Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 03, 1918, Image 7

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Csinaten-Auliur
j. tm Zlsrdssten.
Die Tomate ist tropischen Ursprungs,
bedarf daher einet langen Wachstums
und EntwicklungsPeriode und auS
diesem Grunde wird eS in den Nord
' floaten notwendig, zur Erziehung einer
loynenoen ernte zu Arien des Anbau,
Verfahren? zu greifen, welche die Eilt
wicklungsperiode künstlich verlängern.
Fiir den Gärtner ist es viel leichter, dies
zu erreichen, während die Pflanze klein
ist. all wenn sie bereits groß ist und da
in der Regel zeitige Früchte auch einen
höheren Marktwert haben, als die späten,
fg liegt eS in jeder Beziehung im In
ieten. des Gaziners. seine Ernte so sruy
ist zu fehen, wie möglich und die
Begetationsperiode wird daher m An
fang verlängert. Zu dem Zweck wird
die AuLsaat in Warmbeeten oder Treib
Häusern mehrere Wochen vor der Zeit
gemacht, zu welcher die Pflanzen mit
Sicherheit im Freien ausgesetzt werden
können.
In der geographischen Breite der
Stadt ukn Bork wird die Tomaten
Aussaat allgemein um den 15. März
bewirkt, weiter nach Süden fällt die
Saatzeit in die Tage vom 10. bis 15.
Februar und je weiter nach Süden, um
so früher wird die Aussaat vorgenom,
men. In Florida und im südliche
Tezal fchreitet Inah zur Aussaat gar
schon im November, so das; die Früchte
um mehrere Wochen früher in den
Markt kommen, als die zeitigste im
Norden gezogenen. ES ergibt . sich
daraus, daß eS für die Tomate keine
feststehende Wachtumsperiode gibt. DaS
geht sogar foweit. daß sie, wo ihr
'Wachstum nicht durch Fröste unter
brachen wird, eine perennierende Pflanze
wird,, wahrend sie rn der gemäßigten
Zone mit ihren scharf unterschiedenen
Jahreszeiten genötigt wird, den ,ha,
rakter einer einjährigen Pflanze anzu
nehmen und als solche behandelt werden
mufz.
Anzucht der Pflanzen.
Diel gilt für den ganzen Osten vom
Mississippi an gerechnet und nördlich von
dem Zreitengrade Waiqingtons, jü. ti.,
an, wo die Aussaat in Warmbeete um die
Mitte deS MonatS Marz bewirkt wirö,
Sobald die junge Pflanze ihre ersten
eigentlichen Blätter (im Gegensatz zu den
Keimblättern) entwickelt haben, werden sie
so verpflanzt, daß sie in jeder Richtung
etwa zwei Zoll weit auseinander stehen
und in dieser Stellung beiäßt man sie,
bis sie eine Lohe von 4 bis & äoU er
reicht haben und die Blätter beginnen
eng zu stehen. . Sie können nun in
Töpfe von 3 bis 4 Zoll Durchmesser, wie
sie die Gärtner brauchen, oder wo solche
nicht zur Hand sind, in Erdbeerenkästen
ooer in Blechrohren gelekt werden, weiche
man in der Weife herstellt, daß man
Deckel und Boden aus Zweipsundbuch
seit ausschmilzt, wie sie zum Einmachen
von Gemüsen benutzt werden. Durch die
Hitze, welche zum Ausschmelzen des
Deckels und ovens nvlwenoig wns, w
tet auch die Seitennaht der Büchsen auö
und man behält einen Blechmantel von
etwa 5 Zoll Höhe und einem Dckrchmes
ser.von 3 bis Zfz oder, 4 Zoll. Tiefen
Mantel bindet man nun mit einem Bind
faden zusammen, füllt ihn mit Erde und
setzt in diese die junge Pflanze ein.
Stellt man diese Mäntel auflchindeln,
fo kann man sie leicht dahin schieben, wo
sie stehen sollen, bis die Pflanzen groß
genug sind, daß man sie ins Freie auS
pflanzen kann. .
.Wird mit der Aussaat deS SamenS
um, die angeführte Zeit begonnen-, fo
kommt es nichr selten bor, daß die
Pflanzen, welche in der geschilderten
Weise behandelt werden, blühen oder gar
schon kleine Früchte tragen, bevor der ge
eignete Zeitpunkt kommt, sie in daS freie
Feld auszupflanzen. Wird ober bei
diesem Auspflanzen mit Sorgfalt der
fahren, so können diese Blüten und
Früchte erhalten werden und zur Reife
kommen und eine frühe - vorteilhafte
Ernte abwerfen.
Ziehen der Pflanzen an Stützen.
Damit man um fo eher zur Ernte
schreiten kann, ist es wünschenswert, dasz
, man getriebene Pflanzen an Stützen von
4 bis 6 Fuß Höhe zieht. Eine Stütze
für diesen Zweck geben Stangen ab, wie
man sie zum Ziehen von Stangenboh
nen benutzt, man kann auch Bretterab
schnitt, aus der Sägemühle von bis
zu einem Zoll im Quadrat benutzen.
Diese Stützen werden fest in den Bo
den getrieben und die danebenstehenden
Pflanzen werden sorgfältig daran ge
bunden, fo daß daS Hinund Herwehen
im Winde verhütet wird und die Früchte
nicht den Boden berühren. Alle Seiten
fchüsse sollten abgekniffen werden und
man follte nur den mittleren Haupttrieb
zr Entwicklung kommen lassen, wie eS
die Abbildung No. 1 zeigt. Wettn die
Pflanzen in dieser Weise gestützt werden,
fo kann man sie 18 Zoll bis 2 Fuß von
einander in der Reihe entfernt setzen und
für die Reihen wählt man eine Entfer
nung von 2y2 bis 4 Fuß.
