MjuWJdUJMitectu-uA(i. amXMM--m ww4&l4 ufc M-m. JJ6'jhbl-;rt.H",i- :.y,ri;..jjfeV'' Seite 8-Tägliche Omaha Tribüne -Samstag, den 16. Juni 1913. .5, 3MMWW-MM I I i 800,000 Mann nach Frankreich hinüber Immer größere Abschnitte der Front von Amerikanern b ;tt, sagt General March. SQfömßton. 15. Juni. (?eno ralstabZchef John March machte heute den Korrespondenten des Kriegsdepartemcnts die Mitteilung, daß bis dato 800.000 Mann ame rikcinischer Truppen über den Ozean geschickt worden sind. Ferner machte er die erfreuliche Mitteilung, daß al le bicr Offensiven der Deutschen zum Halten gekommen sind. Es wird er wartet, daß .bis zum 1. Juli eine Million Mann in Frankreich einge troffen sein werden. General March machte ferner die Bemerkung, daß jede Woche eine größere Zahl Amerikaner in die Front einrückt und daß die von den amerikanischen Truppen nngenom mene Linie an Länge zunimmt. Die se operieren unabhängig von den französischen und britischen Trup. pcn. Infolge des deutschen Vor. morsches," sagte General March, .sind die Linien der Alliierten um 66 Meilen ausgedehnt worden. Aus diesem Grunde ist die Wichtigkeit des raschen Eintreffens amerikanischer Truppen offcn,ichtlich. Wir haben gegenwärtig über 800,000 Mann Truppen über den Ozean gebracht." Er unterließ es, anzugeben, wann die alliierte,? und amerikanischen Streitkräfte das numerische Ueber gewicht über die feindlichen Trup pen erhalten werden, sagte aber, daß die Truppennachfchübe in Uebercin stimmung mit der verfügbaren Ton nage fortgesetzt werden würden. Die Ereignisse seit dem 21. März Revue passieren lassend, sagte Gene ral March, daß die Aktivität sich nach Paris zuneige, daß die Kanalhäfen das erste und Paris das, zweite An- griffsobjekt der Teutschen bilde. Die vier Vorstöße, die am 21 März, 9. Aprit, 27. Avril und 9. Juni einsetzten," sagte der Gene, ral, sind alle Teile ei .- Offensive. Sie sehen eine Reihenfolge von An griffen, der erste begann w der Pi cardie an einer Front von 36 Mei. len; der nächste in Flandern, an einer Front von 13 Meilen- der dritte an einer 28 Meilen weiten Front bis zur Marne und der gegen wärtige' stellt eine Front von hy bis 6 Meilen dar. Infolge des deutschen Vormarsches waren die Alliierten gezwungen, ihre Linien 66 Meilen auszudehnen, und um diese, halten zu können, waren die Alliierten gezwungen, mehrTrup. pen ins Feld zu stellen, wie zu Be ginn der Offensive. In den ersten beiden Vorstößen hatten die Deut, fchen zwei Zielobjckte ins Äuge ge. faßt. Zuerst wollten sie die Ka nalhäfen besctzn, um die Briten zu zwingen, deir überseeischen Trans. Port ihrer Truppen einen weiter südlich gelegenen Seeweg zu neh. wen, wodurch sich die Reise gefahr voller und länger gestalte. Die beiden letzten Vorstöße gal ten Paris, dessen Eroberung wegen der Liebe die die Franzosen für das. selbe hegen, von strategischer Wich, tigkeit ist." Die beiden letzten Vorstöße gal. ten Paris, dessen Eroberung wegen der Liebe, die die Franzosen für dasselbe hegen, von strategischer Wichtigkeit ist. Allen diesen Vorstoßen ist Ein halt getan worden. Der letzte Vormarsch wurde mehr zu dem Zwecke unternommen, die deutsche Linie auszurichten. Ten letzten Berichten gemäß greifen die Deutschen immer noch westlich von Soissons an, um ihre Front in je. ner Gegend auszurichten." Der General verwies darauf, daß die Einnahme der Kanalhäfcn auf den Krieg einen größeren Einfluß haben würde, als die Eroberimg von Paris. Gleichzeitig machte er darauf aufmerksam, daß die Deut, schen jetzt noch nicht die Maximal, grenze jenes Gebiets erreicht haben, das sie 1914 besetzt hielten. Er sagte, er könne augenblicklich nicht sagen, daß sich der Feind den Kanalhäfen zuwenden würde. Ueber die russische Lage befragt, sagte, daß diese Angelegenheit eine politische Sache sei. Die militärische Lage an der West, front fei gegenwärtig günstiger, wie seit Monaten dieses ist auf das