Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 15, 1918, Page 8, Image 8

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Seite 8-Tägliche Omaha Tribüne -Samstag, den 16. Juni 1913.
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800,000 Mann nach
Frankreich hinüber
Immer größere Abschnitte der Front
von Amerikanern b ;tt, sagt
General March.
SQfömßton. 15. Juni. (?eno
ralstabZchef John March machte
heute den Korrespondenten des
Kriegsdepartemcnts die Mitteilung,
daß bis dato 800.000 Mann ame
rikcinischer Truppen über den Ozean
geschickt worden sind. Ferner machte
er die erfreuliche Mitteilung, daß al
le bicr Offensiven der Deutschen zum
Halten gekommen sind. Es wird er
wartet, daß .bis zum 1. Juli eine
Million Mann in Frankreich einge
troffen sein werden.
General March machte ferner die
Bemerkung, daß jede Woche eine
größere Zahl Amerikaner in die
Front einrückt und daß die von den
amerikanischen Truppen nngenom
mene Linie an Länge zunimmt. Die
se operieren unabhängig von den
französischen und britischen Trup.
pcn. Infolge des deutschen Vor.
morsches," sagte General March,
.sind die Linien der Alliierten um
66 Meilen ausgedehnt worden. Aus
diesem Grunde ist die Wichtigkeit des
raschen Eintreffens amerikanischer
Truppen offcn,ichtlich. Wir haben
gegenwärtig über 800,000 Mann
Truppen über den Ozean gebracht."
Er unterließ es, anzugeben, wann
die alliierte,? und amerikanischen
Streitkräfte das numerische Ueber
gewicht über die feindlichen Trup
pen erhalten werden, sagte aber, daß
die Truppennachfchübe in Uebercin
stimmung mit der verfügbaren Ton
nage fortgesetzt werden würden.
Die Ereignisse seit dem 21. März
Revue passieren lassend, sagte Gene
ral March, daß die Aktivität sich nach
Paris zuneige, daß die Kanalhäfen
das erste und Paris das, zweite An-
griffsobjekt der Teutschen bilde.
Die vier Vorstöße, die am 21
März, 9. Aprit, 27. Avril und 9.
Juni einsetzten," sagte der Gene,
ral, sind alle Teile ei .- Offensive.
Sie sehen eine Reihenfolge von An
griffen, der erste begann w der Pi
cardie an einer Front von 36 Mei.
len; der nächste in Flandern, an
einer Front von 13 Meilen- der
dritte an einer 28 Meilen weiten
Front bis zur Marne und der gegen
wärtige' stellt eine Front von hy
bis 6 Meilen dar.
Infolge des deutschen Vormarsches
waren die Alliierten gezwungen, ihre
Linien 66 Meilen auszudehnen, und
um diese, halten zu können, waren
die Alliierten gezwungen, mehrTrup.
pen ins Feld zu stellen, wie zu Be
ginn der Offensive. In den ersten
beiden Vorstößen hatten die Deut,
fchen zwei Zielobjckte ins Äuge ge.
faßt. Zuerst wollten sie die Ka
nalhäfen besctzn, um die Briten zu
zwingen, deir überseeischen Trans.
Port ihrer Truppen einen weiter
südlich gelegenen Seeweg zu neh.
wen, wodurch sich die Reise gefahr
voller und länger gestalte.
Die beiden letzten Vorstöße gal
ten Paris, dessen Eroberung wegen
der Liebe die die Franzosen für das.
selbe hegen, von strategischer Wich,
tigkeit ist."
Die beiden letzten Vorstöße gal.
ten Paris, dessen Eroberung wegen
der Liebe, die die Franzosen für
dasselbe hegen, von strategischer
Wichtigkeit ist.
Allen diesen Vorstoßen ist Ein
halt getan worden.
Der letzte Vormarsch wurde mehr
zu dem Zwecke unternommen, die
deutsche Linie auszurichten. Ten
letzten Berichten gemäß greifen die
Deutschen immer noch westlich von
Soissons an, um ihre Front in je.
ner Gegend auszurichten."
Der General verwies darauf, daß
die Einnahme der Kanalhäfcn auf
den Krieg einen größeren Einfluß
haben würde, als die Eroberimg
von Paris. Gleichzeitig machte er
darauf aufmerksam, daß die Deut,
schen jetzt noch nicht die Maximal,
grenze jenes Gebiets erreicht haben,
das sie 1914 besetzt hielten.
Er sagte, er könne augenblicklich
nicht sagen, daß sich der Feind den
Kanalhäfen zuwenden würde.
Ueber die russische Lage befragt,
sagte, daß diese Angelegenheit eine
politische Sache sei.
Die militärische Lage an der West,
front fei gegenwärtig günstiger, wie
seit Monaten dieses ist auf das ra
fche Eintreffen von immer mehr
amerikanischen Truppen zurückzu.
führen. Genug Amerikaner stehen
in der Gefcchtslinie, um die Verluste
'bet Alliierten zu decken, während die
Tentsmen keine derartigen Reserven
haben, um ihre Verluste ergänzen
zu können. Die amerikanischen
Truppen, welche bisher mit Franzo
sen und Briten brigadiert waren,
werden nach und nach zurückgezogen
und dem ainerikanischen Heere aiige.
gliedert.
