Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 13, 1918, Image 1

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PUBLISHED AND DISTRIBDTKD ÜNDER
PEKMIT (Na. I$4), AUTHORIZED BY THE
ACT OF OCTOBER , 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEBR.
BT ORDER OF THE PRESIDENT
A. 8. BURLESON, POSTMASTER-GENERAL
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AN AMERICAN NEWSPAPER WHICH
STANDS FOR AMERICAN IDEALS AND
PRINCIPLES PRINTED IN THE GERMAN
LANGÜAGE FOR AMERICAN CITIZENS
WHO READ GERMAN.
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35. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Donnerstag, den 13. Juni 1918.
8 Seiten No. 79'.
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Dort ziehen öle Franzoser. v Cirne etwas zu
rNck, zwingen den Feind Sx auf öem west
lichen FlUgel zum weichen
Zivilbevölkerung räumt
Sitnationsbericht.
London, 13. Juni. Heute tobt
die Schlacht cm der 60 Meilen Front
von Montdidier bis zum Villers
CotteretS Walde, die neue Oife Linie
und den nordwestlichen Teil" der
Marne Front einschließend.
Südlich der Villers . Cotterets
Front kam es zu ununterbrochenen
Gefechten in einem Gelände, das
sich bis zur Umgebung von Chateau
Thierry erstreckt, wodurch eine Ge
srchtszone von 25 Meilen Länge der
ltampffront einverleibt wird.
An der Oise Front dringen die
Franzosen etwas vor und im Zcn.
trum hallen sie den Feind fest, mäh
rend der Feind auf dem östlichen
Ftügel weitere Fortschritte zu ver
zeichnen hat.
TaS französische Kricgsamt meldet
weitere Fortschritte in dem Abschnitt
des Belloy Geholzes und St. Maur;
dort wurden weitere 400 Feinde
gefangen genommen und betrachtn
ches Kriegsmaterial erobert.
Paris giebt offiziell zu, daß sich
die Franzosen aus dein Noyon Vor
sprung freiwillig zurückgezogen ha.
den. Dieses bedeutet das Aufgeben
eines vier Meilen von der bisheri
gen Linie rückwärts gelegen: Ge
iändes.
. , Nördlich der Marne haben Streit
kräfte der Alliierten Montcourt. zwei
Meilen südwestlich von Chateau
Thierry gelegen, und den südlichen
Teil von Bussiarcs. sieben Meilen
nordwestlich von Chateau Thierry.
besetzt. (ES ist dieses jener Teil der
Front, wo sich die amerikanische Ma
'nneJnfanterie und das 9- sowie
23. Ver. Staaten Jnfanterie-Ncgi
ment auszeichneten.)
Das deutsche Kriegsamt meldet,
die Räumung des NoyonVorfprungs
durch die Franzosen wurde durch den
Verluste der südwestlich von Noyon
neleaenen Höhen erzwungen. Ueber
die nördlich der Marne stattfindenden
Gefechte meldet das deutsche Kriegs
omt: Hartnäckig und ungeachtet der
schivercn Verluste hielt der Feind sei
ne erfolglosen Angriffe nordwestlich
von Chntcau.Thicrry aufrecht. Mich
rere gingen unter schweren Verlusten
für ihn in die Brüche."
Fcldmarschall Haig meldet über
einen erfolgreichen Streifzug nahe
Locre '(Flandernfront) durch franzö
fische Truppen.
Das italienische Kriegßamt berich
tet über erfolgreiche Patrouillcnkäm
tose und Abweisung österreichischer
Ueberfälle.
Zivilbevölkerung räumt Compiegne.
Paris, 13. Juni Offiziell wird
gemeldet. . daß die Zivilbevölkerung
Coinpiegne verlassen hat. Tausende
Flüchtlinge sind per Spezialzügen in
Paris eingetroffen.
Französischer Bericht.
Paris, 13. Juni. Französische
Streits raste warfen bei ihrem ersten
Gegenangriff auf dem östlichen Flü
gel der neuen Oise Front letzte
Nacht die Teutschen über den Matz
Flufz zurück." nieldet das Kriegs
amt. Auf dein westlichen Flügel
lind im Zentrum sind keine neuen
Angriffe zu verzeichnen.
