Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 05, 1918, Image 1

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An Amerlean Ncirspaper
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an Ideal and principlea
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PUBLISHED AND DISTBIBUTED ÜNDE2
PEKMIT (No. 364), AUTIIORIZED Bl TU
ACT OF OCTÜBEIt 6, 1917. ON FILB AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEBK.
; BY ORDEB OF THE PRESIDENT
A. S. BURLESON, POSTMASTER-GENESAB
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pnblished In the Ger
i man UnguaKe for Ameri
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35, Jahrgang
Omaha, Neb., Dienstag, ifcn 5. November 1918,
!4 Seiten.Nr. 203,
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EillkreisuA bedroht
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Die Alllierten haben an
$u verzeichnen; das stark befestigte U
Muesnoy von den Briten erobert
Vanks setzen sich ans oen Beaumont tzöhen fest
P
Cituationsbericht.
London, 8. Nov. Die deutschen
Armeen am füdwcstlickcn Rand der
Argonnen stehen in Gefahr, abge
schnitten zu werden. Die Amerika
er haben ihnen die Hauptrückzugsli.
- nie bereits bei Etenay verlegt; noch
zwei Tage erfolgreicher Gefechte, und
die Amerikaner stehen hei Scdan oder
Montmcdy, und die Teutschen find
umzinaelt. Die Briten dringen, un.
. terftützt von Franzofen, an einer 40
Meilen Front vom Mons Kanal bis
zur Oise weiter vor und haben an ei
nem Tage über 10,000 Mann gefan.
gen genommen. Die Linie der Mi.
ierten ist an zwei Punkten nur zehn
Meilen von der Festung Manbcnge
entfernt. , u)ie roverung me-ser Fe
stung würde dm Deutschen den Rück
zug nach Norden verlegen. Die
Franzosen nähern sich Hirson, an
den westlichen Ausläufern der Ar
dcnnen gelegen. Die Belgier haben
zw:schendcr holländischen Grenze und
Gent Fortschritte zu verzeichnen. Die
gestrige Meldung, das; Gent erobert
wurde, ist offiziell nicht bestätigt. Die
Serben besetzen das rechte Ufer der
Donau und der Save, haben Valievo
und Schabtz genommen und die bos
msche Grenze erreicht.
Britischer Bericht.
London, 5. Nov. Feldmarschall
Haig meldete heute, daß Le Ouesnoy,
eie, wichtige. 8 Meilen südöstlich von
Valencicnncs gelegene befestigte
Stadt, gestern Nachmittag von den
Briten erobert wurde? 1,000 Mnde
gencim in ncuigcniaiaii. ,
London, C, Nov. t- Feld marschall
Haig meldete in seinem Nachtbericht,
daß britische Streitkräfte an einer 80
Meilen Front tief in die feindliche Li
nie eindrangen, 1 0,000 Gefangene
machten und 200 Geschütze eroberten.
Die feindlichen Stellungen am Sam
bre Kanal wurden erstürmt, und die
Mannschaften Haigs drangen drei
Meilen jenseits des Gewässers vor.
Amerikanifchc Front.
Mit der amenkamschen Armee an
der Sedan ront. 5. Nov. Troö
hartnäckiger Gegenwehr setzten sich
die Amerikaner in den Bcsitz der
südlich von Beaumont gelegenen be.
waldcten Höhen, westlich der Maas
und faßten auf denselben festen Fuß.
Sie machten bei diesen Angriffen ei
nen Bodciigewinn von 8 Kilometer.
Diese amerikanischen Strcitkräfte ste
hen jetzt sieben und eine halbe Meile
von Carignan an der MezieresMetz
Babn und neun Meilen von Sedan.
Beide Plätze befinden sich nunmehr
im Feucrdereich der schweren Artil
lcrie. .
Die Amerikaner haben einen schwe.
ren Kampftag hinter sich: die An
griffskolonnen auf dem rechten und
linken Flügel vermochten nickit so
schnell vorzugehen, wie das Zentrum,
In diesem brach eine amerikanische
Division trotz erbitterten feindlichen
Widerstandes durch. Die Spitze der
. Sturmkolonnen hatte die Anhöben
erreicht, von wo aus die ganze Umgo
gcnd vdn den amerikanischen Balte
rirm huTinrrirfit Vnirh "io ürnH nr3
-l. .V i. K VJfc .LkU. '.-
Feindes scheint auf diesem Teile der
Front gebrochen.