Die GaSkraze iit gecieiNvärtig das
grüßte Problem, mit welchem sich die
Alliierten zu befasse:, haben. Die
lcvä'td,cn Erfolg? seit dem 21. März
sind zument auf die Anwendung ton
Gas zurückzuführen. Die Deut
schen haben ihren Ga,sdienst in fo
stematischcr Weise eingerichtet, so daß
sie iirt verschiedene Arten Gas für
verschiedene Zwecke gebrauchen. Sie
füllen zenes Terntonum, über wel
ches sie vorzudringen wünschen, mit
einer Art Gas. das schnell verfliegt,
so dt.ß dasselbe keine Einwirkung
aus ihre eigenen Soldaten hat. Ueber
Gegenden, die sie zu neutralisieren
oder harmlos zu machen wünschm,
verbreiten sie eine andere Art Gas;
dasselbe lagert dort mitunter eine
ganze 'Woche lang. Bei gefangenen
Teutschen hat man Befehle vorgcfun.
den. sich von gewissen Gegenden die.
scs Gases wegen, das tötlich ist. fern
zu balten. Dadurch werden die
Teutschen in Stand gesetzt, gewi'ses
Territorium außer Acht zu lassen
und cn anderen Stellen anzugei
sen. Hieraus erklärt sich auch e
Fähigkeit der Deutschen, ihre Re
serven so schnell zu verschieben.
Artillerie wird mit Thränen er
zeugendes Gas angegriffen, das sie
eine Zeitlang kampfunfähig macht,
worauf die feindliche Infanterie zum
Angriff übergeht, ohne daß zu ihrem
Sch che Sperrfeuer angewendet wird.
Die amerikanische Heeresleiwng be
schäftigt sich gegenwärtig mit der
Lösung des Gasproblems und zwar
mit günstigem Ersolge.
Gesterreicher
eröffnen gewaltigen
Artilleriekampf
Rom. 13. Juni. Das Kriegöamt
meldet, daß die österreichische Artille
rie von dem Lagarina Tale bis zum
Meere heute früh ein gewaltiges
Feuer eröffnet habe.
Bunöesflotte wird
bedeutend verstärkt
Washington, 15. Juni. Das Ma
rinekomitee des Hauses wurde heute
offiziell in Kenntnis gesetzt, daß die
amerikanischen Seestreitkräste in den
europäischen Gewässern im Lause des
Jahres durch fünf Schwadronen Zer.
störer verstärkt werden sollen. Diese
Schiffe werden unserer Nation die
größte Flotte von Zerstörern in der
Weltgeschichte geben. (Eine Schioad
ron besteht aus 36 Zerstörern,)
Um dieselben zu bemannen, ist
eine sofortige Vergrößerung des Be
standes an Marineoffizieren notwen.
dig. wie in Briefen der Admiräle
Palmer und Benfon ausgeführt
wird, und Sekretär Daniels schlägt
eine dauernde Erhöhung der Mari
nemannschaften auf 131,485 Team
vor-
Sechö Sem mies dekoriert.
Washington, 15. Juni. General
Pershing berichtet, daß sechs weitere
amerikanische Soldaten für beson
dere Tapferkeit im Kampfe mit
dem Verdienstkr?uz der Vereinigten
Staaten ausgezeichnet wurden. Die
Namen der so Geehrten sind: Ma
jor Alexander Nasmussen, U. S. R,.
Infanterie;, Sergeant Grat) E.
Swinzle, Jn7,enieursabteilung ;
Korporal Thomas A- Carroll, Infanterie,-
und die gemeinen Sold,
ten Oscar Griffith, medizinische
Abteilung, Ambulanzkompagnie;
Frank I. Goldkamp, Jngenicurab.
tcilung; und Leslie M. Lane. Jn
fanterie.
Omnha'er Oberleutnant wird
Hauptmann.
Des Meines. Ja., 15. Juni.
Hier wurden heute drei Oberleut
nants zu Hauptleuten der National.
Armee ernannt, während 16 Leut
nants zu Obertnants befördert
wurden. Einer der neuen Haupt,
leute ist Hauptmann Cedric Pot
ter von Omaha.
Drei Männer verbrannt.
Ranger, Tez.. 13. Juni. Drei
Männer fanden bei dem heute Mor
gen zum Auöbrnch gekommenen
Brand des Brewster Geiser, eines
3,000 Faß Oelbrunncn. den Vcr
brennungstod. Die Entstehungs
ursach? des Fmers ist unbekannt.
Es wurde nach schwerem Kampfe
im Lauie der Vormittagsstunden
unter Kontrolle gebracht.
. ZtaH dem Untergang geweiht.
Sakatoon. Säst,, 15. Juni.
