Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 23, 1918, Page 3, Image 3

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    Seite 3 Tägliche Omaha Tribüne-Freitag, den 23. .August 1018.
Ans dem Staate
, -
Die Nomlnatlon fUr
tU Staats'ämUt
y?odj nicht bestimmt, wer von Beiden
, Parteien ' für StaatssekretZr
ausgestellt ist.
, Tic. Berichte über die Primär,
- lvahl, fcie bis heute eingelaufen,
gen die Nominatlon aller Kan
di baten, mit Ausnahme derjenigen
beider Parteien für Staatssekretär
an.
Demokraten. . Republikaner.
Senator
John H. Morehcad Geo. W Norris
. Gouverneur
steift Neville . S. N. McKelvie
Leutnant Gouverneur
W. B. Vanning P. A. BarrowL
Staatssekretär
Zweifelhaft Zweifelhaft
Auditor
E. P. Mumford Geo. W- Marsh
Schalz:neister ' -
I. S. Tanaday Dan Cropsey
, Gcr.cralAilwal ,
G. 2?. Berge C. A. DaviS
Land Kommissär
f. L. Shunmay E- B. Cowles
irisenvaun Momnuuar
v. C. SimmonS H. G. Taylor
tk soweit vorliegenden - Be
richte zeigen folgende Stinunenab
gäbe:
Bundes'Smator: dcmokr., 1298
RUTH FLYHN
Klavier- und
Gefangslehrerin
Absolvierte im Jahre 1311
daö Chicago'er Musical Col .
lege mit höchsten Ehren und '
erhielt goldene Anerken
nungsmedaille.
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Chrcnliste der Tribune
j . X , , . .
409 SJonin stehe Ijenfe aus bei Chrenlistt der TSglichen Omaha
Tribüne; denn ei weiterer Leser hat sein Ahonnement ans zwei Jahre
ttnencrt . Ja der letzten Woche ist erfreulicherweise neues Leben in die
Bewegung gekommen, 1,000 Namen sä, die Ehrenliste zu bekommen.
Wir sollten duscS Ziel diesen Herbst unbedingt erreiche. ist nötig
für die gesicherte Zukunft der Täglichen Omaha Tribüne, die in der
jetzigen kritischen Zeit die schwersten Kämpfe und härteste Verfolgung
. durchzumachen hat und sie erfolgreich bestehen wird, solange ihre Le
serschar in der Zukunft so tre zu ihr hält wie in der Brrgnngcnheit.
Tariiber hegen wir auch nicht den geringsten Zweifel. .
. AuS diesem Grunde sollten mit der Ehrenliste in der nahen
Zukunft größere und raschere Fortschritte erzielt werden können,
Das Versäumte kann jetzt ja noch leicht nachgeholt werden.
Der Sommer ist bald vorüber und der goldene Herbst kommt lang
sam heran.' Da halten die meisten Leser der Tribüne ihre Ernte nnd .
.' wenn sie dann anch ihres Blattes gedenken, so kann der Erfolg immer
noch errungen und unser Ziel von 1,000 Namen, ans der Ehrenliste
trotz alledem erreicht werden. Tazu möge Jeder, der es kann, und dem
die Tribüne es wert erscheint, mithelfen. Also wer wird dafür sor
gen, daß das 5. Hundert bald voll wird?
Vrczinkte: Morcheak 22,830; Met.
calfe, 9,442; Howard, 6,991; Necd,
5,895;- Price. 1.S82. '
Republ. Bundcöcnator, 1,306
Prezinkte: Norns, 18,653; Sloan,
13,729; Ha,nmond. 13,179; Mad.
gett. 2,731; Mcmt, 2,056.
Gouverneur, 1,342 Prezinkte:
Bryan, 18,542; Neville, 29,212.
