Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 28, 1918, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    .!'li!i''-
t . . tuti-'S vlök
i
An American Newipap
whtch Stands for Ameri
can ideal and principles
publiahed in the Ger
PUBUSHED AND DISTRIBÜTED ÜNDER
PERMIT (No. 364). AUTIIOEIZED BY TDE
ACT OP OQTOBER 6, 1917, ON FILE AT
TUE POST OFFICE OF OMAHA, KEEI.
BY ORDER OF THE PRESIDENT
A. S. BURLESON, PÜSTMASTER-GENERAL
A-fV'ferf
ti
ftzf
1
man languaie for Amerl
tan citlzeni vl!o rtad
German t
35. Jahrgang,
Omaha, Neb., Donnerstag, den 23. Nov. 1918.
4 Seiten.-Nr. 22:
6,
i---r"-'iriV "nww ; .
' - i', - .
stf?4dk "'TA f
vM MM , . V kl
u f f ' ' ' Il
QJvvi
5
.
üiry r Ä ' -
fCt$tl u 1.1.1
C)(I'y . wlMly
y
1
W" '"! '""ifcifi taK.
li 1
'
U il
iM
w
uriyr
XW
v
r
nt in WutZchland
! '
i
rttj
beWntMzu kliim
Uonservative Sozialisten
lereien cxebnnechts und semer Genossen das
tzest in lZänoen zn haben
Die Wahlen zur Uonstltttente am 2 Februar
London. 23. Nuv. (Von Ed. L.
Seen, Korrespondent der United
Pres;.) Das politisckzc Pendel in
Delüschland, das sich zwischen dem
, konservativm SozialiSmus und dem
BolschewisnulZ bewegt, scheint sich ge
genwärtig Zn der Mitte zu halten.
Somit ergibt sich, daß eine vereinigte
Regierung zustande kommen wird,
mit welcher die Alliierten möglicher
weise Friedensverhandlungen pflegen
können. Diese Lage ist, wesentlich
durch das Verhalten Kurt Eisners,
Präsident der bayerischen Republik,
geschossen worden. Dieser gab den
Delcgaten auf der Konferenz zu Ber.
lin deutlich zu verstehen, das; Bayern
und andere deutsche Staaten weder
die alte Regierung noch eine Dikta
tur der Volschcwiki dulden würden.
Die Sozialdcmokratcnu nter Phi
lipp Scheidemann und die unabhän
gigen Sozialistcn unter Dr. Haas?;
wenn auch, beide Teilnehmer an der
sozialistischen Koalition, sind nach
wie vor Rivalen? einer verdächtigt
den anderen. Die unabhängigen
Sozialisten glauben, daß die Sozia
listen,' die der Revolution opponier
ten, immer noch von der alten Re,
gicruna dominiert werden. Die So
zialisten beschuldigen die Unabhängi
gen des Bolschewismus. Letzteres
wird von den Führern der Unab
hängigcn abgewiesen.. f
Es hat sich inzwischen herausge
stellt, daß man mit Karl Liebknechts
Spartacus Gnippe rechnen muß. Da
diese unter der Hand arbeitet, weiß
- man -mät; tniä stark deren Anhang
ist. IUem Anjlchein nach wächst -in
der 'ndustriczctt.tcm der Anhang
Äcbkncchts, findet" ybcr in der Annee
kein? Freunde. Viele Soldatenver
einigungen, haben beschlossen,' die ge
genwärtige Regierung zu untersmt.
zen. Und hierin liegt Grund zur
, Annahme, daß die Deutschen mit ih
rer natürlichen Neigung zur Organi.
sation und Disziplin, nicht in die
Fußstapfen Rußlands treten werden.
Berlin, 28. Nov -V Auf der hier
, stattgefunden rn Vundeskonferenz
wurden folgende Resolutionen ange
nommen: .us ix euie sownue vcoi
wcndigkcit. daß alle deutschen Stäm
nie einhellig für die deutsche Einige
seit eintreten und all separatistischen
Bewegungen bekämpfen.
