Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 18, 1918, Image 2

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1 ZKiezchc
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Die folgenden MenuZ. vorbereitet von der Abteilung für häusNche Oekonomit
bc? StaatsCollkge für Ackerbau. Cornell, und herausgegeben von der staatlichen
NahrungSmitteLZkommission. sollen der Hausfrau helfen. Zeit. Arbeit und Geld
zu sparen, ebenso auch Nahrungsmittel, die knapp find, und ihre Familie bei Sc
lundheit i erhalten.)
Sonntag.
Frühstück :
Bananen in Scheiben, Corn
flakcs mit Milch. Gerste und
Nciömehl.Muffin!.
Mittagbrot:
Spargel-'CremeSuppk, Brat
klopZ, Spargel mit gebräun
tcr Butter, Lagenkuchen mit
' Erdbeeren.
Abendbrot:
Kartoffelsalat, Maismehlpuffs,
Rhabarberkompott, Cacao.
MaiZmehlpuffS. Einen Brei
aus Maismehl kochen, ungefähr soviel
wie zwei Taffen, wenn fertig. 1 Tee
lös sei Salz und 1 Teelöffel Butter da
zu geben. Mit einem Eßlöffel kleine
Häufchen davon auf ein mit Butter ge
strichencs Blech geben und hellbraun 6ak
ken lassen.
Bratklo PS. 1 Pfund gehackieZ
Rindfleisch. 'z Unze Rinderfeit (unter
das Fleisch hacken). Vz Teelöffel Salz.
Vi Ei, J2 Tasse geriebene gekochte Kar
toffeln. Alle Zutaten vermischen und
die Masse tüchtig kneten, zu einem läng
lichen Kloß formen und in brauner But
ter oder halb Butter, halb Fett 45 Mi
nuten in mittelheißem Ofen backen las,
sen. Hat man saure Sahne zu Hand,
1z Tasse davon an die. S-ruce gießen und
den Klops damit noch etwas schmoren
lassen, verbessert den Geschmack sehr.
Montag.
Frühstück:
Uebriggebliebener Rhabarber
. mit Rosinen, Oatmeal mit
Milch. Kaitoffelkuchen, Kaffee.
Lunch :
Käsesuppe, geröstete Muffin-
schnitten, Bratkartoffeln. Pfir
. sich-Kompott. Conservations
Cookies.
Di nne r :
Aufgeschnittener kalter Brat
Zlops, gebacken gefüllte Kar
toffeln, Tomatensalat, Braune
Betty.
Kartoffeln, besonders gebackene. be
reite man stets in größerer Menge vor.
als zu einer Mahlzeit benötigt sind.
Uebrig gebliebene lassen sich gut verwen
den. indem man die Spitze abschneidet,
i-Ues mehlige herausnimmt, mit heißer
Milch, geschmolzene? Butter oder einem
Ei vermischt und wieder in die Schalen
füllt und nochmals bräunen läßt.
Käse-Cremefuppe. 1 Tasse
weiße Sauce (mit Weizenmehlersatz ver
dickt), 3 Eßlöffel geriebenen Käse, 1 Ei
gelb. 1 Eßlöffel Zwicbelsaft. 2 Eßlöffel
Petersilie, etwas Salz und eine Prise
Paprika, den Käse und olles übrige in
die heiße Sauce geben, kurz vordem auf
tragen, das Eigelb durchziehen und die
Pttcrsilie zuletzt hinzutun.
Cereal Braune Betth. 1V2
Tasse gekochte Cerealien lvom Frühstück
ibrig gebliebenes). 3 Eßlöffel Maple.
Sirup, 2 Eßlöffel Butter. 4 kleine
Aepfel. 1 Prise Zimt. In eine gebut
lerte Backform eine Lage Aepfel geben,
mit einer Lage gekochter Gerste, Hafer
mehl oder andere Getreidefrucht bedecken,
kleine Flocken Butter, etwas Sirup und
den Zimt darüber geben, dann wieder
eine Lage Aepfel und so fort, bis die
Form gefüllt ist. als letztes Cerealien,
und den Pudding langsam ungefähr
eine Stunde backen. Mit Sahne oder
Fruchtsauce servieren.
Dienstag.
Frühstück :
Pfirsichkompott. Hominy GrM,
Milch, .Eier im Nest". Kaffee.
Lunch :
Fisch und Kartoffelklößchen,
gefüllte Gurken, Gerstenbrot.
Cacao.
Tinner:
Peanut Coteleis, Apfelkom
pott, Tucheß-Karioffeln, Zi
tronenspeise.
G e f ü l l t e G u r ! e n. Schöne feste
Gurken schälen, der Quere nach in 4
Stücke zerlegen, das Mark herausneb
men und die Gurken mit folgender Sktsse
füllen: Zu V2 Tasse Mayonnaise gibt
man 2 Eßlöffel Chilisauce. V2 Teelöffel
feingehackte Zwiebeln und ebenso grünen
Pftiftr; Yi Teelöffel Worceftershire
sau verbessert die Mischung, doch ist
sie nicht unbedingt erforderlich. Auf klei
nem, mit Salat belegtem Teller servie
im.
Peanut Cotelets. 1 Tasse ge
lockten Hominy (vom Frühstück übrig
aeblieben), J2 Tasse gemahlene Peanuts.
IV Eßlöffel Pimentopfcffer. 1 Teelöf.
sei Salz, etwas Pfeffer, Selleriesalz und
Majoran. 1 EWsfel Milch. 1 Eigelb.