Nach den seht vorliegenden V'e
richten zu urteilen, wird das
Amcndement zur Staatsverfassung,
das die Bestimmung . widerruft,
wonach Inhaber des ersten Bürger
Papieres in ' Nebraska stimmen
können, wahrscheinlich angenommen
sein. Douglas County gab eine
grosze Mehrheit für das .Amende
ment ab. Äuch andere Counties
taten das Gleiche, '
, Richard 2. Mctcalfe hat eine
öffentliche (5rkä?ung abgegeben,
worin er seiner Bitterkeit über feine
Niederlage unverhohlenen Ausdruck
verleiht. Er sagt, das; die Hitch
cockMullen Viaschine, sowie die bei.
den Zeitungen Star und State
Journal in Lincoln gegen ihn eine
unredliche Kamdagne geflchrt und
dadurch seine Niederlage zustande
gebracht hätten. Sie ; hätten sogar
religiöses Vorurten' gegen .ihn ge
schürt. Mit diesem Satz weist er auf
die Anzeige hin. die einige Tage vor
der Wahlim tote Journal er
schien, worin daran erinnert wurde,
daß Metcalfe als ehemaliger Preß,
agcnt von Präsident Carranza von
Mexiko fungierte, also in , Diensten
des einzigen Kaiseritcs" auf die.
sem Kontinente gestanden hat.
Der WorldHerald antworte
heute auf die Erklärung Met
calfes, indem er ongiebt, das; er
m, keiner Weise qegen. Metcalfe ge
wirkt habe, dah er im , Gegenteil
mehr Briefe zi'. Gunsten Mctcal
fe's Kandidatur abgedruckt habe,
als für irgend einen andern Kan
didaten und daß er sehr viele
riefe aeaen Metcalfe nickt vcr
öffentlicht habe- Wenn das State
Journal" Metcalfe's treffliche Söh
ne, die im Heere dienten in unge.
bührlicher Weise in die Kontroverse
gezogen, so fei das nur "im Ein
klang nut der bekannten Taktik je
ncs Blattes r 'Men, o,e ler
Herald von je n?rabschcut habe.
Die' uln-lgen geschlagenen 5tan
idaten -haben bis jetzt nichts zu sa
gen gehabt.
Nonn'nierte in Gage County.
Beatrice, dicht., 23. August,
Tie folcWlden Kandidaten wurden
in der Primllwahl am. Dienstag
noininicrt:
Republikaner:
Countti-Schatzmcister 5, A.
Barnard.
Sheriff John L. Shiek.
Counto.Clerk G L. , Miunford.
Register as Dceds John A.
'Werther i
Countn . Anwalt Walter A.
Loscy.
CounttiVermesser ' i John ii.
Fcrshey.
Lemslatur ktaats.sonator.
John D. Bar? von Liberty; Staats.
Repräsentant, 31. Distrikt, D. S.
Dalbey und .G!orge W. V?ai,rcr.
Beatrice.
Float Neprcscnwnl-John C.
Mcucns, Fairuky. .
Demokraten:
EoiintSchmeistc'r C. C.
lAi-r.iIrl
juiium.
Shmsf-John Sailing.
Eonntq-Clerk Fordyce Grcisf.
Register of Tocds Roy ?. Ha
ii!ton. .
Eonnty.Anwalt Z, Button.
Legislatur TsakitÄ-Tenator I.
ti. McKissicZ.
Float Ncpristiltant Fred Tam
row. ,
NiiparteiiZches Ballot,
Counw-Richter- I. A, O'.lee'e
und Zrcd B. Metzmore,
Eolmist.Suverli,ciidet!t , - ri.
'irth;i n.'tcr und . 2. Iraner.
i '
. . ...c "
Aus Lincoln.
Lincoln. ?cbr., 23. Aug. Dr
L. B.s Pilsburt), Superintendew
des Staats Hospital für Irrsinnige
in Lincoln, hat seine - Resignation
eingereicht und wird H daS Me.
dizimfchi: Corps der , Armee ein
treten. Er erwartet, bald nach
Frankreich zu gehen.
Von den 12,385 Soldaten, die
bei der letzte?: Primärwahl in Ne
braskä stimmberechtigt waren, ha
ben nur 1,631 ium ihrem Rechte
Gebrauch gemacht und ihre Stimm
zettel an die staatliche Wahlbehorde
eingesandt.
Auf Verlangt, von Provost
Marschall Pnderson, werden von
der Office deö , Gouverneurs aus
Anstrengungeil geniacht, männliche
stenogrcchhisten für den Freiwilll,
gen.Dienst zu erlangen, welche mit
zuristischen und gesetzlichen Arbeiten
vertraut sind. Es werden nur weisze
Männer angenoininen und müssen
dieselben sich einer körperlichen Un
tcrsuchung unZerziehen, da nur voll.
ständig gesunde Leute angenom
men werden. Di. Zeit , für freiM
lige Anmeldung erlischt am 31.
