Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 18, 1918, Page 3, Image 3

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    Seite 3-Tägliche Omaha Tribüne-Donnerstag, den 18.' Juli 1918.
AllsdmStlllltcNcbrMll
Neue Verordnung öes NebrasKa Verteidigungs
rates betreffs Gottesdienste in fremder Sprache
ELDERLY GERMANS T0 BE LET
W0RSHIP IN 0WN T0NGUE
Lincoln, Neb., july 14. Under a
eupplementary bulletin whlch is
being scnt out by the state council
of defcnse for the lnstruction of
county councils relative to the sup
pression of the use of German lau
guage in public meetings it appears
that where church congregations con
tain a ccnsiderable proportion of
aged people who speak no other lau
guage, Bpecial Services in German
may be held for their benefit
The bulletin reads:
"Applied to religious instruc
tion, it is intended that the Sun
day school and all other Services
shall be conducted in English,
excepting that for the old people,
unable to read, write, spcak or
understand our lan guage, a
special Service shall be arranged.
To this end any hour way be
sot apart which is agreeable to
the pastor and congregation any
day or any place. In the many
foreign language churches over
the state, where, for instance,
the regulär Sabbath Services are
held at 11 o'clock A. M., the
old people are given a special
hour at 10 o'clock. Then follows
the main Service in English,
which those who do not under
stand English are urgently re
quested to attend, in order to fa
miliarize thernselves with our
language."
Aus ZZremont, Neb.
Freinont, Nebr., 18. Juli. John
William Kiser ha' eine Petition an
das hiesige Gericht gesandt, in wel.
eher er um die Erlaubnis nachsticht,
seinen Naincn in John William än
dem zu diirtn. Der Mann wohnt
sv'it ungefähr 20 Jahren in der Nähe
von Nord Bcno. CountyAnwall
(iook hat für den Zweck eine um
fangrciche Petition hergestellt, welche
viele Kründe für die Aenderung
giebt-
John Pet'.ow und Frau reisten
heute nach Fort Dodge. Iowa, um
daselbst feinm im Heere stehenden
Bruder zu besuchen. Sie machen die
Sf eise im Automodil. '
Homer Valdwin von Camp Cody,
iV. M., weilt hier bei seinen Eltern
ruf Besuch. Tas Soldatcnlcben ge
fällt ihm.
Ephraim Fauguett und Frau find
die glücklichen Eltern eines kleinen
Sohnes.
Am Freitag Vormittag wird hier
selbst C. A. i5mory, der in Texas
citrank, mit militärischen Ehren be
graben werden. Die Home Guards
iverdcn die Begräbnisfeier leiten
Es ist bisher noch keine Nachricht
Von Dale Milligan, der am 12. Juni
eingeschifft wurde, über seine glück
llche Ankunft in Frankreich einge
troffen, und sind darum seine El
tcrn besorgt, es könnte ihm ein Un
Sehr gutes Auto Oel
m
LIBERTY
AUTO
OEL
POLLACK OILCO,
OMAHA, NEB.
William Sternberg
Deutscher Advokat
Zünme? 950 054, Omaha National
Bcmk.Gebäude.
Xel Douglas S2. Omaha. Nebr.
" 'STBSSSOEi
cineoln.
e,e MM !l?!ahi!tit MI Tatetnia
itimt m den biütall-n titeilm hatt
" e1e, 113 ttrtnt,
itrot neciltt vs HerrslSbttmn.
ffrt fffrfl. (tiflftitfiBift.
esit lind beuttS.
yjgCSOOSV.
(fßjf
MM
xggy
i
Lincoln, 5:or.. 18. Juli. 8
mäfi einem erläuternden SÖuITetin,
das von dem Staats.Vcrteidigung
rate an die Coünty.Vcrteidigungs
räte ausgcsandt wird, um dieselben
bezüglich, des Gebrauchs der deut
schen Sprache bei öffentlichen Ver
sammlungen zu instruieren, wird an
scheinend gestattet, daß dort, wo die
Kirchengemeinden eme größere An
zahl von alten Leuten enthalten, die
seine andere Sprache sprechen. oe
sondere Gottesdienste in deutscher
Sprache für diese abgehalten wer,
den dürfen. .