Mit den amerikanischen Truppen
nordwestlich von Verdun, 5. Nov.
Gestern am Spätnachmittag schoben
die Amerikaner ihre Linie m oftlichcr
und westlicher Nichwng weiter vor;
Laneuville, direkt gegeniiber von Ste
nay gelegen, wurde genomnien, des
gleichen LeZ Grandes Armoifes.
Dreißig feindliche Aeroplane wurden
zerstört oder außer Gefea,t gesetzt.
hpti nvrikn!scke Ssrrohlnnp hier.
Kit vermiet.
' Französischk? Bericht,
j Paris. 5. Nov. Offiziell wird
wneldet, daß die 1. französische Ar
piice, die zusammen mit den Briten
Jrnt Sambre-Oise Kanal angriff. Hat
sichrere wichtige Dörfer bescht und
'ist nahe,',,l zwei Meilen weit borge,
dnmgen.
Tikgeebkute der Italiener.
Washington. 5. Nov. In einer
leite Nacht hier ein getroffen Te
. " - : . ' r
l'cschc aus Rom heißt es, daß bis ge
Ncrn 3 Uhr nachmittags, als der
neenbott
i -r V
ouc honten Fortschritte
v
Waffenstillstand zur Tatsache wurde.
wahrend zehntägiger Kamvfe. die
Italiener und Alliierten den grölen
mUitärischen Sieg in der Geschichte
errungen haben. AIs die Italiener
und Alliierten die Offensive eröffne.
tcu, stanoen ihnen 1,000.000 Brno
nette mit ebenso rtriel in Reserve ge.
aamfuv. 'jj yj 11
Kt
... o"onu;ii.i-
hen hmn f r,rhm, J.;f
Vfc V- tl, litLjLll
schlachten von nur fünf britisch,
L...."ri.... . ' . '
sranzoiliazen imnoncn uno einein
Regiment Amerikanern unterstützt,
Wahrend der zehntägigen Schlacht
gerieten 300,000 Österreicher in Ge.
fangenschaft ' und i 5,000 Geschütze
wuiuui tiüutTi. ein- vycjicr von
- x..-i. fr.:.. m.v.'i ...... " " '
3,000 Quadratkilometern wurde dem
kmur r,iti,i,,cn uno uoec i.uuy xoi'
fcr wurden befreit.
L
Deutsche Ansichten über
Ergebung geteilt
Berlin demonstriert gegen Frieden
unter demütigenden Bedingungen.
Bayern verlangt Abdankung. .
London, 5. Nov. Eine Deve
sche von Kopenhagen an die Exchange
Telegraph Co. gibt das Berlmet Ta.
gcblatt als Quelle für die Nachricht
an, das; vor dem Bismarck Monw
mcnte in Berlin am Sonntag eine
Versammlung abgehalten worden sei.
die einen Beschluß gegen einen Frie.
den untel? dsmütigenden Bedingun.
gen passiert habe.
Llmneroam, 5. Vcoü. Der Mun
chener Korrespondent des Berliner
Tageblattes meldet, daß in Bayern
die sozialistischen Blatter sowohl wie
öie Bourgeo, ie die Abdankung des
Kaisers verlangen. . Die Münchener
Neuesten Nachrichten meinen, dasz
selbst oie ndosuemng der neuen Re
gierungsfonn durch den Kaiser das
alte Vertrauen nicht wiederherstellen
rönne, uno zewst oie nationallive.
rale Augsburger Abendzeiwng der.
langt, dasz kaiserliche und Bundesre-
gierungen darauf bestehen, dasz der
finifer hc ittirtnafiroifiTiA. (&Ar!tf
? V H VUl (IMMVT.WIHU41 WMIVIM
nehme.