Stützen der Pflanzen durch Nahmen.
Ein anderes System, welches zuweilen
zum Stützen der Pflanzen in Anwen
dung gebracht wird, wird durch die Ab
bildung No. 2 illustriert. Ein leichter
Rahmen von 18 Zoll im Quadrat an
der Basis und 24 Zoll Quadrat am
oberen Rande wird über die Pflanzen
gestülpt, ehe sie beginnen, sich zu breiten.
Wenn die Schüsse durch den Ansatz der
Früchte schwer werden, so lehnen sie sich
egen die Seiten dieses GesteUZ, welche
verhüten, das sie mit dem Boden in Be
rührung kommen. Für einen Küchen
garten, in welchem nur einige wenige
Pflanzen gezogen werden, ist diese! Gq
stein ein ganz vorzügliches. Die Pflan
zen können etwas näher zu einander ge
setzt werden, als wenn die Stützen nicht
vorhanden sind. A&r in Anlagen,
welche für den Verkauf im PJrcften be
stimmt sind, verlietet sich dieses Versah,
ren schon allein durch die Kosicn der
Rahmen. Ta rst-oirnlirf Versahm,
im Großbetriebe ist das. daß man die
Pflamen 4 Fuß von einander in jtNr
Richtung setz!, damit sie in beiden Rich'
iungen bearbeitet werden können. Für
den intensiven Betrieb in kleinen Gärten
ist dagegen das zuerst geschilderte Bcr
fahren das beste und führt zu ausgezeich
netcn Resultaten. ''
Anbau im Groszcn. '
Wo die Tomaten im großen Maß
siabe angebaut werden und wo daS Pro
dukt per Bushel nur einen gigi
Preis bringt, da ist es nicht vorteilhaft,
ein kostspielige! Anzucht und Stützver
fahren in Anwendung zu bringen. Das
gewöhnliche Anfahren bei dem Anbau
von Tomaten für den allgemeinen Markt
und für Einmachzwecke besteht in den
Gegenden nördlich von der Stadt New
?)ork darin, daß man um den 15. März
den Samen sehr dünn in einem Warm
bcet aussäet und die Pflanzen langsam
anwachsen läßt, ohne sie zu verpflanzen,
bis sie um die Zeit des 1. Juni in da!
freie Land ausgesetzt werden ' können.
Die Pflanzen werden aber bei diesem
Verfahren selbst bei der größten Auf
mertsamkeit leicht lang und spindelbeinig
und entwickeln nur eine kleine Blattkrone
an der Spitze.
Aussetzen der Pflanzen.
' Wenn, die Pflanzen, welche unter sol
chen Verhältnissen angezogen werden,
eine Höhe von mehr als einem Fuß er
langen, so tut man wohl, sie wie folgt
zu behandeln: Statt zu versuchen, die
Pflanzen tief zu verstopfen und sie auf
recht zu erhalten, , entfernt man alle
Blätter bis auf drei oder vier an der
äilerstkn Spitie. Nun schaufelt man,
einen flachen Graben in der Richtung
der Reihe von etwa drei bis vier Zoll
Tiefe, welcher sanft vom tiefsten Punkt
an einem Ende bis zur Oberfläche des
Bodens an bem anderen ansteigt. In
diesen Graben legt man den kahlen
Stengel mit der Wurzel an der niedrig
sten Stelle, bedeckt ihn seiner ganzen
Länge nach mit frischer Erde und drückt
diese fest an.' In dieser Lage wurzelt
die Pflanze ' an der ganzen Länge deS
eingegrabenen' Teils des Stengels und
in kurzer Zeit entwickelt die Pflanze
durch das ausgedehntere Wurzelsystem
ein höchst kräftiges Wachstum. Pflan
zen, welche nach diesem System für den
Großbetrieb gesetzt sind, werden niemals
gestützt. Man läßt sie ganz wachseif,
wie sie wollen und nimmt die Früchte
ab. wie sie heranreifen, ohne besondere
Sorge dafür zu tragen, daß fie den Bo
den nicht berühren, öder sich fönst um sie
zu bekümmern.
Kultivierung der Pflanzen!
Sobald die jungen Sämlinge vus dem
Warmbeet oder dem Treibhause in das
freie Feld gesetzt sind, follte man sie
von Unkräutern freihalten, indem man
sie mit Geräten bearbeitet, welche den
Boden aufrühren, aber keine Erlzöhun
gen oder Furchen abwerfen. Wenn die
Pflanzen in beiden Richtungen au' vier
Fuß Entfernung ausgesetzt sind, fo kann
man durch die Benutzung b Pferde
hacke die Anlage fast vollständig von
Unkräutern freihalten. Sind die Pflan
zen dagegen so gesetzt, daß die Bearbei
tung mit der Pferdehacke nu in einer
Richtung erfolgen kann, so muß mit der
,Handhacke nachgeholfen werden, um die
Zwischenräume zwischen den Pflanzen
'in ten Reihen rcinzuhalten. - Wo der
Boden billig ist, die Arbeitskräfte aber
teuer bezahlt werden, können die Kosten
deS TomatcnbauS beträchtlich verringert
werden, wenn man in Reihen nach bei
den Richtungen pflanzt und die ganze
Bearbeitung des Feldes mit Pfcrdekraft
ausführt. Ein Mann mit einem moder
nen Kultivator und einem gut ongelern
ten Pferde kann leicht die Arbeit von
drei oder vier Leuten schaffen, welche mit
der Hand, hacken, und da die Produk,
tionskosten den Prozentsatz del Profites
bedingen, so sollte man alles in Anwen
'dung bringen, um diese herabzusetzen.
