Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 11, 1918, Image 6

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i i rttsürf .um msuftSsiMtif i !
j z ;uv vyuiu uuu vJumiium
Roman von Woldemar Urban,
ch4O444ch444chGchchch4SGchOO4tchOchHchchch4'v'
ES hatte aus Schloß Flendhelm eine
heftige Scene gegeben. Hiobsposten
aui der Residenz, wo der älteste Sohn
des alten Obersten Georg von Blend
heim als Rittmeister bei den Husaren
stand, meldeten, daß von heute auf
morgen sechSunddreißigtausend Mark
Schulden, darunter auch Spielschul
den, zu decken wären. Den alten weiß
baangen Vater hatte der Zorn über
mannt. Wüthend hatte er auf den
Tifch geschlagen und polternd ausge
rufen: Ich bezahle keinen Pfennig!
Nun saß die Frau Oberst auf ihrem
Zimmer und weinte ihre bittersten
Thränen, die beiden Jüngern Schwe
ftern des flotten Herrn Rittmeisters
gingen verlegen und verschüchtert leise
auk einem Zimmer inS andere, wäh
rend der alte Graubart, laut vor sich
hin raisonnirend, trotz seiner Gicht in
dem feuchten Schloßpark hin und her
stapfte. Nicht die Höhe der Summe
war eZ allein, die ihn so in den Har
nisch gebracht, obwohl er das Geld
wahrhaftig nicht zum Wegwerfen
hatte, sondern die unverzeihliche
Dummheit seines ältesten Sohnes, der
trotz seiner siebenunddreißig Jahre,
trotzdem, daß er selbst verheirathet und.
Familienvater war, nicht einsah, wo
hin ine solche Wirthschaft mit derZeit
führen mußte. Mußte! ES war nicht
ander? möglich. Er mußte zu Grund:
gehen. Dacht denn der Mensch gar
nicht an sich, an seine Kinder, an die
Zukunft? fragte sich der Oberst.
Wußte r nicht, daß außer ihm noch
zwei Brüder und zwei Schwestern vom
Vaterhaus zu versorgen waren?
Woher sollt das Geld immer kom
me? i
Tlütt feSke sich in alte Herr unier
einer riesigen Eiche seines Parkes auf
eine Bank nd sah nachdenklich über
die Gegend, die sich in friedlicher
Abenddeleuchtung vor ihm ausbrei
tete. Kleine dürftige Rauchsäulen
stiegen da und dort auS den Häusern
deS Dorfes Blendheim, das von der
Herrfchaft Elendheim durch ein kleines
Flüßchen getrennt war, große Arbei
terschsaren kamen aus den weitläufi
gen Fabrikgebäuden, die, ein Product
der letzten fünf Jahre, sich nach der
Eisenbahn hinstreckten.
Wie sich die Zeiten andern! Noch
der Großvater deS Obersten Georg
von Blendheim hatte den Grund und
Boden weithin in seiner Hand gehabt.
T.lUti was der Enkel jetzt von seinem
Park auS sah. gehörte damals zur
Herrschaft Blendheim. Seitdem war
bald hier, bald da ein Stück abgebrö
ekelt, zuerst die sogenannten Rentenze
höfte, die den Arbeitern der Herren
von Blendheim gegen jährliche Bezah
lung iner Rente abgetreten worden
waren. Die Rente hatte schließlich
der Staat übernommen und die frü
Hera Besitzer entschädigt mit Geld
natürlich. Die ausgedehnten Bau
platze drüben an der Eisenbahn, auf
denen heute die elektrischeFabrik stand,
hatte Oberst Georg selbst noch an den
Commercienrath Zierold verkauft, und
zwar um zweihundertfünfzigtausend
Mark. Die ganze Gegend hatte da
malS ausgerechnet, welch vortheilhaftes
Geschäft Oberst von Blendheim dabei
gemacht. Und doch fing Oberst Georg
jetzt schon an. den Handel zu bereuen.
Er hätte gewünscht, jedeS Jahr seine
bescheidene Korn und Weizen-Ernte
wieder einheimsen zu können, wie frü
her, statt den .Dämon Gold" zu hü
ten, auf den nicht nur seine Kinder
pochten, sondern der ihn auch in der
ganzen Gegend als einen reichen
Mann in den Mund der Leute gebracht
hatte.
Allerdings war er früher nicht in
der Lage gewesen, von heute auf mor
gen sechSunddreißigtausend Mark
Schulden für feinen Sohn zu bezah
len. aber sein Sohn hätte sie vermuth
lich auch nicht gemacht, weil er eben
wußte, daß sie niemand bezahlt hätte.
Jetzt glaubte er darauf los wirthschaft
ten zu können, weil sein Vater ja auf
dem Gelde saß".
In diesen Gedanken wurde Oberst
Georg plötzlich aufgestört durch eine
weiche Hand, die sich leicht und leise
auf seine Schulter legte. AIS er sich
umsah, bemerkte er seine Frau, die sich
eben mit dem Taschentuch. daS sie noch
in der Hand hielt, die Thränen abge
trocknet hatte.