Uneinigkeit im
Deutschen Reich
London. 5. Nov. Depeschen aus
dem Haag an die Times melden,
daß die deutsche Presse ein bayeri.
t-.-a C"t..t-LL 'C..ils' Y.l- fc.n
iuc3 nnigmair veroiemun le, ons
über ganz Bayern verbreitet wird,
' r y a f -r j t r m . 1
rn tteijcrn .tf heißt daß Bayern
un-rt rtirt siiniTirtv (ctrtrtf-firt I
und die
.uv.i.t i
des Deutschen Reiches binnen weni
gen Tagen um einen Separatfrieden
naazm)en weroen. üaus naz oie
bayerische Regierung nicht darauf
einlaijt, muß dieselbe gehen und
cv. ra . . .
ne Vo ksregierung werde an deren
Stelle treten. Es Ware unverzeihlich.
vu,j oiin-H jiuuj uijfill Hl'ltUl-nnTpT1Pr(1l1r, hnrt P,Mrrre rfi tiicfirpri
und das Land zerstört werde.
ima v ... i t r.r..
ouü uiu uuuiiu tu IWl rao icu
tigt, ist noch sraglich. ,Die Düssel.
dorfer Nachrichten sprechen von einer
deutschen Millionenarmee, die im.
stände sei, durchzuhalten und später
,ogar oie nennoe ergreisen rvnne.
Es ist anzunehmen, sagt das ge.
nannte Blatt, daß die Bedingungen
nicht angenommen werden können,
und ein Rmgm auf Tod und Leben
4. (V . r . . i"--' r 1 r
wäre oann oie vige. ie rugr in
zu: Wie viele Franzosen wurden
übrig bleiben, um Elsaß-Lothringen
zu besetzen .
Der Berliner Vorwärts fragt, was
öer Kaiser tun werde und bemerkt,
daß wenigstens zehn Jahre seit je.
nem berühmten Daily Telegraph In.
terviem verflossen sind, und daß eine
schwere Wolke uver dein Schloße
Bellevue schwebt, wo er mit seinem
Entschlüsse ringe. Wann wird er i
sich schlußig werden? fragt die Zei
tung.
b'HIle luimt Schlsse.
Buenos AireS. Argentmien, 5.
Nov. Alle deutschen Kaufwhrtei.
schiffe, die in chilenischen Häfen in
terniert waren, wurden von der
chilenischen Regierung mit Beschlag
belegt.
Neue Verordnungen für
deutsche Redefreiheit
txrelhnt, Versammlungen abzuhal
ten, zu reden, schrrlben, den
Deutschen gegeben.
Amsterdam, 5. Nov. Das deut,
sche Oberkommando hat folgenden
efeyi an alle ihm unterstehenden
. - . V .. .
cunar. uno Zivuoeyorocn erlas.
ien:
..Dl (3ruildidp nfc-pa hrtfit't.
sehen Lebens ist. dem deutschen Volke
ein ausgedehntes Recht, seine Ideen
rn ivvrache unö Schrift ausnidrük.
ken, zu verleihen. Es soll seine Wün.
sche und Beschwerden ungehindert
ausdrücken können. Beschränkungen
T 0rtc
buliÄ? 'ttmmt werden:
louen, oyne Ruckjicht auf Parteien,
Versammlungen jeder Art sollen
gestattet werden, es sei denn .der
Zweck lolchcr Versammlungen ver
Xf C nmma m ooC
laufen. denKncgsmteressen zuwide
stößt gegen die Kriminalgesctze, oder
luwidei
öffeutl
. Aufrechterhaltung
i.rfin inrntiitnff
llaJec roNUNg.
Uanzler froh Über Lage
in Deutschland
Amsterdain, 5. Nov. Prinz Max,
oer
l iicurimc Nam&'fivnilfir rri,"issf
öie 1 ci i die efiiM brurHi fi
in cineni Interview folgendermaßen
aus:
Gott fei Tank für eine wirkliche
tneoliche Revolution. Das alte Re
gime ist abgetan. Ich bin voll über.
zeugt, daß eine neue deutsche De
mokratie mit unsern jetzigen Feiir
den in Frieden leben und imstande
lctn miro, Aeutchlano eine neue
Geltalt zu geben
Er fugte hinzu, daß. falls der
Reichstag ihm fein Vertrauen ent,
zöge, er resignieren würde.
Deutsche presse gibt
Niederlage zu
Washington, ö. Nov. . Die
Schwäbische Tagwacht, eine süddmt,
sche sozialistische Zeiwng. die in die
Hände des Staatsdepartements ge
langte, erklart:
Wir haben den Krieg verloren:
wir find besiegt. Wahrscheinlich wird
die Verof entlichung der Waffenstill.
tandsbedingungen mit ihrer Annah.
ine gleichbedeutend fein und Frie
densverhandlungen werden bald fol
gen.
Feiern Feindes Unterwerfung.
