Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 26, 1918, Page 4, Image 4

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Seite '4-Tägliche Omaha TrwüneTamstag, den 26. Oktober '1918.
I
Tagliche Wmaha Tribune
lLUL PUBLISHING CO. VAL. J. PETER. tWdent.
I Preis des Tageblatts: Turch den Träger, per Woche 12VS Cents;
mch die Post, bei ÄoranbbezahZnng, per Jahr $si.00; sechs Monate $3.00?
rel Monate $1:50; bei Vorausbezahlung dou zwei Jahren $10.00.
Preis des Wochenblatts bei Vorausbezahlung $2.00 das Jahr.
307-1309 Uuwird 8tr.
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v Muinea. lau, Brancb
Entered u ecoQd-cigs mattet March 14, 1912, t the postofBc es
.Omaha, Nebraska, ander th met of Confrreu. Marrh , 1879.
? THE POLITICAL CREED OF THE TRUE AMERICAN
I bclieve in the United States of America aa a Government of th People,
by Ihe Pedple, for the Peoplej whose just powers are derived from the
toneent of the governed; a Democracy in a Republic; a Sovereign Nation of
nany Sovereign States; a perfect Union, one and inseparable; established
ipon those principles of Freedom, Eqnality, justice and Humanity for which
Vmerican Patriot sacrificed their Lires and Fortunes. ,
I, therefore, bolieve it is my Duty to nty Country to Lore it; to Support
its Constitntion; to Obey its Laws; to Respect its Flag and to Defend it
against all enemies. v
I
Omaha, Neb., Camstag,
M' Frieden und soziale Gerechtigkeit
s ' Schatzamtssekretär NeAdoo hatte vor einigen Tagen eine längere
Besprechung mit Mitgliedern der California Health Insurance Commission
und Vertrctcm-dcr organisicrtcn Arbeiterschaft jenes Staates. Bei die
ser Gelegenheit kam die Rede auch auf das, soziale WcrsicherungZmcsen
'unserer Zeit, und da mcmt der SchahamtZsekrctär, die von einer Reihe
. Staaten bereits eingeführte ArheiterUnfallvcrsichcrung habe in Verbin
dung mit unserer Soldaten und Seclcute.Verfichcrung den Weg geebnet
- jür eine zielbewußte Durchführung des dem sozialen Versicherungswesen
.'zugrunde liegenden Prinzips in den Vcr. Staaten. Wörtlich sagte der
.Schcchamtssekrctär: Meines Crachtcns besteht kein Zweifel an der rund,
-sätzlichen Gerechtigkeit des sozialen Versicherungswesens. Wir haben in
Skr Armee und in der Flotte daZ Pensionssystcm, das doch gewissermaßen
? ein Ausfluß der Wohltätigkeit ist. durch ein VersichcnmgZsystem, das auf
:icm Prinzip der Gerechtigkeit fußt, ersetzt. Und es unterliegt keinem
-Zweifel, daß in naher Zukunft das ganze .Gebiet sozialer Problem? bei
zieren Lösung die Grundsätze eines Versichcrungsmodus praktische Anwcn.
? dung finden können. Gegenstand gesetzgeberischer Erwägung werden wird.
,,T:e Arbeiter.Unfallversicherung bat bereits den 'Weg geebnet, und das gi.
'gantischs Unternehmen der Bundesregierung, durch Versicherung, statt der
Pensionen, für den Schutz der Soldaten und Matrosen sowie ihrer Hinter.
i blieben: Sorge zu tragen, wird uns wahrscheinlich zu einer gründlichen
i Erwägung aller Möglichkeiten führen, die die soziale Versicherung als
j Mittel zur Veschütznng unserer Arbeiter bietet. Tie Einführung eines
Systems der Versicherung gegen Krankheit, Altersunbilden und Bcschäfti.
' gungslosigkcit nach dem Muster' der europäischen Lander mag der nächste
Schritt der Wer. Staaten in der Richtung des sozialen Fortschritts fein."
, Es sollte nicht übersehen werden, daß Schatzamtssekretär McAdoo sich mit
seinen Ausführungen m germsler Ueberelnsnmmung bcfmdct mit oen wzia.