Der Vorschlag, eine I?ationalvcr,
sammlung einzuberufen, findet all
gemeinen Beifall.
Bis zum Zusammentritt der Na
tionalverfammlung werden die Ar.
beitcr. und S'oldatenräte den Wi5
kn des Volkes vertreten. Die Ad.
kninistration des Reiches ist aufgc
fordert, für das schleunige Zu.
ftandekommen eines Prüliminär
Friedens zu sorgen."
Dr. August Mueller, Ackerbau,
minister, warnte gegen unautorisier
te Eingriffe in das Geld und Kr?
dit'System, indem man das Re
gierungssystein kompliziere. Hier
au?)in wurde nachstehende Reso
lution angenommen:
Es ist absolut nötig, daß Banken
lind andere Kreditanstalten in der
leiben Form und auf derselben Ba-
sis arbeiten, wie bisher, um Deutsche
lands wirtschaftliche Verhältnisse
aufrecht zu erhalten, für daS Land
Provisionen und Rohmaterial .zu
erhalten und im Auslande für die
deutsche Republik Kredit zu erlan
gen.
linier den Sprechern befanden sich
Kurt Eisner, Führer der Revolutio
näre in München, der davor warn
U, zu versuchen, einen rein sozial!
frischen Staat zu schaffen, so lange
nickst die Ruhe und Ordnung liergc
.stellt ist. Er sagte, daö Ministen
um d,'s Aeußeren müsse einen Stab
von Männern haben, deren Vetra
gen unantastbar ist, und daß cin
Präsident envählt werden müsse, da
mit Deutschland im allgemeinen in
der Lage ist. mit den Ententeniäch
icn zu verhandeln.
Plnlipp Scheideinann, der kürz
lich als Finanzminister resignierte,
Erklärte, daß es unmöglich sei, einen
' sozial lsuschen Staat zu errichten, so
'ange Unordnung, wie gegenwärtig.
.';''!,'!,;'. vt ozwomer:e einein ma)
rnHmnnit, wie es für längere
U-it ci'5 Soldaten, und. .Arbiter
scheinen trotz der wiih-
Räten bestehen würde.
Dr. Mueller erklärte, daß. soll
ten die , gegenwärtigen gesejzlosen
Zustände anhalten, der deutsche
Staat finanziell zusammenbrechen
würde.
Finanzminister Schaff entwik
seile ein umfangreiches Finanzpro
gramin, in welchem scharfe Maß
nahmen gegen Besteuerung, Betrug
und Profitgier ergriffen werden.
London, 23. L?ov. Der Minister
des Auswärtigen, Dr. Solf. hat die
Alliierten nochmals um Milderung
der Waffenstillstandsbedingungen
ersucht. Er dringt darauf, daß die
Auslieferung des Rohmaterials bis
zum 1. Februar verschoben werde,
da wegen der schlechten Verfassung
der Vahnbette und wcgrn Mangel
an Schinieröl der Bahndienst im
Argen liege.
Amsterdam. 28. Nov. Einer
Berliner Depesche vom 26. Novem
ber zufolge ist General von der
Marwitz, ehemaliger Fliigcladju
tant des 5la!jers an der Spitze
eines großen , Heeres in Trier ein
getroffen, Es hat den Anschein, als
. yi .v t ist .
oo er .'vorieyrui'.gcn zu einer Gegen
revolution treffe. Marwitz, befehligte
an der Verdnn Front.
Berlin, über London, 23. Nov.
Vertreter aller Arbeiter und Sol
datenräte werden am 12. Dezember
in Berlin eine Konferenz abhalten.
Maßgebende Kreise in Berlin.
schreibt die Vossische Zeitung",
glauben, daß die gegenwärtige Re
gierung mbezug aitj die Auslegung
der, aegenwärtigen . Haltung . . der
amerikanischen Regierung und der
Entente den gleichen Fehler begeht.
wie das alte Regim, das Präsident
Wilson's Wink, daß der Kaiser ge
hen musie. nicht verliehen konnte.
