausführlicher mystischer
''Oife von den zahlreichen Heilungen,
;lche die GoUheit, bereits dcivirkt
,.ibe, erzählten und ihnen die Spen
n öer Geheütcn zeigten. Nach wie.
r Kokten Gottesdieniten. biplm CAp.
ten, Bädern und Wucherungen
-irden schließlich die Kranken ange
ieicrt, in ernein Bette neben der
Udsäule der Gottheit die Nacht zu
'bringen und das Erscheinen dersel
!u abzuwarten. Kaum fchlmnmer.
1 die Kranken ein, so erschien die
etcheit und bewirkte die Heilung,
iijj unter diesen Verhältnissen zahl
Iiche wunderbare Heilungen deob
jtct wurden, kann leicht begreif.
.'! prMmnmt: rncrni mnn hcrü,-tuJ.
;t, wie sehr die Prozeduren, ik
.n Tempelschlaf vorausgingen, ik
npfänglichkLÜ des Kranken für die
'ituiigsiuggeztion steigern mulzten.
.s Chrisientunt mit seinen Wuw
Theilungen durch Salbungen, Häw
"auslegen, Gebete verschiedener Hei,
zeu durch die Reliquien und Grii
r der Märtyrer bildet eine Paral,
je dazu. Tie Aussehen erregenden
nca von Greatrakes nn 17. Jahv
IJini'ta irt sfMrlrtnh rt Rs.
... ., w.yt.,
em schwäbischen Geistlichen, der
zcsmer's Zeitgenosse war, in
')utschland, und vieler anderer
inndertäier sind aus demselben iUo
?nte zu erklären. ,
-Forel erzählt von einer Gebet,
ilanitalt m Mannedors z der
Aweiz, in welcher ein Herr Zeller
rch Auflegen der Hand, die wen.
:'d . .mit llvenol benetzt worden
z auf den nackten, kranken Nörper
.1 unter gleichzeitigem Gebete die
'ilung von verschiedenen Schmer
i, Lähmungen u. f. w. erzielt. Fo
! hebt nun hervor, dasz Liese Be
ndlungsmeise, die an öaZ Hände
.slegen, die Salbung, nach der Bi
! lebhast erinnert, jh Wirkung
cifellos dem Umstände verdankt,
g Zeller, der allerdings dem da
t verbundenen Gebete den Haupt
rt beilegt, seine Patienten, wenn
ch unbewußt, intensiv suggeriert,
vohl verbal als durch die Beruh
nz des krarcken Teiles. Dasselbe
t von dem russischen Priester Jo
' 4nn, der föon seit Jahren in Nuß
id durch feine Wunderkure Auf
erregt. Sein Heilmittel be
t lediglich darin, daß er den
onken die Hände auflegt, sie an
senden Stellen mit Oel bestreichl
d dazu wiederholt eine charakteri
.che Bibelsteüe fingt: Ist Je
- nd krank, der rufe zu sich die Ael
m von der Gemeinde und lasse
. über sich beten und salben mit
! im Nanim des Herrn. Und das
iä 'des Glaubens wird dem
nnfm helfen, i!r fSorr mir
1 ausrichten.' Vater Johann
rde bekanMlich auch nach Lioadia
- das Krankenlager - Äleianöer's
. berufen, und das ingreisen
,. nach Schilderungen der Zeilun
l höchst beicheioenen und würo,
z .armes ou das 'esiilden öes
:kranü'n !ar sehr günstig be
-Ii:;,! habekl, allerdings nur vor
nivücni) für ganz kurze Zeit, wie
, 4,-v i ni'in uiiiji'iiiwriH, um iuj!ve
ankomifchen Veränderungen
nl)fiidcn Leiden des Kranken
.,r,,....
ll)lUIttpktt!t.c i! ii'i.inaiiuc
cttion (Hypertrophie und jchlieb
i fettige Degeneration) des Her
$ -i nicht anders zu erwarten
Wunder von ' Lourdes in
,nfmd) und analogen Orten in
tnSr( boruHtn tlfeilhfaß.&
.iif'.W. vt.vw" D
,uggsz
ght.
;n. Ter ranke, der
ist dlirch die vielen Erjtunz setzen, welche die Frage nicht
i Zahlungen von Anderen fest davonl
überzeugt, daß er gheilt werden
(wirb, und dieser mächtige Glaube
erklärt daS günstige Slesultat. Lluch
der moderne Arzt wendet nicht sei
ten, sich dessen bewußt, die uflje
. s er ,. r,:t.x t,.,is
unter dem Einslufss der Zuversicht'
mit der ihm die Besserung in Aus
sicht gestellt tourde, seine Qualen ge
mildert. Tah die Homöopathen,
abgesehen von den diätischcn Masz.
nahmen, ebenso wie vccsclucdene Na
turheilkünfrler und Kurpfuscher, ihre
Erfolge der Suggestion verdanken,
braucht wohl nicht näher begründet
zu werden.