Icn Zielen, die der neue Kanzler Deutschlands Prinz Max von Baden
jüngst cntwmelt hat, als er sagte: Bei den Fneoensunteryanoiungen
wird- die deutsche Regierung ihr Augenmerk darauf richten, daß die Verträge
Bestimmungen zum Schutze der Arbeit und betreffs Arbcitervcrsicherung
enthalten. Diese Bestimmungen sollten die Vertraasmäckte verpflichten, in
; ilzren betreffenden Ländern innerhalb einer bestimmten Zeit ein Minimum
von ähnlichen, oder mindestens gleich wirksamen Einrichtungen für die
- Sicherheit des Lebens und der. Gesundheit und für die Versorgung der
' Arbeiter im Falle von Krankheit, Unfall und Alter zu schassen." So wird
l uns der Frieden voraussichtlich auch etwas mehr soziale Gerechtigkeit brin-
ett. als die Welt der Arbeiterschaft bis dcchin hat zugestehen wollen.
.;... ' " '
wunder moderner Uriegschikurgie
Die Chirurgie hat während des gegenwärtigen Krieges gmiz groß.
; ortige Fortschritte gemacht, und an der Front und in den rückwärts gcle.
i gencn Hospitälern sind an Hunderten von verwundeten Soldaten die
schwierigsten Operationen, welche die ärztliche Wissenschaft kennt, mit einem
Erfolge vorgenommen worden, der selbst unter den ungleich günstigeren
: Verhältnissen der Friedenszcit yicht immer, erzielt wurde. Eine Ausfiel.
! luna ton Abbildungm außerordentlich schwerer und anscheinend aller Lrzt.
lichcn Kunst spottender Verwundungen, hauptsächlich des Gesichts und da
wieder besonders der Kinnbacken, und der Ergebnisse erfolgreicher chirur
Bischer Behandlung dieser Wunden war vorigen Monat in Manchester zu
sehen. Einem Artikel des dortige .Guardian" über diese Ausstellung ist
das Folgende entnommen:
"Es find dort Gegenstände ausgestellt, deren Anblick ein Gefühl des
Schmerzes auslöst, die jedoch einen der humansten und die größte Geschick,
lichkeit erfordernden Zweige der Kriegschirurgie repräsentieren. Tie öf.
fentliche Ausstellung einiger photographischer Aufnahmen verwundeter e
fichter würde nicht gestattet worden fein'in der Zeit vor dem Kriege, ehe wir
uns cm das Anschauen des Entsetzlichen zu gewöhnen hatten. Aber hier
dienen diese Photographien einem bestimmten Zweck.
Sie stellen keine in vereinzelten Fällen vorkommende Verwundungen
dar, sondern'Äne umfassende Klasse solcher, die tagtäglich von der Front
aus vervollständigt wird. - Glücklicherweise tun sie dar, daß die Verwunde,
ten vor dauernder unerträglicher Entstellung bewahrt werden können. In
Verbindung mit dem Hospital zu Frognall ist diese wundervolle und Wun.
der vollbringende Chirurgie in der Presse geschildert worden. Es ist
jedoch nicht allgemein bekannt, daß Leistungen gleich wundervoller Art
auch in Manchester stattfindclt. Gegenwärtig sind, unter der Leitung des
Zweiten Westlichen Allgemeinen Hospitals, dem sogenannten Jaw Centre"
der Hauptabteilung für die Behandlung verwundeter 5tinnbacken
das sein Hauptquartier an der Marceley 5!oad. Fallowfield, hat, mehr als
dreihundert Vettm zugeteilte In der erwähnten Ausstcllungsabtcilung
werden einige geschickt konstruierte'Schiencn und andere zur Heilung ge
brochener Kinnbacken dienende Vorkehrungen gezeigt. . Der am meisten be
friedigende und dgs frz erfreuende Ausstellungsgegenstand ist jedoch die
Photographie einer Gruppe von bundertsechzsg Mann, die im Jaw Centre"
behandelt worden sind und im Begriff stehen, es zu verlassen. Ihre Ec
sichter zcige keine, absiosnden Entstellungen mehr.