Georg! sagte sie zuredend und bit
tend. WaZ willst du? herrschte er sie noch
immer zornig und ärgerlich an.
Ueberlege eS dir doch noch einmal.
WaZ soll denn nun werden? Tenke
doch an die armen, kleinen Kinder
che
Mir stehen meine näher als seine,
erwiderte der Oberst fest. Mag er bü
tat. waS er verschuldet. Ich will schon
Ordnung schaffe in meiner Familie.
Mag er sammt seiner hochgeborenen
Fcan Gemahlin nach New Aork gehen
und Kellner werden, bis er gescheit
wird. Er soll sehen, wohin ihn seine
Dummheit bringt. Tos bin ich mir
und meine Kindern, auch Maz selber,
schuldig.
ZUt (i ist doch vielleicht, nicht j
sehr schuld, wie du annimmst, Georg,
fuhr die Frau Oberst nach einer Pause
klug berechnend fort, wer weiß, wie
viel seine Frau davon die Bcrantwor
tung trägt. Tu kennst sie ja. Ein:
Wohnung für dreitausend, Mark, sechs
Dienstboten jahraus jahrein und all;
Augenblicke große Gastereien da
läppern sich leicht die Schulden auf.
Und dabei hat sie ihm nichts zuz:
bracht
Er ist der Mann, er trägt die Ver
antwortung. Sr war ja damals ganz
versessen auf die Heirath. Tiefe dün
kelhafte Bornehmthuerei. weil ihr Va-
ter Wirklicher Geheimrath war und
hoffähig ist, der nichts gut und nobel
genug sein konnte, wo doch nichts da
hinter war, soll sie doch nun zu
ihrem Wirklichen Geheimrath hmgcyen
und die Schulden bezahlen lassen
der arme Kerl sitzt selber bis über die
Ohren drin, polterte der alte Herr.
Tas ist aber doch nun einmal ,a
und du solltest dirs doch noch überle
gen, Georg, redete ihm seine Gemah
lin weiter zu. Es handelt sich doch im
wer um unsern Sohn und um seine
Kinder. Tenke doch, wenn er nun
wirklich aus der Armee ausgesto
ßen wird, ein Blendheim die
Schande, der Skandal
Höre auf, Valerie, unterbrach sie der
Oberst heftig, sei still! Ich will und
kann das nicht hören.
Er sprang zornig auf und lies wie'
der hin und ber. Sie hatte rhn an
seiner empfindlichsten Stelle getroffen.
Ein Blendheim aus der Armee gesto
ßen darüber kam er nicht hinweg.
Er war selbst mit Leib und Seele fcoi
dat. Sein heiligster Wunsch auf d:e
sei Welt war, noch einmal dieUniform
anzuziehen, und, das Eiserne Kreuz
auf der Brust, an der Spitze seiner
Schwadron vor seinem König den De
gen zu senken, wie damals bei der gro
ßen Parade in Versailles. Und jetzt
em Blendhelm aus der 'jungn;
gestrichen! Tas ging nicht.
Georg ! " bettelte die Frau
Oberst.
Es ist gut. Sei still, Valerie. Ich
fahre nach Berlin. Nur sei still und
rede nichts mehr. Ich kanns nicht hs
ren. fJn aller Eile wurden die Reise-Ef-
fecten des Obersten von Blendheim zu
sammengexackt. Ter Abendzug, ve:
in Blendheim um 7 Uhr 40 Win. an
kam und sofort weiterging, brauchte
fast drei Stunden bis Berlin. Ter
Rittmeister und seine schöne und vor-
nehme Gemab'-n konnten sich immer
hin auf einigt derbe Au-brüche gefaßt
machen. Oberst von Blendheim naym
sich schon zu Hause vor, gründliche
Ordnung zu schaffen und seinem
Herrn Sohn den Standpunkt unzwe:
selhaft klar zu machen. Seine Erb-
anspruche Zollten zu Gunsten leiner
Kinder geregelt werden. Im Fall des
TodeZ feines Vaters sollte nicht er,
sondern seine Kinder erben, denen vor
allen Tingen die Existenz gesichert
werden sollte. Nur unter solchen Be
dingunaen wollte Oberst von Blend
heim noch einmal Hilfe leisten.
Mit solchen Ideen erfüllt, langte
der Oberst wenig Minuten vor Ab
gang des Zuges auf dem Bahnhof an.
Als er in die Wartehalle einirat.grußie
ihn ein Herr sehr höflich und respect-
: Her: Oberst wollen vermuthlich
auch mit dem Berliner Zug weiterfah
ren? Allerdings, allerdings Herr. . .
Herr. . .
Secbach. Herr Oberst. Siegmunö
Seebach heiße ich. Besinnen Sie sich
nicht mehr auf mich? War doch der
Centract zwischen Ihnen und dem
Commercienrath Zierold hauptsächlich
mein Werk!
Ah. richtig, Sie sinds. Herr See
bach! Nun? wie gehen die Geschäfte?
Sie sind doch wohl noch Sensal?