Tie Zutaten in der angegebenen Reihen
folge vermischen. Cotclets daraus for
men. in gefettete Pfanne legen, mit But
ter bestreichen und im Ofen bräunen.
Zitrsnenspeift. Saft einer
großen Zitrone und ebenso von kiner
Orange, li Tasse Honig, 1 Eigelb, 1
Tasse kochendes Wasser. 3 EßUzfsel
Maibstärke. Vi Teelöffel Salz, 1 Ei
weiß, die geriebene Schal: von der Zi
trone und Orange. In einem Toppel
intt wird der Fruchtsaft, geriebene
Cckale. Wasser und Salz gegeben. Dir
ÄlaisnarZe rührt man mit rtivci kaltem
iZai? an und füllt es zu der heißen
MIschunz unter beständigem Rühren,
fünf Minuten koch? lassen und noch
weitere 20 Minuten ziehen. TaS Ei
tf.'ib iha:r, den Honig dazu tun und
etwas von der hcißea Mischung, dann
beides zusammengehen und einige Mi
) Akzevl (5t Irg'ud tfrA dr nnd'dtttnn
title 6!tnt out B'i!f ttfi'tflut M
,trvf:'ia f eir wat üw. &oU oi
Uit e HitavXaiit. R. V.
icjcllcl im) plc.
nuten kochen. Bom Feuer nehmen und
das zu Schnee geschlagene Eiweiß dazu
tun, dann alles in kalt ausgespülte kleine
Formen schütten und fest werken lassen.
Mit oder ohne Fruchtfzuce zu servieren.
Mittwoch.
Frühstück:
Weißes Maismehl mit gchack
ten Feigen und Milch; Peter
silien-Kartoffeln, Kaffee.
Lunch:
Schmorkohl mit Pimenio, Ger
stcnbrot, Apfel, Celery und
Dattclsalat.
D i n n er :
Gefüllte gebackene Pfcffcr.
Kartoffelreis, Scmmersquash,
Kokosiuißpuddinz.
Zur Veränderung gibt man dem in
üblicher Weise gekochten Kobl mit Creme
sauce eine Zugabe von Tasse gcricbe
nen Picmento, die Schüssel wird mit
Bröseln kdeck! und im Ofen etwas ge
bräunt. Vor dem Anrichten belegt man
sie mit Streifen Piments und etwas ge
hackt Petersilie.
Donnerstag.
Frühstück :
Geschmorte getrockneie Acpfcl,
Gersteii-Pfaiinkuchen, Mais
sirup, Cacao.
Lunch:
Spanische Omelette, Salzkar
toffeln, Radieschen, Einge
machte Früchte.
D i n n e r :
Ouarkwürstchen, Olivcnsauce.
Chambery-Kartoffeln, Creme
Zwiebeln, Rhabarber-Sherbet.
Ouarkkäsewürftchen. Eine
Tasse Quark. 1 Tasse Brösel oder V2
Tasse kalten gekochten Reis und 32 Tasse
Brösel. 4 Tasse Peanutbutier oder 2
Eßlöffel Fett. H Tasse grobgehackie
Peanuts, V2 Teelöffel pulverisierte Sal
bei, etwas Thymian. 1 Eßlöffel Milch,
1 Prise Pfeffer. 1 Prise .Soda, 1 Eß
löffel feingehackte Zwiebel. Die Zwie
bel in dem Fett etwas dämpfen, doch
nicht braun werden lassen, das Soda
in der Milch auflösen und diese unter
den Quark rühren. Alle übrigen Zu
taten mit dem geriebenen Brot vermi
fchen, die Nußbutter und Zwiebel zu
dem Quark tun und mit der Brotmasse
binden, kleine Würste daraus forme,
diese in Bröseln wälzen und im Ofen
bräunen.
Olivc-Sauce macht man aus Tasse
gehackte Oliven und 1 Tasse dicker weißer
Sauce. Statt der Nuhbuttcr schmeckt
auch etwas reines Olivenöl sehr gut an
der Quarkspeise.
Freitag.
Frühstück:
Gebackenen Rhabarber, gekoch
ten Reis, Milch, Conserva
tions Muffin (Reis und
Gerstenmehl).
Lunch:
Gemüsesuppe aus Resten, Wir
ginia Maisbrot, Aprikosen.
Gerstenkuchen.
Dinner :
Flunder-Filet mit Spinat.
Bechamel-Sauee, Rührkartof
feln, Tomatensalat, Choko
. ladenpudding.
Bei der augenblicklichen Zuckerknavp
beit sollte der Verbrauch nach Möglich
keit eingeschränkt werden. Speisen wie
Rhabarber, die viel Säure enthalten,
entzieht man diese, indem man eine
Messerspitze Soda (doppelkohlensaures
Natron) daran tut. das erste Kcchmasser
abschüttet und mit frischem nochmals
aufkocht. Ter Geschmack leidet nicht im
mindesten durch diese Prozedur.
Virginia Maisbrot. Mais
mehl, 12 Tasse gekochtes Wasser.
Tasse Gerstenmehl, 1 Ei, 1 Teelöffel
Backpulver, 32 Teelöfel Salz. Tasse
geriebenen Käs: (kann auch wegbleiben).