Als klassisches Beispiel der Sug
gestivtherapie kann das Steh' auf
und geh'" des Christus gelten: seine
Worte: Geh' hin, dein Glaube
hat dir geholfen" charakterisieren in
treffender Weise oas Wesen der
Suggestionserfolge." Tas Wichtigste
lil. in oem Patienten oen Glauben
au die Heilung, die sichere Erwar
tling derselben möglichst fest Wunel
fassen zu lassen, und da die Hypnose
.m oazu vewnocrs eignet, wcu sie
mit gesteigerter Suggestibilität ein.
hergeht, sa ist ihre therapeutische
Bcnvcrtuiig leicht begreiflich. Tas
Verdienst, diese Tiuge klargelegl
und sie von dem sie überwuchernden
Aberglauben und Charlatanismus
befreit zu hüben, gebührt der modeo
nen ForZchung, namentlich der Scan
cn er Schule. Man' hat ? mittelst
Suggestivtherapie bei zablreicben
Nervenkrankheiten, namenttlaz bei
funktionellen Leiden, d. h. solchen,
die nicht in nachweisbaren anatomi
fchcn Veränderungen ihren Gnind
haben, aunallige Benerung, eventuell
Heilung crzieU; ich erwähne die
Hysterie, Neurasthenie, Schnierzen
verzchiedener Art, namentlich Neu
ralgicn. Kopfschmerzen, Schlaflofig.
keit, AUohvlisinus, psysische Jinpo.
tcnz, konträre Sexualeinpsindungen
u. a. Die Berichte von günstigen
Erfolgen rühren von Männern her.
wie Liebeault, Bcrnheim (Nanc.y),
oret (Zürich); KrasstEbing, Ober
steiner (Wien); Schien! Nokiiia
(Münchens ' Wettcrslrand (Stock.
Holm), Moll (Berlin) und Anderen,
deren Angaben wohl Glauben ver
dienen. : . '
.
Man hat den Borschlai acmacht.
den Hypiiotismus aiich pädagogisch
zu verwerten, das heidt denfelben
mcht etwa, wie sich das ein naives
Gemüt vorgestellt haben mag, in der
Schule einzuführen, sondern zur
Bekämpfung schlechter Gewohnheiten
aller Art, perverser EharakU'rcigcn.
schasten, verschiedener Unarten anzu
wenden. Ta diese zumeist in das
Pathologische Gebiet gehören, -so hau.
dclt es sich in diesen Fällen eigcnt.
lich um die therapeutische Anwen
dung des Hypnotismus, analog je
ner bei, Alkoholismus, wo man Un
terdrückunz der Trunksucht durch
hypnotische Suggestion zu erzielen
versucht. '
Der Kitriosität halber will ich er
wohnen, daß man Malern, , Bild
Hauern die Anwendung des Hypno-
tismus Zu Modellzwccken empfohlen
hat .wobei mail uuf den Vorteil hiil-
gewiesen hat, der den Kunulcrn
durch das Fixiren der suggcrirten
Gemütsbewegungen und aus dem
?iachbilden der verschiedenen laia
I optischen Stellungen erwachsen soll.
Tag der Hypnotismus für die
Physiologie des menschlichen Geistes,
für die Psychologie, von außerordent
licher' Wichtigkeit ist, kann man leicht
verstehen. Beaunis behauptet sogar,
daß der Hypnotismus für deg Psy.
chologen tas sei, was für den hy
fwlogen die Vivisektion. -
Daß der Hypnotismus mit dem
Spiritismus und dieser mit der ex
akten wissenschaftlichen Forschung
überhaupt nicht das geringste zu tun
hat, brauche ich einem gebildeten Le
ser wohl nicht zu bemerken.
Man hört nicht selten den Ein
wand, die Erscheinungen des Hypno
tismus verdienten schon deshalb sei
ne ernste Prüfung, weil sie sich nut
den anerkannten Naturgesetzen nicht
in Einklang bringen laiZcn, also
kaum auf Tatsächlichst Anspruch
erheben dürfen. Als wenn die heute
geltenden, anerkannten Anschauun
gen .ein unabänderliches Dogma
wären, und als 'ob eS nicht eine Un
zahl von Vorgängen in der Natur
gäbe, die rätselhaft, unerklärlich er
scheinen, ohne daß es Jemandem
entfallen würde, ihre Realität zu be
zwciselii. Ist es etwa weniger rät-
Ukait, als manches Phänomen des
Hypnotismus ,dasz die mikroskopisch
kleine Spermazelle die Envvicklung
des befruchteten Eies in so hohem
Grade bccinjlukt, daZz'das aus dem
selben tTcrvorgcgangcne Jndwiduunt
nicht blos in der Nörpcrbilöunz, son
der auch in den Eharaktercizen
tümlichkeiten, in den feinsten psychi
schen Details mit dem Erzeuger eine
überraschende Aehnlichkejt auftvcist?
Ist es schon Jemandem gelungen,
diesen Naturvorgang zu erklären
und kann ihn Jemand bezweifeln?