Man muß jedoch dabei im Auge behal,
ten. daß der Zweck deS Kultivierens nicht
lediglich die Ausrottung der Unkräuter
ist. Die 'Erhaltung des BodenS in
einem mürben Zustünde, um ihm die
Feuchtigkeit während der Perioden der
Dürre zu bewahren, ist fast noch von
größerer Wichtigkeit. Mit einem pas
senden Gerät kann man beide Zwecke
auf. einmal erreichen.
Wünschenswerte Eigenschaften.
Als die besten Varietäten betrcchiet
man heutzutage diejenigen, welche wenig
Samen ansetzen und gleichmäßig reifen.
Diese Eigenschaften dci Früchte bilden
wichtige Faktoren bei der Beurteilung,
ob sie für besondere Zwecke geeignet sind.
Mittelgroße, glatte, runde Früchte,
welche gleichmäßig reifen und kleine Sa
menhöhlen und dicke Wände besitzen, wie
sie unsere Abbildung No. 3 zeigt, sind
besonders geeignet für den Versandt auf
weite Entscrnung'N, Diese Eigenschaf
ten sollten allen Sorten verliehen wer
den, soweit , ei mit der besondere
Zuchtbestimming vereinbart VI, wie
Frühreife, Ssätreife. großer Ertrag
oder anderen Eigenschaften, welche der
Frucht einer besonderen Varietät einen
bestimmten kommerzielle Vorteil ver
schaffen. In die nachstehende Liste sind
Varietäten ausgenommen, weiaze inen
solchen ganz besonderen Charakter tra
en. wie Frühreise, besondere Größe.
violette, rote oder gelbe Farbe, Zwerg
charakter etc.:
Früh reifende Sorten (spar!
Earliana, Atlantic Prize, Earllj Free
dom? '
Großfrüchiige Sorten Ponderosa,
Beefsteak. , ' r
Sorten mit violetten Fruchten
Beauty, Acme. Jniperial.-
Sorten mit roten suchten m
r. ..:e (spät). Sonor Bricht, Matchkß,
Stcne. Royal Red. New Jersey.
Sorten mit gelben Fruchten Gol
den Omen. Lemon Blush.
Sorten mit Awergsiuchien oser
Baumsorm Twarf Champion, Sta
iion Uprighk Xree, 7lrls!o:rat.
KartoficlUattriae Sorten Livina
sion's PotalckLeaf. Mikado, Turner's
Hybrid. ",
Wie. oft träumt der Mensch von einer
künftigen Glücksel!glutud verschlaft
darüber die gegenwärtige. i
Unsere Milch-
und Fleischtiere.
Soviel weiß Jeder, daß el sich, wenn
wir, von Milch, und Fleischtieren fpre
chen, dabei in der Gegenwart, wie von
Alter her, in erster Linie um Schwein,
Ziege, Schaf und Rind handelt. Die
Verhältnisse haben eS mit sich gebracht,
daß die moderne Viehzucht in unserem
Jahrhundert zu einer bewundernswerten
Höhe gediehen ist, und sie ist'auch für
den denkenden Natulfkuird überhaupt
ein reizvolles Kapitel, weil ihre Erfolge
zeigen, bis zu welchem erstaunlichen
Grade der Mensch seine Haustiere nach
seinen Wünschen und Bedürfnissen um
zuwandeln vermag.
Am auffallendsten wird einem dal
Wohl bei dem Schwein vor Augen ge
führt. Wo sind heute die hochbeinigen,
langköpfigen und schmalleibigcn Land
schwcine" mit dem steifen Borstenkamin
den scharfen Messerrücken entlang, wie
man sie in früheren Zeiten sah? Sie
ezistieren nicht mehr! Höchsten! in dem
dicht beborsteten, vorn Weißen, hinten
rotbraunen bayerischen Schwein lebt
noch ein ziemlich unvermischter Nach
komme des alten deutschen Land
fchiycineL, nicht gerade zum schmeichel
haften Zeugnis für die kleinbäuerliche
Wirtschaft seiner Heimat, während man
andererseits dem großen, grobknochigen
und fchlappohrigen westfälischen Schwein
die Anerkennung nicht versagen kann,
daß es mit seinem festen, schön durch
wachsencn Speck und seinen berühmten,
großen und zarten Schinken durch sorg
ältigere Zuchtwahl für bestimmte, be
chränkte ?!utzungszwecke schon lange aus
eine befriedigende Höhe gebracht ist.
Auch ohne Zuführung fremden Blutes!
Sonst hat eine solche aber ganz allge
mein stattgefunden, und zwar vermittelst
der englischen Rassen, deren jetzige Ge
staltung wiederum auf den Einfluß des
chinesischen Schweines zurückzusllhren ist.
Dieses zeichnet sich vor oen alten abend
ländischen Rassen durch Frühreife und
Mastfähigleit aus, blieb aber mit diesen
Borzügen hinter der chinesischen Mauer"
lange verborgen. Erst mit feiner
Jmportierung nach Europa datieren
die Kreuzungsdersuche der englischen
Schweinezüchter,' und inzwischen sind
doch schon nicht nur alle englischen, son
dern durch diese auch die deutschen Ras
sen völlig umgewandelt: breiter, runder
Rücken, tief zur Erde hcrabreichender
Rumpf, feine Knochen, kurzer Kopf und
kurze Beine; dazu im Gegensatz zu un
seren früheren unruhigen, fchreiwütigen
und streitsüchtigen Borstentieren ein
ruhiges, friedliches, phlegmatisches Tem
perament, das ja das Fettwerden noch
ganz besonders bcaiinstigt. Welckzcr Un
terschied aber auch in der Haltung des
Schweines sonst lind jetzt! Kein dum
pfes, modriges Loch, keine schlammige,
stinkende Saubucht mehr: reinliche, gut
gelüftete, im Winter vielleicht sogar ge
heizte Ställe und saubere Ausläufe mit
fließendem Wasser davor, wie sie sich für
ohne Zweifel edle, von besonderen Zucht
genossenschaften nach sorgfältiger Aus
Wahl gezüchtete Tiere gehören! Kein
Tier verdient nämlich seinen landläufi
gen Namen im bildlichen übertragenen
Sinne so enig wie das Schwein, das
durchaus nicht im Schmutze am besten
gedeiht, sondern ganz im Gegenteil rein
liche Haltung seinem Besitzer durch grö
fre Nutzbarkeit reichlich lohnt. Eine
Zeit lang schoß man sogar im Uebereifer
über das Ziel hinaus und züchtete wi
derliche. beständig dem Ersticken nahe
Fettmassen von 10 und 12 Centnern.