Das kochende Wasser' mit dem Mais
mehl verrühren, mit dem geschlagenen
Ei abziehen, das Gerstenmehl, Salz und
Backpulver vermissen und sieben und zu
der anderen Masse geben, zuletzt den
Käse darantun. LLffclweis kleine Frit,
ters davon in gefetteter Pfanne backen.
Tamslag.
Frühstück :
Orangen, Pinhead Oatmeal,
Milch. Bratkartoffeln. Spie
geleier, Kaffee.
L u n ck :
Fisch-Hash mit Petersilie, ge
röstete Conservations Mus
fins, frische Ananas mit Ma
ple-Sirup.
Dinner:
Limabohnen-Polenta, geröstete
Kartofseln, grüner Bohnen
Salat. Zitronen-Molken-Pie.
Limabohnen-Polenta. 1
Tasse trockene Limabohnen. 2 Tassen
Tomaten. 1 Zwiebel. 1 Pimento. 1 Eß
löffel Molasses. 2 Eßlöffel Fett. 1 Tee.
lcffel Salz Paprika. 1 Prise Soda.
Tie Lohnen waschen und über Nacht
stehen lassen. Ablausen lassen und in
dem Saft der Tomaten kochen, die übn
gen Zutaten dazugeben und solange
lochen, bis die Bohnen weich und so dick
eingekocht sind, daß man sie auf Tellern
aufgeben kann.
Geröstete Kartoffeln. Kar
toffeln für 10 Minuten kochen lassen,
dann schälen und in dünne Scheiben
schneiden, diese mit Mehl berauben und
in heißem Fett bräunen.
Z i t r 0 n e n M 0 l I e n P i e.
Tasse Zucker. 3 Eßlöffel Maisstärke. 1
Tasse Mölke, durchgeseiht. 2 Eier. 1 Eß
löffel Fett, Salz und den Gest und ge
riebene Schal einer Zitrone. Tie
Sommer im Nrankeilbans.
Schwer liegt der Sommer übcr'm Krankenhaus. Durchs Dunkel der Kastanienbaumallee
Durch graue Säle tanzen Sonnenlichter, j'ommt eine Tame, Rosen in den Händen.
Tie müden Kranken decken die Gesichter, . Er wartet schon sie muh den Blick abwenden
5lls ruhten sie von schwerer 5!acht sich au?. lind zwingt sich schaudernd, weiß, sie tut ihm weh.
Er nimmt aus ihrer scheuen Hand den Strauß
Und hält ihn fest dor die entstellten Wangen
Und atmet, bis er weiß: sie ist gegangen ....
Schwer liegt der Sommer über'm Krankenhaus. girner.
Wie Frauen und die
obald irgend eine große Frage
oder ein persönliches Leid ein
fmß Frauenherz berührt, spiegeln
sich die Acngste und Sorgen
in meinem Briefkasten wicdcr.
Alle Kümmernisse werden hier ausge
schüttet und alle Meinungen und Pläne,
die der Einzelfall auslöst, kommen zum
Vorschein. Und neben viel tatkräftigem
Wollen und zielbewußtem Streben ficht
so manche naive Harmlosigkeit, solch
rührende Unerfahrcnhcit und Unklugheit.
die auf so wenig Erfahrung begründet
ist, daß ich wirklich oft staunen muß.
In manchem Frauenkopf malt sich die
Welt eben anders, als sie in Wirklichkeit
ist und ich muß mich immer wieder von
neuem wundern, wie bitter wenig Kennt
nis die Frauen von den Gesetzen haben
und wie sie so leicht den Boden unter sich
schwinden fükilcn, wenn ein besonders
Ereignis an sie herantritt.
Dabei spreche ich jef't nicht von d-r
Registrierung der reichsdeutschen, resp,
deutschen Ausländerinnen, die an ande
rer Stelle ausführlich behandelt ist.
Das ist eine so außergewöhnlicke Angc
legenheit, daß niemand mit den weitver
zweigten Regulationen vorher vertraut
sein konnte. Ich spreche vom Alltags
leben im ollgemeinen, vom Leben von
der Wiege bis zur Bahre, das sich nun
einmal nicht ohne Gesetze leben läßt.
Und die Gesetze, die besonders die Frauen
berühren, die ihnen dariun. wie weit
ihre Rechte gehen, in welcher Art sie sie
verfechten können, sind bei den Frauen
leider noch merkwürdig wenig bekannt.
Da ist z. B. der Ehemann, der Frau
und Kinder im Stich läßt. Er kann
gesetzlich dazu angehalten werden, im
Verhältnis seiner Einnahmen zum Un
terhalt der Familie beizutragen. Vcr
läßt aber die Frau den Mann, so ist
ihre Aussicht auf Erlangung von Unter
halt sehr schwach, es sei denn, sie der
klagte ihn auf Trennung mit separatem
Unterhalt. Sind keine minderjäh
rigen Kinder da und der Mann der
legt seinen Wohnort nach einem anderen
Staate, so macht er sich im Sinne des
Gesetzes dadurch nicht des böswilligen
Verlasscns schuldig und die Frau hat
dann nur die Wahl, ihm entweder in
den betreffenden Staat zu folgen, ehe
sie ihn verklagen kann oder ohne ihn
fertig zu werden. Hier gehört auch die
Frage der Wiederverhciratung her, wenn
eine Frau lange Jahre nichts von ihrem
"For der
Die Sommerreise, die allen Freude
und Erholung bedeuten soll, bringt zu
nächst für die Hausfrau und Mutter ein
gut Teil Sorgen und Bedenken mit sich.