Nur Voreingenommene, welche ihr
Vorurteil an die Stelle der Veobach-
selbst geprüft haben und sie nicht prii-!
feu willen, weil sie ihre fertigen!
Theorien und Anschauungen stört,
können apriorislisch Tatsachen leug
nen, welche , ernste .verlaszliche For
scher berichten, , die unter den vcr
fchiedensteil änderen Verhältnissen
bei den zahlreichsten Untersuchungen
und Beobachtungen im Wesentlichen
übereinilimniende Resultate .erhiel
ten. . Eine porurteilölose Opposition
is' in der Wijsenschast ebenso wie auf
anderen Gebieten der menschlichen
Tätigkeit von wolMtiem Eiiiflusji
sie verhindert Ueberreibungn, Ex
trcme und fördert die Erkenntnis
der Wahrheit . Allein eine prinzi
pielle Verwerfung eines Problems,
blos deshalb, weil eS den geltenden
Anschauungen widerspricht, ist nicht
wissenschaftlich. lrasst-Ebing führt
in der Einleitung seiner Broschüre
über hypnotische Experimente wlgen
den, lusipruch eines der grohten
Forscher und Denker, Franz Arago's
an: ..... Wer, ander im Bereiche
der reinen Mathematik, das Wort
unmöglich" anwendet, ist mindc
iten? unvorsichtig . Sobald es 'sich
um die rgamiatioil lebender We
,.n yanoeir, wiro ein vor laiiiaes
Zurückhalten znr Pflicht." Vieb
leicht wird übrigens mancher Wider
wiuch erilarlicher, wenn mail sich
vor. Augen hält, das) sogar eine der
igeiisrech!len Erfindungen des
menichlichen Geistes, die Jenner'jche
Schliypocken-Jmpfung, heute noch,
nachdem statistische Ergebnisse ihre
Wohltat bewiesen haben, wicnschast
liche Gegner findet. Ich ivill mit
den Worten Krasst.Ebing's jchliekcn.
die nch in seiner erwähnten Publika
tion finden: Auch ich gehörte lange
zu den Ungläubigen auf , dem Ge
biete des Hypilotiomus, bis mich die
Tatsachen Zwangen, feine Wunder"
anzuerkennen und feinem wissen
schaftlichen Studium meine bescheide
neu ölräste zu widmen."
Froschnrstcr auf höhen Büsche.
Die Frösche gehören zu den be
kenntest! der kleineren Süswasscr
Tiere? manche aber, welche so ziem
lich alles über diese musikalischen Ge
Z.!?öpfe nnd ihr Leben und Wachsen
ij wissen glaubten, mögen mit
Ueberraschung hören, dasz eö viele
FroschgattiMgen namentlich in der
tropischen Welt uibt, weiche noch
allerhand merkwürdige und unge
wöhnliche Eigentümlichkeiten zeigen,
besonders in der Art der Untriprin
gmig ihrer Eier, gewöhnlich Laich
genannt.
Eine der entschieden intereisante-
ften dieser Gattuligeii ist der Baum-
froich ..in der sudamerikanischen Re
publik Paraguay welcher schiverlich
irgend sonnwo ein genaucs Gegen
stuck hat.
Selbiger macht sein Nest hoch in
einem Busch, welcher aber mit seinem
Geäst einen Teich überhangen nsusz.
Und er verbirgt daszelbe recht ge
schickt. Tie unteren Enden einer An
zahl Blätter werden gut zusammen
Erzogen und durch eine Anzahl lce
ra EieoKapseln fest in dieser Stel
lung erhalten. Tie Eier selbst wer
den ebenfalls mit einem Schild lee
rer Kapseln bedeckt, um sie vor der
cnne und der Lust zu schüycn. Die-
4e Vorkehrungen heben sich gar nicht
auffallend aus der unmittelbaren
Umgebung hervor und fallen nie
mandem ans, der nicht ganz beson
ders darauf achtet. . ' ,
Wenn der Laich ausgebrütet ist,
sn scheint der Pflock am Boden des
Nestes herauszufallen; die Blätter
gehen auseinander und die 5iaul
auappen purzeln lustig inas Was
ser hinunter.
Wahres (cschichtchcn.
Ein Kaufmann wird vor der
Stadt von einem Strolch angefal
len, der ihm mit der Losung: Tie
Börse oder das Leben" einen Revol
ver vorhält. Null," sagt der 5lauf
mann, wenn ich Ihnen schon was
geben musz, zebe ich Ihnen schon
die Börse. Tainit mir- aber meine
Frau glaubt, dad ich oiigi'fallen
wurde, bitte ich Sie, mir hier durch
den rechten Nockschosz eine jkugel zu
jchichen." Ter Räuber tut dies.