DaS Bullet'N lautet:
Bezüglich ? de5 religiösen Uiüev
richts besteht der Wunsch, daß die
Sonntagsschulen und alle anderen
Gottesdienste in englisch , stattfinden
sollen, mit der Ausnahme, dah für
die alten Leute, die unsere Sprache
weder lesen noch schreiben, sprechen
oder verstehen können, ein beson
derer Gottesdienst arrangiert wev
den soll. Zu diesem Zwecke kann ir.
gend eine rurnV beiseite gesetzt wer
den, die dem Pastor und der Kon
gregation genehm ist. an irgend ei
nein Tage oder irgend einem Orte,
In den vielen fremdsprachigen Kir-
chen im Staate, wo z. B. der regel
rechte Sonntegsaottesdienst um 11
Uhr stattfindet, erhalten die alten
Leute eine besondere Stunde um 1(1
Uhr. Tann folgt der Hauptgottes
dienst in englisch, dem diejenigen,
welche mcht engliich verliehen, er
sucht werden beizuwohnen, um sich
mit unserer e brache vertraut zu ma
chen."
glück zugestoßen sein.
Frau Gco. Lorenzen ist nach Pipc,
stoue, Minn,, gereist, wo ihre Schwe,
ster erstlich erkrankte.
Das Konzert, welches Dienstag
abend im Park stattfand. " war gut
besucht und fand reichen Beifall.
Vkerle Cotterell, Sohn des Ehe
Paars George Cotterell von hier,
der im Frühjahr von den Deutschen
abgc choiien wurde, nt hier auf u
laub eingetroffen, nachdem er sich in
einem britischen Hospital von sei
nem Unglück erholt hat. Er flog
2000 Futz hoch und hatte 8 aus 10
Bomben geworfen, als er von deut
schen Geschützen angegriffen wurde
Er kehrte um und wurde innerhalb
der Linien der Australier abgeschos
sen. Seine beiden Beine waren an
fänglich fast ganz gelähmt; doch ha
ben sie sich jetzt bedeutend gebessert,
Herr Cotterell kam gerade vor der
Beerdigung seines Schwagers Hugh
Emory nach Fremont. Emory war
Mitglied einer Kavallerictruppe in
an Bcnüo, .tejas. und ist dort er
trunken. Die Beerdigung findet
Freitag in Freinont statt.
Soll nnlohalc Reden geführt haben.
Blair. Nebr., 18. Juli- Carl
Gehrk, ein 66 Jahre alter Farmer
von hier, wurde wegen angeblicher
unloyalcr Reden verhaftet und unter
85000 Bürgschaft den Großgc chwo
rencn überwiesen. Sein Vorverhör
fand vor Ver. Staaten Kommissär
Neely in Omaha statt. Gehrk be
streitet, die Bemerkungen gemacht zn
haben.
Soldatenfrauen als Kandidatinnen
Madison. Nebr.. 18. Juli. Frau
Mabel Strothcr, Hilfs'Register of
Deeds, hat stch als Kandidatin für
Register of DecdS angemeldet. Ihr
Gatte, Kenneth Strothcr, dient in
der Armee. Frau Strother ist die
älteste Tochter de County.A,ses,ors
Fred Brecklcr. Frau Ada A. Hod
son, Gattin County-Clerks, der
sich ebenfalls in der Armee befindet,
bewirbt sich u:n die Nomination für
dieses Amt.
Kandidaten sät Staatsämter.
Lincoln, Nebr.. 18. Juli. Harry
L Cook von hier hat sich als Kandi
dat für Eisenbahnkommissär ange
meldet. Er ist Republikaner
Clarence I. Campbell von hier
will die Nomination für General-
StaatSanwalt haben. Er ist Demo
krat.