Ist man sich über die Wahl des Orte
einig und prinzipiell entschieden über die
Frage: Hotel odcr Selbftwirtfchaft. so
gilt es, nun geeignete Unterkunft zu
suchen, um allen Wünschen und Erwar
tungen gerecht zu werde:,. Am bequem
sten hält man Auskünfte durch die
Eifenbahnbureaux oder bei den Bade
oder Gemeindeverwaltungen, die sich
meist bereitwillig der Beaniwortung aller
Anfragen unterziehen. Sind solche In
stitute nicht vorhanden, genügt wohl
auch ein Inserat in dem Lokalblatt des
betreffenden Ortes, mit genauer Angabe
aller Ansprüche. Ten Beschreibungen
der Vermieter gegenüber ist meist eine ge
wisse Skepsis angebracht, denn ihr Opti
mismus in bezug auf Schönheit und
Größe ihres Eigentums verlockt sie hau
fig zu allzu rosig gefärbten Schilderun
gen. Darum verlasse man sich auch nie
auf vage Angaben der Größenverhält
nisse und Entfernungen, sondern der
lange genaue Bestimmungen. Fünf Mi
nuten vom Strand" ist bedeutend dchn
bar als .1 Meile". Entschließt man sich,
selbst zu wirtschaften, so ist eine Anfrage
berechtigt, ob und in welcher Art Lkbens
Mittel erhältlich sind, und wie sich die
Preise der Hiusbedarfsartikel, wie
Brennöl, Gas usw.. stellen, um unange
nehmen Ueberraschungkn vorzubeugen.
trockenen Bestandteile miteinander ver
mischen und der kochenden Mölke hinzu
sägen, solange kochen, bis es dick wird,
dann die geschlagenen Eigelb daran
geben, Jett. Salz und Zitronensaft so
wie die Rinde. Wenn klar, auf eine
Kruste, die man aus Gersten und Kar
toffelmehl hergestellt hat, abstreichen:
obenauf kommt eine Meringue aus dem
Schnee des Eiweiß, die mit 2 Eßlöffel
Zucker gesüßt und mit etwas Zitrone
abgeschmeckt wurde. 20 Minuten im
Ofen backen.'
Lagenkuchen. 2 Tassen Gersten
mehl. 4 Tasse Milch, 3 Eßlöffel Fett,
g Teelöffel Backpulver. 1 Teelofftl Salz.
Tie trockenen Zutaten mit einander ver
mifchen. das Fett hineinschneiden. Tie
Milch dazugeben, bis es ein fester Teig
wird. In zwei Teile teilen, groß genug,
um damit eine runde Kuchenplatie einn
Zoll dick zu belegen. Tie Platten mit
Mehl bestreuen, die erste Lage mit ge
schmolzener Butter bestreichen, die andere
darauflegen und 25 Minuten backen.
Wen fertig, die Lagen teilen, mit ge
süßten Beeren füllen, die Torte obenauf
it Schlagsahne und Erdbeeren belegen.
Manne gchört hat. Ich glaube, er
ist tot" ist dann in den meisten Fällen
die Argumentation. Daß dann erst
wirklich der Versuch gemacht werden
muß, seinen Verbleib auszukunden, da
mit dem Gesetze genügt wird, wissen die
wenigsten. Vor Gericht muh dann der
Antrag gestellt werden, daß die Nach
forschungcn nach seinem Verbleib rcsul
tatlos waren und dß deshalb hie Ehe
annulliert werden sollte. Wird diesem
Antrag stattgegeben, so ist eine neue Ehe
gültig. Im anderen Falle könnte eine
Frau in die Lage kommen, durch eine
neue Ehe zur Bigamistin zu werden.
Auch gemeinrechtliche Ehen svielcn
hier in den Anfragen eine ernste Rolle.
Das Gesetz erkennt solche Ehen an, doch
fand vom Jahre 190? 1W8 eine Wi
derrufung dcs Gesetzt sinkt, die manche
Härten brachte, nach?cr aber wurde der
ursprüngliche Status wieder angenom
men. Im ganzen sind die Ehegesetze
durchaus klar. Im Sinne dcs Gesctzcs
ist die Ehe ein 5on!ra!t, der von zwei
Personen eingegangen wird, die im
Sinne dcZ Gesetzes befähigt sind, einen
Kontrakt abzuschließcii. Ein betrunkc
ner odcr geistig desetiir Mensch ist da
her im Sinne des Gkshcs nicht baech
tigt oder befähigt, solchen Ehekontrakt
einzugehen. Tie Zeremonie folcken Kon
traktes muß von dem Geistlichen irgend
einer Kircke oder Sekte, durch den
Mayor, Aldcrman odr Nichter vorge
nommen werden. Auch ein Ehcvcrirag,
bor zwei Zeugen unterzeichnet, ist gültig,
wenn ein solches Ueereinkommen dem
County Clcrk" zur lliegistratur einge
reicht und von einem Nichter approbiert
ist.
Wie oft kommt es vor, daß Frauen
nicht wissen, welche Rechte sie über ihre
Kinder haben, wenn z. B. eine Tren
nung der Ehegatten vorliegt und die
Kinder z. B. bei Betivandten sind, die
sie aus irgend welchen Gründen nicht
vergeben wollen. Tann seufzt eine
Mutter mit Tränen in den Augen:
Habe ich denn sein Reckt an meine
Kinder?" Natürlich hat sie. Tie El
tern sind im Sinne des Gesetzes die na
tiir'ichen Vormünder d:r Kinder. Stirb!
der eine Ehegatte, so geht das Recht ein
fach auf den überlcl-enden Teil über.