New Zlork. 6. Nov Die Tanwf.
pfeifen ertönten in allen Orten, wo
Fabriken und andere Damnfanlaaen
sind, zur Feier der Untcrwersung
o..r ........
von Oesterreich. Dazu kamen dann
auch noch die Kirchenglocken, und
auf allen öffentlichen Gebäuden
prangten die Flaggen.
Hunderttausend Juden nach
Palästina.
New York, 6. Nov. Nahezu
hunderttausend Juden sind hierzulan
de als voraussichtliche Auswanderer
nach dem neuen jüdischen Heimatlan.
de Palästina angemeldet worden, und
Vi- tJUiu iiuu. Ul lutilltliVi lUVlVCilt UiLU
j erwartet noch
. . ' '
in r iwfir YIi,nistlknon frvTS Sifl
Jnfluenzaepidemie nachläßt.
MwivvMuyv.u vvuiv vifr
Ein unpatriotischer Musiker,
Chicago, 5. Nov. Ein Aufruhr
dfii 4rn 0Amfsl Snt (TXl,i
uu.tu uti. 'tuit-utt ulu vuuiau
pera Company, als das Orchelter
hü &c5 Jmproinptu Feier der
alliierten Nationallii'r MMc.
... . it-
3 üTirtrn 9ni 0 nnhiroUKar.
tr vMm: her hn?, w,nria 9UnT?i,
hn spielt, hatte nicht kräftig genug
einaekekt und he Nm,!sf,n unh
französischen Kollegen im Orchester
erhoben heftigen Protest gegen das
Gebahren Lanaes. D- Ui,f,i7br.
der dadurch entstand, führte ' dazu,
daß Lange der Bundesbebörde über,
wiesen wurde, die den Fall näher
, . , v '
unieriuaien wiro
Die Schweiz demobilisiert.
Bern, Schweiz, 5. Nov. Die
Regierung der Schweiz aibt bekannt.
baß die Zahl der Truppen unter den
Fahnen auf ein Minimum beschränkt
werden soll. Die Mehnabl der un
ter den Fahnen bleibenden Truppen,
etwa acht Bataillone, sind auf die
Grenzen verteilt, um Schmuggel und
Spionage zu verhüten, im Einklang
mit den internationalen Abmachun.
gen. daß in die Schweiz eingeführte
Nahrungsinittel nicht wieder erpor
tiert werden dürfen. Tiefer Trup.
penkordvn wird selbst iin Falle eines
Waffenstillstandes bestehen bleiben
und wahrscheinlich auch einige Zeit
nach Friedensschluß, damit nicht
schweizer Nahrungsmittel erportiert!
weroen. '
Der Auddelmuddel
in Oesterreich-Ungarn
Kaiserlicher Hofstaat soll aufgelöst
. werden; Wien jubelt Wege
Waffenstillstands..
Amueroam, o. cov. non Wien
ist hier die Meldung eingetroffen,
daß die Auflösung deS Hofstaats und
die Entlassung der Palastgardm in
Verbindung mit den jüngsten Ereig.
Nissen geplant ist.
" Genf, 5. Nov. Als die Meldung
von denv Abschlug des Wafienstill
stands'in Wien bekannt wurde, brach
unter der Bevölkerung großer Jubel
aus. Menschemnassen durchfluteten
o,e Straßen der Stadt, und man
fiel sich vor Freude gegenseitig in
die Arme. Man glaubt allgemein,
daß durch die Herbeiführung des
Friedens aller Nahruugsmittelnot
bald abgeholfen werden wird.
Hoffnungen der Tyroler.
Amsterdam, 6. Nov. Nach Prok,
lamierung des . Staates Teutsch,
Böhmen traten die deutsch-böhmischen
Abgeordneten des Reichsrats in
Verhandlung mit der deutschen Re
gierung ein in der Absicht. Deutsch.
Oesterreich mit Deutschland zu der
einigen. !n einer Wiener Depesche
beißt es, daß der deutsch-österreichische
Staatsrat Resolutionen gefaßt hat.in
welchen der mit Italien abgeschlos.
ene Wassenstüljtand gutgeheißen,
dem deutschen Reich treue Freund,
schaft gelobt und inllebereinstim.
mung mit dessen Entscheidung Frie
densverhandlungen führen wird.