Das kleine Städtchen Shauavon.
südlich von hier gelegen, wird von
einer verheerenden Feuersbrunst
heimgesucht und wird wahrschein,
lich der vollständ'gen Zerstörung an
heimfallen, da ein heftiger Wind
alle Bemühungen der den Brand
bekämpfenden Feuerwehren zunichte
macht.
Teutsche sasattacke.
Mit den Ame:ikanern an der
Marne, 15. Juni (4 Uhr nachmit
tags.) Die amerikanische, als
auch die deutsche Artillerie entwickelte
nordwestlich ' von (5liateauTknerry
heute eine besondere Tätigkeit. Der
Feind beschoß Bzurcsches und des
sen llnigegend n.it zahlreiche;: l
bomben. Es fxncni bis jetzt keine
nfantcrickäiiipfe statt.
Abonniert auf diese Leitung.
Der Stöcker-Vrok I
gestern beendet
Der Prozeß von Theresia Stöckcr,
geb. File!, gegen 23m. F. Stöcker
wurde am Freitag nachmittag nach
einer dm ganzen Tag in Anspruch
nehmenden Sitzung, die den Argu
menten der beiderseitigen Anwälte
gewidmet war, abgeschlossen' Richter
Troup wird in einigen Tagen das
Urteil satten, ob die kleine Böhmin
eine Scheidung und Alimente von
$ 100,000, welche sie verlangt, er
halten soll.
Wenige neue Argumente wurden
von den Awvälten erbracht, die nicht
schon durch die Zeugenaussagen be
konnt wurden.
Anwalt McKcnzie verteidigte
den Charakter der Klägerin und
brandmarkte die Behauptungen, daß
die Frau aus einem anderen Grunde
als auf der Suche nach Arbeit nach
Omaha gekommen sei, als falsch. An
walt Smith für den Angeklagten be
hauptete, daß der Fall nicht ein
Scheidungsfall sei, sondern vielmehr
für den Zweck gcsiihrt werde, Geld
zu erhalten. Anwalt Tutton griff
Ttöcker scharf an und nannte die
Klägerin eine kleine Blume, die
von ttöcker zertreten wurde"
Mag Abberufung.Petition zur Fol
ge habe.
Stadtkommissar Butler erklärt.
daß er benachnchtigt wurde, daß
Petitionen zur Abberufung der
Ttadkommissäre Towl, Ure und
Zimmern zirkuliert werden sollen,
falls sie ihre Absicht, die am Ton
nerstag int Stadtrat eingereichten
Referendum - Petitionen umgehen
wollten. Letztere richten sich gegen
die Übertragung der Asphalt An
lage vom Straßen Tepartement an
das Departement sür öffentliche
Vcrbenerungen. Komnnnar Towl
will zwei neue Ordinanzen vor-
schlagen, Welche die alte Ordmanz,
die die Petitionen hervorrief, aus
dem Wege räumen. Butler erklärte,
daß die AbberufungsPctition den
Kommissär Ringer nicht emschlicßen
würde.
Drei Lehrer treten in Armee ein.
Drei Mitglieder des Lehrerpcrso-
nals der Handelshochschule find in
die Armee eingetreten. Es find dies
E. S. McLain, O. I. Ticker und
O. E- Turpin. Am Tonnerstag
wurde ihnen zu Ehren im Castlc
Hotel ein Bankett veraustaltet. bei
welchem Superintendent I. H. Bc
veridge und Twight Porter, der
Prinzipal der Handelshochschule,
Ansprachen hielten.
Rockefcller Jr. hält Ansprache an
oldate.
John T. Rockeseller. Jr.. hielt
sich am Freitag in Omaha auf als
Gast der I. M. C. A. Er stattete
dem Fort Omaha einen Besuch ab
und hielt dort an die in der I.
M. C. A. Hütte versammelten Sol
daten um 8:15 Uhr eine pcürioti
scke Ansprache, die mit Begeisterung
aufgenommen wurde.
Temporäres Heim für Brownell
Hall.
Tie früheren Heime von Louis,
Charles und Fred Metz an der Süd
28. Straße sind für zwei Jahre als
temporäres Ouarticr für Brownell
Hall gemietet worden. Das jetzige
Grundstück der Schule wird jeden,
falls verkauft werden. Die gemiete.
ten Häuser eignen sich vorzüglich sür
die Zwecke der Anstalt.
Noch glücklich davongekommen
Zwei Personen entkamen am Frei
tag abend schweren Verletzungen, als
ein Auto im Springlake Park, nahe
dem Hektor Boulevard, die Böschung
herabstürzte. C. C. Wilson sprang
ab, als ?r bemerkte, daß das Auto
außer Kontrolle war. Frau Boß.
ficld von Auburn, Ncbr.? sprang
ebenfalls noch rechtzeitig ab. Das
Auto wurde schlimm beschädigt
Verlangt $23,000 Schadenersatz.