Wss soll ein armer Teufel wie ich
sonst werden, Herr Oberst? Man rennt
sich die Leine ab zwischen den hohen
Hcrrn, von einem zum ankern und
muß zufrieden sein, wenn ein kleines
Profitchen abfällt, während die Herr
schaften mit den sechs- und siebenstel
ligen Ziffern spielen. Also nach Ver
lin. Herr Oberst?
Hm! Und Sie?
Auch. In Geschäften vermuthlich,
Herr Oberst?
Ter Zug fuhr ein und machte der
unangenehmen Fragerei ein Ende.
Oberst von Llenkheim stieg in ein t:
res Abtheil. rnußte es aber doch erle
Den, daß Herr Seeöach hinter ihm her
eiterte und nicht übel Lust zu haben
schien, die angefangene Unterhaltung
fortzusetzen.
Tem wollte der Oberst vorbeugen
und fraate deshalb seinerseits: Was
haben Sie denn in Blendheim zu thun,
Herr Seebach?
Ter Aaent machte ein sehr pfiffige!
Gesicht: Tiesmal handelt es sich um
siebenstelliae, Herr Oberst, sagte er ge
heimnißvoll. diesmal gilt es, auf der
Hut zu sein uns zuzugreisen, fo lange
eö Zeit ist.
ch verstehe nicht, was sie meinem
3üaä wollen Sie mit den siebenstelli
j am faata. tXll fe0CUJ
Tägliche
""T'!e"sic'üiküien sind die Millio
nen, Herr Oberst.
Ah so. Also um Millionen han
delt S sich. Dann gratulire ich. Da
bei fällt doch wohl auch für Sie etwas
ab?
Wollen wir wünschen. Herr Oberst.
ber ich wüßte gar nicht, wo in
Blendheim die Millionen herkommen
sollten?
Der kleine, dünne, bewegliche Agent
lachte kurz und trocken und sagte dann
in einer drollig-geheimnißvollen, aus
träumten Art: Aus der Luft. Her,
Oberst, aus der Erde. auS dem Was
'er, überall kommen die Millionen her.
.'?!! sie nur der rechte Mann mit dem
i:a,ten Zauberwort ruft; wie ein die
:'rnb?r liieist, wie ein unheimlicher Ko
::oUs, aus dem Zuclen der Blitze, aus
-cn tiefslen Schäften der Erde tauchen
;c hervor und le.'en sich schmeichelnd
,md glcißnerisch dem Herrn und Ge
;icter zu Füßen, der sie durch sein
nächtiges Zauderwort bannt und
'Dingt.'
Alle Wetter. Herr Seebach. Sie sind
ja der reine Tiater.
Bitte, Herr Oberst, keine Beleidi
irng. Ich bin ein Geschäftsmann, wie
ie wob! wissen.
Ich bitte um Entschuldigung. Aber
solche Leute und solchen Zauber gibt
:s wohl heutzutaae nicht mehr?
Doch. Herr Oberst, es gibt auch in
unserer scheinbar so nüchternen und
lühl-versiändigen Zeit noch Leute, die
ieseS Zauberwort wissen und den
Zauber auch ausüben, nur ergibt es
ich nicht mehr wie früher aus dem
öden, halbverrückten Gefasel alter,
triefäugiger Weiber und Hexen, die bei
Zollmond auf Kreuzwegen herumtan
en und ihren ekelhaften Humbug trei
ben. sondern das Zauberwort ergibt
sich aus dem VeritanONig un,erer
ius dem Scharfblick über Menschen
jnd Tinge. aus de.m Wissen! Beson
beri das Wissen ist bei dem Zauber
üne Hauptsache. Man kann im Leben
-,ar mcht genug wien, Herr oer,l.
Ichen Sie den Commercienrath Zie
.!iih An. Das ist solck ein Mann, der
das Zauberwort weiß und den Zauber
ausübt. Sie kennen Blendheim. Herr
2berft., Sie wissen, was es vor T"T
Zähren war. und sehen, was es heute
'st. .
Das ist r chtia. Ter Ort hat ich
gehoben. Wir haben jetzt, soviel ich
oeik. fast doppelt looiel Einwohner ais
damals.
Ans dem einfachen Grunde, weil
Zierold dem Flüßchen. das den Ort
Airchflieszt, die Arbeitskraft, die in
.hm verborgen lag uno oie es yeuie ici
M. nfab. Was vor ibm ?!ahrhun-
bette lang niemand sah, das sah er.
Er wußte das Zaudwort und
es eil?. Seine Unternehmungen wur
den ein Segen und ein Glück sür
Blendheim. Er beschäftigt fünfhun-
dert Arbeiter. Seine Niederlaßt, ungen
n London und New Fork arbeiten mit
Zusehends steigendem Erfolg, neue
Niederlassungen find oevlant. immer
mehr und mehr zwingt das Zauber-
?ort den undtimnchen Kobold unftrer
läge, das Geld, zu den Füßen des
.Ivmmercienratbs. Woher kommen also
die Millionen in Blendheim, 5)err
Oberst? ?rraaen Sie den Commercien-
:!h Zierold. der weiß es., Das Geio.
iegt auf der Straße:
Kein Wunder, dackiie der Oberst
seufzend, wenn es viele solche Ein-
laltspinfel wie mein lohn Acar
giebt, die es zum Fenster hinauswer-
fen.