Bald sah man aber ein, daß nicht dieses
übermäßige Fettfchwein der beste Fujier
verwerter und das erstrebenswerte Zucht
ziel sei, sondern ein kerniges, mittelgro
ßes und mitielschweres Fleischschwein,
und heute hat man in solches bereits
trefflich herausgezüchtet. Das wird Je
der gexn zugeben, wenn der duftende
Schweinebraten auf den Tisch koinrnt,
unter dessen braunknuspriger, kreuzwcis
geritzter Schwarte das zergangene Fett
das zarte, Weiße Fleisch mit köstlichem
Safte durchtränkt hat!
Ganz im Anfange daqegen stehen noch
die Bcrbesserungsbeftrebungen bei einem
anderen wichtigen Haustier, der Ziege.
Diese Kuh des armen Mannes" erfreute
sich lange aller der Vernachlässigung, wie
sie die Armut ihre! Besitzers mit sich
brachte, und so ist ja die magere Zicke"
nicht mit Unrecht sprüchwörtlich gewor
den. Ihre Bedeutung als Milchtier der
arbeitenden Klasse kann aber gak nicht
hoch genug angeschlagen werden: ist doch
die fette Ziegenmilch so ziemlich die ein
zige nahrhafte Kost, die dem Tagelöhner
kinde zuteil wird! Wer sich daher die
Verbesserung der Ziege angelegen fein
läßt, arbeitet geradezu mit an der sozia,
len Frage. ,
Daß es auch Fleifchfchafe gibt, ist
nicht so allgemein bekannt. Ihr Fleisch
ist immer gut, meist sogar wundervoll
zart und saftig und hat von unange,
nehmem Beigeschmack keine Spur. ES
kommt aber auch nicht von dem gemeinen,
diirrbeinigen und grobwolligen Land
schaf, sondern von den bewundernswer
ten englischen Fleischschafen oder Kreu
Zungen mit diesen. Daß in England
gutes Hammelfleisch schon lange geschätzt
und die Zucht edkr Fleischschafe auf
hoher Stufe war, wußten wenigstens
unsere großstädtischen Feinschmecker? sie
kennen den englischen Hammelrücken".
Ich glaube aber, sie würden doch erstau
nen, wenn sie ein solches Tier lebend
sähen! Ich wenigstens bin jedesmal
wieder der Bewunderung voll liber diese
mehr wie fußbreiten Rücken, diesen hoch
gewölbten 2onnenbauch und die mach
tiqcn Keulen, kurzum: über diese ganze
Meiflerleistung englischer Tierzucht der
Southdowns, Or ordshires. Cotswolds.
Lincoln?, Lcicestrrs. Sie sind aber em
pfindlich in der Gesundheit und an
spruchZvoll in der Weide; besser für den
Farmer sind dagegen die kleineren, dasür
aber auch härteren, genügsameren und
beweglicheren, schwarnoxf:qen und
siwarzbeinigen Chropfhires, und diesen
haben wir den Wohl auch hauptsächlich
die Güte unseres heutigen Hammelflei
zu verdanken.
Schließlich darf nicht netträhnt blc! ,
ben, daß eö auch ein Milchschaf gibt,
und zwar in den Marschländern der
Nordsee, besonders Ostfricsland. Diese
ostfricsische Milchschaf ist welter nicht!
alS ein durchaus unedles, grobknochiges
und grobwolliges Landschaf, das auf der
fetten Marfchweide zu außergewöhnlicher
Größe und damit zu wirklich lohnendem
Milchertrag gediehen ist; eS wird in sei
ner Heimat von den .kleinen Leuten'
einzeln oder zu zweien, dreien gehalten
und vertritt dort vollkommen die Stelle
der Ziege.
Wenn schon Kim Schafe Fleisch und
Wollnutzung sich durch rationelle Blut
Mischung so gut vereinigen lassen, daß
man geradezu von Merino-Fleischschafen
spricht, so schließen noch weniger beim
Rinde die verschiedenen Leistungen
einander aus. Der süd und mitte!
deutsche Kleinbauer läßt feine Milchkühe
das Ackergerät und den Wagen ziehen,
und der norddeutsche , Großlandwirt
macht zum Winter die Zugochsen fett,
die ihm im Sommer fein Feld, bestellt
haben. In unserer Zeit hat man als
die am gleichmäßigsten für Milch.
Fleisch, und ArLeitsnutzung veranlagte
Rasse das schöne, große, gelbgcscheckte
Simmenthaler Vieh aus dem Bern
Oberland herausgefunden, und dieses
hat. vermöge seiner Vielseitigkeit gerade
für den landwirtschaftlichen Kleinbetrieb
vorzüglich geeignet, heute bereits die gan
zen süddeutschen Viehschläge in ähnlicher
Weise durchdrungen und umgewandelt,
wie das englische Schwein seine Artge
nosscn auf dem Festlande.