Einen Beweis daß die Alliierten
sich weigern mit einer Negierung zu
verhandeln, die nicht das ganze deut,
sche Volk vertritt, habe , Adiniral
Aeatty geliefert, der sich offenbar
aus Veranlassung seiner Negierung
weigerte, die Vertreter des Solda
ten, und Arbciterrats zu empfangen.
um Arrangenients für die Ueber
gäbe der Flotte zu treffen. .
Es sei augenscheinlich, fügt die
Zeitung hinzu, daß der Nahmngs
not nicht abgeholfen werde, so lange
nicht ein fester Grund für eine de
inokratische Regierung gelegt werde.
Amsterdam, 28. Nov. Die
Augsburger .Abendzeitung" gibt
der bayrischen provisorischen Re
gierung den. Ngt, gegen die Ber
iiner Radikale,: einen positiven
Stand einznnehmen und den nord
deutschen Terroristen mit dein Ab
fall Bayerns und anderer süddeut
scher Staaten zu drohen, wenn sie
nicht eine andere Politik einschla
fen. Die Opposition des Soldaten
und Arbeiterrais gegen eine demo
kritische Republik sei nicht nur das
Signal für den Bürgerkrieg, son
dern werde auch den Abbruch der
Friedensverhandlungen und den
Einmarsch der . Eutentetruppen in
Teutschland zur Folge haben.
Ganz Teulschand", fährt die
Zeitung fort, muß sich von der
Berliner Blut und Schreckeiis re
gierung lossagen und der Welt be
weisen, daß es Präsident Wilsons
Ultimatum: Kein Friede mit Au-
tolratie! resultiert."
Berlin. 2. Nov. Der Solda-
tenrat zu WiHllmshöh hat an den
zenigen zu mn eine oraynoie xe
pesche gerichtet, in welcher es heißt,
daß er die gegenwärtige Regierung
unterstützen ind gegen die Minori
tät scharfe Maßnahmen ergreifen
wird, weil deren Vorgehen eine
große Gefahr für die Revolution
und den Bestand des Reiches bilde-
Wahlen m 2. Februar.
n 00 cn.,i. s..H
a ' i. , Hin i. " 1 j. j il- iinn i
ner Konferenz eine Vorlage zwecks
Wahlen für eine Natjonalrersamm
lung ausgearbeitet. Dieselben wer
den am 2. F'chruar stattsinden.
Ail,cn lhrt Wilson.
Athen, ,23. Nov. Die Universität
zu Athen bat beschlösse, Präsident
Wilwn zntit Ehrendoktor zu erneu-
neu.
m . " ' r. ;, l ' j euer 0)onesoicii t wiro m öen stir
Regierung und die Vertreter der fUf;, a Ä s,, c s: m
k,!. -. hnT, ,.s ; a en stattslnoen, an oem sich die Bot
der a cöenen Staaten yoven ans ei (, s' l,,,-,. , ...
J mLin L.frfwflcr der alliierten Machte beteill-
Gott ist uns wahrlich gnädig gewesen. Wir haben alle Ursache für solche Freude, die in
uns allen die besten Traditionen unserer nationalen Geschichte ncubelebt uud stärkt. Ein neuer
Tag ist über uns aufgegangen, an dem unsere Herzen neuen Mut fassen und in neuer Hoffnung
neuen und größeren Pflichten entgegensehen.