An der Marne Front wurde ein
schwerer deutscher Angriff gegen
'ouresches und daS Belleau Gehölz
von amerikanischen und französischen
Truppen abgeschlagen. Die neuen
Stellungen werden von den letzteren
gehalten. Dem Feind wurden schme
re Verluste an Toten und Verwunde
t:n beigebracht.
Am gewaltigstem toben die Käm
fe zwischen der Aisne und dem Vil
lcrs-Cotterets Walde, wo die Deut
i hm geringe Fortschritte machen.
, Paris. 13. Juni. In dem gestri
gen viizirui,'n luciiuuciiu yciiii t;
Zwischen Montdidier und der Oise
übte der Feind während des gan
zeit Tages einen weiteren Druck auf
u:is aus; auf unserem linken Flügel
schlugen alle Versuche, uns die gestri
gc Gewinne zu entreißen, fehl. In
di'c Gegend deS Belloy Eehölzes
vvb bei St. Maur hatten wir Er
jAcx auszuweisen; dort mochten wirl
4UU iveilere Gefangene und ober
die Stadt Compiegne
ten eine Anzahl Geschütze, und Ma
schinengewehre. An der Front zw?
schm St. Maur und Anteuil ist keine
Aeickerung der Lage zu verzeichnen.
Auf unserem rechten Flügel er
neuerten die Teutschen ihren Angriff
dem Matz Flufz entlang. Nach mehr
fachen Versuchen, die ihnen schwere
Verluste verursachten, gelang es dem
Feinde, aus dem südlichen Flufzufer
in dem Dorfe Melicocq auf den
Höhen bei Croix Ricard festen Fuß
zu fassen.'
Oestlich der Oise zogen wir unsere
Linie am Montag bei Bailly, Tracy
leVal und westlich von Nampoel un
ter dem Schutze von Abteilungen,
die unseren Rückzug maskierten, ein.
In der Gegend von Haute Braye
schlugen wir einen feindlichen An
griff ab und machten Gefangene-
Südlich der Aisne kam es zwi
schen dem Fluß und dem Walde von
Cotterets zu desperaten Gefechten;
oft gerieten die beiderseitigen Trup
pen ins Handgemenge. Unsere
Mannschaften leisteten heftigen Wi
derstand; der Feind machte auf der
Hochfläche westlich der Dörfer. Dom
miers und Cutry geringe Fortschrit
te; alle Versuche aber, sich in Besitz
der Ortschaften Amblcny und St.
Pierre Aigle zu setzen, mißlangen.
Nördlich der Marne haben unsere
Truppen Montcourt. das kleine Ge
hölz nördlich von Eloup und den
südlicken Teil der Ortschaft Bussiarcs
besetzt.
Unsere Bombenmaschincn taten
sich bei den Gegenangriffen an der
St. Maur-Montdidier-Front in her
vorragender Weise hervor. Tiefe
griffen feindliche Divisionen, die her
beigcschafft wurden, um den Stoß
unserer Strcitkräfte auf dem rechten
Flügel abzuwehren, an. Diesem An
griff aber vermochte der Feind nicht
Stand zu halten; er zog fich zurück,
dabei Tote und Verwundete auf
dem Platze lassend. Trainkolonnen
wurden umzingelt und schwere feind
liche Geschütze wurden vom Feinde
im Stich gelassen. Eine Anzahl
Trainwagen fingen Feuer; ein gro
ßes Feuer kam auch zu Ressonssur
Matz, wo zahlreiche feindliche Trup
pen konzentriert waren, zum Aus
bruch. Wir warfen etwa 25 Ton
nen Boniben auf den Feind herab.
Was die Teutschen beanspruchen.