Clarence A. DaviS von Holdrige,
bat sich auf dem republikanischen
Ticket als Kandidat für General
Staatsanwalt angekündigt.
Jcht. nachdem Herr Richard S.
Mctcalf vom Jcrteidigugsrat zu
rückgctretcn ist, gilt es sicher, daß
er als Kandioat für die demokrati
sche Nominalen für Bundesscnator
auftreten wird. Seine formelle Au
kündigung hat jedoch noch zu erfol
gen.
Z Kandidaten für Staatsamter
Staatsauditor W. H. Smith hat
im Sinne, als Kandidat für die
demokratische Nomination im vierten
Kongreßdistrikt aufzutreten.
Andere Kandidatcn.Anmcldungen
sind:
Senat C. I. Oöborn, Sidney,
Uontraktsr Chas.
ZNoran meldet
. eine Besserung
Litt 12 Jahre lang, fand aber toun-
vnvare Linderung durch Tanlac.
Als meine Frau sah, wie Tanlac
mir wohl tat. so entschloß sie sich,
dasselbe auch einzunehmen, und bald
wurde sie so wohl, daß wiS es beide
unseren Freunden anpreisen," sagte
Charles Moran. 8204 südl. LZ.
Straße, Omaha, vor einigen Tagen.
Herr Moran ist ein wohlbekannter
Kontrakts! für Zcmcntarbeit und hat
sein ganzes Leben lang in Omaha ge
wohnt. Vor ungefähr zwölf Jahren",
fuhr er fort, erkrankte ich an Gelb
sucht, die mein System so schwächte,
daß ich seither stets an Kraft verlor.
Ich verlor meinen Appetit und muß.
te mich ordentlich zwingen, das bis
chen zu essen, was ich genaß. Mein
Magen geriet vollständig außer Ord
nung, sodaß die Speisen sauer wur
den bald nach der Einnahme der
Mahlzeiten und mir schwere Leiden
durch Nnvcrdaullchkeit verursachten.
Mein Vlutumlauf wurde gestört,
meine Lcbcr versagte ihre Funktio
nen und meine Nieren waren eine
stetige Oucllecr Besorgnis für mich.
Meine beiden Beine von den Knien
hinab schmerzten mich sehr infolge
von Rheumatismus, sodaß ich .kaum
stehen konnte und ich -fühlte müde
und ausgearbeitet zu jeder Zeit. Mei
ne Nerven waren alle erregt, sodaß
ich kaum schlafen konnte, und stand
ich morgens müder auf als ich mich
abends zu Bett legte-
Trotzdem ich die meiste Zeit eine
Art Medizin einnahm, so nutzte die,
se mir nichts, und nachdem ich soviel
gelesen von dem Guten, das cm
lac bewirkt, entschloß ich mich, eine
Flasche zu kaufen. Es nahm nicht
mehr als ein halbes Nutzens tfia
schen, um mich in Ordnung zu brin
gen. Ich fühlte wie ein neugebore
ner Mann. Mein Appetit nahm
rasch zu; meine Verdauung wurde
besser; und bald konnte ich irgeno
etwas essen, ohne Schmerzen zu ver
spüren oder die geringste Unverdau
lichst zu haben. Meine Nerven
sind jetzt wieder in Ordnung, und
ich schlafe wie im Baumnamm oie
ganze Nacht hindurch. Meine
Schmerzen und Leiden sind ungefähr
alle dahin und der veraltete Rheumatismus-
quält mich nie mehr wie
früher. Der Zustand meiner Frau
hat sich wundervoll gebessert seit
dem Einnehmen von Tanlac und jetzt
hat diese wunderbare Medizin keine
besseren Freunde im Staat als wir."