In diesem Falle wie auch im Falle einer
Ehetrennung geh! die Mutter einfach
hin und nimmt einen fogenonnten
writ of habeas corpus" heraus. Hier
Feise.
In jedem Fall soll man alle Berabre
düngen schriftlich treffen, so über Preis,
Kündigungsrecht und besondere Verein
barungen, wie Gartenbcnutzung der
frühes Eintreffen. Kann man eS er
möglichen, den Aufenthaltsort vor dem
Mieten persönlich zu besuchen, ist dies
natürlich d er einfachste Orientierungs
weg, bei weiten Entfernungen aber oder
sonstigen Hinderunczsgründen muß eben
ein Bild, eine möglichst genaue Beschrei
bung und Erkundigungen aushelfen.
Wer gezwungen ist, in der allgemeinen
Reisesaison zu reisen, tut gut daran, ijch
ein Unterkommen zu sichern, zum minde
sten Zimmer im Hotel, wenn er sonst
vorzieht, die spätere Wohnung persönlich
zu wählen. Bisonders in besuchten
Badeorten kann es gar zu leicht passte
ren, daß man mit Kindern und Gepäck
anlangt und dann, vielleicht gar spät
abends, keine Unterkunft findet.
Bei Reisen während der Ferien 6e
denke man die ungeheure Ucberlastung
der Eisenbahnen und richte sich auch in
seinen persönlichen Anforderungen ein
wenig danach. Die Verwaltung sucht ja
so viel wie irgend möglich den Reisenden
in dankenswerter Weise ihr .Fortkom
men" zu erleichtkin, und man hilft sich
nur selbst, wenn man die gebotenen Ein
richtungen benutzt. Besonders bei Ab
reise großen Verkehrszentren kann man
alle möglichen Vorzüge genießen, und es
gilt nur. sie rechtzeitig in Anspruch zu
nehmen. So durch Voraubestellung
von Billetten, Belegung der Plätze in
Pullman-Zügen, zeitige Aufgabe des Ge
packs usw. Tie billigste Gepäckbeförde
rung ist die per Fracht, die allerdings bei
staikcm Verkehr lange dauern kann. Et
was schneller geht die Postfracht, und am
schnellsten, dafür auch am kostspieligsten,
ist das Passagiergut, daS man gleich bei
der Ankunft vorfindet. Das aufzuge
bende Gepäck soll stets in guter Beschaf
fenheit fein, bei schlechtem Zustande des
Koffers oder Kollos hat die Bahnverwal
tung das Recht, den Gegenstand zurück
zuweisen. Es h im eigenen Interesse
des Rcisenden, sich diesen Borschriftm
aufs peinlichste zu unterziehen, da man
Zeitverlust und Aerger erspart. Manch
rnol nimmt die Bahn schadhafte Kofscr,
fck,lecht verschnürtk Kartons oder zer
rissene Korbe unter Vorbehalt an, doch
geschieht die Aufgabe dann eben auf
eigenes Risiko. Der eventuelle Schaden
erfaß der Bahnverwaltunq ist übrigens
meistens s-br gering. All Gepäckstücke
soll-n mit Name und Adresse d's Jnhz
berl oder durch aufgemalte Znitialien
kenntlich sein.
Da bei bef-tzten CoutS jeder feine
ibm zustehenden Platz für das Handze
pack verlangt, so tut man gut, sich von
Gesetze.
durch werden die Personen, die sich des
Kindes bemächtigt haben, aufgefordert,
das Kind im Gericht zur Verhandlung
vorzuführen und der Richt entscheidet
nach vorliegendem Beweismaterial den
Fall.
Viele Männer gibt es auch,kie absolut
gegen irgend welche Versicherung sind.
Und Frauen, die durch solchen leichtfcrti
gen Gatten sorgenvollen Tagen entgegen
sehen und eine Lebensversicherung ge
wisscrmaßcn als Sparkasse betrachten,
wissen auch in den weichen Fällen
nicht, daß sie sehr wohl ohne sein
Vorwifsen und ohne seine Zustim
mung sein Leben versichern lassen tön
nen. Auch daß sie als verheiratete
Frauen Grundeigentum kaufen dürfen,
das nicht des Gatten Kontrolle unter
steht und nicht für seine Schulden mit
Beschlag belegt werden kann.
Wie man ein Testament macht, das
Rechtskraft besitzt, ist eine weitere Frage,
über die manche Frauen nur sehr nebel
hafte Begriffe haben. Sie glauben, daß
erst eine fchwere Krankheit die Zeit zum
Testamentmachen ist. Dabei ist das im
Sinne dcs Gesetzes der möglichst ungc
eignctste Zeitpunkt, weil die Gefahr nahe
liegt, daß ein schwerkranker Mensch zeit
Weilig unzurechnungsfähig und unge
hörig beeinflußt werden kann. Auch
gibt es gutmütige Seelen, die da mei.