Tie Fabrik macht also aute Ge-
schäfte, Herr Secbach? fragte er ablen
kcnd. ttute Geschäfte? Aber sie wachsen
dem Manne über den Kops und drü
rfcn ikm todt, alt und kränklich, wie
?r ist, wenn er nicht bald dem Drangen
leinet Freunde und seiner Familie
nachgibt, rief Herr Seebach enthusias-
mirt.
Was wollen Sie damit sagen? Zu
was drängt man den Commercienrath
d??in?
, Run, eigentlich soll davon noch nicht
gesprochen werden, erwiderte der Agenr
rsicbtia und ,'öaernd. aber bei ?!hnen.
Herr Oberst, darf man wohl eine Aus
nabme macken. M möchte Ihnen so-
gar, wenn Sie mir das als GcschäftZ
mann gestatten, einen Wink geben.
Und der wäre :
Sie sind in Blendheim eine hochge
richtete, vertrauenswürdige Person
ichkeit. wie geschaffen zu einem Auf-
iStsrala i
Fortsetzung folgt.)
Recht nett., Bureausvor
stand: So. meine Herr'n, jetzt haben
Sie die neue Ventilation und immer
aute frische Luft? hoffentlich kommt
i'.tt Niemand mehr um Urlaub..
Höchste Verehrung.
Hfhühneraugenoperateur : Sammt
l-.ch Hühneraugen, die ich Hoheit
wegoperirt habe, tragen ich und
meine Angehörigen in Gold gefaßt
alS Berlocken.
Aengstlich. Lieschen (dik
sich phctographiren lassen soll .d
trotz alles WiderstrebenS endlich mit
der Mutter gehen muß): Ader Ui
sage ich bit gleich, Mama, in di
Tunkelkammer gehe ich nicht mit!
Tattsln soll nian ni? unasva
schcn c'fen. Auch dir mckt. welche in
Schachteln verpackt kommen.
Tei.'t'ck'land tTef)rt in Frie
'ensznten jichrlick rund 100 M.llio
it. fiiucaranun ZhitiL
Omaha Tribüne.
Gleiche Abstammung.
Verwandtschaft von Lunge und
Schwimmblase.
Wenn wir von Verwandtschaft zwi
sehen zwei Tieren reden, so sind wir
allerdings geneigt, möglichst große
Aehnlichkeit zwischen diesen voraus,
zusetzen. , Tas ist aber ganz falsch.
Denn wie von zwei Söhnen eines
Bauern der eine in seinem Heimats
dorfe bleiben und ein schwerfälliger,
zäher, kräftiger Landwirt fein wird,
der andere aber nach 'Nordamerika
aiiowandern und dort ein bewegli
cher, neueningslusliger, nervöser
Kaufmann werden kann, so können
sich auch zwei ziemlich nahe ver
wandte Tiere ganz verschieden ent
wickeln, so daß sie weder äußerlich
einander ähnlich sind, noch in ihrer
Lcbcndiveije übereinstimmen. Ja,
die Entwicklung kann dahin gehen,
daß von zwei verwandten Tieren
das eine sich dieser, das andere je
ner Tiergruppe anaynelt. so daß
beide zu verschiedenen Ticrgruppcn
gerechnet werden. So liegt der Fall
möglicherweise bei den Lungenfifchen
und den Amphibien. Leide stehen
miteinander offenbar in einem nicht
sehr entfernten -Verwandtfchaftsver'
hältnis. Aber die Amphibien ge
wohnten sich an einen partiellen
Aufenthalt auf dem Lande. Tie
Lungen fische hingegen blieben mehr
dem Wafferlcben treu, und so
stimmten sie in ihrem Aenßcren wie
in ihrer Lebensweise mehr mit den
Fischen überein, werden sogar noch
jetzt diesen zugezählt. Kein Forjcher
zweifelt aber mehr daran, daß wir
in den Fischen Tiergruppen der ver
schiedcnften Abstammung vor uns
haben. Manche sind der Meinung,
daß einige Fifchgruxpen erst später
zu rechten Wafsertieren geivorden
find, nachdem sich von dein allgemei
nen Wirbeltierslamm bereits Amphi
bien und Reptilien abgezweigt hat
ten. Wahrscheinlich haben wir aio
in den Fischen nicht die ältesten Vor.
sahren zu suchen, höchstens könnte
die Abteilung der Lu,igcns,,che ,n
?','trackt kommen, falls diese Vor
läufer und nicht etwa eine Seiten
linie der Amphibien darstellen.
Jrofcbent aelit aus vielen gemeinsa
men Eigenschaften sicher hervor, dasz
der Wirbellicriiamm eine zusammen
gehörige Verwandtschaftsgruppe von
Tieren bildet. Sa ist z. B. sicher.
daß Lunge und Schwimmblase ur
sdrünalick aenau die cloen Organe
sind, die sich aber bei den verschiede.
nen Wlrbeltieraruvpen an verichie
dene Funktionen angepaßt haben.