Tamit sie's nun arch sicher glaubt,
durch den linken auch noch." Auch
dies geschieht. Damit sie's nun auch
ganz gewis; glaubt, durch den Nock
ärmel, bitte auch noch eine." Auä,
dazu labt si6z der Räuber noch her
bei. Und nun bitte ich Sie noch,
damit meine Frau auch sieht, daß
... u'! u rl ich bedroht war,
mir eine 5!ugel durch den Hut zu
schießen." ,
I," sagt bet Strolch, seht habe
ich aber keine Uuel mehr."
Nun sagt der Kaufmann,
wenn Sie keine Nugel mehr hadn,
bekommen Sie auch meine Borze
nicht.".
Erklärt. Ter alte Weiber
feind, der Nat, will anscheinend doch
noch heiraten, weil er seht immer
so zu den Damen hält?"
I wo, denkt nicht d'ran. Aber
die Herren wollen sein? Witze nicht
mehr hören, weil diese immer zu ge
pfeffert sindl"
Minchcns Httlobung.
. .' Bon L. Wende.
Minchen Veigusch, unsere
Aus
ver
wartesrau, will sich durchaus
heiraten. Den Wunsch mögen zwar
piele Damen. -junge und ältere, ha
ben, und er ist an sich nichts auszer
gewöhnliches, aber Minchen geht mit
der Zähigkeit einer Sufjragette auf
ihr Ziel los, chum Mann unter ihre
Botmäbiglcit zu bekommen.
Minchen ist ehe Wittib mitten im
gefährlichen Alter, im Hauptberuf
Hospitalitin und,, iin Nebenamt
nenniache Aufwartefrau, klein,
fix, beweglich, vigilant", wie sie
sich selbst charakterisiert. In ihrer
Jugend mus; sie einmal das, was
man hier eine druggelige Marjcll
nennt, gewesen sein. Aber das ist
schon lange her. Tas wäre ja nun
alles sehr schön, und jedermann
wird ihr ein zweites Eheglück gön
nen. Toch es geht unserem Min
chen so. wie es schon so mancher
Heiratslustigen ging: er -- den sie
sich auserkoren , er mag nicht.
Er hat Angst!
In diesem besonderen Fall heißt
der oeigimg obendrein Wacker"
und ist Uloizkorkenmacher. In Na
men und Beruf wären also alle
Vorbedingungen sür .eine glückliche
Ehe gegeben! . Sie wissen nicht,
was Klotzkorken sind? Holzpantinen
nennt man sie anderwärts. Ader
gediegen und treu, wie wir Ost
preichen mm einmal sind, wir blei
ben bei Altvätcrjittcii lind Klotzkor
ien oder Klumpen. Tas Wort hat
schon so etwas Bestimmtes, Urwüch
siges und Charaktervolles, und nur
Abtrünnige waudeln's hin und wie
der in Schlorren, wobei man gleich
an udcrlichteit und an Alkohol
denkt. Ulotikorkemnachen ist ein
ehrsameS und einträgliches Gewer
be, und hochgeachtet ist die Zuiift
in oslprcnfzifchcn Landen. Bedacht
samleu und yandgcichickte Fertig
kest gehören dazu, aus dicken Rot
buchentlotzen, hartem Ochsenleder
und buntem Wachstuch formenfchöne
Jusbekleidnngen 'zu machen, auf de
nen dann unsere hoffnungsvolle Ju
geno öurch die Strafen klappert.
oeer imrtonnge Marzellen mi stalle
zivilen vierbeinigen Milchspendern
wandeln. Ulotzlottenmacher sind al
so wesensoerwandt mit der rnhni"
reichen Gilde des Schuhmacher, nur
das; sie nicht hin und wieder präpa
rierte Pappe zu Sohlen verarbeite
sondern immer nur gutes, kerniges
Holz. -Das ist schon an und für sich
eine Gewahr tut einen Miibeu tiiw.
kalter; daher war auch Herr Wacker
anovcpyer, zwcylockiger Hauöbe-
itzer. Und das ist wob! der Haupt-
gründ, das; Minchen sich sehnte, die
traurige Ocde ihrer Witwenschast
und ihres Hospitalitendaseins' mit
dem glücklichen Lose einer Klotzkor
kenmachcrsgattin zu vertauschen.
Und das kam jo:
Wenn andere Leute sich nochinals
im Bette heruiiidrehen, dann - steht
ein fleißiger Klotzkorkenmacher schon
Vor seinem Hackeklotz und schlägt
mit sicheren Axthieden die Spanten
ab: Tack . tack tack! hallt's
durch die Morgenstille. Und mit
diesem tack tack hatte sjch Herr
Wacker unserem Minchcu ins Herz
geklapst. Also ganz poetisch fing
die Sac!:e an. Sobald Minchen die
Axthiebe hörte, hüpjle fie aus ihrem
Bctto, lugtl durchs Fenster hiimber,
ivcx Meister Wacker in Hemdsärmeln
hantierte, und machte sich eilig fer
tig, um noch vor dem Semmclaus,
tragen ein bißchen mit ihm zu
schwatzen. Tas heißt, nur sie
schwatzte und frug; er gab nur
einsilbig Antwort und schlug wie
wild" aus seine Klötzer los.