Tanlac wird in Omaha verkauft
von der Sherman & McConncll
Drug Company, Ecke 16. und Dodge
Straße; Owl Drug Company. 16.
und Harncy Straße; Harvard Phar
macy, 2t. und Farnam Straße;
nordöstliche Ecke 19. und Farnam
Straße, und West End Pharmacy.
19. und Dodge Straße. Unter per
sonlicher Leitung eines Spezial Tan
lac Vertreters, und in Süd.Omaha
bei der ForrO & Meany Drug Co.
(Anz.)
Demokrat. 27. Distrikt; Swan Ol-
ion. Maltbill. Republikaner. 6- Di
strikt; C. W. Flick. Arborville, De
mokrat, 17. Distrikt; R. B. Murray,
Elwood, Republikaner, 21. Distrikt.
Saus Gustav Herr. Humboldt.
Republikaner. 3. Distrikt.
Spanische Tampfcr versenkt.
Atkiens. 18. Juli. Ein spa
nischer Dampfer, der den spanischen
Gesandten an Griechenland, Lopez
de Vcga. an Bord hatte, wurde von
einem Tmichboot versenkt, obwohl
er die Diplomcüenflaggc genißt
hatte, wie hier gestern gemeldet
wurde. Die deutsche Regierung
war von der Wfahrt des Gesandten
benachrichtigt worden. Er und seine
Familie sollen, w,e berichtet wird,
gerettet worden sein.
FREI für
Ulmorrhoiden - Leidende
LffkN elf fi Ich! fdutrib rte k Nk
ertnrt niaairn m twn turn vrn
bkhandlunq, tlrtit o Jkdennan Uni Un
bkancnillchkrtt krft edrauch
werde tan, ant ein!, Iite and ein
naenklin, ichmkckei, Tadlktt nd Sie be
freie ftcl, dauernd , te Ham,rr,iden.
Laßt mich dies ftci beweisen,
Bietn innerliche Melbode Mr cbandluna
un permanente Heilung ist die ttchttge, der
tauiknde Hon eriolgrelchen Behandlungen de
wellen di und ich wunlche, dak Ei Diese
Methode aus mein Unwllen erfuaen.
Melchglltig. ob Ihr Leiden bereu all, oder
ert :eueren Dalun, it d e ckronltch
oder akut tit d ei nun andauenid der
nur zeitweilig It sollten 61 für dies,
freie Berliichsbehnndlung lchreiben.
itS macht tchtS aus, wo Si leden, wa
hr Alter oder Ikr elatttgung 1!! wenn
Sie an Hamorrhoiden Iriden. wird Sie meine
Methode prompte kurieren.
roUn'che dieielde dewnders an oge
nann! hotinungSto! ranke zu lenden, wo
alle anderen Schmieren, albcn und andere
tolale HeilmtNel vertagt,,
?ch wuntche i zu überzeugen, daft meine
YSmorrhoiden-Bebandlung di nichlverlagend
Meidode Ist,
Freie Hämonhoiden Heilmittel
. . age.
7Sl Page ldg MarsbaU, Mich.
9SUII um stete Probe Lbrn Behandlung:
Carnjo Kommt! I
Von Heinrich Lee.
An einer Ecke de Nikolai-Boule-vards,
der berühmtesten Prachtstraße
der groben russischen Hafenstadt,
prallten zwei Herren aufeinander.
Der eine war modern gelleidet, trug
in der Krawatte eine große Bril
lantnadel und tadellose Handschuhe
an den Fingern, während der andere
in einem ziemlich abgetragenen Rock
mit fettigem Kragen steckte auch
feine Wäsche war nicht gerade die
sauberste.
.Pardon!" sagten die beiden Her
ren gleichzeitig, lüfteten die Hüte,
sahen sich gegenseitig - an. und eine
große Ueberraschung malte sich in ih
ren Gesichtern.'
Hüll!" rief der Elegante.
.Sind Sie es wirklich. Johnston?"
sragte der andere
Sie schüttelten sich die Hände.