Ter offizielle deutsche Bericht von
gestern Abend besagt, daß die Ge
gcnangriffe der alliierten Streit
kräfte abgeschlagen wurden und daß
diefe schwere Verluste an Toten und
Verwundeten erlitten. Es wird ge
sagt, daß von der Armee des Gene
rals Hutier über 13,000 Mann ge
fangen genommen wurden,
U. S. Artillerie im Gefecht.
Südwestlich von Montdidier, wo
die alliierten Truppen am Dienetag
bei einem Gegroagnriff namhafte
Erfolge erzielten, hat die ainerikani
fche Artillerie in den Kampf eilige
griffen und beunruhigen die Deut
schen durch ihr gewaltiges Feuer
Bisher haben in dieser Gegend keine
weiteren amerikanischen Streitkräfte
an dem Kampfe teilgenommen.
Nördlich von Montdidier haben die
Teutschen mehrere Male versucht,
die Amerikaner aus dem von ihnen
erstürmten Torf Cantigny wieder
zu vertreiben: ihre Bemühungen aber
kHaben ihnen nur Verluste eingc
bracht. Eine aus 40 Mann be
stehende feindliche Abteilung wurde
durch das Nevolverfcuer der Ver
teidiger des Torfes vertrieben. Nord
westlich von Chateau Thierry haben
die Teutschen fünf Divisionen gegen
die mit den Franzosen Seite an
Seite streitenden Amerikaner ins
Fnier geführt; sie vermochten je
doch nichts auszurichten. Alle Ver
suche der Deutschen, sich wieder in
den Besitz des Torfs Bouresches zu
setzen, mißlangen.
Zlrikgsmlnislkr Stein sn den
Rkichotag.
Amsterdam. 13. Juni. Hier ein
getroffenen Nachrichten zufolge hat
sich Kriegsminister Stein über die
Offensive an der Westfront in fol
gendn Weife geäußert:, .Der Lieg
180 Mann auf der
amer. Verlustliste
Ein NcbrKskacr nnd 11 Joniaer un
ter den Verwundeten ange
führt.
Washington. 13. Juni. 180 Na
inen wurden hite vom Kriegsamt
cuf der Verlustliste bekannt gegeben
1? Mann fielen im Kampfe; 9 er
lagen ihren Wunden; 4 starben an
Krankheiten: einer wurde bei einem
Aeroplanunfall . getötet: drei ver
lorcn hr Leben durch Unfälle und
andere Ursachen. 137 Mann wurden
schwer verwundet: bei 11 weiteren
Verwundeten ist die Schwere der
Wunden noch nicht ' festgestellt und
vier Mann werden vermißt.
Leutnant John W. Rhoades.
Payett?, Jdaho, wurde im Kampf
getötet und Leutnant Jesse M. Ro
binson, Washington, D. C,.- starb
an Krankheit. Die Leutnants Ri
chard A. Newhall, Minneapolis;
John W. Scott. Detroit, und Ha
rold K. Simon, Marshall, Minn..
wurden schwer vermundet, Leut
nant James A. Banne. Grand Ra
pids. Mich., kam bei einem Acro
Planunfall ums Leben und Leutnant
Vurky, Philadelphia, befindet sich
unter den Vermißten.
Auf der Liste der Verwundeten
befinden sich auch ein Nebraskaer
und 11 Jowa,!r. Schwer verwundet
wurden:
Berlin
Nebr.
W,
aylor. Red Cloud,
Willnrd A. Gordon, Winterset.
Iowa.
Judson ,E. Stcele, Edgewood,
Iowa.
Die Schwere der Wunden der
Nachfolgenden ist noch nicht festge
stellt.
Sergeant Nuthsord Petcrson,
Vinton. Ja.
Korporal Chcrley Pollon, Neva
da. Ja.
Soldaten:
Herbert T. Groves, Des Wohles,
Iowa.
Francis M. Harrison. Wood
burn Ja.
Ray E. Labrtew. Milo, Ja.
Rot, R. Rees. Webster City, Ja.
Olen B. Shawhan, Des Moincs,
Iowa. . . .....
Carl A. Sutron, Nora Springs,
Iowa.
Teddy M. Ziddnos, Centerville.
Iowa.