Schließlich wird in den Resolutionen
erklärt, daß der deutsche Teil im
südlichen Tyrol vom deutsch-österrei.
chischen Reich unzertrennlich ist. '
Graf Andrassy ausgewiesen.
Zürich, 5. Nov. Graf Nndrasm.
früher österreichisch.ungarischer Mini.
ster des Ausivärtigen, ist des Lau.
des verwiesen worden, und die Wie.
ner Garnison hat der neuen Regie,
rung d?n Treueid gelistet. Anhän.
ger des ermordeten Grafen Tisza
sind verhaftet worden. Die Mörder
iszas sind von einer Volksmenge in
Budapest' in 'Frägest gesetzt worden.
5tarolyi resigniert.
Haag, 5. Nov. Hier einae.
Im'
troffene Meldungen besagen, daß
Graf Karolyi als Präsident des un.
garischen Nationalrat zurückgetreten
und Johann. Hock den Posten über,
nommen hat. Gleichzeitig verwaltet
er das Amt des ungarischen Mini,
sters des Aeußeren.
Kratiarsch Präsident der Tschechen.
Genf, 6. Nov. Tr. Kravarsch ist
von der hier in Sitzung befindlichen
tschechischen Konferenz zum Präsiden
ten der tschechischen Republik ernannt
worden. Die Konferenz hat auch
eme onitilution angenommen ahn
lich wie diejenige der Wer. Staaten.
Das Parlament wird sofort in Vraa
zusammentreten.
Amsterdain, 5. Nov. Das tsche.
chische Nationalkomitee hat mit Un
terstützung tschechischer Truppen die
deutschen, österreichischen und unga.
rischen Mannschaften in tscheckiscken
Städten Böhmens und Mährens ent.
waffnet. Mehrere deutsche Städte
Böhmens sind von tschechischen Trup
pe besetzt worden. Es heißt, daß
deutsch-österreichische und, tschechische
Truppen gegeneinander vorrücken
und in der Gegend von Leitneritz
aufeinander stoßen dürften.
Amsterdam, 5. Nov. Der russi.
sche Minister des Auswärtigen Tchit.
cherin hat die tschechisch.slovakische Re.
gierung in Kenntnis gesetzt, daß die
ilchecho ftovakischen Truppen nach
Haufe zurückkehren könnten, sobald
sie die Waffen niedergelegt hätten.
Für deren Sicherheit verbürge er sich.
Reichstag verlangt keine Abdankung.
Amsterdam, 5. Nov. Nach ei
nem Berichte des Berliner Lokal An
Zeigers haben sich Parteileiter des
Reichstages dahin geäußert, daß für
eine Abdankung des Kaisers keine
Notwendigkeit vorläge.
Osfiziell wurde heute bekannt ae
macht, daß in Zukunft das niilitäri.
sche Kabinett des Kaifers dem 5rieas.
minister untergestellt ist.
Fliegerangriffe sollen aufhören.
Washington. 5. Nov. Sekretär
Lansing erhielt von der schwclzcri
Ichcn Bot chaft eine Note Teutsch.
lands, worin dasselbe sich darüber be.
schwert. daß England, obwohl
Deutschland schon längst feine Flie.
gerangriffe gegen England eingestellt
habe, noch immer solche Angriffe auf
Deutschland gestattet.
Die Bcr. Staaten haben die pol.
niwc Armee, oie gegenwärtig in
Frankreich känipft. als eine mitivir
sende Strcitkrajt anerkannt
waffenstillstands-
vedingungen schwer
Teutschlands letzter Bundesgenosse
auseichieoen. Sein Land offen
t für Alliierte.
Waflnngton, 6. Nov. Der. letzte
und der bedeutendste Bundesgenosse
Teutschlands hat die Waffen gestreckt.
Das laßt das deutsche Reich allein
übrig und wird ohne Zweifel ein an
derer zwingender Grund sein, .die
Waffenstillstandsbedingungen anzu.
nehmen. Oesterreich wird ja nicht
nur Deutschland nicht mehr zur Sd
te stehen, das österreichische .Gebiet
steht zetzt auch den Alliierten offen,
Deutschland, salls es nötig wird, im
Osten und Süden anzugreifen
elbst österreichische Munition und
Kanonen stehen den Verbündeten jetzt
zur svenugung.