Myrtle Kl?pser hat Fred Vrvwn
im Distriftsgcritft auf $25.000
Schadenersatz verklagt. Sie be
schuldigt Brown, sie am 16. Septem
ber 1917 angegriffen zu haben,
und dadurch soll ihre Gesundheit
angegriffen worden sein.
Weiterer Kredit für Alliierte.
Washington, 15. Juni. Die Re
gicrung autorisierte heute einen
weiteren Kredit von $175,000,000
für England und $9.000.000 für
Belgien. Grcs'ritannien's Ge.
samtkrcdit in den Vereinigten Ttaa.
ten erreicht dadurch eine Höhe von
$3,170,000,000, während uns Bei
gien $125.550.000 schuldet. Alle
Alliierten zusa, imen stehen M
Uncle Sam mit $5.951.550.000 in
der Kreide.
Versammlnngsverbot für Dublin.
Dublin. 15. Juni. Hier wurde
heute eine neue Verordnung be
sannt gewacht, nach welcher in die.
sir Stadt alle öffentlichen Vcr
samnilungcn und Umzüge bis auf
Widerruf untersogt sind.
Cin hriliger Grt.
Clne SnvsnhrtSstötte im Land de
Wciöen Elephanttn".
Phrabutoom, der uralte buddhisti
sche Wallfahrtsort, liegt unjcfaljr
hundert englische Meilen nordöstlich
von BJNgkok, der Hcuiptsiadt des sia
mesischm Reiches. Hier, so berichtet
die Tradition, setzte einst Buvdha sei
ncn Fuß auf eine Fclöplatte und hin
terließ einen bis in die kleinsten cha
rakterisiischen Einzelheiten getreuen
Abdruck seiner Fußiohle. Jetzt erhebt
sich auf der geweihten Statte ein
prachtvoller Tempel und eine der
größten buddhistischen jUosierabteien
im Lande des weißcn Elephanten.
Viel tausend gläubige Siamescn,
Laoten, Karens, Binnesen und Chi
nesen pilgern alljährlich im Januar
nach Phrabatoom, bringen ungezählte
Opfergaben dar und erflehen für sich
und die ihrigen die Segnungen des
großen Buddha.
Auf schmalem Fußpfad, der durch
herrliche Gefilde sich hinschlängclt,
zieht die erotische Pilgerschar lang'
sam dahin. Vorn buddhistische Mön
che in langlvallender, gelber Pritster
toga, den umfangreichen Lebetsfächer
zum Schutze gegen die glühenden
isonnenstrahlen über den glattrasier
ten Schädel emporhaltend, gefolgt von
ihren Schulern, kleinen Siamesenkna
bm, die ihnen die auf Palmblätter
niedergeschriebene Lehre Buddhas
(Pali Manuskripte) nachtragen.
Buddhistische Nonnen in schneeweißen,
fließenden Gewändern schließen sich
ihnen an. Unzählige Pilger in bun
ter, malerischer Festwzsgewak.dunz
folgen der eigenartigen Prozession.
Borl! an großartigen Gebirgszii
gen führt der beschwerliche Pfad,
durch malerische Täler und wildroma
tische Schluchten; aus gewaltigen,
wilvzerrissencn Felsmassen dringen
schäumende Quellen und rauschende
Geöirgsbäche hervor. Flammendrot
leuchten die mit Purpurblüten über
ladenen Regenbäume und heben sich
wunderbar scharf ron dem klaren
azurblauen Himmelszelt ab. Dahin
ter dehnt sich der unermeßliche Ur
Wald, über dem geheimnisvoll der
eist des großen Buddha webt. Hier
und da ragen aus dem üppiggrünen
Dickicht eines Palmenhains die oergol
deten, halbzersallenen Spitzen verlas
sencr Pagoden empor. Duinpfe, lang
klingende Gongschläge hallen aus der
wilden Einsamkeit eines buddhistischen
Klosters. Bon fernen Hüften drin
gen die schwermünzen klänge des
.Phra Narai" (altsiamesisches Bo'.ks
lied) mit den immer wiederkehrenden
Rhythmen herüber. Kaum zu schil
dern ist das Märchenhafte dieser para
dicsischen Tropenlaiidschaft!
Von der Glut der untergehenden
Sonne in ein flammendes Feuermecr
getaucht, ragt fern die imposante
Goldkuppel der wundersamen Wat
(Tempel) Phrabaioom empor. Schei
dend umspielen die letzten Sonnen
strahlen die wie flüssiges Gold glei
ßenden Silhouetten der Pagoden, sie
mit magischen Lichtwogen mflutend.
Feierlich nahen die Pilger der ge
heimnisvollen Stätte, auf der einst
Buddha ihren Vorfahren gepredigt.
In den kleinen Slberglöälein. die
von den Zinnen der Wat herabhängen,
harft der Abendwind leise Akkorde.
Mystische Weihe liegt über Phraba
toom. Begeistert ziehen die Gläubigen in
den Tempel ein, dessen stimmungsvol
les Halbdunkel nur von Wachstnzen
erleuchtet ist, werfen sich voll Inbrunst
nieder, bringen ihre Opferg.iden dar,
bestehend aus Goldblättern, Priester
.gewändern, Lotuslilien, Joßstöckchen
und allerlei Kostbarkeiten, und ver
harren in andächtiger Betrachtung.