Indem wir hierfür Dank sagen, laßt uns nicht vergessen die göttliche Führung in der
Durchführung dieser Pflichten zu suchen und göttliche Gnade und Vergebung für alle Irrtümer
der Tat oder des Gedankens zu erflehen, und zu beten, daß wir in allen unseren Taten die Ban
de der Freundschaft und gegenseitiger Achtung stärken mögen, die uns .lötig sind, um den neuen
Frieden und die Liebe unter den'Nationen aufzubauen." . '
W00DR0W WILS0N
)n Wien herrscht
großer Notstand
Wien, über London. 23. Nov
Große , Schwierigkeiten stehen der
umwanölung vom ttriegs. zunr
riedenszustand im Wege. Muni'
tionssabriken iind geschlossen, Ina
durch hunderttausend von Männern
und Fraiicn außer Arbeit kanien, die
miolge des herrschenden Kohlenman
gels wenig Aussicht haben andere
Beschäftigung zu finden. Kaltes
Wetter mit Schneefällen hat bereits
in Wien eingesetzt. In den Stra
ßen herrscht reges Leben, Theater
und Oper sind geöffnet, aber gut
gut gekleidete Menschen gehen oder
benutzen die Straßenbahn. 'da eine
Fahrt mit dem Fiaker zwei bis drei
Dollars kotet. Die glänzende Ober
fläche verhüllt das unsagbare Elend
in den ärnieren Stadtvierteln, die
.von dem beständigen Schrei nach
Brot widerhallen, denn jede Person
erhält nur einen halben Laib per
Woche. Die geradezu fantastischen
Preise sind wahrscheinlich die höchsten
in Europa. Eine Bluse kostet $100,
StrümtNl' Sri uns) ein ?i"rmirr $150
, Auch die Profitmacher hat es nicht
verschont. Die Pavierwebstosf.Jndu.
srrir-Zlw 'Hei'stellmig 'von Mallster-
und Frauenkleidern ist zusanimenge-
I brachen. Das Material, das feiner
Ze:r zu $0 Per ?)ard verkauft wurde,
ist jetzt zil irgend einem Preise feil.
Wien macht verzweifelte Anstren
gungen, uin Lebensrnittel und Koh-
len zu bekommen, lvelche die Tsche
chen zu liefern sich bereit erklärt ha
den sollen, vorausgesetzt, man ge
steht ihnen den westlichen deutschböh
mischen, an Bayern grenzenden Teil
Böhmens zu.. Auch amerikanische
Grvßschlachter sollen Lieferungsvor
schlüge gemacht haben, aber die Ka
belverbindyng arbeitet langsam uild
unsicher. Den während des Krieges
bankerott gewordenen Geschäftsleu
ten ist es unmöglich, ihre Geschäfte
wieder zu eröffnen.
Siebenbürgen erklärt
sich unabhängig
Paris. 23. Nov. Rumänisch
Siebenbürgen hat sich- von Ungarn
losgesagt und der ungarischen Ne
giern ein Ultimatum übermittelt,
in welchem verlangt wird, daß alle
politischem administrativen und Ju-stiz-Tepartements
in Gebieten, die
von Rumänen bewohnt werden, an
Siebenbürgen übertrage,; werden.
Ungarn hat sich geweigert, dieser
Aufforderung nachzukommen und
die nationale rumänische, Regierung
hat die Beziehungen abgebrochen,
erklärend, daß alle Folgen, die
hieraus entstellen, auf den ungari
fchen Natioua'.rat zurücksallen. So
meldet der Matin.
Tankslignngofeicr der Flotte
London. 28. Nov. Die britische
Admiralität hat jeder Flotten Sta
tion Besehl erteilt, die Mannschaften
der amerikanischen Schiffe die da
selbst stationiert sind, am Tanksa
gungstag zur Feier des Tages einzil
laden. Fünf britische Schlachtge
fchwader geben den fünf amerikani
schen Treadnaughts einen festlichen
Empfang.
In London wird in Albert Hall
ein Festmahl zu Ehren der amerika
nischen Matrosen stattfinden. Spc-
, . . . .
gen werden.
Brite, in Konstantinopel.
Konstniitinopel, 28. Nov. Briti
sche Marinetruppen hielten gestern
ihren Einzug in Konstantinopel und
machten vor der britiscken Botschaft
Halt. Später bezagen sie die früher
von den Deutschen innegehabten B-
kacken. Das Volk applaudierte,
lUin Danksagungstag
Japanische Ansprüche
nach sein Frieden
Japan sucht annlo-amcrikanischcn
Beistand für nnizchinderte Ent
faltung im Osten.