ra fche Eintreffen von immer mehr amerikanischen Truppen zurückzu. führen. Genug Amerikaner stehen in der Gefcchtslinie, um die Verluste 'bet Alliierten zu decken, während die Tentsmen keine derartigen Reserven haben, um ihre Verluste ergänzen zu können. Die amerikanischen Truppen, welche bisher mit Franzo sen und Briten brigadiert waren, werden nach und nach zurückgezogen und dem ainerikanischen Heere aiige. gliedert. Die GaSkraze iit gecieiNvärtig das grüßte Problem, mit welchem sich die Alliierten zu befasse:, haben. Die lcvä'td,cn Erfolg? seit dem 21. März sind zument auf die Anwendung ton Gas zurückzuführen. Die Deut schen haben ihren Ga,sdienst in fo stematischcr Weise eingerichtet, so daß sie iirt verschiedene Arten Gas für verschiedene Zwecke gebrauchen. Sie füllen zenes Terntonum, über wel ches sie vorzudringen wünschen, mit einer Art Gas. das schnell verfliegt, so dt.ß dasselbe keine Einwirkung aus ihre eigenen Soldaten hat. Ueber Gegenden, die sie zu neutralisieren oder harmlos zu machen wünschm, verbreiten sie eine andere Art Gas; dasselbe lagert dort mitunter eine ganze 'Woche lang. Bei gefangenen Teutschen hat man Befehle vorgcfun. den. sich von gewissen Gegenden die. scs Gases wegen, das tötlich ist. fern zu balten. Dadurch werden die Teutschen in Stand gesetzt, gewi'ses Territorium außer Acht zu lassen und cn anderen Stellen anzugei sen. Hieraus erklärt sich auch e Fähigkeit der Deutschen, ihre Re serven so schnell zu verschieben. Artillerie wird mit Thränen er zeugendes Gas angegriffen, das sie eine Zeitlang kampfunfähig macht, worauf die feindliche Infanterie zum Angriff übergeht, ohne daß zu ihrem Sch che Sperrfeuer angewendet wird. Die amerikanische Heeresleiwng be schäftigt sich gegenwärtig mit der Lösung des Gasproblems und zwar mit günstigem Ersolge. Gesterreicher eröffnen gewaltigen Artilleriekampf Rom. 13. Juni. Das Kriegöamt meldet, daß die österreichische Artille rie von dem Lagarina Tale bis zum Meere heute früh ein gewaltiges Feuer eröffnet habe. Bunöesflotte wird bedeutend verstärkt Washington, 15. Juni. Das Ma rinekomitee des Hauses wurde heute offiziell in Kenntnis gesetzt, daß die amerikanischen Seestreitkräste in den europäischen Gewässern im Lause des Jahres durch fünf Schwadronen Zer. störer verstärkt werden sollen. Diese Schiffe werden unserer Nation die größte Flotte von Zerstörern in der Weltgeschichte geben. (Eine Schioad ron besteht aus 36 Zerstörern,) Um dieselben zu bemannen, ist eine sofortige Vergrößerung des Be standes an Marineoffizieren notwen. dig. wie in Briefen der Admiräle Palmer und Benfon ausgeführt wird, und Sekretär Daniels schlägt eine dauernde Erhöhung der Mari nemannschaften auf 131,485 Team vor- Sechö Sem mies dekoriert. Washington, 15. Juni. General Pershing berichtet, daß sechs weitere amerikanische Soldaten für beson dere Tapferkeit im Kampfe mit dem Verdienstkr?uz der Vereinigten Staaten ausgezeichnet wurden. Die Namen der so Geehrten sind: Ma jor Alexander Nasmussen, U. S. R,. Infanterie;, Sergeant Grat) E. Swinzle, Jn7,enieursabteilung ; Korporal Thomas A- Carroll, Infanterie,- und die gemeinen Sold, ten Oscar Griffith, medizinische Abteilung, Ambulanzkompagnie; Frank I. Goldkamp, Jngenicurab. tcilung; und Leslie M. Lane. Jn fanterie. Omnha'er Oberleutnant wird Hauptmann. Des Meines. Ja., 15. Juni. Hier wurden heute drei Oberleut nants zu Hauptleuten der National. Armee ernannt, während 16 Leut nants zu Obertnants befördert wurden. Einer der neuen Haupt, leute ist Hauptmann Cedric Pot ter von Omaha. Drei Männer verbrannt. Ranger, Tez.. 13. Juni. Drei Männer fanden bei dem heute Mor gen zum Auöbrnch gekommenen Brand des Brewster Geiser, eines 3,000 Faß Oelbrunncn. den Vcr brennungstod. Die Entstehungs ursach? des Fmers ist unbekannt. Es wurde nach schwerem Kampfe im Lauie der Vormittagsstunden unter Kontrolle gebracht. . ZtaH dem Untergang