Ergreifend klingen die Paligesänge
der Bonzen, während das sehsame
Geläute der Pagodengongs ertönt.
Phantastische Schatten wirft das
flackernde Kerzenlicht auf die uralten
Buddha-Figuren. Duftend steigt der
Weihrauch empor und webt im Tem
pel geheimnisvolle Schleier.
Da war's nicht, als schlüge der
große Buddha dort die Augen auf
mir schien, als lächle ironisch der
eherne Mund. Wie die Brillanten fun
keln, die seinen goldstrotz'nden Leib,
umkränzen!
Zu seinen Füßen liegt schluchzend
ein armes Siamesenkind und fleht um
Genesung für den sterbenden Bater.
Jammernd hebt ein in Lumpen ge
hüllter Aussätziger . die zersetzten
Hände empor. Lautweinend sinkt eine
junge Mutter vor dem Götzenbildnis
in die lnie; in den Armen halt sie
ein wimmerndes, zuckendes Kindchen,
dus mit Fi bat (schwarzen Pocken)
bedeckt ist. Mit. zitternden Händen
llebi ein armes, altes Siamesenweib
ein Goldblättchen, für das sie ihren
letzten Att (siamesische Münze) dahin
gab, auf die Fußspitzen der Statue,
dann betet sie leise murmelnd mit
zahnlosem Mund.
Ach allen so! ja der große
Buddha helfen.
Lautlos, mit umflorten Auaen ver
lassen die Pilger den Tempel. Im
Lorhof lagern unter großen schneewei
ßen Pilgerschirmen und Zelten die
Gläubigen und werden von den Aeb
ten in oe Geheimnisse des Buddhis
mus eingeweiht. Drüben steigen dich
te, übelriechende Rauchwolken zum
sternenklaren Himmel empor, wätrend
du sterblichen Ueberreste eines gläu-
bigen Buddhisten von den Flammen
verzehrt werden.
Schaurig klagend tönen d Toten
gefänge der Bonzen durch die seier
lickk Stille der Trovennacht und be
gleiten die Seele des Dahingeschiede
nen aus seinem Wege ms 'nwana.
Unbemerkt tckleickt Mä Nen. eine
junge bildschöne Siamesin, in den
Tempel zu dem geyeimulSvouen
Buddha. Feierlich zündet sie einige
Bitte vor: .0 Buddha Gautama,
der du alles vermagst, beeinflusse du
kiä svn des aütiaen Aeranas (Eu-
ropäers), daß nicht die Sehnsucht nach
seiner fernen Heimat ihn ersähe; denn
dort müßte er eine Europäerin zur
Frau nehmen und deine treue Die
nenn Mä Jen wäre sür immer versto
ken. Nbra Buddha, du weißt Mä
stürbe an gebrochenem Herzen".
Und wieder zaubert der siaaernve
Kernsckein phantastische Lichtreslere
auf die grotesken Züge Buddhas. Fast
gutig, ja wohlwollend scheint jetzt flas
noldverklärte Antlik auf das schöne
Menschenkind hernieder zu schauen.
Ob wohl der große Buddya ryr ie
Ken erhört? Armes, kleines Siame-
senmädchen!
Da horch was war das?
Raschelnd entgleitet eine kleine, grün
golden schillernde Schlange ' einem
herrlichen Blumengewinde am Altar.
Sckaudernd zuckt Mä Nen zusammen
und eilt ins Freie hinaus. Mit tlop-
scndem Herzen denkt sie ihres gei?:o:en
sseranas noch graut ihr vor dem
bösen Omen der Giftschlange.
Leise zittert der 'Aachtwms ,m öc
Fieber der Bnlmcn. Gebeimnisooll.
auf Ewigkeitsflügeln, dringt vom
Jenseits eine verlorene lucelodie her
über. Melodisch klingen und flü
siern'die Silberglöcklein der ,Wat
Phrabatoom", sie raunen sich seit
same D'nge zu, die vor Jahrhuder
ten an diesem sgcnumwobcnen O,t
geschahen.
ittlraZnische Geschichte.
Ter cue Ttaat wurde in 1320 schon
urkundlich krwälmt.
Tie Ukraine, die gegenwärtig so
sehr in den Bordergrund des allge
meinen Interesses getreten ist, steht
uns besonders lebendig in der Erin
nerung aus der Geschichte des Helden
Hasten Königs Karl XII. von Schwe-,
den, der zu seinem Unheil, durch den'
Kosakenhetman Mazeppa nach der
Ukraine verlockt, dort bei Poltawa
von Peter dem Großen aufs Haupt
geschlagen wurde.