Ein ausgeprägtes Milchrind dagegen
ist da! sogenannte Holländer Vieh, das
kleinere, schwarz, rot oder blauscheckige
Marschrind der Nordseeniederung, daS
mit seinen eckigen Formen und ver
kümmten, nach vorn gebogenen Hörnern
in der äußeren Erscheinung zurück, im
Milchertrag aber unbedingt an erster
Stelle steht. Eine gute Holländer Kuh
gibt durchschnittlich 3000 Quart Milch
im Jahre, mitunter aber auch über 42
Quart täglich und in neun Monaten bei,
nahe 7000 Quart! In Ostpreußen hat
man übrigens neuerdings einen schwarz
bunten Holländer Schlag mit besserem
Flcischansatz und' stärkeren Knochen her
ausgezüchtet, und in Nordschlcswig
bringt man das einheimische Marschvich
auch zu sehr befriedigendem Mastertrag
durch Zuführung englischen Blutes.
Daß in England das beste Fleischrind
zu Hause ist, wird auch derjenige natür
lich finden, der sich um solche Dinge sonst
nicht im Geringsten kümmert. Das beste
englische Fleischrind ist der massige,
meist hell, verwaschen rotfcheckig oder
rotschimmelig gefärbte Shorthorn (Kurz
Horn), der nordöstlichen Grafschaft Dur
ham, ' dessen Körper meisterliche Züch
tungskunst unter möglichster Rückbildung
des Knochengerüstes und der weniger
nutzbaren Teil (Kopf, Hals, Beine), von
der Seite gesehen, in eine breitgezogcne.
aber auch hohe und tiefe, reckitwinkelig
viereckige Fleischmasse mit wch zwischen
den Vorderbeinen' vorstehendem Brust.
kern" zu verwandeln verstanden hat.
Die Muskeln sind so vergrößert, daß sie
im Borderkörper nicht einen kreisförmi
gen, fondern einen viereckigen Quer
schnitt haben; d, Rumpf vom Rücken
zum Bauch ist fast dreimal fo .tief, als
die kurzen' Beine hoch sind. Die Früh
reife der Shorthorns ist erstaunlich .und
ihre Mastfähigleit kolossal: die Qchscn
sind mit zwei Jahren ausgewachsen und
können , mit vier Jahren ein Lebend
gewicht von 20 Centnern haben.
(0
tk .jdlsjcrt des Beschneide
Drei Zweige eiiieS Birnbaumes.
Nebenstehende drei Zweige sind, keine
Phantasiegebilde, sondern sie sind der
Natur 1 entnommen und stammen von
demselben Baume; s ist ein Busch von
der Sorte General Tottleben. Die
Zweige sollen zeigen, daß der Schnitt
Holz" erzeugt.
' Bei Bild 1 ist der vorjährige Trieb
ganz kurz geschnitten. Die Folge davon
sind die starken Holztriebe und gar kein
Llüthenansatz. '
Bild 2 zeigt die Folgen des Mittel
langen Schnittes nach einem Jahre, Es
ist ähnlich wie vorhin: viel Holz und nur
zwei Blutenknospen.
Bei Bild 3 ist gar nichts vom Zweige
abgeschnitten worden; er hat das gleiche
Trockenzeit der Kühe.
Ueber die Notwendigkeit, eine be
stimmte Trockenzeit bei den Khen einzu
halten, ist durch die Feststellungen bei den
Melkungen im Bezirk des Milchwirtschaft
lichen Vereins im Allgau ein interessanter
Beweis erbracht. Es ist keine Frage, daß
ein Kuh, die alljährlich ein Kalb und
außerdem einige tausend Liter Milch zu
erzeugen hat, einer gewissen Ruhezeit
bedarf. Man könnte nun versucht sein,
zu glauben, daß, die Wirkung dieser
Ruhepause um fo günstiger sich zeigen
müßte, je länger ihre Ausdehnung ist.
Es scheint jedoch die Natur hier gewisse
Grenzen gezogen zu haben, deren Nicht
einhaltung nach unten oder nach oben
von nachteiligen Folgen hegleitet jst. An
6C3 Kühen angestellte Ermittelungen ha
ben ergeben, daß eine vorausgegangene
Trockenzeit von 3S 70 Tagenl 5 biö
10 Wochen) die nachfolgende Leistung
Neues über d!e Ve
ka'mxfung der Vlaitfall
, krankheit (persns
fpsra) der Neben.
Infolge der ungeheueren Cchädigun
gen, welche der Peronosporapilz dem
Weinbau zufügt, wurde in den letzten
Jahren von verschiedener Seite da! Le
be del'PilzeS genau studiert, um feine
Bekämpfung noch besser all bisher durch
führen zu können. Diese Untersuchungen
haben unter anderem ergeben, daß der
Pilz fast ausschließlich von der Unter
seite in daS Rebblatt eindringt, weil eben
hier Spaltöffnungen vorhanden sind, auf
der Blattoberfeite fast gar keine. Bei der
Bekämpfung del Pilzes muß man also
danach trachten, die Blattunterseite mit
der Kupferkalkbrllhe zu treffen, wozu
man zweckmäßig besonders gebogene
Spritzrohre verwendet. Hierüber wurde
schon früher berichtet, ich setze daS also
als bekannt voraus.
Im folgenden will ich in aller Kürze
andere Untersuchungen mitteilen, die sich
mit der Abhängigkeit des PilzcS von der
Witterung befassen und den ungarischen
Forschern v. Jstvanffi und PalinkaS zu
verdanken sind.
Daß zwischen der Ansteckung der Re
benbläitcr durch den Pilz und dem Auf
treten der weißen Pilzrasen, also dem
Ausbruch der Krankheit, eine längere
Zeit, die Inkubationszeit, verstreicht,
wissen wir schon seit einigen Jahre.