Japaner gegen Bund
mit Deutschland
London, 13. Juni. Eine Maja
rität der japanischen Nation glaubt
nicht daran, daß Japan und Deutsch
land nach dem gegenwärtigen Kriege
Verbündete werben, sagt eine Kabel
Nachricht von Tokio Zeitungsleuten
an die Daily Telegraph.
des deutschen Kronprinzen bildet für
die Ententemächte eine der größten
Niederlagen, die sie in diesem Kriege
erlitten haben. Die Franzosen smd
geschlagen; die Neserve.Armee des
Generals Foch besteht nicht mehr;
der Feind hat enorme Verluste an
Mannschaften und Material einge
büßt. Die Entente beginnt ihre
Niederlage einzusehen und giebt of
fen zu, daß ihre Truppen dahin
schmelzen. Sie versucht, ihr Volk
den Glauben beizubringen, daß die
amerikanischen Hilfstruppen nach
und nach der französischen Armee
einverleibt werden. Es ist die Ab
ficht, dadurch das Volk zum weiteren
Durchholten anzuspornen. Amerika
ner find in vergeblichen Gegenan
griffen in die Schlacht geführt wot
sden; sie haben dasselbe Schicksal er
litten, wie die stanzostschci Reser
ven. Andere amerikanische Tropen
befinden sich in den ruhigen Ab
schnitten der Front. Deren Stärke
ist geringer, wie wir zu glauben ge
neigt waren. Wir sehen dem Aus
gang des Kampfes mit Zuversicht
entgegen. Die Armee ist nch nicht
zum Frieden bereit; es ist immer
noch der Tag des Schwertes, das
scharf gehalten wird-
Es ist nicht der Zusammcnbruch
Rußlands, der für die Niederlage
der Entente verantivortlich zu halten
ist; im Gegenteil Rußlands Hilfe
war es, die die Entente bisher ge
rettet hat.
Aeufjkrung des Kaisers.
Amsterdam, 13. Juni Der Kai
fer soll sich laut hier eingctroffenen
Depeschen über den Vormarsch in
dem Oise Abschnitt in folgender Wei.
se geäußert haben: Es ist einer
der größten Sieg?, auf welchen unse
re Zukunft beruht. ' j
Abonniert aus diese Leituna.
McUöoos Appell an
Adsptiv-Amerikaner
' t
Wendet sich an bürgerliche d kirch
liche Organisationen um Mithil
fe bei SparmarkkN'Brrkauf
Daß Amerikaner fremder Geburt
und Abstammung hinter den sogc
nannten Stockamerikanern in keiner
Weise zurückgeblieben sind, als es
galt, der Regierung zur Führung
des Krieges unerläßliche Mittel durch
fleißigen Ankauf von Freiheit
leihen zur Verfügung zu stellen,
weiß heute Jedermann, und ist von
maßgebender Seite oft genug aner
kannt worden. Und jetzt, wo es gilt,
durch Ankauf von Kriegssparmarken
der Regienmg einen Dienst zu er
weisen, der ebenso wichtig ist, wie es
der andere war. werden die Adoptiv
Amerikaner gleichfalls nicht hinten
anstehen, sondern ihre Pflicht wn.
Schatzamts . Sekretär W. G. Mc
Adoo richtet an die Organisationen,
denen Amerikaner fremder Abkunft
angehören, folgenden beherzigen?
werten Appell :
Jenen Organisationen, deren
Mitgliederliste Amerikaner srcmder
Geburt oder Abstammung umfaßt,
wünsche -ich meine höchste Anerken
nung ihrer großartigen Mitarbeit
beim Bemühen, die dritte Freiheits
Anleihe zu einem unbegrenzten Er
folg zu machen, auszusprechen. Die
enthusiastische Mitwirkung dieser
Organisationen war mit ein Faktor
zur Erzielung des Erfolges der An
leihe und trug die Botschaft der Re
gierung in die Heimstätten von Mil
lionen.
Es ist erhebend, diesen Beweis
des Patriotismus und der Zunei
gung zum Lande zu beobachten, un
ter dessen Flagge diese Millionen von
Adoptivbürgern größere Freiheit
und Aussichten gefunden haben.
Ich hoffe ernstlich, daß die
Kriegssparmarken Kampagne das
sell'e Maß der Unterstützung seitens
jener Organisationen erhalten wird,
die sich für das Werk der Verkündi
gung des Evangeliums der Wirt
schaftlichkeit und Sparsamkeit, für
die Populärmachung des Kaufes von
Kriegssparmarken und Zertifikaten
besonders eignen? "
(Gez.) J W. U McAbo o.