Geschichtlich ist die Ukraine, d. h,
Grenzlano, in polnischen Urkunden
schon 1320 erwähnt. Sie bildet: da
mals, nachdem die Litauer Kiew ge
Wonnen hatten, die äußerste Grenze
Polens gegen die Tataren. Nach spä
teren Urkunden umfaßte sie die frucht
baren Uferbezirke des mittleren
Dnjepr, die der Sitz der damals zuerst
in der Geschichte austretenden Kosa
ken waren. Die Grenze war fchwan
tend. Zeitweise wurden die Land
schaften Kiew, Wraclaw, Nieder-Wol-hynien
und Nieder Podolien unter
diesem Namen zusammengefaßt. Kiew
galt als die Hauptstadt. Es waren
aber noch eine Reihe bedeutender
Städte vorhanden wie Poltawa,
Charkow, Wraclaw, Tschertask u.a.
Das Land besaß treffliche Weiden mit
einem Graswuchse, der so hoch war,
daß er ein Bersteck für Menschen und
Tiere bot. Durch die vielen Kriege
zwischen Polen, Russen und Türken,
die auf ukrainischem Boden ausgefoch
ten wurden, lichtete sich aber die
mehrere Millionen zählende Bevölke
rung stark. Zeitweise gehörte auch
ein Teil Ungarns, die Gespanschaft
Unghwar, als Nieder Ukraine zu
diesem Gebiete. 1672 mußte der pol
nische König Michael Podolien an die
Türkei abtreten. Im Frieden von
Karlowitz IM gelangte dieses Gebiet
aber wieder an den König August II.
von Polen. In dieser Zeit besaß Po
len von der Ukraine, die m ihrer
Glanz-.it W11 Ouadratmeilen um
faßte und 512 Millionen Einwohner
zählte, nur noch einen kleinen Teil der
Wojwodschaft Kiew und die Wojwod
schaft Wraclaw. Bei der zweiien Tei
lung Polens, 1793 fielen beide Teile
an Rußland, womit der Name
Ukraine als politische Bezeichnung
verschwand, da man nunniehr keine
russische und polnische Ukraine mehr
unterschied.
Lunge Zeit hatte der Dnjepr die
Grenze gebildet, der östliche Teil war
russisch, der westliche polnisch gewesen.
Die Russen hatten aus ihrem ukraini
schen Besitze unter Peter dem Großen
die Gouvernements Nowzoros-Se
weist, Tschernigow und Kiew gebil
det. Das Gouvernement Nowgorod
Sewersk wandelte Katharina II. in
Poltawa um, aus einem Teile von
Kiew bildete sie die Statthaltcrjchüft
Podolien. In Laufe der Zeit wurden
die dier Gouvernements Liiew, Pol
tawa. Tschernigow und die sogenannte
Slobodische Ukraine (spätere Ehar
kow) gebildet. Der Name .Slobodische
Ulraine sür die östlich Poltawa gcle
gcne, vom Tone; durchströmte Pro
vinz rührte daher, d.ß siaj zur Zeit
der polnischen Herrschaft über die
Ukraine viele Kosaken und Kleinrussen
hierher flüchteten und feste Pläe,
Sloboden, anlegten. Man sprach auch
ehemals von einer sozenannien ukrai
Nischen Linie. Damit bezeichnete man
einen Festungsgürtel zur Sichuunz
der Ukraine, der sich von der Mün
dung deS Orel in den Dnjepr bis an
den Donez hinzog, der aber feine Be
deutung verlor, als die Ukraine an
Rußland fiel und die Festungen und
Redouten in einfache Flecken und
Dörfer umgewandelt wurden,
Durch die neusten Vorgänge ist der
Name Ukraine wieder politisch bedeu
tend geworden und damit die Erin
nerung an die alten geschichtlichen
Ueberlieferungen dieses von vielen
Kriegen heimgesuchten Grenzgebietes
von einst neu belebt.
Dänische Methoden.
Bolköschulwesen in Kopenhagen sür m
slcrgiillig bekunden.
In der Educational Review" sin
den wir eine fesselnde Darstellung der
Einrichtung des Bolksschulwescns in
Kopenhagen, die mitRecht als mu
stergültig bezeichnet wird. Bei dem
Interesse, das Erziehungsfragen im
allgemeinen und Schulfragen im be
sonderen immer verdienen und fin
den, wollen wir die Hauptpunkte hier
kurz zur Darstellung bringen.
Die Leitung und Kontrolle deS
Kopenhagener Volksschulwesens, drei
geteilt zwischen der städtischen Ezeku
tive, dem Bürgernieister, der städti
schci! Lrgi'alioe, der Scmeindevertre
tung und dem Staat, bietet nichts we
sentlich Neues, sondern entspricht bis
in die Einzelheiten deutschen Einrich
tungen. Neu aber ist die praktische Durch
führung des Grundsatzes, daß die
Schulcrziehung den individuellen Fä
higkciten der Schüler sich anpassen
müsse. Zu diesem Zwecke finden so
wohl die übernormal als die unter
normal begabten Schüler, Knaben
wie Mädchen, besondere Berücksichti
gung.