Durch Versuche ist nun auch die Anzahl
der Tage für die einzelnen Monate an
nähernd genau festgelegt. Die Jnkuba
tionszeit beträgt:
Mitte Mai .... etwa IS bl 18 Tage
Ende Mai . . . . . 12 15
Ansang Juni ... . 11 . 13
Mitte Im,t 9 11 ,
Ende Juni ..... 6,7,
JA Juii und August , 5,6.
Da der Peronosporapilz sich nur aus
breiten kann, wenn die Rebblätter naß
sind und da er in der Regel nur nach
einem Regen auS den Blättern hervor
bricht, sind im allgemeinen für daZ Er
scheine der weißen Pilzrascn mindestens
zwei Rcgenfälle nötig. Beim ersten
dringt der Pilz in das Blatt ei, beim
zweiten bricht er hervor.
Im letzten Jahr wurde z. B. die Blatt,
fallkrankheit in ganz Baden hauptsäch
lich Ende Mai zuerst beobachtet, am 25.
bei Auggen am 26. bei Merdingen, am
27. bei Sulzfeld, Ende Mai bei Eich
statten, Grcnzach und am Bodensee.
Rechnen wir die 15 bis 18 Tage,
welche der Pilz Mitte Mai Zur Ent
Wicklung im Rebblatt braucht, von den
obigen Angaben zurück, fo muß die An
steckung am 10. bis 15. Mai ftattgefun
den hakn. Am 10. Mai gingen aber
fast in ganz Baden bei hoher Tempera
tut (28 Grad) Gewitter mit heftigen
Regenfällen nieder. An diesem Tage er
folgte also die Ansteckung.
Weiter sind dann an- den Regentagen
Ende Mai (voraussichtlich am 24. und
23. Mai) Neuinfektionen erfolgt, worauf
sich die Krankheit m 4. bis 7.,-resp. 9.
bis 12. Juni in größerer Verbreitung
einstellte. Diese im ersten Juni-Drittcl
erfolgten Infektionen verursachten bei
Gewitterregen vom 19. bis 22. Juni
einen erneuten Krankheiisausbruch.
Mit der oben angegebenen Jnkuba
tionszeit läßt sich das vorausberechnen.
Wir müssen nur die stärkeren RegenfLlle
während der 'Monate Mai bis Juni no
tieren!
Älter wie die beiden andern, bringt aber
heuer sehr viel Blüten und gewiß auch
einige Früchte, denn fo viel Früchte, als
Knospen vorhanden sind, könnte der
Zweig gar nicht ertragen.
Geschnitten wurde ober dennoch auch
hier, freilich nicht verschnitten. Es wur
den nämlich mehrere einjährige Ruten in
der Nachbarschaft ganz weggenommen
und nur dieser beste hier stehen gelassen,
dem nun alle Nahrung zugeführt werden
konnte. Einer besonderen Mahnung be
darf es wohl hier nicht weiter.
weitaus am günstigsten beeinflußt. Durch
die richtige Begrenzung der Trockenzeit
auf eine bestimmte Zahl von Wochen
fch'int eine bedeutend gesteigerte Lei
stung gesichert zu fein, sowohl in Bezug
auf die Höhe des Milchertrages, als be
züglich des Fettgehaltes der Trockensub
stanz und der Fettwert-Einheiten. Nach
stehende Zahlen dürften dies beweisen:
aus Zahl Nachfoigeiwer Erttag p Jahr
a?ganaene , , ,
Trockenzeit der Milch Fett fettireie Ftttwerl.
Trocke?! in
Tag übe kg kg (ubfiani heilen
m S5 . 9 2stJ8 89,19' 213,09 133,90
Sfibi7rt 17 2'm im,M 2i;7,41 147.M
71u,mehr 29 2389 68,70 2ö,4? .121,48
Am Tage des Glückes sei 'glücklich, am
Tage des ligluckes sieh es ruhig an,
denn diesen, wie jenen hat Gott gemacht,
damit der Mensch, was die Zukunft
bringt, nicht finde.
''
&
nm
livfr
Ziegenmilch als
Aindenmhrung.
Trotzdem Ziegenmolken in Kurorten
sehr gebräuchlich sind, besteht in weiten
Kreisen noch ein große Vorurteil gegen
die Ziegenmilch; selbst auf dem Lande,
da. wo die Kuhhaltung vorherrscht,
schüttelt man sich nicht selten vor der
Ziegenmilch. Man behauptet, sie riecht
und schmeckt schlecht. Wenn daS wirklich
der Fall ist. fg trägt daran Unfauberkeit
beim Melken und in der Haltung der
Ziegen die Schuld. Wird in dieser
Beziehung die größte Reinlichkeit beob
achtet, ist ein schlechter Geruch und
Geschmack der. Ziegenmilch vollständig
ausgeschlossen.
Nicht selten besteht der Mangel der
Ziegenmilch nur in der Einbildung. Wer
dagegen eine Abneigung hat riecht und
schmeckt sie natürlich. Trinkt er dann
ahnungslos ein GlaS Ziegenmilch, so
meint er, die gehaltreichste Kuhmilch zu
genießen.
Ja, der Gehalt macht! Die Ziegen
milch sieht der Kuhmilch im Gehalt kei
neswegS nach; sie ist sogar nahrstoffrei
eher. Den Beweis dafür liefert die
Tatsache, daß Katzen Ziegenmilch der
Kuhmilch vorziehen, und in Zoowgischen
Gärten du Aufzucht neugeborener Tiere
oller Gattungen mit Ziegenmilch am
erfolgreichsten ist. '
Geißmilch ist daS beste nach Weibes
milch", schreibt der erste landwirtschaft
liche Schriftsteller. Konrad von Megen
bergS. Er hält also auch die Ziegen
milch für die beste Kindernahrung.