Die Bedingungen für Oesterreich
sind drastischer noch als die türkischen
und bulgarischen. Die Oesterreicher
müssen einen weiten Streifen Landes
räumen, der zu ihrenr Reiche im An
fange des Krieges gehörte und müs
sen das ' ganze Jtalia Jrredentia
übergeben. Das zu räumende Land
ist größer, als das Gebiet, das Jta
lien als den Zweck seines Eintritts in
deil Krieg bezeichiiete, dessen Besitz
für die Sicherheit Italiens als un
umgänglich nötig betrachtet wurde.
Umerikanische
a '. Verlustliste
Washington. , 3. Nov. Das
Kriegsamt hat heute nachstehende
Verlustliste veröffentlicht:
Vormittagsbencht Iin Kampfe
getötet, 79: an Wunden gestorben,
11; an Ungluckssallcn und anderen
Ursachen gestorben,' 5; an Krankhei
ten gestorben, 71: schwer verwun
det, 130; bei 134 konnte die Schwere
der Verwundung nicht . festgestellt
werden; - leicht verwundet, 165,;
im Kampfe vermißt, 11; in Gefan
genschaft geraten, 1. Zusammen 640.
An Wunden gestorben Lowell
r o.ir.. -..r. . rv. . .
. .ri,iiMm, arian. a.: ,nr! nan
X. Nmen, Eedar ??alls. Ja.: Wil
liaisc F. Blanks,, Webster, Jowa.
An Krankheiten gestorben Wal.
ter O. Edmondson, Orient, : Ja-;
Geo. H. Broughton, Modale, Ja.;
Jobn Grunnett, Sabula, Ja. .
Schwer verwundet Rattmond
Groubc, 2525 Decatur Straße,
Omaha, Nebr.: Philip L. Bixbg,,
Aurora, Nebr.: Walter R. Hemer
strand, Arapahoe, Nebr.; Harvey
A. Thomas. Mediapolis, Ja.
Schwere ' der Verwundung nicht
festgestellt Roy Hansen, Fremont,
Nebr.: Jos. M. Hish, Wausa, Nebr.:
Major Guy S. Bremer, Teö
Moines, Ja.: Andrew A. Kennen,
Lyons, Nebr- .
Leicht verwundet Michael I.
Eorkle, Tilden. Nebr.: Cyril H.
Cool, North Platte, Ncbr.z'Chas.
Otto Prater. Falls City, Nebr.;
Wm. A. Rush, Table. Nebr.: Geo.
Emlet, Muscatine, Ja.
Nachmittagsbericht Im Kampfe
getötet, 45; an Wunden gestorben,
1; an Krankheiten gestorben, 31:
schwer verwundet, 80: bei 123
konnte die Schwere der Verwundung
.. y.L f-if(vY . .
nicyr ieiigeneur weroen: iciazr ver
wundet, 319; im Kainpfe vermißt,
66. Zusammen GG8.
An Krankheit gestorben John E.
Hayncr, College Springs, Ja.?.
Schwer - verwundet Charles M.
Atkins, Woodbine, Ja.; Marvin W.
Crow, Gilmore Citw Ja-: Arthur
Jos. Pirotte, Mustic, Ja.
Schwere der Verwundung nickt
festgestellt Elery M. Anderfon,
Elliott, Ja.; Newel B. Dormanl.
Edgewood, Ja.; Frank C. Harker.
Ottumwa, Ja.; Frank M. McMa
hon, Beranard, Ja.; Albert E.
Peyer, Ossian, Ja.
Leicht verivundct Leutnant Ja.
mes H. Tonahue, Sioux City, Ja.;
Sergeant Edward R. Wallace,
Council Blilffs, Ja.; Korporal Al
fred F. Feldhahn, Walnut, Ja.;
ChaS. B- Kridlcr. Gowrie, Ja.:
Arthur C. Snvder, Spencer. Ja.;
Carl H. Travis. Cedar Rapids.
Xa.; varry Tonaloion Blakcsle?,
411 Corby Str., Omaha, Nebr.;
NufuS S. Kclley. Walthill, Nebr.;
David F. Feezer, Minfon, Nebr.;
Albert Falbraith. Red Cloud. Neb.
Otto Hcldt, 32. und B Straße,
Omaha, Nebr.
Im Kampfe vermißt Albert W.
Handschuh. 3102 Laurel Ave..
Omaha, Nebr.,
Verräter erhalten Freiheit.