geweiht. Sakatoon. Säst,, 15. Juni. Das kleine Städtchen Shauavon. südlich von hier gelegen, wird von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht und wird wahrschein, lich der vollständ'gen Zerstörung an heimfallen, da ein heftiger Wind alle Bemühungen der den Brand bekämpfenden Feuerwehren zunichte macht. Teutsche sasattacke. Mit den Ame:ikanern an der Marne, 15. Juni (4 Uhr nachmit tags.) Die amerikanische, als auch die deutsche Artillerie entwickelte nordwestlich ' von (5liateauTknerry heute eine besondere Tätigkeit. Der Feind beschoß Bzurcsches und des sen llnigegend n.it zahlreiche;: l bomben. Es fxncni bis jetzt keine nfantcrickäiiipfe statt. Abonniert auf diese Leitung. Der Stöcker-Vrok I gestern beendet Der Prozeß von Theresia Stöckcr, geb. File!, gegen 23m. F. Stöcker wurde am Freitag nachmittag nach einer dm ganzen Tag in Anspruch nehmenden Sitzung, die den Argu menten der beiderseitigen Anwälte gewidmet war, abgeschlossen' Richter Troup wird in einigen Tagen das Urteil satten, ob die kleine Böhmin eine Scheidung und Alimente von $ 100,000, welche sie verlangt, er halten soll. Wenige neue Argumente wurden von den Awvälten erbracht, die nicht schon durch die Zeugenaussagen be konnt wurden. Anwalt McKcnzie verteidigte den Charakter der Klägerin und brandmarkte die Behauptungen, daß die Frau aus einem anderen Grunde als auf der Suche nach Arbeit nach Omaha gekommen sei, als falsch. An walt Smith für den Angeklagten be hauptete, daß der Fall nicht ein Scheidungsfall sei, sondern vielmehr für den Zweck gcsiihrt werde, Geld zu erhalten. Anwalt Tutton griff Ttöcker scharf an und nannte die Klägerin eine kleine Blume, die von ttöcker zertreten wurde" Mag Abberufung.Petition zur Fol ge habe. Stadtkommissar Butler erklärt. daß er benachnchtigt wurde, daß Petitionen zur Abberufung der Ttadkommissäre Towl, Ure und Zimmern zirkuliert werden sollen, falls sie ihre Absicht, die am Ton nerstag int Stadtrat eingereichten Referendum - Petitionen umgehen wollten. Letztere richten sich gegen die Übertragung der Asphalt An lage vom Straßen Tepartement an das Departement sür öffentliche Vcrbenerungen. Komnnnar Towl will zwei neue Ordinanzen vor- schlagen, Welche die alte Ordmanz, die die Petitionen hervorrief, aus dem Wege räumen. Butler erklärte, daß die AbberufungsPctition den Kommissär Ringer nicht emschlicßen würde. Drei Lehrer treten in Armee ein. Drei Mitglieder des Lehrerpcrso- nals der Handelshochschule find in die Armee eingetreten. Es find dies E. S. McLain, O. I. Ticker und O. E- Turpin. Am Tonnerstag wurde ihnen zu Ehren im Castlc Hotel ein Bankett veraustaltet. bei welchem Superintendent I. H. Bc veridge und Twight Porter, der Prinzipal der Handelshochschule, Ansprachen hielten. Rockefcller Jr. hält Ansprache an oldate. John T. Rockeseller. Jr.. hielt sich am Freitag in Omaha auf als Gast der I. M. C. A. Er stattete dem Fort Omaha einen Besuch ab und hielt dort an die in der I. M. C. A. Hütte versammelten Sol daten um 8:15 Uhr eine pcürioti scke Ansprache, die mit Begeisterung aufgenommen wurde. Temporäres Heim für Brownell Hall. Tie früheren Heime von Louis, Charles und Fred Metz an der Süd 28. Straße sind für zwei Jahre als temporäres Ouarticr für Brownell Hall gemietet worden. Das jetzige Grundstück der Schule wird jeden, falls verkauft werden. Die gemiete. ten Häuser eignen sich vorzüglich sür die Zwecke der Anstalt. Noch glücklich davongekommen Zwei Personen entkamen am Frei tag abend schweren Verletzungen, als ein Auto im Springlake Park, nahe dem Hektor Boulevard, die Böschung herabstürzte. C. C. Wilson sprang ab, als ?r bemerkte, daß das Auto außer Kontrolle war. Frau Boß. ficld von Auburn, Ncbr.? sprang ebenfalls noch rechtzeitig ab. Das Auto wurde schlimm beschädigt Verlangt $23,000 Schadenersatz. Myrtle Kl?pser hat Fred Vrvwn im Distriftsgcritft auf $25.000 Schadenersatz verklagt. Sie be schuldigt Brown, sie am 16. Septem ber 1917 angegriffen zu haben, und dadurch soll ihre Gesundheit angegriffen worden sein. Weiterer Kredit für Alliierte. Washington, 15. Juni. Die Re gicrung autorisierte heute einen weiteren Kredit von $175,000,000 für England und $9.000.000 für Belgien. Grcs'ritannien's Ge. samtkrcdit in den Vereinigten Ttaa. ten erreicht dadurch eine Höhe von $3,170,000,000, während uns Bei gien $125.550.000 schuldet. Alle Alliierten zusa, imen stehen M Uncle Sam mit $5.951.550.000 in der Kreide. Versammlnngsverbot für Dublin. Dublin. 