Heute fordern auch Aerzte die Ernah
rung deS Säuglings mit Ziegenmilch,
wenn die Mutter behindert ist. ihn selbst
zu stillen. Nach der Stillzeit soll aber
stets die Ernährung der Kinder mit Zie
genmilch weiter erfolgen. Denn man
nigfache, Krankheiten, besonders Unter
ernährung. Blutarmut, Bleichsucht,
Darmkatarrh, Magenschwäche, werden
durch Ziegenmilch nicht nur verhindert,
sondern auch gehoben. .
Außerdem ist beachtenswert, daß die
Ziegenmilch an und für sich gesunder ist
als die Kuhmilch. Zwar tritt unter den
Ziegen auch die Tuberkulose auf, aber
doch lange nicht in dem Maße wie unter
den Kühen. Dieser Umstand ist wichtig.
Der Gesundheitszustand der Ziegen
empfiehlt also von selbst schon ihre
Milch als Kindernahrung.
Verluste
an Hanstieren
Krankheit etc.
durch
Nach einer Zusammenstellung , und
Schätzung vom Departement of Farm!
and Markets von Herrn Wilson ist der
Verlust an Haustieren iin Jahre 1917
so groß gewesen, daß die stattliche
Summe von über Z6,00.0Y0 beträgt.
Er wünscht, ''solche Verluste zu ver
hindern, eine engere Zusammenarbeit
mit dem Departement. ;
Der Verlust an Rinder. dusch Krank
heiten allein betrug nach der Schätzung
Z4.339.746. Nur ein ganz geringer
Prozentsatz des Verlustes ist durch
Witterungsunbilden herbeigeführt. An
Krankheiten sind etwa 19 Rinder von je
100 gestorben, klimatischen Unbilden
sind nur 2 oder 8 auS 1000 zum Opfer
gefallen. Die Aufstellung giebt- die
Zahl der verlorenen Rinder auf 55,633
an.
Von Pferden starben im Jahre 1S17
10,234 an Krankheiten, eine geringe
Zahl fiel Wettereinflüssen zum Opfer.
Schätzt man den Wert eines Pferdes im
Durchschnitt auf $145, sg repräsentiert
der Verlust die Summe von $1,483,640.
Die Schweinecholera fordert eine
große Anzahl von Schweinen im Staate.
Etwa 17,682 starben an verschiedenen
Krankheiten. Schätzt man den Wert
eines Tieres auf $23.60, fo beträgt der
Verlust die Summe von $417,295.20.
Der Verlust n Schafen betrug im
Jahre $192,825.60. und die Anzahl der
so verlorenen Tiere ist etwa 14,000
Stück. Von je 1000 Schafen fielen
Krankheiten oder Witterungsunbilden
22 zum Opfer. Etwa 3 oder 4 von je
dem Taufend kamen durch Witterungö
einflüsse um.
Die Anzahl deS Berlustel von Pfer
den, Rindern, Schafen und Schweinen
beträgt etwa 98,612 Stück. Der b
gang von Rindern durch Tuberkulose
und anderen Krankheiten, eingeschlossen
innere Krankheiten und Vergiftung,
macht den größten Teil del Gesamtver
Iustes aus. Es ist unbedingt nötig, der
artige Verluste, die sich zum größten
Teile bei zeitiger Hilfe abwenden lassen,
in diesen Zeiten zu vermeiden.
Erdbeeren müssen auf dem Tranö
Port sorgfältiger behandeltverde.
Daß bei der gegenwärtigen BeHand
lung und dem Versandt der Erdbeeren,
einem Geschäftszweige, bei welchem sich
der Umsatz auf $18,0c?.000 belLuft.
viele Verbesserungen notwendig sind,
wurde jüngst durch Untersuchungen
nachgewiesen, welche daS Landwirt,
schaftliche Departement im nordwest,
lichen Arkanfas und im füdwestlichen
Missouri angestellt hat. Die Empseh
lungen, welche daran geknüpft werden,
befinden sich in dem Bericht, welchen
kürzlich das Marktbureau des Departe
ments veröffentlicht hat.
Die Untersuchungen beschränkten sich
auf die Erdbeeren, welche in der frag
lichen Gegend gezogen weiden, aber die
erzielten Resultate finden Anwendung
auf alle Regionen, in welchen Erdbeeren
angebaut werden. Die Untersuchung
wurde im Jahre 1917 angestellt und
zwar unter dem Beistande und der Mit
Wirkung der Eisenbahnlinien, deren Be
trieb sich in der fraglichen Gegend be
findet und der hervorragendsten Gesell
schaften, welche sich mit dem Anbau der
Erdbeeren beschäftigen.
Die Hauptpunkte in dem ftaglichen
Bericht sind die folgendem:
1) Von der' größten Wichtigkeit ist.
daß die Erdbeeren sorgfältig gepflückt
und behandelt werden, daß keine
Quetschungen und mechanische Ver
letzungen der, Früchte vorkommen. Fer
ner ist eine sofortige und gründliche
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fangt an gefährlich zu werden wie der
Knabe Carl in Schillers Drama. Ein
bedeutender Fachmann erklärt, daß bis
her kein Wurmvertilgungsmittel einen
durchschlagenden Erfolg auswies und
erst in neuerer Zeit versprechen die Ni
kotinseifenbriihen einigermaßen Aessc.
kung. Jedoch wird auch hier die Durch
führung der Winterbekämpfung betont.
Diese erscheint auch da sie daS Uebel an
der Wurzel faßt und zu ihrer Durch
führung genügend Zeit vorhanden ist,
eine der am meisten Erfolg versprechen
den Arbeiten.