Verletzungen der Kinnbacken durch Geschoßsplittcr finden in- dem
Schützcngrabcnkriege häufig statt und sind oft sehr bedenklicher Art. Ein
Repräsentant des erwähnten Hospitals beschreibt einen typischen Fall dieser
Art folgendermaßen: Ein Granatsplitter, einen Ouadratzoll der mehr
messend, trifft eine Seite des Gesichts, nimmt seinen Weg durch den
oberen Kiefer, dutchschlägt die Zunge und geht dann durch den anderen
unteren Kiefer, ein großes Knochenstück aus ihm reißend. Tie Zähne sind
gebrochen und ihre Nerven bloßgclcgt. Die Zunge ist entweder teilweise
zerstört oder zu dem Doppelten ihrer natürlichen Größe angeschwollen. Der
Mund kann nicht geschlossen werden." Ein Mann mit einer solchen Ver
wundung gibt alle Hoffnung auf. Seine Niedergeschlagenheit ist oft das
ernstliche Hindernis seiner Heilung. Und dieses Hindernis zu beseitigen,
war, ehe solche besondere Hospitäler eingerichtet wurden, außerordentlich
schwierig. Die Behandlung im Hospital für im Geficht Verwundete ist
nicht nur eine wnndärztliche, sondern auch eine 'psychologische. Der neu
aufgenommene Patient sich! Dutzende anderer, in gleich schlimmer. Lage wie
er befindliche Männer und sieht sie nicht nur .ihr Sprachvermögen wieder
gewinnen und sie 5innbacken wicdergebrauchcn, sondern überzeugt sich auch
von der teilweifen Wiederherstellung ihrer natürlichen Gesichtszüge. Beim
Anblick der Geheilten regt sich in ihm zum ersten Male wieder' Hoffnung
seit scik.er Vcrwundun?.
In der Mehrzahl der Fälle besagter Art wird eine Verbindung
der nocki vorhandenen Knochenteils bewerkstelligt. Ist jedoch eine an Weite
bcc ganze:: Ticke des Knochens gleichkommende Lücke entstanden, so ist
. die durch Einsetzen eineS' neuen Knochens zu schließen.. Man hat es aber
als notwendig erkannt, daß dieser dem Knochengerüst des Patienten zu ent.
nckmien ist, enimeder einer Nipve oder dem Schienbein, wie es in der Rcgel
geichiebt. In den meisten Fällen gelingt es dem Wundarzt, eine Verbin
hi!,ir heS fccüeit mit dem alten Knochen zu bewerkstelligen, und erhält der
Micnt einen neuen Kiefer an dem
riLE Md. üb aha. NebraaU
Office: 407-6U Ar.
den 20. Oktober 191.
er ein künstliches Vcbiß tragen kann.
Eine andere wunderbare Operation, wie sie auf den erwähnten Photo,
graphien dargestellt wird, ist die Konstmkiion einer neuen Nase, in der
Hauptsache ails Nippenknorpcl und einem Stück Fleisch auö der Wange.
Dieses Versah ren. ist so erfolgreich, daß kürzlich sechzig Prozent der be
handelten Leute mit neuen Nasen an die Front zurückgekehrt sind."
Amerikanisierung
Der Nat für nationale Verteidi
digung beschäftigt sich jetzt eifrig mit
der Amerikanisierung der Ausländer,
wie es auS den uns zugeschickten
Pamphleten zu ersehen ist. Diesem
Bemühen ist der beste Erfolg zu wün
schon, wenn hierin die richtigen Wege
eingeschlagen werden und die richti.
gen Absichten obwalten und wir glau
men, daß die genannte Organisation
hierin das Nichtige trifft. Wir schlie
ßen das anS einem Passus in einem
der Pamphlete, welcher zu den Ein
gewanderten sagt:
alanbc bah Mir diele Dinne
"-v v j ,' - ----- K,
herübergebracht habt, die wünschens.
wert slno. vure il'mnr, Literatur,
Wissenschaft. Kunst und viele Eurer
Gcbräucke lullen die Kultur dieser
Nation bereichern. Ich will Euch bef
ser kennen und veriteyeu lernen.
Das ist der richtige Ton. Der
Amerikaner will den Eingewandertm
verstehen und der Eingewanderte soll
den Amerikaner verstehen. Zur Vor
mittluna dieses Verständnisses ist die
Kenntnis der englischen Sprache not
wendig. Es ,st unmöglich, die pra.
che aller Nationen zu verstehen, die
in unser Land einwandern, aber es
ist möglich und auch notwendig, daß
alle eine Sprache verstellen und das
kann naturgemäß nur die englische
sein. Tie Kenntnis dieser Sprache
zu vermitteln, ist ein Verdienst und
für denjenigen, dem sie verniittelt
wird, ein Gewinn. Wenn alle eigan.
der verstehen, werden alle einander
achten. Nur Fremde stehen einander
kalt und verständnislos gegenüber.