Aus der Masse der schulpflichtigen
i5inder die Schulpflicht dauert
rom 7, bis zum 14. Jahre, doch tön
nen die Eltern ihre Kinder schon mit
6 Jahren u Schule schicken wer
den, selbstverständlich, zunächst die
Blinden, Taubstummen usw. ausge
schieden und besonderen Erziehungs
anstalten überwiesen. Die übrigen
werden nach einem Lehrplan unter
richtet, der normaler Leistunzssähig
keit angepaßt ist. Wer diesem Lehr-
plan nicht zu folgen vermag, wird
nicht zu eigener Qual und zur Qual
seiner Lehrer und zum Schaden sei-
ner Mitschüler in den normalen
Klaffen gehalten, sondern wird einer
Hilssklasse (Hjaelpe-Klasse) überwie-
sen. In dieser Hilssklasse, die nur
etwa die Hälfte der Schülerzahl einer
normalen Klasse enthält, findet der
Schüler nicht nur liebevolle indivi-
duelle Berücksichtigung durch eigens
geschulte Lehrkräfte, sondern auch ei
r,en wesentlich geringen Lehrstoff, der
ibm mit einer Methode beigebracht
wird, die sich weniger an die höheren,
abstrakteren und damit auaz äuge
meineren Formen des Denkvermögens
wendet, sondern durch das lebendige
Wort, die sinnliche Anschauung und
die Verwendung der eigenen Hände
wirkt. Das Ziel dieser Klassen ist.
dem Kind neben den allgemeinen
Fähigkeiten des Lesens, Schreibens,
des einfachen Rechnens und etwas
Kenntnis der nationalen und allge-
meinen Geographie und Geschichie,
eine weitgehende Beherrschung der
Muskeln und Nerven der Hand auf
den Lebensweg mitzugeben, die es zu
allen Berufen, die Handfertigkeit er
fordern, in besonderem Maße befähi
aen. Man erkennt, in wie glücklicher
Weise hier humanitäre und praktische
Gesichtspunkte für den einzelnen, wie
für die Allgemeinheit in Ueberein
stimmuna gebracht sind. Diese selben
Kinder, die so eines guten und siche-
ren Fortkommens m der Welt ver
sichert sind, würden, in allgemeinen
Klassen erzogen, sich und allen ihren
Nebenmenschcn eine Last sein und
unnütz und unglücklich dahinwelken,
wenn sie nicht auf noch schlimmere
Wege getrieben würden.
Für die Kinder, für die aber auch
der Hjaelpe-Unterricht zu schwer ist.
sind die Vaerne-Klassen geschaffen, in
denen Lehrstoff und Lehrweise noch
weiterhin vereinfacht und der unmit
telbaren sinnlichen Anschauung n'ä
hergebracht sind. Hier ist daö Lehr
ziel das. die Leute zu befähigen, in
einem Beruf rauher körperlicher Be
tätigung, der geistige Anforderungen
nicht stellt, für sich selbst zu sorgen,
die Leute selbst und ihre Mitmen
schen von dem Schicksal der Arbeits
losigkeit wegen organischer Arbeitsun
sähigkeit und von den damit verbun
denen Gefahren zu befreien.
Wichtiger ober noch für die Ge
samtheit, als die besonderen Einrich
tungen für die Schwachbegabten,
sind die besonderen Einrichtungen
für die übernormal Begabten. Die
Kopenhagener Schulbchörde ist nicht
darauf aus. frühzeitig Wunderkinder
zu entdecken: sie wartet, bis die
Kinder elf Jahre sind. Tann wer
den die besonders tüchtigen und be
sonders begabten Schüler sorgfältig
ausgewählt und besonderen Mittel
schulen überwiesen, die einigen ber
Volksschulen angegliedert sind. Tie
strenge Auswahl wnv gegen aumay
liche 'Bewässerung dadurch sicherge
stellt, daß nicht mehr als 2000
Schüler auf diesen Mittelschulen sein
dürfen. Avf diesen Mittelschulen
bleiben die Junzea und Mädchen, bis
sie 15 Jahre sind, also ein Jahr län
ger al auf den Volksschulen. Wer
sich dieser besonderen Ausbildung
nicht würdig oder nicht fähig erweist,
wird wieder auf die Volksschule zu
rückgeschickt. Andererseits übernimmt
die Stadt für besonders befähigte
Absolventen der Mittelschule die Ko
sten der Erziehung an den Gymna
sien (unserem College entsprechend)
und für die besonderes befähigten
Absolventen deS Gymnasiums über
nimmt der Staat die Kosten der Uni
versität-Ausbildung. Da Unterricht
und Unterrichtsmittel auf den Volks
schulen frei sind, so ist jedem Kind,
auch dem Sohn des ärmsten Arbei
ters. die Möglichkeit geboten, sich zu
einer Schulausbildung emporzuazbei
ten, die ihm den Zugang zu allen Be
rufen und zu den höchsten Staats
stellen öffnet.
Wegelagerer.
Auch ntcr den Tieren gibt eö
solche.