Washington, 28. Nov. Gene
ral Kwan Shibata ist hier in einer
wichtigen Bcission, für söin Land
die Hilfe der anglo-amerikanischen
Nationen für eine ungehinderte wn.
tere Entfaltung im Osten zu sichern.
Der General ist offenbar ein großer
Gegner aller geheimen Diplomatie,
denn er sprach sich sehr offen aus.
Nach feiner Ansicht kaiin es nicht
als imperialistlich angesehen wer
den, wenn Java, dessen Ueberbevöl
kerunq weltbekannt ,sei, den Ueber
schus; seiner Bevölkerung auf das
benachbarte Festland Asiens zu lei
ten sich bemühe,
Japan sagtZ er, verlangt:
1. Anerkennung japanischer Han
delsrechte in Sibirien, China und
dein Reste des Orients.
2. Abschaffung der Gesetze in
Amerika, dis Hegen die Japaner
als Bewohner ;eine Unterscheidung
machen. -
3. Größere Politische Freiheit da.
heim.
Shibata betonte, besonders, daß
alle -Ursachen, die bisher zu- Mißver
ständnissen zwischen Japan und den
Vereinigten Staateil Anlaß gege
ben hätten, eliminiert werden müß
ten.
Er führte aus. unter anderem.
daß Japan nicht abgeneigt sein wür
de, benachbarte Teile Sibiriens sich
anzueignen, unl die Entwickelung
dieser Landesteile zu beschleunigen
und Raum für die Ueberbevölkenmg
des Hauptlandes zu schaffen. Falls
nötig, würde Japan das Land auch
käuflich erwerben.
Uontrolle der
Aohlenländereien
Washington, 28. Nov. Besitztum
und Kontrolle der Nohlenländereien
seitens der Regierung ist sehr wesent
lich zur Verhütung der Profitgier
mld des Kohlenmangels, erklärte
William Wilhelm von Potsville,
Pa., vor dem Ausschuß sür Fabrik
Wesen im Senat der die U'ohlenlage
zu untersuchen hat.
' Wilhelm befürwortet den Erlaß
van drei Gesetzen, um dem Uebel zu
steuern, das durch den Besitz der
Kohlenminen seitens der Bahiigesell-
Zchaften verursacht wird. Die Gesetz
Vorschläge find folgende:
1. kleiner Eisenbahngesellschafr, die
Kohlenländereien besitzt, soll Kohlen
versenden, wenn sie nicht unabhän
gigem Kapitale gestattet, die Kohlen-
minen zu entwickeln.
2.' Versandt von Kohlen ist nicht
gestattet, wenn für den Betrieb mehr
als üO Cents per Tenne Royaltr, be
zahlt wird.
3. Ein gewisser Prozentsatz alles
Kohlenlandes soll unter dein Rechte
der Eminent Domain" von der Re
gierung in Besitz genommen werden
Wilhelm erklärte, daß in erster L-i
nie die .Kohlen Eisenbahnen dar
auf bedacht sind, so viel Geld wil
möglich für so wenig Kohlen wie
möglich herauszuschlagen. Er erklär
te, daß die Begrenzung der Ausbeute
den Markt kontrolliert und den
Preis in die Höhe treibt.
2,.'tt0.00ttUronen
für Ex-ttaiser Uarl
. ,
Genf, 23. Nov. Wiener Zeitun
gen zufolge herrscht in Oesterreich
Entrüstung, weil der Er Kaiser Karl
immer noch Gehalt ' als oberster
Kriegsherr der österreichischen Armee
bezieht. Kürzlich sott er 2.')0.00.sX)0
Millionen .Nronen rückständiges Ge-,
alt bezogen haben.
Pläne für permanente
custschifs-Stationen
Washington, 28. Nov.' Admi
ral Taylor und Kapitän Steele von
der Marine Luftschiffer . Abteilung
unterbreiteten heute dem , Komitee
für Marine . Angelegenheiten im
Kongreß Pläne für die pennanente
Etablicrung von 21 .Küsten Luftsta
tionen. Die Pläne enthielten ferner
Borschläge für die Konstruktion von
Lnftschisfen aller Art, auch einer neu
cn Art von Treideckern, die auf 150
Meilen pro stunde ausprobiert wor
j den sind und für Ankauf von Hundeo
ten - von Lenkbnllons.