Sekretär."
Publizitäts-Tirektor Frank R.
Wilson des Schatzamts Teparte
ments fügt diesem Schreiben folgen
des hinzu:
An die Organisationen (bür
gcrlichc oder kirchliche) der Vereinig
tat Staaten von Amerika. In Ve
zugnahme auf diesen Appell des
Schakamts Sekretärs ersuche ich er
gebenst, daß jene Organisationen
(bürgerliche und kirchliche), welche
aus unbekannten Gründen früberen
Anforderungen, durch organisierte
Anstrengungen die finanziellen Un
ternchmungen der Regierung zu för
dern. nicht nachgekommen sind, es
jetzt tun sollen.
Es ist von Wichtigkeit, daß spe
zielle Komitees ernannt werden, da
mit sie unverzüglich gemeinsam mit
d,n lkcilen Krieasersvarnis Komi
tees ans Werk gehen.
Lokale Kriegsersparnis Komitees,
staatliche Sparorganisationen und die
fremdsprachige Abteilung o,e,es Bu
reaus werden mit Ihnen zusammen
wirken und Ihnen behilflich sein.
Ergebenst
(Gez,) Frank R. Wilson,
Publizitäts-Tirektor."
Uampfpause bei
den Amerikanern
Mit den amerikanischen Truppen
westlich von Montdidier, 13- Juni.
(Von Fred S. Ferguson. Korrespon
dent der United Preß) Eine
Kampfpause ist an diesem Teil der
Z?ront eingetreten: die sich gegen
überstehenden Batterien unterhalten
nur ein normales Feuer. Unsere
Patrouillen find ivachsam und halten
kckiarf Umickau. Ten Angaben von
Gefangenen zufolge find feindlicher
seits keine Truppenverschiebungen an
dieser Front vorgenommen worden.
Ein von einein Leutnant gefangen
genommener Teutscher rettete dessen
Leben. Ter Leutnant wurde von
einem Granatsplitter schwer vernrnn
det. Sein Gesangener legte ihm
mitten im Granatfeuer einen Not-
verband an und begab fich dann, die
ihm von dem Verwundeten angegebc
ne Rickwna einhaltend, nach dem
amerikanischen Vorposten und setzte
diesem von der Bedrängnis des Leut
nants in Kenntnis.
Man unterstütze die deutsche
Presse, indem man zu ihrer Verbrei.
tung beiträgt.
Stöckers prozesz
erregt Aussehen
Einer der Zeugen des Angeklagten
gibt Anlas, zu einer aufrrgeu
den Szene.
Der Stöcker'sche Skandalprozeß
hat Mittwoch ein großes Publikum
angezogen, das den Gerichtsverhand
lungen mit Spannung folgte. Stök
ker betrat gestern den Zeugellstand in
eigener Sache und verneinte alle An
schuldigungen, die seine angebliche
Common Law" Frau, Therese Filek,
gegen ihn erhoben hat. Dabei mach
te er oft amüsante Ausflüchteleien,
die das Gelächter der Zuschauer her
ausforderten. Besonders über seine
Nationalität. Er sagte, er sei ein
Däne, jedoch in Bayern geboren.
Er fei nicht aus dem deutschen Heer
desertiert, sondern ausgerissen, be
vor er zum Militärdienst eingezo,
gen wurde, weil er gegen das verhaßt
te Preußentum sei.
Zu einem lebhasten Wortkampf
kam es zwischen Herrn Otto Borchcrt
und dem Verteidiger Stöckers Herr
Borchert sagte aus, daß Stöcker ihm
die Klägerin als seine zukünftige
Frau vorgestellt habe, und zwar als
er noch in Chlaco, Nebr., eine Wirt
schaft betrieben, -wohin Stöcker mit
der Frau im Auto gefahren kam. Der
Verteidiger Stöckers versuchte Herrn
Borchert zu zwingen, einzugestehen,
daß er gegen diesen zeuge, weil er
anti.deutsch sei. Darauf antwortete
Herr Borchert, er ist aber ebenso
deutsch, wie ich bin."