London, 5. Nov. Alle, die wäh
rend des Krieges wegen aufrührer
schen Reden oder Hochverrat in Ge
fangenschaft gerieten, sollen sreigc-
lassen werden, so meldet eine Tepe
jche aus Wien cn die Central News.
edingungcn der
Amierten
Dieselben weichen angeblich von den österreichl
schen nur wenig ab; Ergebung auf Gnade
unö Ungnade wird verlangt werden
m
Uonferenz nahm einen
Washington, o. Nov. Die ameri
kauischalliicrten Waffenstillstandsbe
dingungcn sind nunmehr komplct
und von den Mitgliedern der Per.
sailler Konserenz unterzemnict wor
den. Dieselben werden, 'wenn es
nicht bereits der Fall ist. heute durch
die Ver. Staaten Regierung an
Deutschland geschickt werden. Teutsch,
lands Annahme oder Ablehnung der
Bedingungen wird noch im Laufe
des Tages bekannt gegeben werden.
Alles deutet indessen daraus hin, daß
sich Deutschland mit denselben einver.
standen erklären wird. Die Lage in
Teutschland aber ist nicht ganz klar,
und es mag der Fall sein, daß die
Militaristen sich weigern werden, sich
zu denselben zu bekenne.
Staatssekretär Lansing gab heute
folgende Erklräung ab: Hier ein
getroffenen offiziellen Berichten ge
maß hat man sich auf die Teutsch,
land zu stellenden Waffenstillstands.
bcdingungen ' einstimmig geeinigt;
dieselben sind vvn den Vertretern
Amerikas und der Alliierten zu Pa
ris unterzeichnet worden. Ans dem
Bericht geht hervor, daß die Ver
Handlungen einen durch aus harmo.
nischen Verlauf genommen haben."
Es heißt, daß sie den Oester
reich-Ungarn gestellten ungefähr
gleich lauten und auf unbedingte
Unterwerfung hinauslaufen. Es
wird gesagt, daß man sich auf. keine
Versprechungen deutscherseits einge
lasien habe, sondern Maßregeln ge
troffen sind, die kein Doppelspiel dul.
den. Die. Alliierten ' werden , völlig
freie Hand haben. Grenzbestimmun.
gen und andere Ansprüche werden
am Friedenstisch geregelt werden.
Die Bedingungen aber sind derart,
daß die Alliierten ihren Willen nach
Belieben durchsetzen können. Dieses
bedeutet, daßDeutschland einwilligen,
oder gegen die Welt an verkürzter
Front, mit einem Einfallstor im
Rücken, das durch die Unterwerfung
Oesterreichs -geschaffen ist, weiter
kämpfen muß.
Nimmt man den mit Oesterreich
abgeschlossenen Waffenstillstand als
Richtschnur, dann würden die Bedin
gungen etwa folgendermaßen lauten:
Räumung der Fronten in Frankreich,
Belgien, Rußland, Rumänien, Oe.
wilson kabelt Uönig
von Italien
Wafliington, 5. Nov. Präsident
Wilson' haz heute an. den König von
Italien die folgende KabelVcPesche ge
sankt: ,
Darf ich nicht sagen, wie tief und
ernst das Volk der Ver. Staaten er.
freut ist, daß der Boden Italiens von
feinen Feinden gesäubert ist! In
ihrem Namen sende ich Ew. Majestät
und dem großen italienischen Volke
die enlhusiastischsten Glückwünsche.
Woodrow Wilso.n."
Mitteleuropäer laden
Hitcheock ein
Washington, 6. Nov. T. F.
Masaryk, Vorsitzer des demokratischen
mitteleuropäischen Bundes hat Se
nator Hitchcock zum Diner im Namen
dieser Vereinigung eingeladen, um
den Zielen und Absichten des Bundes
eine weitere Verbreitung zu sichern.
Der Senator hat stets ein reges In
teresse für diese neue Bewegung ge
zeigt und das ist ohne Zweifel der
(Äruno sur die Einladung.
Tem Bunde gehören an: die
Tschccho-Slowaken, Polen, Ukräncr,
Jugo Slaven. Litauer, Rumänen
und die italienischen Jrredentisten.
35,000 Mann für beschränkten
Dienst.