' Der neue Tmdecke'r ist bekannt als
Kirkhan, ist von der Marine seit
August einer 'durchgehenden Auspro
bierung unterworfen worden und
soll der schnellste 'der Welt sein. Er
ist ein Produkt der CurtißWerke
Taizlor und Steele befürworteten
den Gebrauch von LenZballons beson
ders warin. Sie sollen sür die Kü
stenverteidigung von großein Werte
sein. ' Steele berichtete, er habe es
aus sicherer Quelle, das; ein deutscher
Lcnkballon ' von Bulgarien nach
Deutsch . Ostafrika und zurück ge
flogen sei. " . '
Die, Stationen .für die,Küste .sollen
sein: Boston, New Fork, Ehatham.
Mass., Na'rrangansctt Ban, Rockaway
Point, N. A, Cape May. N. ,
Hampton Roads, Brunswick. Gg..
Miami, Fla.. Key West, Galveston,
die Kanal Zone. St. Thomas D.
W. J Fort Arthur. Ter., Sau
Francisco, Seward, Alaska, 2 in j
Hawaii, Cuam, Eaviw, P. I., und ei
ne .zwischen Portland und Rockland,
Maine.
?
Ex-premisr painleve
an die Der. Staaten
Paris, 28. Aovember. Paul
Painleve, der frühere Premier
Frankreichs. ' gab heute der United
Preß die folgende Tanksagungstag
Botschaft für das amerikanische Volk:
..Amerikanische Feiertage werden
in Zukunft auch französische Feierta
ge sein. Mit ganzem Herzen nehmen
wir an der Feier des Danksagnngs-
tages teil.
Die-Ber. taate.i nahmen. ch,ie
dazu gezwungen zu sein und ohne
daß ihre Interessen mvolrnert waren,
an dem. großen Kriege, der Europa
Mit Blut bedeckte, teil. Sie warfen
daS Gewicht des ganzen westlichen
Erdteiles in die Wegschale und die
Entscheidung schwang nach der rechten
Seite.
November 1918 eröffnet eine
nene Aera von Gerechtigkeit und ver
bindet, über den Ozean hinweg, sol
che, die in ihrem Rainen gelitten und
überwunden haben."
114tt-vsote den
Alliierten ausgeliefert
,arwich. England, 23. Nov
Geilern wurden weitere 27 U
Boote den -Alliierten übergeben.
Zomit sind bis jetzt 114 deutsche
UÄoote ausgeliefert worden.
Aufhebung der Zensnr. )-
Washington. 28. Nov. Auf Per
sönliches Ersuchen 'des Präsidenten
Wilson wurde. bekannt gemacht, daß
die alliierten Mächte übereingekom
men sind, d Zensur auf alle Be
richte, die von amerikanischen Kor
respondenten über die Friedenskonfe
renz nach Hanse gesandt werden,
aufzuheben.
Luftschiffe für den Postdienst.
Nein dort, 23. Nov. Hunderte
den militärischen Lnftschisfen" sind
von dem Kriegianiie. nach Aussa
gen des Direktors des Vor. Staaten
Postdienstes in der Luft. Mali. Ben-
jamin B. Lipsner, dem Postdevane.
ment überwiesen worden.
,
PläsideniWilso!! soll
DtlZtschZllnd besuche!
Englische wird wahrscheinlich die offizielle Sprach
auf der Friedenskonferenz sein; Protokoll in'
sranzösisch und englisch
Nachrichten über Nonferenz kommen unzensiez
Kopenhagen, 23. Nov. Der Ber
Ihrer Lokal Anzeiger meldet, daß
die deutsche Regierung den Präsiden,
ten Wilson einladen wird, Deutsch
land zu besuchen. (Die Pässe lauten
auf England, Frankreich und Ita
lien. Amn. der United Preß.)