Aber Minchen hatte eine Art, je
manden auszufragen, die nie ohne
Erfolg blieb. Ter bekannte Stock
fisch hätte ihr schließlich Antwort
gegeben. Es dauerte auch nicht lan
ge, da war sie über, alles f ür sie
Wissenswerte unterrichtet, und zu
gleich war sie mit sich im Reinen,
sie wird Herrn Wacker heiraten;
de,iil.cr hat was!" Nämlich ein
Haus. Und das war für sie aus,
schlaggebend. . - !
Tie Pflanze Sentimentalität sehlt
in Minchens Scelcngarten. Ihr er
sicr Gatte hatte das gründlich zu
erfahren bekommen. Ten ließ sie
einfach nach kurzer Ehe in Berlin
sitzen, weil cr krank geworden war
und reiste mit Sack und Pack in
ihre Heimat ab.
Was sollt' ich mit ein krankes
Mannsstück?" gab sie mir seelenru'
hig zur Antwort, als ich sie entsem
fragte, wie fie so etwas tun konnte
Ter Mann war so vernünftig,,
bald zu sterben, und seine darob
nicht unglückliche Witwe' bereitet sich
nun seit fünfundzwanzig Jahren
darauf vor, sich ein zweites Mal
glücklicher zu verheiraten. O, Min
chen ist nicht dumm! Sie weif; wohl,
daß die Seligkeit wahrer-Liebe durch
den Besitz eines Sparftrumpses der
tieft werden kann und daß zweimal
zwei vier ist.Wer was bieten kann.dars
auch Ansprüche stellen. Tarum
sammelte sie und svarte und nahm
vorurteik-los, waZ sie kriegen konn
te. Jeder Kaufmann, bei dem sie
Einkäufe für ihre neu Lerrschai
!tcn machte, muszle ihr gewissenhaft
zchentcn": der eine
Schachtel
trcichhölzer, jener ein Tütchen
mit Rosinen und dieser, ein Paar
.TiiffvIinri?t'TT. oher fa lllmlics.
!waS sie nerade brauchte. Und dann
j die Cchmuhpscnnigcl So war fljc
Sveiseickirank um Neid der ande
ren Hvspitaliten immer mit aller
hand Herrlichkeiten gefüllt, und ihr
parstruinpf wurde von !I'!onat zu
Monat gewichtiger.
Die ersten zarten Anspielungen
verstand Herr Wacker nicht, da ging
Minchen eines schönen Morgens
einfach anfS Ganze.
Trautstcrchen," begann sie, ich
wär' Ihn' ie Wirtschaft machen I
Tie Gnubbassche is doch all klapp
rifl "
. I um. die geht all lang.
FrauBeignsch liefe sich nicht so
leicht avsertigen.
Immer bloß so 'neAnswartung,
daS is gar mischt Richt'ges ür'n
Mann. Heiraten müssen Sei Wir
warn heiraten!"
Meister Wacker schlug vor Schreck
daneben, daß das Beil tief in den
Hackeklotz sauste: Se . sind woll
dainmlig?" j
Aber Minchen ließ sich nicht aus
der Fassung bringen, blinzelte ihn
vergnügt mit ihren kleinen Acug
sein an und sagte so naiv, wie man
mit 55 Lenzen noch eben sein kann:
Aber Männchen! Wenn ich Sie
heirate, bin ich doch nich dammlig!
Wissen Sie, was ich hab? 1190
Mark hab ich! awoll, 1100 Mark
und Betten und alles! Und jünger
wer'n wir doch auch nich, wenn wir
noch länger warten...."
Meister Wacker wusste nicht, wa-5
cr antworten sollte. Ta fuhr Min
chen noch resoluter fort: Wissen
Sie was? Morgen am Sonntag
kommzle einfach zum Kasfce zu
mir.... Ta zeig' ich's Geld. Ich
back' auch Kuchen und dann... dann
feiern wir gleich Verlobung!"
FassunKlz'Z stand der so Ueber!
rumpelte da.j In seinem !?op?
brummte es. Er sah immer nur die
lockende Mitgift: 1100 Mark! Wenn
das wahr ist.... 1100 Mark sind
ein schönes tuck Geld. Was kann
man damit alles anfangen! Und
eine Frau braucht man ja doch zur
Wirtzchastsnihrimg. 0 entfloh
feinen von -einem struppigen Äart
umhegten L7ppen ' halb unbewußt
ein: Meknctivegen. ich koimue,"
nnd Minchen besiegelte die Zusage
schnell durch einen kräftigen, Hände
druck. Freudestrahlend kam Minchen an
diesem Sonnabend bei mir an. um
ihre vertraglich vereinbarte Haus
gehilsiniientätigkeit auszuüben, die
in der Hauptsache darin bestand, zu
frühstücken, Nartossel zu ' schälen,
dem Hausmädchen ein paar Wege
abzunehmen und sich zum Schluß
all? entbehrlichen Reste ans der
Speisekammer einzupacken.