(?&efij onaebrackt ist es auch, den
Eingewayderten über die Geschichten
und die politischen Einrichtungen un
seres Landes zu unterrichten. AuS
der ersteren lernen wir, wosür wir
bisher gekämpft haben, aus der lebte
ren lernen wir. in welcher Weife
wir sieareick aekämvft haben. Allein
es wäre ein sehr verhängnisvoller
I'rrwm. wenn diö An lcht vorwal
tete, daß man neben der englischen
nicht eine andere Sprache reden darf
niui eine muieie vyiuujc uuui uuii
und daß man den Idealen dieses
" . .
Landes untreu wird, wenn man sich
anderswo in der Welt umschaut. Die.
se Ansicht wird zu unserer Besriedi
ie ÄNMir iv rv zu uncia uiui- ; - . ,,.,
gnng in dem Pmnphlet nicht vcrtrc.!nn. E,n Ersatz für d,e schwache
l' " r. ... . ' ff rtwtrtimf rt. i
ten, weswegen wir es nicht nur oen
Einaewandertcn. sondern noch mehr
den beschränkten Eingeborenen ein-
. ff. . r jt. ? V VZf
CTCiuen, luciae küc iiue et at uu
tra4 außer in englischen
mxb jeden Brauch, der nicht amenta.'-'""
nisch ist, mißbilligen und sogar sana.
tisch bekämpfen.
Wenn, wie das in der betreffenden
Stelle richtig heißt, die Literatur des
Landes, aus welchem der Eingewan
dcrte kommt, schätzenswert ist. so ist
es unausbleiblich, daß auch die Spra
che dieser Literatur gepflegt wird.
Um die deutschen Klassiker zu berste
hen, muß man deutsch können, um die
italienischen, französischen und spani
schen Klassiken zu verstehen, die" alle
Erzeugnisse ausweisen, welche zu den
höchsten Geistcsschätzen der Mensch
hcit gehören, so muß man auch die
betreffenden Sprachen Pflegen. Die
deutsche Literatur bat, wie das alle
Gelehrten und alle schöngeistigen
Schriftsteller Amerikas bestätigen,
bcfruchtcud auf unser Land gewirkt,
demnach muß " auch die deutsche
Sprache entsprechend gepflegt wer.
den, bis zu einem gewissen Grade gilt
das auch von der italienischen Litera
tur. Die Musik und besonders das
Lied ist mit der deutschen Sprache un.
trennbar verknüpft. Die Gebräuche
fremder Länder sind ein nickt unive
sentlichcs Kulturmittel und hierin
habcn alle Nationen Europas be
fruchtend gewirkt, indnn sie die Le
bcnsfrcude denr Welt- und menschen
scheuen PnritmnsmuS entgegenstel
len. Tie von bornierten Menschen aus
gestellte Behauptung? daß allcZ. was
nicht unserem eigenen Lande entspros
sen ist, als ein irritierender und
schließlich vergiftender Fremdkörper
wirkt, findet ihre Widerlegung in den
geschichtlichen Tatsachen und ganz
besonders an den Vorgängen dieser
rr ylmrif bat seine Vevölke
rung'und seine Kultur aus den Kul
turen und Menschen aner x:anoer
Europas aufgebaut, daher seine php.
fischen und seine geistigen Kräfte und
auch die sittliche Größe, daß alle
fremden Elemente, ob aus der ersten
oder zweiten Generation, den aus
märiiaim feinden mit der Einmütig
keit gegenüberstehen, wie sie in kei
ncm anderen Lande der Welt tn gict
form Make wabrnchmbar ist. Es
gibt keine unarnerikanischen Elemen
te. WaZ wir davon anlressen, lino
vereinzelte Ausnahmen. Tie gleiche
Begeisterung und Opserfteudigkeit ist
in allen Schichten der vielsprachigen
Bevölkerung dieses Landes anzutref
k iii,,f mm Minkl"'i?n bei der
t - - -
Nationalität, mit deren Heiniotsland
wir im Kriege stehen. Aber des me-
aen vt es dock wumännzwert, oan
die Kenntnis der Landessprache, dcrjf.nden Sie Dr. Weilands Office
Geschichte und Einrichtungen mist
res Lande? allen vermittelt werde,
nicht zur Sicherheit unsere? Landes,
denn dieses kämpft trotz der fremd.'
ländisa'M. noch nicht völlig assimi
lierten Elemente einen Niesenkampf
mit einer Kraft und einem Erfolge,
der das Staunen 'und die Bewunde
run der ganzen Welt erregt.