15. Juni. Hier wurde heute eine neue Verordnung be sannt gewacht, nach welcher in die. sir Stadt alle öffentlichen Vcr samnilungcn und Umzüge bis auf Widerruf untersogt sind. Cin hriliger Grt. Clne SnvsnhrtSstötte im Land de Wciöen Elephanttn". Phrabutoom, der uralte buddhisti sche Wallfahrtsort, liegt unjcfaljr hundert englische Meilen nordöstlich von BJNgkok, der Hcuiptsiadt des sia mesischm Reiches. Hier, so berichtet die Tradition, setzte einst Buvdha sei ncn Fuß auf eine Fclöplatte und hin terließ einen bis in die kleinsten cha rakterisiischen Einzelheiten getreuen Abdruck seiner Fußiohle. Jetzt erhebt sich auf der geweihten Statte ein prachtvoller Tempel und eine der größten buddhistischen jUosierabteien im Lande des weißcn Elephanten. Viel tausend gläubige Siamescn, Laoten, Karens, Binnesen und Chi nesen pilgern alljährlich im Januar nach Phrabatoom, bringen ungezählte Opfergaben dar und erflehen für sich und die ihrigen die Segnungen des großen Buddha. Auf schmalem Fußpfad, der durch herrliche Gefilde sich hinschlängclt, zieht die erotische Pilgerschar lang' sam dahin. Vorn buddhistische Mön che in langlvallender, gelber Pritster toga, den umfangreichen Lebetsfächer zum Schutze gegen die glühenden isonnenstrahlen über den glattrasier ten Schädel emporhaltend, gefolgt von ihren Schulern, kleinen Siamesenkna bm, die ihnen die auf Palmblätter niedergeschriebene Lehre Buddhas (Pali Manuskripte) nachtragen. Buddhistische Nonnen in schneeweißen, fließenden Gewändern schließen sich ihnen an. Unzählige Pilger in bun ter, malerischer Festwzsgewak.dunz folgen der eigenartigen Prozession. Borl! an großartigen Gebirgszii gen führt der beschwerliche Pfad, durch malerische Täler und wildroma tische Schluchten; aus gewaltigen, wilvzerrissencn Felsmassen dringen schäumende Quellen und rauschende Geöirgsbäche hervor. Flammendrot leuchten die mit Purpurblüten über ladenen Regenbäume und heben sich wunderbar scharf ron dem klaren azurblauen Himmelszelt ab. Dahin ter dehnt sich der unermeßliche Ur Wald, über dem geheimnisvoll der eist des großen Buddha webt. Hier und da ragen aus dem üppiggrünen Dickicht eines Palmenhains die oergol deten, halbzersallenen Spitzen verlas sencr Pagoden empor. Duinpfe, lang klingende Gongschläge hallen aus der wilden Einsamkeit eines buddhistischen Klosters. Bon fernen Hüften drin gen die schwermünzen klänge des .Phra Narai" (altsiamesisches Bo'.ks lied) mit den immer wiederkehrenden Rhythmen herüber. Kaum zu schil dern ist das Märchenhafte dieser para dicsischen Tropenlaiidschaft! Von der Glut der untergehenden Sonne in ein flammendes Feuermecr getaucht, ragt fern die imposante Goldkuppel der wundersamen Wat (Tempel) Phrabaioom empor. Schei dend umspielen die letzten Sonnen strahlen die wie flüssiges Gold glei ßenden Silhouetten der Pagoden, sie mit magischen Lichtwogen mflutend. Feierlich nahen die Pilger der ge heimnisvollen Stätte, auf der einst Buddha ihren Vorfahren gepredigt. In den kleinen Slberglöälein. die von den Zinnen der Wat herabhängen, harft der Abendwind leise Akkorde. Mystische Weihe liegt über Phraba toom. Begeistert ziehen die Gläubigen in den Tempel ein, dessen stimmungsvol les Halbdunkel nur von Wachstnzen erleuchtet ist, werfen sich voll Inbrunst nieder, bringen ihre Opferg.iden dar, bestehend aus Goldblättern, Priester .gewändern, Lotuslilien, Joßstöckchen und allerlei Kostbarkeiten, und ver harren in andächtiger Betrachtung. Ergreifend klingen die Paligesänge der Bonzen, während das sehsame Geläute der Pagodengongs ertönt. Phantastische Schatten wirft das flackernde Kerzenlicht auf die uralten Buddha-Figuren. Duftend steigt der Weihrauch empor und webt im Tem pel geheimnisvolle Schleier. Da war's nicht, als schlüge der große Buddha dort die Augen auf mir schien, als lächle ironisch der eherne Mund. Wie die Brillanten fun keln, die seinen goldstrotz'nden Leib, umkränzen! Zu seinen Füßen liegt schluchzend ein armes Siamesenkind und fleht um Genesung für den sterbenden Bater. Jammernd hebt ein in Lumpen ge hüllter Aussätziger . die zersetzten Hände empor. Lautweinend sinkt eine junge Mutter vor dem Götzenbildnis in die lnie; in den Armen halt sie ein wimmerndes, zuckendes Kindchen, dus mit Fi bat (schwarzen Pocken) bedeckt ist. Mit. zitternden Händen llebi ein armes, altes Siamesenweib ein Goldblättchen, für das sie ihren letzten Att (siamesische Münze) dahin gab, auf die Fußspitzen der Statue, dann betet sie leise murmelnd mit zahnlosem Mund. Ach allen so! ja der große Buddha helfen. Lautlos, mit umflorten Auaen ver lassen die Pilger den Tempel. Im Lorhof lagern unter großen schneewei ßen Pilgerschirmen und Zelten die Gläubigen und werden von den Aeb ten in oe Geheimnisse des Buddhis mus eingeweiht. Drüben steigen dich te, übelriechende Rauchwolken zum sternenklaren Himmel empor, wätrend du sterblichen Ueberreste eines gläu- bigen Buddhisten von den Flammen verzehrt werden. Schaurig klagend tönen d Toten gefänge der Bonzen durch die seier lickk Stille der Trovennacht und be gleiten die Seele des Dahingeschiede nen aus seinem Wege ms 'nwana. Unbemerkt tckleickt Mä Nen. eine junge bildschöne Siamesin, in den Tempel zu dem geyeimulSvouen Buddha. Feierlich zündet sie einige Bitte vor: .0 Buddha Gautama, der du alles vermagst, beeinflusse du kiä svn des aütiaen Aeranas (Eu- ropäers), daß nicht die Sehnsucht nach seiner fernen Heimat ihn ersähe; denn dort müßte er eine Europäerin zur Frau nehmen und deine treue Die nenn Mä Jen wäre sür immer versto ken. Nbra Buddha, du weißt Mä stürbe an gebrochenem Herzen". Und wieder zaubert der siaaernve Kernsckein phantastische Lichtreslere auf die grotesken Züge Buddhas. Fast gutig, ja wohlwollend scheint jetzt flas noldverklärte Antlik auf das schöne Menschenkind hernieder zu schauen. Ob wohl der große Buddya ryr ie Ken erhört? Armes, kleines Siame- senmädchen! Da horch was war das? Raschelnd entgleitet eine kleine, grün golden schillernde Schlange ' einem herrlichen Blumengewinde am Altar. Sckaudernd zuckt Mä Nen zusammen und eilt ins Freie hinaus. Mit tlop- scndem Herzen denkt sie ihres gei?:o:en sseranas noch graut ihr vor dem bösen Omen der Giftschlange. Leise zittert der 'Aachtwms ,m öc Fieber der Bnlmcn. Gebeimnisooll. auf Ewigkeitsflügeln, dringt vom Jenseits eine verlorene lucelodie her über. Melodisch klingen und flü siern'die Silberglöcklein der ,Wat Phrabatoom", sie raunen sich seit same D'nge zu, die vor Jahrhuder ten an diesem sgcnumwobcnen O,t geschahen. ittlraZnische Geschichte. Ter cue Ttaat wurde in 1320 schon urkundlich krwälmt. Tie Ukraine, die gegenwärtig so sehr in den Bordergrund des allge meinen Interesses getreten ist, steht uns besonders lebendig in der Erin nerung aus der Geschichte des Helden Hasten Königs Karl XII. von Schwe-, den, der zu seinem Unheil, durch den' Kosakenhetman Mazeppa nach der Ukraine verlockt, dort bei Poltawa von Peter dem Großen aufs Haupt geschlagen wurde. Geschichtlich ist die Ukraine, d. h, Grenzlano, in polnischen Urkunden schon 1320 erwähnt. Sie bildet: da mals, nachdem die Litauer Kiew ge Wonnen hatten, die äußerste Grenze Polens gegen die Tataren. Nach spä teren Urkunden umfaßte sie die frucht baren Uferbezirke des mittleren Dnjepr, die