Jak. B. Kaspar, ein Böhme, sagte
aus. Stöcker habe ihn seinerzeit er
sucht, für ihn zu stimmen, toeil er
eine böhmische Frau habe.
Eine Frau Ellen Bernhardt, 4610
siidl. 23. Str.. die als Zeugin für
den Angeklagten auftrat, erwies sich
für ihn als ein. Mühlstein. Sie
mußte nämlich im Kreuzverhör zuge
ben. daß sie anderen Leuten gesagt
habe, sie sei von der Verteidigung
für ein Framc.up" gewonnen wor
den.
Eine widerliche Szene schuf auch
der Zeuge C. R. Snyder, ein angeb
licher Handelsreisender von Omaha,
der erklärte, daß die ?)ilek ihm ent
gegengekommen sei, ,mit der äugen
scheinlichen Absicht, ihn zu heiraten.
Der Verteidiger McKenzie fragte
hierauf: Sie waren kürzlich im'
Gefängnis, nicht wahr?"
Wutschnaubend brüllte Snyder,
Ja. ich war 52 Tage drinnen, und
ich war drinnen wegen der Schmutz
arbeit eines schuftigen Advokaten und
der Advokat waren Sie." Er be
gann, in diesem Ton weiter zu
schimpfen und Richter Tronp mußte
die Ordnung wiederherstellen. Spä
ter brachte die Anklage den Beweis,
daß Snyder mit dem Fall vor seiner
jetzigen Verhandlung nie irgend wel
che Verbindung hatte.
Stöcker sagte auf dem Zeiigen
stand mis. daß er Therese Filek nur
im Auto 'spazieren fuhr, um ihr seine
Anerkennung für ihre Tüchtigkeit
zu zeigen, daß er nicht glaube, es
verstoße gegen den Anstand, daß er
auf ihrem Bette gesessen, daß er we
gen ihres Zustandes nie eine Hebmn
me konsultiert habe. Auch habe er
nie versucht. Hans Berg in seiner
Flucht durch die ?)ilek zil helfen.
Im Kreuzverhör gab er zu. daß
er mit der Klägerin unerlaubten Ver
kehr gehabt habe, daß dicS aber er
folgt fei, nachdem er sich überzeugt
habe, daß sie nicht die anständige
Person sei, für die er sie gehalten.
Stöckers Advokaten ließen hierauf
einen gewissen ohn Meehan aus
Chicago als Zeugen auftreten, der er
klärte. Frl. ?)ilek auf dem Zuge ge
troffen zu haben und daß sie ihm spä
ter Briefe geschrieben habe. Die Filek
gab zil, daß sie ihm einen Brief ge
schrieben, doch sei er ihr von Stöcker
diktiert worden. Meehan gab zu,
daß Stöcker ihn in Chicago getrof
fen und ihm versprochen habe, für
seine Zeugenaussagen zu bezahlen.
Tatsächlich habe Stöcker ihm bereits
$105 gegeben.
Mehrere andere Zeugen kamen zu
Verhör.
Das Zeugenverhor ist letzt o gut
wie beendet. Freitag werden die
Arguniente der beiderseitigen Advo
katen beginnen, worauf der Fall vom
Richter entschieden werden wird.
Tanchbootbrsnch hilft dkm Schifss
onii.
Washington. 13. Juni. Seit Die
deutschen Tauchboote an der atlan
tischen Küste ihre Tätigkeit aufnah
men. hat die Herstellung der Schiffe
den Verlust an amerikanischen Schis
sen um niehr als 100,000 Tonnen
über cl,ritteii. 5s wurden in dieser
Zeit 21 Schiffs von 120.C21 Tonnen
hergestellt.
Amerika ist bemüht,
Rußland zu helfen
Die Aussen betrachten Amerika als ihren besten
Freund; Entsendung amerikanischer Trup
pen im Bereich der Möglichkeit
Japan sieht seine Interessen im Osten bedroht
Washington, 13. Juni. (Von Carl
D. Groat, Korrespondent der Unit
ed Preß.) Die amerikanische Re
gierung versucht ihr Bestes. Mittel
und Wege zu finden, um Rußland
Hilfe zu senden, selbst wenn es
Truppen unter rufsischer-amerikani-scher
Führung sein sollten.