nen, daß ihr eigener guter Mille ge
nllgi, wenn sie ihn in einem Briefe nie
beigelegt haben. Ein rechtskräftiges
Testament muß aber die Unterschrift
zweier Zeugen haben, daß das Testa
ment mit der eigenen Namensuntcrschrift
des ErbsasscrZ versehen wurde. Ein
mündliches Testament, die Verfügung
über persönliches Eigentum betreffend,
ist nur dann vor dem Gesetze bindend,
wenn es von einem Soldaten im eigent
lichen Fclddicnst oder einem Matrofen
auf See gemacht wird. Nun gibt es
ja natürlich Familienangehörige, die be
dingungslos die Wünsche eines Ster
bendcn auesiibren würden, aber im
Sinne des Gesetzes können alle nicht ge
setzlich festgelegten Bestimmungen ange
fochten werden. Und das ist der Kern
der Sache: Seine Angelegenheiten so
regeln, daß sie vor dem Gesetz bestehen
können, nickt nur glauben, meinen, den
ken, vermuten und hoffen' Und je mehr
die Frauen das einsehen und begreifen,
desto besser werden sie sich vor Schaden
und Enttäuschungen bewahren.
vornherein mit nicht mehr als der ge
statteten Menge zu belasten. Bei der
Ueberbürdung der Beamten muß man
beim Umsteigen oder bei der Ankunft
immer mit der Möglichkeit rechnen, sein
Handgepäck selbst tragen zu müssen.
Bei weiteren Entfernungen, besonder,
wenn man mit Kindern reist, ist eine
kleine Verproviantierung praktisch.
Hat man die Absicht, feine Ferien in
großen Höhen zu verbringen ,fo sollte
man nicht zu schnell aufwärts steigen.
Die plötzliche Luftverdünnung hat manch
mal schlechte Folgen. Auch vor dem
Wassertrinken unterwegs sowie an frem
den Orten ist zu warnen. Die klarste
Quelle enthält oft Substanzen, die. un
gewohnt, schädlich sind und unangenehme
Störungen der Organe herbeiführen.
Bedenkt man nun noch, daß auch der
schönste Sommer kalte Tage hat und sieht
man sich mit Tüchern für die Fahrt und
warmen Kleidern für den Aufenthalt
vor, so hat man redlich alles getan, was
einen angenehmen Sommeraufcnthalt
versprechen kann. Darum glückliche
Reise!
Lebensweisheit. In allem, was
unser Wohl und Wehe betrifft, sollten
wir die Phantasie im Zügel halten, also
zuvörderst keine Lustschlösser bauen, weil
diese zu kostspielig sind, indem wir sie
doch gleich darauf unter Seufzern wie
der einzreißen haben. Aber noch mehr
sollten wir uns hüten, durch das An!
malen bloK möglicher Unglückefälle un
ser Herz zu ängstigen. Zu dieser Zü
gelung der Phantasie gehört auch, daß
wir ihr nicht gestatten, ehemals erlittenes
Unrecht. Verlust. Kränkungen usw. unS
wieder zu vergegenwärtigen, weil wir
dadurch den längst schlummernden Un
willen, Zorn und allen gehässigen Lei
denschaften wieder aufregen, wodurch dak
Gemüt verunreinigt wird. Denn gleich
wie in jeder Stadt neben Edeln und
Ausgezeichneten auch Pöbcl jeder Art
wohnt, so ist auch im edelsten Menschen
das ganze Niedrige und Gemeine der
menschlichen, ja tierischen Natur, wenig
stcns der Anlage nach, vorhanden. Die
ser Pöbel darf nicht zum Tumult auf
geregt werden, und jene Phantasiestllcke
sind aber die Demagogen desselben.
Heißet nicht barmherzig sein;
Recht barmherzig sein, will heißen:
Wenden eines andern Pein.
Eines Andern Pein empfinden,
it it it
Rastlos vorwärts mußt Tu streben,
Nie ermüdet stille steh'n.
Willst Du die Vollendung sh'n;
Mußt in'j Breite Dich entfalten.
Soll sieb Dir die Welt gestalten;
In die Tiefe mußt Du steigen,
Soll sich Dir das Wesen zeigen.
Nur Beharrung führt zum Ziel,
Nur dir Fülle führt zur Klarheit.
Und im Abgrund wohnt die Zahrheit.
In flagranti!
Eine Skizze aus den: 5eben.
Ein Civilagent führte Ihn herein, lci
chenfahlen Antlitzes, den Blick stier auf
den Boden geheftet. Ein auffallend
schöner Mann, das edclgeformte Antlitz
von einem tieffchwarzen Vollbarte um
rahmt. Dazu der tadellose Gesellschaft
anzug, den er trug, der schwarze Frack,
die weiße Krawatte, alles geeignet, der
ganzen Erscheinung einen hocheleganten
Charakter zu verleihen.
Direkt aus den glänzenden Empsangs
räumen eines der ersten Finanzbarone
der Stadt hatte man ihn auf unsere Po
lizeidireltion geführt. Der Hausherr
hatte ihn persönlich dem Polizciagentcn
übergeben, nachdem er ihn in seinem
Schlafgcmache beim Dicbstahle eine?
wertvollen Armbandes seiner Frau in
flagranti betroffen. So meldete mir der
Polizeiagcnt und fügte hinzu, daß Ba
ron L., sobald er einen Moment abzu
kommen vermöge, behuss näherer Auf
klärungen selbst erscheinen werde.
Ich hatte kaum die Generalien des
Verhafteten, der sich als Advokaturkon
zipient Dr. St. legitimierte, notiert, als
sich auch bereits Baron L. melden ließ.
Ebenfalls noch in vollem Vcsellschafts
anzuge, über den er einen eleganten Pelz
geworfen, trat der wohlbeleibte kleine
Herr ein.