London, 28. Nov. Britischere.
gierungsbeamte begünstigen die' Un
terzeichnung des Fricdensprotokolls
innerhalb von drei Monaten, damit
die Demobilisierung vor sich gehen
und die Rekanstruktionsarbeit be
ginnen, kann. So meldet heute die
Expreß.
Paris. , 28. Nov. Die Frage,
welcher Landessprache man sich bei
den Friedensverhandlnngen bedienen
wird, ist kürzlich in hiesiger diploma
tischen Kreisen vielfach aufs Tapet
gekommen. Möglich, daß die 23er
bandlunaen in engli chcr Sprmye ge-
führt werden. Es würde dieses das
erste Mal in der Geschichte sein, daß
auf einem üiternationalen Kongreß
die Verhandlungen in englischer
Sprache geführt würden. , Bisher
wurde in allen derartigen Fällen
französisch gesprochen. Aus prakti-
sckm .Gründen wäre es angcvraclU.
sich der englischen Sprache zu bedie
nen: sast jeder Diplomat versteht
englisch; dieses ging aus der inter
alliierten Konferenz hervor. "Tatsa
che ist, daß das tägliche Protokoll der
Friedenskonferenz sowohl in franzö
sischer als auch in englischer Sprache
abgefaßt werden wird. ,
Das Echo de Paris 'meldet: Die
Präliminarien, der Znedensverhand
lungen beginnen etwa am 1. Januar,
und das wirkliche Friedeiisprotokoll
wird wohl Ende Februar unterzeich
net werden
londoner Blätter über
deutsche Revolution
London, 28. Nov. Hiesige Zei
tungen bringen an hervorragender
Stelle die neuesten Londoner ?!ach
richten über die Einigung zwischen
dein Arbeiter und Soldatenrat und
der Negierung: sie betrachten die
selbe als eine Entwicklung von der
größten Wichtigkeit und als , gleich
bedeutend mit dem Sturz der Ebert
Haase'schen Koinbinations-Regierung
und der Annahme wenigstens im
theoretischen Sinne des bestehenden
russischen Systems. Sie geben zu,
daß die deutschen Soldaten und
Arbeikrräte noch nicht die Extrava
ganzen entwickelt haben, welche zur
Verletzung und Anarchie in Rußland
- ,te nd daß die Räte nicht vom
Bolshewiki-Elemeut beherrscht wer
den.
Die Londomr Daily Mail" legt
nahe, daß der neueste Beschluß nur
ein Teil eines großen Berblüffungs.
spiels sei. welches die Alliierten
überzeugen solle, daß das alte
Deutschland erstorben sei-
Diktator Uolchak
soll ermordet sein
Honolulu, 28. Nov. Hier einge
troffene Kabelnachrichten besagen, in
Japan zirkuliere das Gerücht, daß
Admiral Kolchak, der Diktator Sibi
riens. ermordet worden sei. Ein
zelheiten fehlen.
Amsterdam. 28. Nov. Tie Nhei
uischWestvhälische Zeitung zu Essen
bat Nachricht erhalten, daß zwischen
der Ukraine und den Ententemächten
ein Einverständnis erzielt worden
sei, wonach die Ukraine zu dem neue
russischen Biindesstaat gehören wird.
Vertreter der Entente befinden sich
auf dem Wege nach Kiew .
Stockholm, 23. Nov. In Finn
land ist ein neues Kabinett gebildet
worden. Gen. Mannerheim hat den
Sturz des alten Kabinetts veran
laßt. Das neue. Ministerium der
tritt die Mittelklasse. Agrarier be
finden sich nicht in demselben. Das
Programm geht de.hin, von den Al
liierten Anerkennung der Unabhän
gigkeit Finnlands zu erlangen, wo
niöglich noch vor deni Znsammentritt
t
der Friedendwn ercnz. Bekämpfung
des Bolscbiwismus und Lösung der!
?bru7ias,nitt!'ssi'k. . .
Nahrungsmittelfrage.