?L W. Svenael bat in den Be
richten der Senckenbergischen Natur
fsin'rfie? . Geiellickait in Frankfurt
am Main Erörterungen an die drei
Oracme Schmiminblaie, Lunge uns
Kiemen geknüpft. Auch für Spen
gel steht es fest, daß Schwimmblase
und Lunge ihrer Aotammng naaz
gleiche Organe find. Zunächst fal
len zwar große Verschiedenheiten
nnf. Tie Lunae ist in der Zwei,hl
vorhanden, sie liegt uuf der Bauch.
feite des 'jtorpers, unterhalb des
Darmes und mündet von unten her
in ihn ein. Dagegen ist die
ckmimblaie in der Einmahl vorhan
den, sie liegt über den Tarm und
mündet von oben her in ihn ein.
?llllin man bat dock bei Mischen
mancherlei Ucbergänge in der Lage
und im Bau der chwimmvtaie zu
der Lunge gefunden. Eigentlich ent
hält die Schwimmblase me, o,e
aus dem Blute ausaeichiedcn wer
den. - Bei manchen Fischen steht je
kack öieies traan in äjeroinouna
mit dem Maule und wird von die
sem aus mit. atmosphärijchcr LuU
'.'füllt. Bei einigen Milchen kann der
Zmiprhatf. den die Sckivimmblaie
enthält, auch muhet in das Blut
hineinbringen, so baß er also zur
Atmuna verwendet wird wie derje
niae. den die Lunge enthält. Bei
hm Lunaenn cken aeM die Anna
herunz der Schwimmblaj? an die
Lunge am weiteren, iicje Tiere
beiden nmci ckrvimmblaien. und
die lpkteren übernelimen ganz die
Funktion von Lungen und stimmen
auch ,m Bau mir den entiprechenöen
Atmungsorganen der Atmosphäre
ük?rein.
Wenn es aber auch feststeht, taH
Lunge und chwimmvia e ur prung
lich dieselben Organe find, so macht
dock Sckwieriakeiten. die allmad
liche Entstehung der Lunge und der
Schwimmblase zu erklären. Wahv
scheinlich ist aber die bisherige An
nabme aanz falsch, wonach die
Schwimmblase das ältere Organ
sei. aus dem die Lune erst enina
den ist. Spengel sucht pi?lmehr die
Anficht Sagemehls zu begründen,
Äck der inädiii ein Oraan bei'tan
den habe, da der Lunae Lbnli'ck
gewesen ist. und daß aus diesem
dann einerseits die wirkliche Lunge,
andrerseits die Schwimmblase her-
vorgegangen sei. So kommen wir
auf eine Vorstellung, die auch mi:
anderen Tatmchen gut ube?e,n
stimmt. Ter ursprüngliche Wirbel
tierftamin befaß bereits ein lungen
öknlick!es Oraan. Tieies übernad
men die Lungenfische. Amphibien,
Rcktilien. Töliel und Säuaetiere.
Dagegen schluüen iie meisten uticte
eine andere Entmicklungsrichtung
ein, bei der sich daS Luftorgan zu
einer ckmimniblaie umwandelte.
So erklärt eS sich, daß Schwimm
blase und Lunge zwar o,e,elve er
kunft haben, aber doch nicht vonein.
ander abzuleiten no. o m
P sirfi auck. dak x. B. die Säuge
tiere zwar mancherlei verwandt
schaftliche Bezieyungen zu oen ui
feinen, dak sie aber nicht
aus diesen entstanden sind. Uebri
gens sind nach Spengels Meinung
die lungenahnllchen Organe jener
ältesten Wirbeltiere aus Kiementa
fchen hervorgegangen, mit denen die
s'ntini ocwiiie anatomische Eigen
tümtichkeiten gemein hat. So wür
de sich alw auch ein 'ervinoungs
faden m'icben Kienien und Lungen
spinnen. Wir Hütten dann den
merkwürdigen, aber nicht vereinzelt
dastehenden Fall, daß sich aus ur
sprunglich einem 'rgan zwei eni
wickelt hätten. Bei den Vorfahren
der Wirbeltiere bildeten sich zwei
?rtfrfiiii der Kiemen m liinaenähn'
sjchcn Organen um, während die
Kiemen noch bestehen blieben. Viel
leicht sührien jene Wesen ein Leben
ähnlich dem der Amphibien, o oan
sie bald durch Kiemen, bald durch
Lungen atmeten. Bei den höheren
Wirbeltieren verloren sich die Kie
men, bei den Fischen aber blieben
die Kiemen, und das ningenaynncrze
Organ wurde zur Schwimmblase,
um von nun an einem ganz anoeren
Zwecke zu dienen. Selten schafft ja
die Natur ein ganz neues Organ,
nikist uchi sie es vor. eine alte
Hütte in ein ganz neues HauS um
zubauen.
Ein merkivürdigcr Seebusen.