. mt'
MM!W?W?W!MAMi?VWM!WN
Hnjere piauÖerccfie 1
$ ?
I
Dculsrf)-KußsünÖerl
WWWWMWWSWTSMWMW
Ans Kanfas.
Lchigh. Kansas, 22. Okt.-Wi
heute wieder die Tcutsch'Nußländer
in der Plaudcrecke besuchen und mich
freundschaftlich mit ihnen untcrhal
ten. Bedaure nur, daß ich immer so
wenige in dem Freiindschaftszim
mcr sind. ES sind' nur immer we
nige, die durch ihre Berichte in der
Plaudcrecke vertreten sind; und
manch Interessantes gäbe cS zu er
zählen. Lant uns die Tribüne"
nicht nur allein mit Interesse lesen,
sondern auch - für ihr Interesse
schreiben und. Abonnenten gcwin
ncn. Wie -können die. Leser, nebst
dem Bibel durchlescn. die langen
Winterabende nützlicher verwerten,
als mit Berichte schreiben und da
durch andere für das Lesen der
Tribün2" zu intcrchicrcn. ,
So wollen wir versuchen, durch
unsere Beitrage für die Zeitung,
einer den andern zu ermutigen und
zu erfreuen.
Auch hören wir gerne von Reichs.
Deutschen, von AmerikäncrDcnt'
schen, und allen, die der deutschen
Sprache mächtig find. .
Während ich dieses schreibe, ist
der Himmel niit Wolken überzogen
und es fällt ein stiller Landregen.
Der Oktobermonat brachte bis jeyt
durch Sonnenschein und Regen, viel
Segen. Die Lcoggm und Weizen
selber grünen und treiben ihre
Wurzeln tief in die Erde, sodaß
- " ..,. , -
j SSrntcrfcoft uit fc.e Fruajrs
' fittrtirt hrtt fitrtir Vitnl lriirtnPit fit.
stürme ihnen nicht viel schaden kön
nen. Und dann der Vorteil. dß
das Vich jcl't schon darauf weiden
.'"'".'" .
soviel ich weiß, sind die meisten
Inflaenzakraiike?'. wieder ges'.ind
und die Krankheit steht still. Wol
, - . . . -,. . , : v
dessen, dan ste mcht wieder mn
.CS.Mitc ist iit itnfprpr Nackbaritadt
Hiüsbora eine Vegrähnisfeier. Io
hann Scheidemann, Sohn des alte
sten M. Scheidemanil von der Can
tonKemeinde. starb eines frühzei
tigen Todes und wurde heilte zur
letzten Ruhe tn s-.-? Mutterichotz öer
Erde gelegt, wo er ruht bis zum
Auserstehiingsmorgen. Es kamen
auch auswärtige Trauergaste. darun
ter auch Aelt. M. ScheidemannS
Schwester und Schwager Mai von
Russell, Kansas.
Gottfried Heinze. Milwauke?,
Wis.. kam gestern mit dem Passa
gierzug geschäftshalber hier- an.
Bei dieser Gelegenheit besuchte er
auch Freunde und Bekannte. Er
weiß viel Gutes aus der Großstadt
Milwmikee zu erzählen. .
Georg Herbel. Optima, Okla,,
schreibt, seine Weizensann grüne
schön, müßte aber nötig Regen ha
ben. Da der Himmel heute schon den
ganzen Tag schner bewölkt ist,
hosft man, daß diese regenschwange
ren Wolken den Regen auch nach
Optima, Okla-, tragen werden. .
Die Marktpreise hier sind: Wei
zen. $2-03; Hafer. 67c; Korn.
$1.45; Roggen. Zt. 50 das Bnsizel.
Eier 42 Cents das Dutzend. Butte:
20e das Pfund.
Hoffe, daß dieser Bericht noch
viele andere in der Plaudcrecke'
treffen wird.
Mit Gruß, Euer Wohlwünscher
Georg Heinze.
Herr Philipp Becker in .Lincoln.
Ncbr., erhielt von seinem Schwager
Jakob Becker in Kukkus, Gouv. Sa
mara, nachstehenden Brief:
Lieber Schwegcr und Schwester!
Seid samt Euren Kindern herzlich
gegrüßt, auch die Schwer und le.
dige Amalie. Wir. sind noch gesund.