Madamchen, ich liabe mir der
lobt!" rief sie mir statt aller Vc
griißung , entgegen. Tas kam mir
0 überraschend, daß ich mich erst
einmal hinsetzen mußte, und Chri
stine, mein Tienstmädchen, kreischte
vor Vergnügen laut auf. Da wurde
Minchen aber rechtschaffen böse.
Sie dammlige Marjcll, Sie sind
wohl neidisch?" Ich beschwichtigte
rasch, drückte ihr ihre geliebte, ge
füllte Kaffeekanne in die Hand, uni
dann erzalKe sie umständlich und
weitschweifig, was sich heute zwi
fchcn ihr und ihrem Auserkorenen
zugetragen hatte. Natijrlich mußte
ich bluten- und gleich was zu ihrer
Verlobung sfeier ans meinem Spei
seschrank beitragen. Mit meinen
besten Glückwünschen obendrein bcla
den, zog sie schließlich ab, und ich
verzichtete ungebeten auf ihre Dien
ste am Sonntag vormittag, an ih
rem Verlobimgstage.
Etwas kleinlaut kam Mittchen
Veigusch am Montag vorniiliag an
geschlichen. Sie stellte langsam ih
ren Furagicrkober hin. wickelte sich
aus ihrem Umschlagetuch und setzte
sich dann 'an -dw Kuchenmch, um
ihr ansbedungencI Deputat, Kaffee
niit Butterbrot, zu verzehren.
Nun, dzau Bcigusch, was 11t
hnen über die Leber gelaufen?"
Minchen nalnn einen großen
Schluck Kaffee, wischte sich mit der
churze den Mund ab und sagte
langsam, ab mit wütendem Ge
sicht: 2 Affe kam ja nicht!"
Ich munie lachen. Nun crzäh
lcn Sie mal!"
Was ist denn da zu erzählen.
Ich hab se olle eingeladen, die Pa
lefchken, die Gnubbasfche, und w.s
die andern alle sind, die wir so
harmonieren.. Und gebacken hab
ich, und Schmand geholt und Kaf
fee gekocht: aber guten, nich Zolchcn
Malzschmadder. ...
Nun und...."
Na, und dann is die Paleschken
rüber gegangen undhat ihn geholt.
Äannchen," hat se gesagt. Komm
Se schnell, es ist alles fertig!" Aber
cas tträt kam nicht."
Eine erklärliche Wut über die
erlittene Enttäuschung übermannte
ier die verlassene Braut, sie
schneuzte sich in ihre Schürze und
stich dann hervor: Ich mack nich,"
hat 'er gesagt, der Schlabbak!"
Und was haben ie da ge
macht?"
.Ta baben wir allein Verlobung
Vlok drei Stückchen u
chen hat ihm die Adameiische rüber-
getragen. Tann haben wir abae
ränmt. die Göllnersche holt all die
Halznynika und. dann haben wir
losgelegt mit Tanzen. Tabak hat
die. Schulzen aus die Ofenplatte ge
streut, das; cS wie nach Mannslcnt
roch. ?l Gott, cö war zu schön, wie
eine richtige Verlobung!"
Tie Erinnerung iiberwaltiate
hier das Minchen. Verzrickt sah sie
mit ihrer Kaffeetasse im Schosz da
nnd wischte sich mit der linken Hand
ein ranazenianS den Augen.
. 0 ist je jetzt wohl ganz aZ
mit der Heirat, Frau Bcigu ch?
I bewahre, Madamchen. Den
krieg ich schon noch. Wissen Se, Mu
,il i)nr er namim, gerne. Wie er
vie .varmonira yorle, oa uhtt cr
immer 'rübcr. Jetzt ''kauf ich mir
10 n "Munoings mit Trichter,
wenn die vcrstixtcn Dinger bloß
nich o teuer waren, dann spiel
ich -immer drauf: Komm in meine
Licbeölaichc!" Passn, Sie auf. Ma
dainchcn. dann wird er schon Lust
kriegen.... Den krieg ich schon noch
- I y ;
..Und mit einem hoffinmgsfrohen
vaa;cin ging MMHen Beigusch an
ihre Arbeit, - anö Tcpm'chklopfen.
ikrdnujz.lZ!eschichtlichkS.
In Nordamerika erst i Llnie.?agcii
riiigcvurgerk.
Viele Amerikaner,' b. h. Bewohner
V. ..- ,r 1 ...... .- . -'
ucr xec laaien, rönnen na) lalllii
anders vorstellen, als datj die Erd
miß oder Pcauut" von jchcr in ily
run Lande einheimisch gewesen und
ein so echt amerikanisches Gemach
in, wie es mir irgend eins neben
kann! Bcfondcrs Jung-Ainerika dürf-
t.' vis tu dieiungile Zeit so ziemlich
allgemein die e An icht geteilt haben,
Gleichwohl lt dies eine ganz irr
tümliche Ansicht, ebenso irrtümlich
wie öcr schon vor Jahren aufgege
vene Glaube, dan Mais oder Welsch,
korn in Nordamerika bodenständig
sei, trotzdem schon vielen Indianern
vorgeschichtlicher Zeit dieses ' nah,
nmgsreiche Korn, die Gabe M
Gottes Mondamin", als Hauptspeisc
diente. Es scheint, daß, je vornehmer
und teuerer ein Gewächs wird, desto
angelegentlicher man nch dafür in
tcressiert, ihm eine ausländische Her
kniist nachzmveisen, möge dieselbe
auch ;ui Nebel ferner Jahrhmidcrte
lich verhüllen.