.Wie kommen Sie nach Rußland?"
.Hatte ein Geschäft hier," sagte
Johnston. .Und Sie?"
.Hatte auch ein Geschäft."
.Es geht Ihnen schlecht ?"
.Jedenfalls nicht so gut wie Ih
nen!" Kommen Sie. Wir fahren zu
Joseph und frühstücken. Sie sind
selbstverständlich mein Gast."
Johnston rief eine Droschke an, die
beiden Herren stiegen ein, und in
flottem Tempo fuhr der Einspänner
davon.
Hüll und Johnston waren gute
alte Bekannte. Wenn allerdings der
Ort genannt werden soll, wo sick
die beiden Herren kennen gelernt hat
ten, so ist das ein ziemlich peinlicher
Punkt. Es war ine jener Staats
anstalten, in denen gewisse Zeitge
nossen auf öffentliche Kosten in' Lo
gis und Verpflegung genommen wer
den. In .der harten deutschen
' Sprache werden diese Anstalten
Zuchthäuser" genannt. Johnston
hatte sich damals auf einem Damp
fer, der regelmäßig zwischen New
Aork und Southam',:cn verkehrte,
dabei ertappen lassen, wie er beim
Bridgespiel gar zu merkwürdiges
Glück hatte, und Hüll hatte das $e
gehabt, daß durch einen Zufall ver
schieden? wertvolle Steine in feinem
Koffer gefunden wurden, die gerade
einige Zeit vorher aus einem be
kannten Juwelicrgefchäft abhanden
gekommen waren. In jener erwähn
ten Anstalt hatten beide Herren das
selbe Zimmer, das unhöfliche Men
schen .Zelle" nennen, miteinander ge
teilt, und so waren sie gute Freunde
geworden.
Der Kelln brachte den beiden
Herren schon die zweite Flasche Bur
gunder. Sie saßen in einer der
durch Borhänge abgeschlossenen klei
nen Kojen, wo ihr Gespräch von kei
nem unberufenen Ohr belauscht wer
ven konnte.
Trinken Sie," fuhr Johnston,
nachdem der Kellner wieder gegangen
war, in der unterbrochenen Unter
Haltung fort und schenkte seinem
Freunde ein, und wenn Sie einmal
ein Geschäft wissen, zu dem Sie ei
nen vernünftigen Teilhaber brau
chen, dann bin ich Ihr Mann."
Wüßte schon was," versetzte Hull
und stellte sein geleertes Glas wie
ver auf den Tisch.
.Dann heraus mit der Sprache!
.Das Geschäft verlangt aber B
triebskapital."
.Wieviel?"
Zehntausend Rubel."
Johnston klopfte aus die Stelle sei,
nes Rocks, wo er feine Brieftasche
trug. Hier sind sie!"
.Gleiche Teilung?"
Einverstanden!"
Gegen Mittag trat in der Deri
baffowskaja, der Straße, in der sich
die vornehmsten Laden befinden, m
vas Litinofffche Musikaliengefchäft,
das' auch als Verkaufsstelle für Kon
zertkarten diente, ein elegant geklei
deter Fremder, der einem der Ge
Hilfen seine Karte überreichte, mit
dem Wunsche, den Herrn Prinzipal
zu sprechen. Bereüwulig wurde der
Fremde in einen hinter dem Laden
befindlichen Raum geführt, das Pri
vatkabinett des Chefs, wo ihm Herr
Litinoff. ein würdiger älterer Herr,
höflich entgegentrat.
Sie wünschen, mein Herr?" re
dete er auf französisch seinen Besuch
an, der ihm sofort einen guten Ein
druck machte, und lud ihn ein. Platz
zu nehmen.