August.
Wahlergebnis in Jefferson County.
Fairbury, Nel,r.. 23. Aug.
Die folgenden Personen wurden
nominiert für die verschiedenen
Aemter in Jiserson County:
Republikaner: C. O. Marthis.
EountyCIerk; Lessie Goff, Register
os Teeds; E. L. Jenkins, Schatz
Lineiitcr ; Frank .Ram, Eounty
Änwalt; I. G. Rawlcs, Shmff.
Demokraten: Homer Feakel,
CountyClerk: Irene King, Reg,
ster of Deeds; P. H. Shca, Schatz
meister; W. I, Most. County
Anwalt; Ed. Hughes, Sheriff; -
Unparteiisches Ticket: 2. JNutz.
nian, Nachlaisenschafts . Richter;
Henry Abrnms, CountySuPerlN
tendent. ',
Klappbett enthält 400 Quarts
Wl,i?key.
Brainard. liebt.. 23. August.
Hiesige Beamte entdeckten xn einem
z'.lsamm?nlcgbaren . Bett 400
Qnartflafchcn Schnaps, und acht
Gallonen Alkohol. Die verbotenen
Getränke wurden von Davenport.
Ja-, nach hier geschickt. Bootlcggers
machen hier, wie es scheint. aus
gezeichnete Geschäfte, und es heisst,
das; dieselben für ein Quart Feuer
wasser von ?10 bis $12 erhalten.
Kardinal Farlcv'ö Befinden sehr
kritisch.
Mamoraneck. 23. Aug.. Das
Vefindcu des Kardinal John J2.
arley, Erzbischof van New Aork,
ist sehr schlimm. Er leidet unter ei
nein zweiten Anfall von Lungen
s,eber. Das Fieber ist st'hr heftig,
mit einer Teniperotur von 103
ttrad. Der Kardinal ist 76, Jahre
alt. ' 1
Wedeitkcit der 'Toten.
4 Washington, 23. August. In
erhebender Weise wrde der (Gefal
lenen in der Armee und Flotte ge
dacht, durch die Annahme einer
Resolution im Smat, worin den
Helden, die für das Vaterland sie
len, in Worten der höch'ten Aner
kimnung gedacht wurde. Die Reso
satioii wurde durch Erheben von
den Sitzen zur Angahme gebracht.
.Müllen im Weifien Hans.
Washinaion. D.'C,. 23. Aug.
Arthur Ät'ulleii ,st in ' Wasbington
nnd glaubt' n'lin, auf einer Mission,
damit man brn elreusn bei Er
rennunz zil Ae',:ltern gedeukt. Er
hatte jtonfercnen mit Sekretär
McAdoo und Sckreär Vaker, und
wie vermutet wird, soll er nächste
Woche mit dem Präsidenten eine
Jusanimenkunst haben.
Man unten'tütz? die oeutsche
Presse, mdni m,n ji, ihrer i'tTfetet.
tana bnttast. 7
'
Die Dorfschönheit.
Bon v. M.
.X -
, (28. Fortsetzung.)
.Wenn eine Dame lonttwo im yau,r
auch nur eine Fadenrolle gekauft hat.
wäre da? Mädchen gerettet aber wo
her soll sie' wissen? Ist man gar zu
aufdringlich, so ärgern sich die Kun
den, und Manche haben eben nicht daö
Talent zum Verkaufen, man braucht
ein heiteret frische! Wesen dazu und
festen Willen. Wir malen' Dir jetzt
so schwarz au!, gestand Nan, dann
findest Du'I vielleicht angenehmer, alk
Du denkst. ES sind sehr nette Mädchen
im Geschäft, man ist doch nie allein, hat
immer Abwechslung, und Du bist un.
abhängig
.Ja. und daS ist -mein höchster
' Wunsch!'