Die Porträts haben wir mit
großer Freude am 6. Januar erhak
ten. Es hat uns so gefreut, als
turnn Ihr selbst gekommen wäret.
Lieber Schwager, sei nur froh, daß
Tu in dieser schweren Zeit fort
warst. ,,
Ich bin mit meiner Frau u. Kin
dcrn noch gesund. Ich konnte Euch
nicht eher schreiben. Ich war auch
2 Jahre fort in dem Elend. -Für
jetzt ist kein 5rneg mehr, aber im
Wenn Tie vom Bahnhof kom
men und die Main Straße auf der
rcä.ten Ceite nördlich aeucn, dann
m tcr Mitte des itew Block
Reich ist jetzt daö große Elend. Wir
rate Tir. kein Geld zu schicken,
cö kann leicht verfallen. Alles ist sehr
teuer und Jeder macht, waö er
will, weil kein Regent in Rußland
ist. Bleibt, wo Ihr seid: wer weiß,
wo wir noch hin kommen. Von den
Soldaten sind viele zu Hause,
aber auch Millionen, welche nicht
mehr kommen. Bleibt, wo Ihr seid,
hier in Rußland ist die Rettung
schwach. ' ,
Liebe Kinder und Schwäger, wir
haben Ctlch schon in brti Briefen
geschrieben, daß unserem Sohn
Johann Peter sein Sohn Heinrich
gestorben ist, aber Ihr antwortet
uns nicht, ob Ihr es wißt. Er 'ist
am 9. Mai bei dem EisenbahmiN'
glück bei Tislis gestorben. Es ist
nichts als Janmicr bei Allen.
Tie Mile kann die andern 3 an
der Hand kriegen und einmal auf
deni Zug gefahren kommen.
Der Schneider Vetter ist noch in
Deinem "Hans. Er ist übrig, wie
ein unnützes Kind.
Wir wünschen Euch noch viel
Glück niit rurcm Sohn, daß Ihr
glücklich niit ihm seid. '
Lebt wohl und schreibt bald.
. Jakob Becker.
SteM Morgen die Uhr
um eine Stunde zurück
Die vorgeschlagene Amendierung
des Tavligl,t Saving".Gcsees in
solcher Form, daß es nicht nur bis
zun: 27. Oktober, sondern sür das
ganze Jahr in Liraft sein- würde,
hat im Kongreß n'cht die nötige Ge
genliebe gefunden, und Senator
Calder von Nein gork, der Vater
der Akte, hat deshalb davon Ab
stand genomnicn. auf Ausdehnung
der Sommerzeit auf das ganze Jahr
zu dringen.
Am 27. Oktober werden deshalb
um Mitternacht alle Uhren, die am
31. März unt eine Stunde vorgzstcllt
worden waren, um eine Stunde zu
rückgestellt: es wird zur alten Ta
geseinteilung zurückgekehrt. Vom
nächsten Sonntag an werden wir
also eine Stunde später aufstehen
und zu Bett geyen.
Vorfitzcr Barnch von der Kriegs-Industrie-Behörde
hatte die Aus
dehnung des Gesetzes auf den Win
ter vorgeschlagen. Er hatte sich da
bei besonders auf da? Gutachten von
Sachverständigen elektrischer Vc
leuchtungs . Gesellschaften gestützt,
welche erklärt hatten, daß bei Bei
behaltung der jetzigen Zeiteintei.
lung viele Kohle erspart werden
könnte. ,
Der Vorschlag veranlaßte jedoch
einen Sturm von Protesten, na
mentlich von Industrie-Centreil.
Die Leute waren dagegen, in dunk
len Winter-Morgenslunden sich zur
Arbeit zu begebe?,. Sie fanden auch
von - ärztlicher Seite Unterstützung.
So prophezeite Professor Jacoby
von der Columbia Universität in
New Jork. daß die Zahl der To
dcsfälle an Lungenentzündung sich
bedeutend vermehren 'würden, soll
ten Arbeiter und Angestellte gezwun
gen werden, k,ch an frühem Win
termorgen zur Arbeit zu begeben.