An der östlichen Küste dcs Kafpi
:j", I1.,,... imS mit Siuiiirn nur
durch eine enae und seichte Straße
rnL'ii xrLt:t:Ltv unv wv .
verbunden, befindet sich eine große
Bucht, die schon jeit langer Zeit oie
Keli'krten wie die Phantasie des
Volkes beschäftigt hat. Es ist der
unter dein Namen Uarabugas ve
kannte Busen, obgleich diese Bezeich
nuna eigentlich nur der Verbindung
mit dem Äafpifchen Meere zukommt
und der Bu,en selb!.: ASichi-oara,
das beint Sal.Masser. genannt wird.
?ut der Xat gehört er zu den falzig.
flen Gewässern der irde, obgleich er
spinksmeas eine ioaenannle Salz
Pfanne. Ter flachen myail oie'.e
Busens beträgt 18,3üü Ouaöratkito
meter. also etiva edenio viel, als der
des größten europäischen Siißivaf
wr-Sees ides Ladogasees). -.eine
Waffermaffe umfaßt 183,(X)0 iliiHl-j
lionen 5lubikmeter, und in dieser
sind etwa 34,000 Millionen Meter
tonnen Salz enthalten. Turch die!
ickmale und leichte Waierilrake
fließt fast ununterbrochen Waffer
aus dem api!chen U'ceere ein, aver
eine Riickftrömung aus letzterem sin
det nicht statt. Tiefe auffallende
Tatfache war Ichon zruher bekannt.!
und man versuchte sie durch die son-
derbarfien Annahmen zu erklären.
Am meinen Beisall jattd lange eu
die Meinung, am Boden des Kara
bugas befinde sich ein ungeheurer
Abgrund, der durch unterirdische Na
näle mit dem Ozean in Verbindung
stehe. Es ist nun nachgewiesen, daß
lediglich die starke Berdunstung das
aus dem Kafpifchen einströmende
Wasser fortschafft, während natür
lich das Salz dieses Wafferö zurück
bleibt. Vom iia'pilchcn Meer yer
slienen alljährlich etwas über 'i'i
Millionen Kubikmeter Wasser in den
5iarabugas und diese enthalten un
gefähr 423 Millionen Metertonnen
Salz. Eine russische Expedition hat
berechnet, hak unter den iekiaen
Nprkiiltnissen in 200 Jahren die
Konzentration des Karabugasmaf.
fers w grog e,n wird, oaiz Die Äus
scheidung von Kochfalz beginnen
muk. endlich auch von Stiloin und
Karnallt, so daß dort ein russisches
Stanmrt ,n großem Malze zu er
warten ist. Tie Straße, die den
Busen mit dem Ziaipischen Meere
verbindet, ist nur 100 bis 500 Me
trr fireit und 5 Kilometer lana: sie
zeigt alle Eigentümlichkeiten eines
Fluifes und baut auq ein etia ,n
den Busen hinein. Seit 1848 ist sie
länger geworden, und das Bett des
eigentlichen Fahrwassers hat sich
zweimal verlegt. Wiederholt war
im Plane, einen Tamm in dieser
Straße zu errichten, um den Zufluß
des ttaspimassers zu verhindern;
auch war eine der Aufgaben der ruf
fischen Expedition, ein Gutachten
über jenen Plan ol?us!ü!tcn. Tie
scs Gutachten war gegen den Plan
ausgefallen, hauptsächlich weil sich
ergab, daß die Wafsersteigung im
Naspischcn Meere nur ganz unwe
sentlich sei, andererseits ober die
Verwertung der Ablagerungen des
für viele Industrien o wichtigen
schwefelsauren Natriums sehr er
Zchivert würde, während diese jetzt
zu Schiff leicht zugänglich sind.
In Brantford. Ont.. sind
3 große Autolastmagen mit Mehl und
Zucker an der Grenze von kanadischen
Zollbeamten beschlagnahmt worden
Kanada hat die Ausfuhr von Zucker
verboten, ober umso mehr wird der
selbe über die Grenze nach den Ver.
Staaten geschmuggelt.
Cier und Fleisch.
Einige Tatsache zum Vergleich misch
..n
PCICCTl 7tugiuiHjwuii.m.
Nicht aus einer amtlichen Quellt
stammen die nachstehenden verglei
chenden Bemerkungen; aber sie fol
gen im wesentlichen dem Gedanken
gang eines zeitgemäßen Aussatzes rn
einem angesehenen amerikanischen
Magazin sür Körperpflege, welcher
auch frei von Uebertreibungen nach
der einen oder anderen Seite ist.
Trotzdem ein sehr starkes und drin
gendes Bedürfnis nach Eiern allent
halben herrscht, mahnt die Nahrungs
mittel-Berwaltung der Ber. Staaten
ganz entschieden zu einem erhöhten
einheimischen Berzehr von Eiern.
Und daran tut sie recht. Der Mensch
ist nun einmal ein Gewohnheits-Ge
schöpf, und wir müssen damit rech
nen. daß die meisten von uns die
FleischGewohnheit nicht los wer
den. Ratschläge. Fleisch durch Ge
müse zu ersetzen, fallen meistens auf
taube Ohren; viel mehr aber sind
Fleischesser geneigt, gute Eier als
Ersatz für einen' beträchtlichen Teil
ihrer Fleischdiät anzunehmen.