Johnston eZ stand freilich Er
nest Godefroi auf feiner Karte
setzte sich. .Ich komme, um mir eine
Anfrage zu erlauben, ' mein Herr,"
begann er. Ich bin Impresario
und möchte in hiesiger Stadt ein
Konzert veranstalten. Dazu brauche
ich einen Saal, ein Orchester und
eine Verkaufsstelle für die Karten.
Ich selbst bin hier fremd. Doch
habe ich mir in meinem Hotel vom
Wirt sagen lassen, daß ich mich zu
diesem Zweck nur an Sie zu wenden
habe. Würden Sie also geneigt
sein?"
Darf ich zunächst fra-,cn. wer der
Künstler oder die Künstlerin ist, den
Jod die Sie auftreten lassen wol
len?"
.Caruso.'
Dem alten Herrn blieb vor Ueber
raschung der Mund offen ' stehen.
Dann aber drückte sich -eine unver
hohlene Freude, ja ein förmliches
Entzücken in seinem seinen Gesicht
aus. .Aber das ist ja ausgezeichnet,
ganz ausgezeichnet, mein Herr!" Er
schüttelte seinem Gaste herzlich die
Hand. Man brennt hier schon lange
darauf, den berühmten Künstler zu
hören. Wir haben ein sehr musik
liebendes und auch sehr reiches Pu
blikum in unserer Stadt, unv ,ch
darf Ihnen schon jetzt in Aussicht
... l f . . XJ
leiten, oay Vie ein ooizugie w
ickätt erzielen werden.
.Also selbstverständlich. Und der
Termin? Ich meine, an welche"
Taae soll das Konzert stattfinden?'
.In etwa einer Woche. Den Tag
seken wir noch fest. Was den Saal
betrifft, fo darf ich die Wahl wohl
Ihnen uberlassenk
.Gewiß., Ich schlage Ihnen die
Artadia vor. Dieser Saal hat eine
glänzende Akustik und ist nahezu der
größte hier.
.Also die Arkadia!"
.?!ck seke mich sofort mit dem
Besitzer des Saales in Verbindung
Ich fahre auf der Stelle zu ihm,
und wenn Sie wollen, fo setzen wir
noch heute den Bertrag aus!"
.Einverstanden. 3 bitte um
Nachricht nach dem Zentralhotel.' .
Die Herren trennten sich unter vie
len gegenseitigen Komplimenten, und
schon am Nachmittag kam der sstt
trag zustande. Der Tag deS Kon
zerts.. die Eintrittspreise wurden
festgesetzt, und aus sreien Stücken er
legte der Impresario fogar einen
Borfchuß für die Zcitungsinserate.
Spätestens übermorgen, so war es
sein besonderer Wunsch, sollte der
Vorverkauf eröffnet werden, und da
nach emaeholter Erkundigung ois
morgen abend die Eintrittskarten
fertig gedruckt werden könn, n, so
stand diesem Wunsch nichts entze
aen.
Caruso kommt!
So stand es in allen Zeitungen.
Wie eine Bombe platzte die Nachricht
auf alle Frühstückstische der Stadt.
Was interessierte jetzt noch die Duma,
die eben eröffnet wurde, 'was die Er
eianisse in Portugal, was die Wir
ren in Persien? Die ganze Stadt
stand an diesem Morgen auf dem
Kopf. Das allererste war natürlich,
daß man sich rechtzeitig eine Karte zu
verschaffen suchte, daß man sofort
den Diener schickte, oder noch besser,
daß man sich selbst auf den Weg
machte. Der Strom von Menschen.
der sich an diesem Morgen nach der
Tenbassowskaia ergoß, glich einer
Völkerwanderung. Das Litinofffche
Musikaliengefchäft wurde förmlich ge-
stürmt.
Was aber bedeuteten die verstör
ten, die niedergeschmetterten Gesichter,
mit denen die Massen aus dem La
den wieder auf die . Straße . traten
und sich dem nachfolgenden Ansturm,
ein dunkles Unheil ankündigend, ent-
gegenwarfen? .Ausverkauft!" scholl
es höhnisch den Ankommenden ent
gegen. Nicht das lumpigste Galerie
billett war mehr zu haben. Und
wenn der Zar in eigener Person ge
kommen wäre wo nichts ist, da
hat selbst der Zar sein Recht verlo
ren. . .