der Sitz der damals zuerst in der Geschichte austretenden Kosa ken waren. Die Grenze war fchwan tend. Zeitweise wurden die Land schaften Kiew, Wraclaw, Nieder-Wol-hynien und Nieder Podolien unter diesem Namen zusammengefaßt. Kiew galt als die Hauptstadt. Es waren aber noch eine Reihe bedeutender Städte vorhanden wie Poltawa, Charkow, Wraclaw, Tschertask u.a. Das Land besaß treffliche Weiden mit einem Graswuchse, der so hoch war, daß er ein Bersteck für Menschen und Tiere bot. Durch die vielen Kriege zwischen Polen, Russen und Türken, die auf ukrainischem Boden ausgefoch ten wurden, lichtete sich aber die mehrere Millionen zählende Bevölke rung stark. Zeitweise gehörte auch ein Teil Ungarns, die Gespanschaft Unghwar, als Nieder Ukraine zu diesem Gebiete. 1672 mußte der pol nische König Michael Podolien an die Türkei abtreten. Im Frieden von Karlowitz IM gelangte dieses Gebiet aber wieder an den König August II. von Polen. In dieser Zeit besaß Po len von der Ukraine, die m ihrer Glanz-.it W11 Ouadratmeilen um faßte und 512 Millionen Einwohner zählte, nur noch einen kleinen Teil der Wojwodschaft Kiew und die Wojwod schaft Wraclaw. Bei der zweiien Tei lung Polens, 1793 fielen beide Teile an Rußland, womit der Name Ukraine als politische Bezeichnung verschwand, da man nunniehr keine russische und polnische Ukraine mehr unterschied. Lunge Zeit hatte der Dnjepr die Grenze gebildet, der östliche Teil war russisch, der westliche polnisch gewesen. Die Russen hatten aus ihrem ukraini schen Besitze unter Peter dem Großen die Gouvernements Nowzoros-Se weist, Tschernigow und Kiew gebil det. Das Gouvernement Nowgorod Sewersk wandelte Katharina II. in Poltawa um, aus einem Teile von Kiew bildete sie die Statthaltcrjchüft Podolien. In Laufe der Zeit wurden die dier Gouvernements Liiew, Pol tawa. Tschernigow und die sogenannte Slobodische Ukraine (spätere Ehar kow) gebildet. Der Name .Slobodische Ulraine sür die östlich Poltawa gcle gcne, vom Tone; durchströmte Pro vinz rührte daher, d.ß siaj zur Zeit der polnischen Herrschaft über die Ukraine viele Kosaken und Kleinrussen hierher flüchteten und feste Pläe, Sloboden, anlegten. Man sprach auch ehemals von einer sozenannien ukrai Nischen Linie. Damit bezeichnete man einen Festungsgürtel zur Sichuunz der Ukraine, der sich von der Mün dung deS Orel in den Dnjepr bis an den Donez hinzog, der aber feine Be deutung verlor, als die Ukraine an Rußland fiel und die Festungen und Redouten in einfache Flecken und Dörfer umgewandelt wurden, Durch die neusten Vorgänge ist der Name Ukraine wieder politisch bedeu tend geworden und damit die Erin nerung an die alten geschichtlichen Ueberlieferungen dieses von vielen Kriegen heimgesuchten Grenzgebietes von einst neu belebt. Dänische Methoden. Bolköschulwesen in Kopenhagen sür m slcrgiillig bekunden. In der Educational Review" sin den wir eine fesselnde Darstellung der Einrichtung des Bolksschulwescns in Kopenhagen, die mitRecht als mu stergültig bezeichnet wird. Bei dem Interesse, das Erziehungsfragen im allgemeinen und Schulfragen im be sonderen immer verdienen und fin den, wollen wir die Hauptpunkte hier kurz zur Darstellung bringen. Die Leitung und Kontrolle deS Kopenhagener Volksschulwesens, drei geteilt zwischen der städtischen Ezeku tive, dem Bürgernieister, der städti schci! Lrgi'alioe, der Scmeindevertre tung und dem Staat, bietet nichts we sentlich Neues, sondern entspricht bis in die Einzelheiten deutschen Einrich tungen. Neu aber ist die praktische Durch führung des Grundsatzes, daß die Schulcrziehung den individuellen Fä higkciten der Schüler sich anpassen müsse. Zu diesem Zwecke finden so wohl die übernormal als die unter normal begabten Schüler, Knaben wie Mädchen, besondere Berücksichti gung. Aus der Masse der schulpflichtigen i5inder die Schulpflicht dauert rom 7, bis zum 14. Jahre, doch tön nen die Eltern ihre Kinder schon mit 6 