.Und ich zweifle gar nicht, daß
Fräulein HayeS im Handumdrehen
einen Schwärm von Verehrern haben
foud. Hm Ran?" ,
Statt aller Antwort versetzte Nan
dem Geliebten einen scharfen Rippen
stoß, und da man an PeggyS Wohnung
angelangt war. verabschiedete sich diese,
und das Brautpaar ging Arm in Arm
weiter. '
.Tom. Du darfst ihr nicht mit Per
ehrern kommen! Sie hat eine entsetz
liche Geschichte hinter sich!"
.Und darum hier?" sagte er mit
einem Pfiff.
.Ja. Was hältst Du von ihr?"
.Sieht zart aus und ist, wenn mich
nicht AlleS täuscht, eine Dame.",
.Natürlich. , vom Wirbel bis zur
Zehe! Findest Du sie hübsch?" ,
.Nein, viel zu elend und verschüch
tert. Mag einmal hübsch gewesen sein."
.Gewesen! Sie ist gerade Zwanzig!
.Willst Du mir einen Baren auf
binden? Seit wann hat in Mädchen
von zwanzig Jahren solche Falten um
den Mund?"
, .Bor anderthalb Jahren war sie die
Dorfschönheit, und die Leute kamen von
weither zur Kirche, um si zu sehen."
.Jetzt würde schwerlich Einer dcZ
halb über die Straße gehen."
'
Am Montag früh wurde Fräulein
Hayes in's Nompior gewiesen, wo Herr
Preedy. ein vierschrötiger Mann mit
vorstehenden Augen und einer nicht zu
übersehenden Uhrkette, die .Neue" in
Auqenschein nahm.
.Fräulein Hayes -) eine Freundin
von Fräulein LeltZ"
Peggy verbeugte sich.
.Scheint ja eine Dame zu sein."
dachte der Dicke bei sich. .Sie wünschen
in unserem HauZ Verwendung zu sin
den?" .
.Ja, erklang 5 leise.
.Schon in Stellung gewesen?"
.Nein, mein Herr, aber ich habe eine
gute Erziehung gehabt."
.Nlavierspielen und Singen nützt
uns nicht viel, wir brauchen geriebene
, Verkäuferinnen. Schon früher der'
kauft?" I
.Nur in einem Wohlihätigkeits
Bazaar."
.Pah! Wie alt?"
.Im nächsten April werde ich Ein
undzwanzig."
.Sehen aus wi Fünfundzwanzig.
Nun, wir wollen den Versuch machen.
Fräulein Belt steht für Ihre Unbeschol
tenheit ein...."
Peggy wurde glühend roth.
Konnte man. sie,' die ihreS ManneS
Frau nicht gewesen war, unbescholten
nennen? Zum Glück deutete der Ge
strenge ihr Erröihen nicht alö Schuld
bewußtsein, sondern ,als Empfindlich
keit.
'.Nun. mn," sagte er beschwichtigend.
.Melden Sie sich bei Fräulein ScoU in
der Blumenabtheilung, die wird Sie
einleiten. EL wird Ihnen bekannt sein,
daß dasAnfangZgehalt sechZzehn Pfund
im Jahr beträgt, bei freier Station?
Fräulein HaheS Vorname?" fragte
er, ine Feder ergreifend.
.Makgareie, in der Familie nennt
' man mich Peggy."
v.Werd E auch Peggy nennen.
Gebürtig?'
. .I N!ed Barton. Grafschaft
Sankshirs."
,Giü. Gehea Sie gleich an die
Arbeit keine Zeit vertrödeln, nicht
schwatz, nicht lokettiren.... guten
Taa."
.
Die Vorsteherin der Blumen-Abihei
lung. die auch Federn. Fächer, Band
schleifen und andere Phantasieartikl
' umschloß, nahm Peggy nicht unfreund
lich an. Vch, wie viele junge Gehilf
inn mochten schon durch Fräulein
" Ctof.'l ßänfct gegangen sein! Sie war
, l'rSwürdige Dame von eiivä
otoiVr Jahren mit sehr seinem Ge-
und sehr leerem Beuiel, un
ttr'Iich gequält vom Gespenst ihleS
dol ihr hier Entlassung einira
g, und ir andere Thüren öerschließkn
toiv. Die Zeit ist grausam, noment
V. ;w Eeschästsleben. wo ergraute
L?eii'ferinnen trotz aller Vortrefflich
kett l'emt sind. Fraulein Scott hatte
lchgj, Warnungszeichen erhalte, die sie
K Jnr-ersten erschütterten. DaS schlichte
yLäulein Tute, seit Jahnn in der Ab
tcheUung für Stickereien und erst Acht
nddreißlg. war eines schönen Tages
' fl ctoirptor beschicken' nd seither
mehr g'jehen iporoen, uns d?ch
Crokcr. .
war sie die einzige Stütze einer bett
lägerigen Mutter.