Auch Herr Godefroi. als er im
Laufe dieses Vormittags mit Herrn
Litinoff wieder in defsen Privatkon
wr zusammen saß, schien über das
Geschehene ganz verblüfft. Ausver
kauft war alles? Noch bevor der
Verkauf überhaupt eröffnet worden
war?
Der alte Herr aber schmunzelte
und rieb sich vergnügt die Hände.
Ein glattes Geschäft, Herr Gode
froi. Ich trinke heute morgen mei
nen Tee, habe noch nicht einmal mei
nen Laden aufgemacht, als mir ein
fremder Herr gemeldet wird, der mich
zu sprechen wünscht. Ich empfange
ven Herrn, er entschuldigt sich, mich
zu so früher Stunde zu stören, aber
er hätte ein fehr eiliges Geschäft mit
mir. Er hätte die Ankündigung,
das Caruso-Konzert betreffend, so
eben gelesen und erböte sich, die ge
samten Eintrittskarten auf einmal
abzunehmen, und zwar gegen sofor
tige Barzahlung. Er hätte damit
ein Geschäft vor, das mir ja gleich
gültig sein kennte, wenn ich nur
mein Geld dabei bekäme. Es war
für mich nicht schwierig, zu erraten,
was der Herr für ein Geschäft damit
meinte "
.Er glaubt, die Karten zu erhöh
ten Preisen wieder losschlagen zu
können?"
.Ganz recht. Nun, waS geht es
mich an? Ich habe nur den Verkauf
zu besorgen und meine Provision
dabei zu nehmem Werd' ich die
Karten mit einmal los umso
besser, dann spar' ich mir die Mühe
des Elnzelverkaufs.
.Sehr richtig!"
.Wir rechnen also den Betrag auS
- er beläuft sich auf ungefähr
zwölftausend Rubel. Der Herr
greift in seine Brieftasche und legt
mir das Geld auf den Tiich. Tas
Geschäft war gemacht." ,
.FamoS!" sagte Herr Godefroi
Lusterst befriedigt. .Ich gratuliere
Ihnen zu der prompten Erledigung."
.Gleichfalls."
Die Herren schüttelten sich die
Hände. . '
.Und die zwölftausend Rubel?"
fragte der Impresario.
.Hab' ich auf die Bank geschickt,
wo da Geld, sobald das Konzert
stattgefunden hat, abzüglich der Ge
bühren, zu Ihrer sofortigen Verfll
gung 'steht.'
.Sehr wohl!" ,
Herr Godefroi erhob sich, und die
beiden Männer verabschiedeten sich
äußerst höflich von einander.
Herr Litinoff hatte sich In seiner
Vermutung nicht getäuscht. Am
nächst! Tage verkündigten große
Anschlagezettel, daß Karten zum Ca
ruso-Konzert. obwohl im Vorverkauf
sämtlich vergriffen, in beschränkter
Zahl doch noch zum Verkauf aus
lägen, und zwar im Hotel Stadt
London". Wer noch Karten wünsche,
möge sich beeilen, da mit dem noch
vorhandenen kleinen Vorrat voraus
sichtlich sehr bald geräumt sein wür
de. Die Stadt geriet in neue Auf
regung. Wie sich gestern.' die Böl
kerwanderung nach der Litinoffschen
Musikalienhandlung ergoß, so heute
nach der .Stadt London". Mit
strahlenden Mienen, das kostbare
Billett in der Tasche, verließ man
es wieder. Zwar hatte man ein un
verschämtes Aufgeld zahlen müssen,
aber was fragte man danach!
Der große Abend kam.
Alles strömte nach der Arkadia.