Jahren u Schule schicken wer den, selbstverständlich, zunächst die Blinden, Taubstummen usw. ausge schieden und besonderen Erziehungs anstalten überwiesen. Die übrigen werden nach einem Lehrplan unter richtet, der normaler Leistunzssähig keit angepaßt ist. Wer diesem Lehr- plan nicht zu folgen vermag, wird nicht zu eigener Qual und zur Qual seiner Lehrer und zum Schaden sei- ner Mitschüler in den normalen Klaffen gehalten, sondern wird einer Hilssklasse (Hjaelpe-Klasse) überwie- sen. In dieser Hilssklasse, die nur etwa die Hälfte der Schülerzahl einer normalen Klasse enthält, findet der Schüler nicht nur liebevolle indivi- duelle Berücksichtigung durch eigens geschulte Lehrkräfte, sondern auch ei r,en wesentlich geringen Lehrstoff, der ibm mit einer Methode beigebracht wird, die sich weniger an die höheren, abstrakteren und damit auaz äuge meineren Formen des Denkvermögens wendet, sondern durch das lebendige Wort, die sinnliche Anschauung und die Verwendung der eigenen Hände wirkt. Das Ziel dieser Klassen ist. dem Kind neben den allgemeinen Fähigkeiten des Lesens, Schreibens, des einfachen Rechnens und etwas Kenntnis der nationalen und allge- meinen Geographie und Geschichie, eine weitgehende Beherrschung der Muskeln und Nerven der Hand auf den Lebensweg mitzugeben, die es zu allen Berufen, die Handfertigkeit er fordern, in besonderem Maße befähi aen. Man erkennt, in wie glücklicher Weise hier humanitäre und praktische Gesichtspunkte für den einzelnen, wie für die Allgemeinheit in Ueberein stimmuna gebracht sind. Diese selben Kinder, die so eines guten und siche- ren Fortkommens m der Welt ver sichert sind, würden, in allgemeinen Klassen erzogen, sich und allen ihren Nebenmenschcn eine Last sein und unnütz und unglücklich dahinwelken, wenn sie nicht auf noch schlimmere Wege getrieben würden. Für die Kinder, für die aber auch der Hjaelpe-Unterricht zu schwer ist. sind die Vaerne-Klassen geschaffen, in denen Lehrstoff und Lehrweise noch weiterhin vereinfacht und der unmit telbaren sinnlichen Anschauung n'ä hergebracht sind. Hier ist daö Lehr ziel das. die Leute zu befähigen, in einem Beruf rauher körperlicher Be tätigung, der geistige Anforderungen nicht stellt, für sich selbst zu sorgen, die Leute selbst und ihre Mitmen schen von dem Schicksal der Arbeits losigkeit wegen organischer Arbeitsun sähigkeit und von den damit verbun denen Gefahren zu befreien. Wichtiger ober noch für die Ge samtheit, als die besonderen Einrich tungen für die Schwachbegabten, sind die besonderen Einrichtungen für die übernormal Begabten. Die Kopenhagener Schulbchörde ist nicht darauf aus. frühzeitig Wunderkinder zu entdecken: sie wartet, bis die Kinder elf Jahre sind. Tann wer den die besonders tüchtigen und be sonders begabten Schüler sorgfältig ausgewählt und besonderen Mittel schulen überwiesen, die einigen ber Volksschulen angegliedert sind. Tie strenge Auswahl wnv gegen aumay liche 'Bewässerung dadurch sicherge stellt, daß nicht mehr als 2000 Schüler auf diesen Mittelschulen sein dürfen. Avf diesen Mittelschulen bleiben die Junzea und Mädchen, bis sie 15 Jahre sind, also ein Jahr län ger al auf den Volksschulen. Wer sich dieser besonderen Ausbildung nicht würdig oder nicht fähig erweist, wird wieder auf die Volksschule zu rückgeschickt. Andererseits übernimmt die Stadt für besonders befähigte Absolventen der Mittelschule die Ko sten der Erziehung an den Gymna sien (unserem College entsprechend) und für die besonderes befähigten Absolventen deS Gymnasiums über nimmt der Staat die Kosten der Uni versität-Ausbildung. Da Unterricht und Unterrichtsmittel auf den Volks schulen frei sind, so ist jedem Kind, auch dem Sohn des ärmsten Arbei ters. die Möglichkeit geboten, sich zu einer Schulausbildung emporzuazbei ten, die ihm den Zugang zu allen Be rufen und zu den höchsten Staats stellen öffnet. Wegelagerer. Auch ntcr den Tieren gibt eö