Washington, 28. Nov. T
Pläne des Präsidenten zwecks Bes ;
chcs der Friedenskonferenz sind nu
mehr alle gereift; nur die Stunde d
Abfahrt ist noch nicht bestimmt fel
gesetzt worden. Die Abreise wii .
aber sicher im ersten Teil nächst,
Woche vor sich gehen. Es ist wah
scheinlich, daß der Präsident die N,
men der Mitglieder der amerikan
sckey Friedensdelegation am Monto '
oder Dienstag vor beiden Häuser
des Kongresses bekannt machen wir!
Gleichzeitig, dürfte der Präsident eir
Erklärung über feine Europareise al -geben.
' ' ' -' ' " . -.
Die wichtigste Mitteilung i
Verbindung mit der FriedenSkon
ferenz wurde gestern gemacht, näm
lich, daß die Berichte der amerika
nifchen Zeitungskorrespondentei
über den Verlauf der Friedenskon
ferenz nicht zensiert werden würden .
Auf persönlichen Wunsch des Prä.
stdenten wird sowohl die britisch.
als auch die französische Regierunc
die Zensur auf Nachrichten nag
Amerika aufheben: auch wird aller
Berichten- über die Konferenz freu
. an gcgn wven
Gleich bei Beginn der Konferenz
wird man sich darüber schlüssig wer-'
den, ob die Verhandlungen geheim
oder öffentlich gehalten werden sol
len.
Danksagungstag
mit den Truppen
Mit den Rheinwärts marschieren
den Amerikanern, 28. Nov. (Von
Webb Miller. United Preß). Zwei
und eine halbe Million Amerikaner,
in Frankreich und Belgien, Luxem,
bnrg und Deutsch-Lothringen feiern
heute einlZn Danksagungstag, wie er
seit den Anfängen unserer Nation
nicht ernster und herzlicher begangen
worden ist.
In Tausenden von Camps, von '
der deutschen bis zur spanischen ,,
Grenze, gab's heute Gottesdienste,'
Festmähler und Spiele. Die Tntv '
pen in der Frocklinie, die Flüsse
Mosel und Salier entlang, hatten
einen Jkasttag in ihrem Vormarsch
nach Preußen.
Viele harten keinen Turkey" und
keine fixings", aber Heilsarmee '
und Rote Krenz-Damen waren da
mit Pies und Donghnuts und die
Ouarteniiasters sandten Extra
Portionen.
Die Disziplin war nicht so streng 1
hellte. Auch die Leute, bei denen
die Truppen im Quartier lagen, :
machten den Tag zu einem Feier
tage. ;
Spezielle Feier in Brest.
Paris, 23. Nov. Der Bischof
von Brest wird einen speziellen Dank
sagungs Gottesdienst für das Grofzs
Hauptquartier zelebrieren, an dem
auch General Pershing und sein Stab
teilnehmen werden.
Alle Häuser in Paris stehen heute
den Amerikanern offen. Extra Mahl
zeiten und Unterhaltung sind in den
amerikanischen Hospitälern vorgese
ben.
Resignationen von Ttabsofsizicren
werden angenommen.
Washington, 28. Nov. Falls der
vorgesetzte Ossizier es befürwortet,
will das Kriegsamt Abschiedsgesuche
von Stabsoffizieren nun annehmen.
Bisher war die Annahme obsolui
vrtveigert worden.
5iansas' neuer Gonvernkur kehrt do
Frankreich zurück. '
New Fork, 28. Nov. Der neu
erwählte Gouverneur von Kansas,
Henry I. Allen, kehrte gestern von
Frankreich auf dcm französischen
Tampser L'Espagne zurück. Er war
seit 18 Monaten mit der 7). Tl. E.
A. in Frankreich tätig gnvesen. '
NkgiernngsanZgiibkn im November.
Washington. 28. Nov. Schatz,
mntssekretär McAdoo machte gestern
bekannt, daß fr die Autgaben der
Regierung im November auf zwer
Milliarden Dollars belaufen wür
den. Dadurch ih im neuer Rckordi,
, geschaffen worden.
i
i