Fräulein Codd in der Aussteuer
Abtheilung war allerdings Bierund
vierzig, wurde sehr dick und gab sich
nicht die geringste Mühe, ihr Alter zu
verbergen, aber bei Unterkleidern, Fla
nellen und . Baumwollftosfen stören
graue Haare nicht, während man bei
Rosenknospen, Flieder und weißen
Federn unbedingt jung aussehen muß!
Fräulein Scott that denn auch durch
Puder, ja Schminke, Etirnlöckchen und
sehr stark geschnürte Mieder ihr Mög
lichsteS, die Illusion zu erhalten, ver
wendet diel Geld auf ihre Kleider und
hätte im Grunde unbesorgt sein dür
fen, denn die Kundschaft hing treulich
an ihr und würd sich gegen ihr Ver
schwinden aufgelehnt hqben.
Bleich, aber ruhig und besonnen lich
sich Fräulein Hayes die Bandkasten zei
gen und die Preiszeichen erklären um
dann, mit Abreißbuch und Bleistift
versehen, ihr Amt anzutreten. DaS
Mittagessen war so unerfreulich, als
Nan es geschildert hatte, und bestand
für Peggy nur aus Brot und Kartof
sein, da ein sehr zäheS Stück Fleisch
erst fünf Minuten vor Mlauf der hal
ben Stunde an sie gelangte.
Am Nachmittag war zufällig der
Geschäftsbesuch sehr gut; eö wimmelte
von Kauflustigen. Peggy erschrak in
tiefster Seele, als die erste Dame zu
ihr trat, ihre Börse auf den Tisch legte
und in schleppendem Ton Feldblumen
zu sehen verlangte. Angstvoll brachte
sie den betreffenden Kasten herbei,
durfte aber nach inigem Hin und
Herreden ihren ersten Verkauf mit drei
Schilling elfeinhalb Penc eintragen.
Die nächste Kundin verlangte weißes
und rothes Band, um einen Blumen
korb zu verzieren, und dann, kam eine
hübsch junge Dame, die ganz genau
wußte, was sie haben wollte, und einen
Reiher um siebenzehn Schilling erstand.
Ihr folgte eine verdrießliche alte
Wittwe, die wegen eineintnertel Meter
Sammtband um neun Pence drei
Schachteln aufreißen ließ und laut er
klärte, daß Waare und Bedienung be
deutend nachgelassen hätten, seit Grey
& Ladender daö Geschäft nicht mehr
persönlich führten.
Für den ersten Tag ist'S ganz gut
abgelaufen," bemerkte Fräulein Scott
aufmunternd. .Sie haben keinen Band
saften fallen lassen und sich nicht in der
Rechnung gestoßen."
Di .Neue" mit den weißen Mäuse
zähnchen und den scheuen Rehaugea
hatte ihr Herz erobert.
.Ich sehe,' daß Sie flink ond willig
sind, da wird sich'S schon machen."
.DaS hoffe ich und herzlichen
Dank für Ihre Güte. Fräulein Scott."
Diese Stimme und Aussprache.
Ja, der kleine Rekrut mit der benei
denswerthey 'Schlankheit mußte einst
besser Tage gesehe haben, nicht die
Einzig dieser Art, di bei Grey &
Ladender ihr Brot verdientet In über
raschend kurzer Zeit lernte Fräulein
HayeS ihre Aufgabe begreifen und sich
der Umgebung anpassen. Sie gab sich
Mühe, ihre Handschrift und ihr Beneh
men kaufmännisch zu bilden, begriff
und achtet d Nangunterschiede unter
den Angestellt, war still, bescheiden
und gefällig. Die .Kolleginnen"
klärten sie einstimmig für .ein' netteö
Mädchen." und daS Gerücht, sie habe
einen .schrecklichen Roman" erlebt, er
höhte noch ihre Theilnahme. Sie
murrte auch nie, wenn man ihr einen
in Unordnung gerathenen Kasten zum
Aufräumen gab, klatschte nicht, machte
Keiner ihr Essen streitig und hatte gar
keine Augen für die jungen Herren.-
Wenn Nan und Peggy sich einmal
ordentlich aussprechen wollten, mußten
sie vor den Anderen in's Schlafzimmer
gehen. Das war heut geschehen, und
Nan eröffnete daS Gespräch.