Rußland ist einer Expedition un
ter Japans Führung abgeneigt. Die
Russen blicken jetzt auf Amerika als
ihren besten Freund. Diese Tat
sache bat die United Preß aus zu
verlässiger Quelle zu hören bekom
men.
Die Regierung denkt, ain 4. Juli
in der Lage zu sein, die Mitteilung
machen zu können, daß eine Million
rnnerikanifcher Soldaten nach ' Euro
pa befördert worden find. Von dann
ab wird man sein Hauptaugenmerk
auf die Hlnutiöchasfung von Nah'
rungsmitteln richten' Die Möglich
keit ist vorhanden, daß um jene Zeit
Truppen nach Rußland transportiert
werden; große Schwierigkeiten stei
fen sich der Ausführung eines solchen
Planes entgegen, die Regierungsfüh,
rer aber sind dabei, eine Lösung die.
ser 'Frage herbeizuführen. ,
onoon, iö. Jum. waa.) einer
vom 1. Juni datierten Depesche des
Tokioer Korrespondenten der Daily
Mai!" mögen die im Distrikt von
Harbin sich entwickelnden Ereignisse
Japan zil einem Vorgehen zwingen,
auch wenn bisher keine Anzeichen
auf eine Intervention in Sibirien
deuten.
Die Herrschaft der Bolsheviki
dehnt sich weiter und weiter,, nach
Osten aus und bedroht 'Harbin und
Wladivostock. Die Niederlage Gene
ral Semenoffs, des Führers der
AntiBoIshevi!i Streitkräfte, öffnet
den Regierungsmaximen der Soviets
den Weg nach dem fernen Osten.
Norwegischer Vampfer
an Uüste versenkt
Teutsches Tauchboot nimmt Kupfer
karg von 70 Tonnen an Bord
New Dork, 13. Juni. Nachdem
er von einem deutschen Tauchboot an
der Virginia Küste, etwa 120 Meilen
vom Kap Hatteras, gekapert worden
war, wiirde der norwegische Dampfer
Binoeggen am kamstng seines Kar
gos beraubt und am Montag ver
senkt, wie hier gestern eingetroffene
Ueberlebende besagen, die auf dem
dänischen Dampfer Brosund anka
men. Auf dem Schiffe befand sich
ebenfalls die Mannschaft des Schis
fes Hendrick Lund, welches ebenfalls
am Montag von dem Tauchboot zer
stört wurde. Die Zahl der gelande
ten Ueberlebenden betrug 63 Perso
nen, darunter eine Frau und ein
Kind.
Die. Vindeggen befand sich auf
dem Wege von Südamerika nach
New Fork mit einem Kargo Kupfer,
welches für die American Smelting
Company bestimmt war. Kaptän
Valmestad von der Vindeggen erklär
te, daß er am Sainstag angehalten
wurde, und sich mit seinen Papieren
auf das Tauchboot begeben mußte.
Dort verlangten die Teutschen von
ihm die Uebergabe feines Kargos.
Alles reine Kupfer, das das Tauch
boot tragen konnte, wurde von dem
Dampfer herabgeholt. Es waren
dies etwa 70 Tonnen. Die Verstau
ung des Kupfers nahm fast zwei Ta
ge in Anspruch. Wahrend dieser
Zeit lag das Tauchboot und das
Schuf an der Küste etwa 7? Mei
len vom Lande entfernt.
Am Montag vonnittag um 10 Uhr
kam die Hendrick Lund in Sicht, die
von Norfolk, Va., nach New ??ork
fuhr, und wurde angehalten. Ihr
Kapitän Kaltenborg wurde mit den
Papieren an Bord des Tauchboots
befohlen. Kurz darauf mußten die
Mannschaften beider Schiffe fich in
die Boote begeben. Beide Schilfe
wurden dann mit Bomben versenkt
und das Tauchboot begab sich auf
die Verfolgung eines anderen Damp
fers, der inzwischen in Sicht gekom
men war.