Das Ei ist die Rose des Flei
scheö ohne ihre Dornen". Es ent
hält den ganzen Geschmack des tieri
schen Proteins, aber ohne die tori
schcn (giftigen) Abfallstoffe des Flei
sches. Außerdem kommt man mit
Eiern auch heute noch weiter.
Es ist zwar Unsinn, zu glauben,
daß ein Ei soviel Nährwert habe,
wie ein halbes oder gar ein ganzes
Pfund Beefsteak, qbgesehen natürlich
von Strauken-Eiern. Im Labora
torium erscheinen die Nährwerte von
Eiern und von mäßig magerm tfm
sche einander ungefähr gleich. Aber
die chemischen Tabellen erzählen nicht
alles. Sie nehmen keinen Vermerk
von den kleinen Mengen schädlicher
Elemente im Fleisch; und sie gehen
ganz darüber hinweg, daß ein Gast,
welcher ein halbes Pfund Steak in
einem Restaurant verzehrt, andern
falls gewöhnlich nur zwei Eier be
stellt, die bloß ein Viertelpfund wie
gen. und damit als der Fleisch
Order' seiner Mahlzeit zufrieden ist.
Ein Dutzend Eier wiegt anderthalb
Viund. Wenn also Fleisch 40 Cents
das Pfund, wert ist, so sind Eier gut
und gnn 0 Cents das !Luneno
wert. Dazu kommt aber, wie gesagt,
daß sie beim Servieren weiter gehen,
daß sie vom diätetischen Standpunkt
aus empfehlenswerter und von schäd-
lichen Stössen fr find guter u
stand immer vorausgesetzt. Zudem
bieten sie m der allgemeinen Koch
kunst einen Bestandteil, für welchen
es keinen Ersatz gibt!
Die aroke Fähigkeit der Eier,
andere Nahrungsmittel, schmack-
hafier zu machen, darf ia nicht uoer
sehen werden. Man nehme irgend
ein Kochbuch zur Hand und zähle
nach, wie viele Male Mr 'cay-rungs-Bestandieil
in den Rezepten
Bermendung findet, da wird es
sich allermeistens herausstellen, daß
das Ei hierbei obenan steht! Al
lenfalls kommen ihnen auch Milch
und Weizenmehl sehr nahe. Noch
auffallender ist dieses Verhältnis in
den Kochbüchern von Ländern, wo
Milch und Weizen zu den Selten-
heilen gehören.
Jedenfalls kann der Nahrungs
käufer sich sehr wohl Eier so lange
leisten, bis dieselben pro Dutzend ei
nen Preis erreichen, welcher dem dop
pelten Preis seines Lieblingsfleisches
gleichkommt!
Tie Bakterienfeindschaft deS Alks
hols.
Ter Alkohol besitzt die Fähigkeit,
dos Leben von Bakterien zu behin
drrn odr u vernichten, und sann
olso zu den Desinfektionsmitteln gc
rechnet werden. )abel kommt es
aber selbstverständlich auf die Stärke
örs Alkolwls an. Man sollte nun
glauben, daß der rein oder absolute
Alkohol unter allen Umständen am
kröstiaiten wirkt, und doch ist es
nicht der Fall. Man weiß jchcai seit
längerer Zeit, Satz eine Xoiung von
70 Prozent die Bakterienfeindschaft
ivs Alkohols am kräftigsten be
währt, während sowohl schwächere
wie stärkere Losungen einen genn
ceren Einsluk ausüben. Diese eigen
tümliche Tatsache hat Dr. Frey in
einem Vortrag vor der nalurwrnen
schaftlichen medizinischen Gesellschaft
u 5ena u eraründen versucht und
zum Zweck einer Aufklärung die
Einwirkung von Alkohol vencyieoe
mt Starke aus trockenes viwe?n ve
dachtet. Legt man Eiweiß in eine
dünne oder sehr starke Lösung von
Alkohol und bringt es dann in Was
,',-r. so löst es tick auf. Tas geschieht
ober nicht mehr, wenn es mit an
liol von 00 bis 70 Prozent veyan
dclt worden ist. Biewiehr zeigt es
dann nur eine geringe Ouellung
von Gelatine. Auch darauö geht her
ver, daß ber Alkohol gerade rn der
nannten Stärke die kräftigste
Wirkung ausübt, indem er das Ei
weiß am meisten verändert, liegt
hier also das sonderbare Verhältnis
vct. bah die Eigenschaften eines
Stoffe ' mehr zum Ausdruck kom
men, wenn er in mäßigem Grade
mit Wasser verdünnt ist, als wenn er
ganz allein für sich benutzt wird. Er
drinat dann war weniger in die
Stosse ein, bringt aber deren Teil
chen zur Ouellung und gcwilferma
ßen zum Gerinnen. Tamit muß
wobl auch der Voraana der Balte
rienvcrnichtung durch den Alkohol
zusammenhangen, indem er die Zeu
wände der Bakterien sprengt.
Ter Nachlatz König Ludwig l.