"Stehohren beim deutschen
Schäferhund. Wenn der Hund
erst 6 Monate alt ist, fo wäre Hopfen
und Malz noch nicht verloren. Es kann
noch weiden. Manchmal stellen sich erst '
mit 9 Monaten die Ohren. Unterstützen
kann man den natürlichen Vorgang, in
dem man täglich beide Ohren außen vom
Grunde bis zur Spitze mit Kampfer
salbe gründlich mafsiert. Alle gekiin
sielten Prozeduren wie Leimen. Pechen
oder Zusammennähen, der Ohren mit
Bandfaden sind grausam und nutzlos,
schaden auch, indem die Ohrspitzen oder
Ränder ausreißen und dauernd entstellt
bleiben. Sapientf eat.
Kanarienvogel mit G e
hirntkschiltterung. Alle iibri
gen Organe fanden sich bei dem Bögel''.
chen gesund, nur im Gehirn zeigten sich
zahlreiche kleine, stecknadelkopfgroße Blu
tungen als Zeichen einer Gehirnver
letzung durch Gegcnrennen im Gebauer. -Eine
gewaltsame Einwirkung von außen
etwa durch Schläge ist nicht wahrschein
lich, weil sich sonst bei der Sektion eine
Schwellung auf dem Kopfe oder eine
blutunterlaufene Schwellung auf dem '
Kopfe oder eine blutunterlaufene Stelle
in der Kopfhaut gefunden hätte.' Man
muß also an einen Selbstmord denken.
Die Motive dieser Tragödie sind wohl
ebenso dunkel wie haufitz bei unglück
lichen Menschen.
Entlaubte Rose. Die Rose ist
durch die Rosenzikade entlaubt worden.
Dieser Schädling tritt w diesem Jahre ,
mancherorts fo zahlreich auf. daß es
kaum möglich wird,' ihn mit Erfolg zu
bekämpfen. Die Roscnzikade (Typhlo
cyba rosae L.) .ft ein kleines, wie die
Blattläuse saugendes Insekt. Die sehr
kleinen Larven entschlüpfen den an der
Rinde oder in jungen Trieben im Herbst
verborgener, Eieu schon im zeitigen
Frühjahr und begeben sich an die jungen
Blätter, wo sie auf der Unterseite, in
der Nähe der Mittelrippe anfangen zu
faugen. Die Saugestellen erscheinen
auf der Oberfläche dek Blattes als
weiße Flecken. - Da die Zikaden aber
fo, zahlreich auftreten, daß die Blätter
bald mehr weiße Saugstellen, wie grüne
Blattfarbe zeigen, fo ist das Blatt in
kurzer Zeit vernichtet, Es fällt ab. Die
Rosenzikade ist geflügelt und springt bei
der geringsten Berührung der Blätter
wie ein Erdfloh, weg. Die flügellosen
Larven wachsen allmählich zu geschlechts
reifen Tieren heran, um sich gegen den ,
Herbst hin wieder dem Eierablegen zu
widmen. Solange sie als ungeflügelte
Larven aus der Unterfeite der Blätter
sitzen, kann man sie zerdrücken oder mit
Quassiatabakbrühe durch Bespritzen ver
Nichten. Wenn sie fliegen können, .ist
daS Wegfangen mit Klebfächer anzu
raten. Der Klebfächer läßt sich aus
einer Pappscheibe. die mit Fliegen oder
Raupenleim bestrichen wird, herstellen.
Die Rosenbüsche werden mit der Hand
abgestrichen und die auffliegenden Zi
laden mit dem Klebfächer weggefangen,
indem man ihn entgegen hält.
Kühlung notwendig, um Verlüde durch
Fäulnis guf dem Transport zu verhü
ten.
, 2) Die Benutzung von Salz sofort
nach dem Verladen und bei der neuen
Zuführung von Eis zwölf Stunden
später ist dringend anzuraten, um den
Kühlungsprozeß zu beschleunigen, wenn
man Waggons haben kann, welche mit
doppelten Böden, Basket Bunkers und
festen Jsolierungsverschlägen versehen
sind. Etwa Lz Prozent der.Fassungs
kraft der Bunker bei der ersten Ein
bringung des Eises und 1 Prozer' bei
der zweiten Einbringung sind ratsam,
wenn die Temperatur der Früchte bei
der Verladung nicht weniger als 60
Grad Fahrenheit beträgt, in welchem
Fall weniger Salz gebraucht werden
kann. .' .
L) Man soll vermeiden, die Kasten
höher als auf vier Lagen in de : Wag
gon zu schichten, wenn die Waggo.. von
normaler Länge sind.
Die ftärlemehlreichfte Knollenfrucht
der Erde.
Obwohl unsere neueren Kartosfel
Züchtungen sich dukch einen sehr hohen
Stärkegehalt- auszeichnen, was als das
Ergebnis der sorgsamsten, fast garten
mäßigen Kultur und der höchsten Züch
terintelligenz zu bezeichnen ist, besitzen
die Tropen unveredelte Naturprodukte,
welche teilweise im Stärkegeholt unsere
Kulturpflanzen überragen. Als die
siärkereichste Tropenpflanze ist Tacca
pinnatifida zu bezeichnen, ein Stcna,!
gewächs, daS sich auS Mutterknollen
fortpflanzt. DaS unterirdische Rhizc
entwickelt Achselsprossen, welche sich zu
mit dichtem Stärkemehl angefül!!n
Knollm verdicken. Die Knollen Ut n
unseren rötlichen Kartoffeln sehr ohn,
lich, sind aber innerlich noch fester s.e
baut. Größe und Gewicht der Knllcn
sind sehr schwankend.- Es ist nicht -zweifechaft.
daß Knollen von 1 Pfu7,d
Gewicht auftreten können, und tat
durch angemessene Züchtigung bei
Stärkegehalt der Knollen b,S zu C'
Prozent d mehr gehoben werden hnn
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