Der Hauptgrund für das Fallen
lassen des Calder'schen AmendemcntZ
ist darin zu suchcn.tz daß im Ne
prascntantcn'Hausk kein Quorum
vorhanden ist.' Eine längere Te
batte war der Kürze der Zeit wegen
ausgeschlossen. Die Eisenbahnen
hatten bereits Ordre erhalten, vom
27. Oktober an wieder die alte Zeit
cintcilung einzuführen. Eine Rück
gängigmachuug derselben hätte gro
ße Verwirrunz veranlaßt und würde
sicherlich ernste Verkehrs und Be-triebs-Storung
iin Gefolge gehabt
haben. Auch halte die Legislatur
des Staates New Iork em Som
merzeit".Gesct5 Passiert, welches vcr
siigt. daß daselbst am 27Oktober
die Uhren wieder um eine Stunde
zurückgestellt werden sollen. Das be
siegelte das Schicksal des Calder
'schen Ainendemcnts, tenn es wäre
nicht angänglich gewcseii, in New
?1rk Winterzeit" und in dem an
deren Gebiet der Vereinigten Staa
ten Sommerzeit" zu haben.
Demnach wird Jeder morgen,
Sonntag, gut daran tun, feine Uhr
uin eine Ctundc zurückzustellen.
Er könnte sonst in die peinliche La
ge kommen, nicht allein zu früh auf
zustehen, was allerdings niemand
etwas schaden dürfte, sondern auch
zu früh zur Arbeit zu kommen, und
das würde von Kollegen und Ka
meradcn als Zeichen liebcdieneri
schen Strebcrtiiins angesehen wer
den, ein P--dacht, der die dcmokrati.
schen Prinzipien des Betresfend?n
in ein schiefes Licht setzen würde.
Und davor niuß man sich tn unserer
Zeit mehr hüten, wie vor dem Bann.
zirahl und seinen Folgen für das
Seelenheil.
In Neuseeland ist Mangel an
Notenstucken, schreibt ein Tausch,
blatt. Hier haben wir Uebersluß,
besonders an populären Licdem
wir könnten sie den Neu Scclan-
dein schicken, ober warum sollten
wir, sie haben uns doch nichts zu
leide getan. -
Beruft Euch bei Einkäufen aus
Kie .Tribüne".
rv vi . .
ruerpaZnevM'eise
uneöev gelegen
Washington. Ll. Okt. Wegen der zunehmenden Kosten der Arbeit
und Transportation hat die Vundes-Handelskommission Samöiag die Er
höhung der Preise für wcißcS ZcitungLdruckpaPier angekündigt und den
MaximumprciS für die Periode pom 1. Juli wie folgt festgesetzt: $3.7ri4
Cents der hundert Pfund, F. O. B. für Rolle in Waggonladungcn. Der
neue Preis gestattet nch Abschätzung,
19.73 die Tonne. .
Zur Beachtung der, Leser!
Obige Depesche auS Washington
für die Zcitungsherausgebcr. Eine
preise wird darin angekündigt. Und zwar ist der neue Prciö zurückgreifend
bis mm 1. Juli' was soviel bedeutet, daß für allcö Papier, das vom 1.
Juli ab geliefert wurde, der neue
Eine Woche vorher haben die
an die Bundes-Handelskommission einen Preis von $3.50 festgesetzt be
kommen, für Lieferungen zwischen dem 1. April und dein 1. Juli. Vor
dem 1. April standen die Papierprcise auf $3.10, doch haben die Papier
fabrikantcn gegen den Preis in dieser Zeitpcriode Aerusung eingelegt und
(S ist so aut wie sicher, daß auch für das Papier, das zwischen dem 1. Ja-
nuar und dem 1. April '1913 geliefert wurde, noch eine bedeutende Nach.
zahlung zu machen ist.
Sie schen, lieber Leser, diese Preisentschcidungcn haben rückgrcisendc
Kraft, was sie besonders schwerwiegend macht. Sie bedeuten im Fall der
TägliZhcn Omaha Tribüne, daß sie
Papier, das langst vcrbrmlcht ist. Das sind Zustande, die dem Durä,.
sckfliittsleser wohl unbegreiflich erscheinen mögen, eS sind aber unabäLder
liche Tatsachen, die neue und unerwartete Probleme schassen, die gelöst
werden müssen.
Unsere Leser können sich einen
Papierprcise, wenn sie bedenken, daß diese Preise vor dem Kriege von
$1.95 bis $2.00 per hundert Pfund betrugen. Heute sind die Papier
kosten doppelt so hoch und Fracht, sowie alle andern Betriebskosten find
bcnfalls um von 25 bis 100 Prozent gestiegen.