Die sogenannte Peanut cigent
lich überhaupt keine Nuß, sondern
dem Befund von Gelehrten zufolge
eine Art Erbse oder Bohne lft 1
gar ein verhältnismäßig junger Ein
Wanderer Nordamerikas, trotzdem fie.
alter hier lst, als die Bildung de
amerikanischen Cta.atenbnndes. Sie
wurde in mehreren britisch-amerika
Nischen Kolonien eingeführt und an
gebaut, wahrscheinlich zuerst in Vir
ginien. Es ist unzweifelhaft, daß
sie ursprünglich aus einem Lairde des
tropischen Amerika gekommen
ist, wie der Mais auch. Genaueres
alct IM sich darüber längst nicht
inchr seilstcllcn, selbst mcht aus m
dianischcn Ueberlieferungen, die sich
mit der Erdnuß nie befaßt 'haben.
Diese hat wohl Verwandte in Teilen,
Afrikas, in Spanien usw., ist aber
mcht von dort nach Amerika gebracht
werden. Dagegen scheint die Ent
wicklung der besonderen amerikani
schen Spielart aus einer wilden süd
amerikanischen Species nahezulie
gen. Sie mag abcr zuerst nach einer
westindischen Insel verpflanzt wor
den sein, che sie das nordainerikani
sche Festland erreichte. Im Laufe der
Zeit hat sie auch mindestens ein Dut
zend verschiedene örtliche Namen er
halten. Bis vor einigen Jahrm war der
geschäftliche Anbau der amerikani
schen Erdnuß hauptsächlich aus ge
wisse Gebiete von Virginien, den bei
den Karolinas, Tcnncssce und
Gcorgia beschränkt; weiterhin jedoch
verbreitete er sich allenthalben durch
die südatlantischen Staaten hin, und
sogar westwärts bis nach Kalifornien
hinein erstreckte sich der Triumphzug
der Peanut, im Gefolge der immer
vielseitigeren Verwendung ' ihrer
Produkte. In je Lrößercm Maße sie
kultiviert wurde, desto mehr moder
nisierte sich daS das ganze Geschäft
auch, namentlich infolge der Bennt
zung besonderer Maschinen zum An
bauen und zum Einheimsen.
I klimatischer Beziehung der-
langt diese Pflanze eine lange Sai
son ohne Frost, reichlichen Sonnen-
schern bei ziemlich hoher Tempera
tur, und während der Zeit des
Wachstums Lh?genfall, aber nur ver
hältnismäßig schwachen. Sie lft im
übrigen nicht besonders empfindlich;
aber die Güte und der Geschmack
können nach den mehr oder weniger
günstigen natürlichen Verhältnissen
doch vielfach verschieden sein. Und es
ist von ebenso großer Wichtigkeit wie
beim Weizen unö Wclschkorn, die
San? zum Anpflanzen mit der
größten Sorgfalt auszuwählen. Hier
ist nur das beste gut genug.
Kindermund. Vater:
Du bist ja ein recht gescheiter Kerl,
Hans, Au darsst studieren!",
Hans: Gelt, Papa, wenn Du
ein g'fchcidtcr Kerl gewesen wärst,
hättest auch studier' dürf'n?"
gefeiert!
Fauler Zauber fiir Schwarze
Ek griff ta und der sogar t Milikir
, g!ckruticrugc ijmm. ,
Man weiß, daß Ah heute im In
nern ixt westindischen Insel Haiti
unter Negern und Mulattin tuv so
krasser ,Hoodo"'Zaubeikulturs blüht,
wie nur irgendwo im dulstcn Afri
ya: Er hat sich aber langsl auch aus
einige amerikanische UnionsStaaten
des Südens oder SudweftenS verbrei
kl. Allerdings treten die fogenann
ien Hoodog (auch Loodoo" gcfchlic
ben) Priester oder ZaubermittelAcr'
taufet in Amerika nie als öffentliche
Macht und unter gelegentlicher Ent
faltunqoon Massen-Zermonicn für
ihre Rassegenossen auf; aber sie ver
kaufen unter der Hand ihren zahlrei-
cyen sarvigen ilunm und Jiunbtn
nett allerlei kuriose Hcheimmittelchcn
für alles mögliche und lassen sich die
selben gut bezahlen.