.Peg. Du hast ja geradezu Erfolge!
Man sagt mir geradezu Schmeicheleien
über meine Freundin, die so ruhig und
fleißig fei, daß nicht einmal Sharples
etwas an ihr aussetzen könne. Wie ist
Dir's eigentlich zu Muth? Wenn Dich
Jemand kränkt, so sag'S nur mir; ich
steck ihr dann eine Hutnadel in den
Leib!"
.Zu solch' kräftigem Mittel ist keine
Veranlassung da," versicherte Peggy,
die ihr langes Haar bürstete. .Es geht
mir ganz gut."
.Und wie gefällt Dir daS Ver
kaufen?"
.AuZgezeichnst! Ich finde eS sehr
interessant, sich so in die Menschen hin
einzudenken und ihren Willen zu.be
einflnssen."
.Es heiß!. Niron seh Dich fortiväh
rend an?"
, .So? Ich habe eS nie bemerk!."
.Jedenfalls darfst Tu'S nicht mit
ihm verderben. Am Sonnabend will
un PotiS in'S Theaitr suhren, was
sagst Tu dazu?"
Daß eS sehr fkrunolich ist van ihm
und von Dir, daß ich aber nicht mit
gehen werde. Ihr unterhaltet Euch
viel besser ohne mich, und Tu brauchst
nicht zu denken, daß ich Trübsal blase!
Co merkwürdig, ja, so herzlos, eS klin
gen mag. ich fühle mich nicht Unglück
lich. Ich lese, übe mich im Rechnen,
'be in d!e Kirche uns mache lange
Ztiamtiär.to, hzve keine tzelZkg. um
meinen HauZhakk, keine Angst vor Rea
nungenoder vor irgend Jemand.
Von Recht wegen hätte ich doch nach
meinen Erlebnissen Gehirnentzündung
oder sonst eine schreckliche Krankheit be
kommen und sterben müssen, statt dessen
bin ich gesund und wohl! ES ist bei
nahe eine Schande, so zäh zu sein und
sich gar nicht elend zu fühlen!"
.Dann bist Du ben leicht' zufrie
den!" rief Nan. sich aus dem Bettrand
niederlassend, . um ihre SiHuhe abzu
streifen. '
.Es scheint so. und daS größie Glück
ist, daß ich kein Zeit zum Brüten und
Grübeln habe und Abends immer, so
todtmüde bin, daß ich gleich einschlafe.
AIS ich am ersten Morgen hier auf
wachte und Euch Alle in Euren Betten
schlafend sah, war mir'S, als ob ich
wieder in der Pension wäre. Ich kann
mich satt essen, bin unter fröhlichen,
jungen Menschen, manche von den
Mädchen nennen mich sogar Liebling
und geben mir Süßigkeiten. O Nan,
manchmal ist mir's, als ob ich eine
arme Motte wäre, di lang um ein blen
dendeS Licht herumgeflattert ist und sich
di Flügel verbrannt hat. aber in Dun
kelheit und Frieden wieder auslebt!"
.Du redest wie ein Buch, mein Kind,
und zwar wie ein sehr msralischesl
Wenn Du so befriedigt bist. Peg, bin
ich's doppelt. UebrigenS ist ein junger
Mann vom Linoleum Departement
sterblich in Dich verliebt und will Dir
vorgestellt werden. Ich weiß es von
Tom." -
JBtlie," riePeggy mit leidenschaft
licher Gebärde, .laß mich mit solchen
Geschichten in Ruhe, die sind für mich
abgethan! Und sage Deinem Tom,
wenn er mir je junge Herren vorstelle,
sei'S um unsere Freundschaft ge
schehen." ' '
.Wenn Dein Mannerhaß bekannt
wird, dann bist Du vollends umlagert.
Möglicher Weife stellen sie Dich sogar
in ein Schaufenster als Sehenswllrdig
leit mit der Bezeichnung Unicum."