Was folgt daraus? Daß die
müssen: daß sie den erhöhten Preis
zahlen sollten, und daß sie vor allen
Leser zuzuführen, sodaß wir die kritische Zeit erfolgreich überwinden kön-
nen. Hofscntlich ist dieser Appell nicht an taube Ohren gerichtet.
Tägliche Oinaha Tribüne,.
Val. I. Peter, Herausgeber.
622 Nimm ans
der Tliglichcil
Heute können wir wieder einen Baustein der Tägliche Omaha
Tribüne anmelden, deren. Gesamtzahl jetzt auf 622 gestiegen ist. Tie
Zunahme ist noch immer eine sehr langsame nnd hoffen wir, das,
bsld wieder etwas mehr Leben in diese Bewegung kommen wird.
Wir müssen unbedingt auf 1,000 Bausteine kommen nnd können nicht
ruhen und rasten bis sie erlangt sind. Unsere Leser sollten das be
greifen und es in ihrem "eigenen Interesse finden, uns z helfen,
diese Zahl sobald als möglich zn erreichm. Die Bausteine bestehen
ans zweijährigen Abonnements, die die Lcscr im Voraus zahlen.
Das Stiften do Bausteinen sollte fiir die Leser seht ein beson
derer Ansporn sein, drun wer immer die Tribüne nf zum Jahre im
Voraus bezahlt, erhält sie noch für 510 für zwei Jahre, während
der Abonvemkntspreis von $ß das Jahr bereits am 1. Oktober it
Kraft getreten ist. Sobald wir 1,000 Banstrine beisammen haben,
wij diese Vergünstigung zurückgezogen. Ans diesem Grunde allein
sollten wir in achster Zeit wieder mehrere Baustrine erhalten. Ta?
gute Werk darf nicht nntubrochen, sondern muß zum Ziel gebracht
werden Wer ist der Nächste, der wieder Leben in die Bude bringt,
indem er einen Banstein stiftet durch Bezahlung von , $10 für ein
zweijähriges Abonnement?
MI,II!IIIIIlII!:iI,!II!IIIIIIIIlI,I!.l!IIIIII!IIIIII!IIIIIIIIIII!III,!!!III,!i,III,I!,,I,I,I!!!:!II,!,
I An Stmßcllbllhil-Pllffaliim: I
I
Z Der Umsteigepunkt zwischm zwei Strecken ist gewöhnNch ß
Z der erste Kreuzungspunkt. Da 'es jedoch einige Ausnahmen zu -
2 dieser Regel gibt, wird daZ Publikum ersucht, in allen zweifdl j
haften Fällen den Kondukteur zu fragen,
I OMAHA . & COUNCIL BLUFFS I
f STREET RAILWAY COMPANY
mllliniininilllI!lilUlllli;nill!i:ili:iIIIIII!lll!!IIIIIll!!II!I!!;!!I!I!!!lllllil!:iI!iI!ul
HELEN MÄCKIN
Erteilt Unterricht in Piano 'und in der - Harmonielehre. .Art
Progressive SerieS Course-".
Studio: Zimmer 19 Arliugton Block, 1511H Dodge Str.
Telephon TonglaS 9523
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MR0YALIIm?2?''
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150 Rtrntnrt tt tlt ,,,, ,. W frt ?,', .klkUch,
Nsjk,. lkltNIchks -Ich, Im,lh.,a. tonltiUf. kitzk at fallt bsa'Ut.
Das Haus der Zuvorkommenheit
und Zufriedenheit
Mäßige Raten
tU U ? OUkHaUkt vtteiu M Ilkin erlz.
Wir tnn&itn ant, pried ,u Nell. ,Jilvkimnideir' M ,nl trioll.
F. E. Crandal, Eeschasiskührerl öeo. F. Morrow, Eigentümer.
Klassifizierte Anzeigen in der Tribüne britt
gen gute Resultate
. . ? ff
den Fabrikanten einen Prosit von
bedeutet einen neuen schweren Schlag
weitere Erhöhung der Druckpapier-
Preis nachzuzahlen ist.
Papierfabrikantcn in einer Appellation
nahezu $2.000 nachzuzahlen hat siir
Begriff machen von der Bedrückung der
Leser treu zu ihrer Zeitung halten
von $0.00 das Jahr gerne und willig
Dingen trachten sollten, uns neue
der Ehrciilistc .
Olilllha Tribüllc
III.
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