An dem Portal des Palastes aber
stauten sich die Massen. Da klebten
mächtige rote Zettel. Das Konzert
konnte nicht stattfinden. Nachmit
tages gegen fünf Uhr war der Nord
expreß eingetroffen. Mit diesem
Zuge sollte der große Sänger kom
men. Wenigstens hatte Herr Gode
froi in diesem Sinne Herrn Litinoff
verständigt. Eine Deputation, zu
sammengesetzt aus den besten ge
sellschaftlichen Kreisen, hatte sich auf
dem Bahnhof zum Empfange des
berühmten Künstlers eingefunden.
Aber wer nicht kam, das war En
rico Caruf?.
Telegraphische Erkundigungen bei
dem zurzeit in Petersburg weilenden
Künstler ergaben, daß dieser von dem
geplanten Konzert nicht die geringste
Ahnung hatte. Man war einem
frechen Schwindler ins Garn gegan
gen. Die einzige Entschädigung für
die Käufer der mit fo hohem Auf
geld erstandenen Karten bestand
darin, daß diese zum Kaufpreise in
der Litinoffschen Musikalienhand
lung zurückgenommen wurden.
An demselben Abend, an dem daö
Konzert hatte stattfinden sollen, spa
zierten Johnston und Hull, dieser
jetzt nicht minder elegant gekleidet
als sein Freund, bereits auf der
Ringstraße in Wien und rauchten die
feinsten Spezialitäten. Das Agio,
das man bei dem Geschäft verdient
hatte, belief sich auf über sechstausend
Rubel ein feineZ Geschäft.
Hull," sagte Johnston und warf
seinen Stummel fort, wenn Sie
wieder einmal so ein Geschäft wis
fen -"
Immer schlimmer.
Da im achtzehnten Jahrhundert
in den vornehmen Salons viel
Theater gespielt wurde, bildete na
türlich auch die Theaterkritik, ein
beliebtes Gesprächsthema. Der Ko
mödienschreiber La Chabeaufsiere
unterhielt sich nun einmal in einer
Gesellschaft mit einem dieser Thea
terliebhaber, der von einer Dilet
tantenvorstellung berichtete, die we
nige Tage zuvor in einem anderen
Salon stattgefunden hatte.
Eine wahre Karikatur, diese Ko
mödie," sagte er. Die Person,
welche die groHe Kokette spielte, war
einfach lächerlich."
So?" entgegnete La Chabeaus
siere. Sehr interessant! Es war
nämlich meine Frau
O verflixt! denkt der andere und
verbessert sich:
Ich meinte natürlich nicht die
Kokette, sondern die Liebhaberin."
O bitte sehr, bemühen Sie sich
nicht! Die Liebhaberin war meine
Tochter!"
Der Kritiker kam noch mehr h
Verlegenheit und sagte rasch:
Was schwatze ich auch nur heute!
Ich wollte ja gar nicht von den
Damen reden, sondern von dem
Herrn, der die erste Rolle spielte.
Der war aber geradezu scheußlich!"
Der Komodiendichter lächelte und
verbeugte sich.
Ich bin Ihnen," sagte er. .für
Ihre ehrliche Kritik sehr verbunden.
Die erste Rolle habe ich nämlich
selbst gespielt."
Da verlor der Kritiker, der im
mer wieder hereinfiel, den Kopf.
und er widersprach seinem Urteil
mit den Worten:
Nun ja, Sie haben ganz gut
gespielt. Ich wollte damit sagen,
daß daö Stück selber unter aller
Kritik war."
Ach so. da? Stück?" fragte La
Chal'mnisiere kühl. .Nun, das war
von mir!"
.WÄisaiv
Verlangt Weiblich.
Verlangt Gute deutsche Haushäl
terin in mittleren Jahren für älte.
ren Herrn. Gutes Heim. Nachzu
fragen unter Vor H. M.. Omaha
Tribüne. 7-20-18
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