Washington, 5. Nov. Es wer
den von der Regierung 35,000 Frei,
willige für den Ticnst in den ver
Zchicdenen . ZweigdepartcmcntZ des
Kriegsnmtes verlangt. Die große
Mehrzahl derselben wird hier bcschäs.
tigt werden, nur eine beschränkte
Zahl wird im Ausland nötig sein.
Nur Negistraiiten der Klasse 1A
werden angenommen.
Mig
harmonischen Verlauf
stcrreich, Italien und auf dein Bai
kan. Uebergabe der Hälfte der Ar ,,
tillerie nebst Ausrüstung; Ausliefe
rung eines Teiles der U-Boot und
Hochseeflotte, darunter Schiffe, die
Rußland abgenommen wurden; Ab
takelung des übrigen Teils der Flot
te; Besetzung von Helgoland oder
Kiel;, möglicherweise die Räumung'
Elfaß-Lothringens. ' Durch diese Be
dingungen würde die deutsche Streit '
macht fast ohnmächtig sein, und das
ist es, was Präsident Wilson haben
will. '
Man glaubt, daß, sobald dem deut
schen VolkeGelegenhcit gegeben wird,
über diese Bedingungen nachzudcn
ken, es mit dem deutschen Kaiser
kurzen Prozeß machen wird, sollte
dieser nicht vorher abdanken.' Sollte '
er dieses aber' nicht tun, dann wer.
den die Frieöensbedingungen un
gleich schwerer sein. .
Inzwischen kommen ' aus Bayern
und Sachsen Berichte, in welchen es .
heißt, daß man, dort, die Abdankung '
des Kaisers verlangt, weil dann der
Friede sicher sei.
Senator Ashhnrst
rühmt den Präsidenten
Washington, 5.' Nov. Bundesse
nator Ashhurst, Demokrat, von Ari '
zona, sagte heute: Die Oesterreich
auferlegten Bedingungen ' beweisen,
wie fruchtbar sich die Diplomatie
des Präsidenten Wilson erwiesen hat.
Es beweist, daß. es. keinen anderen
Mann in der Welt gibt, auf wel
chein die Söhne der Freiheit ver
trauensvoller emporblicken können.
Die Türkei brach zusammen,' Bul
garien gab den Krieg auf, Oester
reich ergibt sich oder geht unter, und
Deutschland wird bald . auf gleiche
Weife in den Staub beißen."
Senator Smith. Georgia, erklärt.,
es gebe für Deutschland nichts ande
res zu tun, als die Bedingungen an
zunehmen. Der Sieg wird binnen
kurzem vollständig sein. Preußischer
Militarismus hat aufgehört, die
Welt zu bedrohen."
BolshevMi suchen
um Frieden nach
Kopenhagen, 5. Nov. Die rus
fische Volsheviki Regierung hat eine
Note an die Alliierten gerichtet, in
welchen sie um Friedensverhandlun
gen ersucht. .
, Mräner besetzen Lemberg
Amsterdam, ö. Nov. Eine De
pcsche aus Lemberg über Wien ml
det, daß eine Truppe ukränische Sol.
daten die öffentlichen Gebäude in
Lemberg, öie Bahnstationen, Tcl
Phon und Telegraphen-Aemter be
setzt und Soldaten anderer Nationa
litäten entwaffnet haben. Es heißt,
daß der ukränische Nationalrat die
Verwaltung von Ost-Galizien über
nommen hat. .
Amnestie sur 10,000 Finnländer.
Stockholm, 6. Nov. Der finni
sche Administrator kündigte am Don
nerstag die Amnestie . Gewährung
für etwa 10,000 Revolutionäre offi
ziell an, wie avS Nachrichten hervor
geht, die aus Helsingfors einliefen.
Alle Personen, die zu vier Jahren
oder weniger Gefängnis verurteilt
wurden, werden in Freiheit gesetzt.
Wetterbericht. '
Für Omaha und Umgegend
Unbestimmtes Wetter und kühler
heute abend und Mittwoch, mit mög
lichen Schauern.
Für NcbraSka Unbestimmtes
Wetter und kühler heute abend und
Mittwoch, mit niöglichcn Schauern
im ostlichen und südlichen Teilen.
Für Iowa Unbestimmtes Wetter,
heute abend und Mittwoch; mögliche
Schauer: schönes Wetter 'heute
abend im südöstlichen Teile; wär
mer .heute abend im östlichen und
kühler im äußersten westlichen Teile.
Kühler im westlichen und zentraleii,
Teilen.
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