Liebeshändel rufen natürlich stets
eint starke Nachfrage nach solchen Zau
bermittelchcn hervor, mit denen aber
der- schalkhafte Aogenfchutze Gott
Amor absolut nichts zu tu hat! An
dere Zauder-Arlitelchcn sind für
Schutz von Leib und Leben in aller
Hand Gefahren; wiederum andere sol
len zum Gedeihen bösartiger Anschlä
ge oder Wünsche gegen Mitmenschen
dienen, u f. w. In Haiti sowie in
Afrika beschränken sich Hoodoo-Dolto-ren
nicht immer auf die Lieferung von
faulem Zauber" an Kunden, sondern
uuren mitunter auco eloer bo e An
Mage, mio zwar mu unheimiimer
Verschlagenheit, mit oder ohneBeistand
von Nasse-Äcnossen, die vielleicht die
Rolle eines Dieners in der Äehau-
suna des Opfers spielen. Aber in
den Ber. Staaten ist kein derartiger
Fall bekannt geworden; hier erscheint
den Zauberhändlern solches wohl zu
gefährlich.
Die Hoodoo-Doltorcn gehören zur
gebildeten Klasse, was man so nennt,
mögen sie auch keine Gelehrten sein;
sie können als cinsache Hunibuggcr
und Schwindler bezeichnet werden.
Ihre Gläubigen sind lies unwissend;
doch kommen auch Ausnahmen vor.
Denn Aberglaube ist eben verbreiteter.
als bloß Unwissenheit, nicht bei Woll
topfen allem.
Früher waren unier den amerikani
scheu Staaten am meisten Lmifiam
und Mississippi als solche genannt
worden, in denen das Hoodoo-Treibcn
üppig unter den Schwarzen bluhii
und noch blüht, wenn auch fürdie
zroße Welt ziemlich verborgen. Aber
neuerdings hat man auch im südlichen
Texas überraschende Anhaltspunkie
dafür gefunden wie tief der uralte
HoodooGiaube und die ihn ausbcu
tcnde Geldspekution noch in den länd
lichen Gemeinwesen und selbst in
Städten mit einer beträchtlichen farbi."
gen Bevölkerung sitzt!
unier ven oieien lligen, mir ocnen
die dunkelhäutigen Macher der dank.
len Zauberkunst sich zu befassen wa
gen,ist auch der nachstehende Beschwö
rungs-Schwindcl, lächerlich wie er ist,
nflsb pfnpr ftpf nnhi(n ifrmrtfitTiinit
tiwuf .tv. x. vv. .y iim.i
wert.
Es gibt natürlich überall Men
chentinoer, welche nicht gerne Soldat
ein wollen; ünd europäische Blatter
haben ja schon lange jahraus, jahrein
von derartigen Geschichten erzähl:.
von lunstlicher untauglichmachung,
von der Fälschung von Papieren u. s.
m. Aberie Anwendung von Hoodoo
Leschwörungsmitteln für Militär
dienstpflichtige Drückeberger ist eine
besondere Nigger-Spezialität in Tezas
oder sonstwo. Erbaulich war in die
er Beziehung u. a. eine Verhand
lung gegen einen Schwjndelhuber na
mens Johnson in Dallas. Selbiger
machte unier Wollköpscn zeitweilig ein
lones Geschäft mu dem Verkauf ae-
heimnisooller Päckchen, deren jedes, in
einem Säckchen von blauem Sammt,
ein Stückchen lodesltone" oder Mkici
r.et-Eisenstein enthielt. Für jedes
dieser Päelchen ließ sich Johnson die
bescheidene Summe von $25 zahlen:
jeder Kunde mußte aber zweineh
men, damit der Zauber wirksam e-
nug sei. Das eine war am Hals zu
ragen, das andere, etwas größere uy-'
er dem Bettlissen zu verwahren. Der
fi)rtthrm hvrrtht fi hir-i!tik l-tT,rt".r
UUiu tuvym IjyLQilUf JUiVV-ljt,
aber wahrscheinlich glauben manche
Neger "noch zu dieser .Stunde
daran.
Hdratsnester.
Ein Wiener Blatt erzählte von
einem Hause auf demsiudolphs
platze in Wien, in welchem im Ver
auf? von wen.geii Wochen vier
Hochzeiten stattgefunden hatten
aus jede Wotulpartei einschließlich
der Hausbeiorgerkamilie eine Hoch
zeit und daS dann von den Nach
barn den bezeichiiencien Namen LgL
HzchzeiiSnest" erhallen hat. Zm
gleiche Blatt bring! nun ine z:vei
te Notiz, aus welcher beryorgnt,
saß in einem anderen Wiener Haue
noch ein besserer Heiratsrekord" er
zielt worden ist als in dem oben
erwähnten. Im Orpheumgebäude l
der Wasagasse haben seit Dezember
oorigcn JahrcS bis Ende April sie
ben Hochzeiten und eine Verlobung
stattgefunden. Unter solcten llm
ständen tritt das Has auf dem Nii-
dolphsp!atze in den Ziveiten Plan
und darf hochitenZ noch' heiß,': Hei
ratZnest Nr. 2.