'Es hieß, daß das Tauchboot eine
Und Japans militärische Führer dür t
seit, wie die Depesche sagt, dies nicht jl
außer Acht lassen. L
Meiner Ansicht nach." schließt der
Korrespondent, und sie basiert aus
guten Informationen, mag es im jj
fernen Osten noch zu einer dramati I
fchen Lösung kommen." '
In einem Interview, das derselb f
Korrespondent kürzlich mit dem frü
heren japanischen Minister des Aus I
wärtigen Marquis Kato hatte, er k
klärte der letztere daß er persönlich
gegen eine Intervention in Rußland s
sei, obwohl Japan natürlich, falls
seine Interessen bedroht schimen. vor
gehen würde, ganz gleich, ob die
Alliierten zustimmten oder nicht. Bis
dahin dürfe Jcpan mdes nicht han
deln. Falls es Truppen nach Sibi
rien sendete, könnten diese unter Um
ständen überhaupt niemals mit den
Deutschen in Berührung kommen,
und das Resultat wäre eine enorme
Vergeudung von Geld und Anstren
gungen, die den Alliierten absolut
nichts helfen' würde."
Japans Politik sollte die Fort
führung des Bündnisses mit Groß
Britannien und die Pflege der
Freundschaft mit den Ver. Staatm,
soweit dies mögli ist. sein. Falls
dies erreicht wird, ist die Isolierung
Japans dummes Geschwätz. Ein
deutsch.japanisches Bündnis ist in
jedem Fall undenkbar."
Zum Schluß erklärte der ehemali
ge Minister des Ausivärtigen noch,
daß er voll aus den schließlichen'
Sieg der Alliierten vertraue, aber
noch kein Ende des Krieges, sehe-
letzte Raubgelegenhejt benutzte, ehe
es nach Deutschland den Rückweg
antrat. Beamte glauben, daß Spio
ne den Tauchbootkommandeur von
dem Kupferkargo benachrichtigten.
Die Vindeggen war ein Stahl,
dampfer von 3,179 Tonnen und ge
borte Jens Folkmans von Skien,
Norwegen. Sie wurde in Japan in.
1916 gebaut. Die Hendrick Lund
war ein Stahldampfer von 4,322
Tonnen, die W. Gilbert von Bergen,
Norwegen gehörte. Sie war in Eng
land in 1916 erbaut wordm.
Es sind außer diesen beiden noch
zwei andere norwegische Schiffe in
amerikanischen Gewässern versenkt
worden, die Vinkand am L. Juni
und die Eidsvold am 4. Juni. Die
Gesamtzahl der an unserer Küste ver
senkten Schiffe beträgt 18.
Amerikanischer Dampfer entkommt.
Aus einem atlantischen Hafen, 13.
Juni. Kapitän Wade von dem
amerikanischen Dampfer Edward
Pierce berichtete, daß er nach einer
längeren Jagd, die erst endete, als
die Küstenlichter gesichtet wurden, den
Schüssen und einem Torpedo ent
ronn. Er wurde am Montag nach
Versenkung der Hendrick Lund ver
folgt. Das Schisf fuhr unter Voll,
danlpf ini Zick.Zack.Kurs. sobald der
erste Schuß am Montag abend in
der Dunkelheit fiel. Es wurde ein
Torpedo abgeschossen, welches fehl
ging. Die Verfolgung dauerte zwei
Stunden lang.
Drei Bahnregionen
im Westen errichtet
Washington, 13. Juni. Das
Territorium westlich vom Mississippi
wurde von dem GeneralDirektor
McAdoo in drei Eisenbahnregionen
eingeteilt. R. H. Aiflzton ist Di
rektor der nördlichen Region mit
einem Hauptquartier in Chicago.
Haie Holden, Präsident der Vurling
ton Bahn, ist Leiter der Zentralre
gion mit einem Hauptquartier in
Chicago. B. F. Busch, der Verwalter
der Missouri Pacific Bahn, wurde
zum Leiter der südwestlichen Region
gemacht mit einem Hauptquartier in
St. Louis.
Wetterbericht.
Für Oiimha und Umgegend, den
Staat Ncbraska und Iowa: Schön
und anhaltend warin. heute Lbcd
und Freitag. . "