Au München wird der .K. 3."
gemeldet: Der literatrische Nachlaß
König Ludwigs I. von Bayern wur
de testamentgemäß 50 Jahre nach sei
nem am 29. Februar 1SG8 erfolgten
Tode nunmehr zunächst vetn weyei
men .ausarcki in München üur
Durchsicht übergeben, die bei den jctzi
gen Verhältnissen lange Zeit in An
spruch nehmen wird. Die. Hinter ,
lassenschaft stand bisher schon in dem
gewölbeartigen Borraum des Gehei
men Hausarchivs in der Residenz.
Außer fortlaufenden Tagebüchern
von der Rheinbundzeit bis zur Vrun
dung des Norddeutschen Bundes ent
Kein dieser Nacklak die Handakten
eines der interessantesten europäischen
Herrscher des vorigen JayryunvertZ.
Ks ersten Bavernkönias Mar I. aus
der Rheinbundzeit, die er seinem
Sohne, dem Kronprinzen und ipate
ren König Ludwig l. übergeben hat,
der ein glühender Hasser Napoleons
I. war. sowie alle Akten über die
i?asvar.s?auser-Affäre. die ja in
Bayern gespielt hat. Ein Teil der
Hinterlassenschaft ist nach einer vcjon
deren letztwilligen Verfügung des Kö
nigs für die baverische Hof und
Staatsbibliothek bestimmt. DaS kö
nigliche Hausministcrium hat sich alle
Entsckcidunaen über die Veröffentli
chung bis zur Sichtung durch das Ge
Heime Hausarchiv vorveyilten. vie je
hn kisioriscken Kommission bei
der Akademie der Wissenschaften die'
Vorhand laßt. Die KommiN'on wiro
dann bestimmen, wo die Vcröffent
lichung in ihrem neu erscheinen
Oucllenwerk zur deutschen Geschichte
des IS. Jahrhunderts herausgegeben
wird.
Beethoven von hinten!
Am 12. August 1815 sollte das
Beethoven-Denkmal in Bonn ent
hüllt werden. Im letzten Augenblicks
trafen zu dieser Feierlichkeit die da
mals in Deutschland weilende Köni
gin Viktoria von England und der
König Friedrich Wilhelm IV. von
Preußen unverhofft mit großem Ge
folge ein. TaS Tenkmals-Komitee
fand für die hohen Herrschaften lei
nen besseren Play als im Haufe des
Grafen von Fürftenberg. Unter Ge
fang und Musik fiel die Umhüllung
der ehernen Statue, da brach plötz
lich Friedrich Wilhelm IV. in lautes
Lachen aus: Beethovens Statue
kehrte den anwesenden Fürstlichkeiten
den Rücken zu!
Kurz entschlossen trat aber Aler
ander von Humboldt, der dem
Tenkinals5!omitce angehörte, vor
und sprach: Majestät wissen doch:
Beethoven war zwar ein ausgezeich
neter Komponist, aber stets ein gro
ber Mensch. Auch nach seinem Tode
noch zeigt er sich als solcher."
Der D. A. Stadtverband
in Akron, O., hat sich ausgelöst und
seine Telegaten organisierten sich so
fort als Zentralausschuß der veul
schen und österreichischen Vereine, des
sen Statutenentwurf in der nächsten
Bersammmlung Ende Mai unterbiet
tet werden soll.
30 Greise, Frauen und
Kinder wurden, wie in El Paso,
Ter., angekom.nene Bahnleute melden,
in dem Städtchen Cruz de Rosales
von Villa Leuten massakriert. Villa
soll verlangt haben, daß drei junge
Mädchen ihm überliefert würden. Als
dieses zurückgewiesen wurde, soll Villa
den Befehl gegeben haben, jedermann
in der Ortschaft zu massakrieren.
Nach dem Vierteljahrs
bericht des Marktbüros des Ber.
Staaten Ackerbau-Depattements hat
ten die Händler und Fabrikanten die
ses Landes am 31. März 427 Millio
nen Pfund Wolle an Hand. Am 30.
Juni v. I. waren es 585 Mill., am
30. Sept. 03t Will, und am 31. Dez.
502 Mill. Pfund. Die Einfuhr in
den ersten drei Monaten dieses Iah
reS betrug 111,378,083 Pfund, ein
schließlich Mohair und Alpaca.
Busfalo Nickel mit dem
Indianer Kopf, die von einem Ez
perten derartig geändert wurden, daß
sie dm Kopf des deutschen Kaisers
darstellen, sind in Hoboken, N. I.,
aufgetaucht, und Polizeichef Hayes
sowie das Justizdepartement sind auf
der Suche nach dem Mann, der sie in
Umlauf gesetzt hat. Ein spitziger
Helm wurde auf des Indianers Kopf
und Ohr gesetzt, und ein aufgedreh
ter Schnurrbart, sowie ein anliegende:
Uniformkragen appliziert.
Bundesrichter Hand in
New Aork hat eine Entscheidung er
lassen, unter welcher die Victor
Talting Machine Co." in Camden.
N. I., als ungesetzliche Kombina
tion zur Beschränkung des Handels
befunden wird. Der Gerichtshof er
ließ den üblichen Befehl zur Auflö
suna der ??irma.