Herr Kommissär kennen mich und
wissen wohl schon von der leidigen Af
faire, die mich hierhergcführt," begann
er sofort.
Nur im allgemeinen, Herr Baron, es
wurde mir rapportiert, daß es sich um
einen Diebflahl handeln soll."
Jawohl, den jener Herr in meinem
Hause versucht hier das Corpus de
licti." Damit reicht: er mir ein dun
kelrotes Samtetui. Ich öffnete dasselbe
und ein schwerer goldener Armreif, in
welchem eine Rosette prächtiger Edcl
steine gefaßt war, blitzte mir daraus ent
gegen.
Nicht wahr, ein hübsches Stück, dessen
wahren Wert nur ein Liebhaber zu schä
tzen weiß." bemerkte der Baron mit einem
drohenden Blick auf den Beschuldigten.
Dieser wurde womöglich noch um eine
Schattierung blässer und preßte schwei
gend die Lippcn zwischen die Zähne.
Mir war dies stumme und doch so
vielsagende Gcbärdenspicl nicht entgan
gen, es verriet mir, daß es sich hier um
keinen gewöhnlichen Dicbsiahl. handle.
Ohne etwas davon merken zu lassen,
fragte ich den Baron, ob er es nicht vor
ziehe, seine Depositionen in Abwesenheit
des Beschuldigten zu machen.
Wozu?" erwiderte er. Ich betrachte
die Angelegenheit lediglich als ein Ge
schüft, wenn auch unangenehmster Na
tur. und in Geschäften bin ich vollstän
dige Klarheit gewohnt. Herr Doktor St.
kann die Wahrheit meiner Angaben fo
fort bestätigen oder auch nach Belieben
negieren."
Dann bitte ich um Mitteilung deö
Sachverlaltes. Herr Baron."
Derselbe ist sehr kurz und einfach.
In meinem Hause findet heute eine So!
ree mit Tanz statt, wie ich selbe wäh
rcnd der Wintersaison öfter zu geben
Pflege. Eine zufällige Veranlassung
führte mich etwa vor einer Stunde in
mein Scbksgemach, das in dem unsc
ren Gesellfchaftsräumen entgegengesetzten
Trakte des HauseS liegt, und ich fand
daselbst zu meiner lebhaften Uebcrra
schung den mir nur flüchtig bekannten
Doktor mit diesem Armband meiner
Frau in der Hand, das er bei meinem
Erscheinen rasch in der Tasche verschwin
den ließ. Ich stellte ihn über seine An
Wesenheit zur Rede und forderte ihn auf,
den Schmuck, welchen ich in seiner Hand
bemerkt, herauszugeben. Dr. St.. in
die Enge getrieben, händigte mir das
Armband ein, verweigerte aber jede wci
tere Auskunft. Ich bedürfte auch dersel
ben nicht, da ich ihn in flagranti über
rascht. Ich klingelte meinem Diener,
ließ den nächstbesten Volizeiagenten her
beirufen und übergab ihm denselben als
gemeinen Dieb."
Herr Baron!" fuhr der Angeklagte
aus seinem Schweigen auf.
Nun? Habe ich vielleicht nicht die un
geschminkte Wahrheit gesagt? Verhält
sich nicht alles, wie ich angegeben, dann
haben Sie den Mut. mich zu desavou
icren."
Ein bitteres Lächeln glitt über die
Züge des jungen Mannes.
Nachdem Sie den Mut gehabt haben,
diese Anklage gegen mich zu erheben,
würde meinerseits ein trauriger Mut da
zu gehören, mich zu rechtfertigen."
Bitte, lassen Sie gefülligst alle Phra.
sen. Hier handelt es sich einfach um
Konstatierung von Tatsachen. Habe ich
Sie in meinem Schlafzimmer überrascht,
als Sie dieses Armband zu sich steckten,
ja oder nein?"
Die! leugne ich nicht."
Wollen Sie dann auch mir oder dem
Herrn Kommissär eine Erklärung $,
ben, was ie in meinem, Ihnen all
Gast unzugänglichen Schlafzimmer n
suchen hatten, ja oder nein?"
Der Beschuldigte kämpfte sichtlich
einen schweren innere Kampf, deinn
aber erwiderte n fest: Nein."
Das genügt m:r. Alle weitere ifi
Sack der Polizei und Gerichtsbehörde."
Dem Varo mochte dieses eigentüm
liche Geständnil geniigen, mir aber nicht.
Tal Armband schien mir in dieser Af
faire eine sehr nebensächliche Rolle zu
spielen, trotzdem die Verdachtsmomente
eines Diebstahls dringend vorhanden
waren.
Befand sich der Armreif, als ihn Herr
Dr. St. zu sich gesteckt, im Etui?" srazte
ich den Baron.
Nein, das wohl nicht, ich selbst habe
ihn hineingelegt, um Ihnen denselben
zu üderbrinaen."
Der Umstand ist für mich von In
teresse. weil die Schließe des Reife hier
verletzt, beinahe gewaltsam erbrochen
scheint. Haben Sie dafür eine Erklä
rung. Herr Baron?"
Ich weiß in der Tat nicht wahr
scheinlich wird meine Frau gerade die, .
Defekte halber da Armband, das sie
meine, Erinnern, zu Beginn dc,
Abends getragen, abgelegt haben.'
.Die mag sein, die Einvernahme du
Frau Baronin wird jedenfall, darüber
Aufschluß geben."