solche. Im Verfolg des Kapitels .Ver kehrsstraßen und Tierverbreitung" dürfte es interessieren, von besonderen oder gelegentlichen Wegelagerern" un ter den Tieren zu hören, schreibt ein deutscher Forscher. Hasen und Feld Hühner sind beispielsweise als Tiere bekannt, die häufig die Wege Passie ren; der Hafe ist sogar als Unglück bringend gefurchtet, wenn er über den Weg läuft. Alberti sagt: Aber gläubischc Stocknarren erschrecken, wenn ein Has über den Weg, darüber sie gehen oder reiten müssen, laufet, denn sie vermeinen, daß sie am zelbi gen Tage ein Unglück ausstehen mus sen". Auch ist cs bekannt, daß Hasen häufig an Wegen setzen" und Reb huhnern hier oder rn nächster Nahe derselben ihre .Gelege" machen. Was ist es, das sie beeinflußt, die Wege zu passieren oder sich sogar häuslich" einzurichten? Im Winter bietet sich ihnen hier häufig eine Versorgung: Heu-, Lupinen- und Strohschober werden abgefahren in die Scheune, bei Korntransporten zu: nächsten ?tadk oder zum Bahnhof streut ein undichter oder aufgegangener Sack eine lange Körnerreihe hinter sich her, und überdies findet sich im Pferde dung so manches 5lörnchen. Auch blei ben an den Weg- und Grabenran dern so manche Wegcrichähren stehen, Distelköpse und Grasrispen. In alle diese Winterherrlichkeiten teilen sich auch Sperlinge, Goldammern, Hau- benlcrchen, Hänflinge, Ze-sige, Stieg litze, u. a. Nebelkrähen ziehen krach zend vor dem Wanderer einher, und Sperber jagen hier zwischen den Bau men auf Sperlinge. Auch die dieoilche Elster trieb sich, als sie noch häufiger war, auf Wegen umher. Weniger be sannt dürfte es sein, daß die Ka ninchen. die schon dielfach ur Land plage werden, sich an den Weg- uns Eisenbahndammen entlang verbreiten, indem sie hier zunächst .trockene" Wohnungen beziehen und dann an derweitige Gelegenheiten zu ihrem Fortkommen abwarten, daß Eichhörn chen unter dem Schutze der dichten A! leebaume sogar in die Garten wechseln und Mäuse gern ihre Löcher an den hohen Straßendämmen graben. Durch solche Gelegenheiten läßt sich auch das .Raubzeug" nicht abschrecken, hier seiner Versorgung nachzugehen: Füch se, Marder. Wiesel! Auch der große Würger (Lanius ezcubitor") jagt hier auf .Kleinvögel", nachdem ec von hoher Warte aus in einem Falle von einer großen Pyramidenpappel die günstige Gelegenheit abgepaßt hat: meistens hat er es auf ahnungslose Jungvögel, auf Mäuse und Insekten abgesehen. Wo die Elster noch vor Handen ist, da durchstöbert sie mit ei ner Frechheit ohnegleichen die Büsche und Baumanlagen auf der Bogeljagd; wo sie haust, sind die Brüten der klei neren Böge! verloren. Aber es handelt sich hier an den Wegen nicht allein um das Raubhandwerk und die Ber sorgung, sondern auch um einen ge wissen Schutz, den die behenden Klein vögel in dem dichten Geäst der Allee bäume voc den .Flugräubern" fin den; denn außer den Genannten jagen auf dem Felde, also in der unmittel baren Nähe der Wege, fast alle Raub Vögel. Seitdem Feldgehölze und Buschwerk immer mehr verschwunden, sind und vielfach schon Obstalleen die Wege einsäumen, finden sich hier auch unsere Gartenvögel: Grasmücken, ver schiedene Meisen, Gartcnrotschwanz, Kernbeißer und andere häufig ein: selbst der Kuckuck ist hier zu hören. AIS Arthur Werner, fr.. vor einigen Tagen von der Arbeit in seine Wohnung in Rutherford, N. I., zurückkehrte, fand er feine Mutter. Frau Rosa Werner, und seine Schwe sier. Frau Nuth Woodyard. 19 Iah re alt, tot 'im Badezimmer liegend vor. während die ganze Wohnung mit Gas angefüllt war. Auf einer von der Tochter geschriebenen Notiz stand geschrieben: .Lieber Vater, bitte lasse unsere Körper ohne Auf wand einäschern. Ruth". Als ihr Gatte und der junge Werner am Morgen zur Arbeit gingen, waren die beioen Frauen anscheinend in be sier Stimmung, auch wurden sie im Lause des Taaes von Nachbarn auf der S!raf,e ni'Wn. xtm er fiaien sich alle.cich'ieter Gesund heit. 4)