Im Verfolg des Kapitels .Ver
kehrsstraßen und Tierverbreitung"
dürfte es interessieren, von besonderen
oder gelegentlichen Wegelagerern" un
ter den Tieren zu hören, schreibt ein
deutscher Forscher. Hasen und Feld
Hühner sind beispielsweise als Tiere
bekannt, die häufig die Wege Passie
ren; der Hafe ist sogar als Unglück
bringend gefurchtet, wenn er über den
Weg läuft. Alberti sagt: Aber
gläubischc Stocknarren erschrecken,
wenn ein Has über den Weg, darüber
sie gehen oder reiten müssen, laufet,
denn sie vermeinen, daß sie am zelbi
gen Tage ein Unglück ausstehen mus
sen". Auch ist cs bekannt, daß Hasen
häufig an Wegen setzen" und Reb
huhnern hier oder rn nächster Nahe
derselben ihre .Gelege" machen. Was
ist es, das sie beeinflußt, die Wege zu
passieren oder sich sogar häuslich"
einzurichten? Im Winter bietet sich
ihnen hier häufig eine Versorgung:
Heu-, Lupinen- und Strohschober
werden abgefahren in die Scheune,
bei Korntransporten zu: nächsten
?tadk oder zum Bahnhof streut ein
undichter oder aufgegangener Sack
eine lange Körnerreihe hinter sich her,
und überdies findet sich im Pferde
dung so manches 5lörnchen. Auch blei
ben an den Weg- und Grabenran
dern so manche Wegcrichähren stehen,
Distelköpse und Grasrispen. In alle
diese Winterherrlichkeiten teilen sich
auch Sperlinge, Goldammern, Hau-
benlcrchen, Hänflinge, Ze-sige, Stieg
litze, u. a. Nebelkrähen ziehen krach
zend vor dem Wanderer einher, und
Sperber jagen hier zwischen den Bau
men auf Sperlinge. Auch die dieoilche
Elster trieb sich, als sie noch häufiger
war, auf Wegen umher. Weniger be
sannt dürfte es sein, daß die Ka
ninchen. die schon dielfach ur Land
plage werden, sich an den Weg- uns
Eisenbahndammen entlang verbreiten,
indem sie hier zunächst .trockene"
Wohnungen beziehen und dann an
derweitige Gelegenheiten zu ihrem
Fortkommen abwarten, daß Eichhörn
chen unter dem Schutze der dichten A!
leebaume sogar in die Garten wechseln
und Mäuse gern ihre Löcher an den
hohen Straßendämmen graben. Durch
solche Gelegenheiten läßt sich auch das
.Raubzeug" nicht abschrecken, hier
seiner Versorgung nachzugehen: Füch
se, Marder. Wiesel! Auch der große
Würger (Lanius ezcubitor") jagt
hier auf .Kleinvögel", nachdem ec von
hoher Warte aus in einem Falle
von einer großen Pyramidenpappel
die günstige Gelegenheit abgepaßt hat:
meistens hat er es auf ahnungslose
Jungvögel, auf Mäuse und Insekten
abgesehen. Wo die Elster noch vor
Handen ist, da durchstöbert sie mit ei
ner Frechheit ohnegleichen die Büsche
und Baumanlagen auf der Bogeljagd;
wo sie haust, sind die Brüten der klei
neren Böge! verloren. Aber es handelt
sich hier an den Wegen nicht allein
um das Raubhandwerk und die Ber
sorgung, sondern auch um einen ge
wissen Schutz, den die behenden Klein
vögel in dem dichten Geäst der Allee
bäume voc den .Flugräubern" fin
den; denn außer den Genannten jagen
auf dem Felde, also in der unmittel
baren Nähe der Wege, fast alle Raub
Vögel. Seitdem Feldgehölze und
Buschwerk immer mehr verschwunden,
sind und vielfach schon Obstalleen die
Wege einsäumen, finden sich hier auch
unsere Gartenvögel: Grasmücken, ver
schiedene Meisen, Gartcnrotschwanz,
Kernbeißer und andere häufig ein:
selbst der Kuckuck ist hier zu hören.
AIS Arthur Werner, fr..
vor einigen Tagen von der Arbeit in
seine Wohnung in Rutherford, N. I.,
zurückkehrte, fand er feine Mutter.
Frau Rosa Werner, und seine Schwe
sier. Frau Nuth Woodyard. 19 Iah
re alt, tot 'im Badezimmer liegend
vor. während die ganze Wohnung
mit Gas angefüllt war. Auf einer
von der Tochter geschriebenen Notiz
stand geschrieben: .Lieber Vater,
bitte lasse unsere Körper ohne Auf
wand einäschern. Ruth". Als ihr
Gatte und der junge Werner am
Morgen zur Arbeit gingen, waren
die beioen Frauen anscheinend in be
sier Stimmung, auch wurden sie
im Lause des Taaes von Nachbarn
auf der S!raf,e ni'Wn. xtm er
fiaien sich alle.cich'ieter Gesund
heit. 4)