Der Baron war von dieser Bemerkung
sichtlich unangenehm berührt.
.Hen Kommissär, ich wünscht nicht
meine Frau wenn auch nur als Zeu.
gin in einen voraussichtlichen Sensa.
tionsprozeß verwickelt zu sehen!"
Auch Dr. St. hatte bei Nennung dcs
Namens der Frau Baron! eine ungc.
duldige Bewegung gemacht.
Auch ich glaube es der Dame erfpa
ren zu sollen, in diese Affaire gezogen
zu werden, die sich nur zwischen mir und
dem Herrn Baron abgespielt hat. ch
gestche die Tatsache, daß ich Im Besitze
des Schmpckcs betroffen wurde, ein.
mehr können Sie von mir wohl nicht
verlangen."
Doch. Herr Doktor, in Ihrem tigern
hinteresse eine Erklärung dieses in Ihre
Vcrliltnisscn unbegreiflichen Schrittes."
Eine Erklärung? Nehmen Sie an.
daß mich eine unwiderstehliche Zwang!
läge dazu gedrängt hat. Das bildet Wd)
einen gesetzlichen Milderungsgrund, gc
rade fo wie mein Geständnis, da ich vf.
fen abgelegt."
Nachdem ich Sie in flagranti betrvf.
fen" warf der Baron höhnisch ein.
In flagranti? Sie scheinen an dein
Ausdrucke merkwürdigen Gefallen zu sin
den, Herr Baron. Wenn Ihnen die
Sache Spaß bereitet, ist das eben Ge
schmacksfache. Zu meiner Beruhigung
dient es, daß Sie dabei keinen Schaden
erlitten. Der Schmuck, der Ihnen so
sehr am Herzen zu liegen scheint, befin
det sich wieder unversehrt in Ihrem Be
sitze und für den unüberlcgtcn Schritt,
den ich getan, sehen Sie mich durch den
Verlust meiner Ehre bitter gestraft
jener Manncschre. die Ihnen, nach Jh.
rcm ganzen Vorgehen zu schließen, aller
dings von sehr geringfügigem Werte zu
sein scheint."
Mein Herr!" brauste Baron L. ans.
Ereifern Sie sich nicht; Sie selbst
haben ja die Angelegenheit als bloßes
Geschäft bezeichnet. Run gestatten Sie
mir doch, daß ich, der ollein davon die
Kosten trägt. Ihnen zu dem so gllnsti
gen Erfolge gratuliere!" entgegnete Dr.
St. sarkastisch.
Haben Sie von dem Vorhandensein
des Schmuckes im Schlafzimmer d.s
Herrn Baron Kenntnis gehabt?" fragte
ich. um weitere Erörterungen abzu
schneiden.
Nein."
Was suchten Sie dann in diesem von
den GcscLschaftsräumen entlegenen Ge
mache?" Der Doktor schwieg.
Wahrscheinlich Wertvolleres", be
merkte dafür der Baron, wobei ihn ab 'r
mein unvermutetes Dazwischentreten $
hindert."
Der Angeklagte gehört zu dem B
kanntenkrcise Ihres Hauses, Herr Ba
ron?" Ich führe offenes Haus und bin nicht
in der Lage, über jeden Besucher, den
ich empfange, vorher eine Leumundsnote
einzuholen."
Und Sie bestehen auf der gcrichtli
chen Verfolgung Ihres Gastes?"
Ich muß dieselbe verlangen, gerade
deshalb, weil er meine Gastfreundschaft
in so eklatanter Weise verletzt hat. Und
nun gestatten Sie mir wohl, Herr Kom
missär. meiner Pflicht als Hausherr ge
gen meine übrigen Gäste nachzukom
men."
Damit empfahl sich Baron L.. nach,
dem er noch einen letzten haßerfüllten
Blick auf Dr. St. geworfen.
Weigern Sie sich auch jetzt noch, nach
dem der Baron gegangen, mir eine Er
klärung dieses bed.rlichen Vorfalles zu
geben?" fragte ich den jungen Mann,
der mein reges Interesse erweckt hatte.
Jawohl, ich mache von diesem Rechte
eines jeden Angeklagten Gebrauch."
Dann bedauere ich, Sie wegen drin
genden Verdachtes dcs Diebstahls in
Haft behalten und dem kompetenten Ge
richte einliefern zu müssen."
Walten Sie Ihres Amtes, Herr
Kommissär mit meinem Geständnisse
hoffe ich meine Schuld gesühnt zu ha
ben." Dr. St. wurde von den Assisen ds
Verbrechens des Diebstahls schuldig er
sannt, jedoch in Berücksichtigung der
überwiegend mildernden Umstände vom
Richterkollcgium nur zu kurzer Freiheitz
strafe verurteilt. Die Verhandlung bot
nicht jene interessanten Momente, die das
sensationsbedurstige Publikum erwartet
hatte; das unbedingte Geständnis dcs
Angeklagten reduzierte da Vewcisver
fahren auf die Konft:ticrig des Soch
verhalt. '
au, der Stfhaft entlassen rooid?n
cu, der Ctrafthaft ent lassen ordin
war, erhielten wtr die Meldung, imfe t:
eine Kugel durch de Lef Lezagts
sich, kaum in seiner Woh-iun a-.gc,
langt, eine Kugel durch de Kopf '.:
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Sh verloren. So lautete im (ill;;r
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ttgH Urteil!
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welche gleich nach d Eiflleiiunq ::;
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