.Kannst Du ihnen nicht andeuten, ich
hätte viel Schweres durchgemacht?" ,
.DaS schreckt nicht lange ab. Peg,
Du blühst wieder aus, Deine hohlen
Wangen füllen sich aus, und bald wirst
Du wieder eine Schönheit fein. Uebri
gens hat Dir Niemand geschrieben,
Niemand nachgeforscht?" ,
".Nein. An Frau HeSketh schrieb ich
einmal, und sagte ihr nur, daß eö mir
gelinge, mein Brot u verdienen. In
1?er Zeitung laS ich, daß er fei
nen Abschied bekommen hat und daS
Regiment von Dublin wegverlegt wor
den -ist. Ich hoffe, man wird mich
bald vergessen haben."
XXVIIt Kapitel.
Hinterm Ladentisch. ' '
Fräulein HayeS mußie eines Nach
mittag einen Bandkasten herbeiholen,
um eine Dame zu bedienen. Als sie
damit zurückkam und ihn auf den
Ladentisch setzte, sah sie, daß mittler
weile zwei andere Käuferinnen gekom
men waren, die sich Spitzcnfächer zei
gen ließen, und wovon eine Kath
leen Hesketh war. Ihr Blick streift zu
fällig daS .Ladenfräulein," dann sah
st noch einmal aufmerksamer nach ihr
hin und rief mit gedämpfter Stimme:
.Frau Goringl Peggy!" '
Peggy war kreideweiß geworden, ver
zog aber keine Miene und erledigte ihr
Geschäft tadellos. Frau Hekketh hatte
mittlerweile auch ihre Wahl getroffen,'
beugte sich über den Tisch und flüsterte
ihr zu: .Ich muß Sie in paar Minu
ten allein sprkchen."
Peggy gab ihre Willigkeit durch ein
Senken der Augenlider zu erkennen.
Jetzt wandte sich Frau Hesketh zu
der Dame, mit der sie gekommen war,
und sagte: .Ich will in die Glas und
Porzellan-Adtheilung hinauf, bitte, be
sorgen Sie einstweilen da? Uebrige.
Die junge Dame zeigt mir wohl den
Weg?"
In einem durch Wasserkrilge und
Waschschüsseln eingeengten Durchgang
des zweiten Stocks blieb sie stehen.
.Und nun sagen Sie mir um's Him
melZ Willen, wie Sie hierher kommen,
Frau Goripg?"
.Ich habe Ihnen ja geschrieben, daß
ich mein Brot verdiene?
..SerauS mit der Sprach! Ich weiß,
dagHauptmann Gorinz den Abschied
dekommLN hat sind Sie geschieden?"
;Jch War ja gar nie sein Frau!"
.Was?" Frau Hekkkth erschrak
derart, daß sich d Waschgkschik in
LtienZgefahr befanden.
.Ich hatk ja keine Ahnung, krß er
schon ine Frau hatt, und r selbst
glaubte sie todt eine Lokomotivfüh
rerötochter. die er in Indien geheirathet
hatte. Sie lebte aber noch, und er
theilte mir das zugleich mit seinem
Bankerott mit."
Frau Hesketh fand keine Worte; sit
mußte nach Athem ringen.
.Ihm war'S ja willkommen, daß die
Andere lebte," fuhr Pezzy mit zittern
der Stimme fort, .denn er war meiner
sehr überdrüssig. Anfangs glaubte ich
Serben zu müssen vor Scham, aber jetzt
,ach, s wird Sie entsetzen! bin
ich meiner Freiheit so froh, so dankbar
dasür!"
.Und er er-tet sich nicht, für Sie ZU
sgn?"
(Fiftzunz folgt)
8,1, fe 81 011. ,v. '
,fJto:$& üSvt eh
iu'C an Ut Less vsoftty
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Jahre ' t'me Farm selbst betrieben
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Schliemcmn, Bcrtrand, Neb. 8.24U
Farm zn verkaufen. s
318 Acker Farm und 120 Acktt
Schulland.Lease mit, Gebäuden, be,
stes weiches Brunnenwasser mi
Windmühle: 170 Acker sind in Corn,
Aussichten 40 50 Bu. p. Ack..- 7)
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